Beiträge von LunaXSol

    [Martin] & Joe kommen an


    Nachdem die beiden Männer die Kaserne noch vor Sonnenausgang verlassen hatten, hatten sie sich zuerst auf den Weg zum Marktplatz gemacht. Dort hatte Martin zunächst seinen jüngeren Bruder beruhigt, welcher sich selbstverständlich große Sorgen gemach hatte, dass er letzte Nacht nicht nachhause gekommen war. Danach zog sich der junge Schmied um und wusch sich. In Kleidung, welche weitaus besser für eine Expedition geeignet war, sauber und mit seinem kostbaren Hammer im Gepäck schloss sich der junge Mann seinem Reisepartner wieder an. Und zusammen machten sie sich auf den Weg.

    Der Ymir-Vulkan befand sich südwestlich von Trampoli, gut versteckt innerhalb einer großen Gebirgskette. Martin war froh, dass er mit Joe einen Einheimischen bei sich hatte und auch, dass das Gebiet gut ausgeschildert war. Dennoch war alleine der Weg zum Vulkan alles andere als einfach. Die Gebirgskette war groß und weitläufig und die Pfade waren nicht immer einfach zu beschreiten. Und dennoch schafften die beiden es, sich stetig weiter auf den Vulkan zuzubewegen, trotz schwerer Ausrüstung und dem Wagen. Es dauerte mehrere lange Stunden bis sich der hohe und beeindruckende Vulkan in greifbarer Nähe befand, ein großes Schild als Markierung, dass sich das Terrain nun änderte. "Achtung: Ymir-Vukan," war gerade noch so auf dem alten Holz zu erkennen, welches zweifellos schon bessere Tage gesehen hatte. "Hier ist es." Stellte der junge Schmied fest, nachdem er in etwa einen Meter vor dem Schild angehalten hatte. Er konnte die lange Anreise bereits tief in seinen Muskeln spüren. "Wir sollten eine kurze Pause machen und uns besprechen, wie wir vorgehen." Schlug er vor, seine Augen auf den Krater gerichtet, welcher sich in nicht mehr allzu großer Entfernung von ihnen in den Himmel empor hob. "Wenn wir hier planlos drauf los gehen, ist das Selbstmord. Wir brauchen einen Plan." Sein Blick wanderte von dem beeindruckenden Krater zum Weg direkt vor ihnen. Das Gebiet erinnerte ihn ein wenig an die Kelve-Lavaruinen in Rigbarth, auch wenn Martin nur selten dort nach Erz gesucht hatte. Meist hatten ihnen die Ranger von Seed ihre Schätze mitgebracht und Martin war immer sehr auf seine Ausbildung fokussiert gewesen. Aber zumindest war er nicht gänzlich unerfahren mit Monstergebieten. Der junge Schmied wandte sich zu Joe, um dessen Reaktion abzuschätzen. "Warst du schon mal hier?"

    [Martin] & Joe


    Die Nacht war kurz und wenig erholsam für den jungen Schmied. Er wälzte sich hin und her in dem engen Raum, der ihm keinerlei Bewegungsfreiheit gab und es fühlte sich nach Stunden an, ehe Martin endlich Ruhe fand. Doch auch sein Schlaf war von Unruhe geplagt. In seinem Kopf kreisten auch dann noch die Gedanken über seinen ersten, vollkommen katastrophalen Tag in Trampoli und die möglichen Konsequenzen seines eigenen Übermutes. So war es auch nicht ungewöhnlich, dass der Kopf des jungen Mannes brummte nachdem der andere ihn früh am nächsten Morgen weckte. Martin brummte nur und erhob sich nur schwermütig von seinem Schlafsack. Er hatte hier nicht wirklich etwas, um sich frisch zu machen und entschied sich darum, sich Zuhause kurz umzuziehen, bevor sie zum Vulkan aufbrachen. In der Zwischenzeit begnügte sich Martin damit, richtig wach zu werden und seine Gedanken zu ordnen bis Joe wiederkam.

    Als die Tür sich wieder öffnete und er seinen unliebsamen Reisepartner erblickte, seufzte Martin auf und erhob sich. Missmutig aber auch fest entschlossen griff er nach seiner Ausrüstung, ehe er sich wieder zu Joe umwandte. "Bereit. Ich hole, was ich noch brauche von Zuhause. Und dann können wir los zum Vulkan." Antwortete der junge Schmied mit ruhiger Stimme. Dann ließ er sich von Joe zum Hintereingang führen, ohne gesehen zu werden. Mit dem Wagen und der Ausrüstung machten sie sich dann also auf den Weg.


    Kaserne -> Ymir-Vulkan


    (Ich lasse sie auch gleich ankommen. heartpink)

    [Priscilla] & Misasagi in ihrem Laden


    Die junge Frau zuckte zurück als Misasagi ihr plötzlich so nah kam, ihre Worte so bedrohlich, wenn auch nicht gegen sie gerichtet, Ihre Augen waren weit und verunsichert während die Rosahaarige fast schon einen Satz zurück machte. So schnell wie Misasagi ihr viel zu nahe gekommen war, so schnell war sie auch schon wieder weg und lächelte. Ein wenig wurde der jungen Aushilfe des Blumenladens bei diesen ganzen Schwankungen schwindelig. Ein solches hin und her mit ihren Mitmenschen war die ohnehin schon schüchterne Priscilla nicht gewohnt. Und es gefiel ihr auch nicht. Allerdings wusste sie auch nicht, ob das nur an ihr lag oder ob das Verhalten ihrer neuen Bekanntschaft wirklich so über die Stränge schlug. Misasagis Antwort auf die doch ziemlich dreiste Frage der jüngeren Frau verwirrte Priscilla nur mehr. Sie kannte den Vater ihrer Tochter nicht? Wie denn das? Aber vielleicht verdiente die Rosahaarige auch solch eine nichtssagende Antwort für ihre Dreistigkeit. Sie entschied sich, das Thema ruhen zu lassen. Schließlich wollte sie es sich nicht mit ihrer neuen Bekanntschaft verscherzen. Als sich dann endlich die Türen des Ladens öffneten, spürte Priscilla die Nervosität erneut in sich aufsteigen. War dieses Gebäude denn überhaupt sicher? Die junge Frau war sich unsicher, wagte es aber nicht, zu protestieren. Vorsichtig folgte sie dem Halbwesen ins innere des baufälligen Gebäudes. Das Innere des Ladens entsprach der äußeren Verpackung, nur war es drinnen viel voller als draußen. Priscilla setzte langsam einen Fuß vor den anderen, doch je mehr sie sah, umso neugieriger wurde sie. "Nichts anfassen..." Wiederholte sie, eher für sich selbst als für Misasagi. Ihre lilanen Augen schweiften über die vollen Regale, all die Objekte die Misasagi gesammelt hatte. Und langsam begann die Neugier und Begeisterung Überhand zu nehmen. "Das ist.., unglaublich..." Die Worte verließen ihren Mund ehe sie nachdenken konnte. Der ursprüngliche Grund für ihren Besuch war schneller vergessen als es gedauert hatte, den Laden aufzuschließen. "Wo... Woher hast du das alles?" Fragte die junge Frau, fast so begeistert wie ein kleines Kind. So nervös sie auch war und so große Angst sie vor Monstern hatte, Misasagis Schätze faszinierten Priscilla auf eine Art und Weise, wie es selten etwas tat.

