• Das konnte nichts gutes verheißen. Die Wetterlage und diese Gestalt vor ihnen. Alicia war sich sicher, dass sie die Situation mit Sicherheit nüchterner Betrachtete als Sophia. Sie stand zunächst recht regungslos da und betrachtete das Abbild ihrer Schwester. Es war doch sehr viel in letzter Zeit passiert. Durch das ganze Chaos mit Barrett hatte sie das alles doch irgendwie verdrängt. Ob es nun gut oder schlecht war, konnte man so oder so sehen. Für einige Momente regte sich niemand mehr und lediglich ihre Röcke waren im flatternden Wind zu vernehmen und die langen Haare der Rosahaarigen flogen wild umher. Sophia unterbrach die Stille, in welcher sie sich zu ihr umwandte. „Warte.“, Alicia ging einige Schritte auf Eliza zu. Von der Entfernung konnte sie endlich hören, was sie murmelte. „Wasser?“, wiederholte sie leise und blickte zum See. Sie konnte auch endlich erkennen, dass Eliza nicht echt war. „Sie ist ein Geist, Sophia.“ Ein Geist... Aber was machte sie hier..? Schließlich... Moment. Wenn Geister erschienen, dann hatte es doch immer etwas zu bedeuten oder nicht? Geister wurden meist geschickt, um einer Person eine Nachricht zu überbringen. „Ich glaube, sie will uns irgendwas sagen. Ansonsten hätte sie uns bereits angegriffen. Schau.“, der Blick der toten Adelstochter war starr auf Sophia gerichtet und hatte sich nicht verändert, auch als Alicia direkt neben ihr stand. Die Wahrsagerin streckte ihren Arm aus und versuchte, Eliza zu berühren, doch ihre Hand verschwamm sozusagen. Natürlich konnte es immer noch sein, dass sie versuchen würde, die beiden anzugreifen, jedoch konnten sie Eliza und Eliza würde sie nicht berühren können. Dennoch hatte ihre Hand eine abwehrende Haltung. „Sophia. Ich glaube wir sollten hier lieber verschwinden. Das will uns deine Schwester sagen!“, mit einem Mal wurde Alicias Ton ernst. Hier wurde es mit Sicherheit gleich ernst und gefährlich. Innerlich verspürte sie einen kleinen Schwung Angst. Wie gern sie jetzt Barrett bei sich hätte. Aber er war ja verschwunden....

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Die geisterhafte Gestalt Elizas flackerte, während sie ansonsten still verharrte und das Gespräch der beiden Frauen zu verfolgen schien. Gerade Alicia schien zu verstehen, was sie ihnen tatsächlich mitteilen wollte, und das, obwohl so viele ihrer Worte verloren gegangen waren. Als nun also endlich der Sinn ihrer Worte zu ihnen durchgedrungen war, nickte die Verstorbene zustimmend, hielt nun beide Hände in die Höhe und schwebte ein Stückchen zurück, um nicht erneut berührt zu werden. „Weg“, bestätigte sie Alicias Vermutung nun vollkommen.
    In genau diesem Augenblick hörte man ein leises Plätschern näherkommen, anschließend definitiv nicht menschliche Geräusche. Kein Brüllen, sondern nur vereinzelte Laute, die durch die darauffolgende Stille nur umso gefährlicher wirkten. Von der Lacus-Grotte machten sich einige
     Sensengeister und Flugfische auf, um über den See zu den unschuldigen, wehrlosen Bürgern Trampolis zu kommen. Eliza wandte sich nicht einmal um, sondern schwebte stattdessen ein weiteres Stück zurück. „Weg“, wiederholte sie, und man könnte meinen, dass ihre Worte nun eindringlicher klangen, obwohl dies bei ihrer monotonen Stimme unmöglich erschien. Sobald sie dieses Wort ausgesprochen hatte, begann ihre Gestalt noch weiter zu verblassen, bis sie beinahe transparent zu sein schien. „Und… nicht… Mei…“ Wenige Sekunden später war Eliza verschwunden als wäre sie niemals dort gewesen. Und über den See näherten sich die Monster.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]Also doch. Manchmal war es irgendwie schon hart, wenn Träume oder Wünsche einfach so in der Luft zerplatzen wie eine Seifenblase. Eliza war nicht Eliza. Sondern ein Geist, so dachte Alicia darüber. Das hatte Sophia natürlich auch bereits selbst vermutet, aber Geister gab es doch gar nicht…!? Zumindest hatte man ihr das in ihrer Kindheit so eingebläut. Verunsichert über diese ganze merkwürdige Situation presste sie ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Jedoch wich ihre Besorgnis einer gewissen Überraschung, als Alicia ihre Vermutung über das Erscheinen des Geistes äußerte. Sophia wandte nun erstmals den Blick von ihrer schemenhaften Schwester ab und musterte Alicia. „Na hör mal! Als ob Eliza irgendwen angreifen würde!“, erwiderte sie prompt, war jedoch sogleich etwas verunsichert über ihre eigenen Worte, was sich auch in ihrem Gesichtsausdruck zeigte. Die junge Dame wich den Blicken Alicias sogleich wieder aus. „..oder was auch immer das hier ist..“ flüsterte sie nun kaum merklich ergänzend. Ihr Herz wollte um jeden Preis glauben, dass das hier ihre wirkliche Schwester war, aber ihr Bauchgefühl werte sich immens dagegen und versprühte eher ein Gefühl von Angst vor dieser Gestalt.
    Alicia ging nun dazu über ihre Hand nach der Vielleicht-Eliza auszustrecken, was Sophias als recht mutig abtat. Sie selbst hätte sich das jedenfalls nicht getraut. Vielleicht wäre die Gestalt am Ende noch geplatzt und hätte sie mit einer ätzenden Flüssigkeit übergossen!
    Richtig mulmig wurde Sophia jedoch erst, als Alicia mit ernster Miene eine Vermutung aussprach, die der Geist auch noch bestätigte! Sie sollten verschwinden? Aber wieso? Sophia öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch kurz darauf wieder, da ihr einfach keine passenden Worte einfallen wollten.
    Wie bei einem aufgeschreckten Kaninchen flogen Sophias Augen über den See, als sehr eigenartige und noch dazu bedrohlich wirkende Laute zu vernehmen waren. War sie nun völlig verrückt geworden oder hatte sie gerade wirklich etwas gehört? Sophia wusste gar nicht mehr was sie überhaupt denken sollte von all dem hier. „Alicia, sag mir bitte, dass du das auch gerade gehört hast!“ Sophia fuhr sich nervös durch die Haare, die völlig zerzaust waren durch den Sturm.
    Nur wenige Augenblicke verstrichen, ehe sich die Antwort ihrer Begleitung erledigt hatte und einige Sensengeister und Flugfische sich ihren Weg aus der Grotte über die unruhige Oberfläche des Sees bahnten. Panik ergriff Sophia so heftig, dass sie fast keine Luft mehr bekommen hätte. Ihre Füße machten automatisch ein paar Schritte rückwärts. Die Gestalt des Geistes verblasste immer mehr. Was hatte sie zuletzt sagen wollen? „Eliza, warte! Nicht was?!“, rief sie in die dunkle Nacht hinaus, in der Hoffnung der Schemen ihrer Schwester würde zurückkehren, was er aber nicht tat. Ihre Stimme überschlug sich fast vor Verzweiflung. Der Geist war verschwunden und die Monster kamen immer dichter.
    Was sollte sie tun!? Hecktisch sah die zierliche junge Dame zwischen dem kommendem Unheil und Alicia hin und her. Gut, dass ihr Gegenüber eine Waffe bei sich trug. Aber sie konnte damit nicht beide schützen und wer wusste schon, ob Alicia überhaupt der Sinn danach stand Sophia ihren edlen Hintern zu retten. Ein bitterer Gedanke, aber gar nicht allzu abwegig wie sie selbst fand. Moment! Sie hatte doch noch diese seltsame Magie. Benutzt hatte die Adelstochter diese jedoch noch nie aus eigener Kraft. Wie funktionierte sowas überhaupt? Ratlos musterte sie die Innenseiten ihrer Handflächen, während das Blut so schnell durch ihren Körper rauschte, dass ihr fast schlecht davon wurde. Am liebsten wäre sie jetzt einfach davongelaufen. So weit weg wie möglich von diesen Monstern. Die letzte Begegnung mit einem Sensengeist hatte ihr definitiv gereicht.
    Mit einem furchterfülltem Ausdruck in den Augen suchte Sophia Alicias Blick. „Laufen oder … kämpfen?“ Hatte sie das gerade wirklich gefragt? Als ob Alicia einfach so flüchten würde. Aber ein Versuch war es ja trotzdem wert …


