Darren & Yumi | irgendwo im Maisfeld
Ihre Hand war kalt. Nicht wirklich wundernswert bei diesen doch recht niedrigen Temperaturen. Darren schloss seine Finger fester um ihre schlanken Finger. Spürte aber auch, dass Yumi das nicht erwiderte. Dass sie es dennoch zu ließ für diesen Moment. Es waren solch kleine Momente, die der angehende Schauspieler genoss. Jede einzelne Sekunde davon. Weil sie so kostbar waren und gerade wegen der jungen Studentin so schnell wieder vorbei sein konnten. Eine Alternative wollte sie wissen. Gab es die denn? Was war diese Alternative, was wollte sie hören? „Eine Alternative?“, fragte und wiederholte er. Ein Schmunzeln drang aus seiner Kehle, ganz leise als hätte die andere einen Witz erzählt. „Die gibt es nicht.“ Der Musiker hatte es ausprobiert, hatte nach einer Alternative gesucht und war im Grunde nur gegen eine Wand gelaufen. War nicht vorangekommen, hatte einen falschen Weg gewählt und es eigentlich auch zu spät gemerkt. Darren hätte es wissen müssen. Dass es keinen anderen Weg gab. Nur diesen einen, der immer zu ihr führte. Immer zu Yumi, egal wie fern sie war. Wie nah sie war. Egal in welcher Geschwindigkeit sie sich bewegten und wenn er so darüber nachdachte, hörte sich das doch ein bisschen merkwürdig an aber so war das manchmal mit diesen Gefühlen oder? Oftmals ergab das alles gar keinen Sinn. Zumindest nicht für Außenstehende. „Es bleibt mir nur das zu nehmen, was du mir gibst. Was du mir geben willst und kannst.“ Weil er doch auch davon überzeugt war dass Yumi weit mehr wollte, in manchen Situationen aber sich vielleicht auch einfach selbst im Weg stand. Nicht dass er sich selbst als irgendeine Art von Retter darstellen wollte, das sah er ganz und gar nicht in sich aber trotzdem gab die Studentin ihm manchmal das Gefühl, dass sie ein wenig mehr zeigte. Dass sie ihm mehr zeigte als anderen. Und damit sprach er nicht auf irgendwelche Körperkontakte an. Schleppend konnte sich der Musiker aufrichten, verzog das ein und andere Mal schmerzverzerrt sein Gesicht weil es doch mehr schmerzte als er anfangs gedacht hatte aber es gab jetzt auch keine andere Möglichkeit. Es blieb ihm nichts als die Zähne zusammen zu beißen. Natürlich konnten sie auch den Rettungsdienst rufen aber die hatten sicher genug zu tun und spätestens wenn sie wieder irgendwo Nahe der Zivilisation waren, konnte man sicher ein Taxi bestellen, dass beide vor ihre gemeinsame Haustür brachte. Besser als ein Bus, der wahrscheinlich eh erstmal noch ewig brauchte bis er in dieses kleine Dorf kam. Vielleicht sollten sie auch die Notaufnahme ansteuern aber der Gedanke rückte auch erstmal in den Hintergrund als die Studentin sich ihm näherte, seinen Arm um sich legte und sich an seine Taille klammerte. Alles natürlich nur um ihn zu stützen und dennoch spürte er seinen Herzschlag in diesem Moment ganz deutlich. „Und dich.“, antwortete er darauf und schaffte es mit seinen Fingern kurz die kalte Haut ihrer Wangen zu streifen. „Es tut mir leid. Dass du mich hierher begleiten musstest und jetzt auch noch das..“ Er ließ seinen Kopf kurz sinken, sein Blick glitt hinab zu seinem verletzten Fuß mit dem sie beide nur langsam vorankamen. Jeder Schritt schmerzte und das konnte man ihm auch ansehen. Aber jetzt galt es einfach Zähne zusammenbeißen. „Hm, sei nicht so frech.“ Auch der junge Kerl schielte in ihre Richtung, musste ebenfalls grinsen und wurde schließlich noch langsamer als er eh schon war. Eigentlich blieb er sogar stehen und hielt Yumi davon ab weiter zu gehen. Indem er sie mit seinem Arm an sich heran drückte. Den Arm, den sie vorhin noch um ihre Schultern gelegt hatte. Vorsichtig und doch bestimmt drückte er die Studentin an seine Brust und vergrub sein Gesicht an ihrem Kopf. In der blonden Mähne. Darren atmete ihren Duft ein. Das süßliche Parfum stieg in seine Nase und ein Lächeln, sogar ein Grinsen umspielte seine Lippen. Auch mit seinem anderen Arm hielt er Yumi bei sich und legte seine Hand unter ihrem dunklen Umhang an ihren schmalen Rücken. „Es war doch dein Parfum.“, flüsterte er ganz leise, war schon fast stolz darauf dass er sie dabei ertappt hatte. Dass sie doch bei ihm im Bett gelegen hatte. Es fiel ihm schwer auf der Stelle stehen zu bleiben weil es ihn viel Kraft kostete und er ja eigentlich mehr auf einem Bein stand aber er erlaubte es sich auch, sich ein bisschen auf die Blonde zu stützen. Jedoch nicht zu sehr weil er ja auch nicht wollte, dass sie beide den Boden küssten. Langsam löste er sich von dem hübschen Mädchen, nahm seinen Arm von ihrer Schultern und strich dabei durch ihre langen Haare. Legte sie auf eine Seite und lächelte. Sein Blick wanderte langsam von ihrer hellen Mähne zu ihrem Gesicht hinauf, blieb an ihren Lippen hängen und kletterte schließlich doch weiter zu ihren hellen Augen. „Warum willst du es nicht zugeben?“, fragte er, während das Grinsen auf seinen Lippen verschwunden war und er die Studentin beinahe schon ernst anschaute. Oder erwartungsvoll. Hoffnungsvoll und irgendwie auch flehend.