Der Platz des Volkes


  • "..Huh, Tori?", entkam es dem Einäugigen irritiert, als er sich nach seiner Partnerin umsah, diese ihm jedoch weder auf seine letzte Frage geantwortet hatte, noch im näheren Umfeld zu sehen war. Die Halunken vor ihm waren von dem Umstand, dass er ihnen den Rücken zugekehrt hatte, nicht sonderlich erfreut und begannen lauthals rumzupögeln und den Dunkelhaarigen unsanft anzustoßen, damit er schleunigst sein Geld auf den Tisch legen und zu spielen beginnen würde, - ein Umstand, der allerdings dem gutmütigen Schmied ein wenig auf die Nerven ging, was man auch an seinem giftigen Blick sehen konnte, als er sich wieder an die Gruppe vor ihm wand und ihnen für einen gefühlten Augenblick fast schon bildlich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Gut, es wäre bildlich gewesen, hätte er sich im Runenarchiv Eismagie angeeignet. Da er sich jedoch für eine andere, umstrittenere Route entschieden hatte, nutzte er die Präsenz dieser, um die Männer lang genug einzuschüchtern, dass er sich vorsichtig erheben und durch die Menschenmenge zurück, auf die Suche nach der verloren gegangenen Blonden machen konnte. Sich Nebencharaktere aus dem Kopf zu streichen, was im übrigen die eine Sache, solange man mit einem Gefährten unterwegs und ein Ziel vor Augen hatte - aber einen Vermissten zu erblicken, durch einen Haufen Menschen, die alle ihren eigenen Weg zu gehen versuchten und sich ständig in sein Blickfeld dragen.. war eine komplett andere. Kein Wunder also, dass der Zwerg fast eine komplette Runde um den Platz gemacht hatte, bevor er die Langhaarige, kaum zwei Meter von seinem Ausgangsort entfernt, merkwürdig nutzlos in der Gegend rumstehen sah, was den Jungen zu einem leisen Seufzen zwang. "Bei den Göttern, Tori, nur weil ich dich loslasse, sollst du nicht gleich einfach so stehen bl- .. Tori?" Gaius hatte die Dame nur von Hinten gesehen, war dann auf sie zugekommen, während er gesprochen hatte und erblickte von der Seite aus letzendlich bloß ihr zartes, aber erstarrt wirkendes Gesicht, welches keine Reaktion zeigte, auf alles, was er selbst von sich gab. Perplex überbrückte der Magierlehrling die letzten Schritte, die ihn vom Anlitz der Bücherliebhaberin entfernten und stellte sich dann direkt vor ihr auf, noch immer, ohne eine Regungs ihrerseits zu erhalten. "Hmm..", murmelte er leise, beugte sich dann ein Stück weit nach vorne, kam ihr mit dem Kopf näher - solange, bis sein Gesicht parallel zu dem ihren war und benutzte seine linke Hand dann, um ihr die vielen, losen Haarsträhnen ihres Ponys nach oben zu streichen, wo er sie mit leichtem Druck fixierte, um besser in die blauen Meere der Dame blicken zu können. Ein spitzbübisches Grinsen, breit und warm folgte: "Toooori? Heh, du verschläfst den kompletten Mittelteil!" Noch immer keine wirklich Reaktion von der Bezopften, welche in ihrer eigenen, kleinen, aber bedrohlichen Welt gefangen schien. Mit der linken, noch freien Hand, griff der Meisterschmied nach der rechten der Blonden, sorgte dafür, dass sie sich vereinten und hielt sie fest in seinem Griff, damit seine Begleitung realisierte, dass er hier war. Gaius lachte kurz und leise auf, als sich ein Hauch von Leben in ihren Muskeln zeigte - doch hielt ihn das nicht von dem Plan ab, welchen er sich vor ein paar Sekunden noch in den Kopf gesetzt hatte. Noch bevor sie wirklich etwas dagegen tun konnte, stahl der junge Mann auch die letzten, mühseelig vorhandenen Zentimeter, die die Abenteurer voneinander getrennt hatten und presste sanft, aber eindringlich, töpelhaft, aber irgendwie auch gekonnt seine Lippen auf die rosa schimmernden Toris, - sorgte dafür, dass auch dieser Moment eine Weile lang in der Zeit, die noch immer ihre Runden lief, verharrte, bevor er, vom Leben so entzückt wie immer, wieder vom anderen Gesicht abließ und ein paar Millimeter zurückwich. "Protagonistin, wach auf! Dein Mitstreiter stellt mal wieder dumme Sachen an, während du mit deiner Abwesenheit glänzst. Schnell - halt ihn auf, bevor dieser Narr noch die Geschichte zerstört!", hauchte er unschuldig.


  • Fest. Ein besonderer Tag oder ein Ereignis, bei dem sich Völker an einem Ort zu einem besonderen Zeitpunkt treffen und gesellig sind. Und ja, das waren sie! Allesamt mit einer Ausnahme und ebendiese Einzelerscheinung zuckte bei jedem Lachen, jedem gesprochenen Wort, jedem Ausruf zusammen, drehte den Kopf ruckartig in die entsprechende Richtung um abzuwägen: Gefahrährlich oder Harmlos? Doch die Laute nahmen kein Ende, schienen mit jeder tickenden Sekunde nur noch mehr zuzunehmen, verschmolz wie das Brummen eines Bienenscharms zu einer einzigen Masse. Sie musste weg hier, weg, solange es ihr noch möglich war zumindest ansatzweise einen Gedanken anstreben zu können. "G-Gai-" Weg. Weg war er, verschwunden, nur die Halunken waren noch da um sich bereits ein neues Opfer zu suchen.
    Das Herz des jungen Mädchens setzte aus. Geflohen, verschollen, unauffindbar - der Zwerg war weg, hatte sie allein gelassen, sich selbst überlassen und ach! Sie konnte es ihm doch nicht einmal übel nehmen! War sie nicht sowieso allen nur ein Klotz am Bein? Sie hatte sich stets bemüht, freilich, doch waren ihre Leistungen seit jeher bestenfalls akzeptabel gewesen, also wen kümmerte ein solch unnützes Ding dann noch? Allein. Ganz recht. Verwundert? Als wäre es je anders gewesen! Sie alle haben dich allein gelassen Schätzchen, haben nur auf eine Gelegenheit gewartet, dich abzuwimmeln, merkst du denn nicht wie du allen nur auf den gottverdammten Nerv gehst? Ha! Lächerlich! Du mickrige kleine Kreatur, es gibt keinen Platz für dich! Niemals!
    Luft. Tori keuchte, schappte unwillkürlich nach Luft, da ihr Körper es für einen Moment lang versäumt hatte ihre wertvollen Atemwege mit dem erforderlichen Sauerstoff zu füllen. Panisch suchten die blauen Augen des Mädchens nach einem Fluchtweg, irgendwas, um der erdrückenden, verhassten Menge zu entkommen, doch - nichts. Es war aussichtslos. Hoffnungslosigkeit machte sich in dem blonden jungen Ding breit und so vergrub sie das letzte bisschen Selbstwert, welches sie noch besaß mit dem Ziel diesen Hauch, der nichtmal mehr ein Funken war, zu behüten. Tori schottete ihre grausame Umwelt von sich ab, distanzierte sich und schuf so fundamentale Mauern um ihr Seelenbild herum, die ihr Schutz geben sollten. Ihr Bestreben scheiterte jedoch unwissentlich, war es doch mehr eine erdrückende Last, die sich das Mädchen aufbürderte.
    Ruhe. Finsternis. Sicherheit. So stellte sich die Gegenwärtigkeit der belesenen Dame gerade dar. Ödland. Einsamkeit. Unwichtige Nebenaspekte, die Besagtes bedauerlicherweise mit sich brachten. Weinte da jemand? Aber nein, das bildete sie sich nur ein. Wer auch? War doch niemand hier, außer sie selbst.
    Hilfe. Hilfe!! Ahaha, wer sollte dir schon freiwillig helfen wollen? Vor allem - schon wieder? Schock. Erschütterung. Etwas geschah dort draußen, jensweits ihrer hohen Mauern. Nein, nein, lass mich in Ruhe! Lass mich in Sicherheit!, schrie es, nur um daraufhin ihre Hand der rettenden Stimme entgegenzustrecken.
    Ihre Hand ja, nein, nicht ihre, seine, wessen? Tori registrierte am Rande, dass ihr Körper zu zittern schien, gleichwohl es sich langsam legte, hatte offenbar jemand ihre rechte Hand ergriffen. Halt. Halt mich fest und dann nie wieder los. Ich habe Angst davor zu Fallen. Mmmh, sinnloses Geplänkel! Nein eben nicht! Tori versuchte zu sehen, durch ihre Augen zu sehen und der finsteren Schwärze in die sie sich eingehüllt hatte zu entfliehen. Kind warum gehst du? War es nicht das was du gewollt hattest? Das was du brauchst? Verleugne die Wahrheit nicht!
    Sieh hin! Und sie sah, endlich, die Welt oder tatsächlich Gaius vernarbtes und gesundes Augenpaar vor sich, nah vor sich, aber er war da, hier, bei ihr, er hielt ihre Hand. Viel mehr als das, er hatte seine Lippen auf die ihren gelegt, sanft, forsch zu gleich, hatte das Mädchen zurück in die Gegenwärtigkeit gezogen, zurück zu ihm. Die Mauern, diese unsinnigen, nutzlosen, verzweifelten Wände zerbrachen wie Porzellan, zerfielen wie ein Kartenhaus vor ihrem inneren Auge. Sie spürte ihr Herz, ihr kleines, dummes, flatterndes Herz, das schlug und lebte und fühlte. Als Gaius den Kuss langsam löste - oh süßes, teuflisches Intermezzo! - wich Tori erschrocken einen Schritt zurück, dann noch einen, da sie nicht wusste wie ihr geschah. Brachte Abstand zwischen die beiden, obwohl es doch genau das Gegenteil war, was sie wollte, was sie brauchte. Heillose Verwirrung machten sich in dem unschuldigen Ding breit, probeweise öffnete sie den Mund um etwas zu sagen, doch mehr als vereinzelte Buchstaben waren nicht aus ihr herauszubringen. "W..t...k...d...w..i..?!" Gut, das war wohl jetzt nicht sonderlich hilfreich, doch es war nichts Neues das Tori sich nicht selbst behelfen konnte. Ihre Miene wandelte sich von Schock über Verwirrung hin zu einem eher ängstlichen Ausdruck, da das Mädchen mehr als Mühe hatte die Situation in ihrem vollen Umfang zu begreifen. Oh, warum nur hörte ihr Herz nicht einfach auf zu klopfen wie verrückt?


