Der Strand


  • Was Vishnal über die Familienbindung oder das förmliche Sprechen sagte wurde auf magische Weise aus Odettes Gedankengang gewischt, als der Butler sie doch tatsächlich wunderbar nannte. Ein fröhliches, glückliches Lächeln legte sich bei seinen Worten auf ihre Lippen und ein kleines Lachen kam aus ihrer Kehle. Es war immer wieder schön zu hören, wenn jemand sie so mochte wie sie war und das obwohl sie so oft kindisch sein konnte. Aber das wusste Vishnal ja auch gar nicht... trotzdem machte es sie unglaublich glücklich dass er das gesagt hatte. "Du bist genauso wunderbar Vishnal! Also hör auf dich selbst schlechter zu machen als du bist. Du bist ein wunderbarer Mensch.", lächelte die Lilahaarige ihren Gegenüber an. Glücklicherweise wurde dann ja auch schon das Thema gewechselt, weil Odette wirklich nicht gewusst hätte, was sie noch hätte sagen sollen, um Vishnal klar zu machen, was für ein toller Mensch er war. Auch wenn er ein wenig ungeschickt zu sein schien, dafür aber umso freundlicher und liebenswürdiger. Er brachte sie mit so einfachen Reaktionen sofort zum Lächeln, aber vielleicht lag das auch daran, dass Odette an sich ein viel zu fröhlicher Mensch war. Seine Reaktion über ihren Beruf und das Lob seiner Kollegin, sowie das Grinsen das dabei auf seinen Lippen lag, brachte die Lilahaarige erneut zum Lachen. Anscheinend war Lob von Chlorica ziemlich rar. Um so glücklicher war die Köchin jetzt, dass ihr Essen von der Frau gelobt worden war. "Ich würde mich sehr freuen, wenn du mal von meinem Essen kosten würdest. Du bist jederzeit herzlich eingeladen, wenn du ein wenig Zeit entbehren kannst.", sprach Odette mit einem fröhlichen Grinsen, bevor Vishnal seine Tätigkeit erklärte. Gespannt lauschte sie seinen Worten. Angestellte der Saint Coquilles waren er und Chlorica also. "Wirklich beneidenswert.", murmelte die junge Frau, die schon einmal an der Villa vorbeigekommen war. Sie war einfach riesig und der Name Saint Coquilles war in vielen anderen Gegenden des Landes ebenso bekannt wie hier. "Kein Wunder dass ihr so förmlich sprecht und euch so tadellos verhaltet. Da wird man ja fast ein wenig neidisch.", schmunzelte Odette. "Angesichts deiner würdevollen Aufgabe als Butler einer Adelsfamilie werde ich dir dein Sprachverhalten vergeben.", erklärte sie übertrieben theatralisch, lachte dann erneut und sah Vishnal wieder mit leuchtenden Augen an. "Dafür erwarte ich aber eine Rundführung durch die Villa und das ganze Anwesen und eine Audienz mit dem hofeigenen Küchenchef. Er hat sicher noch ein paar Tipps für mich auf Lager." Das waren wirklich wunderschöne Gedanken und Zukunftsblicke, aber Vishnal könnte ja noch auf die Idee kommen und nein sagen. "Außerdem würde ich mich für die Führung und die Audienz dazu bereit erklären dir für dein Missgeschick" sie sah kurz vielsagend an sich herunter, "zu verzeihen." Es folgte ein neckischer Blick auf den Butler, der sich in ein breites Lächeln verwandelte, als er zurückblickte.


  • Vishnals Wangen verfärbten sich hauchzart rosa, als Odette ihn so mit Lob überschüttete. "Z-Zu viel der Ehre..", erwiderte er noch nuschelnd. Lob war etwas womit der Butler überhaupt nicht umgehen konnte, da er es auch nahezu nie bekam. Weswegen auch? Man wurde nach seiner Arbeit gewertet, nicht nach seiner Person und Perfektionismus war gerade das beste für die Adligen der Saint Croquilles. Er verstand daher auch nicht Recht, wie Odette zu der Ansicht kam, zumal sie ihn wohl unmöglich bereits einschätzen konnte..? Oder etwa doch..? Hatten Frauen diesbezüglich tatsächlich einen sechsten Sinn?! Er schob das Thema gedanklich beiseite und kam daher gar nicht mehr dazu, das Angebot der Köchen anzunehmen.
    "Neidisch? Weswegen?", erkundigte er sich stattdessen, froh wieder eine normale Gesprächsbasis gefunden zu haben. Den Neid konnte er nicht ganz nachvollziehen, fühlte sich nicht jeder zu einer bestimmten Arbeit berufen entsprechend einem Umfeld das dem persönlichen Wesen entspricht? "Fühlt Ihr euch im Gasthof etwa nicht wohl?", erkundigte er sich daraufhin besorgt. "Ich werde mein Möglichstes versuchen um eine Begegnung wie gewünscht zu arrangieren.", gab der Butler an "Ein Rundgang.. könnte sich jedoch als leicht schwierig gestalten..", fügte er hinzu und verfiel diesbezüglich sofort ins Grübeln. Es war ohne Erlaubnis nicht gestattet jemanden in die Villa einzulassen und er war nur ein einfacher Butler. Vishnal schluckte. Eine derartige Anfrage.. aber heimlich war ganz ausgeschlossen, niemals würde er das Vertrauen seiner Herren missbrauchen! Sein Schreck wurde noch größer als Odette erneut auf sein Missgeschick anspielte. "Mylady sicherlich habt Ihr Recht einen angemessenen Tribut für die von mir verursachte Misere, die euch Schaden zufügte zu fordern, doch bitte ich Euch inständig meinen Herrn hier außer Acht zu lassen, auf das mein Versagen sein Wesen nicht schmälert, zumal dieses in der mir gnädig zur Verfügung gestellten freien Zeit geschah." Vishnal war nicht klar, welche Wirkung seine Worte auf das lilahaarige Mädchen haben würden, zudem er sich dabei verbeugte und darauf wartete, dass sie ihm gestattete sich wieder aufzurichten.


