Das Warenhaus


  • Während Stille zwischen den beiden Anwesenden herrschte dachte die Elfe über ihr bevorstehendes Abenteuer nach. Sie hatte Angst doch würde sie dies niemals zugeben dazu war sie zu stolz. Es war schon schwer genug für sie gewesen den Blonden um Hilfe zu bitten weil sie sich mit Ausrüstungsgegenständen nicht auskannte. Sie hatte heute also schon eine Ausnahme gemacht also war der Gedanke den Anderen erneut um Hilfe zu bitten derart abwegig, dass sie ihn sofort wieder aus ihren Gedächtnis löschte. Niemals würde sie Danny darum bitten sie zu begleiten. Sie konnte das auch alleine schaffen. Sie hatte in ihrem Leben bisher Vieles alleine geschafft und darum würde sie nicht ausgerechnet jetzt schwach werden und auf die Unterstützung Anderer hoffen. Man konnte sich die meiste Zeit sowieso nicht auf Andere verlassen und wurde am Ende ohnehin nur enttäuscht. Viele würden meinen das die negative Einstellung der Rosahaarigen sich auf ihr Leben ausgewirkt hatte und sie aufgrunddessen soviel negative Erfahrungen gemacht hatte doch dem war nicht so. Früher war Dolce komplett anders gewesen, doch ihre Kindheit hatte sie geprägt und aus ihr das gemacht was sie heute war. Auch wenn ihre Kindheit schrecklich war, würde die Elfe niemals etwas daran ändern. Durch die Geschehnisse in der Vergangenheit hatte sie schließlich ihre beste Freundin kennengelernt und auch viel über sich selbst und ihren Charakter gelernt. Auch wenn der Elfe viel Schmerz erspart geblieben wäre so war sie doch froh darüber. Sie hatte zwar keinen familären Rückhalt doch für sie war immer Pico ihre Familie gewesen und das würde auch weiterhin so sein egal wer dies anfechten wollte. Wer sagte denn das eine Familie immer aus Vater, Mutter und Kind bestehen musste? Die Gesellschaft. Die Norm. Dolce war noch nie gewillt sich irgendwelchen Normen anzupassen und so würde es auch weiterhin sein. Sie war stolz drauf nicht mit dem Strom zu schwimmen.
    Nun war der Zeitpunkt gekommen. Nun würde sich ehrausstellen ob Dolce überhaupt ihre Reise antreten konnte, ob sie überhaupt in der Lage war für diese Dinge zu bezahlen. Auch wenn die junge Elfe nicht religiös war, sandte sie dennoch ein Stoßgebet gen Himmel. Noch nie hatte sie den nicht vorhandenen Gott um etwas gebeten. Es war für sie allerdings von äußerster Wichtigkeit für die Rosahaarige diese Dinge bezahlen zu können. Sie brauchte sie schließlich zum Überleben. Aus diesem Grund lies sie sich dazu herab zu hoffen und zu bitten auch wenn sie der Meinung war das dies nichts bringen würde. In der Not war man schließlich des Öfteren gewillt Dinge zu tun die man normalerweilse nicht tun würde. Schließlich nannte Danny ihr den zu zahlenden Preis und Dolce wäre vor Freude am liebsten in die Luft gesprungen, doch ihre Miene verzog sich nicht. Nach wie vor war ihren Gesichtszügen keine Gefühlsveränderung abzulesen. Die Elfe wollte gerade in ihrem Geldbeutel nach dem Gled suchen, als der Verkäufer sie unterbrach. Seine Worte schienen ernst gemeint zu sein und die Rosahaarige konnte sich nicht helfen aber es schien keine typische Floskel zu sein, die er jedem Reisenden mitgab. Möglicherweise täuschte sie sich aber der Gedanke daran in dem Blondschopf einen besonderen und auch anders denkenden Menschen gefunden zu haben erfüllten sie mit Freude. Es schien so als hätte die Hilfsbereitschaft des Anderen ihren Hass auf Gott und die Welt ein klein wenig gelindert. Bisher war sie nur auf Menschen gestoßen die ihr Böses wollten und dir ihren eigenen Vorteil aus Situationen zogen. Es überraschte das Elfenmädchen, dass man dieses Menschenbild scheinbar nicht auf alle auslegen konnte. "Ich habe nicht vor zu sterben..." gab Dolce schließlich von sich und war in Gedanken schon unterwegs in Richtung Wüste. Sie nickte dem Anderen zu um ihm ihre Dankbarkeit und Wertschätzung zu zollen. Auch wenn die Elfe bemührt war ihre Herkunft zu verbergen konnte man doch ab und an erkennen das sie adelige Wurzeln hatte. Möglicherweise war es in den Genen verankert, denn die Rosahaarige hatte niemals etwas derartiges gerlernt. Ohne sich darüber Gedanken zu machen kehrte sie dem Anderen den Rücken zu und verließ das Warenhaus.Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und die Elfe verweilte noch einen Augenblick vor dem Geschäft, hing ihren Gedanken nach und machte sich selbst Mut. wenn sie über ihren Schatten springen hätte können, hätte sie Danny gefragt ob er sie begleiten will aber die Elfe konnte es einfach nicht. Sie schafft es nicht ihren inneren Schweinehund zu überwinden auch wenn sie vielleicht gerne Gesellschaft gehabt hätte und auch wenn es ihr lieber wäre nicht alleine kämpfen zu müssen. Es gab niemanden den sie sonst fragen könnte. Sie kannte nicht viele Leute hier in der Stadt und noch weniger bei denen sie keine Bedenken hätte an deren Seite zu kämpfen. Vielleicht war es ja gut dieses Abenteuer alleine zu bestreiten. Oft hörte man schließlich von Abenteurern für die es eine regelrecht Bereicherung war allein auf Reisen zu gehen. Möglicherweise war dies Dolces Möglichkeit ihren Charakter zu entwickeln.


