• Cinnamon nahm kurz ihren Hut in die Hand und schüttelte ihn ein wenig zurecht, ehe sie Cecilia eine Antwort gab. "Im Runenarchiv bei meinem Großvater. Und da dieser absolut von Magie besessen ist, passt es ihm natürlich nicht, dass ich mich mit etwas anderem - wie dem Angeln - beschäftige." Cinnamon schielte zum Wasser. Oh... Es war eine schlechte Angewohnheit von ihr, jedem gleich zu erzählen was sie störte und andere damit zu belasten oder zu nerven (je nachdem um wen es sich handelte). Warum konnte sie nicht einfach mal den Mund halten?! Selbst ihre jüngere Schwester hatte sie bereits darauf aufmerksam gemacht... "Ist nicht so wichtig. Vergiss es.", schoss sie daher noch nuschelnd hinterher. "Und glaub mir Angeln.. kann auch sehr frustrierend sein." Cinnamon richtete ihr liebstes Hobbystück wie eine Waffe auf das Elfenmädchen. "Wenn du sie zerstörst... töte ich dich.", meinte sie mit ernst klingenden Tonfall, "Trotzdem versuchen?", erkundigte sie sich herausfordernd, "Eine Angestellte der Saint Croquilles kann sich so etwas doch sicher leisten?"

  • "Verstehe." Im Runenarchiv also... Was Cinnamon dann noch über ihren Großvater hinzufügte, schien sie zu bereuchen, da sie gleich wieder vom Thema ablenkte. Dabei fand Ceci garnicht, dass die Rothaarige etwas schlimmes gesagt hatte. Sie konnte aber auch nachvollziehen, dass die Anglerin nicht gleich jedem soetwas erzählen wollte und es ihr scheinbar rausgerutscht war. Allerings war das nichts, für das man sich schämen musste, wie die Elfe fand. Als Cinnamon ihre Angel, ähnlich wie eine Waffe, auf sie richtete und ihr drohte sie umzubringen, sollte sie diese kaputt machen, taumelte die Orangehaarige leicht erschrocken nach hinten. Plötzlich klang ihr Gegenüber aber wieder normal und fragte die Elfe, ob sie es dennoch verscuhen möchte. "I-ich weiß nicht. Lieber nicht." Stotterte sie unbeholfen. Cecilia wollte die schöne Angel wirklich nicht kaputt machen, nur leider lag es nahe, dass genau das passieren würde, sollte sie es versuchen. Immerhin sind ihr auch schon gefüllte, ja gefüllte, Fläschchen mit ihren einfachen Tränken zu bruch gegangen, weil sie sie angesehen hatte. Ja wirklich, sie hatte die durchsichtigen Gläser betrachtet, dabei gegen das Licht gehalten und bewundert wie die Zusammensetzung der Tränke im Sonnenlicht glitzerte und sich bewegte. Aber nun weg von der Alchemie und zurück zum eigentlcihen Thema. Fakt war, Cecilia war einfach tollpatschig und es bestand höchste Gefahr die Angel der Rothaarigen kaputt zu machen, also ließ sie es lieber bleiben. Aus, Ende, Thema beendet. Sie würde nicht nocheinmal darüber nachdenken, obwohl es natürlich verlockend klang, das Angeln auszuprobieren. Das überließ die Orangehaarige aber letzten Endes doch lieber Cinnamon, denn sie konnte es. Und auf Cinnamons Kommentar hin mit dem Geld, schwieg sie nocheinmal mehr. So viel verdiente sie auch nicht als Zimmermädchen, obwohl die Saint Coquilles sehr reich waren.


  • "Dann nicht...", murmelte Cinnamon fast ein wenig enttäuscht, setzte sich dann jedoch wieder selbst ans Ufer und warf die Angel in den Polisee, in der Hoffnung, dass das Glück ihr diesmal hold sein würde. "Wie ist es so in einer Villa zu leben...?", erkundigte sie sich beiläufig bei der zurückhaltenden Elfe, ohne den Blick vom Wasser abzuwenden. Beobachtung auf höchster Konzentration war immerhin das A und O der Fischerkunst! "Deine Familie lebt woanders?"

  • Cecilia folgte Cinnamons leicht entäuschtem Block auf das Wasser. Dann veobachtete sie die Rothaarige, wie sie sich konzentrierte und wartete, dass etwas anbiss. Auf die Frage, wie das Leben in einer Villa so sei, musste Ceci ersteinmal überlegen, was sie antworten sollte. "Es ist eigentlich ganz okay, denke ich. Man stellt es sich immer so spektakulär vor, doch das Gegenteil ist der Fall. Die Villa ist zwar groß und prachtvoll, aber es ist nichts besonderes....Bin auch kaum dort. Nur wenn es Arbeit gibt." Antwortete Cecilia schließlich. Sie durfte eh nicht viel machen in der großen Villa, es sei denn es war notwendig für ihre Arbeit. "Und wie ist es so im Runenarchiv zu leben?" Cecilia erinnerte sich Wage daran, wie sie dort das letzte Mal war. Die Elfe war dort gewesen, um sich einen neuen Zauber lehren zu lassen. "Ja....denke ich. Naja weißt du ich kenne aus meiner Familie nur meinen Adoptivvater. Der lebt sehr weit weg. Aber was mit den Rest meiner Familie ist weiß ich nicht. Ich kenne sie leider nicht." Ein bisschen traurig war es schon, dass die Elfe ihre leiblichen Eltern nie kennengelernt hatte, geschweige denn wusste ob sie Geschwister habe. "Und du lebt bei deinem Großvater? Lebt der Rest deiner Familie auch woanders?" Wieso Cinnamon wohl bei ihrem Großvater lebte und nicht bei ihren Eltern. Naja... das war eine dumme Frage, denn schließlich lebte Ceci auch nie bei ihren Eltern...naja Russel war für sie ihr Vater und niemand anderes könnte jemals seinen Platz einnehmen. Das war unmöglich. Cecilia entdeckte eine Bewegung im Wasser. Dann ein Ziehen an Cinnamons Angelschnur. Ein Fisch hatte angebissen! Gespannt sah Cecilia auf das sich bewegende Wasser. Sie wollte unbedingt sehen, wie die Rothaarige neben ihr jetzt vorging.


