Die Schmiede

  • Bevor Dorothy wusste wie ihr geschah, hatte Zaid sie- mal wieder- an der Hand gepackt und zog sie mit sich hinaus. Ihren Kopf drehte sie noch kurz zu dem Schmied und sie hob eine Hand um sich zu verabschieden. Leo hatte sich zwar schon anderen Kunden zugewandt, aber ein bisschen Höflichkeit hat noch nie jemanden geschadet. „…Hm?“ Zunächst blickte die Grünhaarige Zaid etwas verwirrt an. Hatte er denn tatsächlich seinen großen Masterplan vergessen? Oder war das nur ein kleiner Test? Damit ihr Gesicht bloß nicht zu viel verriet, blickte sie auf ihre Schuhe, die von den kleinen Abenteuern schon ein bisschen gezeichnet waren. Dorothy überlegt noch schnell, ob sie ihn nicht vielleicht doch an Jeremy erinnern sollte, aber sie hatte eigentlich nicht wirklich Lust darauf. Der Zauber würde ihnen schon nicht davonrennen. Der Gedanke, nach dem Training in den Bergen endlich mal zu pausieren, war aber auch zu verlockend. Sie hob also ihren Kopf ein bisschen und schüttelte ihn. „Nein, wir müssen nirgends mehr hin.“, murmelte sie. „Ein bisschen entspannen…das fände ich jetzt gut.“ Sie sollte vielleicht auch mal wieder zu Hause vorbeischauen. Es war für sie ziemlich ungewöhnlich so lange fort zu sein. Aber wie sie ihren Vater kannte, würde ihm ihre Abwesenheit wohl gar nicht weiter auffallen. Bei Cammy sieht die Sache wieder anders aus, aber ihre Schwester hat Dorothy schon ewig nicht mehr gesehen. Vielleicht sollte die Heilerin sie mal suchen. Aber zunächst war sie noch hier mit Zaid. „Also…gehen wir heim und ruhen uns aus?“, fragte sie noch einmal nach. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass sie der Bibliothek so einfach entkam.

  • ~Raven wacht auf~
    Müde, mit herunterhängenden Mundwinkeln wachte die Rothaarige in ihrem zerwühlten Bett auf.
    Wie bin ich hier her gekommen??
    So stark sie sich auch zu erinnern versuchte, sie schaffte es einfach nicht.
    Sie war noch in voller Montur und ein ziemlich unerotischer Geruch ging von ihren Klamotten aus.
    Baden wäre nicht schlecht…, überlegte sie, packte sich kurzerhand frische Klamotten, ein Handtuch und Geld ein und stolperte beim herausgehen aus ihrem Zimmer, fast über ihren Bogen.
    „Blödes Teil…!“, mürrisch sah sie die Waffe an, als erwartete sie eine Entschuldigung von ihr. „Warum habe ich dich überhaupt gekauft??“, fragte sie genervt und als sie immer noch keine Antwort von den Pfeilen und dem in eine Sehne gespannten Stock bekam, packte sie sie ebenfalls, ging nach unten und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Theke.
    „LEO???“, sie Tippte mit den Fingern abwechselnd auf das Holz. Gerüchten zufolge mochte Leo es gar nicht, wenn er so bestimmend herbeigerufen wurde, doch da die Beiden sich schon flüchtig kannten und sie ihr gemeinsames Handwerk verband, aktzeptierte er Ravens liebreizende Art bestimmt und konnte damit umgehen – oder, je nach Laune - auch nicht. „Leo, bist du da? Ich will meinen Bogen tauschen“, am besten gegen ein Langschwert. Die Rothaarige hatte heute eine ziemlich seltsame Laune und irgendwie musste etwas Neues her. Eine neue Waffe zum Trainieren kam ihr da gerade recht… und wehe irgendjemand würde behaupten, sie wäre zu schwach für das Langschwert!!!
    Gelangweilt sah sie sich während dem warten in der Schmiede um. Auch andere Leute warteten auf den Waffenmeister und irgendwie schien Raven sich wohl vorgedrängt zu haben. Sie empfand jedoch kein schlechtes Gewissen, das einzigste was ihr dabei durch den Kopf ging war: Leo könnte hier wirklich mal wieder putzen!