  • Danny wusste ja bereits dass die junge Elfe knapp bei Kasse war aber dennoch schaffte sie es die nötigen Mittel aufzubringen um die Waren zu zahlen. Selbst wenn sie es nicht hätte tun können, was bei Abenteurern am Anfang ihrer Reise oft der Fall war, würde der Blondschopf es als Schulden abtun und naiv darauf hoffen das die Person eines Tages zurück kam und bezahlte. Das war bei den Personen denen er so etwas gewährte meist dankbar aufgefasst worden und die meisten hatten ihm die Schulden auch gezahlt. Das der junge Mann das Geld in den meisten Fällen zurück bekam lag schlicht und einfach daran das er diesen Kredit nur jenen gewährte die auf ihn vertrauenswürdig wirkten. Er wurde nur selten von diesen Menschen denen er traute im Stich gelassen. Doch wenn dies der Fall war handelte er sich riesigen Ärger von dem Vorsitzenden des Warenhauses ein. Bestraft wurde sein naives Verhalten meistens mit dem Abarbeiten des Verlustes den der Inhaber dadurch erlitten hatte, arbeiten und dafür nicht entlohnt werden also. Ein Glück das der Blondschopf seinen Beruf im Warenhaus liebte sonst hätte er vermutlich schon etliche Male das Handtuch geworfen und sich selbst in ein Abenteuer gestürzt. Zudem waren die wagemutigen Menschen, welche einfach ohne Hab und Gut aufbrachen das was Danny an seinem Job am meisten gefiel. Es war schon immer sein Wunsch gewesen die Welt näher zu erkunden und nicht nur an dem kleinen Fleck, den seine Stadt darstellte zu verharren. Mit der rosahaarigen Elfen aufzubrechen wäre der ideale Zeitpunkt dafür gewesen. Der Blondschopf wollte schon immer aufbrechen aber er hatte nie einen triftigen Grund dazu, kein Ziel das ihn von dem habgierigen Diebesgesindel unterscheiden würde. Reichtum war noch nie etwas gewesen das ihn angetrieben hatte etwas zu tun, Freundschaft schon eher oder Hilfsbereitschaft. Vermutlich war Danny viel zu nett für diese Welt, sich selbst Ärger einzuhandeln um anderen zu helfen. Meist war der Ärger mühselig und es zog ihn immer wieder runter, dennoch war es letztendlich der Gedanke etwas Gutes getan zu haben der überwog. Dolce schien seine Hilfe zu brauchen, zumindest hatte der junge Mann den Eindruck, auch wenn sie sich es selbst niemals eingestehen würde. Der Blondschopf entschloss sich innerhalb weniger Sekunden zu handeln und der Elfe zu folgen. Natürlich würde er ihr, vorausgesetzt sie war nicht schon über alle Berge, nicht sagen das er ihr helfen wollte denn sie war nicht die Art von Mensch welche sich von anderen Personen abhängig machte. Danny würde ihr sagen da er schon immer ein Abenteuer erleben und weitere Teile von Trampoli erforschen wollte. Das war ja auch nicht gelogen wenn er das behauptete, er verschwieg lediglich seinen zweiten Beweggrund. Blitzschnell griff der junge Mann sich den Bogen, welcher am Ende des Warenhauses hing, eilte nach oben schnappte sich seinen Lederrucksack und stürmte zurück in den Handelsbereich des Warenhauses. "Ich komme für die Kosten des Bogens auf versprochen" , rief er seinem Arbeitgeber zu und verschwand grinsend aus der Holztür der Warenhauses. Zu seiner Überraschung stand die Elfe noch wie angewurzelt vor dem Warenhaus und beinah hätte er sie über den Haufen gerannt, so wie die Rosahaarige es mit ihm im Warenhaus getan hatte. Er bremste schnell ab und kam vor ihr zum stehen. "Na los komm schon was stehst du noch hier rum, wenn du noch länger wartest werden deine Vorräte ja schlecht!", er nahm die rot gekleidete Frau an der Hand und zog sie ein Stück weit mit bis auch diese scheinbar aus ihren Gedanken erwachte und mit ihm Schritt hielt. "Ich werde dich begleiten! Na überrascht? Außerdem sollten wir uns schnell vom Warenhaus entferne bevor ich wieder eine Strafe aufgedrückt bekomme", mit einem abenteuerlustigen Grinsen ließ er ihre Hand gehen und rannte mit erhöhtem Tempo weiter. Der Blondschopf hoffte das Dolce ihm erst Fragen würde weshalb er eine Strafe bekam und wieso er sie begleitete wenn die beiden das Warenhaus einige Meter hinter sich gelassen hatten. Stehen zu bleiben war das letzte was Danny sich leisten konnte. Außerdem hoffte er dass die Elfe nicht versuchte ihn loszuwerden und doch beschloss ohne Gesellschaft loszuziehen. Denn für ihn gab es ohnehin kein zurück mehr nachdem er den Bogen mitgenommen hatte, man würde ihm nach der abenteuerlichen Reise bestimmt wieder verzeihen aber im ersten Moment würde es wohl nur Unglück bringen zurückzukehren. "Ist es in Ordnung wenn wir dem mürrigen Leo noch einen Besuch abstatten bevor wir aufbrechen?" Ich brauche nämlich noch eine Waffe!" , rief der Blonde seiner Begleitung zu während er seine Schrittgeschwindigkeit noch immer beibehielt.