  • "Natürlich stellt man es sich spektakulär vor. Das Bild wird wohl auch durch all die Geschichten gepflegt, die in der Welt mitschwingen...", erwiderte der Rotschopf ohne den Blick vom Wasser zu wenden. "Inwiefern ist es nichts besonderes?", erkundigte sie sich anschließend. Cinnamon war neugierig - sicherlich lag es immer im Anbetracht der jeweiligen Menschen, wie die Dinge lagen, doch wollte die Anglerin Cecilia's Ansicht im Detail wissen. "Das Runenarchiv ist für andere sicher auch ein besonderer Ort, so, wie es für mich nichts besonderes ist.", erklärte das Zimtmädchen, "Es ist sehr ruhig dort. Man spürt förmlich den Staub der sich auf den Büchern niederlegt... ich mag sowas nicht." Ihre Aussage wollte die Brillenträgerin nicht weiter begründen. Sicher gab es interessante Schriftstücke in der riesigen Bibliothek, doch hatte es Cinnamon seit jeher eher nach draußen gezogen und Kanno erlaubte es nicht seine kostbaren Schätze von seinem vorbestimmten Platz weiter weg als nötig zu bewegen - erst recht nicht nach draußen. Wie hoch das Risiko einer Beschädigung dann doch war...! Hm...? ".. Du wurdest adoptiert..?", wiederholte Cinna die Aussage Cecilia's fragend. Nun, womöglich konnte sie sich glücklich schätzen, von jemanden aufgenommen worden zu sein. Viele mussten sich nach Ableben ihrer Eltern ja alleine durchschlagen - und prompt traf die Elfe ihren Punkt. Als wäre das nicht längst Vergangenheit., höhnte eine Stimme in ihrem Hinterkopf. "Sie sind gestorben. Beim ersten Angriff der Monster auf dieses Dorf.", erklärte sie tonlos. Und du hättest sie retten können, Kanno. Nein, das war nicht fair, sie wusste das - warum klangen diese bösen Zungen dennoch in ihrem Kopf? Verzieht euch. Just in diesem Moment biss ein Fisch an - die perfekte Ablenkung. Die Erinnerung an das Vergangene hatte dennoch ein leicht aufgewühltes Gefühl in ihr hinterlassen, weswegen sie die Angelrute zu fest anzog, woraufhin der Fisch die Falle roch, abließ und ihr entkam. Verdammt! Cinnamon seufzte. Weiter. Mit diesem Gedanken warf sie ihre Angel erneut aus.

  • Cecilia musste Cinnamon Recht geben, die veielen Adelsgeschichten vermitteleten ein sehr spektakuläres Bild von den Villen, obwohl es in wirklichkeit gar nicht so war. "Naja. Also ich denke für mich ist es so, da ich es ja schon gewohnt bin, dort zu leben." Erklärte sie vorab noch kurz. "Ich sage es mal so: Den ganzen tag entweder putzen, waschen, kochen oder im zimmer sitzen ist nicht sondelrich spannend oder so. Manchmal ist es sogar langweilig, auch wenn die Villa wirklich schön ist. Als Außenstehender würde man gerne dort leben, doch sobald man das tut merkt man wie unaufregend es eigentlich ist." Ceci hoffte, dass Cinnamon verstand. Genauso fände es Ceci sicher aufrengend im Runenarchiv zu leben und für die Rothaarige war es ebenso nichts Besonderes. Das lag immer im Auge des Betrachters und konnte nicht genau festgelegt werden. Cecilia nickte, als die Anglerin ihren vorherigen Gedanken laut aussprach. "Das kann ich verstehen." Cecilia legte schon viel Wert auf Ordnung, da würde sie es in einem staubigen Archiv kaum aushalten. Nun aber wechselte sich das Gesprächsthema wieder. "Ja. Ich war damals noch sehr klein..." Meinte Cecilia. Irgendwie hatte sie die Vermutung, dass ihren Eltern etwas schlimmes passiert war, sie gar tot sind, denn ansonsten wäre sie nicht von Russel adoptiert worden. Auch wenn es tragisch war/wäre, so fand die Elfe es auch irgendwo gut, denn sie liebte Russel über alles. Und wenn sie damals nicht nach Kardia gekommen wäre, dann hätte sie niemals von den anderen Orten erfahren, an denen sie bereits war. Dann hätte sie Micah, Iris und....Raven... niemals kennengelernt. Cecilia war doch wirklich froh, dass es war wie es nunmal war. Als Cinnamon vom Tod ihrer Eltern erzählte, sah die Orangehaarige den Gescichtsausdruck Cinnamons. Vielleicht hätte Ceci sie das besser nicht gefragt. Sie wollte auf keinen Fall irgendwelche schlimmen Erinnerungen der Rothaarigen wecken. "Oh...das wusste ich nicht. Es tut mir Leid... vielleicht hätte cih einfach nicht fragen sollen." Die Stimme der Elfe wurde immer leiser, bis sie schier ganz verstummte. Cecilia sah Cinnamon weitr beim Angeln zu, der Fisch entwischte ihr leider, dennoch gab die Rothaarige nicht auf und warf die Angelrute erneut aus. Bewundernswert. Vielleicht würde Ceci auch einmal etwas so Tolles können, wie Cinnamon. "Hast du eigentlich...etwas gelernt? Also einen Beruf?" Fragte Cecilia um das Thema zu wechseln. "Ich bin Alchemistin...aber noch ziemlich am Anfang." Sie erinnerte sich an ihre Prüfung, welches sie bestehen musste um überhaupt angenommen zu werden, als wäre sie gestern gewesen. Cecilia lächelte Cinnamon an um die Stimmung etwas zu lockern, doch da Die Rothaarige aufs Wasser sah, würde sie das freundliche Lächeln der Orangehaarigen wohl nicht bemerken.


  • Putzen, Waschen, Kochen.. Ugh. Beneiden tat Cinnamon die orangehaarige Elfe nicht. Alle drei Attribute lagen nicht unbedingt in ihrem Talentbereich oder anders gesagt drückte sie sich davor, wo sie nur konnte. Naja, Kochen tat sie. Wenn's nicht anders ging - sonst wären Candy und sie nämlich vermutlich längst verhungert, Kanno vergaß das Essen bei seiner Arbeit nämlich öfter's mal. "Nicht wild. Ist schon mehr als mein halbes Leben her.", wunk Cinnamon schließlich ab. Es war leicht dahingesagt, mocht sein, aber - wen scherte es? Sie konnte Melodramatik nicht leiden und wenn es um sie selbst ging, noch weniger. Unangenehm war das, peinlich gar! Pah! "Alchemistin?", Cinnamon horchte auf. Das war ja interessant. Die Brillenträgerin betrachtete ihr Gegenüber erneut mit musterndem Blick. Ja, doch, das passte irgendwie. Oder nicht? Waren das nicht alles hinterlistige Giftmische? Sicher war sie sich nicht. "Interessante Thematik." Nur leider hatte sie selbst viel zu wenig Hintergrundwissen hierüber. "Wie bist du dazu gekommen? Ich selbst.. verkaufe manchmal Fische, wenn ich denn welche fange." Was ruhig öfter's der Fall sein könnte. "Zählt das?" Kanno wollte sie seit Jahren zur Magierin ausbilden - aber solange er sie nicht so akzeptiert, wie sie nunmal war, konnte er das so-was-von-knicken!