  • Vishnal schien tatsächlich ein wenig verlegen zu werden, nachdem er von Odette gelobt wurde. Anscheinend konnte er noch nicht so gut damit umgehen. Bei einer Kollegin wie Chlorica war es sicherlich auch nicht einfach das ganze zu lernen, aber das konnte die Lilahaarige ja nicht wissen, denn sie kannte die beiden ja eigentlich noch überhaupt nicht. Als Vishnal dann fragte, ob sie im Gasthof unglücklich sei schüttelte die junge Köchin sofort den Kopf. "Nein, nein, nein... so ist das nicht. Du hast mich falsch verstanden. Ich arbeite sehr gerne im Gasthof an der Seite der anderen Köche. Zudem kann ich da meiner Schwester beim Singen zuhören. Trotzdem muss es eine Ehre sein für eine so bekannte Familie arbeiten zu dürfen. Ich würde mich aber wahrscheinlich nicht wohl fühlen in einer Villa.", gab sie zu bedenken. Leider schien der Butler ihre Bitte abschlagen zu müssen sie durch die Villa zu führen. Aber irgendwie war das natürlich auch verständlich. Schließlich war es nicht seine Villa, sondern die seines Herren. Er sprach das immer so aus, als wäre ein Gegenstand, der jemandem gehörte. Irgendwie fand Odette das ein wenig seltsam, aber wahrscheinlich war es für einen Butler normal so gesehen zu werden. Beziehungsweise so zu sprechen. Das mit dem Sprechen bemerkte man ja bei Vishnal ja aber auch sofort. Genauso wie bei seiner Kollegin. Als sich der junge Mann ihr gegenüber dann auch noch verbeugte, um sich zu entschuldigen wurde es der Lilahaarigen ein wenig unangenehm. "Oh Vishnal! Bitte richte dich wieder auf! Ich bin doch keine Heilige oder Königin oder etwas dergleichen." Sie hielt die Hände abwehrend vor die Brust. "Du kannst mich ganz normal wie jeden anderen..." Den Satz sprach sie erst gar nicht zu Ende. Wahrscheinlich behandelte er jeden Menschen so. "Du musst dich nicht vor mir verbeugen, okay?", sagte sie stattdessen und lächelte zaghaft. "Ich nehm es dir ganz bestimmt nicht übel, wenn du mir die Villa nicht zeigen kannst. Das ist alles gar kein Problem. Das war auch ein bisschen zu viel verlangt von mir. Entschuldige. Aber auf das Gespräch mit eurem Koch bestehe ich.", lachte sie und schlang die Arme wieder um ihren Körper. Es wurde langsam immer kälter und die Tatsache dass sie immer noch durchweicht hier herum stand machte es nicht gerade wärmer. "Hättest du was dagegen wenn wir uns irgendwo weiter unterhalten, wo es... vielleicht trocken ist? Oder halte ich dich gerade von deiner Arbeit ab? Das will ich auf keinen Fall!"

  • Iris fühlte sich so, als würde sie wirklich bald zu Asche zerfallen! sie raste auf einen der Schirme zu und stellte sich unter ihn. Sie dachte, dass ihre Haut schon zu zischen angefangen hätte. Wäre sie nicht gleich in den Schatten gegangen wäre das vielleicht ihr ende gewesen. Hoffentlich verspätet sich diese Cecilia nicht auch noch. Sonst wird sie mich hier noch als Aschehaufen finden! Wenn sie nur wüsste, was ich durchmachen muss... Sie blieb auf der kleinen Sonnenliege sitzen und sah sich um. Dank des Schirmes war sie gut geschützt. Sie begann zu lachen. Einfach so, und sie wusste auch nichtmal weshalb. Es war nur ein Schmunzeln aber dennoch... Sie vergas die Verabredung schon fast.

    Alles was wir tun führt folgen mit sich, auch wenn es richtig erscheint.

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  • Cecilia kam am Strand an und suchte diesen mit den Augen ab. Hm wo ist Iris denn? fragte sich die Elfe. Da erblickte sie ihr Ziel. Iris saß unter einem Schirm...und lachte sie etwa? Ceci freute sich über die Tatsache, das Iris lachte. "Hey. Hier bin ich. Wo geht es zur Wahlinsel?" fragte die orangehaarige, als sie bei Iris angekommen war. Diese zeigte erklärte schnell den Weg. Und los ging es.

  • Iris fraget: "Woher... kommst du?" Sie blieb den Rest der Kletterpartie Stumm und versuchte, dass Gleichgewicht auf der Ranke zu halten. Sie krallte sich mit ihren Fingern fest, um nicht zu fallen. Die Hitze begann schon, ihre Haut zu trocknen und sie betete, dass eine Wolke kam und die Sonne verdeckte. Cecilia wusste ja nicht, dass Iris keine Sonne treffen durfte. Iris' beten wurde wohl erhört und Wolken zogen Auf. es begann sogar etwas zu regnen. Mit jedem tropfen hörte mann ein kleines tschh aus Iris' Richtung. Mist! Daran hab ich nicht mehr gedacht! Wenn sie jetzt herausfindet, dass ich ein Vampir bin... Sie ging auch nicht darauf näher ein und wagte garnicht, daran zu denken wie ihre "Freundin" über sie denken würde, wenn sie wüsste, was mit Iris vor sich ging.




    (Nekogirl, lass du uns bitte ankommen? Danke)

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  • "In.. In Ordnung!" Was ich mich wieder anstelle.., dachte er etwas zerknirscht bei sich, ließ sich jedoch nichts anmerken. "Tut mir leid. Ich fürchte ich bin zu wenig unter dem normalen Volk.", kommentierte er mit leicht gequältem Gesichtsausdruck ohne zu bemerken, dass man dies leicht abwertend auffassen konnte, was in keinster Weise so gemeint war. Vishnal konnte nichtsdestotrotz kaum aus seiner Haut. Mit Schreck fiel ihm nach den Worten der Lilahaarigen auch wieder ein, dass das Mädchen ja - dank ihm wohlbemerkt - vollkommen durchnässt war. "Verzeiht, natürlich! Ich denke das beste ist, wenn ich Euch zu Euren Schwestern bringe, dann könnt Ihr Euch trockene Kleidung anlegen." Den Fehler, den er begangen hatte würde sich der Butler so schnell nicht verzeihen können, doch zuallererst stand nun das Wohlergehen der Dame an oberster Stelle.