  • Auch wenn Forte durchaus darin geübt war, trotz der schweren Rüstung relativ flink zu sein, so wurde das ganze bei den vielen Menschen doch um einiges kniffliger. Geschätzt hatte sie bisher sicher 3 Leuten auf den Fuß getreten (was bei den metallenen Stiefeln sicher etwas mehr weh tat als mit normalen) aber leider ließ sich das gerade nicht vermeiden. Auch wenn es nur ein ausgebrochenes Huhn war, das Chaos, welches es anrichten könnte, durfte nicht unterschätzt werden. Bestimmt wäre keiner der Ladenbesitzer begeistert, wenn das Federvieh kurz durch den stand flattern würde und alles herunter reißen würde. Lute rief der jungen Kriegerin aus einiger Entfernung zu, dass er mit dem Plan einverstanden war und das Huhn ihn ihre Richtung treiben würde. Gut, so dürfte das ganze doch klappen. Wäre doch jetzt nur Brodik dabei, ein dritter Mann könnte die Aufgabe um einiges einfacher gestalten. Obwohl...mit seinem verletzten Knie war er vermutlich nicht ganz so gut zu Fuß. Genug davon, es war eh sinnlos sich Gedanken darüber zu machen wie es einfacher sein könnte, ändern konnte sie es nicht. Die Blonde wandte sich nach links und lief ein Stück weiter, um dann in einem 45° Winkel auf ihre neue Bekanntschaft und das vor ihm fliehende Huhn zuzulaufen. Würde alles nach Plan laufen, müsste es versuchen in die Seitengasse zu fliehen und dort dürften sie es dann hoffentlich zu fassen bekommen. Auch, wenn in der Theorie meist alles etwas einfacher war als in der Praxis, so hetzte das Vogelvieh doch in die gewünschte Richtung, als Forte auf es zu trat. Jetzt durfte es nur nicht schlau genug sein um seine Flügel auszuspannen, dann dürften sie es erwischen. Gemeinsam betraten die beiden 'Jäger' die Gasse. „Ganz langsam...“, sprach sie leise und wagte Schritt für Schritt in die Richtung des Huhns.



    Also irgendwie verstand Marco das Mädchen nicht. Erst hatte sie Candy und ihn angeschnauzt, dann den armen Kelsey, dann war sie wieder nett und jetzt beleidigte sie ihn. Auch, wenn sie Marco als Vorbild für den anderen Jungen anpries, nachvollziehen konnte der Blonde ihr Verhalten nicht. Und als sie dann auch noch begann Candy mehr oder weniger zu beleidigen, verschwand seine kurze Sympathie, welche er Quinn gegenüber gehegt hatte, sogleich wieder. Niemand durfte seine beste Freundin beleidigen, allerdings hatte er auch überhaupt keine Lust sich mit dem Mädchen zu streiten, während er nur kurz angebunden „Marco.“ antwortete und den Rest ihrer Ansprache ignorierte. Erst, als Kelsey sich wieder zu 'Wort' meldete, wandte der Elf seinen Blick von der Zicke ab. Würde sie noch einmal irgendetwas gegen Candy sagen würde er sich nicht zurück halten, selbst wenn es dann Streit gab! Der andere Junge der Gruppe hatte aber augenscheinlich andere Dinge im Kopf, mit großen Augen zeigte er auf einen stand mit frischem und duftendem Gebäck. Zwar erklärte auch er, dass er Candy nicht suchen wollte, allerdings schienen seine Beweggründe dafür komplett von Quinn ihren abzuweichen und irgendwo hatte Kelsey auch recht. Bei den vielen Leuten...da müssten sie ewig suchen. Marco blieb also nur zu hoffen, dass sie die Rothaarige durch einen glücklichen Zufall wiederfinden würden. „Hast du denn Geld dabei?“, fragte er den schüchternen Jungen und wagte einen erneuten Blick zum Bäckerstand. Wo er das leckere Essen sah...da bekam er schon fast selbst Hunger, allerdings hatte er keine Münzen dabei, heute Morgen hatte er ja noch nicht gewusst, dass er hier herkommen würde, deswegen hatte er seine Mutter auch nicht nach ein wenig Taschengeld fragen können.



    Daria stimmte ihm direkt zu und so brauchte es gar keine weiteren Worte mehr, ehe die beiden Blonden sich vom zentralen Festplatz entfernten. Zu oft erlebte er auf seinen Reisen dieses übermäßige Gedrängel, weshalb er im Normalfall selbst zu denjenigen gehörte, welche ihre Stände etwas außerhalb aufschlugen. „Wenn man selbst zu der Art Händler gehört, dann bleibt einem nichts anderes übrig als ständig zu lernen und die erfahreneren zu beobachten und sich ein Beispiel an ihnen zu nehmen.“, erklärte er, während sie allmählich den Menschenauflauf hinter sich ließen. „Teils so, teils so. Für mich selbst bringe ich eigentlich so gut wie gar nichts mit nach Hause, allerdings versuche ich Elena fast immer etwas kleines mitzubringen. Meistens irgendetwas landestypisches, aber wenn ich etwas finde, wo ich mir sicher bin dass ihr es gefallen würde, bringe ich ihr auch das ein oder andere außergewöhnliche Stück mit, das sie in den Waffen verarbeiten kann. Es gibt zwar einige wirklich schönen Dinge, die auch mir gut gefallen, aber letztendlich enden sie leider nur als Staubfänger.“ Und von diesen hatten sie Zuhause wirklich mehr als genug, auf seinen ersten Reisen hatte er so unzählig viel Zeug mitgebracht, dass überall irgendetwas herum stand. „Nunja, versprechen kann ich nichts, aber einen Blick wagen können wir gewiss.“ Bestimmt würden sie zumindest einige besondere Farben finden können, die Leute malten heutzutage schließlich mit allem, und einige waren gewiss schöner und wertvoller als andere. Er war zwar nicht der größte Experte in diesem Bereich, aber sicherlich würden sie etwas finden, was außergewöhnlicher war als einfache Acryl- oder Ölfarbe.