  • Während Sophia – mal wieder recht regungslos da stand, musste Alicia sich überlegen, was zu tun war. Sie ignorierte einfach die schon fast törrichte Aussage der Violetthaarigen. Man konnte schließlich nie wissen, bei den Dingen, die in letzter Zeit geschehen waren. Der Wind wurde immer stärker und die Blitze schienen immer häufiger auf den Erdboden zu treffen. „Weg…“, die Worte der Geister-Eliza beunrihgten Cia nur noch mehr. Hier war etwas furchtbares im Gange und sie mussten etwas unternehmen. Doch hatten die beiden Frauen noch Zeit, um wegzulaufen? Ein Grollen fegte geradezu über die Wiese des Polisees und Alicias Spürsinn verriet ihr, dass etwas auf die beiden zukam. „Ja… Ich habe es auch gehört…“, sie zog ihren Hut ins Gesicht. Das ganze erinnerte sie an den Monsterangriff auf Alvarna. Mit einem Mal stürmten Sensengeister aus der Richtung der Lacusgrotte und Flugfische sprangen auf sie zu. Zeit zum Wegrennen blieb nicht mehr. Der Geist hatte noch etwas gemurmelt, doch es war nur der halbe Satz zu vernehmen. Das Blut in ihren Adern kochte. Irgendwie war ihr jetzt richtig zum Kümpfen zumute. Sophia blickte sie angsterfüllt an. Ach, da war doch was. Würde die Adelstochter in der Lage sein, etwas auszurichten, oder musste sich die Wahrsagerin alleine um die Monster kümmern? Das letzte Mal war sie auch recht… nutzlos.
    „Ich weiß zwar nicht was du vorhast, aber ich werde kämpfen. Wir können diese Monster nicht einfach mit in die Stadt schleifen und hoffen, dass sich jemand anderes um das Problem kümmert.“, schnell zog die Rosahaarige ihr Schwert aus dem Schafft. „Dass du selbst nicht gerade die begabteste Kämpferin bist, weiß ich schon. Hast du sonst irgendwelche Fähigkeiten, die uns weiterhelfen könnten?“, sie wartete keine Antwort ab, sondern stürmte auf die erstenb Monster zu, um ihnen den Gar aus zu machen.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]Ja, es war nicht anders zu erwarten gewesen. Alicia entschied sich für den Kampf und gegen die Flucht. Sophia hatte es geahnt. Die zusätzliche Bemerkung der jungen Frau kratze zusätzlich stark an ihrem Stolz. Sie hatte Recht. Sophia war keine gute Kämpferin. Aus diesen beiden Wörtern ließ sich sogar eine hervorragende Ungleichung bilden. Es lag irgendwie nicht in ihrer Natur. Aber diese Tatsache so direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen … nun, das war schon verletzend, auch wenn es die Wahrheit war. Angesichts dieser Tatsache verzog Sophia die schmalen Lippen und ein beleidigter Ausdruckt zierte ihr Gesicht. Lange hielt dies allerdings nicht an, da die, sich mit einer hohen Geschwindigkeit nähernden Monster, immer dichter kamen. Die Furcht gewann erneut die Oberhand über sie. Alicia zückte längst ihr Schwert und rannte den Sensengeistern und Flugfischen entgegen.
    Daran, dass die Monster ihnen bis in die Stadt folgen würden, wenn sie nun die Flucht ergreifen würden, hatte die Adelstochter noch gar nicht gedacht. So sehr auch alles in ihr danach schrie die Beine in die Hand zu nehmen und so weit zu laufen wie es nur irgendwie ging, wollte sie unter keinen Umständen riskieren, dass andere Bewohner Trampolis durch diese Aktion Schaden nahmen. Sie wollte nicht noch einmal mit ansehen, wie Monster die Stadt dem Erdboden gleichmachten, in der sie lebte und sich, mehr oder weniger, zu Hause fühlte.
    Sophia zwang sich tief ein- und auszuatmen. Die Angst war fast unerträglich, raubte ihr fast jeden klaren Gedanken, doch sie musste sich zusammenreißen! Alicia schaffte es ja schließlich auch. Sie musste irgendwie versuchen ihre Magie zu nutzen. Aber wie? Sophia krallte die Hände in den teuren Stoff ihrer Röcke, kniff die Augen fest zusammen und versuchte sich zu konzentrieren. Worauf musste man bei einer solchen Beschwörung achten? Gab es eine besondere Stelle in ihrem Bewusstsein? Sie wusste es nicht, aber versuchte dennoch einen Anhaltspunkt in sich selbst zu finden. Tatsächlich spürte sie etwas Sonderbares. Erschrocken schlug die zierliche junge Dame die Lieder wieder zurück und sah erneut ihre unveränderten Handinnenflächen an. Ein kurzer hastiger Blick in Alicias Richtung verriet ihr, dass diese sich bereits gegen die Monster verteidigte, doch einige von ihnen interessierten sich mehr für Sophia. Schonwieder griff die Panik nach ihrem rasenden Herzen. Komm schon Sophia! Irgendwie muss das doch funktionieren! Sie schloss erneut die Augen und versuchte dieses eigenartige Etwas verstehen.
    Plötzlich nahm sie die Luft um sich herum anders war, ja sie fühlte regelrecht den Fluss des Windes! Sophia bemühte sich die Luftströme in ihre rechte Hand zu leiten, was bedeutend anstrengender war, als gedacht, doch es zeigte Wirkung. Eine leuchtende hellgrüne Kugel entstand zwischen ihren schlanken Fingern. Überrascht, aber auch stolz über die gebündelte Windmagie, zögerte sie nicht lange und warf das Gebilde auf einen Sensengeist, der nur noch knapp fünf Schritte von ihr entfernt war. Zu verfehlen war ihr Ziel nicht, weshalb das Monster auch prompt schwer verwundet wurde und sich anschließend verflüchtigte.
    So stark wie in diesem Augenblick hatte Sophia sich noch nie gefühlt. Voller Euphorie versuchte sie erneut die Luft zu bändigen, verfehlte dieses Mal allerdings ihr Ziel. Die messerscharfe Sichel verfehlte das Monster und traf fast Alicia! Nur knapp flog diese an der Frau mit dem rosanen Haar vorbei. Ach herrje! Das wäre beinahe ja richtig schief gegangen! „E-Entschuldige. Das war keine Absicht!“ Wunderbar … hinzu kam noch, dass sie sich nach der Magieverwendung fühlte, als wäre sie zwanzig Mal die Treppen in der Villa rauf und runter gerannt.


  • Sie hatte in letzter Zeit über solch viele Dinge nachdenken müssen, dass diese Entscheidung schon gar einfach erschien. Es war ein grandioses Gefühl, das klirren ihres Schwertes zu hören, während es die erste 'Maske' des Sensengeistes zertrümmerte. Das Sophia immer noch recht regungslos hinter ihr stand, musste erst einmal ihre eigene Sorge sein. Sie hätte auch einfach weglaufen können. Geschickt sprang und rannte Alicia über die Wiese. Irgendwie befreiend. Das hatte der Wahrsagerin gewissermaßen gefehlt in den letzten Wochen, denn sie war einfach nicht so der Kopfmensch. Das ganze Nachdenken hätte sie bald noch verrückt gemacht. Ein paar Monstern den Gar aus zu machen, war da doch ihre leichteste Übung! Eine ganze Weile herrschte Ruhe zwischen den beiden Damen. Alicia war in die Menge der Monster gerannt, da sie sich nicht sicher war, ob Sophia tatsächlich über Magie verfügte, oder ob es damals ein Irrtum von Barrett gewesen war. Die Rosahaarige nahm sich den ersten Flugfisch vor und schlug ihn mit ihrem Schwert von ihr. Das schlimmste waren mit Sicherheit die Sensengeister. Sie wechselten ständig ihre Position und man musste viel Kraft aufwenden, um sie in die Flucht zu schlagen. Wenn doch nur Sophia ein wenig nützlich wäre...
    Kaum hatte Cia den Gedanken vollendet, hörte sie hinter sich ein gar sonderbares Geräusch. Tatsächlich verfügte die Adelstochter über Magie! Somit hatten alle beide nun einen der Sensengeister in die Flucht geschlagen. Als sie das ein zweites Mal versuchte, wich Alicia zurück. Jetzt hätte sie doch tatsächlich fast die Wahrsagerin getroffen! Irgendwo wurde sie wütend auf die Violetthaarige. Andererseits kämpfte sie nie. Also war es nur logisch, dass ihre Magie nicht gerade Fortgeschritten war. Darüber konnte sie sich nun keine Gedanken machen. Die Blauäugige seufzte lediglich und nickte.
    „Du solltest dich nicht überlasten mit deiner Magie. Das ist ungesund.“, Alicia wich von den Monstern zurück und stellte sich Rücken-an-Rücken zu Sophia. Sie mussten jetzt einfach Zusammenarbeiten. Ob Sophia das wollte oder nicht. „Ich vermute mal du bist nicht im Besitz einer Waffe...“, verdammt was sollten sie machen? Es waren viele Monster und die Rosahaarige hatte absolut keine Lust, Eliza nachzueifern und ein Geist zu werden. Aber irgendwie musste Sophia sich doch verteidigen. Die Wahrsagerin konnte sich schließlich nicht allein um die Monster kümmern... Sie versuchte, die Flugfische und Sensengeister so gut es ging abzuwehren, aber ewig würde sie das auch nicht durchhalten. „Wenn du dich wieder etwas kräftiger fühlst, wäre ich dir verbunden, wenn du mir helfen würdest.“, sie hätte nie im Leben Sophia um Hilfe gebeten. Aber hier standen ihre Leben auf dem Spiel. Wo war nur Barrett wenn man ihn einmal brauchte? Normalerweise brachte er sich doch immer in solch törichte Situationen und sie würden sich gegenseitig unterstützen, um da heraus zu kommen. Das war nun wirklich nicht der Zeitpunkt, diesen arroganten Idioten zu vermissen! Ein unaufmerksamer Moment und ein Sensengeist traf Alicia an der Wange. „Argh.“, sie schwang ihr Schwert und ihn ließ ihn seine Unvorsichtigkeit sofort spüren. Die beiden mussten sich schleunigst etwas überlegen....

