[Max] & Julia | Konditorei
Etwas das ihn erfüllte...? Das was Julia sagte, rüttelte etwas in ihm wach, was ihn verwunderte. Er hatte doch alles, was er wollte, nicht? Als Adliger konnte er tun und lassen was er wollte - naja, sofern es den sozialen Regeln entsprach, verstand sich. Aber etwas tun, weil es ihn erfüllte? Das - das machte für ihn überhaupt keinen Sinn. Wie sollte sich das anfühlen? Er tat, was von ihm erwartet wurde, mehr nicht. Um mehr war es in seinem Leben nie gegangen. Nun, vielleicht gehörte es auch einfach zum bürgerlichen Traum hinzu - reiner Idealismus, der sie von ihrer Armut ablenkte. Ja. Ja, das machte Sinn. Zufrieden, diese für ihn unbequeme Frage erstmal abschließen zu können, widmete Max sich wieder Fräulein Julia zu - die er ganz und gar in Befangenheit gebracht hatte. Oh.
Ein wenig hilflos sah er sie an. Die Frauen, mit denen er sonst verkehrte, waren Komplimente gewohnt, erwarteten sie sogar. Es brachte ihn in Verlegenheit sie in Verlegenheit gebracht zu haben - und tatsächlich nahmen selbst seine Wangen einen leichten, hauchrosa Ton an. Na sowas!
Aufmerksam hörte Max ihr nun zu, als sie sich erklärte. In dem Punkt, dass er sonst anderen Umgang pflegte, hatte sie zwar recht, er korrigierte sie jedoch nicht. "Verzeiht mir, ich war wohl etwas zu direkt.", entschuldigte er sich. Es war ihm tatsächlich unangenehm, sie in Verlegenheit gebracht zu haben. Der Kellner stellte die bestellen Tortenstücke vor ihnen ab. Max musste einräumen, dass die Desserts sehr einladend aussahen. Und dann bot Julia ihm eine persönliche Sprache an. Max sah erstaunt zu ihr hin. "Das ist... sehr vertraut.", wandte er zögerlich ein, doch unwillkürlich schlug sein Herz ein klein wenig schneller. Was war das denn?! Verrückt! Max riss sich zusammen. "Also gut, Julia. Ich werde mich bemühen. In diesem Sinne: Wollen wir nun kosten, wofür wir her gekommen sind?"