Der Wachposten

  • Post #14


    Um sein Leben fürchten? Fürchten?! Raguna wandte sich von seinem Gesprächspartner ab, sodass ebenjener augenblicklich den Rücken des Herren beäugen, ja, bewundern durfte - Geehrt hätte das Blondchen sich fühlen sollen, immerhin wurde er auserkoren jenen Teils des Torsos zu betrachten, welcher seit den Ereignissen im Dämmerwald eine Beziehung mit einem Baumstumpf führte. Rasch hob der Braunhaarige sein Haupt, schloss die Augen, machte sich groß, indem die Zehnspitzen nun gefordert waren, und drehte sich ruckartig um. »Also wirklich! ICH bin doch da!«, stieß man lautstark aus, sprang ein wenig in die Höh' und deutete mit einer schnellen Handbewegung auf das restliche Volk, »Keiner muss sich um sein Leben fürchten!« Zugegebenermaßen trug diese unglaubwürdige Aussage einen leichten Hauch von Wahrheit in sich, schließlich mussten andere sich um nichts sorrgen, wenn eine bestimmte Person sich dafür opferte - Richtig. Es würde stets einen Vollidioten geben, welcher es wagte, direkt in eine blutrünstige Bestie hineinzurennen und dadurch sein wertvolles, einzigartiges Leben ließ. Und für ebenjene Periode der Zeit, für jenen kurzen Abschnitt, war Sorge fehl am Platze, immerhin würde eine Sache weniger verloren gehen, wenn sie denn mit Glück gesegnet waren. Allerdings schien auch diese Aussage nicht passend, derzeit musste keine Person wirklich sorgen - Vor ihnen türmte sich eine hohe Mauer auf, ein Tor, hinter dessen Pforten sich eine verlassene Stadt, die sicherlich viel Platz und Sicherheit bot, befand. Doch kaum riss der Arbeitslose seine Futterluke auf, um abermals etwas vollkommen unwichtiges von sich zu geben, unterbrach ein vornehm - vorausgesetzt diese Art von Kleidung galt als "vornehm" - gekleideter Herr ihn, begann eine Ansprache. Skeptisch musterte Raguna den Redner, welcher ein wenig auf Stadt und Unglück einging, den Flüchtlingen Unterkünfte anbot und... Der alte Greis, der Schmied, nahm eine Liste an sich, wanderte durch die Reihen und unterteilte die Truppe, woraufhin der Möchjtegernheld stockte. Krächzen. Lautes, auffällig lautes Krächzen. Plötzlich fiel der achso starke, junge Mann in sich zusammen, sackte zu Grunde, schien es doch so als hätte er begonnen leise zu wimmern. Farm. Arbeit. Lästige Arbeit. Lästige Arbeit auf einer Farm. Trotzig schüttelte das Blauauge den Kopf, wirkte als sei er ein egoistisches Kind. Ernsthaft? Die Farm? Ackerland? Arbeit? »Kann ich keine andere Unterkunft kriegen?«, murrte er enttäuscht, stellte sich wieder auf die Beine, noch immer mit der Statur, die auf eine weitere Implosion verwieß, »Helden haben doch viel mehr verdient! Dieser Bauernhof ist nicht würdig genug für mich!« Und auch weiterhin protestierte der faule "Held" - und dies in einer kaum ignorierbaren Lautstärke, während die Hände wild durch die Lüfte wirbelten, der arme Lucas zwischendurch Opfer eines kräftigen Durchrüttelns wurden. Warum gab es überhaupt in jeder einzelnen Stadt eine Farm, zu bebauendes Ackerland?!

  • Die wahrscheinlich größte Überraschung des Tages war perfekt. Dorothy verstand seine Entscheidung? Mit weit geöffneten Augen musterte er sie und konnte ihre Reaktion gar nicht fassen. Aber das waren wohl diese Momente, die er mit ihr noch nie durchlebt hatte und demnach keinesfalls einschätzen konnte. "Danke, dass du das verstehst. Das bedeutet mir viel." Allmählich wurde dem Blonden wieder warm um's Herz, so sehr, dass er wieder seinen Standpunkt vergaß, eisern bleiben und seinen Mann stehen zu wollen. Das verdrängte er diesmal allerdings mit Absicht, denn die jetzige Situation war eine andere... Er würde sie vielleicht nicht mehr wiedersehen, oder vielleicht mit einem anderen Freund. Freund? Was dachte er sich nur dabei, zu denken er sei ihr Freund. Dieses Wort hatte bisher keiner der Beiden in den Mund genommen und so sollte es bleiben. Oder? Zaid fing an, in Gedanken zu schwelgen, als ihn plötzlich ein stechender Schmerz durchfuhr. "Argh!" brach es aus ihm heraus und als er nach unten sah, bemerkte er das zierliche Mädchen an seinem Körper, mit dem er gerade noch gesprochen hatte. Sie zerdrückte seine Rippen förmlich und kümmerte sich nichtmal um die Wunden an seiner Schulter. Sie scheint doch was mitgenommen zu haben... normalerweise würde sie jetzt vor solch einer Verletzung schreiend davonlaufen. stellte der Blonde fest und musste erneut lächeln. Für einen Augenblick dachte er sogar daran, sie mitzunehmen auf seiner Trainingsreise, schlug sich diese Möglichkeit aber wieder rasch aus dem Kopf, so sehr er sie auch bald vermissen würde. Fehlen taten ihm im Übrigen auch die eigenen Worte, denn Dorothy überraschte ihn mit einer Ansprache, die Balsam für die Seele glich. Zaid legte seine Hand auf ihren Kopf und drückte ihren Körper mit der anderen fest an seinen. "Das soll so bleiben. Schließlich möchte ich, dass du zu mir aufsiehst..." Lange Abschiede waren ihm allerdings zuwider, daher löste er den Klammergriff auch nach wenigen Sekunden wieder. Es blieb keine Zeit zum Genießen, nur zum Handeln, lautete sein Motto von heute an. Nur so konnte für die Zukunft ein friedliches Leben gewährleistet sein. Noch einmal strich er der Grünhaarigen durch die Wange, ehe er sich dem vermeindlichen Leichnam Persias näherte und vor ihm niederkniete. Vergib mir... dass ich nicht rechtzeitig da war um dich zu retten... Ich werde für deine Wünsche weiterleben, versprochen. Zwar waren das nicht die einzigen Worte, die er ihr hätte sagen müssen, jedoch fielen ihm diese bezüglich dem Missverständnis zu Dorothy nicht ein. Schlimm genug, dass er sie betrogen hatte, jetzt musste er sie auch wieder verlassen. Zugleich widmete er sich ihr auch wieder und hielt ihre Hand für ein letztes Mal ganz fest. "Ich werde wiederkommen... Versprochen." Die nächsten und auch letzten Worte hätte er vermutlich in Persias Gegenwart oder dem Gedanken an sie nicht rausgebracht. "Ich liebe dich." Drei ziemlich hochgegriffene Worte, wenn man die Umstände absah, aber bekanntlich waren es ja immer diese kritischen Situationen, die einem die wahren Gefühle offenbarten. Im Anschluss daran - ohne wirklich realisiert zu haben, was er Dorothy gerade gesagt hatte, drehte er sich um und begab sich in die Richtung der Wälder hinter dem Polisee.
    Zaid verlässt den Wachposten~