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [IMG:http://fs2.directupload.net/images/150212/ai8pq3zj.png]
    #24 - {Raven & Vishnal (& Alicia & Sophia?)}
    ◄ Die Lacus-Grotte


    Im Herzen der stockdüsteren Höhle begann es zu rumoren; Gebrüll, Getrampel und vielerlei andere unliebsame Geräusche bildeten einen bunten, bedrohlichen Mix, welcher aus allen möglichen Ecken drang. Es entlockte dem Rotschopf ein angespanntes Schlucken, Nerven, die sich zusammenzogen. Die Klamotten mit eiskaltem Wasser vollgesogen, wie die Blinden ziellos umher tastend und bald auch noch der frische Leckerbissen einer Monsterschar? Wahrlich waren sie fantastische Retter - Die überragendsten, die jene Welt wohl je zu Auge bekommen hatte! Flott war der Halbelfe ein schiefes Lächeln auf die Lippen getrieben, ironisch, wenn man ihre jetzige Situation zu Rate zog. Glücklicherweise bedurfte es nicht ihrer sonstigen Initiative, eher noch war es diesmal Vishnal, der schneller reagierte und sie aus dem finsteren Labyrinth lotste. Der Weg zurück an die stürmende Oberfläche war in der Tat nicht besonders lang, doch glich er dank des schelmischen Mitwirkens des dimmen Lichtes, der schweren Wassermassen, sowie der nahenden Gefahr, jederzeit aus der Dunkelheit attackiert zu werden, einer langwierigen Ewigkeit. Wenigstens hatte das Duo sich nicht weiter in die Eingeweide der unheimlichen Hallen begeben, andernfalls wäre ihre Flucht wohl kläglich an der mangelnden Orientierung gescheitert.


    Tatsächlich entließ Raven beim Anblick des unpassenden Mondes einen erleichterten Atemzug, ließ das schreckliche Gefühl von Unbehagen doch ein wenig von ihr ab. Nun, das war bis die mal schwachen, mal starken und dennoch stets vorhandenen Winde sie erfassten. Die triefende Kleidung löste sich von ihrer Haut, ritt die tobenden Luftströme. Allerdings verhieß dies auch eine bestärkte Kälte, sowie das Gefühl jeden Moment zu einer tiefgefrorenen Statue zu mutieren. Es verging keine Minute, da entglitt dem Halbwesen ein lautes Niesen, dicht gefolgt von einer schniefenden Nase. Doch nicht nur entglitten ihr dabei sämtliche Gesichtszüge für einen Moment, nein, auch die farbenprächtigen Federn ihrer Monsterform spürte sie aus ihrer Haut sprießen - Der durchnässten Kleidung sei Dank, dass sie genug Güte bewies, dem blauhaarigen Herren keine einzige Daune zu offenbaren! Unaufhörlich kitzelten die groben Brisen den Riecher der jungen Frau, versuchten ihr einen weiteren Nieser zu entlocken. Entsprechend rasch hatte sie zwei Finger gezückt, um dem Druck Einhalt zu gebieten. Zugegeben, es kam ihr lächerlich vor sich mit jener Haltung wieder an Vishnal zu wenden, doch wichtiger als ihre Wirkung war wohl die Bewahrung ihrer Geheimnisse - »... Was nun?«, brachte sie mit dezent verzerrter Stimme hervor, warf einen Blick auf den Grotteneingang, den sie soeben erst durchschritten hatten. In Sicherheit konnten sie sich keineswegs schon wiegen, es bestand schließlich eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass Monster über Monster aus den unterirdischen Gewölben strömten und ihnen folgten.
    Vorsichtig (oder eher äußerst zaghaft) trat der Rotschopf an das Ufer heran, musste jedoch der Tatsache ins Auge blicken, das ihre eigentliche Möglichkeit die andere Seite des Sees - und damit auch das mehr oder minder sicherere Trampoli - zu erreichen, sich unabhängig gemacht hatte. Was folgte war nicht mehr als ein angespanntes Schweigen ihrerseits. Ihr... kleines, hölzernes Boot hatte sich gelöst und war vom Winde in das Zentrum des Sees getrieben worden. Am liebsten wäre Raven sich mit ihren zitternden Händen durch die feuerroten Strähnen gefahren. Desaströs jener Tag!
    Allerdings erhaschte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit, etwas, dem sicherlich eine größere Bedeutung inne wohnte: Es war mehr ein zufälliger, kurzer Blick über das rauschende Gewässer, der verriet, das sich zwei Menschen - oder war es doch nur einer? - bereits am anderen Ende des Ufers mit einer gefühlten Armee von Sensengeistern und Flugfischen duellierten. Abermals wandte der Rotschopf sich an den feinen Herren, »Wir müssen...!«, verstummte jedoch noch bevor der Satz sein verdientes Ende fand. Sie mussten helfen. Gerade dann, wenn eventuell noch weitere Bestien aus der Grotte krochen. Aber... Wie...? Raven blickte dem abgetriebenen Boot hinterher, brach den Gedanken allerdings ab, als ein weiteres Niesen die wärmenden Daunen unter ihrer Kleidung verdichten ließ - Das war's! Wenn sie sich ihrer Phönixform hergab, so existierte durchaus eine Möglichkeit das Wasser zu überkreuzen! Ihre... Phönixform... Nicht nur würde jenes Vorhaben bedeuten, dass der Mann (und vermutlich auch die zwei kämpfenden Gestalten) an ihrer Seite ihr Geheimnis lüften würden, nein, wahrscheinlich wäre es auch recht schwer durch den launischen Sturm zu manövrieren. Ein weiterer Blick galt der anderen Seite, »...«, sie schüttelte widerwillig, ein wenig zögerlich, ihr Haupt, »Bereit für... einen Flug?« Wenn man einmal ehrlich war, so mundete die Idee der Schmiedin überhaupt nicht. Gab es denn keine andere Option?

  • Anstatt vor dem Gewitter, das er aus der Ferne hatte wahrnehmen können, fortzulaufen, war Barrett direkt auf dessen Ursprung zugesteuert. Im Prinzip war dies ein weiteres Indiz für seine momentane Unzurechnungsfähigkeit. Immer wieder hatte er unterwegs das Gleichgewicht verloren, war gestürzt und hatte nicht genug Reaktionssinn zu zeigen vermocht, um sich abzufangen. Mal fiel er auf seinen Arm, mal auf die Knie, doch der Braunhaarie vernahm keinen Schmerz. Stattdessen stand er auf und stochte, das Gesicht schmerzverzerrt und hinkend, immer und immer weiter. Nun befand er sich in mitten einer Situation, die ihm weitere Flashbacks liefern sollte. Angestrengt kniff er die Augen zusammen und legte seinen angewinkelten Arm schützend vor seine Stirn, um unter dem blitzartigen Aufleuchten am Himmel erkennen zu können, wo er sich hier befand. Die Anstrengung, die dieser kleine Orientierungsversuch forderte, trieb ihm unweigerlich die Schweißperlen auf die Stirn und den Schwindel in den Geist. "Reiß dich zusammen!" ermahnte er sein schwaches Gemüt in Gedanken und verfestigte seinen starren Blick. Seine angestrengten Augen, weit aufgerissen und kaum blinzelnd, brannten unter ihrer unzumutbaren Last und Barrett rieb sie sich, als das Brennen seine Grenze der Erträglichkeit erreicht und er zusätzlich etwas entdeckt zu haben glaubte, von dem er nicht gedacht hätte, es jemals zu sehen.
    Der Braunhaarige begab sich unachtsam und entkräftet in Richtung seiner scheinbaren Illusion. War dies wieder einer dieser Flashbacks, die ihm den Schlaf raubten und Tag und Nacht zu einem Gewirr aus Traum und Wirklichkeit hatten verschwimmen lassen? Oder waren es tatsächlich Sophia und Alicia, die gegen Sensengeister und Flugfische kämpften. Barrett lachte schnippisch auf. Nein, auf diesen Streich seines Unterbewusstseins würde er nicht ein weiteres Mal hereinfallen. Er konnte sich bedenkenlos näheren, nichts würde geschehen. Allenfalls würden sich die beiden Mädchen in Luft auflösen, sobald er ihnen zu nahe kam. Er fixierte die Kampfszenerie, die noch ein paar Meter entfernt lag und schleppte sich mit starrem Blick und geistesabwesender Miene immer weiter in deren Richtung. Alicia und Sophia, die sich nie näher kennengelernt hatten, weshalb sollten sie hier gemeinsame Sache machen? Das setzte schließlich voraus, dass sie auch zuvor zusammen an diesem Ort gewesen wären. "So leicht, lasse ich mich nicht auf's Glatteis führen."
    Plötzlich ein heller Blitz und Barrett sah gebannt zum Himmel empor, blieb stehen und kämpfte gegen seine inneren Geister an, die ihm wieder Bilder lieferten. Reichte denn eine Vision nicht? Musste er hier wieder einmal die volle Ladung bekommen? Zumal er den Anblick des Vorherigen zwar nicht genossen hatte, da seine Angst, die Situation könne real gewesen sein und die beiden Mädchen seien sich näher gekommen und hätten sich sogar ausgesprochen, dennoch klammerte er sich an die Erscheinung der beiden. Es war ein ganz neues Bild gewesen. Glasklar und rein und darin Alicia und Sophia. Sie wirkten gesund und munter, doch...Moment! Dieser Ort hier war ihm fremd und er war sich sicher, diese Situation nie in der Vergangenheit gesehen zu haben. "Nein, ...nein, ...komm schon, bitte, was stimmt denn bloß nicht", flehte er sein Bewusstsein in Gedanken an, als die Realität allmählich von den surrealen Bildern der Vergangenheit in den Hintergrund gedrängt wurden. Da stand Barrett nun, wenige Meter von Sophia und Alicia, den Personen, nach denen er sich insgeheim die gesamte Zeit über gesehnt hatte, entfernt und war wie gelähmt von seiner Imagination.
    Das grelle Bild vor seinen Augen blendete in das flackernde Licht einer Leuchstoffröhre über, bevor der Bildausschnitt schwenkte und er sich ganz offensichtlich in der Klinik direkt in Alicias Raum befand. Er winkte ihr zum Abschied, danach fand er sich in einer vertrauteren Umgebung wieder. Ganz offenbar handelte es sich dabei um sein Zimmer und er hatte Gesellschaft. Nicht etwa von irgendeiner x-beliebigen Person, sondern von Sophia. "… um ehrlich zu sein weiß ich nicht recht, ob ich schon so müde bin, dass es zum Schlafen reicht." Direkt danach spürte er auf seinem verwundeten Arm die kratzigen Berührungen des Monsterfells, das auf seinem Bett gelegen hatte.
    Obgleich Barrett Reue hätte empfinden sollen, momentan war dies die erste Erscheinung gewesen, die in ihm nicht etwa Angst und Schrecken, sondern so etwas wie Komfort und Wohlbefinden weckte. Ein sanftes Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln und überschattete seine zuvor noch hoch konzentrierte Mimik für einen Augenblick. Barrett schöpfte neue Kraft, holte tief Luft, bis seine Lungen voll mit Sauerstoff waren, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Ganz gleich, ob die Sensengeister und die beiden Mädchen nun real waren oder nicht, er würde es bis zu ihnen schaffen.