    ► Gasthof.

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    Sakuya erblickte den Strand und steuerte ihn sogleich an. Sie ging am Meer entlang und und genoss die frische Luft. Sakuya hielt an und sah starr auf das klare Wasser. Ihre schwarzen Haare wehten im Wind, genau wie ihr rosa-schwarzer Kimono. Sakuya sagte nichts, sie schwieg nur und machte sich tausend Gedanken. Sie hasste so gut wie alles. Warum? Warum war alles so, wie es nunmal war? Sakuya konnte es sich nicht erklären. Tränen sammelten sich in ihren Augen und eine einzelne lief ihre Wange hinunter. Doch diese wischte die schwarzhaarige schnell weg. Zu groß war die angst, jemand könnte sie beobachten. Doch sie stand ganz alleine da. Alleine... wie immer... Sakuya wurde wieder traurig. Sie starrte einfach weiter hinaus in die Ferne. Es war später Nachmittag, doch es begann schon zu dämmern. Sakuya wusste nicht, wie lange sie dort stand. Doch es musste doch länger gewesen sein. Denn es war mittlerweile komplett finster. Nur der Mond und die Sterne spendeten Licht. Eine Sternschnuppe wanderte über den Himmel. Wie schön... Der Mond war komplett gefüllt und die Sterne schienen heller zu strahlen als sonst. Das lag bestimmt am Vollmond, das dachte auch Sakuya. Eine weitere Sternschnuppe zog ihren Glanz über den Nachthimmel. Sakuya seufzte. Es sah so schön aus, doch trotzdem konnte sich nicht lächeln. Die Kälte spürte sie nicht. Die wellen rauschten. Ansonsten war es still. Einzig und allein die Geräusche der Natur waren zu hören. "Wie lange noch? Wie lange soll es noch so weiter gehen?" Flüsterte sie.

    Lass dich vom Äußeren Schein nicht blenden. Jeder trägt einen leuchtenden Kristall in sich.
    Man zeigt in nicht jedem, aber er ist dennoch da.
    Nicht jeder sieht in, aber er strahlt in der tiefen Finsternis immer hell.
    Und viele, die ihn sehen halten ihn für selbstverständlich. Aber das ist er nicht.
    Ein Kristall ist nur wertvoll, wenn du ihn schätzt.


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  • Gut zu Fuß - sicherlich erwartete man ihn schon in der Tarverne - schritt Joe tapfer durch die Nacht. Mitsamt den Einkauf, welcher hoffentlich Tage, nein Wochen(!) ausreichen müsste. Alsbald wollte er nicht wieder einkaufen gehen, auch wenn man dabei so liebliche Frauen wie Julia kennenlernte! Diese wundersame Begegnung änderte leider nichts an seiner altgegenwärtigen Meinung: Einkaufen sei Frauensache!
    Der vollbepackte Mann trat in der Dunkelheit neben den Pfad, welchen er schon seit geraumer Zeit folgte. Sein Fuß landete auf eine weiche, nachgiebige Unterlage, welche den jungen, unvorbereiteten Mann kurz zum Schwanken brachte. Er schwankte - wie gesagt - nicht lange, nur einen Moment. Und doch verlor er etwas aus seinem Einkauf. Anfangs wusste er nicht, was er genau er verloren hatte, er hatte ja bloß vernommen, wie ein stumpfer Gegenstand im Sand aufschlug. Erst als er sich bückte und angestrengt danach suchte, es fand und es ertastete, erkannte er, dass es eine der Milchfalschen von der Farm gewesen war. Hoffentlich hatte sie sich keinen Riss zugezogen, das wäre äußerst schade.
    In dem Moment, als er sich aufrichten wollte, vernahm der Rotschopf ein weiteres Geräusch. Es war ganz nah und wenn er sich nicht irrte, glaubte er, eine Frauenstimme vernommen zu haben. "... lange noch?" Wie lange noch? Könnte es das gewesen sein? Der junge Mann richtete sich auf, streckte den Rücken durch und schritt auf den Ursprung der vermeintlichen Frauenstimme zu. Und tatsächlich, im Mondlicht und im Anlitz der Sterne konnte er die liebliche Silhouette einer exotisch aussehenden Frau ausmachen. Er beobachtete sie eine Weile, war sich nicht sicher, erst, weil er sich nicht sicher war, ob seine Sinne ihn einem Streich spielten. Vielleicht stand ihr ja gar nicht eine solche Frau? Vielleicht war es Einbildung, Halluzination? Dann jedoch, nachdem er sich sicher war, dass dort wirklich eine Frau stand, bemerkte er, dass sie traurig wirkte. Wozu sollte man auch sonst zu so später Stunde einsam und verlassen am Strand stehen und in die Ferne sehen?
    Joe räusperte sich - hauptsächlich, um sich bemerkbar zu machen ohne die junge Dame zu erschrecken. "Entschuldigung", sagte er, "aber ist es nicht ein wenig spät für eine so hübsche Frau, um ganz allein hier draußen zu sein?" Er lächelte, obwohl sie es wohl kaum in der Dunkelheit erkennen dürfte. "Ich meine, um schwimmen zu gehen ist es sowieso zu kalt ... bei dieser Jahreszeit!" Da stellt sich mir doch die Frage, was sie dann wohl hier draußen treibt?