  • Vielleicht war es ein wenig dumm, aber Doug hatte nicht damit gerechnet, dass die junge Dame ihn genau so unhöflich behandeln würde wie den armen, älteren Verkäufer, der die beiden ein wenig überfordert beobachtete. Naiverweise hatte er geglaubt, dass sie peinlich berührt sein und sich augenblicklich bei dem alten Herrn entschuldigen würde. Aber da hatte er sich geirrt: Die Blauhaarige zeigte keinerlei Reue. Sie musterte ihn herablassend und sprach in einer derart ätzenden Tonlage, dass Doug tief durchatmen musste. Eins, zwei... drei. Vier. Vielleicht sollte er weiter zählen, um sich zu beruhigen, aber eigentlich hatte das Fräulein das gar nicht verdient.Vermutlich ging sie mit jedem so um, wie mit ihm oder dem Mann der nur seine Arbeit verrichten wollte. Nun war er es, der sein Gegenüber musterte. Teure Kleidung, hübsch frisierte Haare, Schmuck. Sicherlich ein Fräulein aus reichem Hause, was wohl der Grund für ihr Verhalten war. Eindeutig. Eigentlich sollte er ja nicht mehr so viele Vorurteile haben, und auch wenn es ein ziemliches Klischee war, dass reiche Snobs sich auch wirklich so verhielten, wie man es leider von ihnen erwartete, musste er leider gestehen, dass die junge Frau ein Schnösel wie aus dem Bilderbuch war. Schrecklich.
    Doug überlegte tatsächlich, ob er sie nun nicht einfach wieder ignorieren und weitergehen sollte, aber das konnte er nicht.
    So wenig wie er sein Kommentar unterdrücken konnte, konnte er dem Drang nicht widerstehen, dieser ungehobelten Pute die Meinung zu geigen und eine unnötige Diskussion zu beginnen. Dementsprechend schnaubte er hörbar, damit sie sich schon einmal darauf vorbereiten konnte, die Leviten gelesen zu bekommen. "Hör mal", fing er an - von einem höflichen Ton fehlte jede Spur - "du hast scheinbar absolut keine Ahnung, wie Verkäufer auf solche banalen Stände angewiesen sind. Mir ist es egal, dass du reich und verwöhnt bist, aber du solltest mal die Augen öffnen und nicht nur davon ausgehen, dass du die wichtigste Person auf der Erde bist." Sicherlich hatte sie ihre Mami und ihren Papi zu Hause, die ihr immer das kauften, was sie wollte. Die ihr sagten, dass sie die Tollste und Beste war. Vermutlich steigerte sich Doug in die Sache rein und war selber absolut nicht nett, aber er war wütend und sich einmal in Rage geredet hatte, wurde es immer schlimmer. Außer natürlich man gab ihm recht (auch wenn er im Unrecht war), aber wer machte das schon gerne? Oder aber er beruhigte sich durch irgendetwas ganz Banales wieder ganz von selber. Er wandte den Blick ab, sah zu dem Verkäufer, dem das ganze höllisch unangenehm zu sein schien, sodass der Rotschopf bemerkte, dass er vielleicht etwas über die Stränge geschlagen hatte. Was wäre, wenn das Fräulein vor ihm anfangen würde zu weinen? Okay, die Wahrscheinlichkeit war zu gering, dafür war sie definitiv zu stolz. Aber trotzdem. Was wäre wenn? Damit könnte er gar nicht umgehen. Diese kurzen, panischen Gedankengänge waren viel hilfreicher als das Zählen - plötzlich war er vollkommen ruhig und war gar nicht mehr darauf aus, der Göre die Meinung zu geigen. "Uhm...", machte er und schielte aus dem Augenwinkel zu ihr. "Sorry. Ich eh... hab sicher übertrieben. Aber mich macht Ignoranz und so echt wütend." Na, ob das ihren Klinsch beseitigen würde, war fraglich. Doug hatte sich zwar von jetzt auf gleich beruhigt, aber genau so schnell konnte er auch wieder Rot sehen.


  • "Deine Schwester kann sich glücklich schätzen.", erwiderte die junge Frau lächelnd. "Es ist bestimmt ein schönes Gefühl, wenn du zurück kommst, mit offenen Armen und auch noch eine Kleinigkeit dabei hast. Das heißt, dass du auch auf deinen Reisen stets an sie denkst." Und war das nicht etwas Tolles? Daria lief neben ihrer blonden Begleitung her während ihr Blick den Händlern und ihren außergewöhnlichen Waren galt. "Aber ist es nicht schön, etwas daheim zu haben, das einen an diese Abenteuer erinnert? Auch wenn es letztendlich im Regal verkümmert.. ich stelle mir das toll vor, ein Schränkchen voll mit Erinnerungen." Die Magierin schmunzelte ehe etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. "James, James, sieh mal!" Mit glänzenden Augen deutete die Elfe auf ein Pinselset. Es war in einer fein genähten Ledertasche eingefasst welche wie auch die Pinsel mit Schnörkeln verziert war. Auf den Pinseln die von hart zu weich von rund zu flach und fächerförmig in den verschiedensten Größen reichte waren feine Linien eingraviert, die Daria genau betrachtete. "Das nenne ich mal ein Sammlerstück! Was für Bilder ich damit zeichnen könnte.." Mit den passenden Farben.


  • Erleichterung machte sich in Quinn breit, als auch Kelsey zu den Backwaren wollte. Das heißt, sie müssen nicht nach der Schnepfe suchen! Und plötzlich gefiel dem Mädchen der Tag ganz gut. Ihre beiden Lakaien schloss sie schon etwas ins Herz, jetzt mussten sie nur noch dasselbe mit der Rosahaarigen machen und die andere da einfach vergessen. Wie toll das wäre! Aber dafür musste sie sich wohl noch etwas einschleimen und so wie es aussah, war Marco gar nicht davon begeistert, wie sie von seiner Freundin sprach. "Tut mir Leid, ich wollt nicht so gemein zu deiner Freundin sein, sie hat mich nur vorhin echt verletzt mit dem was sie gesagt hat." erklärte sie dem Langohr und versuchte dabei überzeugend zu wirken. Candy soll sich doch zum Teufel scheren. Zusammen mit den Kerlen, lief sie zum Backstand und bestellte sich zwei Scheiben eines Hefezopfs und Kelseys Laugengebäck. "Ich hoffe du schaffst die große Brezel auch oder willst du lieber eine kleine?" Sie packte ein paar Münzen aus ihrer Tasche aus und wandte sich an Marco. "Willst du auch was, die Rechnung geht auf mich." Dazu gab es ein gratis Lächeln von Quinn. Wenn sie freundlich war, verzieh er ihr bestimmt schneller.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




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    #16 - {Lest & Kohaku}


    Wie wenn die überaus gewöhnliche Frage einen unheilbringenden Sturm entfacht hätte, wehte sie binnen weniger Augenblicke das strahlende Lächeln von den zarten Lippen des feinen Fräuleins. Es schien, als würde sie überlegen, in den verworrenen Gedanken ihrer Selbst vergebens nach einer nicht existenten Antwort graben. Zögerlich setzte sie zu Worte an, begann zu sprechen, wollte sagen, dass sie den Tag weiter als bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant hatte - Allerdings wurde sie unterbrochen. Unterbrochen durch ein lautes Magenknurren, dass die Grünhaarige augenblicklich verstummen ließ. Ein kaum überhörbares Magenknurren, welches zunächst auch Lest dazu bewegte, ihr mit einem verdutzten Blick zu entgegnen. Ungehalten sprang das kurz verschollene Grinsen wieder auf und zauberte sich schnell auf die Lippen des jungen Mannes, an dessen Ohr lediglich das erheiternde Lachen der Freundin drang. Tatsächlich aber stimmte der Blonde wenige Momente später sogar ein, bot diese Situation ihm doch wirklich noch einen amüsanten Hauch! Genau genommen rechnete der Möchtegern-Abenteurer allerdings damit, dass auch seine Magengegend bald ein jähes Geräusch von sich geben würde - Immerhin war Kohaku für ebenjenen Tag seine einzig wahre Leidensgenossin gewesen! Immer und immer wieder hatte das schelmische Händchen der Schicksalsfrau einen "schrecklichen Unfall" geschehen lassen, der ihnen jede Art von Mahlzeit seit dem ersten Zusammentreffen ausschlug: Zunächst war da der Tee, der mit der kleinen Dame zu Boden fiel, und anschließend das wohl verdiente Mittagessen in der Taverne, das - dezent gesprochen - einer Stolperfalle zum tragischen Opfer fiel. Umso besser war es wohl, dass sein Magen ausnahmsweise einmal seine Instrumente beiseite ließ und sich nicht zu Worte meldete.
    Nachdem das Fräulein ihren durchaus gerechtfertigten Vorschlag also noch einmal offiziell in den vor lauter Menschen triefenden Raum geworfen hatte, wandte Lest sich jedoch mit einem nachdenklichen »Hmm..« von seiner Begleitung ab und ließ neugierige Blicke die Umgebung mustern. Wo... Wo genau hauste noch einmal der Speisehandel von zuvor? Der, der so schmackhaft riechendes Essen vertrieb? Der, der dem jungen Gesellen fast schon dazu trieb, seine Verabredung für einen Augenblick zu vergessen? Grummelnd nahm der Abenteurer sich eine der seinigen Hände zur Seite und raufte sich mit dessen Hilfe durch die mittellangen, blonden Strähnen. Er fand ihn nicht..! Über den Bruchteil so mancher Sekunden zog der Optimist die Mundwinkel in alle Tiefe, ehe er kurz darauf mit den Schultern zuckte. So appetitlich die Gerichte des besagten Standes auch waren, so wahrscheinlich war es auch, dass sie etwas anderes, interessantes fanden! Demnach blickte der Blonde sich auch weiterhin um, erspähte in einer entfernten Ecke einen Handel, der allem Anschein nach auf verschiedenste Arten und Weisen zubereitete Maiskolben verkaufte, während kleinere Menschenscharen mit süßen Kleinigkeiten vorbei trotteten. »Wollen wir uns auf die Suche nach dem unwiderstehlichen Schatz voller Süßigkeiten begeben?«, als stünde er auf einem Schiff auf hoher See und würde über das Meer schauen, hielt der junge Herr sich eine Hand an die Stirn und spähte in die Menge hinein, »Kandierte Äpfel oder so wären doch was Feines!« Entgegen des eigenen Vorschlages ließ Lest allerdings recht schnell von der Idee ab - So verführerisch die Welt der Süßigkeiten auch war, so sehr war ihm jedoch auch bewusst, dass ein oder zwei kandierte Äpfel keineswegs den Hungerstreik der Magengegenden beenden konnten. Nicht zuletzt dass diese Feinkost eine recht hohe Geldsumme einforderte. »Stockbrot vielleicht? Das scheint zumindest ziemlich gut zu sein!«, vorsichtig deutete er mit den linken Zeigefinger auf eine unfassbar riesige Anzahl an Lebewesen, die entweder dabei waren, ihr am Holzstab gebackenes Brot genüsslich zu verspeisen oder aber noch ungeduldig in der Schlange darauf warteten, ihres endlich in Händen halten zu können. Zugegeben, verdutzt hob der Helläugige seine dünnen Augenbrauen an. Seit wann war Stockbrot eigentlich so beliebt gewesen? Wann hatte dieser achso moderne Trend eingesetzt?
    Letzten Endes warf der Kurzhaarige seiner Bekanntschaft einen freundlichen Blick zu, ehe er sie rasch an die Hand nahm - nicht etwa wegen irgendwelchen tieferen Gefühlen, sondern viel mehr, weil er unbewusst befürchtete, das kurz geratene Mädchen zwischen all den Horden zu verlieren - und durch die freien Wege inmitten der Stände lief. »Sag bescheid, wenn du was leckeres siehst!«, rief er dabei im Laufen seiner Verabredung zu, musterte interessiert die ausgelegten Waren.