  • Während die restliche Kundschaft sich im Laden umsah, hatte sich der alte Mann wieder in den hinteren Bereich der Schmiede verzogen wo er mit schweren Schlägen auf ein glühendes Eisen schlug. Gerade hatte er sich einen seiner Handschuhe ausgezogen um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, als ihm ein schriller Schrei durch die Glieder fuhr. „Was um alles in der Welt ist mit der Jugend nur falsch gelaufen…“, murmelte er mit zusammen gebissenen Zähnen und legte den Hammer aus der Hand, bevor er auch den zweiten Handschuh auszog und sich in den anderen Bereich begab. „Deinen Bogen tauschen? Na meinetwegen. Aber wenn du noch einmal so herum brüllst kannst du dich auf etwas gefasst machen, das ist immerhin mein Haus.“ Schlecht gelaunt hielt er ihr seine offene Hand entgegen, er hatte nicht die geringste Lust sich mit diesem frechen Gör zu streiten.

  • Raven blinzelte den alten Mann gleichgültig an, als er ihr einen kleinen Rüffel gab, zuckte jedoch innerlich zusammen. Die Gerüchte stimmten also, Leo war nicht die bestgelaunteste Person, aber genau das machte ihn für die Rothaarige auch irgendwie sympathisch.
    Sie legte den Bogen mit dem Köcher sanft, aber bestimmt in seine Hände und nuschelte ein leises ´tschuldigung.
    “Ein Langschwert, bitte“, meinte sie nicht gerade fröhlich, jedoch höflicher als vorher. Kurz überlegte sie noch, ob es die richtige Entscheidung war, ihren Bogen einfach so, aus einem Bauchgefühl heraus, abzugeben, wollte so kurzfristig jedoch keinen Rückzieher machen. Mit ein wenig Übung würde sie bestimmt auch mit einem Langschwert gut zurecht kommen.

  • Tau wartete immernoch. Sie wurde zwar angesprochen doch schon war wieder jemand vor ihr und sie wollte nicht aufdringlich wirken. Immerhin war Eric da, aber er langweilte sich wahrscheinlich zu Tode. Sie drehte sich kurz zum Schmied. "Entschuldigung?" Sie sprach zum Schiemd. Dann drehte sie sich zu Eric. "Wir kommen hoffentlich gleich dran." Hoffentlich langweilst du dich nicht zu sehr.

    Gespräch zweier Informatiker:
    "Wie ist denn das Wetter bei euch?"
    "Caps Lock."
    "Hä?"
    "Na ja, Shift ohne Ende!"

  • Dass ihr Aufgabenplan endlich mal eine kleine Pause einnehmen 'durfte' beruhigte den Blonden, obwohl er nebendei irgendwie das Gefühl hatte, als wäre da noch irgendwas unerledigtes gewesen. "Na dann sollten wir nachhause und..." noch bevor er seinen Satz weiterführen konnte, wurde er durch ein Bellen unterbrochen. "Was war das denn?" Zaid blickte um sich, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. "Also wie dem auch sei..." fügte er dann im Gehen fort. "Dann sollten wir nachhause und..." erneut konnte er seinen Satz nicht zuende bringen, da irgendwas seinen Weg blockiert hatte und der Silberwolf unweigerlich zu Boden fiel. "Aua! Verdammt, was war das?!" Auf dem Boden hockte ein kleiner Hund, eine Art Husky, der offenbar hier auf sie gewartet hatte. Vielleicht ist er uns ja gefolgt von den Bergen aus... muss eben ein ziemlich hartes Pflaster dort sein. "Hey Dorothy, komm mal kurz mit!" Erneut zog er sie an der Hand ein Stückchen weiter von der Schmiede weg und die Vermutung, oder besser gesagt Befürchtung, die Zaid durch den Kopf spukte, wurde bestätigt. Ein Seufzer signalisierte die leichte Genervtheit des Blonden, und er ging ein Stück weiter, diesmal ohne Dorothy. "Er verfolgt mich... was machen wir jetzt?" Zugegeben, abstoßend fand er den Hund nicht, aber was sollte man bloß mit so einem anfangen... Benehmen hatte man ihm aber immerhin schon beigebracht, denn er war zutraulich und lieb. Dass sein Unbehagen bezüglich unerledigter Dinge in Vergessenheit geriet, konnte Dorothy wohl nur recht sein, aber sobald es ihm einfällt, wird es sicher Beef geben...