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    Sakuya vernahm eine Stimme. Eine Männerstimme. Das funkeln in ihren Augen verschwand und sie verdüsterten sich. Sie war nicht mehr alleine. Der Hass auf alles und jeden kam wieder hoch, ungewollt versteht sich. "Das ist meine Sache. " erwiderte die schwarzhaarige nur kalt. "Was interessiert es überhaupt jemanden was ich mache oder was aus mir wird?" Ihre Stimme war abweisend und Sakuya starrte nur weiter in die Ferne. Wieder eine Sternschnuppe. Wenn das mit den Wünschen nicht nur ein Märchen wäre. .. seufzte sie innerlich. Aber äußerlich blieb sie emotionslos. Warum redete der Mann überhaupt mit ihr? Es war sowieso sinnlos sie anzusprechen. Sakuya ließ niemanden einfach an sich heran. Ein Windzug durchfuhr ihr Haar, sodass dieses im Wind wehte. Ihr Kimono wurde auch etwas aufgewirbelt, doch Sakuya spürte nichts. Rein garnichts. Das Licht der Sterne spiegelte sich in ihren Augen. Sie sehnte sich nach der Ferne. Nun machte sich die schwarzhaarige doch die Mühe den Mann anzusehen. Rote Haare, braune Kleidung, vollgepackt. stellte sie fest. In Sakuyas Gesicht regte sich kein einziger Muskel, als sie ihn musterte. Doch sie sagte nichts, sie schwieg einfach und wendete sich von ihm ab. Ihr Blick richtete sich wieder in die Ferne und der Wind wirbelte wieder ihr Haar auf. Die Wellen rauschten und die Sterne funklten. Wüsste Sakuya es nicht besser, würde sie meinen sie wäre wieder alleine.

    Lass dich vom Äußeren Schein nicht blenden. Jeder trägt einen leuchtenden Kristall in sich.
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    Versucht, die Milchflasche zurück in den Beutel zu balancieren, vernahm der Rothaarige die Stimme der Lady im Kimono mit einem plötzlichen Halten. Er hob die Augenbraue, versucht, die Frau im Dunkeln zu mustern, ehe er sich weiter daran machte, die Milchflasche zu versenken. Du bist ein Narr, erinnerte er sich lächelnd, wenn du denkst, dass dich jede Frau mit offenen Armen empfangen würde. Zwei mal an einem Tag konnte man nun mal nicht so ein verdammtes Glück haben, lieber Joe. Doch diesmal, so glaubte er zu mindestens, dürfte er nicht nur allein abstoßend auf die exotisch wirkende Frau wirken. Nein, er glaubte, dass da noch etwas anderes war. Diese eisige Kälte in ihrer Stimme ... verdächtig!
    Nach langem Hin und Her hatte es der junge Mann endlich geschafft, die Milchflasche scherbenlos zu versenken. Er richtete sich auf, blickte der exotischen Frau mitten ins puppenhafte, weiße Gesicht. Und was für ein schönes Gesicht sie hatte; reine Haut, strahlende Augen. Welch Schande, dass diese einen solch traurigen Ausdruck angenommen hatten.
    Joe entschied, nicht auf die Frage der jungen Dame zu antworten. Was hätte er auch sagen sollen? Er kannte sie ja gar nicht, er wusste nicht, ob es jemanden gab, der sich aus ihr etwas machen würde. Deshalb richtete er seinen Blick gen Himmel und wie es der Zufall wollte, schickte er in diesem Moment eine Sternschnuppe einher. "Sieh", sagte er und fügte mit einem Murmeln hinzu: "Du solltest dir etwas wünschen." Auch er verschloss die Augen, nachdem er dem Leuchten am dunkeln Nachthimmel lange genug hinterher gestarrt hatte, und wünschte sich etwas. Was genau er sich wünschte, würde er natürlich nicht verraten. Dann würde es ja nicht in Erfüllung gehen. Und beim Anblick dieser Frau wäre dies sehr schade. Nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte, blickte er sie erwartungsvoll an. Ob sie seinen Ratschlag befolgt hatte? Vielleicht war sie ja auch der Typ-Mensch, der an solch einen Unfug nicht glaubte. Was zwar sehr schade wäre, weil es immerhin ein lustiger und auch interessanter Brauch war. Zu erfahren (oder nicht zu erfahren), was sich die Menschen so wünschten war immer ein sehr interessantes Vergnügen. Was wohl mit dieser Frau geschehen sein muss, dass sie so war, wie sie war? Das würde der neugierige Mann zu gern erfahren.

  • Sakuya sah auf und erblickte sie Sternschnuppe. "Kinderkram." Meinte sie monoton. "Wünsche erfüllen sich nicht. " Sakuya starrte weiterbin den Nachthimmel. Nach einer Weile aber senkte sie den Kopf und sah auf den Sand unter ihren Füßen. Ihre Gedanken waren bei dem Vergangenen, obwohl sie eigentlich nicht daran denken wollte. Wie einfach konnte es sein, aber natürlich hatte Sakuya es wieder kompliziert. Sue seufzte. Verdrängte die Gedanken und sah einfach wieder auf das Wasser. So klar und unversehrt. Genau das Gegenteil von ihr. Sakuya spürte den Wind wieder um sich herum. Sind zitterte leicht. "Ich könnte dich eigentlich auch fragen, was du hier um diese Uhrzeit machst. " Saku wusste, dass das unhöflich war, doch es war ihr relativ egal. Mit mieser Laune sah sie weiter aufs Wasser. Eigentlich wollte sie alleine sein, doch dann vekam sie ja Gesellschaft.

