Das Runenarchiv


  • Nach schier unendlich langer Zeit – dieser Mann, den seine Enkelin mitgebracht hatte, schien bereits eine Ewigkeit hier zu verweilen, obwohl noch gar nicht allzu viel Zeit ins Land gezogen sein konnte – wurde Kannos Frage endlich einer Antwort gewürdigt. Einerseits wusste der alte Mann das Interesse Gaius‘ durchaus zu schätzen, tat er doch einen Schritt in die richtige Richtung – und der richtige Weg führte schließlich über kurz oder lang zur Magie, zumindest war Kanno selbst dieser Meinung. Nur Cinnamon, dieses sture Mädchen, schien das noch nicht so ganz verstehen zu wollen. Andererseits allerdings bat der Gaius um etwas, von dem er keinerlei Ahnung hatte.
    Mit einem schweren Seufzer, der sich anhörte als würde Kanno die Last der gesamten Welt auf seinen alten, müden Schultern tragen, ging er zu einem Regal und suchte nach einem ganz bestimmten Buch. Dieses zog er nach wenigen Momentan heraus und hielt es dem Mann entgegen. „Dort drin findest du die verschiedenen Arten der Magie, damit du einen Überblick bekommst. Gleich auf den ersten Seiten. Entscheide dich, verlasse dich auf dein Bauchgefühl, auf dein Herz, und denke doch gut darüber nach. Jede Form der Magie hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.“ Und auch, wenn Kanno es bevorzugen würde, hätte Gaius mehr Ahnung und mehr Recherche betrieben, so war er sich doch sicher, dass er Magie erlernen könnte, solange er ein wenig davon in sich trug, daran glaubte und natürlich auch einen Bruchteil von Kannos Gunst erwarb. Allein letzteres war ein todsicheres Zeichen dafür, dass er bereit sein könnte, immerhin irrte Kanno sich nie.

  • Gaius starrte nicht schlecht, als Kanno zu einem Regal schritt und nach einem Buch griff. Oh Gott nein. Er holte es heraus.. Gott nein. und hielt es dem Zwerg vor die Nase.. Wieso. Wieso ein Buch. Wieso? Der Einäugige hatte ein monotones Gesicht aufgesetzt und nahm dem alten Herren das Papier aus der Hand, während er, wie ein Kind in der Schule, welches gerade urplötzlich dran genommen wurde und absolut keinen Schimmer hatte, wovon der Lehrer sprach, achtsam nickte und ja den Eindruck zu vermitteln versuchte, alles sei in Ordnung. Als sein Anweiser fertig gesprochen hatte, sank der Kopf des Zwerges nach unten und sein graues Auge huschte verloren auf der ersten Seite des Buches umher, welches er gerade aufgeschlagen hatte. Natürlich war es kein Bilderbuch. Nein, kein einziges Häufchen Farbe außer grau und schwarz zeigte sich auf diesen Seiten. Dem Schmied war zum Heulen zu mute. Einen Überblick verschaffen. Das sagte sich so schön. Er hatte sich doch überhaupt erst hierher getraut, damit seine Bekanntschaft, die merkwürdigerweise eine gewisse Anziehungskraft auf Orks versprühte, ihm das Lesen beibrachte. Und dann passierte sowas. Er verstand einfach rein g a r nichts. Dennoch wagte er es nicht einen Moment lang aufzusehen. Kanno wusste schon, dass er keine Ahnung von Magie hatte! Da durfte er nicht auch noch herausfinden, das er nicht lesen konnte! Mit einem angestrengten und nachdenklichem Blick überflog der Junge immer wieder die Seite, ließ sich keinen Moment lang anmerken, dass er einfach nur einen Plan schmiedete, wie er aus dieser Situation wieder raus kam. Was von all dem Gekritzel waren nur die Magiearten? Bei genauerem Hinsehen merkte er, dass es zwei Arten von Listen gab. Mit ganz vielen Pfeilen. Wer. Sollte. Das. Schon. Verstehen?! Okay. Was hatte dein Lehrmeister gerade gesagt? Das Bauchgefühl und das Herz mit einbringen? Und ebenfalls gut darüber nachdenken? Gaius sah sich die linke Liste an und bemerkte, dass die meisten Wörter relativ kurz waren. Nur eins war etwas länger als die anderen. War das ein Zeichen der Götter? War das die einzig wahre Wahl für ihn? Er hatte keine Ahnung was es war, aber er blickte wieder hoch, drehte das Buch in Kannos Richtung und zeigte mit dem Finger auf das Wort 'Schattenmagie', in der Hoffnung, nicht komplett auf die falsche Fährte gelangt zu sein. "Ich denke.. das wäre ganz passend?" (Believe)