  • Lucas schüttelte leicht den Kopf, entschied sich aber lieber dafür dem Braunhaarigen zuzustimmen, als laut loszulachen. Das war immerhin eine Sache der Höflichkeit! »Ja, ja, natürlich..«, gab der Blonde von sich. »Mit dir kann uns gar nichts geschehen..« Wie wir ja bereits gesehen haben.. Tatsächlich hatte sich keiner der beiden Herren in den letzten paar Stunden als hilfreich oder gar heldenhaft bewiesen. Von daher hatte Lucas auch nicht das Recht, Raguna seine Hoffnungen und Träume zu zerstören. Auch wenn man denken könnte, dass dieser sein Scheitern so langsam anerkannt habe. Wohl nicht. Ein tiefes Seufzen entglitt dem Mund des Christen, während er sich selbst ein winziges Lächeln aufsetzte. Er würde sich wohl niemals ändern. Aber das musste ja nicht zwangsweise etwas schlechtes sein.
    Als die neuen Wohnorte ausgeteilt wurden, war Raguna nicht der Einzige, dem sein zukünftiges Zuhause missfiel. »Wieso muss ich wieder in einen Gasthof?!« Zugegeben, er würde seine kleine Kammer in der Kapelle vermissen. Er hätte auch nichts dagegen gehabt wieder in eine einzuziehen, so lange er der Kirche nah sein durfte. Das war einfach nicht fair! Womit hatte er das nur verdient? Wieso wurde er von seinem gütigen Gott so gestraft? Fragen über Fragen türmten sich auf, während Lucas auf das kleine Häufchen Raguna auf dem Boden blickte. Er war im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstört. Er musste Feldarbeit wirklich hassen, was man ihm eigentlich kaum ansah. Nun, zumindest konnten sie jetzt gemeinsam verzweifeln. Manchmal war das Leben einfach unfair.

