[Kyle] & Bianca verlassen die Villa
Still beobachtete er, wie Bianca sich erhob und sich das Kleid abklopfte. Natürlich würde sie wieder zurück müssen. Jemand wie die Adelige vor ihm würde sicher nicht auf Dauer irgendwo anders als in dieser prunkvollen Villa wohnen wollen würden, zumindest nicht auf Dauer. Und nach alledem, was sie heute von sich gegeben hatte erwartete er dies auch nicht, jedoch... war er sich immer noch nicht sicher, wie er mit ihrem Vorschlag umgehen sollte, beziehungsweise wo genau er sich in ihrem Plan sah. Doch je weiter sie sprach, des do lauter wurde die Stimme in seinem Kopf, die 'Ja!' schrie. 'Ja, ich will vergessen!', wenigstens das wusste er. Natürlich wusste er, dass es nicht wirklich wahr war, dass alles nicht einfach verschwand und auf einmal wieder in Ordnung war. Doch der Vorschlag der Blauhaarigen fand trotzdem Anklang bei ihm. Eine Nacht, ohne Schwere. "Ich würde nichts lieber tun, als das", gab er ehrlich zu, und stand ebenfalls auf, blickte seinem Gegenüber tief in die Augen. Ihre Haare sahen durch das Zusammenbinden nicht mehr ganz so ordentlich und professionell aus, ließ sie allerdings nicht weniger atemberaubend aussehen. Und auch, wenn er wusste, dass er für diesen Gedanken, hätte er ihn laut ausgesprochen, eine schallende Ohrfeige verpasst bekommen hätte, kam er nicht drum herum zu denken, dass ihr die friedliche Stille, die sie ausstrahlte, unheimlich gut stand. Und heute Abend würde er ausnahmsweise nicht vor dieser Frau fliehen, sondern ihr folgen. Der Gedanke daran, wieder in den Ballsaal zu gehen, machte ihn zwar immer noch nervös, aber die Tatsache, dass er nicht alleine war, jemanden an seiner Seite hatte, der sich ebenfalls vor den Dingen in deren Wänden fürchtete, machten ihm Mut. "Dann... gehen wir", verkündete er unsicher, wohl mehr einen persönlichen Tritt in den Arsch, als eine Aussage an Bianca, und nahm sie an die Hand. Diese zwei vereinten Hände, die vermutlich noch nie so sanft miteinander waren, brauchte er jetzt, um den Schritt in den Saal zu wagen. "Wo auch immer du hin möchtest" Und so überließ er es seiner momentanen Leidensgenossin, den Weg zu leiten, das so wunderschöne und prunkvolle Gebäude mit den grausamen Erinnerungen hinterlassend.