    ~Dolce und Danny verlassen das Warenhaus~


  • An diesem schönen Tage; die Sonne lacht; die Blumen blühn; kam ein eher grimmiger Zeitgenosse die Straßen und Wege zum Warenhaus daher. Aufgrund seines Gemüts passte er nicht so recht ins Bild. Doch warum so grimmig? Nun, der Besagte ärgerte sich, weil ihm sein Meister, Bade, eine in seinen Augen unwürdige Aufgabe verliehen hatte: Das Einkaufen von Nahrungsmitteln. Das sei eine Aufgabe der Frau, hat er seinen Meister erklärt. Alles, was mit Nahrungsmitteln und Kochen zu tun habe, gehörte zu den Aufgaben der Frau. Er solle Sonia schicken, hat er gesagt ohne zu wissen, dass sich diese gar nicht zu Hause befand. Sein Meister jedoch ließ sich nicht beirren, er sagte, es gäbe so viel zum Einkaufen, dass eine Frau allein es nicht tragen könne. Und wenn es um schwere Dinge zu tragen ginge, wäre es eine Aufgabe des Mannes. Dem konnte Joe nichts hinzufügen.
    So beschritt er - Widerwillen - den Weg zum Warenhaus. In seiner Hand hielt er eine handgeschriebene Liste; sie enthielt das, was er besorgen sollte. Er solle sie dem Verkäufer zeigen, damit ihm dieser alles beschaffte, was er brauchte. Joe selbst war nämlich nicht fähig, die Liste zu lesen: er hatte es nie gelernt. Einerseits, weil sich niemand bereit erklärt hatte, es ihn beizubringen, anderseits, weil es nie sein Interesse geweckt hatte. Lesen und Schreiben zu können gehörte zu den Privilegien der Reichen. Joe legte mehr wert auf körperliche Arbeit - auch wenn es sich bloß um einen schlichten Einkauf handelt.
    Der Mann mittleren Alters betrat das Warenhaus - entdeckte jedoch keinen Verkäufer. Kurz überlegte er, ob er sich im richtigen Gebäude befand? Oder ob besagtes Gebäude schon längst geschlossen hat, die Türen bloß 'versehentlich' nicht verriegelt wurden? Schließlich versuchte er es mit einem einfachem "Hallo?", es könne ja sein, dass sich die Verkäufer im hintern Teil des Gebäudes aufhielten. "Kann mir hier mal einer helfen?"



  • Julia hatte sich dazu entschlossen noch im Warenhaus vorbei zu gehen, bevor sie sich zurück zum Badehaus begeben würde. Mit Sicherheit hatten weder Melody, noch Persia sich um das Essen gekümmert und wenn sie nicht verhungern wollte und schon mal in der Nähe war, dann konnte sie den Einkauf ja auch selbst erledigen. Kurz bevor Julia den Laden betrat richtete sie ihr Kleid und die langen grün-grauen Locken zurecht. Erst dann drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür hinter der nur wenige Meter von ihr entfernt ein rothaariger Mann stand. Er schien sich hier nicht ganz wohl zu fühlen, oder zumindest hatte er nicht sonderlich gute Laune. Julia war sich nicht ganz sicher, aber der Gesichtsausdruck des Fremden ließ sie diese Vermutungen aufstellen. Vielleicht gehörte er aber auch nur zu der Sorte Menschen die immer grimmig drein schauten, aber eigentlich gar nicht so waren. Wer konnte das schon wissen? "Kann ich Ihnen vielleicht helfen?", fragte Julia dennoch mutig und mit dem Schlimmsten rechnend. Vielleicht war der Mann hier ja einfach nur zum ersten Mal hier und fand sich nicht zurecht. Auf ihren zarten rosa Lippen hatte sie das übliche kleine Lächeln, das sie auch immer den Badehausgästen entgegenbrachte.

  • Grimmigen Gemüts wartete der sonst so lebensfrohe Mann auf eine Antwort des nicht vorhandenen Personals. All seine Glieder verspannten sich. Eine Antwort, mehr wollte er nicht. Nein, er würde sich sogar mit einer Reaktion begnügen. Ein Räuspern, ein Husten oder ein Gähnen! Ein Lebenszeichen! Irgendwas! Unermüdlich zuckte seine Augen von links nach rechts. Von oben nach unten. Wo in Herrgotts Namen steckten diese Verkäufer? Nahmen sie ihren Beruf nicht ernst? Wenn Joe etwas nicht leiden konnte, dann waren es solche! Faule Bastarde!
    Gerade wollte sich der erboste Herr zum Gehen bewegen - in solch einem Geschäft wollte er nicht verkehren -, als eine liebliche Frauenstimme hinter ihm ertönte. Die tiefe Falte des Zorns auf seiner Stirn musste dem Ausdruck der Überraschung auf seinem Gesicht kleinbei geben. Die Hilfsbereitschaft der lieblichen Frau - und damit war nicht übertrieben; weiß-grüne Locken, wie sie nur Engel tragen würden, zartrosane Lippen und Augen, die dem Schutzbrillenträger soweit unter die Haut reichten, dass er jedlichen Zorn, den er so eben verspürt hatte, wie weggeblasen war.
    "Guten Tag", begrüßte er die holde Maid mit einem Lächeln. Er hatte seinen Charme wieder entdeckt - noch bevor er ganz verschwinden konnte! "Oh, das können Sie tatsächlich. Wissen Sie, ich soll den Einkauf für die Kaserne erledigen, doch keiner der Verkäufer kommt mir zur Hilfe. Und ich kenne mich hier - selbstverständlich - nicht aus." Eine Anspielung auf die Aufgabe der Frau, aber das konnte die hübsche Dame ja nicht wissen. Joe deutete auf die handgeschriebene Notiz - etwas, womit er ja nichts anfangen konnte.