  • Cecilia war erleichtert, dass Cinnamon ihr nich böse war, dass sie das Thema angesprochen hatte. Sie seufzte erleichtert und lächelte dann wieder. Nun, als die Rothaarige sie fragte, wie sie zu ihrem Befuf gekommen sei, lächelte Ceci noch mehr. "Der Grund...ist eine Freundin. Sie veträgt das Sonnenlicht und mein Ziel ist es, einestages einen Trank zu machen, der ihr ihren Wunsch, ohne Probleme in der Sonne stehen zu können, erfüllt." Viele würden es als unmöglich für die Orangehaarige bezeichnen, da sie so tollpatschig war, doch Ceci würde ihren Traum nicht aufgeben. "Außerdem.. habe ich die Hoffnung, dass ich irgendwann einmal, mit den Tränken als Hilfsmittel, den Freiden zwischen Menschen, Monstern und Elfen einleiten kann..." Sie flüsterte dies nur, da sie Angst hatte, ausgelacht zu werden. Viele teilten ihren Wunsch nicht oder sagten, es sei unmöglich soetwas zu schaffen, doch Ceci wünschte es sich so sehr. "Natürlich zählt das." Meinte die Elfe, als Cinnamon ihr erzählte, dass sie den Fisch verkaufe, den sie fing. Das war doch bestimmt auch etwas Tolles. Für Ceci war die Alchemie zwar toller, doch der Handel mit Lebensmitteln war genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger! "Was machst du eigentlcih noch in deiner Freizeit außer Angeln?" Cecilia wusste nicht, worüber sie anderes reden konnten, deshalb fragte sie dies.


  • ~Alicia kommt an
    Es war die richtige Entscheidung gewesen, hierher zu kommen. Der Wind wehte ruhig, jedoch mit einer Gewissen Kraft um ihren Körper herum. Das war der perfekte Ort zum Entspannen und seine eigene Ruhe zu genießen. Alicia lockerte ihren Schwertgürtel und legte ihn neben sich ins Gras. Sie setzte sich schließlich auf einen kleinen Hügel und blickte auf das Glitzern des Sees hinunter. Wer wusste schon? Vielleicht würde sie heute auch noch eine Runde schwimmen gehen? Das Wasser und das Wetter luden immer hin dazu ein. Vorerst lehnte sie sich jedoch zurück und sah sich den fast wolkenlosen Himmel an.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [img=http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png,right]~> Sophia kommt aus der Villa


    Die Sonne strahlte nur so vom Himmel, der Wind trieb die leichten Wolkenschleier durch den tiefblauen Himmel. Es war ein wundervoller Tag, der Sophia Herz mit einer Leichtigkeit belebte, die sie vermisst hatte.
    Ziellos lief die Adelstochter eine Weile durch die Stadt, beobachtete das Treiben der Menschen, erfreute sich an der frischen Luft und den warmen prickelnden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut.
    Letztendlich verspürte sie aber die Lust sich an einem ruhigen Plätzen nieder zu lassen und eine Weile die Ruhe der Einsamkeit zu genießen. Diese ganzen Sorgen, Ängste und Befürchtungen, die immer noch spürbar schwer auf ihrer wunden Seele lagen, wollte sie heute einfach mal völlig vergessen, einfach nur die sonnigen Stunden genießen und kein Trübsal blasen. Das hatte sie die Tage schon viel zu oft getan.
    Während der Wind ihr die violetten Strähnen ins Gesicht blies, schlug sie den Weg ein, der direkt zum Polisee führte. Der Pfad schien endlos, doch Sophia machte das gerade überhaupt nichts aus. Keine Menschenseele lief ihr über den Weg und bald säumten die alten Bäume den Sandweg. Sie genoss das Rauschen der Blätter, wenn die Luft durch die Kronen zog und die vielen grünen Tupfen zum tanzen brachte, liebte das Schattenspiel auf dem Boden.
    Am obersten Punkt der Stadt, wo sich das Wasser des Polisees in tosenden Fluten von der Klippe stürzte, stand Sophia eine Weile auf der hölzernen Brücke und beobachtete das ganze eine Weile. Feine Tropfen blieben in ihren Haaren hängen, die Strahlen der Sonne brachen sich in dem spritzenden Wassertropfen und ein seichter Regenbogen war zu sehen, der Sophia ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Ein letzter Blick hinunter auf das kleine Trampoli, dann wandte sie sich wieder ab und schritt über das letzte Stück des hölzernen, durch das fliegenden Wasser leicht rutschige, Bauwerk.
    Nun endlich an ihrem Ziel angekommen, schlenderte Sophia ein Stück am See entlang, bückte sich hier und da, um am Ende einen kleinen Blumenstrauß in der Hand zu halten.
    Jedoch blieb die junge Dame abrupt stehen, als sie erkannte, dass sich nicht weit von ihr entfernt noch jemand befand. Zwar konnte sie deren Gesicht auf Grund der liegenden Position nicht erkennen, doch die lilane Kleidung und noch dazu diese vollen lockigen rosanen Haare, die weicher als Watte wirkten, konnte nur einer einzigen Person gehören. Alicia.
    Sophias Herz stockte kurz, begann dann vor lauter Nervosität so kräftig gegen ihre Brust zu schlagen, als wollte es seine versäumte Sekunde dreifach ausgleichen. Warum in aller Welt musste ausgerechnet Alicia hier sein? Ausgerechnet heute, wo sie einfach mal nicht über irgendwen stolpern wollte. Schon gar nicht über jemanden, den sie in irgendeiner Art und Weise mit ihren negativen Gefühlen in Verbindung brachte und den ganzen Schund, den sie heute nicht in ihren Kopf lassen wollte, aufwühlte. Was sollte sie jetzt tun? Bestimmt hatte sie Sophia längst bemerkt. Oder vielleicht auch nicht? Und viel eher: Sollte sie die junge Frau jetzt einfach ignorieren und so tun, als hätte sie sie gar nicht bemerkt? Aber vielleicht wusste sie ja auch etwas über Barrett. Wo er geblieben war, ob er überhaupt noch lebte oder immer noch dort drüber irgendwo in dieser Grotte umher lief. Kurz sah die Adelstochter hinüber zu dem dunklen Loch im Boden, der Eingang in die Lacus-Grotte.
    Selbst wenn sie sich jetzt dafür entscheiden sollte an Alicia heranzutreten – was sollte sie sagen? Sie wusste es nicht. Bekümmert stieß sie den tiefen Seufzer aus, der sich in ihren Lungen gesammelt hatte und setzte sich an den Rand des Sees. Nachdenklich starrte sie ins Wasser, entschied sich nach etwa fünf Minuten um und schritt geradewegs auf Alicia zu, die dort so friedlich auf dem kleinen Hügel lag. Circa einen guten Meter neben ihr stoppten ihre Füße. „Du auch hier?“, war das einzige was Sophia gerade so heraus brachte und versuchte etwas Verwunderung in ihre Stimme zu legen. Dann ließ sie sich nieder, bettete die Blumen neben sich in das saftig grüne Gras und begann einen Blumenkranz zu flechten. So konnte sie immerhin ihre nervösen Hände beschäftigen.