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    #4 - {Iris Blanche & Kyle & Azel}


    Überrascht, nahezu irritiert starrte Iris ihr rothaariges Gegenüber an, wenngleich sie ihn regelrecht imitierte, tief in die farbigen Pupillen des jungen Mannes blickte. Für gewöhnlich erachtete die Gesellschaft dies als unhöflich, hinterließ es bei dem betrachteten Gesprächspartner doch stets eine Art von Druck, wenn man ihm über eine gewisse Zeit lang in die Augen schaute - Es war ein Zeichen der ungehaltenen Ungeduld, welche mit den winzigen Füßen auf dem Boden tippelnd auf eine Antwort oder Reaktion wartete. Zugleich handelte es sich dabei jedoch nicht nur um eine Geste der ungeduldigen Abwesenheit jedweder Manieren, sondern ließe sich diese Handlung, das bloße Anstarren eines Lebewesens, sicherlich auch noch als Ausdruck der Faszination interpretieren. Faszination. Ja, wahrlich faszinierend fand die Vampirin die Augen ihres Gegenübers, die braunen Augen des Fremden, des Namenlosen. Ebenso faszinierend fand sie allerdings auch die Augen all jener Menschen, die auf dem blauen Planeten wanderten. Fröhlich summend lehnte die in weiß gehüllte Dame sich zurück und faltete die zierlichen Hände abermals ineinander. Augen. Man sagte ihnen nach, dass sie sowas wie die Fenster zur Seele seien. In Gedanken nickte das Fräulein sich selbst zu. Ja, ja, es reichte gewiss schon, lediglich einen knappen, ungeschulten Blick in ebenjene Iriden zu werfen, um, um allerlei Informationen aus der entsprechenden Person zu lesen - Gefühlslagen prahlten dabei selbstverständlich mit der goldenen Medaille. Und in den Augen ihres derzeitigen Gegenübers? Unschuldig blinzelte Iris den Mann an, prüfte ihn mit versiertem Augenmerk.
    Und... Wenn man es genau nahm, so erhielt die geschulte Beobachterin keine vollwertige Antwort, musste sie vor lauter Überraschung doch tatsächlich eine halbe Fußlänge zurückweichen. Nur trotzig musterte sie den goldgebrannten, herrlich duftenden Maiskolben, den das Beobachtungsobjekt ihr da plötzlich unter den Riechkolben gelegt hatte. Mit einem freundlich gesinnten Wörtchen verlieh er dabei seiner generösen Handlung Nachdruck. Unerwarteterweise brachte dies die Sängerin durchaus aus dem spontan erstellten Konzept, hatte sie nicht mit der Fremdenfreundlichkeit gerechnet, zumindest nicht in ebenjenem Augenblick - Ob er die leisen Töne, welche ihr Magen zuvor von sich gegeben hatte, vernommen hatte? Bestimmt. Wie sonst wäre er auf jene stupide Idee gekommen, einer völlig unbekannten Person, dessen Namen ihm nicht einmal bewusst war, ein lebensrettendes Geschenk zu machen? Eilig lenkte Iris den Blick von ihm ab, blickte in die nahen und fernen Menschenmengen, hinter ihrem Rücken spielte sie Däumchen Drehen. Verführerisch kroch der elendig wohlriechende Duft ihre Nasenlöcher hoch, Stück für Stück ummantelte, umwarb er sie. Angestrengt schloss sie jedoch die verschiedenfarbigen Augen, versuchte mit Mühe den starken Geruch auszublenden. Sie wollte das Geschenk nicht annehmen, wollte es ausschlagen oder liegen lassen. Sie wollte dies, nicht etwa der Unfreundlichkeit wegen, sondern eher aus dem Grunde, dass sie sich ihre Speisen lieber selbst besorgte, wenn überhaupt für andere bezahlte und nicht etwa diese zahlen ließ.
    Erneut harkte der junge Mann nach, mit entschlossenem Blick hielt er ihr noch immer den gelben Kolben hin. »Und was wenn ich es nicht akzeptiere?«, erwiderte die helle Stimme der Blonden, als diese ihr Augenmerk erneut auf das Gesicht des Rothaarigen legte. Sie wollte wissen, was er sagte, wollte wissen, wie er reagierte - Ob mit einem hämischen Gelächter, ob mit Trauer oder Wut. »Ich könnte einfach so von dannen ziehen und dein Geschenk würde in deiner Obhut bleiben«, fügte sie anschließend hinzu, spielte mit den kurzen, goldenen Strähnen, die ihr im Gesicht hingen. Bewusst siezte sie den Fremden nicht, davon einmal abgesehen, dass sie es aus Prinzip nur ungern tat (es kam auf die Persönlichkeit vor einem an), behandelte der Namenlose sie schließlich ebenfalls wie eine alte Bekanntschaft oder Freundin. »Sag... Ist es Mitleid? Liebe? Sehnsucht? Wer schenkt einer dahergelaufenen Frau grundlos eine Speise?« Welche Gründe und Vorwände der Rotschopf auch immer vorbringen würde... Sie weckten Interesse in der durch und durch weißen Dame, rein wissenschaftliches Interesse. Ihr Lächeln nahm eine schelmische Gestalt an, während sie sich leicht vorbeugte, »Aber ich denke, dass ich dieses gütige Geschenk annehmen werde«, behutsam entnahm Iris dem jungen Gesellen das Erntegut, »So wie die Etikette es vorschreibt!« Anschließend trat die Vampirin so manchen Schritt zurück, um einen gewissen Abstand zu schaffen, dem stummen Begleiter des Rotschopfes warf sie nur einen kurzen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass er noch bei ihnen stand. »Dürfte ich den Namen meines freundlichen Spenders in Erfahrung bringen?«