    Bei Sophia und Alicia angekommen ~


    Die Mädchen sollten nicht sehen, welche Qualen er zuletzt empfunden hatte, welch Desorientiertheit in ihm vorherrschte, also hielt Barrett bis zuletzt den Blick gesenkt und war beinahe froh, dass die beiden genug zu tun hatten und seine schwerfälligen Schritte, sein heftiges Atmen und das schlammige Matschen unter den Sohlen seiner Stiefel auf der nassen Wiese nicht hörten. WENN dies hier real war, dann würde er seinen Stolz nicht einfach so mit Füßen treten. Der Braunhaarige hob behutsam die Hand und legte sie auf Sophias rechte Schulter. Das Mädchen hatte versucht, die Sensengeister mittels ihrer Magie zu bewältigen - aber erfolglos. Seine Berührung an Sophias Schulter sollte vielmehr zur Aufmunterung dienen, erschien aber flüchtig wie die eines Luftzuges, denn beinahe parallel dazu attackierte ein Sensengeist Alicia und erwischte sie an der Wange. Barrett starrte sie einen Augenblick lang ersteinert an. Das hier war echt, diese Sicherheit beschlich ihn zunehmend, denn diese Momente, die er hier wahrnahm, kamen ihm nach wie vor nicht bekannt vor. Er hatte nichts dergleichen erlebt; zumindest nicht überirdisch...oder konnte er sich nur nicht erinnern?. Barrett griff nach seinem Kurzschwert, das er während seines Aufenthaltes im Urwald offenbar in seinen rechten Stiefel gesteckt hatte. Weshalb er dies getan hatte, war ihm schleierhaft. Ebenso stieg er nicht ganz durch, woher er derart intuitiv danach hatte greifen können, ohne von seinen Kratzern und Prellungen auch nur das Geringste zu spüren. Das Adrenalin kochte in ihm hoch und er brachte sich in Position. Mit der freien Hand schob er Sophia ein Stückchen beiseite, um sie aus der direkten Gefahrenzone zu bringen, dann wand er seinen Blick flüchtig zu Alicia und musterte ihre Wange, bevor er durch von Konzentration zusammengekniffene Augen zu dem schuldigen Sensengeist hinaufblickte. "Du mutest dir hier ja ganz schön was zu!", neckte er Alicia, während er versuchte, die Situation besser einzuschätzen. Wie würden sie mit dieser Batterie von Monstern hier fertig werden? "Irgendwelche Vorschläge, wie wir weiter vorgehen?" Ein Wenig war er ja von sich selbst überrascht. Scheinbar schöpfte er aus der Gegenwart von Alicia neue Kraft - Wie auch immer, diese Gedanken wollte er jetzt besser beiseite schieben. Barrett wollte nicht auch noch eine Belastung in dieser misslichen Lage darstellen.
    Der Sensengeist, mit dem er sich bislang lediglich ein Blickduell geliefert hatte, schien nun genug davon zu haben und bewegte sich mit einer hastigen Bewegung auf ihn zu. Der Braunhaarige lachte ihm arrogant ins Gesicht und wich unerwartet geschickt und in einer geschmeidigen Bewegung zurück. WENN dies hier allerdings nicht real war, konnte er einige Risiken eingehen. "Na komm, was hast du? Mädchen angreifen und dann plötzlich feige werden?" Provozierend grinsend mit einem harschen Unterton winkte Barrett mit seinem Schwert dem Sensengeist zu. Wenn er die Viehcher nur irgendwie in eine Sackgasse locken konnte. Aber wie sollte man Geister auch irgendwo festsetzen? Das war schier unmöglich, dennoch konnte er sie vielleicht ablenken, sodass Alicia eine Chance hatte, sie aus dem Hinterhalt zu überfallen.
    Barrett blieb nach ein paar weiteren Rückwärts-Ausweichmanövern stehen und gähnte beherzt, bevor er lautstark auflachte. "Unfassbar, dass ihr Monster sein sollt und dann solch eine Attitude an den Tag legt. Tz, tz." Seine Vorstellung war hollywoodreif. Bisher hatte der Braunhaarige zumindest noch ganz gut überspielen können, dass ihm die Dunkelheit nach und nach die Kehle zuschnürte und er einen seltsamen Druck auf der Brust vernahm.

    «I see a war on the screen and it is is cruel and unclean but I still worry more about you.
    And I am rude and unkind, have no thought, and have no time. Have no eyes, so no point of view.»
    { }

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Leen ()

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png] Nie hätte Sophia vermutet, dass es tatsächlich anstrengend war Magie zu wirken. Natürlich hatte sie bereits davon gehört, aber es selbst zu spüren, war etwas ganz anderes. Als ob diese sonderbare Gabe, oder wie auch immer man dies bezeichnen sollte, einfach ihre Energie aufsaugte. Etwas außer Atem nahm sie folglich den wohl gut gemeinten Ratschlag ihrer Begleitung, sich damit nicht zu übernehmen, entgegen.
    Immerhin schien Alicia über den missglückten Wurf nicht sauer zu sein, worüber Sophia mehr als erleichtert war. Die beiden mussten jetzt zusammenarbeiten und konnten sich aus diesem Grund keine Streitereien leisten. Noch dazu fühlte die junge Adlige sich auf Grund der unumgänglichen Kooperation nicht ganz wohl in ihrer Haut. Zwar erfüllte ein gewisser Grad von Stolz ihr ängstlich schlagendes Herz, jedoch wusste sie auch, dass Alicia sehr wahrscheinlich niemals freiwillig mit ihr ein Team bilden würde. Schon gar nicht, wenn es darum ging sich gegen eine endlose Zahl an Monstern zu wehren. Keinerlei Waffen, Magie, die sie nicht einmal korrekt einsetzen konnte und ein Fluchtinstinkt, der besser ausgeprägt war als der eines Rehs – wirklich ausgezeichnete Voraussetzungen.
    Auf Alicias Frage beziehungsweise Vermutung hin, dass die junge Dame keine Waffen bei sich trug, schüttelte sie nur leicht den Kopf, bevor ihr bewusst wurde, dass diese Reaktion gar nicht beim Adressaten ankommen würde. Wie auch, wenn man sich den Rücken zuwandte. Eigentlich war es auch gar nicht nötig darauf verbal zu reagieren. Beide Anwesenden kannten die Antwort bereits und diese lautete ganz eindeutig nein. Selbst wenn Sophia dergleichen bei sich tragen würde – von Nutzen wäre es nicht. Ein Schwert war nur so stark wie die Hand, die es führte (Zelda-Zitat ♥). Die Adelstochter schien ich nicht einmal sicher zu sein, wie man so etwas überhaupt hielt, weder kannte sie geeignete Techniken, noch nützliche Finten. Demzufolge war eine Waffe in ihrer Hand genauso brauchbar wie ihre derzeit leeren Hände.
    Zu allem Überfluss schien es zunehmender brenzlig zu werden für die beiden Frauen. Alicia gab ihr Bestes, das wusste Sophia genau, auch wenn sie auf Grund ihrer Position nicht sehen konnte, was sie dort tat. Das Geräusch von aufeinandertreffendem Stahl verriet jedoch alles, was notwendig war, um die Situation einzuschätzen. Jedoch schien auch Alicias Durchhaltevermögen begrenz zu sein, da sie die Dame mit dem violetten Haar bat, ihr behilflich zu sein. Sophia fühlte sich durch diese Worte unter Druck gesetzt. Zu viel Verantwortung in solch einer Situation war sie weder gewohnt, noch hielten das ihre überstrapazierten Nerven aus. Sie hatte das Gefühl, als würden sich die Knochen immer mehr mit Pudding füllen, während ihr vor lauter Furcht schon übel wurde und sie langsam aber sicher das Gefühl hatte, hier und heute ihrer Mutter, sowie ihrer Schwester, in den Tod zu folgen.
    Als Alicia dann auch fluchte, da sie anscheinend von einem der Sensengeister getroffen wurde, wurde ihr erst bewusst, wie wichtig ihre Zuarbeit wirklich war. Aus diesem Grund versuchte Sophia erneut den Wind in ihre Hand zu leiten, doch auf Grund ihrer blanken Nerven, schien es nicht ordnungsgemäß zu funktionieren und die Magie verflüchtigte sich immer wieder, ehe sie sich vollständig zu einer leuchtenden Kugel geformt hatte. Es war zum verrückt werden!
    Plötzlich spürte eine starke Hand auf ihrer rechten Schulter, was Sophia unwillkürlich dazu veranlasste einen erschrockenen Laut über ihre Lippen zu bringen. Ihr Blick war zuvor auf ihre Hände gerichtete gewesen, weshalb sie niemanden kommen sah und ihre derzeitige Furcht die folgende Reaktion unwillkürlich auslöste. Reflexartig schnellte ihre Hand nach oben und verpasste dem jemand eine pfeffernde Ohrfeige. Erst im Anschluss betrachtete sie das Gesicht des Neuankömmlings und realisierte, wer gerade vor ihr stand. Barrett. Es war tatsächlich Barrett. Sophias Gefühle begannen Achterbahn zu fahren. Schier unendliche Freude vermischte sich mit ihrer zermürbenden Furcht, gefolgt von Erleichterung, aber auch von Verwirrung. Was machte er plötzlich hier? Wie lange war er überhaupt schon da? Und vor allem: Wo zum Teufel kam er auf einmal her?! Sophia war wie gelähmt, sie starrte ihn einfach nur an, völlig unfähig irgendwas zu tun oder zu sagen, während sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten. Aus diesem Grund ließ sie es auch einfach geschehen, als Barrett sie etwas zur Seite schob, um sie etwas aus der Bahn zu bringen. Diese ganzen heftigen Gefühle und Empfindungen waren im Moment einfach zu viel für die zart besaitete Adelstochter. Hinter ihrem Tränenschleier, der ihre Sicht leicht verschwimmen ließ, beobachtete sie Alicia und Barrett, verstand seine Worte jedoch nicht vollständig, also ob sie Meilenweit entfernt wäre. Ob die Tränen Ausdruck über die Wiedersehensfreude waren oder ob es einfach nur die Erleichterung über fähige Unterstützung darstellte, wusste Sophia selbst nicht so genau.
    Fakt war jedenfalls, dass die Anwesenheit ihres besten Freundes den Mut zurück in ihren Körper brachte. Entschlossen trocknete sie die feuchten Augen mit dem Ärmel ihres Kleides und versuchte erneut die Windmagie zu nutzen, um einem weiteren Monster den Garaus zu machen. Die Magiebündelung funktionierte dieses Mal wieder. Ihre Treffsicherheit ließ zwar immer noch zu wünschen übrig, jedoch verletze sie nichtsdestotrotz einen Flugfisch am Rücken. Zwar freute Sophia sich darüber, fühlte sich anschließend aber erneut entkräftet. Die Müdigkeit in ihren Gliedmaßen nahm mit jeder Zauberanwendung zu und auch die Furcht sowie die blanken Nerven taten ihr übriges. Lange würde sie dieses Spektakel wirklich nicht mehr ertragen.