  • Post #15


    Der junge Mann blickte zu seinem Gesprächspartner, welcher ebenfalls nicht sonderlich begeistert von seiner Zuordnung zu sein schien. Es stand also fest. Was "es" in diesem Falle bedeutete? Nun, der Entschluss war gefasst, immerhin würden die beiden Herren jetzt gemeinsam in all der Verzweiflung und dem elenden Selbstmitleid versinken können, obgleich Raguna die Reaktion seines Gegenüber nicht wirklich verstand. Noch immer den Kopf gesenkt, nuschelte der Arbeitslose in seinen unsichtbaren Schnäuzer hinein, »Reg' dich über kein gemütliches Zimmer im Gasthof auf...« Seufzen. Wie schon so oft an jenem schwarzen Tag des Unheils stieß der Möchtegernheld einen leisen, verzweifelten Seufzer aus, schüttelte immer und immer wieder das Haupt, in der vergeblichen Hoffnung etwas würde sich verändern. »Lass dich als H-E-L-D einmal dazu hinab auf einem Feld - ja, einem gottverdammten FELD - zu arbeiten!«, folgte daraufhin mit einem Knurren, das sich im Hintergrund auslebte und zugleich ein Tiger im Käfig war, keine Freiheit, lediglich Unterdrückung. Mit schnellen Schritten ging der Blauäugige auf und ab, stampfte dabei mit aller Kraft auf den erdigen Grund, auf dass bald schon klare Spuren hinterlassen wurden. Und die trotzige Knurrerei entschied sich dazu, sich vorerst keinem stoppenden Punkt zu nähern, entschied sich dafür, dass die zugehörige Person nur noch mehr in dem Inhalt eines Topfes, bestehend aus Rage und Trauer, versank. Warum, warum, warum?! Neidisch, die Zähne knirschend schnellte das Augenmerk des Braunhaarigen auf die blonde Person, mit der soeben noch eine nicht ganz so entspannte Konversation geführt wurde - Dieser Bursche wagte es doch tatsächlich sich über einen Gasthof als Heimat zu beklagen! Missverständnis. Auch weiterhin mischte ebenjenes Gefühl mit. Natürlich musste sich der Religiöse über einen derartigen Segen auslassen! Was geschah bloß mit den armen Personen, die aus einer Flucht direkt in armselige, sinnlose Arbeit hineingeworfen wurden? Was hatte der Held in Ausbildung bloß Schreckliches angstellt?! Erzürnt stieß man einen lauten Schrei auf, stapfte ebenso aufgeregt zu dem Glaubenden.
    »Wir sollten hier vielleicht weg!«, brummte Raguna, während seine Zeigefinger binnen weniger Sekunden auf die Stadt hinter den nun geöffneten Toren gerichtet waren. Doch wohin sollte sich das Duo begeben? Der Gasthof? Oder gar die Farm? Nein, nein, nein! Mitnichten! Nicht, dass man die beiden Orte nicht betrachten wollte, nein, vermutlich waren es schöne Plätze, doch... Gut, genau genommen wollte wohl keiner der beiden eine dieser Szenerien aufsuchen - Vermutlich hätte der Anblick eines ungewollten Wohnplatzes die Situation nur noch verschlechtert, denn zumindest der neue Bewohner eines -wahrscheinlich- verrotteten Gebäudes und vermeintliches Inhaber eines Feldes würde danach wimmernd in einer dunklen Ecke hocken, Kreise auf sandigem Boden ziehen. So fielen jedenfalls zwei Ortschaften als potenzielle Hintergründe aus, blieben noch... Wie viele Gebäude und Plätze Trampoli wohl bieten konnte? Plötzlich, inmitten all des langwierigen Schweigens - von etwa fünf Sekunden -, ertönte ein seltsames Geräusch und dauerte so manchen Moment länger an, der Herr murrte,»Bestimmt gibt es hier irgendwas, wo man sich den Bauch vollschlagen kann!« Typisch. Gerade erst fürchtete sich ein ganzes Dorf - oder zumindest die Überreste seiner Bewohner - um sein Leben und kaum entkamen sie jedweder Gefahr, hingen die Gedanken eines heldenhaft starken Idioten an Fressalien. Aber immerhin... Wenigstens existierte eine Sache auf Erden, die von dem Fluch der Farm ablenken konnte... Vorerst zumindest. Ohne zu zögern (und nachdem der sich nach Essbarem sehnende Magen sich noch öfters zu Wort gemeldet hatte), stellte der werte Herr sich hinter seine Bekanntschaft, schob diese vor sich hin - Hinein in das fremde Städtchen.


    » Die Taverne

     

  • Stumm ging Sophia neben Barrett her. Irgendwie sagte niemand auch nur ein sterbens Wörtchen. Auch nicht Alicia, die auf der anderen Seite von ihm ging und ihn stützte. Allerdings störte sie das nicht wirklich. Sie fühlte sich viel zu ausgelaugt um auch nur eine Silbe über ihre Lippen zu bringen. Noch dazu war ihr Mund staubtrocken und ihr Magen fühlte sich an, an als hätte er seit Jahren keinen Bissen mehr gesehen. Ihre Beine waren schwer wie Blei und sie hatte Mühe sie überhaupt anzuheben. Jeder Schritt koste sie mittlerweile unglaublich viel Kraft, die Sophia eigentlich nur noch aus ihrem Wille zog.
    Irgendwann tat sich dann eine große Mauer auf die anscheinend erbaut wurde um eine dahinter liegende Stadt vor Angriffen zu schützen. Sophia musterte sie eingehend. Eine unglaubliche Atmosphäre ging von dem Bauwerk aus, eine gewisse Ehrfurcht und Würde. Die junge Dame war so sehr mit dem bestaunen der Mauer beschäftigt, sodass sie fast an ihren beiden Begleitern vorbeigelaufen wäre, als Barrett sich auf einer Bank nieder ließ. Dankbar setzte sie sich jedoch neben ihn, die Ellenbögen auf den Schoß gestützt und legte den Kopf in die Hände. Für einen Moment schloss sie die Augen, doch öffnete sie sie wieder, als Barrett seine Stimme erhob. Etwas ungläubisch mussterte sie seine Gesichtszüge von der Seite. SIE schultete ihm etwas? Alicia vielleicht ja. Immerhin hatte sie an seiner Stelle den Kampf weiter geführt, aber Sophia? Nein. Sie war sich absolut keiner hilfreichen Tat bewusst. Zur Antwort schüttelte sie einfach nur den Kopf. Nach sprechen war ihr immer noch nicht zu mute. Vermutlich würde sich das heute auch nicht mehr ändern. Kurz warf sie einen Blick zu Alicia. Was sie wohl darüber dachte? Die Adelstochter konnte nicht einschätzen, wie sie darauf reagieren würde. Allerdings würde sie es der jungen rosahaarigen Frau druchaus zutrauen, dass sie irgendetwas von Barrett als Dank verlangte. Amüsiert legte sich ein leichtes kaum sichtbares Lächeln um ihre Lippen und ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    Überrascht heftet sie dann allerdings den Blick auf das Tor der Stadtmauer. Ein älterer Mann hieß sie recht herzlich Willkommen und lud alle Überlebenden ein, in dieser Stadt zu leben -Trampoli. Leise murmelte sie den Namen ihrer anscheinend neuen Heimat. Sie hatte einen schönen Klang doch stieg in ihr eine ungemeine Wehmut auf, als sie an das Alvarna denken musste, wo sie vor ein paar Stunden noch gemütlich mit Micah, Lara und Shino in der Schänke gesessen hatte. Was war eigentlich aus ihnen geworden? Hoffentlich lebten sie noch. Dann trat plötzlich eine weitere Person an die drei heran. "Shino!", rief Sophia hoch erfreut aus und fiel ihr um den Hals. "Wie schön dich zu sehen!" Mit einem warmen Lächeln, sah sie ihr ins Gesicht, als sie die Umarmung wieder löste. Sophias Augen behielten allerdings einen traurigen Ausdruck.
    Dann teilte Leo ihnen mit, wo jeder einzelne nun wohnen sollte. Sie selbst zog zu ihrem Onkel Jasper. Es würde sich also nichts an ihrer bisherigen Lebensweise ändern. Sollte man sich an ihrer Stelle darüber freuen oder eher enttäuscht sein? Sie wusste es nicht. Vielleicht fand sie ja später eine Antwort darauf.
    Erneut sah die Adelstochter Barrett an, besser gesagt den Verband an seinem Kopf. "Wollen wir mal soetwas wie eine Klinik aufsuchen?", fragte sie schließlich. Ihre Stimme klang dabei viel brüchiger und leiser, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.