  • Tatsächlich reagierte der Fremde auf ihre Worte und sein grimmiger Gesichtsausdruck wich einem zugegebenermaßen sehr charmanten Lächeln. Hätte Julia nicht bereits gelächelt, dann hätte sie sich wohl spätestens jetzt von dem Fremden dazu anstecken lassen. Während er seine Situation schilderte nahm die Graugrünhaarigen ihren Gegenüber genauer unter die Lupe. Anscheinend hatte die Badehausbewohnerin recht behalten. Sein Gesicht war nur so verzerrt gewesen, weil er sich hier nicht aus kannte. Was hinter seinen Worten steckte wusste sie natürlich nicht und wahrscheinlich hätte sie ihn dafür gehasst, aber angesichts der Tatsache dass Julia nicht Gedankenlesen konnte steckte sie die nun fröhliche Art des Fremden geradezu an. "Ich helfe Ihnen gerne dabei ihre Besorgungen zu erledigen. Kommen Sie nicht von hier?" Die Grünhaarige trat näher an den Fremden, um über seine Hand hinweg die Dinge von der Notiz besser lesen zu können. Auf der Liste waren einige Lebensmittel aufgeschrieben. Sie hier zu finden war kein Problem für Julia, auch wenn sie noch nicht so lange hier wohnte. "Milch gibt es hier zwar auch, aber wenn Sie wirklich frische Milch haben wollen, dann sollten Sie zur Farm gehen.", merkte die Graugrünhaarige an und zeigte mit dem Finger auf den Punkt auf der Liste. Erst jetzt fiel ihr auf wie nah sie dem Fremden eigentlich gekommen war und intuitiv machte sie einen kleinen Schritt von ihm weg. "Entschuldigen Sie..." Auf ihre Wangen hatte sich ein leichter Rotschimmer gelegt.

  • Ehe der Mann mit dem markanten Gesichtszügen zu sprechen begann, wandelte sich sein sonst so vorlautes Mundwerk einem charmanten Lächeln zu. "Nicht ganz", erwiderte er, der leichte Anflug der Verlegenheit war nicht zu überhören, "von hier komme ich nicht. Jedoch lebe ich schon eine ganze Weile hier. Solange, dass man glauben müsste, dass ich mich hier nun bestens auskennen." Beiläufig massierte der Herr seine Schläfe. Wie andere sich am Kopf kratzten, massierte er seine Schläfe, wenn er verlegen (oder müde) war. "Ich muss jedoch gestehen", fügte er hinzu, "dass ich seit dieser Zeit wenig rausgekommen bin. Sie müssen wissen, ich arbeite und wohne in der Kasern. Wobei ich mehr arbeite, als wohne." Er lächelte verschmilzt. Tagein, tagaus gab es in der Kasern immer was zu schaffen. Und der gute Bade schickte sich nicht, den arbeitswilligen Joe so gut es ging auszunutzen.
    Das junge Fräulein machte den Rotschopf auf einen Punkt der Liste besonders aufmerksam. Frische Milch gab es also auf der Farm zu holen. Gut zu wissen. Besser wäre, wenn man sein Wissen auch anwenden könnte, wenn man nur wüsste, wo sich besagte Farm aufhielt? Demzufolge blickte er etwas hilflos drein, etwas sagen tat er jedoch nicht. Denn in diesem Augenblick bemerkte Joe die plötzliche Nähe der Dame. Sie stand sogar so dicht neben ihm, dass er sogar ihr Parfum riechen konnte. Mhm ... himmlisch!
    Erst als sich die Frau entschuldigte, wofür man sich nicht entschuldigen brauchte, bemerkte er, dass er die Augen für diesen kurzen Augenblick geschlossen hatte. "Oh", erwiderte er lächelnd - was sonst? "Das macht doch nichts ..." Kurz blickte er ihr in die Augen, wendete den Blick dann wieder ab. Unauffällig begann er sich im Laden umzusehen, sein Blick fiel jedoch immer wieder - und das nicht nur kurzzeitig - auf das Anlitz der jungen Frau.


  • Der Fremde wurde plötzlich ein wenig verlegen, als er seine Herkunftsumstände erklärte. Die Verlegenheit ließ seine harten Gesichtszüge verschwinden und ein charmantes Lächeln setzte sich an ihre Stelle. Ein sanftes Kichern verließ Julias Kehle, als sie seinen Worten lausche. "Ja ich kenne das. Die Arbeit hält einen manchmal wirklich davon ab die anderen Dinge im Leben zu genießen.", stimmte sie dem Rothaarigen zu und sah ihn anerkennend an. Man fand nicht jeden Tag jemand der seine Arbeit so ernst nahm wie selbst das tat. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen liebte Julia ihre Arbeit und setzte sie so ziemlich über alles. Es machte ihr schließlich auch Spaß das Badehaus in Ordnung zu halten und dafür zu sorgen, dass es jeder Kunde mit einem Lächeln verließ. "Aber Arbeit geht nun mal vor.", fügte sie mit einem zierlichen Lächeln hinzu, bevor sie dem Mann zu nah getreten war. Er nahm es ihr glücklicherweise nicht übel, aber dennoch war es ihr ein wenig peinlich. Kurz sah sie zu ihm auf, da er ein wenig größer war als sie und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Julia wand den Blick wieder ab, lenkte ihn auf die Regale und fing an die Sachen auf der Notiz zusammen zu suchen. Ihre Wangen wurden noch einen Tick roter und sie hoffte, dass sie sich durch den Einkauf irgendwie ablenken könnte. "Falls sie sich mal entspannen wollen nach der harten Arbeit kann ich es Ihnen nur empfehlen bei uns im Badehaus vorbei zu schauen.", sagte Julia irgendwann, um die Stille zwischen ihnen zu brechen. Ihre Stimme zitterte ein wenig weil sie nervös war. Sie war es einfach nicht gewohnt allein in der Gesellschaft eines Mannes zu sein. Konnte man sich daran überhaupt gewöhnen?