  • Zu sehr war die wohlhabende Miss von dem Störenfried abgelenkt um den irritierten Verkäufer, welcher ohne sein Wollen in das Streitgespräch der Beiden hineingezogen worden war, weiterhin ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Mit großer Wahrscheinlichkeit fühlte er sich gerade sehr unwohl in seiner eigenen Haut und es würde wohl auch ziemlich kontraproduktiv für seinen Umsatz sein, wenn sich in unmittelbarer Nähe seines Verkaufsstandes zwei Streithähne wüst beschimpften und sich womöglich auch an die Gurgel gehen würden. Für Bianca war der ältere mann aber schon längst zu Luft geworden. Ihr Fokus galt dem vorlauten, rothaarigen Flegel, welcher es doch tatsächlich versuchte mit ihr anzulegen. Selbstverständlich hätte das Nichtvorhandensein dieser Person auch nicht dazu geführt, dass die Blauhaarige auch nur eine Sekunde länger als nötig mit dem Verläufer verkehrt hätte. Sie hätte keinen Nutzen daraus gezogen und wenn dem so war, hatte die Tochter des berühmten Gourmets Jasper de Sainte-Coquille kein Interesse daran.
    Bevor ihr Gegenüber zum nächsten Wort ansetzte, atmete er einmal tief ein. Ein wissendes Grinsen schlich sich auf die Lippen Biancas. Kaum merklich für ihren Gegenüber aber dennoch vorhanden. Bald würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Das wohlhabende Mädchen kannte die typischen Zeichen für einen bevorstehenden Wutausbruch. Sie war selbst ein Paradebeispiel dafür. Scheinbar schien der Rotschopf noch mit sich selbst zu ringen, versuchte sich zu beruhigen aber seinem Gesichtsausdruck zu Folge, hatte seine Technik nur wenig Erfolg. Bianca verschränkte ihre Arme vor der Brust und ihre tiefblauen Augen waren auf den Unbekannten gerichtet. Sie wartete darauf bis der Vulkan ausbrach. Lange würde es gewiss nicht mehr dauern. Schließlich war der Zeitpunkt eingetroffen. Die Lippen des jungen Mannes formten Worte. Seine Stimme ertönte. Der Ton, welchen der schlecht gekleidete Bauernjunge anschlug gefiel Miss Bianca ganz und gar nicht. Nur die Wenigsten wagten es auf diese Weise mit ihr zu sprechen. Entweder war der Rothaarige einfach nur dumm oder lebensmüde. Die Blauhaarige war gnädig und wartete darauf, dass ihr Gegenüber seinen Redeschwall beendete. Sie hielt sich zurück, wartete ab. Wartete darauf, dass ihre Wut anstieg, das höchste Ausmaß gewann um diese lächerliche Gestalt nicht im Geringsten zu verschonen. Schließlich verstummte der Fremde. Seine Lippen lagen aufeinander. Seine Augen waren noch eine Zeit lang auf sie gerichtet, ehe sie sich schließlich von ihr abwanden. Vielleicht bereute er seine Aussage, glaubte sie war ein zerbrechliches, kleines Prinzesschen, welches sich nicht wehren konnte. Vielleicht fürchtete der Junge mit dem flammenden Haar, dass sein Gegenüber mit seinen Worten nicht umgehen konnte, dass seine Worte sie verletzt hatten und sie in den nächsten Sekunden in Tränen ausbrechen würde. Innerlich lachte die wohlhabende Miss auf. Wie lächerlich. Erst spuckte er große Töne und dann machte er einen Rückzieher, weil er sich vor den Folgen seiner Worte fürchtete. Erbärmlich. Schwach. Biancas Lippen blieben nach wie vor verschlossen. In Gesicht blieb emotionslos. Ihre Augen waren wie zwei tiefblaue Meere: unergründlich. Noch bevor sich an der Mimik der Blauhaarigen etwas ändern konnte, fuhr der Rotschopf fort. Nahezu bereuend schielte er zu Bianca und entschuldigte sich für sein Verhalten. Ganz klar, ein gefundenes Fressen für das versnobte Mädchen. Ein knappes Lächeln zierte ihre Lippen ehe sie zum Wort ansetzte. "Glaubt Ihr wirklich, dass es besser ist seinen Gegenüber vorschnell zu beurteilen, wie Ihr es gerade getan habt?" Bianca machte eine kurze Sprechpause ehe sie vorfuhr. Selbstverständlich hegte sie nach wie vor Groll gegenüber dem Rotschopf aber gut möglich, dass sie ihn auf diese Art und Weise härter treffen konnte als mit jeder Beschimpfung - wo der Junge doch so leicht zu durchschauen war. Es war schließlich offensichtlich, dass er mit sich selbst keineswegs im Reinen war. "Es macht Euch also ebenfalls zu nichts Besseren, wenn ihr andere Menschen beleidigt nur um einen vermeintlich wehrlosen Mann zu verteidigen."

  • Wird von Lest zwischen den Ständen langgeschleift

    [IMG:http://img.webme.com/pic/h/harvest-moon-index33/kohakunormal.png]


    Kohakus Gegenüber sah sich in der Menge um, machte auch einige Vorschläge. Doch ehe sie darauf eingehen konnte, wurde sie auch schon von Lest an die Hand genommen und in den Menschenhaufen gezerrt. Verwirrt von der überraschenden Reaktion bemerkte sie erst garnicht, dass Lest ihr den Auftrag gab, nach etwas Leckerem an den Ständen zu schauen. "Äh... Stockbrot möchte ich nicht unbedingt, Lest...",sagte das Schmetterlingfräulein zögerlich. Die Grünhaarige ließ den Blick schweifen. Die Stände zogen vorbei, ohne dass Kohaku genau erkennen konnte, was überhaupt angeboten wurde. "Lest! Halt! Nicht so schnell!" Sie versuchte, Lest dazu zu bewegen, langsamer zu laufen, doch vergebens. Plötzlich drang ein verführerischer Duft in Kohakus Nase und lies eine Nachricht in ihrem Gehirn ankommen: Backwaren! Dort gab es scheinbar Kuchen aller art, und: frisches Brot! "Lest! Halt! Da lang!" Kohaku machte klare Anweisungen. Sie blieb ruckartig stehen und zog an der Hand des Blonden. Nachdem auch dieser zum stehen kam, zog Kohaku an ihm und schleifte ihn diesmal hinter sich her, was ihr allerdings nur schwer gelang, was wohl an der zierlichen Figur der Grünhaarigen lag.
    An dem Stand angekommen drängelte sie sich ganz nach vorn, ohne auf die anderen Kunden zu achten. "Guck mal, Lest! Brot und... Schokokuchen und Streußelkuchen und... Apfelkuchen!",zählte Kohaku auf. So viele leckere Sachen! Kohaku drehte sich zu Lest und sah ihn mit großen Augen an. "Apfelkuchen?",fragte sie mit zuckersüßer Stimme und sie blinzelte demonstrativ. Hoffentlich verstand er, was sie meinte.


  • Schweratmend machte Lute einen Schritt nach dem anderen auf den Vogel zu, warf Forte hin und wieder einen Seitenblick zu, während sie das in die Enge getriebene Tür weiter in die Gasse drängten. Doch dann zögerte der Rothaarige, wollte er dieses Tier wirklich fangen, damit es wieder in einen Käfig gesteckt wurde? Hatte nicht jedes Lebewesen... das Recht darauf frei zu sein? Schließlich... hatte er die Welt auch umreist und nicht sein Leben in einem 'Käfig' verbracht.
    Das kluge Tier bemerkte den zögernden Mann sofort und fing an eifrig zu flattern, drohte durch die Lücke zwischen den beiden Jägern zu entfliehen, doch im richtigen Moment konnte der Freiheitsliebende sich noch aus seinen Gedanken reißen um das ziemlich fettgefressene Nutztier, welches es vielleicht auf einen Meter Höhe gebracht hatte, mit seinen Händen zu greifen und das wilde panische Herumfuchteln des Tieres zu unterbinden indem er es mit den Armen umschlossen an seine Brust drückte.
    "Ruhig, kleiner Freiheitskämpfer.", flüsterte er dem Tier beruhigend mit einem wehleidigen Lächeln zu, welches nach einiger Zeit auch seinen Widerstand ergeben einstellte.
    Der Mann mit der Mütze schaute zu seiner Blonden Co-Jägerin hoch. "Ich glaube... wir sollten es zurückbringen.", schlug er immer noch ein wenig widerwillig vor. Aber was sollte das Tier schon großartig auf einem Fest machen? Es könnte allenfalls heruntergefallenes Essen aufpicken und irgendwann zertreten werden. Lute seufzte und blickte wieder auf das erschöpfte Federvieh in seinen Armen. "Ich glaub der Viehhändler war dort hinten." , sagte er schließlich und lächelte die Wächterin an, bevor er aus der Gasse Schritt um das Tier zurückzubringen.

    오늘밤만 나를 위해 친구가 되어줄래요 - Will you be my friend tonight?

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  • Cecilia sah Raven nur an. Es war doch Zwecklos mit ihr reden zu wollen. Micah versuchte zwar die Orangehaarige zu verteidigen, aber das würde auch nichts bringen. Langsam wurde es der Elfe zuviel. Sie begann zu zittern. So komisch hatte sie sich noch nie gefühlt, zumindest erinnerte sie sich nicht im geringsten daran, falls sie sich schonmal so gefühlt haben sollte. "E-es tut mir Leid... aber.... mir..." Cecilia sprach nur stockend. Sie wollte hier weg! Einfach nur weg! "Mir wird das alles hier zuviel!" Platzte es Ceci heraus und sie sah erst zu Raven und dann zu Micah. "Es tut mir Leid Micah..." flüsterte sie. "Aber ich muss hier weg." Dann drehte sich die Elfe um und begann zu laufen, nein zu rennen. Sie musste einfach weg hier. Was war nur geschehen? Ceci fühlte sich schuldig wegen Raven, aber das mit Micah bereute sie nicht. Die Orangehaarige verließ so schnell es ging den Platz.


    ----> geht




    Leann nickte nur. "Können wir versuchen." Leann sah sich nach einem Stand um. Das sie scon die ganze Zeit der Meinung gewesen war, das Orland beim Stockbrotstand nur Glück gehabt hatte behielt die Aschblonde für sich. "Und wo ist hier so ein dämlicher Stand?" murmelte sie eher zu sich selbst. Also entweder hatte Leann Tomaten auf den Augen oder es gab hier keinen normalen Getränkestand. Ersteres bestätigte sich als Leann dann doch einen Stand erblickte. "Ah. da ist einer." meinte sie und wartete auf Orland. Nochmal würde sie sich nicht blamieren. "Willst du dein Glück versuchen?" Fragte sie Orland. Immerhin schien er ja was sowas anging sehr viel Glück heute zu haben.