    Lass dich vom Äußeren Schein nicht blenden. Jeder trägt einen leuchtenden Kristall in sich.
    Man zeigt in nicht jedem, aber er ist dennoch da.
    Nicht jeder sieht in, aber er strahlt in der tiefen Finsternis immer hell.
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  • Kinderkram? Erneut zuckte seine rechte Augenbraue in die Höhe. Interessant, dachteer. Wünsche gehen nicht in Erfüllung? Einen Moment dachte er darüber nach und kam schließlich zu der Frage, welcher ihrer Wünsche wohl so schmerzhaft unerfüllt geblieben war. Ob es nur ein ganz großer oder mehrere auf einmal waren. Ob das der Grund ihrer Trostlosigkeit war. Zu gerne hätte er sie danach gefragt - tat es jedoch nicht. Die Höflichkeit verbot es ihm, eine Fremde fragte man nicht derart persönliche Dinge. Es sei denn, man wäre ein naiver Narr. Aber er war kein Narr, oh nein. Erst schwieg er, weil er glaubte, dass das das Beste wäre. Das war es jedpch nicht. Er lächelte und meinte dann: "Du irrst dich. Jeder Wunsch kann in Erfüllung gehen, du musst es nur wollen. Vermutlich denkst du auch daher, dass es Kinderkram wäre. Weil nur die Kinder die Kraft besitzen bedingungslos an etwas - auch wenn es unmöglich erscheint - zu glauben." Dann zuckte er jedoch die Achseln und fügte kurzerhand hinzu: "Aber ich kann dich ja nicht zwingen, an etwas zu glauben. Vielleicht reicht es ja, wenn es einer von uns tut. Wenn sich mein Wunsch erfüllt, haben wir ja auch beide etwas von." Gewagte Worte, mit denen er hoffte, die Neugier in ihr geweckt zu haben. Wengistens versuchte sie, so schien es jedenfalls, doch ein Gespräch mit ihm führen zu wollen. "Was ich hier mache?", lachte er und hob die Arme ein bisschen an, um auf den Einkauf deuten zu können. "Vermutlich, aber auch nur vielleicht, trage ich gerade den Einkauf nach Hause. Und anscheinend bin ich ein sehr, sehr langsamer Träger ... Das jedenfalls würde die späte Uhrzeit erklären."

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    Die Art wie der Fremde mit ihr sprach passte der Brünette ganz und gar nicht. Stumm fixierte sie sich auf den Horizont, soweit sie diesen in der Dunkelheit eben noch erblicken konnte. Unglaublich, er war nicht nur ein Charmeur sonder auch noch ein unverbesserlicher Optimist. Wie sie das hasste. Dieser wollte gehen; sollte er doch!
    Als er sich beinahe zum Gehen wandte, überdachte sie das Ganze noch einmal. Was war besser: Alleine hier zu stehen mit wahnsinnig schlechter Laune, die sie deswegen bekommen hatte, weil sie ein Fremder angequatscht hatte, oder mit diesem diskutieren und ihm sein dreistes Verhalten vielleicht noch heimzahlen zu können. "Wie heißt du denn überhaupt? Nicht dass es mich interessieren würde, aber ich bin mir nicht sicher ,wie toll du es auf Dauer findest, wenn ich dich einfach indiskreter Rotschopf nenne."
    Ihren eigenen Namen würde sie nicht preisgeben, dachte sie, jedenfalls nicht, bis er Sue nicht danach gefragt hatte. Unbekannten musste man schließlich nicht alles gleich verraten.
    "Den Einkauf trägst du heim, achso? Und deine Rechtfertigung, wieso du einfach fremde Frauen am Strand zu später Stunde belästigst, ist also, weil du ein langsamer Träger bist?"
    Sakuya geriet in Rage und Drehte sich blitzschnell um um dem Rotschopf in die Augen zu sehen. So konnte auch er ihre, durch Wut nur noch dunkelroteren Augen erkennen und würde sie hoffentlich so schnell auch nicht mehr vergessen!
    "Jeder Wunsch kann also in Erfüllung gehen? Dann erkläre mir mal wieso ich dann noch so hier vor dir stehe und nicht als Engel in den Himmel hinauf geflogen bin, denn ich wünsche mir nichts sehnlicher, als nicht weiter von dir belästigt zu werden." Ihr letzter Satz war eine Lüge, doch dass würde sie sich niemals eingestehen und ihr Menschenhass war das einzige, dass in ihre noch übrig geblieben war. Sue hatte in ihrer Kindheit unzählige Wünsche gehabt, doch niemals nicht ist irgendeiner davon in Erfüllung gegangen. Dieser Mann konnte ihr viel von den Wünschen irgendwelcher glücklichen Kinder die in irgendwelchen fröhlichen Scheinwelten lebten erzählen und noch so gute Argumente verwenden und sie würde ihm doch niemals glauben. Sie realisierte erst einen Moment zu spät, wie nah sie ihrem Gegenüber in ihren Hetzreden gekommen war und trat eilig und trotzig ein paar Schritte zurück, verschränkte die Arme und wartete den nächsten positiven Redeschwall des Rotschopfs ab.



    (Sorry für den kurzen Post, ich bin so im Stress. Urgs~ )


  • Ah! Sie wollte also seinen Namen in Erfahrung bringen, aber nicht, weil sie sich dafür interessierte, nein! Das leuchtet ein! Sie wollte ihn nun wissen, weil sie befürchtete, dass er nicht gerne "indiskreter Rotschopf", wie sie es ausdrückte, genannt werden möchte. Interessant! "Du hast eine eigenwillige Art dein Interesse zu offenbaren", erwiderte er mit einem Lächeln. "Ich heiße Joe. Einfach nur Joe." Nach einer kurzen Pause fragte er: "Und dürfte ich auch deinen Namen erfahren? Nicht, weil es mich interessieren würde, aber ich bin mir sicher, dass du es auf Dauer nicht toll finden wirst, wenn ich dich die trübsinnige Exotin nenne." Er ahmte nicht nur ihre Worte, sondern auch ihren Ton nach. Ein belustigtes Lächeln umspielte seine Lippen, er hatte Gefallen an der trübsinnigen Exotin gefunden.
    "Nicht ganz", erwiderte er. "Die Tatsache, dass ich ein langsamer Träger bin rechtfertigt die späte Stunde. Und diese rechtfertigt, dass ich dich angesprochen habe. Der Anblick einer einsamen Frau in dieser Dunkelheit, der hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Was macht sie hier? Warum ist sie nicht zu Hause? Um diese Zeit? Ich wollte nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist." Die in Rage geratene Frau drehte sich endlich zu ihm herum, sodass er ihr direkt ins puppenhafte Anlitz blicken konnte. Vorhin hatte er ihre Züge nur erahnen können, doch jetzt, wo sie direkt vor ihm stand erkannte er ihre wahre Schönheit. Auch wenn einen diese mit wütenden Augen anfunkelte. "Und du meinst", meinte der Rotschopf belustigt, "das gehe am besten, indem du mir als Engel davon fliegen würdest?" Der Rotschopf kam nicht drum rum, er schnaubte auf. Er wollte es gar nicht, wollte nicht, dass sie dachte er empfände ihren Wunsch als lächerlich. Das fand er nämlich gar nicht, nein, im Gegenteil! "Aber ich kann dich beruhigen", meinte er gelassen. "Wenn Himmel und Hölle tatsächlich exisitieren, könnte dein Wunsch tatsächlich in Erfüllung gehen. Solange du ohne Sünde lebst - wovon ich ausgehe." Er musterte sie einen Moment - stille Wasser sind tief, aber wie tief diese Frau sein kann musste er erst noch heraus finden.