    [Wayne] geht


    Sag was, irgendwas. Mach den Mund auf! Oder vielleicht besser doch nicht... Die Streitereien in seinem Inneren ließen Wayne eine Sekunden wie angewurzelt dastehen. Bis er sich schließlich so unglaublich dumm vorkam, dass sich endlich seine Beine in Bewegung setzten.. Schnellen Schrittes aber noch im regulären Gang eilte der junge Mann durch die Tischreihen und raus aus dem Café. Als die kühle Luft im entgegen schlug, ließ seine Selbstkontrolle dann endlich nach. Die Tränen liefen ihm unkontrolliert über die Wangen, verschleierten ihm die Sicht. Wayne brauchte einen Moment, in welchem er einfach nur vor dem Café stand, um die unbändige Wucht seiner Emotionen ihm nicht die Beine unter dem Körper wegziehen zu lassen. Als er sich wieder in Bewegung setzte, war der Cowboy fast schon mechanisch. Sein Herz schmerzte und fühlte sich gleichzeitig leer an. So schlimm war es während der Funkstille nicht gewesen, aber damals hatte er zumindest noch ein wenig Hoffnung gehabt. Nun war es vorbei. Wirklich vorbei. Und nichts hatte ihn zuvor so sehr getroffen wie dieser Abschied. Der erste richtige Liebeskummer, vielleicht. Auch wenn das in seinem Alter in den Augen mancher etwas spät war. Mit geröteten Augen und nassen Wangen bewegte sich Wayne mit gesenktem Kopf zur nächsten Bushaltestelle. Er musste hier raus, raus aus der Stadt und zurück in sein geliebtes Sternbach. Was auch immer er zunächst in der Stadt gewollt hatte, es war spätestens jetzt nicht nur völlig vergessen sondern auch völlig irrelevant. Der Blonde versuchte sich zu beruhigen, während er auf den Bus wartete. Und als er dann endlich kam, setzte er sich in Windeseile in die hinterste Ecke und schenkte niemanden irgendwelche Aufmerksamkeit. Wayne fühlte sich schrecklich und wollte nichts mehr als nachhause und sein Gesicht in Engelberts Fell vergraben. Auf der Fahrt zurück nach Sternbach beachtete er die Landschaft kein bisschen, obwohl er das sonst so sehr genoss. Aber heute war nichts so wie es sonst war.


    -> geht

    [Rumi], Yahto & Hahkota

    (Outfit- Frisur)


    Das Handgemenge der beiden jungen Männer war einerseits lustig mit anzusehen, jedoch auch irgendwie herzerwärmend, auch wenn Rumi die gesprochenen Worte in der Muttersprache der beiden nicht verstehen konnte. Es war allerdings offensichtlich, wie sehr die beiden aneinander hingen und sich um einander sorgten. Ein wenig verpasste der Jugendlichen das einen Stich ins Herz, wenn sie im Vergleich dazu an die angespannte Beziehung zu ihrer älteren Schwester dachte. Aber jetzt war keine Zeit dafür. Durch ihre Geste hatte sie zumindest die Diskussion zwischen Hahkota und Yahto unterbrochen. Zwar brachte ihre Jacke dem weitaus größeren Hahkota so rein gar nichts, aber es war trotzdem besser als nichts und sie sah auf seinen Schultern auch irgendwie niedlich aus. Als die Feuerwehrmänner auf die kleine Gruppe zukamen und sie befragten, versuchte Rumi ihr bestes, Yahtos Erklärungen zu folgen. Aber auch über ihrem Kopf bildete sich lediglich ein stetig wachsendes Fragezeichen. Ganz besonders bei der Stelle, bei dem das in Weihwasser getauchte Tuch Feuer fing. Wie sollte es denn anfangen zu brennen, wenn es im Wasser war? Es sei denn... es war wirklich verflucht?! Die Rosahaarige sah mit großen Augen zwischen den beiden jungen Männern hin und her, die Ratlosigkeit und Besorgnis klar auf ihrem Gesicht ablesbar. Sie konnte nicht verstehen, was Hahkota vor sich hin murmelte, jedoch sagte sein Gesichtsausdruck schon mehr als tausend Worte. In der Hoffnung, etwas Trost zu spenden, drückte das Mädchen sanft seine Hand. Das gleiche tat sie mit Yahto nur kurz danach. Erst als Rumi ihre Augen wieder auf das Haus fallen ließ, welches von der Feuerwehr gelöscht wurde, wurde ihr das Ausmaß der Tragödie bewusst. Die beiden Männer könnten froh sein, wenn es jemals wieder bewohnbar werden würde. Und die Feuerwehrmänner bei ihnen bestätigten Rumis Annahme mit einem mitfühlenden Blick, auch wenn sie die Brandursache noch immer nicht ganz verstanden. Aber eines stand nun fest, Yahto und Hahkota konnten erst einmal nicht hier bleiben. Sie mussten irgendwo anders unterkommen. Als einer der Feuerwehrmänner sie fragte, ob sie denn eine andere Unterkunft hätten, sah Rumi wieder besorgt zu den beiden jungen Männern, welche sie noch immer bei den Händen hielt. Die Jugendliche wusste, dass sie die zwei auf keinen Fall mit Nachhause nehmen konnte. Nicht nur würde Kotomi ihr den Kopf abreißen, die kleine Wohnung der beiden Schwestern hätte auch gar nicht genug Platz um ihren besten Freund und seinen Blutsbruder zu beherbergen. "Wir... Wir finden eine Lösung. Ich... Ich lass' euch nicht alleine, okay?" Rumi wusste gar nicht, ob sie den Jungs gut zuzureden versuchte, oder sich selbst. Aber irgendeine Lösung würden sie finden. Vielleicht Hilfe durch die Stadt? Eine zeitweise Unterkunft am Campingplatz? Darüber würden sie sich später in Ruhe Gedanken machen müssen, aber eines stand für die Rosahaarige zumindest fest: Es kam gar nicht in Frage, dass die beiden da alleine durch mussten.

    [Aria], Orland, Murakumo, Elsje & die Entführer


    Die Sekunden, die vergingen, während ihr unbekannter Retter versuchte, die Kiste zu öffnen, fühlten sich an wie quälende Stunden. Aria hielt Orlands Hand fest, so fest sie nur konnte, während sie ihre andere Hand um ihre ruinierte Brosche klammerte. Die einzige Waffe, welche sie hatte. Ihr Herz blieb beinahe stehen als es ein lautes Klacken gab und plötzlich Licht in die Kiste schien. Sie war auf. Die Kiste war auf. Sie war wirklich auf! Aria konnte es kaum glauben. Sie musste die Augen zusammenkneifen als das helle Sonnenlicht an ihre grauen Augen drang. Sie spürte den Arm ihres Begleiters um sich und für einen Moment zuckte sie in sich zusammen. Mit einer solchen Geste hatte sie von Orland nicht gerechnet, vor allem, da es ihm doch selbst nicht gut ging. Mit einem dankbaren aber auch verheulten Lächeln schlang Aria ihren Arm um seine Mitte, um ihn zu stützen. Und während ihr Retter gegen die Entführer kämpfte, krochen die Kinder aus der Kiste und fielen neben dem Wagen auf den Boden. Das junge Mädchen stöhnte auf als sie aufprallte, ein dumpfer Schmerz in ihrem zierlichen Körper. Ihre grauen Augen trafen die von Orland als ihr Retter verwundet wurde und laut aufschrie. Arias Herz raste so schnell, dass sie das Gefühl hatte, kaum noch Luft zu bekommen. "Wir müssen... hier weg." Presste sie hervor und versuchte sich aufzurichten. Mit ihrer freien Hand griff sie nach Orlands Arm mit der Intention, ihn zum Gehen zu bewegen. Zwar wollte sie ihren Retter nicht zurücklassen, aber was sollten die beiden Kinder denn ausrichten? Doch gerade als die Rothaarige darüber nachdachte, verwandelte sich der fremde Mann in eine Art Wolf und stürzte sich auf seinen Angreifer. Es war brutal, blutrünstig aber auch auf eine markabere Art und Weise faszinierend. Und dennoch musste sie gehen, mussten sich in Sicherheit bringen. Aria wollte gerade wieder an Orlands Arm ziehen, welcher das Geschehen gebannt beobachtete, da spürte sie plötzlich etwas kaltes an ihrem Hals und etwas warmes hinter sich. Viel zu spät realisierte das junge Mädchen, was geschehen war. Aria sog erschrocken und verängstigt die Luft ein als der zweite Entführer sie festhielt und ihr die Klinge an die Kehle hielt. Sie wagte es nicht, zu sprechen oder zu schreien bevor der Mann hinter ihr anfing, dem Halbwesen zu drohen. Er sollte sich selbst in Ketten legen oder aber der Mann würde Aria umbringen. Ihr Atem ging schnell und flach, die Angst fast schon paralysierend. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, handelte nur instinktiv. Sie hörte ein Fluchen von einer unbekannten Stimme. Und für einen kurzen Moment ließ der Griff an ihrem Körper locker, entfernte sich die Klinge in ihrer Kehle für nur einen Millimeter als der Entführer sich von der unbekannten Frau ablenken ließ. Ohne nachzudenken, instinktiv, holte Aria aus, mit der Hand, in welcher sie ihre kaputte Brosche, in welcher noch immer ein Stück Holz steckte, fest umklammert hielt. Ohne zu sehen, wo sie hinzielte, donnerte Aria ihre Hand hinter sich und schlug die Brosche mit aller Kraft gegen den Entführer. Ein Schrei. Sie hatte getroffen. Aber wo? Aria fühlte, wie sie zu Boden fiel, der Griff um ihren Körper plötzlich weg. Gleichzeitig spürte sie etwas warmes an ihrem Schlüsselbein. Etwas warmes und... nasses. Sie realisierte zunächst nicht, dass der Entführer sie, wenn auch unabsichtlich, geschnitten hatte bevor er von ihr abgelassen hatte. Die Wunde war nicht tief, denn ihre Kleidung hatte einiges von der Klinge abgefangen, aber Aria stand so unter Adrenalin, dass sie die Verletzung gar nicht bemerkte. Jetzt musste jemand anderes dem Entführer endgültig zur Strecke bringen,