  • mit Lean irgendwo zwischen den Ständen


    "Mach die Augen auf und suche den Stand", sagte er zu ihr und folgte ihr langsam. Dabei beobachtet er einige Leute, wo er auch welche ausweichen musste. Das Fest, um was auch immer das geht, scheint sehr gut besucht zu sein und keiner der Anwesenden sieht so aus als würde er einen Angriff planen. Nur eine scheint den Ort zu verlassen und war diese Elfe, die bis eben bei das Drama auf den Tanzplatz dabei war. Zu gerne würde Orland schon wissen was zwischen den 3 los war, da man bestimmt Kinder oft mehr erzählt als einen Erwachsenen. Er müsste nur den Mut haben dahin zu gehen und einfach das fragen. Doch lässt das lieber, da er das Fest lebend gerne verlassen möchte."Nein, das ist deine Aufgabe nun. Ich hatte das vorhin gemacht. Das wäre mehr als fair", sagte er und grinst. Als ob Orland sein Glück zum zweiten mal heraus fordern würde. Er weiß doch das es Glück war mit Freundlichkeit das Stockbrot bekommen zu haben. Er hat das Gefühl, das er später bestimmt im Waisenhaus Taschengeld oder so bekommen wird. Der Halbelf fragt sich sogar, ob hier nicht welche von Waisenhaus hier sind, die sich um Orland und so kümmern.

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.

  • Leann seufzte leise. "Na gut ich versuchs mal." Sie stolzierte zum Stand und sah den Verkäufer an. Aber...was nun? "*räusper* also hallo... ich habe leider kein Geld aber so schrecklichen Durst. Könnte ich vielleicht etwas haben?" Leann klang dabei weder Freundlich noch nett. Immerhin hatte sie mit Ständen und "Nettigkeit" heute schon genug Pech gehabt. Die Aschblonde sah den Mann hinter der Standtheke erwartungsvoll an. Ob sie etwas bekommen würde? Das junge Mädchen hoffte diesmal nicht übersehen zu werden.


  • Kelsey hielt in seinem essensbedingten Trancezustand inne, als Jemand ihn ansprach - genauer gesagt Marco. Verblüfft wand er seinen Kopf in dessen Richtung. "..Geld..?", fragte er, mit solch einer Tonlage, dass zuallererst offensichtlich die Option wegfiel, dass er solches besaß und dann, ja, dann überlieferte sein Gesichtsausdruck einem auch noch die leise Vermutung, der Blonde habe nicht einmal einen Hauch von Ahnung, was er mit der wertvollen Ware überhaupt anfangen sollte. Wahrscheinlich verstand der Kleine das Konzept der Währung auch gar nicht, weshalb er umso beeindruckter wirkte, als Quinn an die begehrten Teigwaren kam. "..Groß!!", entkam es ihm, etwas lauter und mit strahlenden Augen und als die Rosahaarige ihm die Brezel reichte, schnappte er sie sich wie eine Ente, der gerade Brot zugeworfen wurde. "Quinn.. unglaublich..!", murmelte er anstelle eines Dankeschöns, von dem ihm ebenfalls nicht klar war, dass eines fällig gewesen wäre und funkelte der anderen Waisen mit begeisterten Augen entgegen, während er an seiner Brezel knabberte und sich gekonnt damit vollkrümmelte.

  • Leann beobachten beim Versuch an Getränke zu kommen



    Leann benahm sich für den Halbelf immer mehr wie ein verwöhntes, leicht zickiges Prinzesschen, als er ihr seufzen hört. Sie erwartet doch wirklich nicht das er immer alles macht oder wie muss er das begreifen, was ihn aber egal ist. Darauf kann sie nicht mal von träumen.Er grinst dabei und hört was sie nun zu den Verkäufer von den Getränkestand sagt.Er hofft aber das es klappt und sie auch an ihn mit denkt.Auch wenn sie von das Stockbrot vorhin nicht abbekommen hatte. Sie hätte nur fragen müssen und vielleicht wäre Orland gnädig gewesen. Er beschließt aber für den Fall, das sie wieder nicht bemerkt wird vielleicht was sagen wird. Da sollte dann Leann einfach mitspielen falls das wirklich so kommen muss.Leann wird das hoffentlich laut genug gesagt haben und für ihn abwarten heißt.Doch die ganze Zeit stumm bleiben auch langweilig ist. Nur über was soll er mit ihr sich unterhalten? Das mit basteln machte sie etwas nieder."Sollte das klappen, ich dir auch über den Zaun bei das Monstertrainingslager helfen werde. So wären wir den Woolys noch näher. Ich war nur auf einen Baum", sagte er einfach zu ihr leise, das der Verkäufer das nicht hört und grinst. Leann kann sonst bestimmt nicht mit ihr Kleid klettern wie das Orland kann.

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    Ist aus Tales of Xillia.

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  • Das Geschäft boomte. Jeder hatte Durst und war gewillt diesen zu stillen. Die Leute standen regelrecht Schlange an seinem Stand um dem Verlangen nach etwas Trinkbarem nachzugeben. Die nächste Kundin war ein kleines Mädchen, welches eine grüne Schleife im Haar trug. Der Verkäufer musterte das junge Ding argwöhnisch, als es versuchte ihn um den Finger zu wickeln. Er zog eine seiner buschigen Augenbrauen nach oben und wartete erst einmal ab mit welchem billigen Trick sie versuchte an ein kostenloses Getränk zu kommen. So so, es mangelte dem Kind an Geld. Eine tragische Sache und bei einer Vielzahl an Menschen hätten ihre mieserablen Schauspielkünste vielleicht auch gewirkt. Sie war zu ihrem Pech allerdings an den falschen geraten. Ein abfälliges Lachen verließ die Lippen des älteren Herren, ehe er auf die Kleinere herabsah. "Wenn du kein Geld hast verschwinde aus meinem Blickfeld und hör auf meine zahlende Kundschaft aufzuhalten!" Der Blick des Verkäufers verfinsterte sich. "Ich muss auch irgendwie mein Geld verdienen also wenn du durstig bist geh nach Hause und hol dir dort etwas zu trinken!" Mit einer Handbewegung verdeutlichte er dem langhaarigen Mädchen, dass es einen Schritt zur Seite machen sollte, um den Nächsten in der Schlange Platz zu machen. Eine Unverschämtheit sondergleichen. Ihm wurde auch nichts geschenkt. Er arbeitete hart für sein Geld. Es war ihm also nicht möglich einfach so Getränke aufs Haus auszuschenken. Der Verkäufer musste selbst jede Münze zweimal umdrehen bevor er sie ausgab. Er hatte schließlich eine Familie zu versorgen. Selbst wenn er gewillt war diesem Kind zu helfen so konnte er es nicht. Abgesehen davon empfand der Verkäufer ihr Verhalten als höchst unangemessen. So schenkte er der kleinen keine weitere Beachtung und wandte sich an seine zahlende Kundschaft, deren Geld für den Verkäufer so viel wert war...


  • Irgendwie hatte Doug mit allem gerechnet. Sogar damit, dass sie ihm verzeihen würde, weil er sich doch sofort entschuldigt hatte... aber nicht mit dem, was die Blauhaarige von sich gab. Sein Gesicht machte verschiedenste Emotionen durch, während er die Worte auf sich wirken ließ: Zuerst wirkte er verdutzt, dann konnte man deutlich sehen, dass es ihm noch immer leidtat, ehe er schlussendlich so aussah, als würde er im nächsten Augenblick abermals explodieren. Wann hatte er bitte gesagt, dass er sich als etwas Besseres empfand? Das stimmte nicht. Und er verhielt sich gewiss auch nicht wie jemand, der glaubte, dass er sich von all den anderen abhob. Oder? Nein, quatsch. Als wäre er so wie diese dumme Ziege, die man dank ihrer Dreistigkeit am besten gar nicht mehr aus ihrem schicken Anwesen, oder wo auch immer sie lebte, rauslassen sollte. Doug zog scharf die Luft ein, starrte stumm auf die hübschen, funkelnden Dinge, die man kaufen konnte, weil er nicht schon wieder unüberlegt irgendwelche Sachen von sich geben wollte, die er kurze Zeit später abermals bereuen würde. Er wusste ganz genau, dass das eine seiner Schwächen war - er hatte oft versucht, etwas dagegen zu tun, aber genau so oft war er auch daran gescheitert. Das beste Beispiel war wohl genau dieser Moment, denn nachdem er das nächste genervte Geräusch von sich gegeben hatte, hatte er sich gänzlich zu der jungen Dame umgedreht. "Ich wollte niemals so wirken, als sei ich etwas Besseres", sagte er etwas lauter, sodass einige Personen in ihrem Umfeld zu ihm sahen, weswegen er noch einmal die Augen schloss und tief durchatmete, um sich zu beruhigen. "Vergleich mich also bloß nicht mit dir! Du bist hier die, die sich ach so toll fühlt, weil sie glaubt, jede Person augenblicklich verurteilen zu können." Der Rotschopf war zwar nicht besser, aber das spielte natürlich absolut keine Rolle. "Du kennst mich nicht. Du kennst noch nicht mal meinen Namen. Was wäre, wenn ich auch reich wäre, so wie du?" Er wandte seinen stechenden Blick ab und blickte auf sein Getränk, von dem er hastig etwas trank. Hinter den beiden staute es sich, weil natürlich noch weitere Besucher des Platzes die Auswahl an den Ständen betrachten wollten, aber das war ihm im Augenblick so was von egal. Genau so egal, wie die Blicke des alten Mannes, die mittlerweile nicht mehr überfordert, sondern eher genervt waren. Kein Wunder - zwei Streithähne, die sein Geschäft aufhielten, waren wohl nicht wirklich besser als einer von vielen unfreundlichen Kunden, auf die der Mann seit Jahren sicherlich gar nicht mehr reagierte. Für Doug war das ganze nun sowieso persönlicher geworden, weil er sich viel zu sehr in ihren kleinen Klinsch reinsteigerte. Auch eine seiner dämlichen und schlechten Angewohnheiten. Außerdem würde das alles definitiv zu nichts führen - das Thema war bescheuert, und wenn Doug weiterhin solche Stimmungsschwankungen haben würde, würde sich ihr nettes Gespräch sicherlich extrem in die Länge ziehen. Immerhin war er nicht gut darin nachzugeben. Und die junge Frau vor ihm definitiv auch nicht, was er bereits nach den wenigen Sätzen, die sie von sich gegeben hatte, bemerkt hatte. Sein Kampfgeist wurde dadurch nur noch weiter angestichelt - er würde definitiv nicht als Erstes klein beigeben.


