Beiträge von Leen

    Ich werde mich für eine Weile aus persönlichen Gründen abwesend melden; dennoch versuche ich, so oft es mir irgendwie möglich ist zu posten.

    So, hier dann der Stecki von Nark :3


    Name: Nark Gilby
    [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs7…incesslettuce-d86azhk.png]
    Altersstufe: Kind
    Geburtstag: 17. Oktober
    Größe: 1, 56 m
    Familienstand: Waisenkind
    Familie: Seine Mutter war noch grün hinter den Ohren, als sie ihre sieben Sachen gepackt und das Elternhaus für immer verlassen hatte. Sie fühlte sich eingesperrt, beherrscht - aber draußen konnte sie frei sein! Sie konnte die Welt sehen, konnte sie bereisen. In Irland - ihr erstes, großes Reiseziel - lernte sie einen Mann kennen (oder auch mehrere, wir wollen ja nicht so pingelig sein!). Sie wurde schwanger und wenige Monate nachdem sie Nark geboren hatte, kehrte sie zurück nach Deutschland. Was hätte sie auch sonst tun sollen? In Irland bleiben war keine Option - nicht mit einem Baby -, vom Vater konnte sie auch keine Hilfe erwarten, sie wusste ja nicht einmal, wer von den Männern eigentlich der leibliche Vater war. Also kehrte sie in ihre Heimat zurück, in der Hoffnung, ihre Eltern würden sie unterstützen. Doch die Enttäuschung über die nichtsnutzige Tochter war zu groß, sie wollten sie nicht unterstützen. Sie musste es alleine schaffen. Doch wie? Ohne Wohnung? Ohne Ausbildung? Ohne Geld? Es dauerte nicht lange und sie war vollkommen überfordert mit der Situation. Einige Jahre schlug sie sich durch, lebte bei "Freunden" und bewältigte den Altag mit einer hohen Dosis Alkohol und anderen Drogen. Nark war fünf Jahre alt, als das Jugendamt durch einen Nachbarn alarmiert auf die beiden aufmerksam wurde. Er kam in ein Waisenhaus und die Mutter in eine Einrichtung für "sehr kranke Menschen", wie die Erzieher es auszudrücken pflegten.
    Herkunft: Geboren ist Nark in Irland, aufgewachsen ist er jedoch in Deutschland. Aus diesem Grunde kann er auch kein einziges Wort Irisch.
    Info: Obwohl Nark schon seit eineinhalb Jahren im Waisenhaus lebt, hat er die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, dass seine Mutter eines Tages vor seiner Tür steht und ihm mitnehmen würde. Er weiß ja - im Gegensatz zu einigen anderen Kindern -, dass sie irgendwo da draußen ist und sie sich lediglich in einer Art Waisenhaus für Erwachsene befindet. Bei jeder Gelegenheit schreibt er ihr Briefe oder malt ihr Bilder, welche die Erzieher dann für ihn abschicken müssen.
    Ab und zu denkt er auch mal an seinen Vater, welchen er nie kennengelernt hat. Aber seine Mutdaster hat immer gesagt, dass er ihm sehr ähnlich sieht: Das rote Haar, die sommersprössige Haut und die kräftige Statur. Für das Letztere strengt Nark sich auch ungeheuer an, er will nämlich groß und stark werden. Eines dieser Attribute erfüllt er ja jetzt schon - er überragt jedes Kind in seiner Altersstufe. Und das hat er nur geschafft, so sagt er, weil er jeden Tag so viel wie möglich gegessen hat. Zum Leidwesen der Erzieher, die Nark deswegen des Öfteren ermahnen. Er solle nicht so viel essen, er werde zu dick! So etwas kann Nark überhaupt nicht leiden! Was kann er denn dafür, dass er so gerne isst? Es schmeckt einfach zu gut!