  • Just in der Sekunde, in der Raven ihre Bestellung aufgab, kam Gaius zur Tür herein. So viel war hier ja noch nie los… Schnell begab er sich zu Leo hinter den Tresen um ihm ein wenig auszuhelfen, denn während dieser den Bogen lieblos zu den anderen ungebrauchten Waffen warf, hatte Gaius sich daran gemacht ein passendes Langschwert für Raven heraus zu suchen. Schon lange hatte er das rothaarige Mädchen nicht mehr gesehen, zwar hatte er mitbekommen, dass sie nach dem Brand hier eingezogen war, aber sie schien recht zurück gezogen zu leben. Ebenso wie er selbst. Es schien fast, als lebten in der Schmiede generell nur seltsame Leute.
    Freundlich reichte er ihr ihre neue Waffe. „Ich hoffe doch, du kannst damit umgehen, oder?“ Es war schließlich ein riesiger Unterschied, ob man mit einem Bogen oder mit einem Schwert in den Kampf zog.


    Zur selben Zeit hatte Leo sich bereits an die nächsten Kunden gewandt. „Und was wollt ihr?“, fragte er etwas freundlicher, seine Stimmung hatte sich schlagartig geändert als Gaius durch die Tür trat und ihm die Arbeit zum Teil abnahm.

  • Eric wurde langsam ungeduldig. Wieso konnte sich Tau nicht entscheiden? War die Auswahl denn so riesig? Nun eigentlich nicht. Aber anscheinend groß genug für die wählerischen Frauen. Und ich dachte, das ist nur bei Klamotten so.. Seufzend lehnte er sich zu der Blondine und flüsterte ihr "Ich geh schon mal in den Wald. Komm nach. Ich find dich später schon" ins Ohr, drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und verließ anschließend den Schmied.~

  • Erleichterung machte sich in Dorothy breit als sie merkte, dass Zaid wirklich den Besuch vergessen hatte.Ihr schlechtes Gewissen beruhigte sie dadurch, dass der Gang zur Bibliothek nur verschoben und nicht aufgehoben war. Sie selber wollte doch unbedingt hin und stärker werden…nur nicht jetzt. Auch die Grünhaarige vernahm ein Bellen und sah sich neugierig um. Ein Tier hier mitten im Dorf? Es war nichts zu sehen also trotte sie dem Blonden hinterher bis dieser plötzlich umfiel. Erschrocken riss sie die Augen auf und wollte Zaid aufhelfen als sie den Übeltäter sah. Er sah wirklich süß aus, gar nicht böse oder so. Hoffentlich hat sicher der Kleine nicht wehgetan, Zaid wäre ja fast auf ihn gefallen , sorgte Dorothy sich um den Hund. Doch bevor sie sich vergewissern konnte, dass es ihm gut ging, hatte Zaid sie schon wieder an der Hand genommen und zog sie hinter sich her. Als er seufzte und ohne sie weiter ging, blieb Dorothy kurz stehen. Der Hund folgte den Blonden noch immer, obwohl dieser scheinbar nicht so angetan davon war. Dass konnte die Grünhaarige überhaupt nicht verstehen. Zaid, der sich in einen Wolf verwandeln konnte, mochte keine Tiere? Dieser Gedanke war doch sehr paradox. „Wir?“, wiederholte sie. Der Hund verfolgte ihn, wieso musste sie also mitentscheiden? Das war doch seine Sache. Sie verringerte den Abstand, der zwischen ihr und Zaid war. „Also ich finde ihn richtig niedlich.“, meinte sie und lächelte schüchtern.