  • Während Gaius sich Zeit ließ, um sich die Magiearten durchzulesen – wer rechnete auch damit, dass dieser letztlich nur raten würde? – fuhr Kanno mit einem Finger über die Ablage eines Regals in der Nähe. Staubig. Überaus staubig. Vielleicht sollte er eine seiner Enkelinnen mal ein wenig zum Putzen verdonnern. Mit Sicherheit würde ihnen das Respekt einbringen und besonders Cinnamon könnte sich zumindest mal in der Nähe der Magiebücher aufhalten. Vielleicht würde sie das ja ein wenig…erleuchten.
    Kaum wandte Kanno sich wieder zu Gaius um, wurde ihm das Buch unter die Nase gehalten und auf ein Wort getippt – nein, auf eine Magieform. Die buschigen Brauen zusammengezogen und die Stirn in Falten gelegt, nahm er das Buch an sich und stellte es zurück an seinen Platz. „Die Schattenmagie, schon wieder. Interessant.“ Welch ein Zufall – nicht jeden Tag kamen die Leute zu ihm, um sich etwas beibringen zu lassen. Und heute kamen gleich zwei, beide mit demselben Ziel. Dies war in der Tat entweder Zufall oder Schicksal. Vielleicht aber war heute die Kraft der Schattenmagie auch schleicht und ergreifend besonders stark.
    Letztlich räusperte Kanno sich und wiederholte – wohl zu Gaius‘ Glück – noch einmal, worum es bei der Schattenmagie ging, was die Vor- und Nachteile waren. „Und du bist dir sicher, diesen Weg beschreiten zu wollen?“, fragte er nach. Denn wenn er nun bejahte, würde Kanno herausfinden, ob er tatsächlich dazu bereit war.

  • Gaius drückte innerlich alle ihm bekannten Daumen, als Kanno seine Stirn in Falten legte. Einen Augenblick lang hatte der Zwerg das Gefühl, dass ihm gleich eine dieser klischeehaften, überzogenen Schweißperlen seitlich von der Stirn laufen würde, so ertappt und durchschaut fühlte er sich, doch der weise Mann vor ihm schien.. wirklich nichts zu bemerken! Zumindest begann er nicht zu schimpfen oder schreien oder seine Faust Schrägstrich Waffe drohend in die Luft zu heben, so wie sein Lehrmeister, der alte Schmied, es nun machen würde, wenn er wüsste, was für einen Unsinn der Einäugige gerade wieder anstellte. Der Waffennarr musste sich sowohl ein erleichtertes Aufatmen, als auch ein verwirrtes 'Warte was?`verkneifen, als sein Gegenüber weiter sprach. Schattenmagie? Schon wieder? Nein, vergessen wir das schon wieder. Schattenmagie? Bitte was? Er kannte Schattenspiele, aber.. Was? Was genau sollte der Junge sich nun jetzt wieder darunter vorstellen?! Der Grauhaarige spielte langsam mit dem Gedanken einfach vorlaut nachzufragen, was in Gottes Namen er sich da gerade herausgepickt hatte, doch eben jenen Göttern sei Dank kam ihm der Ältere zuvor und begann ihm stattdessen noch mehr komplizierte Dinge an den Kopf zu werfen. Offensive Magie.. viele Schatten - haha - seiten.. schadet dem Besitzer meist selbst.. okay.. scheiße.. das klingt jetzt irgendwie doch ein wenig daneben? Auf Kämpfe und Blut und das ganze Zeug war der Zwerg nämlich nicht besonders scharf. Ob er der Typ war der mit 'Angriff ist die beste Verteidigung' etwas anfangen konnte? Keine Ahnung, er hatte doch erst gefühlte drei Male sein Haus verlassen! Vielleicht war Magie allgemein einfach etwas Offensives? War seine Rettungsaktion mit Tori offensiv gewesen? Wäre etwas für die Verteidigung gegen diese ganzen Orks und Monster nicht besser gewesen? Irgendetwas was ähnlich einem Schild war? Gaius biss sich auf der Unterlippe herum und verkniff es sich nachdenklich von einem Bein auf das andere zu hüpfen. Was gab es da eigentlich überhaupt zu bedenken? Selbst wenn er sich jetzt doch nicht so sicher war, - und seine gedanklichen Chancen betrugen gerade 50/50 - so konnte er sich doch sowieso nicht umentscheiden, denn das Buch war weg und darum bitten noch einmal auf ein spontan gewähltes Wort zeigen zu können, das wäre nun irgendwo doch schon peinlich. Also musste er einfach mit seinen Entscheidungen leben - so wie immer. Das war eigentlich auch der einfachste Weg zu leben. "Ja, das bin ich.", erwiderte er also, gespannt darauf, was nun passieren würde.