  • "Ganz recht." Ein Ausdruck der Überraschung lag auf seinem Gesicht. Er fragte sich, ob er hier, in den Räumen des Warenhaues, tatsächlich jemanden gefunden hatte, der seine Arbeit über alles stellte und liebte. So wie er. Und dazu war dieser jemand auch noch eine Frau! Konnte er denn solch ein Glückspilz sein?
    Auf die nächste Aussage der Fremden konnte er gewiss von sich behaupten, hier so etwas wie einen - nein, eine Seelenverwandte gefunden zu haben. "... Arbeit geht nun mal vor", das war Musik in seinen Ohren. Sein Lebensmotto sozusagen. Gerne hätte er die liebliche und anscheinend arbeitstüchtige Frau - was für eine wundervolle Mischung! - gefragt, welche Tätigkeit sie denn nachginge. Erstmals half er ihr jedoch lieber die Waren auf der Liste zusammen zu suchen. Und wenig später hatte sich seine Frage dann erübrigt. Das Badehaus? "Das klingt verlockend", säuselte er und hob den Korb mit dem Lebensmitteln an. "Solange ich Sie dort wiedersehe. Ich heiße übrigens Joe. Verraten Sie mir auch Ihren Namen? Damit ich nach Ihnen fragen kann?" Noch wollte er nicht fragen, ob sie auch die Zeit erübrigen könnte und eine Runde mit ihm baden zu gehen. Das erschien ihn dann doch etwas zu forsch. Aber man durfte ja träumen, nicht?
    Nochmals warf der Rotschopf einen Blick in seinen Warenkorb, das einzige was ihm jetzt noch fehlte war die Milch. Und ein Verkäufer, selbstverständlich.


  • Rosetta runzelte die Stirn und zog sich die Wolldecke etwas weiter über den Kopf um die lästigen Stimmen nicht mehr hören zu müssen. Es war zwecklos. Die Stimmen wollten einfach nicht weggehen. Es war eine männliche und eine weibliche Stimme. Die Blondine konnte nicht genau sagen worum es in dem Gespräch ging aber es interessierte sie auch herzlichst wenig. Sie wollte ganz einfach nur ihre Ruhe. Rosetta verlangte nicht viel aber selbst das schien ihr verwehrt zu sein. Ein genervtes Grummeln verlies die Lippen der Verkäuferin. Warum war ihr Bett heute nur so verdammt unbequem? Ärgerlich war das. Mit nach wie vor geschlossenen Augen und mit einer in Falten gelegten Stirn drehte sich sich mit samt der Wolldecke schließlich nach rechts um eine bequemere Position zu finden. Das Einzige was die junge Frau allerdings fand war sich selbst auf dem harten Boden des Warenhauses. Sofort riss die junge Verkäuferin ihre Augen auf und gab einen Schemrzenschrei von sich. Erst als ihr bewusst wurde, dass sie sich nicht in ihrem Bettchen befunden hatte sondern auf einer Holzkiste im Lagerraum des Warenhauses fuhr die Blonde erschrocken hoch. Es dauerte ein bisschen bis sich Rosetta der Situation bewusst wurde und als sie sich wieder vollkommen orientiert hatte wurde ihr Angst und Bange. Sie hatte heute Dienst. Sie hatte sie Verantwortung für den Laden. Blitzschnell war die junge Frau wieder auf ihren Beinen und während sie sich ihren schmerzenden Kopf rieb eilte sie in den Verkaufsbereich. Ihr Haar stand in alle Richtungen ab aber an diese Kleinigkeit dachte die junge Frau gar nicht. Während sie in windeseile durch den Lagerraum sauste schickte sie abertausende Stoßgebete gen Himmel. Oh Gott bitte bitte bitte mach das meine Abwesenheit niemandem aufgefallen ist, mach das niemand die Kasse geplündert hat und mach das alles noch heile ist... Es dauerte nicht lange und die verpeilte junge Frau fand sich hinter dem Tresen wieder. Sie atmete schwer und ihr Blick wanderte durch das Warenhaus. Hierher kamen also die zwei Stimmen, die sie geweckt hatten. Sie hatte Kundschaft. Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Rosetta das junge Pärchen(?).


  • Der rothaarige Fremde stimmte Julias Arbeitseinstellung zu. Ein freudiges Lächeln legte sich bei seinem Blick und seinen Worten auf ihre Lippen. Hier war tatsächlich jemand der ihre Arbeitseinstellung teilte, der seine Arbeit über so ziemlich alles zu stellen schien und zu dem sie sich dank dieser Tatsachen verbunden fühlte. Jetzt hoffte sie erst recht, dass er ihr Angebot mal im Badehaus vorbei zu kommen auch wirklich annehmen würde und schon kurze Zeit später konnte Julia auch schon erleichtert aufatmen, denn genau das tat Joe. Joe. Ein wirklich schöner Name. Und so unglaublich charmant war er, dass seine Worte ihr sofort einen zarten Rotschimmer auf die Wangen zauberten. "Ich bin Julia. Freut mich dich kennen zu lernen Joe.", lächelte sie den jungen Mann ein klein wenig verlegen an und reichte ihm die Hand. Seine Hände waren groß und stark im Vergleich zu ihren zierlichen Fingern. Und das obwohl sie den ganzen Tag hart arbeitete, aber sie pflegte ihre zarte Haut auch regelmäßig, um sie weich zu halten. Hoffentlich bekam der Rothaarige jetzt nicht den Eindruck, dass ihre Hände nicht zur Arbeit geeignet waren. Diese Vorurteile hasste sie nämlich über alles. "Wenn du nach mir fragen willst, dann am besten spät abends. Mittags ist es immer voll und laut, aber je dunkler es wird, desto ruhiger und entspannender wird es im Badehaus und somit auch für mich.", erklärte sie ihm in der Hoffnung, dass sie immerhin ein paar Minuten Zeit für ihn haben würde, wenn er das Badehaus besucht. Zwischenzeitlich hatten sie alle Punkte auf der Einkaufsliste außer die Milch abgehakt und zur Verwunderung Julias war plötzlich jemand hinter dem Tresen aufgetaucht. "Rosetta! Ich hab dich lange nicht gesehen. Wie läuft das Geschäft?" Mit einem breiten Lächeln begrüßte die Graugrünhaarige ihre alte Freundin und zog Joe mit sich, der den Korb mit den Lebensmitteln trug.