  • „Warum sollte ich damit nicht umgehen können?!?“, meinte Raven kalt und sah den Schwarzhaarigen
    mit einem gefühlslosen Blick an. Zwar hatte sie schon etwas Angst, dass sie mit diesem großen, langen
    Ding nicht so gut Kämpfen konnte, wie mit ihrem flinken Bogen, aber das musste sie ja nicht jedem
    dahergelaufenen Schmiedslehrling auf die Nase binden, oder?
    Sie nahm das Schwert von Gaius entgegen und fragte sich, seit wann er eigentlich in der Schmiede aushalf.
    Es wäre eigentlich genau der richtige Job für Raven und sie nahm sich vor, Leo mal irgendwann nach einem
    Aushilfsposten zu fragen.
    Als das Langschwert mit vollem Gewicht in ihren Händen lag, sackte die Rothaarige leicht zusammen.
    Sie stellte es erst einmal keuchend auf den Boden und sah dann mit Hochrotem Kopf wieder zu dem Schwarzhaarigen.
    „Schwerer als ich dachte“, meinte sie und funkelte ihr Gegenüber mit einem „Wehe-du-verlierst-ein-Wort-darüber!“-Blick an.

  • „Ach, ist nur so eine Intuition, mehr nicht.“, gab er schmunzelnd zum Besten und übergab ihr das Schwert letztendlich. Mal sehen wie lange es dauern wird, bis sie ihren Bogen wieder zurück fordert,dachte er schmunzelnd, als er bemerkte wie sie ein wenig zusammen sackte, als das Schwert nun komplett in ihren Händen lag. Gaius räusperte sich kurz um darauf aufmerksam zu machen, dass er doch recht hatte, als sie sich eingestand, dass die Handhabung des Schwertes doch nicht so einfach werden würde und schmunzelnd widmete er sich dann wieder den anderen Arbeiten, die hinter dem Tresen auf ihn warten.
    „Überschätz dich bloß nicht im Kampf, nicht dass wir hinterher dafür für Schuldig befunden werden, wenn du deinen Kopf verlierst.“, warnte er sie. „Wofür brauchst du überhaupt eine Waffe? Ein Mädchen sollte doch nicht kämpfen!“ Fragend wandte er ihr wieder seinen Blick zu und zog seine linke Augenbraue in die Höhe.

  • Dorothy hatte natürlich nur schöne Augen für den Hund. Überraschend war dies nicht, schließlich war sie ein Mädchen, das mit einer Puppe rumlief... "Ich glaube du verstehst nicht so ganz... es ist ja nicht so, als fände ich ihn abstoßend, ich frage mich nur, ob er bei unseren Umständen überleben kann." Viel mehr als um Zaids und Dorothys Privatsphäre machte er sich also Sorgen um das Leben des Hundes, schließlich war der Silberwolf jemand, der ständig sehr gefährlich lebte. "Und da du und ich immer zusammen sind, dürfte das auch dich betreffen, oder etwa nicht?" Besorgt blickte der Blonde zu dem kleinen Hund, der ihn immer noch anhimmelte. Warum bloß? Hatte er etwa gesehen, wie er sich in einen Silberwolf verwandeln konnte und gegen seine eigenen Artgenossen kämpfte? Viele Fragen, die ein kläffender Köter wohl kaum beantworten konnte. Ich schätze mal irgendwie werden wir damit durchkommen... so wie immer eben. Ohne auch nur weiter darüber zu reden, ging er mit Dorothy weiter und beendete seinen heiß ersehnten Satz. "Also dann gehen wir erstmal nachhause und überlegen uns was." Vorerst mussten sie also mit dem Hund Vorlieb nehmen und gingen zu dritt Richtung Dorothys Behausung.
    Zaid und Dorothy gehen~


    (lass du sie ankommen)

  • Die Rothaarige wuchtete das lange Schwert mit einem Ruck in die Luft und fing es dann geschickt
    mit ihrer Schulter auf der flachen Seite der Klinge auf. Sie ging unter der Last, wieder ein bisschen
    in die Knie und ärgerte sich, dass sie nicht stärker war um die Waffe richtig zu führen.
    “Das wird schon noch!“, grummelte sie Gaius mürrisch an und legte dann den Kopf schief, als er sie ausfragte
    wozu sie denn eine Waffe brauchte. „Wüsste nicht, warum dich das interessieren sollte…“, maulte sie leise herum.
    Die überhebliche Art des Schwarzhaarigen, ging Raven etwas auf die nerven, wobei sie sich durchaus bewusst war,
    dass er noch mehr auf ihrer Schwäche hätte herum hacken können und er es wahrscheinlich auch gar nicht böse gemeint
    hatte. „Naja, bevor du nicht mehr schlafen kannst, erzähl ich es dir halt… Ich will mich selbst verteidigen können und der
    Bogen ist mir auf die nerven gegangen…“