  • Wieder wurde sie getrieben. Langsam fühlte sich Alicia wie ein Monster, dass zur Feldarbeit gedrängt wurde. Stützend hielt sie Barrett, vor ihnen baute sich die Mauer des Ortes Trampoli auf, von welchem sie schon öfters etwas von ihrer Mutter gehört hatte. Neben dem Braunhaarigen lief sie. Sophia. Wenigstens war das kleine Adelstöchterchen zu etwas zu gebrauchen gewesen und hatte sich um den Idioten gekümmert, irgendwie. Sie war wenigstens bereit, auf ihn aufzupassen, während sie gekämpft hatte. Schließlich grenzten die drei sich etwas von der Menschenmasse ab, als sie an dem Sammelplatz ankamen. Cia sah sich interessiert die Mauer an, welche sich vor ihnen erstreckte. Barrett und Sophia setzten sich auf eine Nahegelegenen Bank. Sie selbst blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und sah die beiden an. Dann erhob Barrett seine Stimme.
    Cia zog ihre Mundwinkel leicht nach oben.
    Er schuldete ihr also was? Eigentlich tat sie zum ersten Mal etwas wirklich, weil sie Angst um jemanden hatte. Sie hatte Angst um den Idioten gehabt. Sie hatte für ihn gekämpft und nun schuldete er ihr was. Doch als sie Sophias Kopfschütteln und ihren Blick bemerkte, sagte sie prompt: „Du weißt ja, was du mir schuldest Barrett!“, damit grinste sie ihn und Sophia an.
    Ihr Braunhaariger Freund sah ganz schön mitgenommen aus. Immerhin ging es ihm nun besser und er schaffte es auch, einigermaßen zu reden. Seine Gedanken jedoch, schienen wo ganz anders zu sein.
    Der Weg nach Trampoli war sehr sehr ruhig gewesen. Die Rosahaarige konnte einfach nicht reden, weil ihre Wunde schmerzte, stark. Auch als sie jetzt neben den beiden stand, wollte der Schmerz nicht aufhören, doch sie schluckte es runter, immer und immer wieder wenn es brannte und stach. Ein kurzer Blick, auf den Stoff, den sie sich um geschnürt hatte, sah nicht besonders gut aus, das Blut war schon gut zu erkennen.
    Schließlich gesellte sich eine Schwarzhaarige Frau zu ihnen und fragte, ob alles in Ordnung sei, sie musste ihre beiden Begleiter kennen. Sofort sprang Sophia auf und begrüßte sie freundlichst. Bei kurzer Betrachtung, kam sie ihr bekannt vor, doch das musste nichts heißen. Vielleicht hatten sie sich mal irgendwo kurz gesehen. Shino war also ihr Name. Die beiden unterhielten sich kurz, als Leo alle unterbrach und die Wohnorte mitteilte.
    Alicia würde in der Klinik wohnen, bei ihrer Mutter und Ray, wie immer, so als ob sich nichts geändert hätte. Nur das dort nicht die Küche war, in welcher sie sich umbringen wollte.
    „Man nennt mich Alicia.“, stellte sie sich knapp der Schwarzhaarigen vor. Dann heftete sie ihren Blick wieder an Barrett. „Sophia hat recht. Lass uns gehen, Idiot, wir müssen dich richtig versorgen.“, sie hielt ihm ihre Hand hin. „Komm schon Barrett“ Wieder dieses stechen. Es war ihr sofort klar, dass sie nicht unbeschadet davon kommen würde... Aber musste es ausgerechnet ihre alte Wunde sein? Wieder stützte sie ihn, als er endlich aufstand – auch wenn es ihr selbst wehtat.
    „Du wirst doch mitkommen oder nicht? Du siehst etwas zerstreut aus.“, wandte sie sich an Shino. Die Bläugige hatte Sophia nicht angesehen. Sie war schließlich der Grund, weshalb sich Alicia und Barrett gestritten hatten. Sie hasste das.
    „Ach... Sophia, ich sollte mich auch bei dir bedanken, schließlich hätte ich ohne dich, dem hier nicht helfen können.“, eigentlich wollte sie freundlicher klingen, doch das ging irgendwie nicht.
    „Um auf das kämpfen zurück zu kommen, Barrett, wenn man einen Grund dafür hat, dann geht das ganze etwas leichter“, gab sie letztlich noch, mit leicht roter Nasenspitze zu.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • Barrett erwartete gerade die Antworten von Sophia und Alicia, doch diese schienen etwas länger nachdenken zu wollen, was sie ihm entgegneten. Diesen Moment nutzte eine dunkelhaarige Frau um ein kurzes "Hi" in die Runde zu werfen. Ihr Gesicht und vor allem der Kleidungsstil kam Barrett bekannt vor. Aber woher?! Als Sophia sie dann umarmte und herzlich begrüßte erinnerte er sich wieder. Es war die junge Frau, die damals von der rosahaarigen Göre auf ihn geschubst wurde! Offensichtlich hatte sie auch überlebt...
    Ehe Barrett sie begrüßen konnte, erhob plötzlich ein gut gekleideter, älterer Herr seine Stimme. Offenbar war er der Bürgermeister oder Stadtverwalter in dieser Stadt. Während Barrett seiner Rede lauschte, musste er ungewollt an seinen eigenen Vater denken. Er hatte ihn bisher noch nicht gesehen, aber die Gruppe der Überlebenden war doch recht groß und sein Vater kein Hüne. "Der Alte wird es schon geschafft haben... tut er doch immer...", sagte Barrett im Geist zu sich selbst. Er musste es einfach geschafft haben. Hatte Barrett diesen Typen, der sich Wolkanon nannte korrekt verstanden, dann würden sie wohl vorerst hier wohnen bleiben. So schlecht war die Idee gar nicht. Ihm gefiel die Stadt, die etwas größer war als das Nest aus dem sie eigentlich kamen. Weiterhin philosophierte er über sein zukünftiges Leben hier, als Leo vorbei kam ihm ihm sagte, dass er im Gasthof wohnen würde. Keine Große Überraschung, aber der junge Mann lächelte trotzdem freudig. Im Gasthof war er bestimmt Felicity und die lärmenden Kinder los, außerdem würden dort sicher viele Leute wohnen. Vielleicht war auch mal ein Herausforderer für ihn dabei?
    Alicia grinste ihn an. "Du weißt ja, was du mir schuldest!", sprach sie mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Ihr Blick zu Sophia war ihm aufgefallen. "Meint sie etwa...?! NEIN! Oder doch?" Barrett schluckte vorsorglich. Es würde schon noch herausfinden, wovon sie sprach. Bevor er nachfragen konnte schaltete sich schon Sophia ein. Offenbar war die junge Frau besorgt um ihn und auch Alicia wollte am liebsten sofort zu einem Arzt mit ihm. "Nein ich.. ich krieg das schon hin...", antwortete er, doch Alicia hielt ihm fordernd die Hand entgegen. Eigentlich wollte er sie wegschlagen, doch dann verzog Alicia ihr Gesicht schmerzverzerrt und ihm fiel zum ersten mal der Blutfleck auf, das sich auf ihrem Kleid gebildet hatte. "... vielleicht... sollten wir doch in die hiesige Klinik gehen", verbesserte er sich ernst. "Aber nur wenn mich diesmal keiner stützt!", fügte er schnell hinzu. Während sich die vier auf zum Krankenhaus machten, flüsterte Alicia noch etwas das ihm zu denken gab. Erst kapierte er nicht direkt, was sie sagen wollte, doch dann bildete sich auch ein Lächeln auf seinen Lippen. "Ich weiß", flüsterte er zurück und fasste ihre Hand.
    ~Shino, Sophia, Alicia und Barrett verlassen den Wachposten~