    [Rosalind] & Lukas


    Die Adelstochter hörte dem Gottesdiener zu, wie er ihre eher betrübten Worte mit einer etwas positiveren Rede erwiderte. Seine Worte klangen einerseits einfach, zu einfach, viel zu einfach. Aber andererseits auch irgendwie schön. Nach dem Regen kommt die Sonne, so die Kurzfassung. Rosalind fragte sich, ob dies immer so war. Ihre Gedanken wanderten kurzzeitig zu ihrem Bruder. Wie es Max wohl gerade ging? Hatte er sich wieder in die Welt der Lebenden eingefunden und fühlte sich einigermaßen wohl? Oder fühlte er sich als würde etwas fehlen? War für ihren Bruder die Sonne gekommen? Und was war mit ihr selbst? Da war sich Rose nicht ganz so sicher. Es ging ihr besser als bevor sie ihre Auszeit außerhalb der Stadt genommen hatte. Aber konnte man das als die Wiederkehr der Sonne bezeichnen? Vermutlich eher nicht. Aber als sie das Strahlen in den Augen des jungen Mannes sah, so konnte sich die Adelstochter nicht dazu bringen, seine optimistischen Worte mit ihrem etwas härteren Pragmatismus zu erwidern. "Ihr mögt Recht haben." Antwortete sie also stattdessen mit Zustimmung. Ihre wahren Gefühle hielt sie dabei noch immer bedeckt, nah an ihrem Herzen als würde ihr Mantel sie verdecken können. Ihre grünen Augen erwiderten stattdessen seinen Blick, als könne sie daraus etwas mehr über ihn erfahren. Versuchte er gerade wohl dasselbe? Rose war sich nicht sicher, doch sie konnte den Blickkontakt nicht lange halten. Stattdessen lauschte sie seiner Antwort auf ihre Frage. Seine Worte klangen dabei ähnlich wie bei seiner kleinen Rede zuvor, jedoch konnte Rosalind sehen, dass das Strahlen, welches zuvor noch in seinen Augen gewesen war, nicht mehr ganz so funkelte. Und sein Lächeln erreichte nicht seine Augen. Die Worte klangen überzeugend, aber irgendetwas störte sie daran. Rosalind sah den Gottesdiener ganz lange an, während sie versuchte zu erahnen, was es war, dass sie störte. Bis plötzlich... "Das ist eine wirkliche schöne Rede. Ihr habt sie sicher sehr oft geprobt." Erwiderte sie schließlich, ihr Ton nicht angreifend aber doch durchdringend. Denn das, was der junge Mann da gerade tat, das kannte sie nur zu gut. Zumindest hatte sie das Gefühl, dass er gerade etwas ähnliches tat, wie sie es schon so lange tat. Die Dinge zu wiederholen, welche man einstudiert hatte, den Schein waren, das sagen, was von einem erwartet wurde. Das bedeutete nicht, dass es sich dabei um Lügen handelte, ganz und gar nicht. Aber es kam nicht von Herzen, spiegelte eben nicht die tatsächliche Gefühlssituation des Moments wider. Vielleicht irrte Rosalind sich auch aber aus irgendeinem Grund fühlte sie genau deswegen eine Art Verbundenheit mit ihrer neuen Bekanntschaft. "Aber das erwartet man auch von Euch, nicht wahr?"

    [Priscilla] & Misasagi vor ihrem Laden


    Misasagi. Ein interessanter Name. Nun hatte Priscilla zumindest einen Namen zu der sonderbaren Frau, welche sich einen Scherz nach dem anderen mit ihr erlaubte. Die Rosahaarige konnte ihre neue Bekanntschaft wirklich nur schwer einschätzen. Einerseits war sie ein Halbmonster, welches sich einen Spa0 daraus zu machen schien, sie zu erschrecken. Aber andererseits schien sie auch eine nette Frau zu sein, welche ihr angeboten hatte, ihr durchnässtes Notizbuch zu ersetzen. "P-Priscilla. Also... Das ist mein Name." Antwortete die junge Aushilfe des Blumenladens zaghaft, während die beiden Frauen nebeneinander in Richtung des Marktplatzes gingen. Die Erzählungen von Misasagi waren schon sehr interessant. Sie trieb sich oft in Dungeons rum? Das klang eher schaurig als aufregend aber ihre neue Bekanntschaft war ja auch ein Halbwesen. Da hatte sie vermutliche bessere Chancen gegen Monster als ein wehrloses kleines Persönchen wie Priscilla. "Ist das nicht gefährlich? Oder... lassen dich die Monster in Ruhe?" Wagte es die junge Frau zu fragen, ihre lilafarbenen Augen auf Misasagi gerichtet. Priscilla lauschte weiter den Erzählungen des Halbwesens. Ihre Neugier war durchaus geweckt, auch wenn sie noch etwas unsicher war. Die Blauhaarige lebte also mit ihrer Tochter und ihrem Bruder zusammen? Und ihr Bruder hatte die Idee mit dem Laden? Es klang auf jeden Fall nach einer guten Idee. Aber eine Frage stellte sich der jungen Frau dann doch, auch wenn diese vermutlich viel zu privat war um sie einfach so zu stellen. Aber das war der Rosahaarigen gar nicht so bewusst. "Was ist denn mit dem Vater deiner Tochter?" Fragte sie also, zwar noch etwas zaghaft aber doch neugierig.