  • Julia? Oh Julia, oh Julia! (Oh Romeo, oh Romeo! Warum bist du Romeo?) Selbst dem Kulturmuffel war das weltbekannte Drama bekannt, und er musste zugeben, dass es ein passender Name für eine solch hübsche Frau war. Denn fast genau so hatte er sich die schöne Capulet immer vorgestellt! Welch glücklicher Zufall, dass er das Ende des Stückes nicht kannte.
    "Mich ebenfalls", sagte er sanft zurück lächelnd und schüttelte ihre Hand, welche gar winzig in seinen großen wirkte. Zudem kam er nicht umhin zu bemerken, dass sie ausgesprochen weiche Hände hatte. Solch weiche Hände, die man am liebsten gar nicht mehr los lassen würde. Eine Eigenschaft, die sicherlich schwer zu erreichen ist, wenn man in einem Badehaus arbeitet.
    Dankbar über Julias Ratschlag, er solle abends vorbei kommen, sagte er: "Das werde ich, versprochen." Die Abendzeit war ihm sowieso die liebste. Erstens hasste er es, sich während der Mittagspause zuweit von der Kaserne zu entfernen, zweitens machte er abends Feierabend und ob er diesen nun in einer Schänke oder im Badehaus genoss, machte doch kaum einen Unterschied, oder? Doch, einen Unterschied gab es. Mit höchster Wahrscheinlichkeit würde er Julia nicht in der Schänke antreffen. Und diese Tatsache machte die Entscheidung, in welche Baulichkeit er nun gehen würde, einfach.
    Ohne es bemerkt zu haben - momentan hatte er bloß Augen für eine Frau - war eine Verkäuferin an den Tresen gekommen. Die Haare standen ihr zu Berge, sodass man denken könnte, sie wäre eben erst aus den Federn gesprungen. Joe hoffte inständig, dass sie nur mal wieder zum Friseur musste. Die Arbeitszeit verschlafen - gab es etwas schlimmeres?
    Er folgte Julia zum Tresen, die die Verkäuferin anscheinend zu kennen scheint. Rosetta, hm. Joe lächelte, weil die Höflichkeit es so gebietet, und stellte den Korb mit dem Waren auf den Tisch. "Guten Tag", grüßte er sie knapp, ehe sein Blick wieder zu Julia herüber wanderte. Sie kannten sich also schon länger? Hm.


  • Im Nachhinein musste Rosetta feststellen, dass die beiden Kunden sich doch nicht so nahe standen wie sie dachte. Zumindest noch nicht. Es war zu offensichtlich, was sie vor dem Tresen geplant hatten. Wenig überrascht davon, dass Julia mal wieder einem Mann hinterherschmachtete, wandte sie sich ihrer Freundin zu. "Gut... gut, ja ich kann mich wahrlich nicht beklagen!" sagte sie schließlich etwas unbeholfen und versuchte möglichst nicht den Eindruck zu erwecken, als hätte sie sie keinen Schimmer. Denn so war es. Für heute hatte sie jedenfalls noch keinen Blick in die Kasse geworfen. War da überhaupt was drin? Zwischenzeitlich warf sie dem fremden Herren auch hin und wieder flüchtige Blicke zu und erwiderte seine Begrüßung eher nebensächlich. Anschließend fuhr sie fort. "Und bei dir scheint es auch gut zu laufen, nicht wahr?" Natürlich meinte sie nicht die Geschäfte im Badehaus sondern die Beziehung zum anderen Geschlecht. Frauen sprachen schließlich nicht vor Männern über so etwas sondern taten dies lieber heimlich hinter geschlossenen Türen. Joe stellte sich anschließend in den Mittelpunkt, als er die Waren auf den Tresen legte. In ihrer Routine schnatterte sie die Preise rasch herunter und reichte ihm den Korb wieder zurück. Nun kam der Moment der Wahrheit, sie musste die Kasse öffnen um sein Geld entgegen zu nehmen. Mit fixiertem Blick auf die Schublade öffnete sie diese langsam und offenbarte ihren heutigen Umsatz. Nichts. Ein falsches Lachen fuhr aus ihrer Kehle und sogleich versuchte die Blonde sich zu erklären. "Ihr seid wohl die ersten heute."