    (Ziemlich kompliziert auf Flys, Kojis, Dystas und Hanons Post zu antworten... ich denke ich hab sie mal in eine logische Reihenfolge gebracht)

  • "So... hier wohnen wir also nun?" Eine große Stadt die
    da vor seinen blauen Augen stand. Kommt treten wir doch ein wenn
    das hier nun unser zuhause ist. Sie gingen einige Schritte um den Wachposten.
    "Wie geht es euch ???, Seit ihr verletzt? Sollen wir ins Krankenhaus gehen? Oh mann
    wo sind wir eigentlich? Wisst ihr was Leute, ich habe eine Tolle Idee. Warum erkunden wir nicht
    einfach mal die Stadt?" Dann nahm er die Mädchen mit
    in Richtung X



    ~Sharron, Sakura und Chris verlassen den Wachposten~

  • Auch Azel suchte seinen Namen, er schien wohl in der Kaserne zu wohnen. Aber dann hatte er schon selbst seinen Namen entdeckt. Dann hatte auch Lara ihren Namen gefunden. "Die Kapelle also.." Sie wandte sich an Azel. " Du kannst mich dort jederzeit besuchen kommen." Etwas leiser fügte sie dann hinzu. "Ich würde mich sogar freuen.." Ja, es würde Lara wirklich freuen wenn Azel sie besuchen kam. Er war ein wichtiger Mensch für sie. "Trotzdem werde ich..ich werde nun nach Hause gehen." Sie schaute sich kurz um, dann fand sie den Weg. "Bis dann, hoffentlich.." Sie lächelte ihn nochmmal an, dann machte sie sich auf den Weg.