    Als der Marktplatz in Sicht kam, wurde Priscilla wieder etwas aufgeregter. Sie fragte sich wirklich, wie Misasagis Laden wohl aussehen würde. Vor ihrem inneren Auge malte sich die junge Frau einige Bilder aus. Doch nichts hätte sie auf die tatsächliche Realität vorbereiten können. Das Gebäude sah mehr aus wie ein verlassenes Geisterhaus wie ein Ladengeschäft und Priscillas Augen weiteten sich merklich. "Äh..." Der Laut war leise und zaghaft als er über ihre Lippen kam. Aber mehr kam zunächst nicht aus ihrem Mund heraus. Erst als Misasagi ihr den Schlüsselbund unter die Nase hielt, riss es die Rosahaarige aus ihrer überraschten Starre. Ihre Augen fielen auf die ganzen Schlösser, welche die Eingangstür schmückten und ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. Für so eine... Bruchbude... schien dem Halbwesen die Sicherheit sehr wichtig zu sein. Aber wenn sie darin wirklich ein paar wertvolle Stücke hatte, dann konnte Priscilla das irgendwo auch verstehen. Allerdings musste man sich bei den ganzen Schlüsseln erst einmal zurecht finden. "Das sind wirklich... eine Menge Schlüssel..." Antwortete die junge Frau etwas überfordert. "Wie findet man da denn den richtigen?" Fragte sie, während sie ihrer neuen Bekanntschaft dabei zusah, wie sie die Schlüssel nach dem richtigen durchsuchte.

    [Martin] & Joe


    Der Scherz des Hünen kam alles andere als gut bei Martin an. Auf den Weg hierher hatte der Schmied noch gedacht, dass er den anderen vielleicht falsch eingeschätzt hatte aber jetzt wusste er wieder, warum er keinen guten Eindruck von ihm hatte. Und Martins Gesichtsausdruck sprach Bände, auch wenn er den Spruch des Rothaarigen nicht kommentierte. Als dieser seine Worte relativierte, konnte Martin nur mit den Augen rollen. Seine Stimmung hatte sich nicht gerade verbessert. Ganz im Gegenteil. Wenn er nicht auf Joe's Hilfe angewiesen wäre, dann wäre er vermutlich auf der Stelle aufgestanden und gegangen. "Das kann ich nur hoffen." Grummelte der junge Schmied dann doch eine Antwort. "Nein." Fügte er dann hinzu. Der Appetit, welcher sowieso schon nur mangelhaft gewesen war, war dem Grünhaarigen nun ganz vergangen. "Wir gehen morgen einfach kurz an unserem Haus vorbei bevor wir die Stadt verlassen." Entschied der junge Mann dann einfach. Er würde Cecil zwar nicht erzählen, was in der Schmiede vorgefallen war, aber er würde sich zumindest persönlich von ihm verabschieden nachdem er diese Nacht bereits unangekündigt von zu Hause wegblieb. Seine goldenen Augen folgten Joe als dieser ihm einen Schlafsack hervorholte. Martin fing ihn auf, auch wenn seine Bekanntschaft vor seine Füße gezielt hatte. Wenn Blicke töten könnten, aber Martin fing sich schnell wieder und hüllte sein Gesicht in Neutralität. "Glaub mir, ich würde gerne darauf verzichten." Antwortete er ehe er vom Bett aufstand. "Und komm bloß nicht auf dumme Gedanken." Murmelte er vor sich hin, während er sich mit dem Schlafsack auf den Boden neben Joe's Bett legte. Die Situation war mehr als nur befremdlich, aber Martin versuchte, es zu ignorieren und drehte dem Rothaarigen den Rücken zu, um sich auf die Seite zu legen. Mit geschlossenen Augen dachte er über den Verlauf des Tages nach. Was für eine absolute Vollkatastrophe.

    [Rumi], Yahto & Hahkota

    (Outfit- Frisur)


    Das junge Mädchen sah die ganze Zeit zwischen den beiden anderen hin und her, während diese sich in einer Sprache unterhielten, welche sie nicht verstand. Dabei fühlte sie sich etwas hilflos als sie so auf die Feuerwehr warteten. Sie wünschte, dass sie mehr tun könnte um die beiden zu beruhigen, jedoch freute sie es schon, dass ihre Anwesenheit zumindest etwas bewirkte. Und das merkte sie auch daran, wie Yahto sie festhielt und wie Hahkota ihre angebotene Hand nahm. Jetzt, wo Hilfe informiert war und der erste Schreck sich für Rumi legte, fiel ihr auch so einiges mehr auf. Zum Beispiel, dass Hahkota oberkörperfrei war. Sie sah ihn besorgt an, schließlich wurde es zwar langsam wärmer aber es musste doch ziemlich kalt für ihn sein. Yahto schien das ähnlich zu sehen, denn er zog sich das eigene Shirt über den Kopf, vermutlich um es dem anderen zu geben. Fast augenblicklich stieg der Rosahaarigen etwas die Röte in die Wangen. Sie wollte nicht starren, aber konnte auch irgendwie nicht wegsehen. Auf Hahkotas nackten Oberkörper hatte sie nicht so reagiert. Aber das war Yahto und das war doch etwas anderes. Irgendwie. Auch, wenn das Mädchen es nicht wagte, darüber nachzudenken warum es etwas anderes war. Etwas überfordert sah Rumi den beiden zu, wie sie miteinander sprachen und Hahkota Yahto das Shirt wieder anzog. Sie verstand nicht, was er sagte, aber die Sorge konnte sie an seinem Gesichtsausdruck ablesen. "Wartet." Endlich fand sie ihre Stimme wieder, ihre Wangen noch etwas gerötet. Sie machte sich etwas von Yahto los und zog sich dann ihre Jacke aus. Es war nichts besonderes und sie war auch viel zu klein für Hahkota, aber Rumi trug immerhin noch einen Pullover darunter und der Ältere könnte sich den Stoff zumindest über die Schultern legen. "Hier." Sagte sie und hielt ihm die Jacke in, auch wenn sie nicht wusste, ob er sie überhaupt verstand. Die Frühjahresluft war doch wirklich noch ziemlich kalt. Da wollte sie gar nicht wissen, wie Hahkota frieren musste. Instinktiv griff Rumi wieder nach Yahtos Arm, denn seine Nähe und seine Wärme erdete sie in dieser Situation, welche für die beiden jungen Männer sicher noch einschüchternder war als für sie selbst. Die Rosahaarige lächelte ihren besten Freund an als er seine Hand auf ihre legte, erleichtert zu hören, dass beide unverletzt geblieben waren. Zumindest waren sie davon verschont geblieben, wobei natürlich eine Rauchvergiftung nicht ausgeschlossen war. Als schließlich die Feuerwehr eintraf, wurde es schnell sehr voll im garten. Die Sirenen waren ohrenbetäubend laut und Rumi empfand unglaubliches Mitgefühl für die klare Überforderung der beiden Blutsbrüder im Angesicht der Situation. "Bleib ruhig." Sagte sie zu Yahto und drückte seine Arm ganz fest, während sie mit der anderen Hand wieder nach Hahkotas Hand griff. "Sie löschen das Feuer. Habt keine Angst." Sprach sie so beruhigend wie sie nur konnte, auch wenn sie nicht wusste, ob nur Yahto oder auch Hahkota sie verstehen konnte. Zwei der Feuerwehmänner spalteten sich schnell von der Löscheinheit ab, welche sich sofort um den Brand kümmerte und kamen stattdessen zu ihnen. Sie wollten selbstverständlich Informationen. "Es ist keiner mehr drinnen. Und es gibt keine Verletzten." Antwortete Rumi auf die Fragen, auch wenn sie nur das wiederholen konnte, was Yahto zu ihr gesagt hatte. Doch als die Feierwehrmänner nach der Ursache des Brandes fragten, konnte die Jugendliche auch nur ratlos zwischen den beiden Brüdern hin und her sehen.