  • Die Augen geschlossen, den Geräuschen des Waldes und der Tiere - fast schlafend, folgend. Genoss Alicia diesen Moment in vollen Zügen. Endlich konnte sie mal wieder zur Ruhe kommen. Der angenehme Wind, um ihre Nase. Herrlich. Warhlich ein nettes Plätzchen, um ein Nickerchen zu vollziehen. Doch... plötzlich störte etwas diese Idylle. Die Vögel zwitscherten lauter und alarmierten das Tierreich über einen Eindringling. Das war es wohl auch mit ihrer Ruhe. Schritte. Sie rührte sich nicht. Wollte ihr jemand etwas - so lag ihr Schwert neben ihr. Sie würde ihren Angreifer also zur Strecke bringen können.
    Es waren sehr ruhige, wenn auch leicht nervöse, sanfte Schritte. Jemand der mit Bedacht ging. Wollte sich etwa jemand an sie heran schleichen? Oh, da war ein Seuftzer! Vielleicht jemand, der sich gezwungen fühlte zu ihr zu kommen? War es vielleicht Barrett? Konnten sie sich endlich aussprechen? Darauf wartete sie schon, seit sie aus dem Höhlen Labyrinth geflüchtet waren. Nach dem Angriff hatte sie erst einmal ihre Ruhe gebraucht und musste über all die Dinge, die passiert waren, nachdenken. Es musste ja einen Grund geben, weshalb sie ständig so wütend wurde, wenn sie Barrett mit Sophia sah. Sophia. Nicht das es Alicia im Moment großartig interessieren würde, aber sie hoffte, dass es auch die Adelstochter aus der Grotte geschafft hatte - sie schien Monster ja gar anzuziehen.
    Jemand stand mit einem mal neben ihr. Ein Duft wurde um Alicias Nase geweht, welchen sie nur zu gut kannte. Die Rosahaarige musste ja immer das Glück haben, dass wenn sie an jemanden dachte, er urplötzlich neben ihr stand. Darüber hinaus sprach die violetthaarige sie auch noch an. Ihr wäre es auch recht gewesen, wenn Sophia einfach ihres Weges gegangen wäre. Andererseits war das auch die Möglichkeit sie nach ihrer Bezihung zu Barrett zu fragen. Das würde ihr zumindest mal eine Entscheidung erleichtern und zeigen, ob sein abruptes Liebesgeständnis in der Grotte auch die Wahrheit gewesen war. Die kleine adelige hatte sich anschließend neben ihr niedergelassen. Alicia beschlosse schließlich, ihren Hut zu heben und ein Auge zu öffnen. Sophia hatte also Blumen gepflückt. Das war ja so typisch. Immerhin wusste sie nun, dass sie wohlauf war.
    "Jeder braucht mal seine Ruhe. Nach dem Fest gestern benötigte ich ebenso eine.", sie wollte eigentlich wirklich nicht mit ihr sprechen. Grundsätzlich hatte Alicia nichts gegen sie. Jedoch stand etwas mit Raum, da war sie sich sicher und selbst wenn sie sich ihrer Gefühle unklar war, so bildete sich deshalb eben eine gewisse unsympathie gegen das Adelsmädchen.
    "Du hast es also auch geschafft? Wie geht es deiner Verletzung?", sie versuchte wenigstens interessiert zu klingen, ob das jedoch funktionierte, na wer wusste das schon...