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    Kelsey war ziemlich verwirrt. Wieso waren sie nun wieder weg gegangen? Er war doch gerade erst angekommen! Oder besser gesagt erschlagen worden, aber naja, das war eine andere Geschichte. Das Wichtigste jedoch war, dass der kleine Junge sich von Marco erneut einmal hatte mitziehen lassen und nun vor einem irgendwie alt aussehendem, merkwürdigen Gebäude stand. Was machten sie nun hier?? Er hatte mitbekommen, dass sie irgendwie Candy gefolgt waren, aber was brachte die Rothaarige hier her? Und wieso war sie überhaupt verschwunden? "...Wieso..?", fragte er deshalb leise seine Begleitung, wobei er wissen wollte, wo oder warum sie zum Runenarchiv gegangen waren. Und nun, im Übrigen, abwartend davor standen.

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  • Kannos Blick verweilte eine zeit lang absolut unnachgiebig auf Gaius – fast so, als hätte etwas seine Skepsis, ja, sein Misstrauen geweckt. Als könne er die Unsicherheit seines Gegenübers spüren. Und doch räusperte er sich wenig später, strich sich dann nachdenklich über den Bart und entschied schließlich, welche Prüfungsfrage er dem jungen Mall stellen würde.. Eine, die Gaius besser vernünftig und wohlüberlegt beantworten sollte, wenn er einen Zauber erlernen wollte.
    „Stelle dir vor, du wirst von zwei Monstern angegriffen. Sie beide stehen vor dir, in der Nähe ist auch ein kleines Dorf, doch momentan bist du ganz allein. Eines der Monster ist groß und stark, das andere deutlich kleiner und schwächer, das kannst du sofort erkennen. Was gedenkst du nun zu tun?“ Für Kanno gab es mehrere akzeptable Antwortmöglichkeiten, aber natürlich auch so manche, die er sicherlich nicht durchgehen lassen würde. „Und erkläre mir auch den Grund für deine Entscheidung“, fügte er letztlich noch hinzu. Man konnte schließlich nie wissen, ob jemand etwas Richtung aus den falschen Gründen tat.
    Erwartungsvoll und weiterhin überaus skeptisch sah der alte Mann den Prüfling aus blitzenden, wachen Augen an und wartete auf die hoffentlich gut durchdachte Antwort.