    [Martin] & Joe in dessen Zimmer


    Der junge Mann war sich nicht ganz sicher, ob sein neuer Kumpane ihn mit diesem klischeehaften Spruch aufheitern oder sich über ihn lustig machen wollte. Jeder ist seines Glückes Schmied. Wie einfallsreich. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Martin seufzte und stopfte sich noch ein Stück Brot zwischen die Zähne. Diese Typ schien so... unfassbar sorglos. Nichts schien ihn wirklich zu betreffen. Das wird schon, Morgen ist auch noch ein Tag, et cetera... Innerlich schüttelte sich der Grünhaarige. eine solche Einstellung konnte er gar nicht ausstehen. Glück konnte man sich nicht kaufen, konnte man nicht anfassen. Glück war lediglich ein Konzept der Privilegierten und der Faulen, um zu rechtfertigen, nichts selbst tun zu müssen. Glück und Pech. So war Martin nicht. Er war ein Mann der Taten, durch und durch. Selbst Hand anlegen, arbeiten, sein Bestes geben und tatsächlich etwas erreichen, etwas handfestes. "Hoffen wir mal, dass du Recht hast." Antwortete Martin mit einem Brummen. So sehr es ihm widerstrebte, mehr konnte er gerade wirklich nicht tun. Und das fühlte sich schrecklich an. Er hasste jede Sekunde davon. Das Rülpsen des Rothaarigen ließ Martin beim Essen innehalten. Seine goldenen Augen wanderten zu dem Hünen, welches sich völlig ungeniert breit machte und seinen Bauch heraushängen ließ. Der junge Schmied verzog angewidert das Gesicht. Wenn er nicht auf seine Hilfe engweisen wäre, wäre Martin vermutlich schon längst getürmt und nachhause zurück gekehrt. Manieren schien der Kerl auch nicht zu kennen und das Bild, welches sich vor dem Grünhaarigen ausbreitete, verdarb ihm den ohnehin nur mäßigen Appetit. Aber er war schlau genug, den Hünen nicht zu antagonisieren. Er brauchte seine Hilfe, um an dieses Erz für Meister Leo zu kommen. Davon hing alles ab. Und deswegen durfte er es sich nicht mit diesem komischen Kauz verscherzen, auch wenn er sich alles andere als wohl hier fühlte. Die Frage des Rothaarigen ließ Martin aus seinen besorgten Gedanken aufsehen. "Nein, nicht ganz." Antwortete er schließlich, den Blick abgewendet. "Ich rede von meinem kleinen Bruder." Erklärte er dann leise. "Wir haben nur noch uns. Und ich habe versprochen, mich immer um ihn zu kümmern." Gestand der junge Schmied. Er wollte nicht zu viel erzählen, aber eine gewisse Erklärung für sein Verhalten war durchaus angebracht.

    [Rosalind] & Lukas


    Während sie langsam die Gesangsbücher wieder einsammelte, lauschte Rosalind den Worten des Gottesdieners. Es war ihm in die Wiege gelegt worden? Alleine die Vorstellung, einen Säugling auszusetzen, ob nun vor einem Kloster oder sonst irgendwo, widerstrebte der Adelsdame. Wie konnte man nur sein eigenes Kind weggeben? Sicher gab es verschiedene Beweggründe, welche in der individuellen Situation nachvollziehbar sein könnten, aber Rose konnte es trotz allem nicht verstehen. Es mochte daran liegen, dass die als reiche Adelige stets die Mittel haben würde, ein eigenes Kind zu versorgen, auch wenn ihre Familie vielleicht nicht glücklich darüber wäre. Über die Möglichkeit einer Enterbung dachte sie dabei gar nicht nach. Nein, stattdessen hörte sie dem Messdiener weiter zu. Er war also auf reisen gewesen? Nun beneidete sie ihn doch etwas. Sicher hatte er sehr viel von der Welt gesehen und eine Menge verschiedener Menschen getroffen. Ein Lächeln formte sich auf ihren Lippen, während sie eine weitere Reihe an Büchern abräumte. Doch als er schließlich von der Tragödie in Alvarna sprach, da fiel ihr Gesicht wieder in einen nachdenklichen Ausdruck. "Die Tragödie in Alvarna... Sie hat viele Leben verändert." Ihre Stimme klang fast ein wenig wehmütig. Rosalind dachte an ihre eigene Familie. Sie hatte ihren Bruder Max damals verloren, so früh und ohne Vorwarnung. Lange hatte die Blauhaarige getrauert, hatte versucht damit zurecht zu kommen. Und dann war Astor wieder aufgetaucht und hatte einige der Verstorbenen wieder zum Leben geweckt. So auch Max. Gerade, als Rosalind angefangen hatte, mit seinem Tod klarzukommen, war er wieder zu ihr zurückgekehrt. Und diese Tatsache war einerseits ein Geschenk aber auch unglaublich belastend. Insbesondere, da alles danach so unfassbar komisch gewesen war. Wie ging man auch damit um? Rosalind sah den Messdiener lange an. Sie hatte aufgehört, die Bücher einzusammeln. Es war ohnehin nur noch eine Reihe übrig. "Ihr habt viel erlebt, so wie es scheint." Sagte sie mit einer ruhigen Stimme, die die Emotionen in ihrem Inneren verdeckte. Zumindest teilweise. "Und Euer Glauben hat euch stets begleitet? Oder gab es Momente, in denen Ihr gezweifelt habt?" Wagte die Adelstochter zu fragen. Es war eine sehr persönliche Frage und es war irgendwo etwas doppelmoralisch, ihm solche Fragen zu stellen, wenn sie selbst bislang so oberflächlich geblieben war und keine tiefergehenden Fragen beantwortet hatte. Aber irgendwas an seiner Geschichte zog sie an, ließ sie verstehen wollen. Vielleicht würde das ihr selbst auch helfen, ihre Gedanken zu ordnen?

    [Priscilla] & Misasagi


    Die junge Frau lächelte schüchtern. Ihr vorheriges Herumgeschreie war ihr nun mehr als unangenehm. Denn die Fremde war ja unglaublich nett und ganz und gar nicht gefährlich oder böse! Den Part, dass die ein Halbwesen war, versuchte Priscilla zu ignorieren. Das würde die Situation nur wieder unangenehm machen. Die Rosahaarige nickte als ihr Gegenüber in die Hände klatschte. In die Stadt mussten sie also? Da waren sicherlich auch mehr Menschen als hier. Aber über diese Vorsichtsmaßnahme dachte die Aushilfe des Blumenladens gar nicht nach. Die Fremde war total nett also musste man ihr ja sicher vertrauen können. "Ja, lass uns gehen." Antwortete Priscilla lächelnd. Sie sog überrascht die Luft ein als die Blauhaarige nach ihrer Hand griff und begann, sie mitzuziehen. Aber sie wehrte sich nicht. Doch als die Fremde ihr anbot, auf ihrem Rücken zu reiten, erstarrte die Rosahaarige ein bisschen. "Auf keinen Fall!" Quietschte sie verschreckt. Das war überhaupt nicht lustig für sie, aber Priscilla ging trotzdem mit.


    (Lässt du sie ankommen?)