  • Es wurde immer mehr. Immer drückender. Sie nahm die Umgebung schon nicht mehr richtig wahr. Alles konzentrierte sich auf diese vielen kleine Kämpfe, die sie zu kämpfen hatte. Ihre Kraft ließ allmählich nach und genau das beunruhigte die Frau mit den Zuckerwattehaaren. Wie lange konnte sie einen solchen Kampf gar alleine kämpfen? Irgendwo in ihrem Kopf zogen die verschiedensten Erinnerungen vorbei. An ihre Mutter, Ray, Felicity... und Barrett. Vielleicht würde sie hier sterben. Auch noch mit Sophia zusammen. Wie ironisch war das denn? Die beiden Frauen, die sich nicht sehr gut verstanden mussten Seite an Seite kämpfen. Sie ignorierte den leicht stechenden Schmerz an ihrer Wange. Sie hatte schon schlimmeres mitmachen müssen. Doch mit einem Schlag, fast schon wie ein Windstoß entglitten ihr alle Emotionen. Sie spürte Sophia mit einem Mal nicht mehr hinter sich. Eine Stimme drang an ihr Ohr. So vertraut... so...fremd und doch war es die Stimme, die Alicia am liebsten hörte. Dieser neckische Unterton in seiner Stimme, er war schon gar fremd geworden. So lange hatten sie sich nicht gesehen. So lange hatte sie auf ihn gewartet. Am liebsten wäre sie Barrett in die Arme gefallen. Doch dazu hatten sie keine Zeit. Sie war froh, jemanden an ihrer Seite zu haben, der sie unterstützen konnte und das er wieder da war. Endlich war Barrett wieder da. Wie sehr sie den Braunhaarigen tatsächlich vermisst hatte, wurde ihr erst jetzt bewusst. Sophia hatte sich ein Stück von den beiden entfernt. Am liebsten wäre Alicia nun sauer auf den Brünetten gewesen, doch ihre Wiedersehensfreude über wiegte einfach zu sehr. Sie hatten sich schließlich nicht sicher sein können, ob er am Leben war. Das Gegenteil zu sehen war beruhigend. Allein seine Anwesenheit war beruhigend. Auch wenn er in ihr einige Gefühle herauf beschwor. Bisher hatte sie sich immer auf diesen arroganten Idioten verlassen können. Er hatte sie immer gerettet, egal wie schlecht es ihr ging. Jetzt, wo sie ihn sich am meisten herbei gewünscht hatte, stand er plötzlich da. Selbst die Violetthaarige schien aus der Anwesenheit des Brünetten neue Kraft zu schöpfen, denn mit einem Mal schoss Sophia ihren nächsten Zauber gen Monster. Das nahm sich die Rosahaarige zum Beispiel und brachte die Kraft zum Vorschein. Sie drückte den Sensenheist, der sie verletzt hatte von sich und rammte ihm ihr Schwert in das furchteinflösende Gesicht. „Ich denke wir versuchen sie so gut es geht zu erledigen...“, sollte sie noch etwas sagen? Sollte sie ihm zeigen, dass sie ihn vermisst hatte? Irgendwie? „...Es ist gut, dich hier zu wissen.“ war das eine kleine Träne der Erleichterung? Nein, die Rosahaarige weinte nicht. Zackig wischte sie sich die Träne aus dem Augenwinkel. „Wir brauchen aber dringend Unterstützung..!!“