  • Phew. Besser konnte man das Ganze gerade wohl nicht ausdrücken. Kanno hatte nämlich einen Augenblick lang etwas sehr fragwürdig auf ihn rüber geschaut. Und zwar fragwürdig genug, als das Gaius jeden Moment damit gerechnet hätte ihn plötzlich laut aufschreien zu hören und gegeben falls auch einen Schuh oder Ähnliches an den Kopf geworfen zu bekommen. Die alte, gewohnte Leo Eskapade eben. Aber nein, ein kleines Räuspern und die Sache schien zur Seite geschoben. Wuhu! Ein hoch auf den Analphabeten! Aber nur leise, damit der alte Magier ihm nicht doch noch auf die Schliche kam!! Man, irgendwie fühlte er sich ja schon irgendwo mies dabei, Cinnas Großvater ein wenig anzulügen, aber.. eigentlich hatte bisher ja noch kein Wort seinerseits der Unwahrheit entsprochen? Niemand hatte von ihm etwas verlangt, was er nicht schon vollbracht hatte! Also sollte es okay sein. Ja, wir hatten uns jetzt darauf geeinigt, dass es vollkommen okay war. Alte Leute beschwerten sich doch sowieso immer das junge Menschen nicht pfiffig oder risikofreudig genug waren und.. nun ja, da hattet ihr nun. Gaius lauschte aufmerksam den Worten seines Gegenübers. Eine Frage beantworten? So erlernte man also Magie? Theorie, nein halt, ein Quizz? Keine Praktik? Oder kam die noch? Man, das war ja wirklich komplett anders als das Waffenschmieden oder mit diesen kämpfen..
    Oh - nein, nein, bloß nicht ablenken lassen! Du wirst keinesfalls mit den Gedanken abschweifen und ihn um eine Wiederholung seiner Worte bitten müssen, mein Freund! Aber was war das nur für eine merkwürdige Situation die er ihm da beschrieb? Der Zwerg konnte sich bei bestem Willen nicht vorstellen, was dies damit zu tun hatte, ob er magische Fähigkeiten erlangen konnte oder nicht und dementsprechend verdutzt blickte er auch drein. Von zwei Monstern angegriffen werden, die beide direkt vor ihm stehen? Klang danach als hätte der Schmied mächtig verkackt. Wobei das sowieso unwahrscheinlich war, wenn man bedachte, wie oft er Zuhause saß, aber naja, wenn man einmal an all die brennenden Städte zurückdachte, die wir bisher hatten, dann nahm er diesen Gedanken schnell wieder zurück. Erst als Kanno weiter sprach wurde er allerdings wirklich hellhörig. "Ein Dorf?", entkam es ihm fraglich, nachdem er den alten Mann hatte aussprechen lassen. Als würde ihm ein Dorf in so einer Situation weiterhelfen! Ein Dorf hieß nur, dass er erneut, wie in der Situation mit Tori, nicht die Beine in die Hand nehmen und flüchten konnte. Auseinandersetzungen gehörten nun wirklich nicht zu seinen liebsten Dingen. Wieso musste er also nur immer in solche hinein gezwungen werden..? Gaius lies mit einem leisen, geschlagen gegebenem Seufzen die Schultern sinken. "Kämpfen natürlich. Mir bleibt ja sonst keine andere Wahl, oder?" Was sollte er jetzt noch sagen? Genauer erklären, wie er vorgehen würde? Aber was genau würde er denn nun machen..? "Uhm.. wahrscheinlich.. würde ich mich dem schwächeren der Beiden annehmen oder versuchen.. dass größere, stärkere der Beiden gegen das andere aufzustacheln? Ich weiß nicht wirklich, wie schlau Monster sind, aber vielleicht würde es ja klappen? Wobei ich mich nicht darauf verlassen und ein Risiko eingehen würde.. Je nachdem, ob ich überhaupt in der Lage bin, das Schwächere auszuschalten würde ich das übrig gebliebene - oder eben Beide - auf jeden Fall dazu bringen, mich nicht aus den Augen zu lassen und es tiefer in den Wald oder wo auch immer ich mich gerade befinde locken. Wenn ich es nicht überlisten kann, dann würde ich von da aus auch einfach verschwinden. Ich bin ziemlich flink." Er machte eine kleine Pause und sah Kanno etwas nachdenklich an. Begründen. Er musste seine Vorgehensweise auch noch Begründen. Sich recht zu fertigen war gar nicht mal so einfach. "Ich will mich nicht wirklich auf das Dorf verlassen oder es überhaupt involvieren. Die Chance ist zu groß, dass ich sie dadurch nur in Gefahr bringe oder sie mit den Monstern ebenfalls nicht umzugehen wissen. Vielleicht sind die Leute dort aber auch viel geschickter als ich und ich schaufel mir nur eine Menge Ärger damit ein, dass ich mich nicht an sie wende, aber.. Das ist mir eigentlich relativ egal. Wenn es sich vermeiden lässt, meine ich. Die Leute müssen nicht unnötig damit zu kämpfen haben, wie gefährlich unsere Welt eigentlich ist.. Falls das.. Sinn macht.. " Machte es das? Man, Gaius musste dringend auch einmal an seinen Gesprächsfertigkeiten arbeiten.