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [img=http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png,right]
    Zugegeben, Sophia kam sich mehr als dämlich vor sich einfach so neben Alicia gesetzt zu haben, als wären sie die dicksten Freunde und hatten sich jetzt so viel zu erzählen, dass dies den ganzen restlichen Tag füllen würde. Und nun, wo sie auch noch ein paar Minuten mehr auf eine Antwort hatte warten müssen, wurde das zunächst eher unterschwellige Empfinden völlig fehl am Platz zu sein zu einem so starken emotionalen Druck, dass sie das Gefühl hatte, ihre Beine würden jede Sekunde von selbst davon rennen. Krampfhaft versuchte sie die Ruhe zu bewahren und konzentrierte sich einzig und allein auf die vielen bunten Blüten sowie die Flechtarbeit.
    Zwar war die Adelstochter erleichtert, als Alicia auf ihren vorherigen Kommunikationsversuch einging, doch entging ihr nicht, dass Freude hier nicht unbedingt zu finden war. Sicher, sie hatte keine erwartet, war aber nichtsdestotrotz etwas pikiert angesichts der im Kern sehr kühlen Worte.
    Sophia hielt in ihrem Tun inne, suchte nach einer passenden Antwort. Insbesondere auf die erste Frage, die vermutlich eher eine Art ernüchternde Feststellung seitens der Frau mit dem rosa Haar gewesen war.
    „Nun …. Ich denke ja.“, war also alles, was sie ihrer Zunge entlocken konnte. Allerdings bereute sie diese Worte sogleich, waren sie doch deutlich forscher gewesen, als eigentlich beabsichtigt. Sophia presste ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, ehe sie noch eine leise Entschuldigung heraus brachte. „Meinem Arm geht es gut. Es ist am heilen. Danke.“ Um Himmels Willen, es war so furchtbar ein erzwungenes Gespräch zu führen! Sie hoffe dieser Umstand würde sich in den nächsten Minuten noch ein wenig in Luft auflösen, doch sicher war sie sich dabei nicht und wusste noch viel weniger eine Lösung dafür. Sophia fiel es schwer mit ihr zu reden, was vermutlich an ihrem ,kleinen Geheimnis‘ lag, was unter keinen Umständen über ihre Lippen kommen sollte – hatte sie sich fest vorgenommen! Zwar wurde bei diesem Gedanken erneut ihr schlechtes Gewissen laut, schien schön förmlich zu schreien und ihr Herz in Stücke reißen zu wollen, doch sie wollte es dennoch für sich behalten. Sophia wollte keine Zwietracht von außen säen. Sollte Barrett es ihr doch selbst beichten! Sie sollte hier nicht der Buhmann sein.
    Energisch begann sie nun wieder eine weitere Blume an die vorangegangenen zu knüpfen. Was sollte sie jetzt bloß sagen, um das Gespräch aufrecht zu halten?! Wie es ihr ging? Die banalste Frage überhaupt. So richtig interessieren tat es die adlige Dame nämlich auch nicht. Oder vielleicht auch diese andere Frage, die sich ihr schon gestellt hatte, als alle drei dort unten in dieser gruseligen feuchten Grotte aufeinandergetroffen waren? Aber eigentlich war es für Alicia durchaus nicht ungewöhnlich einfach mal so in irgendein Monsterareal zu spazieren und sich beim Abtrennen von haarigen stinkenden Gliedmaßen oder beim Zertrümmern robuster Chitinpanzer abzureagieren. Am Ende würde die Frau dort neben hier noch auf die Idee kommen Sophia zu fragen, was sie denn dort unten getrieben hatte und dabei würde sie wohl ziemlich ins schwitzen kommen! Also doch lieber eine Frage zur Veranstaltung, die sie anfangs erwähnt hatte.
    „War es denn so turbulent auf dem Fest? Ich bin nicht dort gewesen …“. Noch immer hatte die Adelstochter Alicia kein einziges Mal angesehen seitdem sie sich hier niedergelassen hatte. Einen Grund konnte sie nicht nennen. Kurz hob Sophia den halbfertigen Kranz aus bunten Blumen, prüfte dessen Qualität und führte ihre Arbeit anschließend fort.


  • "NIcht? Ich meine...", Cinnamon legte sich kurz die Worte zurecht, "Sie verträgt das Sonnenlicht, nicht?" Cecilia hatte so schnell gesprochen, dass sich ihre Worte wohl auch überschlagen hatten, daher war sich die Brillenträgerin, die sowieso zur Hälfte auch auf den See konzentriert war, nicht sicher ob sie alles auch korrekt verstanden hatte. "Hat sie eine Allergie oder sowas?" Kanno würde sie wieder ausschimpfen, das sie keinen Schritt weiterdachte als nötig und sich auch kein größeres Wissen aneignete - es konnte nun auch nicht wirklich jeder ein wandelndes Lexikon sein! Bei ihren darauffolgenden, leisen Worten runzelte Cinnamon die Stirn, was die Elfe wohl kaum sah, da Cecilia immer noch neben ihr stand, während sie weiter ihr Angelglück versuchte. Es sind also doch alles hinterlistige Giftmischer! "Wie stellst du dir das vor?", erkundigte sich das Mädchen geradlinig wie immer und ließ kurz von ihrer Fischerei ab um die zierliche Angestellte direkt anzusehen. "Versteh mich nicht falsch, dass ist schon eine gute Sache denk ich, aber wie hast du dir das gedacht? Jedem Bewohner und Monster einen ominösen Zaubertrank einzuflößen ist nicht nur abgehoben, sondern auch manipulativ." Ob ihre Worte die Elfe verletzten? Soweit dachte Cinnamon nicht, sie legte nur ihre Ansicht da und das war das erste das ihr bei dieser Aussage in den Kopf schoss. "Das interessiert mich.", klang sie herausfordernd? Auf eine Erklärung war der Rotschopf wirklich aufs äußerste gespannt. Wozu diese Alchemisten wohl noch alles in der Lage waren? Im Eifer hatte sie die letzte Frage Cecilia's ganz überhört.