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    Schon als der erste Satz seinen Mund verließ, bereute sie es, ihn überhaupt gefragt zu haben. Na jedenfalls, wusste sie jetzt, dass ihr nerviger Gegenüber Joe heißt. Nun wollte dieser auch ihren Namen wissen. An sich, war diese Tatsache ja keineswegs verwerflich, aber die Art, wie Joe ihr diese Frage stellte, nämlich in dem er ihre Worte und ihren Tonfall eins zu ein nachäffte, wie es sonst nur Kleinkinder tun, passte ihr nicht. Wie eine trübsinnige Exotion wirkte sie auf ihn, das musste man sich erst einmal vorstellen! Er versuchte sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, aber da sie ihn durchschaut hatte und wusste, dass dieser Mann sie aus ihren Reserven locken wollte, konnte sie seine Erwartungen gleich zu Nichte machen. Das war auch besser so, denn schließlich sollte Joe merken, dass er nicht von jeder Frau als attraktiv gesehen wurde, nur weil er geschickt in seiner Wortwahl war. Außerdem meinte er sie würde "Interesse zeigen". Wenn das schon als gezeigtes Interesse bei ihm durchging wollte sie sich keine durchschnittlich freundliche, oder paarungsbereite Frau ihm gegenüber vorstellen. Als was würde er das wohl bezeichnen? "Heftiges Verlangen" oder "Krankhafte Begierde"?
    Sakuya überlegte sich genau wie sie kontern wollte, entschied sich aber für ein einfaches: "Doch, genau genommen würde es mir sogar um Einiges besser gefallen, wenn du mich trübsinnige Exotin nennst, als dass ich meinen Namen aus deinem ungezügelten Mundwerk herauskommen höre."
     Sue rückte mit einem entrüsteten Schnauben ihren Haarschmuck zurecht, der durch ihre raschen, wütenden Bewegungen nicht mehr exakt da saß wo er sein sollte. Dabei verhedderten sich die weiß-rosa Fäden an ihrem Haarschmuck mit ihrem Haar, was nicht mehr so wirklich gepflegt aussah und auf ein gepflegtes Äußeres legte sie sehr großen Wert.
    "Einer einsamen Frau? Wie kommst du darauf dass ich einsam bin? Ist es mir als unabhängige Bürgerin wohl nicht erlaubt zu nächtlichen Stunden einen Strand aufzusuchen? Deine gespielte Besorgnis musst du auch nicht mir gegenüber äußern, denn wie du siehst bin ich ganz klar auch ohne dich zurecht gekommen oder deuten hier irgendwelche Indizien darauf hin, dass ich einen Schwächeanfall erlitten und den weg ins Krankenhaus nicht alleine bestreiten hätte können? Nein, ich sehe auch keine."
    Als er die Bemerkung von wegen Himmel, Hölle und ihrer Züchtigkeit ansprach zog sie belustigt eine Augenbraue hoch. Was bildete sich dieser ungezogene Knilch überhaupt ein, über Sachverhalte dieser Art eine Aussage treffen zu können? Sie trat wieder ein Stück auf ihn zu, sodass sie gerade Mal ein halber Meter trennte, denn wenn er die Grenzen ihrer psychischen Privatsphäre überschritt konnte sie dass mit derseinigen Physischen auch tun.
     "Ich wüsste nicht, was dich annehmen lassen soll, dass ich ein zünftiges Leben nach Gottes Vorschriften leben würde, denn darauf passt schon das Motiv nicht, dass ich nicht vor habe den nächstbesten Mann zu heiraten, mit ihm einen Sohn zu gebären und dieses nach religiösen Grundsätzen aufzuziehen." Sie konnte in Notsituationen immer noch ihre Magie wirken lassen und sie mit einer Wasserwand voneinander trennen. Bei dem Gedanken daran, zog sich ihr Innerstes schmerzhaft zusammen... Sie hatte das schon einmal getan, vor ein paar Jahren und es bis jetzt erfolgreich verdrängt. Für den Bruchteil einer Sekunde mimte ihr Gesicht einen schmerzverzerrten Ausdruck, der auf viel psychisches Leid hindeuten ließ, doch sie würde keine weitere Schwäche mehr zeigen. Ihr Gesicht nahm denselben eisernen Ausdruck an wie zuvor. Durch neue Wut getrieben antwortete sie auf seine zuetzt geäußerte Bemerkung: "Na wenn ich in deinen möchtegern Himmel komme auf Grund meiner Züchtigkeit bin ich mir ziemlich sicher, dass wir uns nach dem Tod dort nicht zu Gesicht bekommen werden!"


    Die Brünette wurde zunehmend unverschämt, aber Feuer musste man eben mit Feuer bekämpfen.