  • Die Zeit verstrich und die Sonne verschwand langsam aber sicher hinter den Bergen. Der Abend war hereigebrochen und schon bald würden sich die ersten Sterne am Himmelszelt blicken lassen. Der Name, Sternnachtfest, würde zunehmend an Bedeutung gewinnen. In dieser Nacht würden eine Vielzahl an Sternschnuppen zu sehen sein. Es war der ideale Zeitpunkt dem sonst so dunklen Nachthimmel die Aufmerksamkeit zu schenken, die er für die zahlreichen funkelnden Wunder verdient hatte und möglicherweise würde sich auf Boden dieser Aufmerksamkeit der ein oder andere Wunsch erfüllen.
    Ein vorfreudiges Lächeln zierte die Lippen Wolkanons als er um die Aufmerksamkeit der zahlreichen Besucher des Festes bat. Mit großer Begeisterung verkündete der Bartträger das weitere Procedere. In diesem Sinne wurde jedem einzelnen Dorfbewohner, eine Fackel überreicht. Diese Fackeln sollten ihnen als Lichtquelle dienen, während sie sich auf dem Weg zur Sternwarte machten. Der Weg war nicht weit aber da sie sich im Schutze der Dunkelheit bewegen würden, diente die Fackel zur Sicherheit jedes Einzelnen, schließlich war der Aufstieg zur Sternwarte mitten in der Nacht alles andere als ein Kinderspiel. Wolkanon würde besonders die Kinder während des Aufstieges gut im Auge behalten. Dies gehörte schließlich zu seinen Aufgaben. Er würde die Sicherheit jedes Einzelnen gewährleisten.


    (Wenn ihr euch nun bitte zur Sternwarte aufmachen würdet :3 Dort wird das Fest fortgesetzt ;))


  • „...“ Da war schon wieder eine dieser seltsamen Stimmungsschwankungen des Mädchens. Mit hochgezogener Augenbraue musterte der blonde Elfenjunge sie für einen Moment, ehe er mit den Schultern zuckte. „Okay!“ Einen Unterschied machen würde es sowieso nicht, egal ob sie es ernst meinte oder nicht. Gerade hatten sie ein kleines anderes Problem, oder zumindest Marco, denn Quinn machte sich sofort zu dem Bäckerstand auf. „Ja, Geld! Weißt du nicht was das ist?“ Also wirklich, was war bloß mit diesem Jungen los? So langsam beschlich Marco das Gefühl, es hätte nie jemanden in Kelseys Leben gegeben der sich darum bemühte, dem Kind die Welt zu erklären. Natürlich waren sie noch Kinder und der Elf wusste, dass auch er noch viel zu lernen hatte, aber soetwas wusste man doch! „Du weißt schon, diese kleinen runden Scheiben aus Kupfer!“ Wenn das dem schüchternen Jungen nicht auf die Sprünge helfen würde, dann wusste er auch nicht mehr weiter. „Hast du dir denn noch nie etwas selber gekauft?“ Mit großen Augen sah Marco zu Kelsey hinab. Das ging doch gar nicht, oder? Aber noch ehe er den kleineren noch weiter ausfragen konnte war auch schon das Mädchen der Gruppe zurückgekehrt. „Nein, danke.“ Der Blonde schüttelte den Kopf und sah zu, wie Quinn dem anderen Jungen die große Brezel entgegenhielt. Wie konnte es sein, dass Quinn im Gegensatz zu Kelsey Geld dabei hatte, obwohl sie aus der selben Familie oder dem selben Waisenhaus oder was auch immer stammten? Irgendwie schafften die beiden Kinder es, bei Marco ständig neue Fragen aufzuwerfen. Seine Fragen wurden aber je wieder vergessen, als plötzlich ein Raunen durch die Menge ging und mehrere Leute sich daran machten Fackeln unter den Leuten zu verteilen. Die Augen des Blonden begannen zu funkeln. Ob sie als Kinder auch welche bekommen würden?



    Wie geplant schafften die beiden es, das Huhn in die Enge zu treiben. Forte verharrte einige wenige Schritte hinter Lute, falls der Vogel ungeplanter Weise doch noch zu entkommen versuchte. Den Rothaarigen trennten nur wenige Schritte und ein gekonnter Handgriff von dem Huhn und die junge Kriegerin war schon drauf und dran zufrieden die Arme vor der Brust zu verschränken, als der Kerl zögerte. Nur für einen kleinen Moment, aber dieser wäre beinahe genug gewesen, um der Henne die Flucht zu ermöglichen. Forte rechnete schon damit, den gesamten restlichen Tag mit der Vogeljagd zu verbringen, doch in letzter Sekunde schien sich Lute aus den Gedanken zu reißen und nach dem Huhn zu greifen, bevor es einen Abgang machen konnte. Es flatterte wie wild herum und schlug so schnell es konnte mit den Flügeln, doch der feste Griff des Reisenden schien zu reichen, um es unter Kontrolle zu bringen. „Glück gehabt...“, murmelte die Wächterin erleichtert zu sich selbst. Sie hatte definitiv nicht die Zeit, sich den ganzen Tag mit solch einer blöden Henne zu beschäftigen, sicher würde sie später noch genügend zu tun haben. Auf Lutes Frage hin nickte sie und nach einem Augenblick begaben sie sich gemeinsam in Richtung des Händlers, welcher schon wütend vor seinem Stand auf und ab lief. „...Warum hast du erst gezögert?“ Es war nicht ihre Art die Handlungen von anderen (es sei denn es handelte sich um Kiel oder Brodik) zu hinterfragen, doch ihr war, als hätte sie in diesem Moment, indem ihnen der weiße Vogel fast entwischt wäre, etwas in seinen Augen gesehen. So eine Art...Verbundenheit? Verständnis? Ganz einzuordnen wusste sie es nicht, aber sie war sich sicher, dass er nicht einfach so gezögert hatte.