    Job: Schüler der Grundschule
    Charakter: Nark ist ein sehr liebenswürdiges Kind, das aufgrund seiner Neugierde gerne auf andere zugeht und beinahe immerzu fröhlich ist. Er ist nicht sonderlich clever, aber auch nicht dumm, obgleich er öfters auch mal dafür gehalten werden könnte, da er leider viel zu leichtgläubig ist und nur das Gute im Menschen sehen kann. Deshalb bekommt Nark meist auch selbst nicht mit, wenn andere sich über ihn lustig machen oder ihn hintergehen wollen. Tritt aber wider Erwarten der Fall ein, dass seine Gefühle verletzt werden, zeigt Nark sich nicht sonderlich abgehärtet und seine fröhliche, sonst so positive Art gerät ins Straucheln. Beispielsweise ist der Junge sehr unordentlich, träge und vielfräßig, wofür ihm nicht selten Vorwürfe gemacht werden. Man sagte ihm auch schon, er säße in einer kleinen Seifenblase und würde vollkommen realitätsfern durchs Leben ziehen. In solchen Momenten ist der Kleine nicht zu bremsen. Er reagiert melodramatisch und äußerst allergisch auf diese Art von Äußerung, da er seine zurechtgelegte, viel kindgerechtere Welt nicht im Zenit von Kritik und Realität erträgt. Daraus lässt sich also schließen, dass Nark nicht nur ein bisschen naiv daherkommt, sondern ebenso ein kleiner Träumer ist, der die Welt um sich herum aus einem anderen Blickwinkel sieht, als es andere tun.
    Vorlieben: Gutes Essen jeder Art, Naschereien, seine Mutter, Geschichten erzählt/vorgelesen bekommen, Malen, Menschen kennenlernen, Spielen, treue und verschmuste Hunde
    Abneigungen: Aufräumen, Hausaufgaben machen, Streitereien und Sticheleien, Desinteresse, frühes Aufstehen, Sport und Mannschaftsspiele (bei denen Teams gewählt werden)
    Wohnort: Königsstraße 1 "Das Waisenhaus Mondlicht"
    Vergeben an:  Leen

    Anstatt vor dem Gewitter, das er aus der Ferne hatte wahrnehmen können, fortzulaufen, war Barrett direkt auf dessen Ursprung zugesteuert. Im Prinzip war dies ein weiteres Indiz für seine momentane Unzurechnungsfähigkeit. Immer wieder hatte er unterwegs das Gleichgewicht verloren, war gestürzt und hatte nicht genug Reaktionssinn zu zeigen vermocht, um sich abzufangen. Mal fiel er auf seinen Arm, mal auf die Knie, doch der Braunhaarie vernahm keinen Schmerz. Stattdessen stand er auf und stochte, das Gesicht schmerzverzerrt und hinkend, immer und immer weiter. Nun befand er sich in mitten einer Situation, die ihm weitere Flashbacks liefern sollte. Angestrengt kniff er die Augen zusammen und legte seinen angewinkelten Arm schützend vor seine Stirn, um unter dem blitzartigen Aufleuchten am Himmel erkennen zu können, wo er sich hier befand. Die Anstrengung, die dieser kleine Orientierungsversuch forderte, trieb ihm unweigerlich die Schweißperlen auf die Stirn und den Schwindel in den Geist. "Reiß dich zusammen!" ermahnte er sein schwaches Gemüt in Gedanken und verfestigte seinen starren Blick. Seine angestrengten Augen, weit aufgerissen und kaum blinzelnd, brannten unter ihrer unzumutbaren Last und Barrett rieb sie sich, als das Brennen seine Grenze der Erträglichkeit erreicht und er zusätzlich etwas entdeckt zu haben glaubte, von dem er nicht gedacht hätte, es jemals zu sehen.
    Der Braunhaarige begab sich unachtsam und entkräftet in Richtung seiner scheinbaren Illusion. War dies wieder einer dieser Flashbacks, die ihm den Schlaf raubten und Tag und Nacht zu einem Gewirr aus Traum und Wirklichkeit hatten verschwimmen lassen? Oder waren es tatsächlich Sophia und Alicia, die gegen Sensengeister und Flugfische kämpften. Barrett lachte schnippisch auf. Nein, auf diesen Streich seines Unterbewusstseins würde er nicht ein weiteres Mal hereinfallen. Er konnte sich bedenkenlos näheren, nichts würde geschehen. Allenfalls würden sich die beiden Mädchen in Luft auflösen, sobald er ihnen zu nahe kam. Er fixierte die Kampfszenerie, die noch ein paar Meter entfernt lag und schleppte sich mit starrem Blick und geistesabwesender Miene immer weiter in deren Richtung. Alicia und Sophia, die sich nie näher kennengelernt hatten, weshalb sollten sie hier gemeinsame Sache machen? Das setzte schließlich voraus, dass sie auch zuvor zusammen an diesem Ort gewesen wären. "So leicht, lasse ich mich nicht auf's Glatteis führen."