  • „Ich bin gespannt!“, erwiderte er erwartungsvoll, nachdem er sie dabei beobachtet hatte, wie sie ihr Schwert schwungvoll auf ihrer Schulter platzierte. Zwar war er fest der Meinung, dass Raven es nicht schaffen würde die Klinge zu meistern, allerdings war es schon öfter vorgekommen, dass er jemanden unterschätzt hatte. „Meinst du nicht, dass allein zur Verteidigung ein Bogen besser geeignet ist? Immerhin kannst du damit die Gegner auf Distanz halten. Außerdem…wenn du mit dem Bogen geübt bist, warum wechselst du dann?“
    Verständnislos schaute er ihr in die eisblauen Augen und ein Schauer lief seinen Rücken hinab. Irgendetwas hatte dieses Mädchen an sich, was ihn beunruhigte. „Und was machst du, wenn dir das Schwert dann auch auf die Nerven geht? Wider wechseln?“ Er schüttelte leicht den Kopf, diese Einstellung war nicht gerade viel versprechend.

  • Raven lief so feuerrot an wie ihre Haare. Der Schwarzhaarige trieb sie gerade wirklich zu Weißglut.
    Warum redete sie überhaupt mit dem Schmiedegehilfen? Es entsprach eigentlich gar nicht ihrem doch
    so schüchternen Charakter und Interesse hatte sie an ihrem Gegenüber eigentlich auch überhaupt keines.
    Also warum rechtfertigte sie sich vor Gaius?
    „Bist du noch nie aufgewacht und hast gedacht: Heute probiere ich mal etwas Neues aus?“, fragte sie
    immer noch mit glühenden Wangen. Es hagelte wieder Kritik und das Mädchen drehte sich kurzer Hand
    auf dem Absatz um (wobei sie fast mit ihrem geschulterten Schwert einen dekorativen Schild von der Wand
    abgehängt hätte), murmelte etwas das für Gaius wie „Du hast ja eh keine Ahnung“ klingen musste und schlug
    dann knallend die Tür der Schmiede hinter sich zu.
    “Blöder Gaius…“, schmollend, wie um es dem Schwarzhaarigen zu beweisen, dass sie mit der Waffe umgehen
    konnte, holte Raven mit dem Langschwert aus, schwang es einmal über ihren Kopf, verlor das Gleichgewicht
    und landete unsanft auf ihren 4 Buchstaben. „Verfluchte *$#§ !“
    Was ist, wenn Gaius recht hat?
    Bedröppelt dachte sie noch mal über ihr verhalten in der Schmiede nach…
    So machte sie sich bestimmt keine Freunde, also beschloss sie mit grimmigem Blick und ohne ein Lächeln wieder
    zurück in das stickige Haus zu gehen, in dem es nach verbrannten Kohlen und Metall roch. Sie stellte sich wieder
    mit verschränkten Armen vor den Schwarzhaarigen und sah ihn an, als ob er es eine Selbstverständlichkeit wäre,
    dass er jetzt wüsste, was sie von ihm wollte.
    „Also…“

  • Gaius schüttelte nur den Kopf. „Nein, nicht so wirklich. Über sowas, finde ich, sollte man sich länger Gedanken machen um schließlich herauszufinden, was wohl das Beste ist.“, versuchte er ihr noch seinen Standpunkt klar zu machen, aber sie war schon zur Tür heraus verschwunden. Schulterzuckend begab er sich wieder hinter den Thresen. Mädchen… still schüttelte er den Kopf und übernahm Leos Platz während sich dieser wieder davon machte. Niemals würde er auf die Idee kommen sein geliebtes Langschwert einzutauschen dachte er und griff nach dem Tuch um weiter die neuen Waffen zu polieren als er von draußen das Schwert auf dem Boden klirren hörte. Leise lachte er vor sich hin bis Raven die Tür erneut aufstieß und sich ein wenig eingeschnappt vor ihm positionierte. „Also?“, wiederholte er ihre Worte und musterte sie mit hochgezogener Augenbraue wobei er sich ein Lachen verkniff. Es erschien ihm klar, was sie wollte.

