Sophia am Tisch mit Dorothy und Eunice
Sophia lauschte einigen Gesprächen, beobachtete die Menschen um sich herum. Doch das fröhliche Beisammensein anderer, ließ nun ein wenig Wehmut in ihrem Herzen keimen. Sie fühlte sich plötzlich so isoliert und hatte das Gefühl die einzige Person im Raum zu sein, die allein hier saß. Warum hatte sie Rosalind nicht einfach mitgenommen? Ein leiser Seufzer trat über ihre Lippen.
Die Bedienung brachte ihr das bestellte Stück Schokoladenkuchen doch recht zügig, was Sophia sehr freute. Sie bedankte sich deshalb höflich bei dem jungen Mädchen, welches anschließend mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen wieder zwischen den Tischen verschwand. Angesichts der Tatsache, dass das Gebäck mehr als köstlich aussah, griff die Adelsdame sofort nach der kleinen Gabel und trennte ein kleines Stück der Spitze ab. Selbst hier im Gasthaus unter all diesen 'normalen' Menschen, folgte sie automatisch den Sitten der blaublütigen Damen. Schon etwas amüsant. Am Geschmack änderte die Größe des Bissens ja sowieso nichts und dieser Kuchen schmeckte sagenhaft gut! Kurz schloss sie die Augen, als sie sich die Portion auf der Zunge zergehen ließ. Mmmh, schokoladiger konnte ein Kuchen kaum sein!
Ein unerwartetes Gewicht auf ihrem Schoß ließ sie jedoch die Augen erschrocken wieder öffnen. Ein schneller Blick verriet jedoch, dass es sich nicht um einen lüsternen Rüpel handelte, sondern um ein junge Frau, welche offenbar gerade ihr Stofftier fallen gelassen hatte. Diese Sache schien ihr ziemlich unangenehm zu sein. Sophia bedachte das arme Ding mit einem Lächeln. “Oh, da hatte wohl jemand Lust auf Schokoladenkuchen!”, sagte sie mit einem anschließendem Kichern, um die Situation zu lockern.
Sie musterte die Angesprochene und deren Begleitung. Zumindest nahm sie an, diese beiden jungen Damen zusammengehörten, denn die zweite im Bunde schaute ebenfalls etwas betroffen angesichts des Missgeschickes. Da kam ihr eine Idee und die Miene der Adelstochter hellte sich auf. “Wollt ihr mir nicht Gesellschaft leisten? Ich spendiere euch gerne ein Stück Kuchen!”, bot sie höflich und gleichzeitig voller Hoffnung an. Sophia hatte keine Lust mehr allein hier zu sitzen und wollte sich lieber mit den beiden Damen unterhalten. Dann fiel ihr auf, dass sich das kleine Tierchen immer noch auf ihrem Schoß befand und sie reichte es der Besitzerin schnell herüber.