    Plötzlich ein heller Blitz und Barrett sah gebannt zum Himmel empor, blieb stehen und kämpfte gegen seine inneren Geister an, die ihm wieder Bilder lieferten. Reichte denn eine Vision nicht? Musste er hier wieder einmal die volle Ladung bekommen? Zumal er den Anblick des Vorherigen zwar nicht genossen hatte, da seine Angst, die Situation könne real gewesen sein und die beiden Mädchen seien sich näher gekommen und hätten sich sogar ausgesprochen, dennoch klammerte er sich an die Erscheinung der beiden. Es war ein ganz neues Bild gewesen. Glasklar und rein und darin Alicia und Sophia. Sie wirkten gesund und munter, doch...Moment! Dieser Ort hier war ihm fremd und er war sich sicher, diese Situation nie in der Vergangenheit gesehen zu haben. "Nein, ...nein, ...komm schon, bitte, was stimmt denn bloß nicht", flehte er sein Bewusstsein in Gedanken an, als die Realität allmählich von den surrealen Bildern der Vergangenheit in den Hintergrund gedrängt wurden. Da stand Barrett nun, wenige Meter von Sophia und Alicia, den Personen, nach denen er sich insgeheim die gesamte Zeit über gesehnt hatte, entfernt und war wie gelähmt von seiner Imagination.
    Das grelle Bild vor seinen Augen blendete in das flackernde Licht einer Leuchstoffröhre über, bevor der Bildausschnitt schwenkte und er sich ganz offensichtlich in der Klinik direkt in Alicias Raum befand. Er winkte ihr zum Abschied, danach fand er sich in einer vertrauteren Umgebung wieder. Ganz offenbar handelte es sich dabei um sein Zimmer und er hatte Gesellschaft. Nicht etwa von irgendeiner x-beliebigen Person, sondern von Sophia. "… um ehrlich zu sein weiß ich nicht recht, ob ich schon so müde bin, dass es zum Schlafen reicht." Direkt danach spürte er auf seinem verwundeten Arm die kratzigen Berührungen des Monsterfells, das auf seinem Bett gelegen hatte.
    Obgleich Barrett Reue hätte empfinden sollen, momentan war dies die erste Erscheinung gewesen, die in ihm nicht etwa Angst und Schrecken, sondern so etwas wie Komfort und Wohlbefinden weckte. Ein sanftes Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln und überschattete seine zuvor noch hoch konzentrierte Mimik für einen Augenblick. Barrett schöpfte neue Kraft, holte tief Luft, bis seine Lungen voll mit Sauerstoff waren, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Ganz gleich, ob die Sensengeister und die beiden Mädchen nun real waren oder nicht, er würde es bis zu ihnen schaffen.


    Bei Sophia und Alicia angekommen ~


    Die Mädchen sollten nicht sehen, welche Qualen er zuletzt empfunden hatte, welch Desorientiertheit in ihm vorherrschte, also hielt Barrett bis zuletzt den Blick gesenkt und war beinahe froh, dass die beiden genug zu tun hatten und seine schwerfälligen Schritte, sein heftiges Atmen und das schlammige Matschen unter den Sohlen seiner Stiefel auf der nassen Wiese nicht hörten. WENN dies hier real war, dann würde er seinen Stolz nicht einfach so mit Füßen treten. Der Braunhaarige hob behutsam die Hand und legte sie auf Sophias rechte Schulter. Das Mädchen hatte versucht, die Sensengeister mittels ihrer Magie zu bewältigen - aber erfolglos. Seine Berührung an Sophias Schulter sollte vielmehr zur Aufmunterung dienen, erschien aber flüchtig wie die eines Luftzuges, denn beinahe parallel dazu attackierte ein Sensengeist Alicia und erwischte sie an der Wange. Barrett starrte sie einen Augenblick lang ersteinert an. Das hier war echt, diese Sicherheit beschlich ihn zunehmend, denn diese Momente, die er hier wahrnahm, kamen ihm nach wie vor nicht bekannt vor. Er hatte nichts dergleichen