    Der blonde Händler lachte leise und schüttelte sein Haupt. „Meist wirft sie mir dann vor, ich hätte sie doch lieber mitnehmen sollen, anstatt ihr nur etwas mitzubringen.“ Eben so wie sie es früher oft getan hatten, doch er wusste dass Elenas Platz in der Schmiede war. So wie er zum handeln geschaffen war, so war sie es zum schmieden und er konnte sich noch gut an ihre ersten Versuche erinnern, bei denen sie ihm unter die Arme greifen wollte. Mit ihrer teils etwas schroffen Art allerdings, hatte sie die Kunden meist eher dazu bewegt einen Rückzieher zu machen, als dazu zu kaufen. Als Händler musste man sich in die Kunden einfühlen können und herausfinden können, wie sehr sie etwas wirklich wollten. Entsprechend dazu konnte man dann beginnen zu handeln, aber wenn einem dieses Talent nicht gegeben war, dann würde man sich selbst nur in den Ruin treiben. Entweder, weil man die Preise zu sehr absenkte, oder weil man nicht oder kaum mit sich handeln ließ. Oder indem man schlicht und einfach zu aufdringlich war. Seine Begleitung lenkte seine Aufmerksamkeit auf einen Stand, welcher allerlei verschiedener Dinge verkaufte, alles etwas orientalisch, wenn James es richtig einschätzte. Die Elfe schien richtig fasziniert von einem Ledermäppchen mit mehreren fein verzierten Pinseln zu sein. Da hatte er sie wohl richtig eingeschätzt. Dennoch schien der Preis für seine Kenntnisse um einiges zu hoch angesetzt. „Ich weiß nicht, im Osten von Kardia bekommt man solche Pinselsets für die Hälfte des Preises...“, sprach er zu Daria, allerdings waren seine Worte indirekt wohl eher an den Besitzer des Standes gerichtet. „Wobei diese dort meist sogar noch feiner ausgearbeitet sind. Die hier sind vielleicht gerade einmal ein Drittel des Preises Wert...“ Aus den Augenwinkeln lugte der junge Mann zum Verkäufer hinauf. Welcher inzwischen wirklich große Augen bekommen hatte, wo er doch bei ihrer Ankunft noch so stolz über seine wunderbaren Waren gewirkt hatte. Bei seinem Anblick wurde James sofort bewusst, dass dieser entweder noch nicht lange in diesem Geschäft tätig war, oder sich bei den östlichen Waren einfach nicht genügend auskannte, sonst hätte er sofort bemerkt, dass James versuchte ihm einen vom Pferd zu erzählen. Entgegen seiner Aussage waren die Pinsel nämlich wirklich ihren Preis wert und auch genau so fein gearbeitet worden, wie es sich der Verkäufer versprach. „Hätten sie noch passende Farben dazu? Dann ließe sich vielleicht über den Preis reden...“, schlug James seinem Gegenüber freundlich lächelnd vor, welcher plötzlich hektisch in einigen Kartons unter der Ladentheke zu wühlen begann und den beiden Blonden schließlich eine ganze Palette von für den Osten landestypischen Farben präsentierte. Argwöhnisch beäugte James das Ganze. „Nun, immerhin die Farben scheinen einen gewissen Wert zu haben. Wenn ich eine Vermutung äußern dürfte, sind die Farben aus der Emery Blume hergestellt, nicht wahr?“ Erneut ließ sich die Unwissenheit des Verkäufers nicht verbergen, denn er nickte einfach stumpf. „...Zusammen mit den Farben würde ich das Pinselset für die Hälfte des ursprünglichen Preises erwerben, ist das in Ordnung?“ Es kostete ihn einiges an Überwindung, nicht zu schmunzeln sondern den ernsten Gesichtsausdruck zu wahren, welchen er seit Beginn des Handels auf seinem Gesicht trug. Widerstandslos und ohne einen Versuch, den Preis doch noch ein wenig in die Höhe zu treiben, überließ der unwissende Händler den beiden Pinsel und Farbe für eine Hand voll Münzen. Der eigentliche Wert der Ware wäre mindestens das Dreifache gewesen, aber umso besser für die zwei Blonden. James bekam die erworbenen Ware in einer Tüte überreicht und augenblicklich ergriff er Darias Hand um sie ein Stück weit vom Laden weg zu ziehen. „Man muss nur wissen wie! Zum Glück sind die Händler hier wohl nicht so erfahren wie ich erwartet habe, sonst hätte das gewiss noch eine halbe Stunde dauern können.“, prahlte der junge Weltenbummler grinsend und ließ die Hand der Elfe wieder los, ehe er ihr die Tüte übergab.


  • Bianca hatte ihre Probleme damit die Mimik ihres Gegenübers zu beurteilen. Es war kein Leichtes seine Emotionen abzulesen aber es spielte ohnehin keine Rolle. Die Emotionen ihres Gegenübers interessierten das wohlhabende Mädchen nur wenig. Wobei eigentlich nicht nur seine Emotionen. Ihr Gegenüber interessierte sie im Ganzen nicht. Das Mädchen mit dem blauen Haar wusste nicht wieso sie dieses Gespräch überhaupt fortführte, da jedes einzelne Worte, welches über die Lippen des Rotschopfes kam, derartig unwichtig für sie war. Vielleicht führte sie dieses Gespräch nur aus Langeweile um die Zeit bis zum Abend irgendwie zu vertreiben. Sie hätte es definitiv besser treffen können. Tatsächlich hatte es einst Menschen gegeben, mit denen sie die wohlbetuchte Miss gerne unterhalten hatte. Beinahe wäre ein Seufzen über die zarten Lippen der Schönheit gekommen aber sie behielt es doch für sich, wollte dem Namenlosen gegenüber nicht ein Stück mehr von ihr preisgeben als nötig. Vor allem nicht die Seite an ihr, welche nur die Wenigsten kannten. Schließlich sog der ungehobelte Wicht, welcher sich nach wie vor in Biancas unmittelbarer Nähe aufhielt, scharf die Luft ein. Er schien wütend. Seine Stirn war in Falten gelegt und seine Augen zu Schlitzen geformt. Gleich würde es erneut aus ihm herausbrechen, er würde sich nicht mehr im Griff haben. Abwartend ruhte Biancas Blick auf dem jungen Mann, welcher bereits im nächsten Moment zum Wort ansetzte. Er hatte sich ihr zugewandt. Er sprach lauter als zuvor und lenkte somit die Aufmerksamkeit seines Umfeldes auf sich. Bianca verzog keine Miene. Der Ausbruch ihres Gegenübers beeindruckte sie nicht wirklich. Dem Rothaarigen schien die Aufmerksamkeit der umstehenden Personen allerdings unangenehm denn bereits im nächsten Augenblick hatte er in einem wesentlich ruhigeren Ton weitergesprochen. Der Inhalt seiner Worte war widersprüchlich. Eigentlich müsste dieser Junge doch soviel an Intelligenz besitzen um dies selbst zu bemerken oder nicht? Vielleicht erwartete das reiche Mädchen einfach zu viel von ihrem Umfeld. Vielleicht galubte sie, dass sie keine unerbitterliche Enttäuschung waren? Welch Irrglaube. Bianca wurde wieder mit der Wahrheit konfrontiert und sie schmeckte wahrhaft bitter. "Ihr wisst gar nichts über meine Gefühle also zügelt Eure Worte!" , zischte die blauhaarige Schönheit ihren Gegenüber an. Bianca verringerte den Abstand zwischen sich und dem jungen Mann, welcher tatsächlich so wenig Anstand besaß und sich seinen Gegenüber nach wie vor nicht vorgestellt hatte. Bianca hätte im zuvorkommen können aber das tat sie nicht aus vielerlei Gründen, welche eigentlich aufgrund ihrer mangelnden Interesse klar sein dürften. Ein knappes lachen verlies Biancas Lippen und während sie fortfuhr, warf sie ihre Haarsträhne nach hinten. "Ihr widersprecht Euch doch mit jedem einzelnen Wort. Alles was Ihr an Meinesgleichen zu beanstanden habt, lässt sich auch auf Euch auslegen." Mit ihrem Zeigefinger hatte sie während ihrer Aussage gegen die Brust des jungen Mannes getippt. Nachdem das versnobte Mädchen ihre Aussage allerdings getätigt hatte, vergrößerte sie den Abstand zwischen sich und dem Rothaarigen wieder. Schließlich wusste man ja nicht, welche Bazillen auf seinem schmutzigen Gewand herumwuselten. Der Unbekannte nahm ein Schluck seines Getränkes. Gut so. Vielleicht würde er seinen Hitzkopf damit etwas abkühlen. Bianca würde nur zu gerne diesen Part übernehmen aber vorerst hatte sie keine Lust dieses Streitgespräch auf die nächste Ebene zu heben. Dies könnte sich bei einer falschen Bemerkung seitens ihres Gegenübers aber jederzeit ändern. Der Blick der Blauhaarigen ruhte für einige Sekunden auf dem getränkebecher, glitt dann aber im rechten Augenblick zu Wolkanon, welcher gerade eine Ansprache zu halten schien. Ein hoffnungsvolles Lächeln zauberte sich auf das Gesicht der wohlhabenden jungen Frau als der Bärtige verkündete, dass sie nun zur Sternwarte aufbrechen würden. Bianca mochte dieses Plätzchen sehr, da die Aussicht wirklich unbezahlbar war. Gleichzeitig freute sie sich, dass nun der Zeitpunkt eingetroffen war auf den sie schon die ganze zeit über gewartet hatte. Dies war der einzige Grund warum sie überhaupt auf dieses Fest gegangen war. Die blauen Augen Biancas funkelten bei der Vorstellung der Sternschnuppen.
    Ehe sich Bianca versah bekam der Rotschopf eine Fackel in die Hand gedrückt um sich in Richtung Sternwarte auf den Weg zu machen. Scheinbar war man automatisch davon ausgegangen, dass sie den Weg zusammen antreten würde. Welch schreckliche Fehlinterpretation ihres Beisammenseins. Bianca hatte gerade noch den Mund geöffnet um sich über dieses Verhalten zu beschweren und sich ebenfalls eine Fackel zu besorgen aber im nächsten Moment schoss ihr durch den Kopf, dass diese Fackel bestimmt voll mit klebrigem Harz war, welches ihre unbezahlbaren Handschuhe ruinieren würden. Sie hatte wohl keine andere Wahl, oder? Zögerlich wandte sie sich dem Namenlosen erneut zu und schielte zu dessen Fackel, welche eine angenehme Wärme verstrahlte. Es war nicht in Worte zu fassen wie unangenehm diese Situation der Blauhaarigen war. Es ging ihr gewaltig gegen den Strich diesen Flegel ihren Begleiter zu nennen. Niemals würde sie ihn darum bitten und wenn sie am Ende im Schutze der Dunkelheit zur Sternwarte gehen musste!

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