  • "Ich freue mich jetzt schon auf deinen Besuch.", verkündete die Badehausbewohnerin an Joe gerichtet. Ein fröhliches Lächeln zierte ihre Lippen bei dem Gedanken sich einmal in Ruhe mit dem noch Fremden unterhalten zu können, während sie beide sich im wohligen, warmen Wasser entspannten. Ob der Rothaarige tatsächlich die Art von Mann war die Julia wertschätzte und ob sie tatsächlich so eine Art Seelenverwandten gefunden hatte würde sich dann sicher nach der gemeinsamen Zeit sagen lassen. Aber hatte Joe denn heute noch etwas vor? Vielleicht sollte die Graugrünhaarige den Charmeur einfach zur Farm begleiten. Ihre eigenen wenigen Einkäufe waren ja bereits erledigt, aber frische Milch und Eier konnte sie immer gebrauchen. Vielleicht ließ sich der Fremde ja zu einem gemeinsamen Ausflug überreden. Rosettas Stimme riss sie schließlich aus ihren Gedanken und mit einem höflichen Lächeln antwortete sie ihrer alten Freundin schließlich, ohne auf die Frage einzugehen, die in ihrem Unterton mitschwang. "Ja im Badehaus läuft wie immer alles gut." Natürlich konnte sie nicht sagen, ob Melody und Persia in ihrer Abwesenheit nicht irgendetwas angestellt hatten, aber sie hoffte inständig, dass noch alles heil geblieben war. Dass Rose eigentlich auf etwas angesprochen hatte überging sie einfach. "Du kannst ja gerne mal vorbei schauen, um dich davon zu überzeugen." Mit diesen Worten legte sie das Geld für ihre Einkäufe auf den Tresen und sah zu Joe, um darauf zu warten, dass auch er bezahlte. Überraschenderweise lag sein Blick auf ihr und unwillkürlich legte sich wieder ein sanfter Rotschimmer auf ihre Wangen.
    "Mir fehlen noch Milch und Eier. Hast du was dagegen, wenn ich dich zur Farm begleite? Oder hattest du gar nicht vor heute noch vorbei zu gehen? Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten" Sie schaffte es ihre Augen auf den Schönling zu richten und Rose zu ignorieren. Bestimmt lag ein wissendes Lächeln auf ihren Lippen und das wollte Julia sich nun wirklich nicht ansehen. War es zu aufdringlich von ihr den jungen Mann um etwas Zeit zu bitten? Ein wenig egoistisch kam es ihr schon vor, denn sie wollte ihn nicht von der Arbeit ab halten.


  • -> Von Monstertrainigslager


    Komplett genervt, von dem schönen Wetter, stieß Kross die Tür des Ladens auf und trat ein.
    Er war menschenleer, was dem schwarzhaarigem Mann gerade recht kam, so konnte er in aller Ruhe einkaufen, ohne von irgedeinem Gutmenschen möglicherweise von der Seite an gequatscht zu werden. Im Kopf ging er die Dinge durch die er brauchen würde. Möglicherweise könnte es hier auch Besen zu kaufen geben, aber er wusste das nicht sicher. Oft ging er nicht einkaufen, meist nur einmal im Monat. Er war gut darin soweit voraus zu planen, damit er immer das kauft was lange hielt, auch wenn das bedeutete manchmal auf frisches Brot zu verzichten. Während er so durch die Gänge ging fiel ihm auf, dass er vielleicht eine Tasche holen sollte, sonst würde der Transport nach Hause etwas kritisch. Also begab er sich mit den wenigen Dingen ,die er zu diesem Zeitpunkt schon geholt hatte, wieder nach vorne in den Eingangsbereich. Nur um festzustellen, dass die Taschen an der Kasse zu finden waren. Wieder ein Knurren und mit schleppenden Schritten trottete er durch den Laden. Mit der Tasche unter dem Arm setzt er den Einkauf fort, das Personal würdigte er keines Blickes.

    Your existence is not impossible, but it's also not very likely.


    If you see something
    say nothing
    and drink to forget


  • Bester Laune und leise pfeifend betrat das junge Mädchen das Warenhaus auf der Suche nach weiteren Zutaten für ihren Kuchen, den sie zur Feier des Tages backen würde. Immerhin war sie jetzt eine angehende Heilerin und das musste gefeiert werden! Nur zu schade dass sie niemanden hatte, mit dem sie diese Freude teilen konnte.. zumindest war gerade keiner ihrer Freunde in der Nähe. Collette nahm sich eine Packung Mehl aus dem Regal und folgte weiter den schmalen Reihen. „Eier.. Milch.. ich bin zu faul dieses Mal auf den Bauernhof zu laufen..“, murmelte das Blondchen zu sich selbst. Als sie beim Zucker angekommen war, den die Bäckerstochter auf jeden Fall brauchte, war der Spaß aber zuende.. sie war zu klein um an das Päckchen am oberen Ende des Regals heran zu kommen. Aber wie der Zufall so will, ging gerade ein schwarzhaariger Kerl an ihr vorbei. „Uh, entschuldigen Sie..?“ Coco zupfte am Stoff seines Oberteils. „Könnten Sie mir vielleicht den Zucker von dort oben reichen? Ich.. bin zu klein.“


  • Doug kam murrend aus einem Hinterzimmer des Warenhauses in den Verkaufsraum, nur um festzustellen, dass sich zwei Perso- Kunden dort eingefunden hatten und mit ihrem Einkauf beschäftigt waren. Also keine Chance, einfach früher zu gehen und das zu tun, was er tun wollte, schließlich konnte sich auch jemand anders um den Laden kümmern. Aber jetzt war er hier und Kunden direkt vor seiner Nase. Er kratzte sich am Kopf und lehnte sich gegen den Tresen, beobachtete kurz das Mädchen, das nun am Oberteil eines Mannes zupfte, den Doug selbst nicht unbedingt als sympathisch bezeichnen würde, aber das konnte ihm egal sein. Solange er zahlte, was er sich ausgesucht hatte. Und solange er nicht vorhatte, jemanden umzubringen. Zumindest fände Doug es nicht unbedingt lustig, würde er das jetzt und hier tun.
    Mit Schwung stieß er sich vom Tresen ab und überlegte kurz, ob er zu den beiden treten sollte, entschied sich jedoch dagegen. Wenig später dachte er darüber nach, ob er stattdessen Waren auffüllen sollte, doch auch das schien ihm keine geeignete Tätigkeit für den Moment zu sein. Also entschied er sich dafür, sich hinter den Tresen zu stellen und dort zu warten. Irgendwie musste er ja schließlich so tun, als wäre er ein gewissenhafter Arbeiter.