    [Rumi], Yahto & Hahkota

    (Outfit- Frisur)


    Ein strahlendes Lächeln fand sich auf ihrem Gesicht wieder als Yahto seine Arme ausbreitete und sie an seine Brust drückte. Seine Arme wieder um sich zu spüren gab der Jugendlichen ein Gefühl der Sicherheit, welches ihr nur wenige Menschen gaben. Es fühlte sich so an, als wäre gar keine Zeit vergangen, als hätten sie sich nicht schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, Und es fühlte sich gut an, wirklich gut. Umso besorgter war Rumi, als sie das Feuer erblickte. Ihr Herz machte einen Satz als Yahto trotz der Angst, die er vermutlich haben musste, beschützend einen Arm um sie legte und sich mit ihr von dem brennenden Haus entfernte. Während Rumi mit ihrem Handy beschäftigt war und telefonierte, sah sie den anderen Jungen näher kommen. Sie konnte sich nicht ganz erinnern, ob sie ihn schonmal irgendwo gesehen hatte. Aber seinem Aussehen nach zu urteilen, schätzte sie, dass es sich bei ihm um Yahtos Bruder handelte. Die Rosahaarige konnte nicht verstehen, was er sagte als das Wort ergriff. Die Muttersprache der beiden Jungen war ihr gänzlich unbekannt. Irgendwann musste sie Yahto mal fragen, ob er ihr ein paar Worte beibringen könnte. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Ein lautes Geräusch, welches alles übertönte kam aus der Ferne und wurde stetig lauter. Rumi erkannte den Ton der Sirene sofort. Rumi sah, wie Hahkota, dessen Namen sie nicht kannte, sich die Ohren zuhielt und sie spürte eine Welle des Mitgefühls. Die beiden Jungen mussten unfassbar überfordert sein. Das war sie selbst ja irgendwie auch, schließlich hatte sie nicht mit einer solchen Situation gerechnet. Aber Rumi hatte von klein auf gelernt, wie man sich in solchen Situationen verhalten sollte. "Keine Angst. Das ist die Feuerwehr." Versuchte sie den beiden zu erklären. Dabei hielt sie sich zum Teil an Yahto fest. Die andere Hand streckte sie nach Hahkota aus, in der Hoffnung, ihn ein bisschen beruhigen zu können, auch wenn sie nicht wissen konnte, wie er auf eine plötzliche Berührung reagieren würde. "Geht es euch beiden gut? Seid ihr verletzt?" Fragte sie besorgt. Die Sirenen wurden lauter und dann konnte Rumi das Blaulicht sehen. "Hier! Hier drüben!" Rief sie ganz laut ohne sich dabei von Yahto und Hahkota zu entfernen. Nur kurze Zeit später kam eine Gruppe von Feuerwehrleuten in Uniform in Sichtweite. Endlich war Hilfe da. Rumi atmete erleichtert aus, auch wenn das Feuer noch nicht gelöscht war.

    [Priscilla] & Misasagi


    hmforever.de/index.php?attachment/4672/Ihre Tochter... Jetzt wo die Fremde es wiederholte verstand die junge Frau so langsam. Sie war lediglich das Opfer einer Verwechslung geworden. Mit der Tochter des Halbwesens, welche wohl ebenso rosafarbenes Haar hatte. Das war alles ein bisschen viel und für einen kurzen Moment fürchtete Priscilla, ihre würde Schwarz vor Augen werden. Aber das tat es nicht, zum Glück. Vor einem Halbwesen wollte sie ganz sicher nicht ohnmächtig werden, besonders, da sie noch immer nicht wusste, ob man der Frau trauen konnte oder nicht. Die Erklärung der Blauhaarigen, dass um diese Jahreszeit nicht viele Menschen im Park unterwegs waren, machte zwar Sinn, war jedoch keine Entschuldigung dafür, in Monstergestalt hier herum zu rennen. Monster durften nicht einfach so in die Stadt und schon gar nicht unbeaufsichtigt! Aber Priscilla wiederholte ihre vorherigen Worte nicht. Sie wollte nicht gemein sein und die Frau auch nicht verärgern. Schließlich kannte die Rosahaarige sie nicht und wusste noch nicht, was ihre Intentionen waren. War sie nett? Dann wollte Priscilla nicht gemein sein. War sie gefährlich? Dann wollte Priscilla sie nicht verärgern. Das wäre gar keine gute Idee. Die junge Aushilfe des Blumenladens sah etwas verloren auf ihr nasses Notizbuch herunter. Zwar hatte sie noch nicht allzu viel aufgeschrieben aber es war trotzdem ein herber Rückschlag. "Naja, ich sollte ein paar Sachen für den Blumenladen aufschreiben..." Gestand sie auf Nachfrage mit einem etwas unsicheren Lächeln. Das Angebot der fremden Frau überraschte sie. Es war so... So nett. Vielleicht hatte Priscilla ihr ja wirklich Unrecht getan mit ihrem Misstrauen. Sie hatte nun mal echt Angst vor Monstern. Aber sie wollte auch immer in das Gute in Leuten glauben. Und so nickte die junge Frau mit einem schüchternen Lächeln. "Das ist... sehr nett. Danke. Das würde ich gerne annehmen." Antwortete Priscilla und steckte ihr ruiniertes Notizbuch unter ihren Arm, auch wenn das ihre Kleidung etwas durchnässte.

    [Rosalind] & Lukas


    Die Adelsdame summte leise vor sich hin, während ihre grünen Augen über die Seite des Gesangsbuches wanderten, um den Text in ihrem Kopf zu wiederholen. Es war ein feierliches Lied, das konnte sie schnell schlussfolgern auch ohne die tatsächliche Melodie zu kennen. Rose bemerkte zunächst nicht, dass der Geistliche wieder zu ihr zurückkehrte. Und als sie es tat, erröteten ihre Wangen sanft als ihr auffiel, dass er ihr sinnloses Summen gehört haben musste. Der finstere Blick des zuvor so freundlichen Mannes ließ die Blauhaarige zunächst Böses ahnen. hatte sie ihn verärgert mit ihrem Summen? War es gegen die Ordnung der Kirche? Hatte sie das Lied verunstaltet? Den Glauben wollte man sich nun wirklich nicht zum Feind machen. Aber als der junge Mann sich unweit von ihr auf eine Bank fallen ließ und ihr mitteilte, dass auch heute kein Gottesdienst stattfand, verstand sie plötzlich. Mitfühlend sah sie den Messdiener an als er die Gründe erklärte. "Ich verstehe." Sprach Rose und versuchte dabei sanft zu klingen. "Entschuldigt Euch nicht. Nicht bei mir, wirklich." Fügte sie an. "Heißt es nicht, Gott sei stets präsent? Ob nun eine Messe stattfindet oder nicht?" Fragte sie im Versuch, ihn aufzumuntern. Auch wenn es wohl etwas schräg war, dass ausgerechnet sie, die so wenig mit Religion am Hut hatte, einem Diener des Herrn etwas über Gott erzählte. Rosalind räusperte sich daher und stand langsam auf und begann langsam, die Bücher, welche ihr am nächsten lagen, wieder einzusammeln. Ein Glück hatte sie noch gar nicht alle verteilt. Aber auch so war das ja gar kein schlechtes Training für ihr Bein. "Lasst mich Euch helfen." Sprach die Adelstochter ruhig ehe sie weiter durch die Reihen schritt. Nach einer kleinen Weile der Stille ergriff Rosalind dann jedoch wieder das Wort. "Wenn ich fragen darf... Was hat euch eigentlich hierher geführt?" Fragte sie ruhig. "Nicht physisch, meine ich, sondern... geistig?" Erläuterte die Adelige etwas weiter. Sie fragte sich ehrlich, wie es einen jungen Kerl wie ihn in den Dienst der Kirche verschlagen hatte.

    [Martin] & Joe


    Wie gut, dass der junge Schmied die Details ihrer Mission nicht kannte. Denn hätte er gewusst, wie gefährlich die ganze Sache wohl wirklich war, hätte er vermutlich niemals zugestimmt. Martin wollte schließlich noch nicht das Zeitliche segnen. Er musste sich immerhin um seinen kleinen Bruder kümmern. Cecil war zwar kein Kind mehr aber eben auch nicht erwachsen. Und außerdem hatte er hier niemanden außer Martin. Schließlich war dies erst ihr zweiter Tag in Trampoli. Dem Grünhaarigen drehte sich der Magen um als er an Cecil dachte. Er musste diese Situation unbedingt klären, sonst könnte er seinem Bruder niemals mehr unter die Augen treten. Wie könnte Martin denn jemals erklären, dass die beiden Brüder alles zurück lassen mussten für einen Neustart hier in Trampoli, welchen der Ältere dann selbst am ersten Tag in den Sand setzte? Unvorstellbar, vor allem, da es einiges an Überzeugungsarbeit gekostet hatte, Cecil überhaupt zur Zustimmung zu diesem Umzug zu bewegen. Hoffentlich würde der junge Schmied dieses Gespräch niemals führen müssen. Aber dafür musste er Leo überzeugen, ihm eine zweite Chance in seinen Diensten zu geben. Und dafür brauchte er dieses Erz! Also, vielleicht hätte er ja doch zugestimmt, wenn er um die tatsächlichen Gefahren gewusst hätte.