  • Auch wenn ihre Augen noch nicht getrocknet waren, setzte Dorothy kurz ein zaghaftes Lächeln auf ihr Gesicht, als sich Zaid bei ihr wegen ihrem Verständnis bedankte. Es freute sie, dass es ihm viel bedeutete und es war mal wieder einer diese kleinen Beweise durch die sie merkte, wie wichtig sie doch eigentlich für den Blonden war. Umgekehrt galt natürlich dasselbe.
    Als Zaid kurz seinen Schmerz verlautbarte war das eigentlich einer dieser Momente, wo Doroty zurückschrak vor Angst ihm wirklich weggetan zuhaben. Doch gerade registrierte sie diesen Ausruf kaum bis gar nicht, sie war viel mehr darauf konzentriert wie wohl sie sich eigentlich so nah an Zaids Körper fühlte. Sollte sie später an seine Wunden denken würde sicher noch das schlechte Gewissen sie heimsuchen. Aber nun war davon weit und breit nichts zu spüren und das war auch gut so.
    Sie spürte wie seine Hand langsam den Weg auf ihren Kopf fand und auf einmal wurde sie noch enger an Zaid gedrückt. Spätestens jetzt würde sie normalerweise die Umarmung lockern, sogar bei ihrer eigenen Familie tat sie das! Aber sie wusste, dass das hier nun die letzte Gelegenheit sein würde für eine lange Zeit dem jungen Mann nahe zu sein und das musste man natürlich in vollen Zügen auskosten.
    "Das werde ich.", versprach sie ihm mit heiserer Stimme und war fast ein wenig traurig als die Zeit der Zutraulichkeit vorüber war und sich Zaid von ihr löste. Eiine letzte zärtliche Geste und dann widmete er sich einer anderen Person: Persia. Was sie davor noch mit einem Gefühl der Eifersucht beobachtet hatte, sah Dorothy nun mit etwas mehr Gelassenheit. Immerhin schien Persia tot zu sein. Außerdem war es ihr nun auch egal, was genau zwsichen der Rosahaarigen und Zaid vorgefallen ist. Was zählte war, dass er wieder in der Not an ihrer Seite stand und ihr half. Das er ihr zeigte, dass sie ihm nicht durch die kurzweilige Trennung egal geworden ist. Dieser Gedanke half ihr auch ein wenig, diesem Abschied optimistischer gegenüber zustehen.
    Erneut kam Zaid wieder zu Dorothy und sie konnte an seinem Blick erkennen, dass nun sein Aufbruch bald bevorstand. Am liebsten wollte sie wieder in Tränen ausbrechen, aber sie musste stark sein. Für ihn. Sollte sie nun zeigen, wie weh ihr der Verlust von ihren geliebten Freund tat, dann würde sie ihm die Abreise auch nur unnötig schwer machen.
    Sein Versprechen ermunterte sie und sie sah ihm in die Augen, so unverwandt wie sie es selten getan hatte. "Ich werde warten...", sagte sie daraufhin zurück, auch wenn sie sich bewusst war, wie schwierig es werden könnte. Sollte er wirklich lange fort bleiben, so würde sicher ein großer Teil ihrer Erinnerung an ihn verblassen. Vielleicht würde er sie während seiner großen Reise vergessen oder sie würde den Avancen eines Anderen verfallen... So schossen die zweifelnden Gedanken durch ihren Kopf herum als sie auf einmal ein kleines, aber mächtiges Geständnis aus Zaids Mund hörte.
    "Ich liebe dich" Nie hätte sie erwartet, dass er es sagen würde auch wenn sie inständig darauf gehofft hatte. Ja, jetzt wo es ausgesprochen war, wusste Dorothy, was sie langsam nach all der gemeinsamen Zeit für ihn empfunden hatte. "Zaid..." Sie sprach seinen Namen bedächtig, fast schon zärtlich aus, aber er hatte sich schon abgewandt und ging den Weg, den er für sich auserkoren hatte.
    Dorothy blickte ihm nach, so lange bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. Nun stand sie mal wieder ganz alleine da, doch fühlte sie sich trotzdem nicht einsam. Die drei magischen Worte hallten noch in ihr nach. Es hatte alles so turbulent angefangen: Mit einer Speisekammer, in der sich versteckt hatte; Zaid, der ihr wirklich Angst eingehagt hatte. Nach und nach entdeckten sie gemeinsam so vieles, waren fast unzertrennlich bis eben jetzt das Schicksal sie trennte. Aber Dorothy wusste, dass das einfach nur ein weiteres Kapitel in ihrer verworrenen Geschichte war. Und wenn Zaid von seiner Reise zurückkam würde sie den Mut gefunden haben zu sagen: "Ich liebe dich auch."

  • [IMG:http://www.imgbox.de/users/public/images/r2eP6zCUyQ.PNG]
    Weiter hinten am Rand, außerhalb der Gefahrenzone, stand die junge Elfe und beobachtete das ganze Schauspiel eher von weitem - da wo sie niemand sah. Viel zu hören bekam Daria jedoch nicht. „Was da wohl vorgeht? Was sich in den Köpfen der anderen abspielt?“, dachte sich die junge Frau und sah den ersten Dorfbewohnern hinter her, die in ihre neue Heimat reinmaschierten wie ferngesteuerte Roboter. Sollte Ria nachgehen und sehen was sie dort erwartet oder einfach noch eine Weile auf "dumm" tun und verunsichert stehen bleiben. Immerhin hatte sie wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache. „Bestimmt liegt auf manchen Dorfbewohnern ein Fluch...kann ja kein Zufall sein, dass zwei Dörfer innerhalb von kürzester Zeit nur noch Schutt und Asche sind. Und mit diesem Dorf sollte es anders sein?!“ Unrecht hatte sie damit nicht, trotzdem konnte sie hier nicht ewig rumstehen. Nachts wird es kalt und irgendwann würde sie auch hunger bekommen und ohne Essen ging bei der Elfe gar nichts. Noch immer mit dem mulmigen Gefühl im Magen setzte Daria sich nun doch in Bewegung bis sie dann die ersten Schritte in ihre neue Heimat gemacht hatte. „So schlimm wird es schon nicht sein!“, redete sie sich ein und setzte ihre Füße immer schnelker vor den anderen.


