Darren & Yumi | vor der Universität
Der junge Kerl lehnte sich an das Treppengeländer während seine Atmung sich wieder beruhigte, doch sein Herz schlug weiter in diesem ungewohnt schnellen Rhythmus. Nicht unbedingt weil sie gerade vor einem zornigen Professor davon gelaufen waren sondern weil die Blonde bei ihm und die vor ihrer Flucht geschehene Situation noch immer präsent war. Das Mädchen zündete sich eine Zigarette an, Darrens Augen beobachteten die kleine Flamme, die sich für den Bruchteil einer Sekunde am Feuerzeug gezeigt hatte ehe sein Blick vom glühenden Tabak in ihr Gesicht wanderte. Ein hellrosa und ganz zarter Schimmer lag auf ihren sonst so blassen Wangen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen in den Sekunden, in denen er Yumi nicht aus den Augen ließ und an das warme Gefühl dachte, das sein jetzt schweres Herz umgeben hatte. Es war plötzlich gar nicht mehr so leicht, wie er gedacht hatte. Es hatte alles einen bitteren Beigeschmack, den er nicht so Recht deuten konnte oder wollte. Oder spielten seine wirren Gedanken dazu jetzt einfach verrückt weil er zu viel in all das hinein interpretierte? Gerade wünschte er sich den Alkohol vom vergangenen Abend zurück, der den Kopf frei und das Herz so stumm machte. „Oh nein, was hab ich mir dabei nur gedacht.. wahrscheinlich nichts.“, erwiderte der Schauspielstudent, fuhr mit seinen Fingern durch seinen Bart und seufzte schwer ehe er sich neben Yumi auf die Treppenstufen setzte. Seine Arme verschränkte er auf den halb angezogenen Knien und seine braunen Augen blickten geradeaus. Beobachteten ein paar ihrer Mitstudenten, die anscheinend glücklich über ausgefallene Vorlesungen über die Grünflächen des Campus spazierten. „Tut mir leid, Yumi.“, begann der Musiker nach einer kurzen Zeit der Stille und drehte seinen Kopf zur Seite damit er ihren Blick einfangen konnte. Ein passendes Lächeln lag auf seinen Lippen, dieses mal war es kein Spaß, kein Spielchen. „Ich will nicht dass das zwischen uns nur ein Spiel ist.“ Eigentlich lustig oder? Gerade das, was die beiden so sehr aneinander mochten. Das einfache und belanglose Spiel das sie trieben. Das alles so oberflächlich scheinen ließ. Es war auch nichts was in die Tiefe ging. Oder? Es war noch etwas ganz Kleines und Zartes, was sich da entwickelte. „Auch wenn der Auftakt wirklich unvergesslich war.“, fügte der Lockenkopf hinzu und ließ ein Grinsen auf seine Lippen. Seine Hand legte sich erneut auf ihren Oberschenkel, wanderte aber nicht umher sondern blieb einfach ruhig dort liegen und auch sein Blick ruhte wieder dort. „Ich frage mich nur, was der Spielmacher versteckt. Was ihn ausmacht, wie er lebt. Das finde ich viel interessanter als das Spielchen an sich.“ Und auch wenn er hier der zukünftige Schauspieler war, wussten beide ganz genau, wen er damit meinte. Darren wollte nicht nur die hübsche Hülle sondern auch den geheimnisvollen Kern kennen lernen. So machte man das doch. Oder war das jetzt zu altmodisch?