    Nachdenklich lief Martin neben seinem neu gefundenen Partner in Sachen Abenteuer her, während sie sich stetig in Richtung der Kaserne bewegten. An sich war es wie eine kleine Stadtführung, denn umgesehen hatte sich der junge Mann noch gar nicht. Er hatte lediglich das Haus eingeräumt, geschlafen und war dann zur Arbeit gegangen. Zur Arbeit oder eher in sein Unglück. Er lauschte den Worten seines Begleiters und der leider sehr enttäuschenden Antwort auf seine Überlegungen. Allem Anschein nach wusste nur dieser Bade etwas über das Erz. Und wenn er Joe (dessen Namen er eigentlich noch gar nicht kannte) Glauben schenken konnte, so war eben dieser verreist. Und trotz der bisherigen Vorkommnisse hatte Martin keinen Grund, dem Rothaarigen nicht zu glauben. Die beiden Männer waren also augenscheinlich auf sich allein gestellt. "Das ist... nicht ideal. Aber wir kommen schon irgendwie zurecht." Antwortete der Grünhaarige mit einem Seufzen. Martin Augen wanderten über die Umgebung, während sie die Kaserne ansteuerten. Er war sich selbst nicht ganz sicher, warum. Es war ja nicht so, als würden die Antworten auf seine Fragen plötzlich vor ihm in der Luft erscheinen. Aber vielleicht könnte er sich so zumindest die Umgebung einprägen und sich bei einem zukünftigen Weg durch die Stadt besser zurecht finden.

    Als die Kaserne in Sicht kam, fokussierten sich die goldenen Augen des Schmieds wieder auf den Weg vor ihnen. Das Gebäude war schon eindrucksvoll im Vergleich zu dem kleinen SEED-Aufsichtsposten, den er aus Rigbarth kannte. Als Joe das Tor öffnete, packte Martin beim Wagen mit an, um ihm zu helfen. Viel konnte er allerdings nicht machen, da er sich überhaupt nicht in der Kaserne auskannte. Also lief er Joe nur mehr oder weniger nach und half, den Wagen zu schieben. Nachdem sie diesen dann an seinem Zielort abgestellt hatten, reagierte Martin schnell auf Joes Aufforderung und half ihm mit der Plane. Zu zweit war diese schnell vernünftig über der Waffenlieferung und schütze diese vor Blicken. Auch wenn sie trotzdem noch ziemlich frei herumstand und von jedem Dahergelaufenen angetatscht werden könnte. Und genau das tat Joe dann auch, sehr zu Martin Verwunderung. Seine goldenen Augen weiteten sich als der Hüne ihm die Ausrüstung in die Hände drückte. "Äh..." Gab er erstmal etwas sprachlos von sich. Die Erklärung des anderen, dass sie sich die Sachen ja nur ausleihen würden, stellte den jungen Schmied auch nur so mäßig zufrieden. Er kam sich so vor, als würde er etwas stehlen und das gefiel ihm überhaupt nicht. Aber was war die Alternative? Ohne Ausrüstung zum Vulkan zu gehen? Selbst Martin war nicht stur genug, um das zu tun. "Wenn du sagst, dass das wirklich in Ordnung geht..." Grummelte der junge Mann schließlich und behielt die Spitzhacke, das Breitschwert und den Eisenschild. Mit einer kleinen Grimasse folgte Martin Joe anschließend in dessen Zimmer. Es war ziemlich klein aber tat, was es sollte. Einem Pragmatiker wie Martin, zumindest sah er sich selbst so, gefiel das ganz gut. Allerdings schaute er dann doch etwas dumm aus der Wäsche, als der Rothaarige ihm sagte, er solle sich setzten, seine Waffen auf das Bett warf und dann ging, um den beiden etwas zu Essen zu holen. Er sollte sich setzen? Wohin denn? Auf die Spitzhacke oder eher auf das Breitschwert? Oder doch auf den Eisenschild? Martin schüttelte den Kopf aber alleine in dem kleinen Raum konnte er nicht viel tun. Martin legte seine eigene Ausrüstung vor den Schrank und räumte Joes dann dazu, auch wenn das die Bewegungsfreiheit in dem ohnehin schon kleinen Zimmer noch mehr einschränkte. Aber Martin hatte wirklich keine Lust, sich versehentlich auf Metall zu setzen. Schlussendlich setzte sich der junge Schmied dann auf das Bett und atmete lange aus. Was für ein verrückter Tag. So hatte er sich seinen ersten Arbeitstag und den Neustart in Trampoli sicher nicht vorgestellt.

    Martin sah auf als die Tür sich wieder öffnete und seine neue Bekanntschaft zurück kam. Mit aufgerissenen Augen schaffte er es gerade so das ihm zugeworfene Essen zu fangen. "Sag mal... Was wird denn das?" Fragte der Schmied mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck. Er konnte diesen Kerl echt nicht einschätzen. Mit einem Seufzen stopfte er sich ein Stück Brot in den Mund und begann zu kauen als Joe ihm einen Krug mit Bier reichte. "Danke." Sprach er mit einem leichten Nicken. Martin war kein Trinker, überhaupt nicht. Aber er war auch nicht ganz so strikt als dass er überhaupt niemals etwas trank. Und nach dem heutigen Tag hatte er es echt bitter nötig. Auch, wenn er ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, jetzt nicht Zuhause bei seinem Bruder zu sein. Der Grünhaarige prostete Joe zu und nahm einen Schluck, ehe er weiter aß. Das Scherzen des Hünen konnte Martin zwar irgendwo verstehen, aber er selbst fand es gar nicht lustig. Meister Leo war bei Joe in Jahren noch nicht so sehr ausgerastet? Bei den echt seltsamen Angewohnheiten des Rothaarigen verhieß das nichts Gutes für Martin. "Das heißt also, ich stecke richtig in der Scheiße, oder?" Fragte er, sichtlich gestresst. Martin war im Normalfall ganz gut darin, seine Emotionen zu verbergen und auch jetzt wirkte er noch sehr gefasst. Aber man merkte ihm durchaus an, wie sehr ihm die Situation zusetzte. "Wenn es wenigstens nur um mich ginge..." Murmelte er bevor er sich ein Stück Käse in den Mund schob.