    ~ Daria verlässt den Wachposten ~

  • Mei fand Azel und Lara nicht.
    ~Wahrscheinlich sind die beiden schon zu Hause.~ dachte sich das Mädchen.
    So langsam leerte sich der Wachposten und Mei gähnte.
    "Komm Lynn es wird schon dunkel und ich glaube wir sind beide sehr Müde." sagte sie und ging langsam mit Lynn Richtung Gasthof.


    ~Lynn und Mei gehen~


    ( Wally : Da du Grade nicht ON bist lass ich sie ankommen ^^)

  • Kommt an~
    Mit schnellen schritten kam Lara am Wachposten an. "So, hier soll ich also Leben..." Murmelte sie und sah sich ein wenig um. Lara war erschöpft und erleichtert zugleich. Sie Atmete einmal Tief auf und ging weiter. Es war schon ein wenig Dunkel, deswegen konnte sie nicht alles erkennen, aber wie es aussah wird es Lara sowieso gefallen. Ein wenig Orientierungslos Irrte sie rum. Sie wusste nicht Wohin sie soll. Sie wusste nur das sie in der Kapelle Wohnte. Jetzt muss ich nur den weg dahin finden.... Dachte sie und machte sich einfach auf den weg. ~

  • Die Haare der Blonden standen wirr und in alle Richtungen von ihrem Kopf ab, während sie sich auf den Bauch drehte. Ein lautes Gähnen und eine weitere Rolle nach rechts..."Au!" Das war wohl etwas zu weit. Forté lag samt ihrer Decke auf dem Boden und hielt sich den Ellenbogen mit dem sie zuerst auf dem Boden gelandet war. "Warum immer ich...", knurrte sie leise und wunderte sich, als sie die Augen öffnete, dass sie nicht wie jeden Morgen von den Sonnenstrahlen geweckt wurde. Der Himmel draußen war dunkel, nicht so wie in der Nacht, einfach düster. Zudem waren von draußen viele laute und aufgeregte Stimmen zu hören.
    Die Kriegerin richtete sich auf, es schien als wäre etwas passiert und auch wenn ihre Schicht für heute schon lange vorbei war, so war sie doch immer noch für die Sicherheit des Ortes zuständig. Schnell bändigte sie ihre Haare indem sie sie in einen Zopf verwandelte und schmiss sich in ihre Rüstung. Forté band sich ihren Gürtel, an dem auch ihr Schwert befestigt war, um und verließ ihr Zimmer. Von ihrem Bruder war mal wieder nichts zu sehen. Schulterzuckend verließ sie das kleine Haus hinter der riesigen Mauer und bewegte sich in Richtung der Stimmen.
    In letzter Sekunde sah sie noch wie Wolkanon sich mit einem grimmig aussehenden, alten Fremden unterhielt, der sich daraufhin wieder an seine 'Mitläufer' wandte und ihnen scheinbar einige wichtige Dinge mitteilte. Nach einem Blick nach rechts und nach links stellte sie fest, dass ihr werter Kollege anscheinend wieder anderweitig beschäftigt war als sich um die Probleme an der Mauer zu kümmern. Naja, meistens war ja wirklich nichts los, seit dem letzten Monsterangriff war glücklicherweise schon einige Zeit vergangen. Trampoli musste zuerst über die Verluste des letzten Vorfalles hinwegkommen.
    Sie stellte sich zur rechten des Eingangstores und beobachtete das Geschehen. Die Menschen, die gekommen waren, sahen allesamt ziemlich fertig und mitgenommen aus, viele lagen sich gegenseitig in den Armen und teilten ihre Tränen. Es war nicht schwer darauf zu kommen, dass wohl auch diese Personen einem Angriff unterlegen waren und scheinbar konnten diese sich, im Gegensatz zu Trampoli, nicht dagegen wehren. Das Mitleid für diese armen Leute ließ sich deutlich in ihrem Gesicht erkennen, sie selbst kannte dieses Gefühl gut.
    Auch wenn der letzte Angriff auf Trampoli bestimmt schon ein Jahr her war, so wartete sie doch Tag um Tag darauf, dass ihre Eltern plötzlich wieder vor ihrer Tür standen. Wie auch einige andere Bewohner waren diese seit dem letzten Angriff nicht mehr gesehen worden, doch, nicht wie ihr Bruder, gab Forté die Hoffnung keines Falls auf. Solange es keine Beweise für den Tod ihrer Eltern gab, solange würde sie warten. Außerdem musste sie sich um ihren Bruder kümmern, da durfte sie nicht in Trauer versinken.
    Scheinbar hatte Wolkanon den Fremden erlaubt sich eine Weile lang in Trampoli aufzuhalten, denn einige von ihnen hatten sich bereits auf den Weg gemacht die kleine Stadt zu erkunden. Auch wenn sie zu dieser Zeit normalerweise frei hatte, so würde ihr heute sicher kaum Zeit bleiben um nicht den Fremdenführer zu spielen, allerdings konnte sie sich in keinster Weise darüber beschweren, wenn sie an ihrer Stelle wäre hätte sie sicherlich auch andere Probleme als sich in einer neuen Umgebung zurecht finden zu müssen.

