Iveine | mit Cheryl und Julius beim Bastelstand

Ivy war gerade noch völlig damit beschäftigt, sich für eines der bunten Papiere zu entscheiden, als Cheryl und Julius ihr die gebastelten Kronen unter die Nase hielten. "Oh, die sind beide sooo toll!", war das erste, was dem Mädchen einfiel und sie hüpfte ein bisschen vor Aufregung und Freude. Vor allem die von Julius gefiel ihr. Rosa und Lila waren schließlich Ivys Lieblingsfarben und wenn sie ehrlich zu sich war, hätte sie am liebsten direkt nach der pinken Krone gegriffen, sie aufgesetzt und Julius zum Sieger erklärt. Aber sie wollte Cheryls Gefühle wirklich nicht verletzten... Sie waren doch jetzt Freundinnen, oder? Und sowas tat man als Freundin nicht. "Ich mag beide gerne", meinte Ivy deshalb, nachdem sie ein paar Sekunden lang so getan hatte, als ob sie angestrengt nachdenken würde. "Kann ich beide aufsetzen? Ich kann mich einfach nicht entscheiden!" Ohne eine Antwort abzuwarten griff das kleine Blondchen nach den Papierkronen und packte sie sich übereinander auf den Kopf. "Ich bin eine Doppelprinzessin!", rief sie daraufhin und machte einen Knicks zur Demonstration. "Um meine neue Kronen zu feiern sollten wir was machen. Hmm, aber was?" Hoffentlich hielten die Kronen gut und gingen nicht beim spielen gleich wieder kaputt. Vielleicht gab es hier ja was, das man spielen konnte, ohne sich zu sehr zu bewegen? Nicht, dass sie am Ende hinfiel oder so. Diesmal wirklich angestrengt am Überlegen sah Ivy sich um. Kürbisschnitzen vielleicht? Oder das Labyrinth! Oh, am liebsten würde sie niemals wieder nach Hause fahren.
Mia | mit Marlin bei der Kürbisladung

Mia traute ihren Ohren kaum, als sie hörte, dass Marlin tatsächlich auf das einging, was sie eben von sich gegeben hatte. Aufgeregt und voller Vorfreude grinste sie ihn an, versuchte nicht mal, sich aus seinem Griff zu befreien. "Ja!" Ja, das war genau das, was sie wollte! Es war das, was sie sich immer gewünscht hatte. Sie würde seins sein, es würde nur sie beide geben. Sie würde ihm vielleicht nicht wichtig werden, aber sie würde ihm Spaß machen. Und dann würde er nicht mehr gehen, richtig? Es war doch völlig egal, aus welchen Gründen er bei ihr blieb- Hauptsache, er blieb. Und schließlich war er damals doch wegen Tara gegangen, oder? Tara hatte keinen Spaß gemacht, nie, und schon gar nicht als nerviges, schreiendes Baby. Sie konnte verstehen, dass Marlin die Flucht ergriffen hatte. Aber jetzt war alles anders. Jetzt konnten sie tun, was immer sie wollten. Und sie würde anders sein, als damals. Sie würde alles für ihn tun. "Egal, was." Mia malte sich bereits vor ihrem geistigen Auge aus, wie ihr gemeinsames Leben wohl aussehen würde. Es trübte ihre Stimmung ein wenig, dass sie sich außer von dem Sex, den sie haben würden, kaum von etwas wirkliche Vorstellungen machen konnte... Aber das lag bestimmt einfach nur daran, dass sie unkreativ war! Es würde ganz toll werden. Es würde perf- "Dann such dir einen anderen Mann." Ihr Blick wechselte zu purer Fassungslosigkeit. Nein, das konnte er nicht abschlagen! Mias Herz krampfte sich zusammen, genau auf die gleiche Art, wie heute morgen. "Nein...", entfuhr es ihr; die Verwirrung und Trauer in ihrer Stimme überrasche sie selbst ein wenig. Damit hatte sie nicht gerechnet. "Bleib stehen." Die junge Frau hatte ihre verzweifelte Bitte viel zu leise ausgesprochen, als dass er sie hätte hören können. Sowieso vergrößerte sich der Abstand zwischen ihnen immer weiter und Mias Beine ließen nicht zu, dass sie etwas an der Situation änderte. Ihr war außerdem schon wieder schlecht. Und kalt. Sie wäre Marlin so gerne nachgelaufen, hätte sich an seinen Arm gekrallt und versucht, ihn aufzuhalten, aber... Was hätte sie sagen sollen? Ihr Kopf war leer. Sie schaffte es einfach nicht, ihn bei sich zu behalten. Es war vollkommen bedeutungslos, was sie ihm erzählte. "..." Mia sah noch eine Weile lang auf die Stelle, an der Marlin in der Menge verschwunden war, bevor sie zitternd die Arme um ihren Körper schlang und den Festplatz ebenfalls verließ.
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