    [Aria], Orland, Murakumo, Elsje & die Entführer


    Ihr Schrei wurde beantwortet. Tatsächlich hörte Aria die Stimme eines weiteren Fremden. Und kurz darauf Schreien und Rumpeln. Die Kutsche wackelte unter der Wucht des Tumults und Aria konnte sich kaum an Ort und Stelle halten. Das Schreien, das Rumpeln, das Knacken, es alles jagte dem Mädchen nur noch mehr Angst ein und inzwischen liefen ihre die Tränen in Strömen über die Wangen. Aber gleichzeitig hatte sie auch ein kleines bisschen Hoffnung, dass sie bald endlich aus dieser Kiste herauskommen würden. Mit einem Ruck wurde die Plane über der Ladefläche weggerissen und plötzlich konnte Aria das Licht durch das Loch in der Kiste hereinströmen sehen. Licht! Es blendete sie und doch gab es Aria so viel Hoffnung, auch wenn sie ihren Retter nicht sehen konnte. Er musste sich auf der anderen Seite der Kiste befinden. Und er sprach mit ihr. "Bitte beeilen Sie sich! Meinem Freund geht es nicht gut!" Klagte die Rothaarige verängstigt. Sie hatte keine Ahnung, was da draußen vor sich ging, auch mit dem kleinen Loch in der Kiste nicht. Sie konnte nicht sehen, wie einer der Entführer mit einer Klinge von hinten auf ihren Retter losging. Sie konnte nicht sehen, wie eine Frau den Abhang hinunter stürzte und zum Ziel des zweiten Entführers wurde, welche das Bewusstsein wiedererlangt hatte und wusste, dass er im Kampf keine Chance gegen seinen Angreifer hatte. Eine Geisel wäre vorteilhafter. Aria sah nichts davon. Aber was sie sehen konnte, war Orland. Ihr Blick schoss sofort wieder zu ihm, als sie spürte, wie seine Hand ihr Bein streifte. Sie hörte seine Stimme, hörte, wie er ihren Namen sagte. Und ihr fiel ein so großer Stein vom Herzen. Sofort kroch sie die Rothaarige wieder an seine Seite. "Orland... Du bist wieder wach..." Flüsterte sie zitternd. Das Mädchen nahm seine Hand, die nach ihr griff, in die ihre und drückte sie ganz fest. "Langsam... Da draußen ist jemand, der uns hilft." Erklärte sie mit bröckelnder Stimme. Dabei wischte sie sich die Tränen aus den Augen, ließ Orlands Hand aber nicht los. "Hab keine Angst..." Flüsterte sie, obwohl sie selber doch so große Angst hatte. "Ich pass auf dich auf." Versprach sie und packte mit ihrer freien Hand ihre Brosche. Sie war völlig ruiniert, das Holz von der Kiste steckte in ihr fest und die Verzierungen waren verkratzt. Es war schade um das schöne Geschenk, aber um sie jemanden über die Rübe zu ziehen was das Ding noch gut genug. "Ich pass auf dich auf." Wiederholte sie leise, ihre Stimme dennoch noch immer etwas zittrig vom Weinen.

    [Rumi] kommt an -> bei Hahkota & Yahto

    (Outfit- Frisur)


    Der Unterricht fühlte sich an diesem Tage weitaus quälender an als sonst. Das lag aber sehr sicher daran, dass es diesmal nicht ihre einzige Zeit weg von Zuhause sein würde. Nein, heute würde Rumi es endlich wieder wagen, sich ein Stückchen Freiheit zu eigen zu machen. Nachdem die Glocke für ein letztes Mal an diesem Tag ertönte, packte Rumi ihren Rucksack und verließ das Schulgebäude. Aber, anstatt wie sonst den Bus zu nehmen, lief sie einfach drauf los. Zuerst war sie mehr als nur nervös. Aber nachdem die Rosahaarige ihr Handy auf stumm geschaltet hatte, fühlte sie sich schon um einiges leichter. Kotomi würde nicht vor dem frühen Abend Nachhause kommen, aber so würde sich die Schülerin zumindest nicht bei jedem Ton, den das Telefon von sich gab, erschrecken. Rumi wanderte durch die Stadt, ziellos aber doch irgendwie nicht. Sie wusste, dass sie sich besser von den viel besuchten Orten fernhalten sollte, damit sie nicht versehentlich auf irgendwelchen Social Media Posts oder ähnlichem landete, worauf ihre Schwester sie später entdecken könnte. Und so fand sich die Jugendliche allmählich näher am Stadtrand wieder, schlenderte durch die Straße und hörte laut Musik über ihre Kopfhörer. Bis sie plötzlich etwas lautes hörte. Verwundert nahm Rumi einen ihrer Kopfhörer aus dem Ohr und lauschte erneut. Schreien. Zumindest klang es danach, auch wenn das Mädchen die Worte nicht verstehen konnte. Kurzzeitig überlegte die Rosahaarige, was sie tun sollte, während sie vorsorglich ihre Musik ausmachte. Aber schlussendlich entschied sie sich dazu, nachzusehen. Die Kopfhörer samt Handy wieder im Rucksack lief Rumi zügigen Schrittes in Richtung des Lärms. Vielleicht spielte ja auch einfach nur jemand sehr laut. Sie konnte es nicht genau sagen, Aber ihr Bauchgefühl flüstere ihr zu, dass sie nicht einfach weghören sollte. Nach nur wenigen Metern kam ein Garten in Sicht, in welchem zwei Personen standen. Und als ihre blauen Augen diese erblickten, setzte Rumi kurz das Herz aus. Yahto? Sie sah die beiden Jungen nur schräg von der Seite, aber diese Haare und einfach alles an einem von ihnen und die fremde Sprache, es wirkte so vertraut. So sehr wie ihr bester Freund, den sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Rumi bemerkte in der Situation noch nicht einmal, was eigentlich wirklich los war und die Schreie, welche ganz offensichtlich aus diesem Garten kamen, waren fast schon vergessen. Mit einem breiten Lächeln schwang sich Rumi über den Gartenzaun, wobei sie zunächst ein bisschen hängen blieb. Aber schon bald war sie drüben und lief freudestrahlend auf die beiden Jungen zu, der eine etwas weiter weg an der Hauswand. "Yahto? Bist das du?" Rief die Jugendliche, viel zu enthusiastisch, während sie hinter ihm zum stehen kam. Aber als sie zu den beiden aufschloss, fielen ihre Augen ziemlich schnell auf den Rauch, welcher aus dem Haus kam. Und mit Schrecken verstand sie plötzlich, warum die beiden geschrien hatten. Es brannte! "Ach du..." Stieß sie erschrocken aus. "Geh zurück! Weg von dem Fenster!" Rief sie Yahto mit großen Augen zu. "Du auch!" Fügte Rumi an den anderen an der Hauswand gerichtet hinzu. Sofort warf Rumi ihren Rucksack von der Schulter und kramte darin herum. Bis ihre zittrigen Hände ihr Handy ergriffen. "Ich hole Hilfe. Bleibt bloß da weg! Ist da noch wer drin?" Quietschte das Mädchen, ihre Stimme sich schon fast überschlagend vor Schreck und Sorge. Mit einem Blick auf ihre Maps App fand sie schnell heraus, in welcher Straße sie sich befanden. Und dann wählte sie auch schon sofort die 112, um die Feuerwehr zu informieren.

    [Priscilla] & Misasagi


    Die junge Frau zitterte noch immer, wobei sie sich langsam wieder beruhigte, nun da kein großes Monster mehr vor ihr stand. Mit noch immer großen Augen beobachtete Priscilla die Fremde, noch immer ein wenig angespannt und misstrauisch. Sie konnte sich schließlich in ein gefährliches und furchteinflößendes Monster verwandeln. Und das gefiel der jungen Aushilfe des Blumenladens gar nicht. "Ver-Verwechselt?" Wagte die Rosahaarige es, nachzufragen. Sie hatte sie vorherigen Worte der Frau über ihre Tochter vor lauter Schreck schon wieder völlig vergessen. "Ein Spiel...?" Priscilla war sich selbst unsicher, ob es eine Aussage oder eine Frage war. Sie spielten fangen... in Monsterform? War das nicht gefährlich? "Also, war das nur... zum Spaß?" Fragte die junge Frau, noch immer etwas eingeschüchtert aber schon wieder etwas gefestigter. Vorsichtig richtete Priscilla wieder auf und klopfte sich das Kleid ab. Ihr Blick glitt zu dem nun etwas demolierten Blumenkasten. Doch sie fand ihr Notizbuch nicht. Bis ihre Augen zum Brunnen wanderten. "Oh nein...!" Entwisch es ihr mit großen Augen. So hatte sie sich ihren Arbeitstag nun wirklich nicht vorgestellt. Sie holte ihre Notizen aus dem Brunnen, aber der Block war völlig durchnässt und ihre Notizen waren völlig unleserlich. So konnte sie unmöglich weiter arbeiten! "Was mache ich denn jetzt?" Murmelte sie vor sich hin, während sie ihre nassen Hände aneinander rieb, um sie nach dem Kontakt mit dem kalten Wasser aufzuwärmen.