  • Machte das überhaupt einen Sinn? Zugegeben ergaben wenig Dinge, die in ihrem Leben geschahen Sinn. Wenn sie so an die Vergangenheit dachte, wurde sie oft. Viel zu oft in Dinge hinein gezogen, welche keinen Sinn machten und letztendlich nur sie verletzten. Hauptsache alle anderen waren glücklich. Jetzt war sie doch auch mal an der Reihe oder nicht? Nein. Selbst an einem solchen Tag traf sie auf einen Menschen wie Sophia. Am liebsten hätte sie nun Brodik aufgesucht und wäre mit ihm einen trinken gegangen auf den „Schreck“. Doch sie beschloss einfach mal liegen zu bleiben. Das tat auch mal ganz gut. Sie hätte sich natürlich auch ins nächste Monsterareal stürzen können und ein wenig trainieren, aber nach gestern Abend sollte sie es vielleicht einfach etwas ruhiger angehen lassen. Ob es ihrer Begleitung von gestern gut ging, nachdem er diese fiese Ohrfeige von seiner Arbeitskollegin bekommen hatte? Sie zog ihren Hut wieder ein Stück in ihr Gesicht, während sich Sophia weiterhin mit ihren Blumen beschäftigte. Gegen die Adelige war doch sowieso jeder wie ein Landwirt. Die Rosahaarige konnte verstehen, weshalb Barrett sich gerne mit ihr abgab. Mit seiner arroganten und oft überheblichen Art passte er da wohl irgendwie dazu. Sie öffnete ihre kristallklaren blauen Augen unter dem Schutz ihres Hutes und sah in Richtung See. Da die Violetthaarige nicht die Anstalten machte, sie anzusehen, nahm Alicia dies ebenfalls nicht als notwendig an. Die Luft zwischen ihnen war nicht gerade die beste. Man könnte fast sagen, sie hätte sie mit ihrem Schwert durchtrennen können. Gelangweilt zupfte sie einen langen Halm aus dem Gras und betrachtete ihn. Sie müsste nicht mit ihr reden. Sie waren keine Freunde. Sie waren vielleicht Bekannte. Flüchtige. Mit einem gemeinsamen Freund.
    'Sie dachte ja?' was war das denn für eine Aussage? Sie war doch aus der Höhle entkommen, mehr zählte doch nicht. Oder war Sophia eine der Menschen, die sich um jeden kleinen Trubel in ihrem ach-so-tollen Leben Gedanken machten? Nun gut. Die Rosahaarige war selbst oft recht nachdenklich. Vor allem wenn es um Barrett ging. Sie würde wohl nie aus ihm schlau werden, egal wie sehr sie es versuchte. Manche seine Bewegungen, Reaktion waren wohl zu komplex für sie. Ja, jetzt war sie sich sicher, dass sie sich zu viele Gedanken machte. Vielleicht sollte sie einfach mal ein bisschen mehr machen anstatt zu denken. Wofür bedankte sie sich nun? Alicia hatte ihren Arm nicht versorgt. Nun, das mussten wohl ihre adeligen Manieren sein. Sie legte die Arme unter ihren Kopf und lehnte den Kopf etwas zurück. Sie mussten sich einfach alle mal ein wenig Entspannen. Die Wahrsagerin wusste natürlich, dass Sophia nicht sonderlich gut von ihr dachte und verhielt sich wohl deshalb wie ein eingeschüchtertes Wolly. Wenn sie voneinander Antworten wollten, dann mussten sie sich zusammenreißen, ob sie nun wollten oder nicht. Sie spürte, dass die Adelstochter etwas bedrückte – würde sie das nicht wäre sie wahrlich eine schlechte Kämpferin und Wahrsagerin. Sophia würde doch nicht einfach so mit ihr ein Kaffeekränzchen abhalten wollen. Definitiv nicht. Vielleicht hatten sie ja beide dasselbe anliegen? Schließlich gab es auch nur einen Grund, weshalb die beiden Frauen miteinander verkehrten. Barrett.
    Doch anstatt endlich zum Thema zu kommen, schoss die Adelstochter in eine ganz andere Richtung. „Für den Rest wohl nicht. Meine Begleitung hat seine Arbeitskollegin geküsst und ich hatte dennoch einen netten Abend.“, es war nichts weltbewegendes und wenn Sophia darüber reden wollte, sollte sie doch. „Dabei... Wundert es mich ja doch, dass du nicht dort warst.“, ja es war unfair so an sie heran zu treten, aber anders würde sie ihre Antworten wohl nicht bekommen. Die junge Frau neben ihr druckste doch jetzt schon herum, wenn das so weiterginge würden sie doch niemals auf einen grünen Zweig kommen.
    „...Ich meine nur, dass du uns Barrett euch sehr nahe steht, da hat er dich doch sicher gefragt.“, Alicia war nicht eifersüchtig. In Gewissen Punkten würde sie ihn am liebsten bis ans andere Ende dieser Welt schießen, doch sie konnte dieses blöde Geständnis einfach nicht aus ihrem Kopf verbannen. Sie benötigte endlich Klarheit. Sophia war dafür einfach das perfekte „Opfer“.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • [img=http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png,right]Es gab keine weiteren Worte oder gar irgendeine Reaktion auf das Thema ihres eigenen Befindens. Damit, dass Sophia ihrer Gesellschaft die von statten gehende Verheilung der Wunde mitgeteilt hatte, war das Thema gegessen. Also eben doch nur eine Frage, die Interesse suggerieren sollte. Folglich hatte Alicia absolut keine Lust sich mit ihr zu unterhalten, was sie ihr aber auch nicht verübelte. Beide kannten sich kaum, wussten irgendwie nur das nötigste voneinander, was man eben mal so irgendwo beim Dorfklatsch aufgeschnappt oder kurzzeitig selbstständig von dem jeweils anderen bemerkt hatte.
    Nachdem Alicia auf die Erkundigung nach dem Fest gestern Abend eingegangen war, kam die Adelstochter nicht umhin ein leichtes Schmunzeln in ihren Gesichtszügen sehen zu lassen. Es gab etwas, dass sie an dieser Frau bewunderte und das war zum einen ihr Ehrgeiz sowie die Tatsache sich niemals unterkriegen zu lassen. Zwar war Sophia auf eine gewisse Art und Weise ebenfalls ehrgeizig, aber überwog hier noch eher der Starrsinn.
    Der amüsierte Ausdruck verschwandt jedoch sofort von ihren Lippen, als Alicia auf das Thema zu sprechen kam, was ihr eigentlicher Grund für den Gesprächsbeginn dargestellt hatte – einzig und allein Barrett. Sie ließ ein paar Sekunden verstreichen, ehe sie eine Antwort heraus brachte. „Ich war gestern nicht in der Stimmung, um auf ein Fest zu gehen.“ Und das obwohl sie sich schon länger darauf gefreut hatte. Unter dem wundervollen Sternenhimmel zu sitzen, mit Freunden zu plaudern und die abendliche Stille zu genießen, war etwas was die kleine Adlige sehr schätzte. Doch seit diesem Zwischenfall in der Grotte und den Ereignissen davor, war ihr sonst so positiv gestimmtes Gemüt sehr gedrückt. Ihre zierlichen Hände unterbrachen erneut die Flechtarbeit und sanken langsam in ihren Schoß. Worauf wollte Alicia hinaus? Sie standen sich nahe? Was wollte sie damit sagen? Stand sie ihm nicht viel näher? Vorsichtig wandte sie den Kopf, musterte den lilanen Hut eine Weile dort, wo sie die versteckten Augen vermutete. „Du warst also nicht mit ihm dort? … Warum hätte er das tun sollen? Ich denke, dass er dich eher eingeladen hätte als mich. “ Ihre Augen hielt sie im Anschluss auf den See gerichtete und eine längere Pause entstand, ehe Sophia noch einmal das Wort ergriff. „ Ich habe Barrett schon länger nicht gesehen. Ich weiß nicht einmal, ob …“ sie holte tief Luft, „ Ob er es überhaupt aus der Grotte geschafft hat.“ So, nun war es raus. Nun hatte sie tatsächlich Alicia ein Stück ihres Herzens ausgeschüttet, wenn auch nur einen sehr sehr kleinen Teil. Zwar hatte die junge Dame das Ganze nicht als eine konkrete Fragestellung formuliert, um eventuell eine gezieltere Antwort über sein Befinden von Alicia erfahren zu können, doch das würde schon reichen fürs erste. Allerdings hatte ihre letzte Aussage leider schon darauf hingedeutet, dass sie ebenfalls nichts über seinen Verbleib wusste und dieser Gedanke tat ihr weh. Die Sorge in ihr presste den Magen schmerzhaft zusammen, auch ihr Herz war ebenfalls davon erschüttert. Trotzdem hoffte sie auf eine Antwort, die ihr Erleichterung verschaffen würde.