erlebt; zumindest nicht überirdisch...oder konnte er sich nur nicht erinnern?. Barrett griff nach seinem Kurzschwert, das er während seines Aufenthaltes im Urwald offenbar in seinen rechten Stiefel gesteckt hatte. Weshalb er dies getan hatte, war ihm schleierhaft. Ebenso stieg er nicht ganz durch, woher er derart intuitiv danach hatte greifen können, ohne von seinen Kratzern und Prellungen auch nur das Geringste zu spüren. Das Adrenalin kochte in ihm hoch und er brachte sich in Position. Mit der freien Hand schob er Sophia ein Stückchen beiseite, um sie aus der direkten Gefahrenzone zu bringen, dann wand er seinen Blick flüchtig zu Alicia und musterte ihre Wange, bevor er durch von Konzentration zusammengekniffene Augen zu dem schuldigen Sensengeist hinaufblickte. "Du mutest dir hier ja ganz schön was zu!", neckte er Alicia, während er versuchte, die Situation besser einzuschätzen. Wie würden sie mit dieser Batterie von Monstern hier fertig werden? "Irgendwelche Vorschläge, wie wir weiter vorgehen?" Ein Wenig war er ja von sich selbst überrascht. Scheinbar schöpfte er aus der Gegenwart von Alicia neue Kraft - Wie auch immer, diese Gedanken wollte er jetzt besser beiseite schieben. Barrett wollte nicht auch noch eine Belastung in dieser misslichen Lage darstellen.
    Der Sensengeist, mit dem er sich bislang lediglich ein Blickduell geliefert hatte, schien nun genug davon zu haben und bewegte sich mit einer hastigen Bewegung auf ihn zu. Der Braunhaarige lachte ihm arrogant ins Gesicht und wich unerwartet geschickt und in einer geschmeidigen Bewegung zurück. WENN dies hier allerdings nicht real war, konnte er einige Risiken eingehen. "Na komm, was hast du? Mädchen angreifen und dann plötzlich feige werden?" Provozierend grinsend mit einem harschen Unterton winkte Barrett mit seinem Schwert dem Sensengeist zu. Wenn er die Viehcher nur irgendwie in eine Sackgasse locken konnte. Aber wie sollte man Geister auch irgendwo festsetzen? Das war schier unmöglich, dennoch konnte er sie vielleicht ablenken, sodass Alicia eine Chance hatte, sie aus dem Hinterhalt zu überfallen.
    Barrett blieb nach ein paar weiteren Rückwärts-Ausweichmanövern stehen und gähnte beherzt, bevor er lautstark auflachte. "Unfassbar, dass ihr Monster sein sollt und dann solch eine Attitude an den Tag legt. Tz, tz." Seine Vorstellung war hollywoodreif. Bisher hatte der Braunhaarige zumindest noch ganz gut überspielen können, dass ihm die Dunkelheit nach und nach die Kehle zuschnürte und er einen seltsamen Druck auf der Brust vernahm.

    Mit einem vollkommen entnervten Stöhnen erhob sich Barrett aus seiner liegenden Position. Wo war er hier gelandet? Die Orientierungslosigkeit, die ihn in den letzten Monaten übermannt hatte, setzte dem Braunhaarigen allmählich gewaltig zu. Wie war es eigentlich so weit gekommen? Kopfschüttelnd rieb Barrett sich die gerunzelte Stirn. "Hatte ich einen Kampf? Wurde ich verletzt?" Intuitiv fuhr er mit der freien Hand über Arme und Beine, um sich seines gesundheitlichen Zustandes bewusst zu werden. Was er ertastete waren nicht etwa Wunden, sondern aus Wurzeln angefertigte Seile, die ihn an an den dicken Ast eines Baumes banden. Augenblicklich krallte Barrett sich mit der Hand, die zuvor noch an seiner Stirn verweilt hatte, an dem Ast fest, während er mit der anderen den Knoten zu lösen versuchte. Die Fesseln verliefen doppelt um sein Becken herum, dann waren sie mehrfach um den Ast gewickelt und vor seinem Bauch zusammengebunden worden. Jemand hatte sich alle Mühe gegeben, dafür zu Sorgen, dass er nicht in die Tiefe stürzte.