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    Ungezügeltes Mundwerk? Dem Rothaarigen missfiel die Wortwahl der Exotin - er hatte ja nichts Falsches gesagt. Er hatte genau das gesagt, was sie auch zu ihm gesagt hatte. Demzufolge hätte sie auch ein ungezügeltes Mundwerk, und diese Tatsache würde ihr sicherlich missfallen. Nachdem, was er in der kurzen Zeit über sie in Erfahrung gebracht hatte. Dass sie, zum Beispiel, leicht in Rage geriet. "Ich verstehe deine Einwände", äußerte er, "aber du musst meine Wortwahl falsch verstanden haben." Wobei er sich sicher war, dass er damit einen wunden Punkt getroffen hatte. Sonst hätte sie nicht so aggressiv auf das Wort "einsam" reagiert. "Ich meinte damit, dass du, eine hübsche Frau, die keineswegs an Schwächeanfälle leiden muss - so etwas kann man schließlich niemanden ansehen -, ganz alleine hier draußen zu stehen. Du willst es vielleicht nicht glauben, aber es ist gefährlich draußen. Hat Trampoli nicht erst vor Kurzem Zuwachs wegen eines Monsterangriffes in der Nachbarstadt bekommen? Man sollte die Gefahren nie unterschätzen." Er machte eine kurze Pause, ehe er hinzu fügte: "Das ist auch dann keine gespielte Besorgnis. Ich schätze, jedermann hätte reinens Gewissen sichergehen wollen, dass alles in Ordnung ist." Er lächelte sein typisches Joe-Lächeln, um seine Worte zu unterstreichen. Er vermutete nämlich, dass sie zu großen Argwohn gegen ihn hegte, um seinen aufrichtigen Worten Glauben zu schenken. Unbegründeter Argwohn, wenn man ihn fragen würde, aber es fragt ihn ja keiner. Was hatte er schon getan? Er war ein aufrichtiger Bürger, der seinen Einkauf nach Hause trug. Um eine späte Uhrzeit, weil er sich zuvor nicht von einer Frau lösen konnte, die ihn gleichermaßen faszinierte, wie diese. Nur auf ihre eigene Art und Weise.
    Julia war ein offenens Buch gegenüber dieser hier. "Ich dachte", meinte er achselzuckend. "Du wolltest doch als Engel in den Himmel fliegen. Nun, dies setzt ein sündenfreies Leben voraus. Meiner Meinung nach aber kein züchtiges, gottesfürchtiges Leben. Dies ist vielleicht etwas übertrieben."

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    Dieser Mann war ihr ein Rätsel. Er sprach und doch sagte er nichts. Er rechtfertigte sich und erklärte sich und wiederholte das was er zuvor schon gesagt hatte, ein weiteres Mal. Offen gestanden war die Brünette ein wenig überfordert. Sie wusste nicht ob das daher rührte, dass sie so wahnsinnig durcheinander gebracht worden war, oder weil das einfach nicht ihr Tag war. Sue entschied sich für Letzteres. Joe schien sich wohl tatsächlich Sorgen um sie gemacht zu haben, oder aber er behauptete dies einfach nur um einen Grund zu haben nicht gehen zu müssen. Der Rotschopf bestand aus genau zwei Worten "Entweder" "Oder", denn sie konnte ihn nie zu 100 Prozent durchschauen, es gab immer eine zweite Möglichkeit die man in Betracht ziehen könnte. Man sah es Sakuya zwar nicht an, aber die Offenheit dieses Mannes brachte sie zum Grübeln. Die Magierin nestelte nach wie vor an ihrem Haarschmuck herum, der nun fürchterliche Knoten in ihre Haare gemacht hatte, was ihre Erscheinung etwas verwahrlost wirken ließ. Schnell strich sie ihr Gewand glatt und fuhr mit ihren Fingern durch ihr seidiges Haar. Sie mochte ja nicht viel an sich selbst, aber ihr langes, braunes Haar hatte sie schon gemocht als sie noch wesentlich jünger und voller Selbstzweifel gewesen war.
    Außerdem hielt Joe an der Sache mit dem Engel werden fest, etwas das sie aus dem Bauch raus gesagt hatte, nur um ihm etwas entgegensetzen zu können. "Wieso bist du dir eigentlich so sicher ich würde ein Leben ohne Sünden leben? Du kennst mich nicht einmal, oder sollte ich besser wieder "Sie" sagen? Es ist dir nicht erlaubt, irgendetwas über meine Person zu äußern, von dem du nicht wissen kannst das es wahr ist", gab sie ihm monoton zu bedenken. Die Worte "gefährlich hier draußen" schürten ihren Zorn aber schnell genug von Neuem.
    "Du glaubst also, dass es zu gefährlich hier draußen sei, ach so? Es tut mir ja Leid deine Weltsicht mit starken Männern und schutzlosen Frauen so dir nichts dir nichts umstürzen zu müssen, aber mir kommt so schnell niemand zu nahe glaub mir. Ich brauche keinen Beschützer", zischte sie.
    Die Magierin glaubte, es war wohl an der Zeit Joe eine kleine Kostprobe von dem zu geben, was einen erwartet, wenn man sie zu sehr verärgerte oder bedrängte. Sie sprach das Wort "Feuerball" und ließ eine handtellergroße Kugel aus Feuer auftauchen, die sie selbst nicht verletzte. Mit einem "Da-siehst-dus-Blick" feuerte sie den brennenden Ball auf das Wasser der mit einem lauten Zischen unter Berührung des Wassers erlosch. Sakuya verschränkte erneut die Arme vor der Brust und zog triumphierend eine Augenbraue hoch.

  • (Tut mir leid, dass ich solange nicht geschrieben habe! :pinch: Ich wollte dich nicht so lange warten lassen, aber irgendwie war so viel los, dass ich keine Zeit mehr für das RPG gefunden habe ...)