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [IMG:https://lh6.googleusercontent.com/HTB--3NHC02ZvXDle3pV8Wh2hrZuqj0IGM0jYU7fb9FNUOo0eOqTcJoOWrXE9RwwMrJ4xnuCsvBdf4Lb5Fp2D_my33dzzRzyMl1du8wyZbl3l5ZTd-q4eanVUxo] Die beängstigende Stille der Lacus-Grotte war so einvernehmlich gewesen, so allumfassend, dass Vishnal beinahe vergessen hatte, dass die Welt gerade dabei war unterzugehen. Der Sturm schien nicht einen Funken nachgelassen zu haben, vielmehr brausten die Winde viel wilder um die Ebene, beugten das Wasser des Sees, wirbelten dieses zu mannshohen Wellen, die der Meere würdig sein könnten. Schützend hielt sich Vishnal einen Arm vor das Gesicht, ein vergeblicher Versucht das Wasser abzuwenden und die Sicth zu stärken. Durchnässt waren die Klamotten längst, doch die Anspannung verdrängte die Kälte, die diese mit sich brachte. Was ging hier überhaupt vor sich? Sensengeister und Flugfische irrten zu Zahlen von der Lacus-Grotte fort, dem Festland zu... Moment, befanden sich da etwa ebenfalls Menschen? Der junge Butler kniff die Augen zusammen, wollte ausmachen um wen es sich hier handelte, doch der Regen peitschte ihm ins Gesicht, was es ihm schier unmöglich machte Details zu erkennen. Die beiden machten sich auf in Richtung des Bootes, welches sie zuvor fest angetäut hatten, doch.... es war weg. Der Sturm hatte es fortgerissen. Sie saßen hier fest. Der junge Mann mit dem silbernen Haar biss sich auf die Unterlippe, überlegte fieberhaft nach einer Alternative. Schließlich war es Raven, die eine Idee aussprach. Überrascht drehte Vishnal sich zu der Schmiedin um. Er hatte nicht bemerkt was in ihr vorgehen mochte, nicht nur war sie schwer zu durchschauen, viel mehr noch hatte die Umgebung seine volle Aufmerksamkeit veranschlagt. "Ein... Flug?", wiederholte er irritiert ihre Worte. Sein Blick schwiff langsam über den Polisee, über dessen dunkle Wasseroberfläche sich dutzende von Flugfischen befanden - aggressiv, manche so groß das sie einen Menschen womöglich sogar tragen könnten. Unmöglich. "Das ist verrückt.", meinte er. Das konnte auf keinen Fall ihr ernst sein. Verstand er etwas falsch? Aber welche Alternative mochte es sonst noch geben? Er war ein Butler, kein Abenteuer, kein Krieger und erst recht kein Monsterzähmer! Der Wind trug Worte des Festlandes herüber, doch sie waren zu unklar um auf diese Entfernung etwas zu verstehen. Vishnal rang mit sich selbst, sie mussten handeln, ja, das definitiv, aber... zu solchen Risiken? Eine andere Möglichkeit war ihm nicht bewusst oder dachte er zu engstirnig? Allzuviel Zeit durften sie sich nicht lassen. Vishnal riss den Kopf herum, suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit ein verdammtes Monster zu fangen - fraglich ob sie hier überhaupt noch etwas finden würden - als eines der vielen Flugfische auf die Insel fie. Eine göttliche Fügung? Wohl kaum, viel mehr schien das Tier noch sehr jung und hatte die Winde wohl falsch eingeschätzt, woraufhin es auf der Insel der Grotte landete. Verletzt war es nicht, viel mehr orientierungslos, was Vishnal die Zeit gab, die er brauchte, um sich auf den Rücken des geflügelten Fisches zu setzen. War es Wahnsinn? Verzweiflung? Heldenmut? Vishnal wäre fast wieder gefallen, kaum das sich das Wesen in Bewegung setzte. "Wenn wir je lebend drüben ankommen..." Die restlichen Worte verschluckte der Wind, wobei nicht sicher war ob Raven ihn überhaupt gehört hatte. Die Haut des Monsters war nass und glitschig, was es ihn schwierig machte sich irgendwo fest zu halten. Der Regen peitschte im Flug noch viel stärker, was es ihn schwierig machte einzuordnen wie weit er schon gekommen war. Dennoch glaubte er auf dem Festland beim Näherkommen unverkennbar lange violette Haar zu sehen. Lady Sophia?!, dachte er unwillkürlich. Was machte sie hier draußen und kämpfte? Warum war sie nicht in Sicherheit? Hatte Max ihn etwa ihretwegen hierher geschickt? Abgelenkt von seinen Gedanken, achtete er zu wenig auf das Flugtier, welches eine ruckartige Bewegung nach links machte um einen Gegenangriff auszuweichen. Nun, das bedeutete wohl das die andere Seite des Sees eindeutig in Reichweite war, doch die Erkenntnis brachte dem Butler nun herzlich wenig, denn lägnst hatte er das Gleichgewicht auf dem Flugfisch verloren, ebenso wie jeglichen Halt. Der Fall war lautlos und das Wasser eisig, dunkel und ungestüm. Der Körper des Silberhaarigen wurde vollkommen vom See eingelullt und ironischerweise machte sich ein angenehmes Gefühl des Friedens bereit, wenngleich das Wasser ihn wie einen Spielball hin und her warf. Er war eben kein Kämpfer, wie oftmals betont, sondern nur ein Butler der sein Bestes gegeben hatte, seine Pflicht zu erfüllen.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png] Auch wenn der Tag eigentlich ganz normal begonnen hatte, dann zunehmend seltsamer und frustrierender wurde, schien er nun irgendwie gänzlich unwirklich zu sein. Es fühlte sich alles sehr gegenwärtig an. Der kalte Regen in ihrem Gesicht, die nassen Haarsträhnen, der, auf Grund des vielen aufgesogenen Wassers, schwere Rock ihres Kleides und die erstickende Angst in ihrem Inneren. Doch trotzdem wollte Sophia nicht so recht wahr haben, dass das hier gerade alles wirklich passierte. Insbesondere Barretts plötzliches Erscheinen, ließ sie stark daran zweifeln, dass sie das hier alles gerade wirklich durchlebte und ihr Verstand nicht im Begriff war einen besonders intensiven Traum zu formen. Ja vielleicht war sie einfach neben Alicia auf der Wiese eingenickt und fantasierte nun all diese verrückten Dinge? Wie oft hatte sie des Nachts im Tiefschlaf von ihrem besten Freund und dessen Rückkehr geträumt? Zu oft.
    Der Nasse Stoff ihres Kleides klebte förmlich an ihrem Körper, während der Wind ihr die nassen Haarsträhnen ins Gesicht schlug. Nein. Kein Traum der Welt konnte sich so realitätsgetreu anfühlen. Völlig unmöglich! Sie musste sich zusammenreißen, sonst würde die Wiedersehensfreude nicht mehr lange andauern können. Besonders einfach gestalte sich das allerdings nicht für die halb erschöpfte Adelstochter. Zu allem Überfluss kroch Kälte zunehmend spürbar in ihre Knochen. Nasse Kleidung und Sturm beschleunigten dies.
    Sophia erschrak abermals, wenn auch dieses Mal nur leicht und kaum merklich, als Barrett unerwartet wieder nehmen ihr auftauchte. Sie lauschte seinen Worten, folgte seinem Fingerzeig. Sie nickte nur knapp, vermutlich hatte er es nicht einmal bemerkt. Unsicher musterte sie ihr Ziel. Los, los du kannst das! – die Worte des jungen Mannes halten in ihrem Kopf wider, woraufhin sich ihr Gesichtsausdruck verhärtete und die Hemmung in ihrem Blick einer gewissen Entschlossenheit wich. Er glaubte an sie, also musste sie auch an sich selbst glauben! Ein weiteres Mal bündelte sie die Magie des Windes zwingen ihren schlanken Fingern, doch sie war zu langsam. Der Sensengeist bemerkte seine eigene Unaufmerksamkeit und verflüchtigte sich ehe die Windsichel seinen Körper erreicht hatte. Eine heftige Welle des Unmutes flutete ihren Körper. Verdammt!
    Schon im nächsten Moment vernahm die junge Dame erneut Barretts Stimme. Der Inhalt seiner Worte beunruhigte sie. Jemand war ins Wasser gefallen? Etwa Alicia?! Hastig wandte Sophia sich um, entdeckte sie aber, nicht weit entfernt, sich mit fließenden Bewegungen und kräftigen Hieben gegen einen Geist behauptend. Nur wer war dann ins Wasser gefallen? Gerade wollte die zierliche Adelstochter ihren Blick über den See schweifen lassen, als sich ohne jede Vorwarnung ein Sensengeist unmittelbar neben Barrett materialisierte und sich durch die kurzzeitige Unachtsamkeit des Mannes einen Vorteil verschaffte.
    Sophias Herz setzte kurzzeitig aus, während er zu Boden ging, das Schwert aus seiner Hand glitt und schwer erreichbar liegen blieb. Der Plus der jungen Dame beschleunigte sich nun schlagartig, das Blut raste durch ihre Adern, eine mörderische Panik schlug auf sie ein, riss an ihrem Herzen, als wollte sie es aus ihr heraus reißen. Entsetzt rief sie seinen Namen, als ihn seine Kräfte zu verlassen schienen. Wie von selbst setzten sich ihre Füße in Bewegung, die auf der durchweichten Wiese kaum halten fanden. Sophia rannte, stolperte fast über ihre eigenen Füße, sowie den Saum ihres Kleides. Ihr Kopf war völlig leer. Der Sensengeist, holte bereits zum Todesstoß aus. Nein! Diesmal würde sie schneller sein! Die Adelstochter erreichte ihren besten Freund sowie Angreifer, griff noch im Laufschritt nach dem im Matsch liegenden Kurzschwert und schlug dem Monster mit aller Kraft die sie aufbringen konnte und die die Masse an Adrenalin ihr gab, den Kopf samt Maske von den Schultern. Ein widerliches Geräusch ertönte, während sich die Überreste des Geistes auflösten. Sophia ließ das Schwert fallen, stolperte anschließend über den immer noch am Boden liegenden Barrett und landete selbst der Länge nach im Dreck, wo sie zunächst auch liegen blieb. Keuchend wartete sie darauf, dass sich ihr Herzschlag wieder etwas normalisierte. Ihr war schwindlig auf Grund der vielen Kraft, die diese Aktion sowohl physisch als auch psychisch gekostet hatte. Und hier hatte Sophia wieder den Beweis: Sie war ganz und gar nicht für all das hier geschaffen. Wann war dieser Wahnsinn nur endlich vorbei?!


    [tut mir voll Leid, dass ihr so lange warten musstet T___T ♥]