    "Moment mal, der Knoten sieht doch verdächtig danach aus..." mit einer geschickten Bewegung hatte Barrett sich aus den Fesseln befreit und ein selbstgefälliges Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln. Er hatte schon immer seine ganz eigene Art gehabt, Knoten zu binden und dieser hier hatte ihm verraten, dass es sich um sein eigenes Werk gehandelt hatte. Selbstsicher ließ er seine Beine baumeln und blickte, stets etwas geistesabwesend, zum Boden herab. Eigentlich war es jeden Morgen das gleiche Spektakel und er schien, sobald er nachts in den Schlaf fiel, all seine Erinnerungen an den gelebten - oder sollte man existierten sagen? - Tag zu verlieren. Der Braunhaarige zupfte an seiner Kleidung, um Reste von Moos und Baumrinde davon zu befreien und sah sich um. Von hier aus konnte er einen uneingeschränkten Blick auf das Meer und seine Ufergegend werfen. Der Ort wirkte friedlich und unangetastet. Er ließ den Blick schweifen und blieb an einem Bötchen hängen, das im Schlamm direkt neben dem Wasser lag. Plötzlich zuckte er zusammen und Bilder blitzten in seinen Gedanken auf.
    Da war zum Einen Dylas, der schwer verwundet zu sein schien und immer wieder hörte er eine vertraute Stimme im Hinterhalt nach ihm schreien. Das Gesicht eines blauhaarigen Mädchens mit einer Schleife im Haar erschien. Da war noch etwas: Eine raue Trockenheit kratzte wie aus dem Nichts in seiner Kehle und verschwand sogleich wieder. Wasser. Und da, wieder das Mädchen von vorher. Sie saß am Ufer und wusch sich ihre Hände rein. Unter den zarten Berührungen ihrer Hände mit dem Wasser, färbte sich das Klare in ein tiefes Rot. Barrett schloss die Augen, um sich voll und ganz auf die Szenerien in seinen Gedanken zu konzentrieren. Erstmalig hatte er das Gefühl, wieder Anhaltspunkte zu finden, die ihm seinen Aufenthalt an diesem Ort erklärten. Doch kaum hatte er die Augen geschlossen, war da jemand anders. Jemand, dessen Gesicht und Namen er nicht vergessen konnte. "Alicia..." Seine Stimme war nicht mehr, als ein gequältes Hauchen. Das andere Mädchen mit dem blauen Haar gesellte sich zu der Rosahaarigen. Einen Moment lang standen sich die Adelstochter und Alicia gegenüber, dann drehten sie sich synchron in Barretts Richtung und sahen ihn mit finsterer Miene an.
    Unweigerlich schlug Barrett seine Augen auf und starrte auf das verlassene Boot am Ufer. Es wurde Zeit, zu gehen. Vermutlich hatte sein eigener Widerwille, sich so vielen unangenehmen Dingen stellen zu müssen, ihn immer mehr in die Arme dieses Urwaldes getrieben und vielleicht hatte er auch nie beabsichtigt, von hier wegzugehen. Barrett griff entschlossen nach den Schlingen, die nutzlos über dem Ast hingen und befestigte diese mit seiner Knotentechnik am Ast, bevor er sie bis direkt an den Stamm des Baumes schob und dann, die Beine gegen den Bauch des Baumes gestemmt und mit einem festen Griff am 'Seil', seinen Abstieg begann. Am Boden angekommen, stand der Braunhaarige auf unebenem Boden. Das kräftige Wurzelwerk des riesigen Baumes hinterließ Eindruck, wie es sich in die Tiefen der Erde bohrte und gelegentlich auftauchte. Einen Augenblick lang verlor er sich darin, als sein Blick auf eine kahle Stelle in der Rinde einer aus dem Boden ragenden Wurzel stieß. Neben der Wurzel lag ein Stein. Barrett ging interessiert in die Hocke und fuhr mit der Fingerspitze über die Verletzung des Baumes. Ja, dort hatte jemand etwas hineingeritzt. Er kniete sich nieder und beugte sich dicht über die Wurzel, um die Inschrift besser ausmachen zu können. Lediglich ein 'B' war eingeritzt worden. Dahinter ein paar Striche. Hatte er sich hier etwa so lange aufgehalten? Wie kam es, dass Barrett sich im Urwald befand? In immer noch gebückter Haltung sah sich Barrett verstohlen um. Wer wusste schon, welche Kreaturen hier noch auf ihn lauern würden? In seinem momentanen Zustand wäre er mit absoluter Sicherheit nicht in der Lage, einen Kampf zu bestreiten.