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  • "Opa, Opa!!", rief das kleine Energiebündel laut, als sie als erste durch die Tür stürmte. Dass die anderen ihr gefolgt waren, hatte sie erst im letzten Moment bemerkt, doch sie wollte sich jetzt am liebsten nur bei ihrem Großvater ausheulen! "Warum sind andere Kinder so gemeiheeein?!" Ihre Stimme wurde mit jeder Sekunde weinerlicher und bemitleidenswerter. Zwar würden die meisten eher Candy als die gemeine bezeichnen, doch... in ihren Augen war das eben nicht so! Es war ja nicht ihre Schuld, dass sie andere eben nicht so gerne moch- oh, halt. Kanno war beschäftigt. Warte, was hörte sie da? "Aaah, wer greift das Dorf an?! Wo sind Monster?! Ich beschütze euch! Hiyaaah!" Hüpfend bewegte sie sich um Kanno und dem Fremden herum, während sie ihr Schwert hin und her schwang und dieses Mal sogar aufpasste, dass sie keinen verletzte.


  • „Hmm?“, entgegnete Marco aufmerksam, als sich sein schüchterner Begleiter zu Wort meldete. „Na wir müssen doch Candy hinterher! Du hast doch gesehen, dass sie die anderen am Baum nicht mochte!“, versuchte er dem Jungen den Grund zu erklären, weshalb sie nun hier waren. Schon von draußen konnte der Blonde die Stimme seiner besten Freundin vernehmen, als diese gerade scheinbar das komplette Gebäude einreißen wollte. Zumindest deutete der Elf ihr lauten Schreie so. „Los, komm!“, wies er Kelsey an und zog ihn erneut mit sich, diesmal ins Innere des Gebäudes. „Candy?“, rief der Jungspund, als sie die Eingangstür hinter sich geschlossen hatten. „Wo bist du?“, fuhr er fort. Das große Gebäude war doch etwas zu verwirrend um sich ohne Anhaltspunkt auf die Suche nach der Rothaarigen zu machen.


  • Tatsächlich konnte Kanno seine Überraschung kaum verbergen, denn Gaius‘ Antwort war überraschend gut für einen Jungen, der so wenig Ahnung zu haben schien. Auch mit der Begründung war der alte Zaubermeister mehr als einverstanden, sodass er sich schließlich abwandte und ein wenig auf uns ab schritt, die buschigen Augenbrauen zusammengezogen, mit einer Hand über seinen Bart streichend und augenscheinlich tief in Gedanken versunken. Es war nicht einfach, einen passenden Zauber für ihn zu finden, doch letztlich schien er mit seiner getroffenen Wahl zufrieden zu sein. Er blieb stehen, hielt mitten in der Bewegung inne und räusperte sich.
    „Nun gut“, begann er schließlich zu sprechen und winkte den jungen Mann ein wenig näher zu sich. „Ich werde dir einen Zauber beibringen, zumindest in der Theorie.“ Und somit begann Kanno Gaius zu erklären, was er wissen musste, auch wenn sich wohl erst später zeigen würde, wie talentiert er wirklich war, was das zaubern anging – immerhin hieß Wissen noch nicht, dass er den Zauber auch tatsächlich beherrschen konnte.