  • Das ganze Geschehen ab dem Angriff der zwei Silberwölfe, war in Carlos` Kopf eher Schemenhaft vorhanden. Irgendwie hatte er sich auch dem zweiten Viechs entledigen können und irgendwie war es dann in den Wald gegangen. Er war zu viel damit beschäftigt gewesen auf Lilyen aufzupassen, als das er irgendwie hätte irgendwelche Verletzungen bemerken können. Als sie aus dem ganzen Gewusel im Wald rausgekommen waren, nahmen die Schmerzen immer mehr zu, doch er gab keinen Muks von sich. Er zog Lilyen einfach hinter sich her und passte auf, dass sie sich nicht noch mehr verletzte oder sonstiges. Wenn er sich schon fühlte wie unter die Räder gekommen, wie mochte sie sich dann wohl fühlen? Damit wollte er nicht vorraussetzen, dass sie schwach war, allerdings hatte sie ja selbst gesagt, dass sie eher zu passiven Tätigkeiten neigte. So konnte sie nicht sonderlich gut in Form sein. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich hinter den anderen in der fremden Stadt ankamen. Er bekam nur am Rande mit, wie sie von dem Stadtverwalter willkommengeheißen wurden. Ansonsten hörte er nicht viel mehr. Nur irgendwas von Carmen und er und Strand. Der junge Mann lehnte sich erschöpft mit dem Rücken gegen den Rahmen des Eingangstores sinken und zuckte zugleich zusammen. Es schien, als hätte ihm irgendein Vieh den Rücken zerkratzt. Ich hätte nie gedacht, dass mir mal so ne Katze derart meinen Rücken dekoriert. Er musste widerwillen schmunzeln. Er sah sich etwas gedankenverloren um und entdeckte auf der anderen Seite des Tores einen Soldat. Er musste seine Augen mehrmals scharfstellen, bis er erkannte, dass sie eine Frau war. Er wob die Hand kurz zum Gruß, als sie den Blick in seine Richtung schweifen lies und griff sich gleich darauf an die Brust. Das ist doch nicht euer ernst? Frauen sollen ja auf Narben stehen, aber wenn ich aussehe wie ein Rind was dem Schlachter entkommen ist, kann ich mich auch gleich ertränken.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • ~Wer nach Trampoli wollte, musste am Wachposten vorbei. Es war also nur logisch, dass Selphy dort die Einwohner des anderen Dorfes erwartete. Aber sie hatte nicht viel Glück wie es schien. Als sie angekommen war, waren gerade mal ein handvoll Leute zu sehen. Und ein paar davon konnte sie definitiv als Einwohner Trampolis identifizieren. Schon wieder musste die blonde Frau aufseufzen. Heute schien einfach nicht ihr Tag zu sein. Sie könnte ja jetzt einfach zu jemand, der unbekannten Gesicher hingehen, aber darauf hatte sie dann doch nicht wirklich Lust. Jetzt wo sie kurz vor der Durchsetzung ihres Vorhabens stand, klang das Ganze doch ziemlich absurd. Wer würde schon einer Durchgeknallten fragen beantworten, wenn er sie gerade einmal fünf Sekunden kannte? Vor ihr lang ein Stein, den sie mit dem Schuh etwas anstupste um ihn dann wegzukicken. Langweilig. Sie hätte vielleicht doch daheim bleiben sollen. Oder noch besser wäre gewesen, wenn sie mit Cinnamon mitgegangen wäre. Wo war denn die Rothaarige überhaupt? Vielleicht würde sie sie ja finden, wenn sie ein bisschen durch die Straßen streunte? Ihr Blick glitt langsam hinauf Richtung Himmel. So vieles was sie tun könnte. Was aber würde ihr gerade am meisten gefallen?

  • ~Dylas kommt wutentbrannt am Wachposten an.
    Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, hätte er gleich den Stadtverwalter Wolkanon aufgesucht. Seine Absteige war sogar genau auf dem Weg zum Wachposten gewesen. Jedoch schien dort niemand zu sein, also blieb ihm nur die Möglichkeit, hier aufzukreuzen. Hier wären mit etwas Glück vielleicht noch welche gewesen. Und tatsächlich gab es hier und dort neue Gesichter, bei denen sich das Gesicht des Silberhaarigen verzerrte. Die sehen sowieso alle aus, als würden sie bald den Löffel abgeben... vielleicht sollte ich nachhelfen! Böse Gedanken schlichen sich in seinen Kopf, doch Dylas wollte es bei einem qualvollen Tod belassen. Zur Klinik würden sie es wohl eh nicht mehr schaffen. Leider war Wolkanon nicht hier, wie er mit großem Bedauern feststellen musste. Die andere Lösung wäre, dass er zu Forté ginge um sie anzuschwärzen. Schließlich hatte sie zugelassen, dass diese Idioten überhaupt hier durchkamen. Fehlanzeige, nicht einmal sie war hier. Ein komischer Wachposten ist das, an dem keiner stationiert ist... Wo sind Brodik und Kiel hin?! Wirklich sicher fühlen konnte Dylas sich demnach nicht mehr in diesem Kaff, solange niemand ein wachsames Auge auf den Wald hatte. Ohnehin ist es eine viel verlockendere Idee, sich selbst für den Notfall zu stärken. Um nicht gleich wieder in seinen Gedanken zu versinken, musterte der Silberhaarige die Umgebung. Lediglich Selphy stach ihm sofort in's Auge, scheinbar hatte sie überhaupt keine Ahnung von ihrem Tagesplan. "Hey Selphy, sag bloß du willst die Leute hier auch wieder vertreiben? Wird auch mal Zeit, dass jemand meine Meinung teilt..."

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