Es wunderte Brodik überhaupt nicht, dass der Magiermeister die buschigen Augenbrauen nach oben zog. Sein Anblick hier im Runenarchiv war wirklich skurril. Er und Bücher ergab bei den meisten kein klares Bild. Ganz unrecht hatten sie damit auch gar nicht. Schließlich war er nicht gerade eine Leseratte. Aber vielleicht gab es hier ja das ein oder andere Buch, das ihm mit dem Monster oder seiner Waffentechnik weiterhelfen konnte. Stöbern konnte er aber auch noch an einem anderen Tag. Fürs erste musste er sich auf seinen Gegenüber konzentrieren, der seine Verwunderung nicht weiter verheimlichte, sondern ihn geradeheraus darauf ansprach. Ja, so wirklich Magieinteressiert war er auch eigentlich überhaupt nicht. “Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht so sicher auf was ich mich einlasse, aber irgendwo muss ich ja anfangen.“, gestand der lausige Wächter. Dann hakte Kanno nach um was für ein Monster es sich handelte. Spätestens jetzt war Brodik doch ein bisschen unbehaglich zumute. “Naja also… Um ehrlich zu sein handelt es sich um das Elefantenmonster, das bei dieser Tragödie auf das Dorf losgestürmt ist. Forte hat es aufgenommen und gesund gepflegt und seitdem lebt es bei uns am Wachposten. Aber es frisst mir die Haare vom Kopf und ist viel zu groß für einen Unterschlupf bei uns und ich bezweifle, dass es glücklich damit ist im Monstertrainingslager zu leben.“, erklärte er seine Situation in Kürze. “Ich hab schon versucht es zurück in den Wald zu bringen, aber es scheint lieber bei uns leben zu wollen und… naja… ich kanns auch nicht so richtig beschreiben, aber es wirkt so als ob es Widergutmachung leisten will. Sie ist echt dankbar glaub ich.“ Ob das dem Magiermeister wirklich weiterhalf? Wahrscheinlich waren seine Worte nur Kauderwelsch in Kannos Ohren. Im Erklären war Brodik eben nicht sonderlich gut.
Gerade wollte Kross sie schon wieder beleidigen, da bekam er den nächsten Niesanfall. “Gesundheit…“, murmelte die Köchin mit einem ziemlich irritierten Gesichtsausdruck. Sie war dankbar für die Niesattacke, anderenfalls hätte sie ihm wohl schon wieder den Kopf gewaschen. Allein, dass er keine Essen mehr von ihr wollte, kränkte sie genug. Kross nieste immer weiter, konnte fast nicht mehr aufhören und langsam machte sich Odette wirklich sorgen. Dann allerdings fiel ihr etwas auf. Die Nieser kamen mit seinen bösen Kommentaren. “Ich wusste, dass er dich verflucht, wenn du dich so aufführst.“, sagte sie und sah sich nach Kanno um. “Meister Kanno war wirklich hilfreich. Er ist zurück zu seinen Studien, aber er hat mir einen wichtigen Tipp gegeben: Wenn wir die Schildkröte nicht finden, dann suchen wir eben nach dem Kraut.“ Stolz lächelte sie und zog Kross mit sich zu den Kräuterregalen. “Und wenn du leben willst: Rede besser nicht. Kanno scheint deine Stimme verzaubert zu haben und deshalb musst du niesen.“, flüsterte die Köchin, weil sie Angst hatte, dass der Fluch auf sie überspringen würde, wenn sie zu viel redete.