    Lächelnd gab er ein "Ach nein" von sich. "Ich habe keinerlei Probleme damit, wenn wir beim 'Du' bleiben. Im Gegenteil", meinte er, "es würde mich sogar erfreuen." Schon seit einer Weile überlegte er, ob er seinen Einkauf nicht zu seinen Füßen abstellen sollte. Er hatte das Gefühl, als schneiden die Henkel sich in seine Handinnenflächen und als würden die Beutel immer schwerer und schwerer werden, umso länger er hier stand und mit der Exotin plauderte. Und er plauderte schon viel länger mit ihr, als er es anfänglich gedacht hatte.
    "Allerdings", fügte er schließlich hinzu, "verstehe ich deine Probleme nicht. Du sagst, es ist mir nicht erlaubt, etwas über deine Person zu äußern. Ich frage dich, warum nicht? Schließlich gebe ich bloß Positives von mir! Ich an deiner Stelle würde es sogar als Kompliment auffassen. Hörst du denn nicht gerne Komplimente? Eine solch schöne Frau wie du bekommt doch sicherlich reichlich davon." Ihm würden jedenfalls einige einfallen; schön glänzendes Haar, leuchtende Augen, puppenhaftes, makelloses Gesicht. Alle Männer in der Stadt müssten bei ihr Schlange stehen und die Frauen müssten sie um ihre Schönheit beneiden. Allerdings, so hatte er jedenfalls festgestellt, gibt es in Trampoli reichlich schöne Frauen. Die meisten sind jedoch freundlicher als diese hier. Das allerdings, so empfand es Joe, machte sie jedoch interessant. Ein Grund, weshalb er nicht einfach nach Hause gehen konnte. Nein, dies war ein Grund, weshalb er seinen Einkauf zu den Füßen stellte, den Kopf schief legte und die hübsche Exotin mit einem herausfordernden Blick beobachtete. Sie meinte, sie bräuchte keinen Beschützer. Und als er gerade etwas darauf erwidern wollte, erschien - urplötzlich - ein Feuerball in ihrer zarten Hand. Ein paradoxes Bild: eine so zerbrechlich aussehende Frau mit einem so zerstörerischem Macht. Wäre er ein Künstler, würde er es zeichnen wollen. Wäre er ein Sänger, würde er darüber singen wollen. So jedoch, so untalentiert er auch ist, konnte er es nur betrachten und die Atmosphäre, die sie vollständig umgab, aufsaugen.
    Schlussendlich schleuderte sie den Feuerball ins Wasser, wo er bei Berührung der Wasseroberfläche erlosch. Eine Weile betrachtete Joe die Stelle, wo er gelandet war, ehe er sich an die Exotin wandte. "Beeindruckend", meinte er. "Vielleicht hast du recht, vielleicht brauchst du keinen Beschützer. Einen Feuerball kann ich dir beispielsweise nicht bieten. Allerdings ändert das nichts an meiner Meinung, dass es sehr spät ist. Für dich und für mich. Und weil du keinen Beschützer brauchst, frage ich dich als Gentleman: Darf ich dich nach Hause begleiten?" Er lächelte, gespannt, auf ihre Antwort.

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    Langsam begann diese Konversation Saku Spaß zu machen, wenn auch auf eine etwas verwirrende Art. Was ja auch logisch war, schließlich war sie eine verwirrende Person. Vielleicht lag es daran, dass ihr Gegenüber endlich begann zu lächeln und normale, freundliche und höfliche Antworten zu geben und nicht so aufreißerisch daher zu schmarren wie zuvor die ganze Zeit. Möglicherweise würde sie einfach noch eine Weile dort bleiben und mit diesem Mann spielen. Weer weiß ,wie oft sie noch die Gelegenheit dazu haben würde? Die Meisten trauten sich ja noch nicht einmal sie anzusprechen.
    Sie seufzte und meinte: "Nun gut, dann lass es uns beim Du belassen. Nicht weil ich dir entgegenkommen möchte, sondern einfach weil ich das sage."
    Den letzten Teil des Satzes fügte sie hinzu um alles ganz klar zu stellen. Apropos stellen, Joe stellte seine Einkaufstüten ab, das bedeutete wohl er würde hier in nächster Zeit nicht verschwinden und sich womöglich häuslich einrichten. Bevor er das tun konnte würde sie einfach gehen.
    Augenrollend erklärte sie ihm, empört über eine solch dumme Frage: "Es ist nicht bloß dir nicht gestattet etwas über meine Person zu äußern sondern niemandem. Du kennst mich doch überhaupt nicht! Selbst falls du es als Kompliment gemeint haben solltest, kann ich dies aus genau denselben Gründen nicht für voll nehmen." Über den letzten Teil seiner Rede musste sie herzlich lachen: "Sehe ich wirklich so aus als wäre ich eine dieser Partyfrauen die halbnackt in Gaststätten gehen und von jedem Komplimente zugerufen bekommen? Ich denke wohl nicht!"
    Die Tatsache dass sie nach diesem Satz schweigend da standen und er sie genau musterte und fast ununterbrochen Augenkontakt hielt machte sie fast wahnsinnig. Sie sah seine Augen an ihren Kurven, die man nur spärlich in diesem Gewand erahnen konnte, entlangwandern und sie sah errötend zu Boden. Nachdem sie aber triumphierend den Feuerball abgefeuert hatte, war sie zufrieden mit sich und auch Joe wand den Blick von ihr ab und in Richtung Wasser. Er hatte richtig erkannt, sie kam gut alleine zurecht und deswegen wunderte es sie erst recht, sie brauchte niemanden der sie beschützt und auch sonst niemanden. Sie war vielleicht einsam, aber vielleicht war sie ja glücklich so?
    "Wie kommst du auf die Idee, dass ich schon nach Hause gehen wollen würde? Denkst du ich würde überhaupt hier sein wenn ich mich lieber Zuhause aufhalten würde? Bestimmt nicht!", schnaubte sie verächtlich.
    Er fing schon wieder damit an. Er behielt seine machohafte, anzüglerische Art.
    "Wenn du möchtest, Joe, kannst du zu einer solch späten Uhrzeit gerne alleine nach Hause gehen, wenn du meinst es sei zu gefährlich hier"
    , erwiderte sie gespielt zuckersüß und setze ein gekünsteltes Lächeln auf.

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