  • « Wachtposten



    Um Jahre gealtert kam Cinnamon, auf ihrem sagenumwobenen Speer gestütz - im Runenarchiv an. Der Gang mehr schlurfend, die Knochen knackend - Forté hatte sie ganz schön rangenommen - machte der Rotschopf sicherlich nicht den besten Eindruck. Das ganze änderte sich jedoch aprupt als sie den Auflauf im Runenarchiv bemerkte (wer zum Geier kehrte hier freiwillig ein??). Tatsächlich waren da ihre zuckersüße (im wahrsten Sinne des Worte), kleine Schwester Candy mit ihren Freunden (so mutmaßte man) und auch ihr Großvater stand nicht unweit entfernt zusammen mit... Gaius?? "Du immer noch hier?", erkundigte Cinnamon sich stirnrunzelnd. Ob er eingeschlafen war? Sie konnte es ihm jedenfalls nicht verdenken! "Oh!" Das Mädchen riss den Speer in die Höhe. "Ich hab Musikunterricht bekommen! Ich bin jetzt ein mega guter Krieger, jaa??", gab sie an und hoffte, dass zumindest Candy sich ein klein bisschen beeindruckt zeigen würde. Sie hörte Kanno förmlich die Augen verdrehen (ja sowas hört man!). Ich bin so tot... Am liebsten würde sie sich sofort aufs Ohr hauen, aber dieses Unterfangen würde sich als nicht ganz so einfach erweisen. Es standen ihr eine Horde Kinder (um wie viele redeten wir eigentlich? Cinna sollte ihre Brille putzen), ein verpeilter Zwerg - danke für den Speer übrigens - eine Meeeeenge Bücher UND das allerschlimmste: ihr Großvater im Weg. Aaaah...!! Egal, sie hatte jetzt einen Speer! Sie schaffte das! Später vielleicht.


    Halbtot und müde fiel Cinnamon schließlich ins Bett, ohne noch etwas von ihrer Umgebung mitzukriegen.

    »My life to yours. My Breath become yours.«

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  • Kanno war wahrlich ein Meister. Zumindest darin, dem Zwergen jedes Mal auf's Neue ein unbehagliches Gefühl zu vermitteln, wenn er erneut dabei war, abrupt seine Mimik zu verändern. Gaius hatte noch nicht viel Erfahrung, was Menschen anging und der alte Mann machte es ihm wirklich nicht einfacher. Warum sah er jetzt so.. überrascht aus? Hatte der Schmied etwas Falsches gesagt? Etwas Dummes? Er hatte echt keine Ahnung! Der Magier brachte ihn wirklich gerne von seiner normalen, zurückgelehnten Attitude ab, konnte das sein? Der Grauhaarige biss sich abwartend auf seiner Unterlippe herum, doch Cinnas Großvater wanderte erst einmal eine gefühlte Minute in der Gegend herum. Ja, viel Erfahrung hatte das Fabelwesen nun wirklich nicht. Und das mit dem Reden, das musste er auch noch üben. Aber eine Sache war inzwischen doch sicher: Menschen, die redeten, waren ihm um einiges lieber, als dass, was er gerade vor sich hatte. Wer sollte so auch verstehen was im Kopf des Anderen vor sich ging?! Aber vielleicht lag es ja auch an der Situation, in der er selbst sich befand, dass ihn nichtssagende Stille so quälte? Als Kanno dann endlich das Wort erhob, konnte der Einäugige jedoch nicht mehr aufhören breit zu grinsen. Hatte er gerade richtig gehört? Gaius sprang von einem Bein aufs andere herum und lauschte seinem Lehrmeister fast schon nur noch halbherzig zu, so aufgedreht fühlte er sich plötzlich. Diese Erklärungen klangen einfach alle so wahnsinnig toll! Als der Bärtige letztendlich ausgesprochen hatte, nickte der Zwerg bloß, wand sich von ihm ab, blieb kurz stehen, warf ihm noch ein schnelles, aber wirklich Ernst gemeintes 'Danke!' hinterher und sauste aus der Tür hinaus in die kalte Winterluft - wobei er dabei fast über Candy fiel, die hereingestürmt kam und irgendetwas von einem Dorf schwafelte -, denn - er musste unbedingt seinen neuen Zauber irgendwo ausprobieren. Und im Runenarchiv kam das sicher nicht so gut. Nein, ganz bestimmt nicht. ~
    Edit: In Cinnamon rannte er auch halb rein, nur damit Kaddo auch eine Runde Attention von mir kriegt, bubu ~