  • „Also…“, schon wieder nur ein Wort. Für einen Außenstehenden musste diese Konversation schon ziemlich lustig klingen.
    Vielleicht sollte Raven das Wort noch mal wiederholen, diesmal mit einem kleinen Lächeln um das Eis zu brechen?
    Nein, das wäre irgendwie schräg und auch gar nicht ihre Art. Die Rothaarige wollte bei ihrer nächsten bitte eher seriös und
    überzeugend klingen, als wie ein kicherndes, dummes Mädchen.
    „Du musst mit mir trainieren!“, sie sprach das „musst“ sehr sanft aus, dass sich der Befehl eher wie eine bitte anhörte und
    wartete dann mit verschränkten Armen eine Reaktion von Gaius ab.

  • ~Collette und Zavier kommen an~
    Nach einen kurzen Fußmarsch von der Bücherei war schon von weiten die Schmiede zu erkennen. Zavier zog Collette mehr oder weniger hinter sich her. Zuerst hatte er Zweifel ob sie überhaupt mitkommen wollte und urplötzlich: Willigte sie ein! Doch nun wirkte sie nicht mehr so entspannt, wie gestern. Nun spiegelte sich ein leichter Anflug von Panik auf ihren Gesicht. Als die beiden die Schmiede betraten, fanden sich schon zwei weitere darin vor. Zavier nickte ihnen nur kurz zu und bat Collette noch kurz auf ihm zu warten, während er in seinen Zimmer verschwand. Dort legte er seinen Rucksack ab und warf seine Mütze auf einen Wäschehaufe neben der Tür. Diese wird er im Messhina-Tal wohl nicht gebrauchen können und bevor sie verlorgen geht, lässt er sie lieber hier. Dann sammelte er noch etwas Geld ein, was er überall in seinen Zimmer verstreut hatte und ging wieder zurück zu Collette- diese immer noch etwas verstreut in der Gegend stand. "Leo, bist du da? Wir wollen gerne was kaufen!", rief er voller Vorfreude über Thresen. Er konnte es kaum erwarten endlich eine eigene Waffe zu besitzen!

  • Colette war es mehr als unangenehm in der Schmiede. Ganz offensichtlich war Zavier ziemlich überrascht, dass sie mitgekommen ist. Ich war auch von mir selbst überrascht... Ich bin einfach nicht für Abenteuer geschaffen. 
    Dann ließ Zavier sie kurz alleine und ging in sein Zimmer, und Colette fühlte sich immer überflüssiger. Etwas unsicher sah sie sich um und ließ ihren Blick möglichst nicht auf die Waffen gerichtet. Wenn ich sie nicht länger als nötig angucken muss ist es vielleicht nicht so schlimm... Sie musste kurz schlucken, dann wartete sie weiter auf Zavier.
    Als dieser wiederkam und sich an den Tresen stellte, beobachtete Colette ihn, denn sie hatte ihn noch nicht ohne seine Mütze gesehen. Sieht nicht schlecht aus... Er sollte öfter seine Mütze abnehmen. Dann stand sie auf und ging mit zu Zavier, um auf Leo zu warten.

  • Seine Mundwinkel begannen zu zucken, als sie erneut versuchte sich klar auszudrücken. „Mit dir trainieren? Glaubst du, ich hab Zeit dafür?“ Nachdenklich tippte er sich mit dem Zeigefinger an die Lippe, ehe weitere Kundschaft den Laden betrat. „Leo ist leider gerade beschäftigt, aber vielleicht kann ich euch ja weiterhelfen. Was kann ich euch anbieten?“, fragte er freundlich, während er immer wieder seinen Blick zu Raven gleiten ließ, unschlüssig darüber, ob er zusagen sollet, oder sie mit einem ‘nein‘ für ihre teils unverschämte Art strafen sollte.