  • Alles zehrte und zehrte. Die Realität war vollkommen ausgeblendet. War hier noch jemand außer ihr selbst? Seit wann beherrschte sie eine solche Ausdauer und Kraft? Wieso half denn niemand? Wollte man sie hier sterben sehen? Aber sie wollte noch nicht sterben. Nicht ehe sie Barrett eine deftige Ohrfeige für sein Verschwinden verpasst hatte! Und er hatte auch nicht das Recht, vorher zu sterben! Immer wieder prallte Stahl auf Stahl. Sense gegen Schwert. Immer und Immer wieder dasselbe. Einmal hier ausweichen, einmal dort. War sie wirklich allein? Sie spürte nicht mal viel von ihrer Umgebung. Sie war so fokussiert auf diesen Kampf. Doch der Schrei von Barrett über jemanden, der ins Wasser gefallen war, ließ sie zurück in die Realität kommen. Zack! Da wurde sie auch schon unvorsichtig. Ein Sensengeist stieß sie weg. Ihr Rücken rieb unsanft auf dem Erdboden entlang. Barrett und Sophia waren wirklich keine große Hilfe. Was war nur mit dem Brünetten geschehen? Wo war seine Stärke und sein Kampfgeist?
    Mühselig stand sie wieder auf. Ihr Körper war übersät von kleinen Kratzern und Kampfspuren. Die Ansammlung an Sensengeistern war schon kleiner als zuvor, doch sie würden das nicht mehr lange mitmachen. Keiner von ihnen. Barrett war so oder so schon angeschlagen und Sophia war nun wirklich die reinste Katastrophe und eher ein Handicap. Wobei sie sich für ihre Verhältnisse noch sehr gut schlug. Geschockt musste sie beobachten, wie Barrett zu Boden ging. Doch gerade als SIE ihm zu Hilfe eilen wollte, hatte sich doch tatsächlich Sophia sein Schwert geschnappt und den Brünetten beschützt. Wenn Sophia wenigstens ein bisschen damit umgehen konnte, half ihnen das schon weiter. Doch der kleine Hoffnungsschimmer erlosch rasch, als Sophia ebenfalls zu Boden fiel, über Barrett. Na vielen Dank auch. Knappe 10 Sensengeister noch. Würde sie das alleine schaffen, ohne das einer der beiden das zeitliche segnete? „Steht gefälligst auf!!“, sie entriss Sophia das Schwert und stellte sich nun – mit 2 Waffen in der Hand, schützend vor die beiden. Viele der Monster hatten sich glücklicherweise auch schon von selbst verzogen, als sie ihre geringe Überlebenschance sahen. Alicias Glück. Jedoch war sie körperlich auch sehr am Ende. Sie musste noch einmal stark sein! Auch wenn ihre Knochen wehtaten, ihr Rücken brannte und sie am liebsten davon gelaufen wäre. Weg von allem. Das an getrocknete Blut klebte auf ihrer Haut und spannte. Sie formte beide Schwerter zu einem Kreuz. Das hielt die Geister viel leichter ab, jedoch kostete auch Unmengen an Kraft. Wenn sie hieraus halbwegs lebend kamen war Alicia mehr als zufrieden. „Steht schon auf! Ich schaffe das wirklich nicht alleine!!“, sie wurde wütend mit den beiden. Sie waren ein solcher Klotz am Bein. Was war nur mit Barrett geschehen? Wenn sie hier heil herauskamen hatte er ihr wirklich einiges zu erklären!! Sie stieß einen der Geister von sich und schnitt geradezu wild durch die Luft, in der Hoffnung wenigstens einen Geist zu treffen und unschädlich zu machen. Blind vor Wut und Frustration holte sie noch einmal alles aus sich heraus. Ihre Atmung wurde immer schwerer. Die Luft fehlte. Die Kraft ließ immer mehr nach. „VERZIEHT EUCH DOCH ENDLICH!“, da kullerte sie. Die erste Träne. Sie hatte schon lange nicht mehr weinen müssen. Sie wollte einfach nicht mehr, auch wenn sie musste. Die Wahrsagerin war wirklich am Ende ihrer Kräfte. Warum kam ihnen denn niemand zur Hilfe? Erneut formte sie ein Kreuz mit den beiden Schwertern und stieß zwei Geister von sich. Einer nutzte diesen Moment und schnitt ihr in den Oberschenkel. Das Blut floss ihre Bein herunter. Sie versuchte, den Schmerz zu ignorieren und weiter zu machen und erledigte einen der Geister. 9. Wieso standen die beiden nicht auf? Warum half ihr denn keiner?


    [Ich bin so done grade :') sorry falls es Powerplay ist, aber anders kommen wir grade net weiter D: ]

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]Stahl auf Stahl. Stahl auf Stahl. Stahl auf Stahl. Immer wieder dieses Geräusch und dazwischen Rufe einer sehr energischen, frustrierten und erschöpften Alicia. Sie brauchte Hilfe. Verlangte danach. Flehte, dass sie und Barrett nicht wie zwei völlig nutzlose Trottel hier im Dreck lagen, während sie ihr Leben für beide riskierte.
    Sophia öffnete die Augen und richtete sich langsam auf, sodass sie nun zumindest schon einmal, sich mit einem Arm abstützend, aufrecht saß. Das Innere ihres Kopfes glich einem Karussell, weshalb sie die Augen zukniff und ein paar Sekunden verstreichen ließ, ehe sie die Lieder wieder zurück schlug und sich gänzlich aufrichtete. Die Adelstochter schwankte ein wenig, doch sie fing sich wieder und betrachtete nun, begleitet von einem unerbittlich rasendem Puls, die Szene, die sich ihr darbot: Alicia und Barrett gaben alles, kämpften erschöpf aber akribisch gegen ihre Feinde an. Soweit sie die Situation überblickte, waren es noch acht Gegner – oder siebeneinhalb, wenn man den Geist, dem Barrett gerade mehrfach das Schwert in den Körper stieß, schon als fast beseitigt betrachtete. Auch wenn ihr gesamter Körper gegen ihre Entscheidung protestierte: Sie musste die beiden unterstützen. Na gut, eigentlich war es nicht wirklich ihr eigener Wille. Es war vielmehr ein Drang - der Drang zu überleben.
    Sophia nahm all ihre Konzentration und Kraft die sie aufbringen konnte zusammen und versuchte erneut sich die Windmagie zu Nutze zu machen. Ein paar Versuche schlugen fehl, doch letztendlich schaffte sie es die Magie zu bündeln. In einem hellen grünweißen Licht schimmernd, bahnte sich die heraufbeschworene Windsichel einen Weg durch die Sensengeister. Einer verlor dabei seinen halben Waffenarm, während bei einem anderen nur die Maske einen Riss bekam. Ein weiteres Mal erschuf sie eine Windsichel, warf diese auf einen Gegner, der jedoch geschickt auswich und somit nicht einmal einen leichten Kratzer abbekam. Das leichte Hochgefühl, welches sie vor ein paar Sekunden noch überkommen hatte, verflüchtigte sich gänzlich und hinterließ einen fahlen Beigeschmack von Unmut.
    Zu allem Überfluss tauchte nun auch ein Sensengeist direkt neben der Adelstochter auf. Sie hatte es befürchtete und gehofft, es würde nicht geschehen, da sie keinerlei Möglichkeiten hatte sich in einem Nahkampf zu behaupten. Keine Waffen, Magie half ihr hier auch nicht weiter und ihre Hände hatte sie bisher nur für ganz andere Sachen wie Haare kämmen, Besteck halten und Bücher lesen verwendet. Wie benutzte man Fäuste überhaupt in einer Prügelei? Etwas, worüber sie noch nie in ihrem ganzen Leben nachgedacht hatte.
    Folglich starrte sie ihren Gegner nur mit aufgerissenen Augen an, brachte es jedoch irgendwie fertig von der messerscharfen Klinge nicht zerteilt zu werden und stattdessen nur eine längliche, aber zum Glück nicht allzu tiefe, Wunde an der Schulter davon zu tragen. Der durchtrennte Stoff verfärbte sich sogleich rötlich und der Regen brannte wie Feuer darin. Sophia schnappte lautlos nach Luft. Warum konnten Barrett und Alicia nur immer so cool bleiben?! Gerade Alicia schien einen recht tiefen Schnitt am Oberschenkel davongetragen zu haben, doch sie machte keine Anstalten zu zeigen, dass es in irgendeiner Art und Weise weh tat. Wie schrecklich frustrierend das war! Sophia holt tief Luft und hatte alle Mühe den Kloß in ihrem Hals nicht zu Tränen werden zu lassen. Sie machte einige Schritte rückwärts, der Geist folgte ihr. Panik ergriff sie, doch sie wusste, dass ihr jetzt wohl keiner helfen würde. Die junge Dame beschleunigte ihre Schritte, versuchte währenddessen noch einmal den Wind zu bündeln. Sie spürte wie all das an ihren letzten Kräften zerrte, aber verdammt nochmal es ging hier um ihr eigenes Leben! Mit Müh und Not entstand eine Windsichel und fand ihren Weg direkt durch den Geist hindurch, welcher nun, in zwei Stücke geteilt, zu Boden ging. Im ersten Moment freute sie sich noch darüber, doch im nächsten schlug einen heftiger Schwindel auf sie ein, der dunkle Flecken vor ihrem Auge tanzen ließ, ihre Muskeln sowie den Atem zum Zittern brachte und die Knie weich werden ließ. Sie war am Ende. Wirklich am Ende. Die Magiebeschwörungen raubten ihr zu viel Kraft. Sie war blutige Anfängerin und konnte das alles noch nicht richtig kontrollieren. Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Der eigene Herzschlag dröhnte viel zu laut in den Ohren. Noch eine Magieanwendung und sie würde vermutlich das Bewusstsein verlieren. Sollte sie es riskieren?


  • Sie hätte beinahe die Hoffnung aufgegeben. Die Hoffnung in sich, in Barrett und die in Sophia. Egal wie schwach beide waren, hatten sie sich wieder aufgerafft. Der Brünette hatte seine kecke Art zurückgewonnen, die sie so sehr mochte. Endlich sprach wieder jemand mit ihr. Endlich war sie nicht mehr alleine. Der Klang von Stahl auf Stahl und das leichte heulen eines sterbenden Sensengeistes klang schon fast wie Erlösung. Das bald alles vorbei war. Das sie zusammen in die Taverne sitzen konnten und etwas Essen durften. Das sie glücklich auf ihren Triumph anstoßen würden und das ganze Leid endlich ein Ende hatte. Dieser Stoß trieb sie an. Wie schon so viele andere Male, auch wenn ihr Bein brannte und sie von kleinen Kratzern übersät war. Wenn sich sogar Sophia wieder aufraffen konnte, dann machte sie das doch mit links oder etwa nicht?
    Doch die Adelstochter sah wirklich furchtbar aus. Sie wandte ihre Magie viel zu selten an, sodass es sie Unmengen an Kraft kosten musste. Die Wahrsagerin sah es ihr förmlich an. Noch dazu hatte sie nun ebenfalls eine Wunde von sich getragen. Noch ehe Alicia etwas sagen oder machen konnte, sackte sie langsam auf den Boden. Das war nicht gut. Noch 6 Sensengeister und so würde sie ein leichtes Ziel darstellen. Was sollten sie nur tun? Sie drückte ihren momentanen Gegner von sich und stellte sich schützend vor Sophia. „Es ist okay. Ruh' dich aus und spar deine Kraft. Tot bringst du nicht mehr viel.“, sie konnte dem Sensengeist, der auf Sophia zu stürmen wollte noch gerade so parieren. Barrett würde ihr mit seiner neu gewonnenen Energie gut allein zur Seite stehen können, sodass sie Sophia verteidigen konnte. Die Schmerzen erinnerten sie zum Glück daran, dass sie noch am Leben war. Es war fast wie ein Ansporn, dass sie sich nicht geschlagen geben würden. Sobald die letzten Sensengeister fort waren, würden sie hier verschwinden. In die Stadt. Die Wächter würden sicherlich die Stadt beschützen, sodass es dort sicher war und sie sich verarzten lassen konnten. Das war das wichtigste. Warum das alles geschah, konnten sie noch später herausfinden.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]Sophia war so sehr damit beschäftigt ihren zittrigen Atem unter Kontrolle zu bekommen, dass sie im ersten Moment gar nicht bemerkte, wie ihre Beine immer weiter einknickten und schließlich ihre Knie den durchnässen Boden berührten. Das Herz hämmerte wild und schmerzvoll gegen die Innenseite ihres Brustkrobes, während sie für einen kurzen Moment die Augen schloss, um die dunklen Flecken aus ihrem Sichtfeld zu verbannen. Sophia versuchte irgendeinen ihrer rotierenden Gedanken zu fassen, doch es gelang ihr nicht. Wie in einem außer Kontrolle geratenem Karussell flog der Inhalt ihres Kopfes umher, wodurch die Adelstochter Mühe hatte sich dem Drang in das wilde Gras fallen zu lassen, nicht hinzugeben.


