Seit dem Beginn der Feierlichkeit war bereits einige Zeit vergangen und die hoffte immernoch, dass Nick, Sakura oder wenigstens Alice auftauchten, aber bisher war dem leider nicht so, weshalb sie sich gerade ihren zweiten Glühwein bestellt hatte. Ihr Wichtelopfer hatte sie auch noch nicht erspähen können, aber bei dem Durcheinander wäre es auch kein Wunder wenn sie ihn einfach nur übersehen hatte. Die Rosahaarige führte ihre Tasse gerade an ihre Lippen um sich einen weiteren Schluck des Heißgetränkes zu genehmigen, als sie aus ihrem Rücken eine nicht gänzlich unbekannte Stimme vernahm. Ganz sicher um wen es sich dabei handelte war sie noch nicht, immerhin kamen bei dieser Stimmfarbe zwei Personen in Frage, aber als sie ihren Kopf drehte und ihren Blick zu gewisser Person wandte, erkannte sie eindeutig den älteren der Beiden. „Oh, guten Abend Cedric! Setz dich doch.“, bot sie ihm freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen an. Immerhin etwas Gesellschaft. Und bei dem Blonden sollte man meinen, dass es sich um gute Gesellschaft handelte. „Nein, bisher nicht. Und du?“ Zur Kontrolle warf sie noch einmal einen Blick durch die Menge, aber auch dieses Mal suchte sie vergeblich. „Ach, wenn ich das wüsste. Ich warte auch schon darauf dass er, oder zumindest Sake auftauchen, aber bisher ist von beiden keine Spur. Wenn ich ehrlich bin weiß ich auch gar nicht ob er sich fürs Wichteln angemeldet hat, das kam so spontan.“ Das junge Mädchen zuckte mit den Schultern. „Und was ist mit dir, auch ganz alleine hier? Kein Simon dabei? Obwohl man dich ja ziemlich häufig ohne deine bessere Hälfte antritt, was?“ Darüber, ob es sich bei Simon um Cedrics 'bessere Hälfte' handelte, konnte man sicherlich streiten.
An einem Tisch mit Menou
Auch wenn Sanjay eine ganze Weile alleine an einem Tisch verharrte, so wurde ihm keineswegs langweilig. Es gab soviel zu beobachten, die Leute die sich gegenseitig beschenken und jedesmal riet er, wie die Reaktion des Beschenkten ausfallen würde. Es gab einige die sich wirklich freuten, aber auch einige die nicht so begeistert von ihren Präsenten waren. Ihm war es im Grunde relativ egal was er geschenkt bekommen würde, aber über eine kleine Nettigkeit würde er sich schon freuen. Es musste ja nichts großes sein, er würde sich auch schon mit einer hübschen Weihnachtskarte zufrieden geben.
Aus dem Grunde, dass sein Blick regelmäßig durch die Menge glitt, entging ihm auch nicht seine Bekanntschaft aus dem Krankenhaus, welche sich scheinbar dazu entschlossen hatte ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten. „Oh, hallo Menou!“, grüßte der junge Butler freundlich und wies ihr mit einem Handzeichen an sich doch bitte zu setzen. „Richtig. Zum Glück ist das inzwischen so gut wie überstanden.“ Sein Bein war zwar noch nicht wieder in Top-Form, aber das würde die Zeit schon wieder hinbekommen. „Ich glaube schon.“, antwortete er und nickte. „Ich glaube sie vorhin am Eingang entdeckt zu haben, aber jetzt in dem Chaos wird es schwer sie wieder zu finden und ein bisschen vorsichtig muss ich mit meinem Bein noch immer sein. Ich werde wohl warten bis sich das Durcheinander etwas gelegt hat. Und was ist mit dir? Deinen Partner schon gefunden?“ Sanjay wollte nicht aufdringlich wirken, aber er war ziemlich neugierig wer von wem welches Geschenk bekommen würde. Ihm selbst war es viel wichtiger ein Lächeln auf die Lippen der Person zu zaubern, die er beschenkte, als selbst etwas schönes zu bekommen. Kaum hatten er die Brünette begonnen über das Thema zu sprechen, da trat auch schon eine junge, blonde Frau aus der Menge und wandte sich an seine Bekanntschaft.
An einem Tisch mit Allen
Der seltsame Typ mit seinem noch seltsameren Gedicht verließ die Bühne und man merkte direkt, wie sich die Stimmung der Leute wieder verbesserte, als er außer Reichweite war. Kein Wunder, aber immerhin wurde das Wichteln so offiziell eröffnet. Doch noch ehe er und Allen weitere Worte miteinander wechseln konnten, wurden sie durch einen kurzen Blonden gestört. Und damit war nichts alkoholisches gemeint. Ein wirklich sehr junger Mann (der, wie Matze fand, unheimliche Ähnlichkeit mit Cedric aufwies) hatte sich zu ihm begeben und fragte nun, ob er Cedric war. Nun, das schmeichelte dem jungen Vater ungemein, welcher Vater wurde nicht gerne mit seinem Sohn verwechselt, aber dennoch musste er den Kopf schütteln. „Ich und ein Zweitname? Alter, lach nicht, als ob ich einen Zweitnamen hätte!“, brummte er gespielt empört und warf Allen einen 'bösen' Blick zu, musste aber dennoch selbst grinsen. „Nein, tut mir leid, Kleiner. Der den du suchst ist mein Sohn, ich glaube er ist eben zur Bar gegangen, zumindest meine ich aus den Augenwinkeln einen der beiden gesehen zu haben.“ Leider musste er den jungen Mann direkt weiter verweisen, aber trotzdem hatte der kleine ihm bereits ein Geschenk gemacht. Matze war richtig stolz auf sich, dass er trotz des Altersunterschiedes mit seinen Söhnen verwechselt wurde. „Du sag mal, du hast doch bis eben noch mit einer jungen Dame mit gelockten, blonden Haaren dort vorne gesessen, oder?“ Wo er gerade schon die Gelegenheit bekam konnte er sie schließlich auch ausnutzen. „Hat sie sich inzwischen wieder etwas beruhigt oder ist sie immer noch so...kratzbürstig?“ Wenn es sich bei Majo um irgendjemanden gehandelt hätte, wäre es nicht schlimm wenn sie auf ihn sauer sein würde, aber er wusste dass es sich bei ihr nicht um ein einfaches Mädchen, sondern um die Nichte von Sherry handelte. Und wenn sie nur etwas Ähnlichkeit mit ihrer Tante hatte, hätte Matze ein Problem falls ihr sein Geschenk nicht gefallen sollte.