    Weit und breit war nichts als Baumlandschaft zu sehen. Keine Tiere, keine Menschen. Barrett erhob sich und schlich los in Richtung Boot.
    Als er dort ankam, war es fort. Stattdessen befand er sich im Hafen. "Das kann doch nicht..." In der Ferne machte Barrett den Urwald aus, in dem er sich bislang zu befinden geglaubt hatte. "Ich denke man spielt mit uns. Es wäre doch kein Problem gewesen, uns alle zu eliminieren, oder?" Mit einem Mal ordneten sich Dylas' Worte in Barretts Gedächtnis ein. Er hatte schon einmal sein Gedächtnis verloren, doch dieses Mal war es anders. Es war nicht so, dass er sich nicht erinnerte. Vielmehr wurde das Gefühl in seinem Bewusstsein immer präsenter, bewusst etwas verdrängt zu haben und sich nicht erinnern zu wollen. Dies würde zumindest auch seine Desorientiertheit erklären. Hatte denn niemand nach ihm gesucht? Auch Alicia nicht? Schon auf dem Rückweg von der Insel zum Hafen hin, hatte er an sie gedacht, sich insgeheim nach ihrer Nähe gesehnt. Vielleicht waren seine Zweifel von damals nach dem Kuss der beiden nicht ganz unberechtigt gewesen. Hier hätte man ihn doch finden müssen, wenn man es versucht hätte. Oder von wo war er eben noch hierher gelaufen? "Wir sehen uns!"Das waren Sophias letzte Worte an ihn gewesen, doch auch sie schien ihn nicht gesucht zu haben. Binnen weniger Sekunden fällte Barrett eine Entscheidung. Er würde nach seiner Rückkehr besser nicht die Wahrheit über seine Zurechnungsfähigkeit erzählen. Jetzt wollte er nur noch zurück in die Zivilisation.
    In Gedanken versunken, hatte der Braunhaarige zunächst nicht bemerkt, wie sich der Himmel sekündlich weiter verfinsterte und Blitze am Himmel zu zucken begannen. Als er es jedoch bemerkte, stockte dem Braunhaarigen der Atem. Er war beinahe dankbar für die Blitze, die immer wieder zumindest für kurze Augenblicke Licht spendeten, denn aus ihm schleierhaften Gründen, machte ihm die Dunkelheit panische Angst. Gebannt biss er seine Kiefer fest aufeinander, sodass seine Wangenknochen hervortraten. "Okay, komm, bleib mal locker, mach einfach, dass du hier wegkommst."
    Barrett tauchte seine Hände ins Wasser und wusch sich das Gesicht und seine Stiefel, dann warf er einen letzten Blick an sich herunter und vergewisserte sich, nicht allzu heruntergekommen auszusehen. Alles in Ordnung. Gerade, als er sich zum Gehen wenden wollte, holten ihn erneute, präzisere Flashbacks ein."Sonst kommen wir hier nie heraus! Sie werden uns immer in die falsche Richtung jagen!" Das war Alicias Stimme, die in seinem Kopf umherhallte. Nein, nicht in seinem Kopf, es musste tatsächlich gehallt haben, als sie diese Worte gesagt hatte. Barretts Atem stockte, denn sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er schon bald der Wahrheit näher sein würde als gedacht. "Sag mir, warum ich dir glauben soll Barrett." - Da war es! Das letzte Teil fügte sich in sein wirres Erinnerungspuzzle ein und packte ihn im Nacken, um ihn dann abrupt zum Rennen zu bringen. Offenbar war er unterbewusst hierher zurückgekehrt, als die Dinge mit Alicia und Sophia in der Lacus-Grotte derart aus dem Ruder gelaufen waren. Er war nicht verschleppt worden, wie er es zunächst vermutet hatte, nein, er war wieder hier eingekehrt, um aus purer Feigheit weitere Debatten umgehen zu können. "Pah!", schnaubte Barrett verächtlich. Auf dem Boot mit Dylas und Sophia hatte er sogar noch versucht, seine Gefühle zu unterdrücken. Hatte er es wirklich so weit kommen lassen? Das hier war seiner nicht würdig. Als einen Lügner hatte Alicia ihn bezeichnet und obwohl ihn ein starker Stich heimsuchte, als der Braunhaarige sich wieder kristallklar erinnern konnte, so würde er dies nicht auf sich sitzen lassen. Letztlich konnte er nach allem, was vorgefallen war, doch erwarten, dass sie sich auch mal um ihn sorgte! Doch was war, wenn sowohl Alicia als auch Sophia nicht nach ihm gesucht hatten, da ihnen etwas zugestoßen war? Barrett konnte seine Gedanken plötzlich nicht mehr ordnen. Empfand er nun Wut, Enttäuschung oder Sorge? Fakt war, dass er beide Mädchen aufsuchen musste, um sich genau darüber klar zu werden.