  • Sie wusste nicht recht, wie Alicia das Schmunzeln der Violetthaarigen einordnen sollte. War es Provokation? Belustigung? Oder vielleicht auch ein wenig Mitleid? Im Prinzip konnte es ihr egal sein. Der Abend war trotz allem gut gewesen. Ihre Frage über den Braunhaarigen hatte zum gewünschten Ergebnis geführt. Mit einem Windhauch war das kleine Grinsen aus ihrem Gesicht verschwunden. Die Rosahaarige hob ihren Hut wieder an und sah Sophia nun direkt in die Augen. Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort – Alicia hatte Zeit. Den ganzen Tag wenn es sein musste. Schließlich hatte sie sich nichts vorgenommen. 'Nicht in der Stimmung?' so war das also. Ihrem Gesichtsausdruck nach sah sie nicht so aus, als wäre sie 'nicht in der Stimmung' gewesen. Nun, es ging sie ja auch nichts an. Alicia spürte, das die Frage nach Barrett wohl seine Spuren in ihr hinterlassen hatten. Sie zog ihren Hut wieder ins Gesicht. Sophia sollte sich nicht ganz unbehagen fühlen.
    „Natürlich nicht. Ich hatte eigentlich nicht vor, das Fest zu besuchen. Ein netter junger Mann hatte mich gefragt, ob ich mit ihm gehen würde.“, auf ihren zweiten Satz ging sie erst einmal nicht ein. Sie dachte also das er eher sie fragen würde. Was verleitete die Adelstochter zu diesem Denken? Das Barrett ihr schon das zweite Mal seine Liebe gestanden hatte? Nun gut, beim letzten Mal stand sie direkt neben den beiden. Sie spielte erneut an ihrem Grashalm. „Ich denke nicht, dass das so abwegig ist, wie du jetzt vielleicht vermutest. Oder fährst du dich etwa daran fest, weil er mir gesagt hat, dass er mich liebt?“, sie daran zu erinnern war wohl etwas ruppig aber... Für sie zählte einfach nur die Wahrheit. So konnte sie auch in Erfahrung bringen, was Sophia für ihn empfand.
    Doch auf das Thema, auf welches sie dann zu sprechen kam, war für Alicia auch nicht gerade angenehm. Sie schmunzelte. Barrett. Es nicht aus der Grotte geschafft? Sie hätte schon fast losgelacht. „Mach dir darüber mal keine Sorgen. Vorher würde ich denken, dass du es nicht geschafft hättest, aber da du hier munter sitzt, wird er es geschafft haben. Zumal wir beide sicher zu seiner Beerdigung eingeladen wären worden, wenn er es tatsächlich nicht geschafft hätte.“, sie klang ein wenig amüsiert. Es war doch ein wenig lächerlich, dass sie dachte er hätte es nicht geschafft. Mit Sicherheit war Sophia Alicias Humor ein wenig zu makaber, doch andererseits hatte die Adelstochter nun ihre Antwort. Natürlich interessierte es sie auch, wo er sich im Moment herumtrieb. Dabei durfte man jedoch nicht vergessen, dass sie von Barrett sprachen. Der einzige Mann, welcher sich selbst liebend gern in die Klinik beförderte. „Mach dir um ihn mal keine Sorgen. Wir haben schon schlimmeres durchgestanden, also Barrett und ich. So schnell wird er dich nicht allein lassen.“, sie lächelte die Violetthaarige an und lehnte sich wieder zurück.
    Sie spielte wieder an ihrem Halm herum. „Dafür ist er viel zu eigensinnig.“, sah man etwa ein kleines Lächeln auf ihren Lippen?

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

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  • [img=http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png,right]Ein netter junger Mann also. Wer das wohl gewesen sein mag? Neben der Tatsache, dass Sophia sich unheimlich gerne mit Klatsch und Tratsch beschäftigte, interessierte sie auch mit wem diese Frau sonst noch so verkehrte. Immerhin sagte das auch allerhand über sie aus, doch sie beließ es einfach dabei, ging nicht weiter darauf ein und schwieg. Viel überraschter war sie über die folgende Antwort. War das wirklich so unwahrscheinlich, dass Barrett Alicia zu diesem Fest eingeladen hätte, sodass man es mit einem trockenen ,natürlich nicht‘ abtun konnte? Nein, auf keinen Fall. Da gab es für Sophia keinen einzigen Zweifel. Sie wusste, dass Alicia einen deutlich größeren Platz in seinem Herzen einnahm. Sie fühlte es. Und was noch viel entscheidendere war: Sie hatte es in seinen Augen gesehen. Dieser schuldbewusste Blick am Morgen nach ihrer ausufernden Zweisamkeit. Dieses schlechte Gewissen, welches seitdem nicht nur in ihr wütete, sondern welches auch Barrett regelrecht ausgestrahlt hatte. Der Abstand zwischen ihre schmalen Augenbrauen wurde unwillkürlich etwas kleiner, nachdenklich starrte sie auf ihre Schuhspitzen und lauschte den Worten Alicias, die der Wind an ihr Ohr trug. Ja, auch das trug dazu bei Sophias Standpunkt zu untermauern und ein beiläufiges Nicken folgte. Dieses Liebegeständnis dort unten hatte Sophia überrascht. Sie hatte bis dahin gar nicht gewusst wie wichtig ihm diese Frau eigentlich war und diese nüchterne Feststellung umklammerte mit eiskalten gierigen Fingern ihr Herz und löste dabei einen gewissen Unmut in ihr aus, den sie selbst nicht so richtig zu verstehen vermochte.
    Alicia war allerdings ziemlich guter Dinge, was den Verbleib ihres gemeinsamen Freundes anging, lächelt ihr sogar zu. Regelrecht verdutzt war die Adelstochter über die weitgehend positiven Worte und erst recht, über den leicht amüsierten Gesichtsausdruck der jungen im Gras liegenden Frau. Vermutlich war es auch nicht schwer zu erraten, spiegelte sich mit Sicherheit genau diese Überraschung in dem Blick wider, mit dem Sophia sie ansah. Jedoch wich dieser schnell einem herzlichen Lächeln. „Vermutlich hast du Recht.“ Zwar hatte keiner von beiden eine Ahnung, wo sich der Kerl gerade herum trieb, aber angesichts seiner geschickten Waffenhände sowie seiner robusten Art, würde er es schaffen. Warum machte sie sich eigentlich solche Sorgen? Wie töricht von ihr! Nicht jeder war so hilflos wie sie. So gut wie niemand vermutlich. Ja, sie war nun deutlich besserer Dinge, was dieses Thema betraf und die erhoffte Erleichterung strömte durch ihre Adern und wärmte regelrecht ihren Magen.
    Jedoch zog sich schnell wieder eine nachdenkliche Miene durch Sophias Gesicht. Sie hatten mit Sicherheit nicht nur Schlimmeres sonder auch deutlich mehr zusammen durchgestanden. Ein Gedanke, der ihr durchaus die Eifersucht durch die Eingeweide trieb, was sie überraschte und versuchte zu unterdrücken. Aber was sollte Alicia eigentlich damit bezwecken? Sophia wurde das Gefühl nicht los, dass Alicia versuchte irgendetwas mit diesem Gespräch zu erreichen, auch wenn sie sich noch nicht sicher was das sein sollte. Die Stirn in Falten gelegt, dachte sie auf den Worten herum. Er würde sie nicht so schnell allein lassen. Nein würde er nicht. Mit Sicherheit nicht. Könnte er gar nicht … oder?
    Da fiel ihr erst auf, dass sie die ganze Zeit über gar nicht an dem Blumenkranz weitergearbeitet hatte. Unfertig lag das Gebilde in ihren Händen, welches sie nun musterte, doch irgendwie schien die Lust verflogen zu sein.