    Kelsey lies sich einfach von Marco mitziehen - was auch sonst blieb ihm für eine Option? Er ließ sich mitziehen und machte große Augen, als er sah, wo er hier gelandet war. So viele Bücher! So viel Papier! Kelsey riss sich von der Hand des Elfen los und tapste in den gigantischen Raum hinein, direkt an Kanno und seiner Enkelin vorbei. Er wusste nicht, was sie hier sollten und auf seine Frage danach hatte ihm auch keiner sinnvoll geantwortet, - woher sollte der kleine auch wissen, dass die Rothaarige hier wohnte? - doch das war inzwischen Nebensache. War doch ganz egal wieso sie hier waren! Wieso sollten sie nämlich nicht an so einen tollen, wundersamen Ort gehen, wo es mehr Bücher als Luft drin gab?! Der Blonde lief mit einer breiten Mischung aus einem fröhlichen Grinsen und Lächeln von einer Ecke in die andere, versuchte in jeder mit seinen kleinen Händen an die hoch oben stehenden Werke zu kommen und fragte sich, ob es hier auch Bilder- oder Malbücher gab? Nicht, dass er sie unbedingt brauchte!! Kels war ein großer Junge, der auch schon lesen konnte und geschriebene Dinge gut verstand!! ...
    ... Aber Bilderbücher waren nun einmal seine liebsten!! JEDER mochte bunte Farben und der Waise nun einmal ganz besonders! Wenn es möglich wäre, so würde er am liebsten in allen existierenden Farben der Welt baden!! Er liebte sie wirklich! ... Aber er .. kam gerade nicht ... an sie.. ran. Kelseys fröhliches Gesicht verschwand und er setzte einen Schmollmund auf. Als Versuch Nummer 30 auch nicht glückte, ließ er sich ohne große Worte auf den Boden plumpsen und starrte von seiner neuen Position aus auf die Regale, die alle einfach viel zu hoch waren. Bis er - ja, tatsächlich, wahrhaftig! - begriff. Er begriff, dass er durch seine Sitzposition jetzt nur noch weiter von den Büchern entfernt war, welche seine Aufmerksamkeit erregt hatten und diese Tatsache.. machte ihn so traurig, dass in seinen Augenwinkeln wieder die Tränen stiegen. "Marcooo..", versuchte er wimmernd seinen neuen Freund um Hilfe zu beten. Nicht, dass dieser viel größer als er war oder so. Kelsey dachte einfach, er könnte vielleicht ein Wunder vollbringen. Schließlich hatte er gelernt, dass man an seine Freunde glauben sollte, jaa??


