Nick bei Cylie im Zimmer
'Wie siehst du denn aus?' waren ihre ersten Worte. Vermutlich sah er wirklich zerzaust aus. Die längeren Haare klebten ihm schweißnass am Kopf und er strich sie achtlos nach hinten. Es war doch gar nicht wichtig wie er aussah. Aber als sein Blick kurz an Cylie nach unten wanderte, zog er eine Augenbraue nach oben. Ihr Dutt hatte sich gelöst und die Haare fielen ihr in leichten Wellen über die Schultern und ins Gesicht. Es sah seiner Meinung nach trotzdem viel zu gut aus. Und dass ihr Oberteil etwas durchsichtig war versuchte er gekonnt zu ignorieren. Er schluckte, zwang sich den Blick von ihren Brüsten abzuwenden. Erneut. Sein Atem hatte sich mittlerweile beruhigt, aber sein Herz schlug noch immer schnell gegen seine Brust. "Das könnte ich dich auch fragen. Bist du gerade erst aufgestanden?", fragte er stattdessen, um die kurz aufgekommene Stille zu unterbrechen und heftete seine Augen auf ihr Gesicht. Um genau zu sein suchte er mit seinem Blick den ihren in dem sich ganz offensichtlich ein wenig Verwunderung spiegelte. Was hatte er auch anderes erwartet? Dann sprach Cylie das offensichtliche aus - er stank. "Ich war auch gerade joggen.", erklärte er sinnnloserweise, weil sie sich das wahrscheinlich schon gedacht hatte. Fast hätte er ihr angeboten kurz duschen zu gehen und dann wieder zurück zu kommen, aber es wäre nur eine Ausrede gewesen, um das Gespräch aufzuschieben und darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Er wollte mit ihr reden solange er noch wusste was er sagen wollte. Auch wenn er eigentlich gar nicht wusste, was er sagen wollte. Aber er hatte den Mut aufgebracht an ihre Tür zu klopfen und sich dem ganzen zu stellen, also würden ihm schon irgendwelche Worte einfallen. Er musste doch nur ehrlich mit ihr sein und damit hatte er eigentlich bisher weniger Probleme gehabt. Dass sie ihm einen Spruch reindrückte und dabei grinste, ließ ihn den Gedanken vollends verwerfen. Es war gut, dass er da war und sie würden das schon irgendwie gebacken bekommen. "Schwer zu glauben, aber weder eine Horde Mädels, noch die Ex haben mich zum Rennen gezwungen. Ich dachte ich bekomm dadurch den Kopf frei. Hat nicht so gut geklappt, aber duschen kann ich auch noch später." Er wartete kurz ihre Reaktion ab, ehe er weiter fortfuhr: "Ich denke meinen Kopf bekomme ich nur frei, wenn ich mit dir rede." Ohne auf Cylies Einladung zu warten, ging er an ihr vorbei ins Zimmer und platzierte sich in ihrem Zimmer. Viel Platz war hier nicht - ebenso wenig wie in seinem eigenen Zimmer. Aber darauf kam es ja nicht an. Vielleicht war Cylie verwirrt, vielleicht auch genervt, aber sie ließ es geschehen und sah ihm erwartungsvoll nach. Erneut schluckte Nick, versuchte sich noch ein paar Sekunden Zeit zu erkaufen, in denen er überlegte wie er am besten anfangen sollte und was er eigentlich sagen wollte. "Es tut mir leid, dass ich mich nicht schon neulich erklärt habe. Ich bin ein echtes Arschloch und hab dich im Regen stehen lassen, ohne dir zu erklären was los war.", begann er und versuchte mit den Augen ihren Blick aufzufangen, ihn zu deuten. Hoffentlich verletzte er sie nicht mit dem was er sagen würde und von dem er immer noch nicht wusste wohin es ihn bringen würde. "Aber ich versteh mich selbst nicht mehr. Diese eine Nacht geht nicht mehr aus meinem Kopf und das nicht, weil ich unbedingt eine Freundschaft Plus mit dir haben will. Weil das war es nicht für mich und das hätte es auch niemals werden sollen. Du bist was besonderes für mich." Das wollte er unbedingt klarstellen. Schon seitdem sie diese Worte selbst benutzt hatte. "Aber wenn es das einzige war, das du von mir wolltest, dann werde ich irgendwie damit klarkommen müssen. Ich hab keine Ahnung wie, aber ich bekomm das schon irgendwie hin. Aber Tatsache ist, dass ich dich sehr mag Cylie und das schon seit einer ganzen Weile." Eine Pause, in der er den Boden fixierte, seine Wangen fühlten sich warm an und vermutlich wäre das ein guter Zeitpunkt gewesen um mit dem Sprechen aufzuhören, aber jetzt da er angefangen hatte, sprudelten die Gedanken nur so aus ihm heraus. "Aber ich hab das Gefühl ich hab das was wir hatten mit dieser einen Nacht kaputt gemacht, in der ich ausgenutzt habe, dass wir beide zu viel getrunken haben und dann war da plötzlich Leila und ich war mir sicher das abgeschlossen zu haben, aber das hab ich nicht. Sie war nur einfach nicht da, um wirklich abschließen zu können. Aus den Augen aus dem Sinn sozusagen, aber dieses eine Treffen mit ihr hat mich getroffen und ich hab mir wirklich gewünscht, dass es wie früher sein könnte, aber ich glaube das wird es nie wieder, weil sie sich verändert hat und ich hab das auch und ich will keiner Vorstellung nachhängen, die es schon lange nicht mehr gibt - falls das irgendwie Sinn macht." Der letzte Teil klang wie eine Frage auf die er von Cylie allerdings keine Antwort erwartete. "Aber anstatt mich dem ganzen zu stellen und alles zu verarbeiten hab ich mich verkrochen und als du geschrieben hast, dass du fast von einer Klippe gefallen bist, hatte ich wirklich Angst. Das mit dir und mir ist mir wichtig und ich will dich nicht verlieren, aber ich will dir auch nichts halbgares geben, sondern das mit Leila vernünftig klären und dich nicht irgendwie für etwas benutzen, um eine nicht verarbeitete Trennung zu verarbeiten, aber dazu müsste ich ja erstmal mit Leila reden und das habe ich noch nicht und ich will dir nicht wehtun, sondern dich in die Arme schließen und Gott verdammt - kannst du dir was anderes anziehen?", sie hatte ihren zierlichen Körper bewegt und dabei ist sein Blick unbewusst auf ihrem durchsichtigen Oberteil und den darunter zu erkennenden Brüsten hängen geblieben. Er schluckte. "Weil sonst will ich da weitermachen, wo wir in der Nacht von meiner Tollpatschigkeit unterbrochen wurden und das wäre wirklich nicht okay..." er fixierte erneut ihre Augen. "Du bist mir wirklich wichtig Cylie. Und ich will das mit dir nicht versauen, sondern ich will es richtig machen, aber ich weiß noch nicht so hundert prozentig wie, aber ich will dich auch nicht verlieren oder dir wehtun und vielleicht mach ich mir zu viele Gedanken, weil ich hier mit diesen Gefühlen sowieso allein bin, also sag mir einfach, wenn ich mich verpissen soll. Ich werd es schon irgendwie verpacken und du bist mir ja nichts schuldig."