  • Pfeifend kam der Künstler nach einem längeren Fußmarsch am See an. Er hatte sich am Vormittag eine Leinwand besorgt und seinen Farbbeutel aufgefüllt. Es war schon eine Weile her, dass er an einem Gemälde gearbeitet hatte, doch nachdem er nach dem Sternennachtfest am Polisee vorbei gekommen war hatte ihn eine Welle der Inspiration gepackt. Er trug seine aufklappbare Staffelei, welche so handlich war, dass er damit auch reisen konnte, ans Ufer des Sees und hielt Ausschau nach einem geeigneten Ort um sie aufzustellen. Lute war kein bekannter Künstler und nicht jeder sah in seinen Kunstwerken etwas bewundernswertes. Es war aber klar, dass dieser Herr ein sehr eigenwilliger Künstler war, für den der Ort an dem er malte einfach perfekt sein musste. Schließlich musste die Sonnenintensität, der Einfallswinkel des Lichtes, die Luftfeuchtigkeit sowie die Windrichtung stimmen, nicht zu vergessen der Sauerstoffgehalt und vieles mehr was einfach stimmen musste und zum Grad der Inspiration des Wanderers mit der seltsamen Mütze passen musste, wenn er malte überließ er zwar vieles dem Zufall, doch die Auswahl seines Standortes gehörte ganz sicher nicht zu diesen Dingen. Nach genauster Analyse der Szenerie musste er feststellen, dass es nur einen einzigen Ort der seinen auf gar keinen Fall willkürlich festgelegten Anforderungen entsprach. Aus diesem Grunde steuerte er auch eben diesen zielstrebig an und richtete sein mobiles Malstudio unbeirrt ein. Dass sein Malplatz der Wahl mitten in der Uferzone des Polisees lag und dann auch noch direkt vor der Nase einer angelnden Dame, deren Angelschnur er mit seiner Staffelei ungeniert zur Seite geschoben hatte, interessierte den Künstler herzlich wenig. Er winkte der Rothaarigen mit der fast ebenso interessanten Mütze wie seine eigene freundlich zu und füllte schließlich seinen Wasserbecher auf und packte seine gut genutzte Mischpalette aus und begann eifrig sein Werk.


  • Cecilia verfiel in Schweigen und da Cinnamon keine Person war, die jemanden zu einer Antwort drängte, angelte die Fischerin unbeirrt weiter. Geduld war eine Tugend, erst reicht bei ihrem Hobby, wenngleich sie sich manchmal auch ermahnen musste, das Motto darüberhinaus zu leben. Aber sie war eigentlich auf einem ganz guten Weg! So zumindest ihre eigene Ansicht. Cinnamon's Blick verlor sich im Wasser vor sich und die Sonne schob sich unmerklich weiter, bis etwas einen ungewollten Schatten über sie warf. Gleichzeitig bewegte sich ihre Angelschnur und sie war sich sicher, dass kein Fisch angebissen hatte. Hä? Cinna drehte irritiert ihren Kopf zu der Quelle allen Übels hin und erblickte einen jungen Mann mit wallenden roten Haaren gleich den ihren und einem Hut gleich dem ihren und offenbar auch einer Leidenschaft gleich der ihren, nur das es sich hierbei um.... was auch immer handelte. "Ich angle hier.", gab sie kund, wobei der werte Herr sich diesen Umstand sicherlich bewusst war. Ob sie ihre Zumutung so zum Ausdruck bringen konnte? Nun, einen Versuch war es wert.

  • Lute war gerade dabei richtig in Fahrt zu kommen vollkommen seinem Malwahn verfallen setzte er einen Strich nach dem anderen. Hier ein Strich da ein Klecks und das Werk begann langsam Gestalt anzunehmen - zumindest in den Augen des Künstlers. In übertrieben weit ausgeholten Handbewegungen flog der Pinsel über das Stück Leinwand, als eine Stimme ihn ablenkte. Verwirrt unterbrach der Maler seine Arbeit und drehte sich um, er war doch gerade in Fahrt! Wäre Lute nicht ein solch freundlicher Gesell hätte er Cinnamon sicherlich ignoriert oder ihr etwas an den Kopf geworfen. Da der Herr aber verständnisvoll war und die Bemerkung der Dame ja wirklich sehr aufmerksam war, lächelte er freundlich und nickte. "Keine Sorge, meine Liebe, das stört mich nicht! Kein Problem." demonstrativ zeigte er auf die Angelschnur welche am Rand seiner Leinwand hing. Und mit diesen Worten wandte er sich wieder seinem Werk zu und erklärte die Sache für erledigt.

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