    ~ Barrett geht ~

    So, dann jetzt hier auch der Steckbrief für Barrett. Habe mit allen Beteiligten gesprochen und mir das Okay geholt. Ich hoffe, es ist alles in Ordnung, wie ich das gemacht habe :3


    Barrett 
    [IMG:http://i44.tinypic.com/2rogl0o.png
    Spitzname: Barry, Barryboy
    Altersstufe: Erwachsener
    Geburtstag: 5. Mai
    Wohnsitz: Der Gasthof
    Familie: Sohn von Byle (✝)
    Info: Barrett wurde von seinem Vater aufgezogen und hat sich nicht zu einem vorbildlichen Sohn entwickelt. Auf Grund seiner Art hatte er nur wenig Freunde. Bei den Mädchen war Barrett ebenfalls nicht sehr beliebt, allerdings hat er mit Alicia einer Person gefunden, die ihn wirklich zu mögen scheint.
    Beruf: -
    Charakter: Aufgrund seiner Erziehung ist Barrett grundsätzlich ein ziemlich egoistischer Mensch, der immerzu ein großes Problem damit zeigt, sich Schwächen einzugestehen. Folglich halten ihn viele Menschen für eine sehr arrogante, beinahe narzisstische Person. Dass Barrett somit nicht sonderlich sympathisch erscheint, liegt auf der Hand, ist aber im Grunde ein Trugschluss. Obgleich der Braunhaarige ziemlich kompliziert, teilweise unehrlich und recht unsensibel sein kann, ist er im tiefsten Innern ein guter Mensch, der es ganz einfach aufgrund seiner Erziehung nicht gewohnt ist, viel Rücksicht auf andere nehmen zu müssen. Auf eine Menge Eigenarten anderer Menschen reagiert er allerdings derart allergisch, dass die meisten Leute von dieser Seite oft nichts zu sehen bekommen. So ist er zum Beispiel in Sachen Beleidigungen und Provokationen alles andere als belastbar. Er lässt sich nicht viel sagen und weist Leute sofort zurecht, die meinen, ihm über den Mund fahren zu müssen. Barrett möchte einfach derjenige sein, der Gespräche im Griff hat; besonders dann, wenn er seinen Gegenüber nicht gut kennt und am besten noch unsympathisch findet. Jene Punkte lassen seine Überheblichkeit in vollstem Maße zum Vorschein kommen.
    Hobbies: Barrett trainiert sehr gerne mit seinem Kurzschwert, um seine Fähigkeiten immer weiter auszubauen. Ansonsten verbringt er viel Zeit mit Sophia und Alicia (zumindest hat er das getan, bis es zu einem sonderbaren Zwischenfall in den Grotten kam).
    Vorlieben: Selbst wenn Barrett und Alicia mit ihrer Beziehung zueinander nicht wirklich voran kommen und der Braunhaarige es vorerst wohl nicht ein weiteres Mal fertig bringen wird, ihr öffentlich seine Gefühle zu gestehen, so zählt sie dennoch zu seinen größten Vorlieben. Davon abgesehen genießt Barrett guten Wein (in Maßen), Ruhe und selbstverständlich Essen. Am liebsten Fisch und Meeresfrüchte wie Tintenfisch und Hummer.
    Abneigungen: Was der Braunhaarige gar nicht leiden kann, sind unbegründete Hysterie und Jammerlappen, Neugierde und natürlich, wenn er sich für seine Verhaltensweisen rechtfertigen muss. Seit Neustem hat er ein großes Problem mit Dunkelheit entwickelt, versucht dies aber krampfhaft zu unterdrücken.
    Zauber: -
    Waffen: Kurzschwert
    Heldengrad: -
    Vergeben an: Leen
    Zuletzt gespielt von:  Doomsday