    Ruckartig öffnete sie die Augen, hob schreckhaft den Kopf, als plötzlich Alicias Stimme so extrem nah zu hören war. Überrascht stellte Sophia fest, dass die junge Frau gerade tatsächlich dabei war, sie zu beschützen. Sie sollte sich ausruhen. Sollte ihre Kraft sparen. Ein bitteres Lächeln umspielte die schmalen Lippen der am Boden hockenden Dame. Wie sollte man etwas einsparen, wovon sowieso gar nichts mehr übrig war? Nicht nur, weil ihr Magen offenbar plötzlich zu klein geworden war für den beherbergten Inhalt, sondern auch auf Grund der Tatsache, dass sie nun beschützt werden musste, fühlte sie sich absolut elendig. Nun hatte sie endlich herausgefunden, wie die Magie anzuwenden war und jetzt war sie trotzdem so hilflos wie sonst auch. Heiße Tränen füllten so plötzlich ihre Augen, dass es ihr nicht möglich war die unsichtbare Barrikade, welche sie die ganze Zeit über mit Müh und Not bewahrt hatte, zu halten. In diesem Moment war Sophia fast dankbar für den ganzen Regen, der ihr unentwegt ins Gesicht schlug. Selbst wenn es Alicia und Barrett und gelingen sollte die restlichen Sensengeister zu beseitigen: Wer konnte garantieren, dass nicht noch mehr davon aufkreuzten? Und überhaupt war Sophia sich nicht einmal sicher, ob sie mit dem Schwindel und der Übelkeit in ihrem Inneren überhaupt einen Schritt tun konnte, ohne wie ein betrunkener Alkoholiker durch die Gegend zu torkeln und dann nach zwei drei Metern wieder auf dem Boden zu liegen. Doch darüber sollte sie sich wohl vorerst keine Gedanken machen. Stattdessen hoffte, betete sie, dass die beiden Schwertkämpfer nicht noch mehr Schaden nahmen und ihre Gegner innerhalb der nächsten Minuten auf null reduzieren würden.


  • Was solltest sie tun? Barrett und sie verteidigten die Adelstochter mit ganzer Kraft und die riesige Gruppe Sensengeister war ausgedünnt auf eine handvoll. Mit harten Schlägen, stießen sie die letzten Geister von sich und erledigten sie. Auch ihre Kraft war gen Null und sie atmete langsam auf, als Barrett den letzten Sensengeist erledigte. Er selbst nahm noch einige Kratzer mit und als der letzte Geist einen Schrei ausstieß, da merkte Alicia wie sehr ihre Wade brannte. Auch sie sackte nun langsam zusammen. Es war endlich vorbei. Endlich waren sie weg. Langsam, ganz langsam glitt ihr das Schwert aus der Hand und ihr Körper wollte nicht mehr. Es war zu viel und zu lange musste sie ihre Kraft beanspruchen. Kraft, welche sie eigentlich nicht mehr hatte. Erst jetzt merkte sie, wie stark es eigentlich regnete und wie stark der Wind wehte. Sie war einfach am Ende mit ihren Kräften. Cia wollte auch nicht mehr. Da hatten sie es endlich geschafft und doch... fielen ihre Augen zu und ihr Körper sackte rasch auf dem Boden zusammen. Alles war schwarz. Nur schwarz. Sie befand sich in der schwärze.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]Minuten fühlten sich wie Stunden an. Jede Sekunde, in der ihr Herz rasend schnell viel zu laut in ihren Ohren dröhnte, schien eine Ewigkeit zu sein.
    Mit geschlossenen Augen lauschte Sophia dem Klopfen ihres lebenswichtigen Organs unter der Brust und dem Rausches ihres Blutes. Alle anderen Geräusche um sie herum drangen nur ganz dumpf an sie heran, als wären diese viel zu weit entfernt. Kein Wunder, dass die Adelstochter vorerst gar nicht realisierte, dass alle Gegner bezwungen waren. Erst als ein scheinbar lebloser Körper unweit von ihrer eigenen zusammengekauerten Gestalt ins durchnässte Gras fiel, schreckte sie aus ihrer Trance. Ruckartig schlug sie die Augen auf, hob in der selben Sekunde ihren Kopf und starrte die eben genannte Person an – Alicia!
    Sophias Puls, der sich eben noch ein wenig beruhigt zu haben schien, stieg in diesem Augenblick erneut ins unermessliche- Panik überschwemmte so plötzlich ihr Inneres, sodass ihr übel wurde. War sie etwa ... ?! Auf allen vieren krabbelte die zierliche Dame hinüber zu der Frau, die sie vorhin noch beschützt hatte. „Alicia?“, war alles, was derzeit ihre Lippen verließ, getränkt in einen ängstlichen Unterton. Ihre kalten Finger tasteten nach dem Puls an der kreidebleichen Haut ihres Halses. Da! Er war da! Das schwache Pochen unter ihren Fingerkuppen ließ sie vor schier endloser Erleichterung einen tiefen Seufzer ausstoßen.
    Gerettet war hier jedoch noch gar nichts. Sophia musterte den geschundenen Körper Alicias. Sie musste schnell in die Klinik bevor alles noch schlimmer wurde! Insbesondere die tiefe Schnittwunde an ihrem Bein bereitete ihr Sorgen. Ja, sie machte sich tatsächlich Sorgen um diese Frau. Es war ihr teilweise schleierhaft wieso, aber wirklich Zeit um darüber nachzudenken, hatte sie weiß Gott nun wirklich nicht!
    Sorgenvoll blickte die Adelstochter sich nach Barrett um, der sich gerade auf die beiden zubewegte. Er stand noch, wenn auch nur mühselig. Immerhin war er noch bei Bewusstsein. Sie wechselten keine Worte. Ein einziger Blick reichte um zu erkennen, was beide dachten: Er würde Alicia zur Klinik tragen.
    Sophia war immer noch schwindlig, weshalb eine leise egoistische Stimme in ihrem Hinterkopf neidisch war, dass er sie nicht den ganzen Weg zurück tragen konnte. Diese Gedanken waren Sophia jedoch sofort mehr als unangenehm. Schließlich hatte Barrett selbst genug damit zu kämpfen seinen eigenen Körper senkrecht zu halten und nun musste er auch noch Alicia transportieren. Aber wie man es auch drehte und wendete: Eine andere Wahl hatte die drei nicht, denn Sophia war viel zu schmächtig, um zusätzlich in ihrem eigenen Zustand auch noch einen Körper mit der eigenen Muskelkraft zu befördern. Vermutlich wäre sie dazu nicht einmal nach zwei Wochen Erholungsurlaub im Stande.
    Stumm richtete sie sich vorsichtig auf, versuchte das Karussell in ihrem Kopf und den Schmerz in ihrer Schulter zu unterdrücken und beobachtete anschließend, wie Barrett unter die Knie sowie an den Rücken Alicias griff und seine Liebe in den Arm nahm. Sein überaus besorgtes Gesicht versetzte der Adelstochter einen heftigen Stich mitten ins Herz, doch ihre Lippen blieben verschlossen. Sie wusste um die Gefühle, die er für diese Frau hegte und akzeptierte das. Mehr oder weniger.
    Sie griff nach seiner Armbeuge, um wenigstens etwas Halt zu finden, gab gleichzeitig Barrett eine kleine Stütze. Und so bahnten sich die drei in einer schier endlosen Langsamkeit einen Weg hinab in die Stadt.
    Minuten wurden erneut zu Stunden.



    >> Alicia, Barrett und Sophia verlassen den Polisee in Richtung Klinik bzw. Rathaus

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

    • :)
    • :(
    • heartblack
    • ;)
    • heartpurple
    • :P
    • heartblue
    • ^^
    • heartgreen
    • :D
    • heartyellow
    • ;(
    • heartorange
    • X(
    • heartpink
    • :*
    • heartred
    • :|
    • hmangry
    • 8o
    • hmheart
    • =O
    • hmexclamation
    • <X
    • hmquestion
    • ||
    • hmsad
    • :/
    • hmsleep
    • :S
    • hmtumbleweed
    • X/
    • hmhappy
    • 8)
    • hmnothing
    • ?(
    • hmill
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip