Elsje / Murakumo /Aria / Orland

Den lieben langen Tag stand Elsje in der Küche und schlug mit einen schweren Hammer Fleisch weich oder sie rührte den Eintopf mit einer großen Kelle so lange um, bis ihre Unterarme schmerzten. Manchmal trug sie vierzig Pfund schwere Säcke, einen auf jeder Schulter, vom Vorratskeller bis zur Küche - und doch war sie schwere körperliche Anstrengung nicht gewohnt. Das merkte sie, als sie diesen 'Berg' bestieg, wobei man es eher als Anhöhe bezeichnen müsste. Schon nach wenigen Metern wurden ihre Beine schwer und ihre Lunge brannte. Von diesen Moment an, nahm sie sich vor, wollte sie öfters in der Natur nach Zutaten suchen, anstatt sie immer auf dem Marktplatz zu kaufen. Das sparte nicht nur Geld, man hielt dann auch seinen Körper fit!
Als sie endlich den höchsten Punkt des Berges erreichte, fiel sie erschöpft auf die Knie. Ach du heiliges Backrohr! Gleich morgen sollte sie mit Krafttraining anfangen! Dass so eine 'leichte' Anhöhe ihr so zu schaffen machte, verletzte schon etwas ihren Stolz. Leider war sie auch wieder etwas müde. Das Nickerchen vorhin hatte gut getan, aber es war ja auch schon wieder eine Weile her.
Aber sie durfte jetzt nicht schlafen, sie musste wach bleiben, die blauen Pilze einsammeln und dann zur Feuerstelle zurückkehren, wo die Innereien schmorten.
Sie setzte sich also auf die Fersen und sortierte gewissenhaft, so, wie sie es ebend getan hatte, die guten von den schlechten Pilzen aus.
Wieder einmal war sie so in ihrer Arbeit vertieft, dass sie die Welt um sich herum komplett ausblendete. Es grenzte an ein Wunder, aber sie bekam nichts von der Schlägerei ihres neuen Beikochs mit auf dem Pfad direkt unter ihr. Sie summte eine Melodie, die Murakumos sehr ähnlich war und sie hörte die Fäusteschläge und die brechenden Knochen nicht. Vielleicht hatte ihr der Rauch und Dampf, der normalerweise so beim Kochen endstand auch leider schon das Gehirn etwas vernebelt. Als Elsje ihre Arbeit beendet hatte, richtete sie sich langsam auf. Huch! Beide Füße waren ihr eingeschlafen, weil sie solange im Fersensitz gesessen hatte, urgh, war das unangenehm. Sie hüpfte von einen Bein zum anderen und als sie den Blick hob, entdeckte sie Murakumo der vor - ja, einer Kutsche? - stand. Nachdenklich blickte er auf sie herab. Was machte er denn da? Wo kommt denn plötzlich diese Kutsche her. Den schwarzgekleideten, bewusstlosen Mann auf der Sitzfläche fiel ihr zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht auf. Ihre Augen hafteten eher an den anderen schwarzgekleideten Mann der nun mit erhobener Klinge hinter ihm stand. Elsje riss die Augen auf. "MURAKUMO!", schrie sie, so laut, wie noch nie zu vorher in ihren Leben. "Hinter dir-!" In diesen Moment stolperte sie nach vorne. Sie hatte kein Gefühl in ihren Füßen und leider war sie auf eine weiche, nachgiebige Stelle getreten. Sie geriet ins Straucheln. Und dann purzelte sie den Abhang herunter.
Orland / Aria in der Kiste

Noch immer lag der junge Halbelf bewusstlos auf den Boden. Aria bemerkte schnell, dass etwas nicht stimmte - so lange war er nur selten still. Sie rüttelte an seiner Schulter und flehte ihn an, aufzuwachen. Ohne Erfolg. Seine Augen blieben geschlossen. Seine Gliedmaßen waren schlapp. Aber sein Atem ging ruhig weiter. So bekam der Junge nichts vom weiteren Geschehen mit. Von Arias Hilfeschreien und von der darauf folgenden Prügelei. Es rumpelte und pumpelte auf der Kutsche und die dumpfe Geräusche und die spitzen Schreie ließen das Innere der Kiste vibrieren. Orland musste sich die Ohren zu halten. Dieser Schrei, als der Arm des Mannes gebrochen wurde, war so grell, dass es in Orlands Kopf schmerzte, als würde man ihn mit einer spitzen überdimensional großen Nadel aufspießen. Autsch ...
Er stöhnte auf. "A-Aria ...?" Eine Hand blieb an seinen Kopf, die andere suchte nach ihr in der Dunkelheit. "W-was ist los ... sind wir ..." entkommen?"