  • Gerade hatte sich Kross einige Gläser eingelegtes Obst und Gemüse in die Tasche gepackt, als er die Ladenglocke hörte. Das Geräusch ließ ihn zusammenzucken, doch wer da kam interessierte ihn nur bedingt. Wenn jetzt mehr Menschen in den Laden kamen sollte er sich beeilen um unnötige Konversation zu vermeiden. In seinem Kopf ging er die Liste an Dingen durch die er noch benötigte und ihm fiel ein das er noch Fleisch zum pökeln und trocknen mit nehmen könnte und es vielleicht doch keine all zu schlechte Idee wäre Mehl und Hefe mit zunehmen um selbst Brot zu backen, welches ja dann schließlich auch eine Weile halten würde. Als er in den Gang einbog, bemerkte er das blonde Mädchen und schnappte sich den nächstbesten Packen Mehl. Schnellen Schrittes ging er an dem kleinem Fräulein vorbei, blieb jedoch stehen als er ein Ziehen an seinem Hemd fühlte.
    Das „Uh, entschuldigen Sie..?“ welches die junge Frau an ihn gerichtet hatte, ignorierte er gekonnt in der Hoffnung sie würde die Geste verstehen, jedoch folgte ein „Könnten Sie mir vielleicht den Zucker von dort oben reichen? Ich.. bin zu klein.“ und dem Schwarzhaarigem blieb nichts anderes übrig als darauf zu reagieren.
    Mit einem Knurren wandte er sich der Blondine zu und starrte finster auf sie herab. Langsam hob er seinen Arm, deutete mit seinem Finger auf den Zucker und fragte monoton: „Denn da?“
    Einen Moment schien er zu überlegen. „Hmmmmmm....“ Mit dem Finger, mit dem er auf den Zucker gedeutet hatte, tippte er sich nun nachdenklich gegen sein Kinn, musterte den Knirps vor ihm nochmal, holte kurz Luft und antwortete kurz und trocken: „Nein.“ Mit einer schwungvollen Drehung wandte er sich von ihr ab und verließ den Gang. Jetzt brauchte er nur noch das Fleisch und einen Besen, wenn es hier überhaupt Besen gab. (Un)glücklicherweise stand hinter dem Tresen eine mehr oder weniger willig wirkende Arbeitskraft, die man mit solchen Problemen ja belasten konnte.
    Kross holte nur noch schnell das Fleisch um den Laden im Fall eines Falles schnell verlassen zu können, dann lief er zum Tresen und richtete seine Frage an den Mann dahinter. „Habt ihr hier irgendwo auch nur annähernd so etwas wie Besen?“

    Your existence is not impossible, but it's also not very likely.


    If you see something
    say nothing
    and drink to forget


  • „Ja, ja, genau, einfach ein Päckchen davon.“, erwiderte das junge Mädchen und hielt ihre Hände hin, um den Zucker entgegen zu nehmen aber.. irgendwie wurde daraus nichts. Der fremde Mann drehte sich herum, nachdem er ihre Bitte nicht erfüllt hatte und sich unhöflicherweise einfach in die nächste Reihe verkrümmelte. Collette verschränkte ihre Arme vor der Brust und plusterte ihre Wangen auf. „Wie unhöflich..!“, murmelte die Heilerin ehe sie ihre Stimme hob und dem Dunkelhaarigen noch etwas hinterherrief. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen!“ Auf das Sie verzichtete das Blondchen jetzt mit Absicht. Also echt, der wird mal so ein richtig griesgrämiger alter Opi.. bald werden seine grauen Haare wachsen, der wird schon sehen!! Aber die Bäckerstochter konnte sich noch so sehr über den Fremden aufregen wie sie wollte, das löste nicht wirklich ihr Problem, dass sie schlichtweg zu klein dafür war, um sich das gewünschte Zuckerpäckchen aus dem Regal zu holen. Weswegen sie schnellen Schrittes zu dem Rothaarigen hinter den Tresen rannte und diesesmal den Kerl von gerade eben ignorierte. „Könnten Sie mir vielleicht helfen?“, fragte Coco den Mitarbeiter und schielte zu Kross. „Ich glaube, sie sind um einiges hilfsbereiter als manch andere Menschen hier.“


  • Nachdem Doug erst gar keine Aufgabe gehabt hatte und stattdessen gut beobachten konnte, wie der Mann die Bitte der jungen Frau abwies, kamen nun plötzlich beide gleichzeitig auf ihn zu. Da Kross allerdings zuerst hier gewesen war, antwortete er auch ihm. „Ja, haben wir.“ Er wartete einen Augenblick, immerhin war die Frage eigentlich gewesen, ob sie überhaupt Besen hätten. Letztlich wollte er allerdings auch keine Beschwerden von irgendeinem Kunden bekommen, der ihm eigentlich ziemlich egal war. „Wir haben auch Staubwedel, ist doch annähernd so etwas wie ein Besen.“ Er grinste kurz, machte sich dann auf den Weg, dabei nickte er dem Mädchen zu.
    Nun, man musste wissen, dass auch Doug nicht unbedingt groß war, weshalb es schon eine Herausforderung war, den Zucker vom Regal zu holen. In solchen Momenten wünschte er sich, er könnte fliegen. Oder zumindest schweben. Libellenflügel wären ziemlich genial, musste er schon sagen.
    Nachdem er sich allerdings gestreckt hatte, konnte er den Zucker mit den Fingerspitzen erreichen und nach vorne ziehen, diesen reichte er dann dem Mädchen und führte den Mann zu den Besen. „Ich kann auch noch ausführlich erklären, wie ein Besen funktioniert, falls eine Beratung erwünscht ist.“Erneut ein Grinsen, er wusste, dass Witze bei diesem Kunden wohl weniger gut ankamen – okay, er wusste es nicht, ahnte es aber –, doch das hinderte ihn nicht daran, diesen Kommentar auszusprechen. War immerhin sein Laden. Zumindest arbeitete er hier.
    Er hatte nichts gegen ihn, wirklich nicht, auch wenn er Doug eher unsympathisch war, doch das war einfach seine Art. Und daran würde auch eine finstere Ausstrahlung nichts ändern, als würde ihn das abschrecken!

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