  • Nicht wenige Menschen dachten von Kanno, dass er allwissend sei. Er konnte es ihnen nicht verübeln, hatte er doch tatsächlich Unmengen von Wissen angehäuft und sich letztlich auch angeeignet. Dass er allerdings wusste, was an diesem Tage geschah, verdankte er nicht seinen Büchern, sondern einigen Einwohnern Trampolis, die von einem durch die Stadt rennenden Verrückten berichteten, der etwas von lebenden Toten rief und damit so manche Bürger in Sorge versetzte. Allerdings nicht etwa, weil sie ihm Glauben schenkten, nein – einige stuften ihn als gefährlich ein. Was, wenn er in seinem Wahn bald auf die Kinder losgehen würde?
    Doch schon zuvor hatte Kanno die Veränderungen bemerkt, die ihn dazu veranlassten, dieser Sache selbst auf den Grund zu gehen. Nicht nur, dass der Himmel sich am helllichten Tage verdunkelte und ein Sturm aufzuziehen schien, nein, es fiel ihm auch ein überaus seltsames Leuchten auf, das vom Friedhof zu kommen schien. Kurzerhand machte Kanno sich also auf den Weg, um dieser Sache auf den Grund zu gehen.
    Kaum kam er dort allerdings an, musste er feststellen, dass dieser Mann nicht unbedingt verrückt, sondern einfach nur in Panik verfallen war. Ein törichter, wenn auch für einen normalen, wehrlosen Bürger nachvollziehbarer Zustand.
    Einige der Gräber waren geräumt – oder ausgeraubt – worden, das Leuchten allerdings schien keinesfalls schwächer zu werden. Die buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen. Er musste handeln und zwar schnell. Blitze begannen bereits über den Himmel zu zucken und in nicht allzu weiter Ferne ertönten Laute, die herannahende Gruppen von Monstern ankündigten. Er wusste nicht, wie viele es waren, oder was der Hintergrund dieser gesamten Situation war, doch er machte sich sogleich auf den Rückweg und hielt unterdessen einen weiteren Dorfbewohner an, um ihn nach Forte und Brodik suchen zu lassen. Diese hatten sich umgehend bei Bade in der Kaserne zu melden.
    Nachdem der Dorfbewohner davongeeilt war, setzte auch Kanno seinen Weg fort, um den Lehrern, Ältesten und sonstigen wichtigen Personen des Dorfes von den Vorfällen zu berichten. Erst dann würde er ins Runenarchiv zurückkehren und weiterhin Nachforschungen anstellen. Doch eines war dem alten Zaubermeister klar – noch heute würde etwas Bedeutendes geschehen und ganz gewiss würde dieses Ereignis seinen Tribut fordern.


  • Naja, dass sie ignoriert wurde, war eigentlich nichts Neues. Es war auch nicht wirklich schlimm! Die Erwachsenen sagten ihr sowieso oft genug, dass sie sie nicht stören sollte, da sie stets beschäftigt waren - weswegen sie übrigens dachte, dass Erwachsene ein ganz schön langweiliges Leben führen mussten. Als Kanno dann schließlich doch ohne ein Wort zu sagen einfach so ging, stimmte seine Enkelin nun doch ein wenig traurig. Aber natürlich hatte sie ihn immer noch lieb, er war ja ihr Großvater! Eines Tages würde er ihr schon einige coole Tricks zeigen, die er so drauf hatte, da war sie sich sicher. Als sich das Mädchen wieder zu ihren Freunden umdrehte, entdeckte sie Kelsey am Boden, schon wieder fast am Heulen. "Was machst du denn da?!" Kopfschüttelnd betrachtete sie das Häufchen Elend auf dem Boden, welches seine Augen aber auf etwas Bestimmtes gerichtet hatte. Willst du die Bilderbücher?" Es wäre ja nur logisch gewesen, da er ja öfters etwas malte als auch nur einen kompletten Satz herauszubringen. Candy fragte sich, ob die Bücher überhaupt noch heile und sauber waren, da sie fast keiner anrührte. Sie selbst mochte weder normale Bücher, noch die mit den ganzen bunten Bildern. Draußen war alles viel besser! "Hmm." Normalerweise hatte Kanno ja irgendwo eine Leiter hier herumstehen, doch vielleicht war sie gerade in irgendeinem anderen Zimmer, für welches sie keine Schlüssel hatte, also mussten sie hier ein wenig kreativ werden. "Ich weiß was!" Für Sicherheitsmaßnahmen schob sie Kelsey erst aus dem Weg, dann näherte sie sich den Regalen und suchte sich extra ein Buch aus, was besonders langweilig aussah, nur um es gegen die oberen Bilderbücher zu werfen und... es fielen tatsächlich einige Bücher zu Boden! Doch genau in diesem Moment erhallte lauter Donner und Blitze erhellten den so plötzlich dunkel gewordenen Raum für einige Augenblicke. Erst erschrak sich die Rothaarige, doch anschließend führte sie einen kurzen Freudestanz auf. "Jaaaa!!! Ich habe ein Gewitter herbeigerufen, ich kann zaubern!! Juhu!!" Sie konnte es kaum abwarten, es ihrem Großvater zu erzählen, er würde sicher so stolz auf sie sein hmheart !! "Aber..." Als sie einen Blick auf die heruntergefallenen Bücher warf, merkte sie, dass es genau die waren, die direkt neben den Bilderbüchern gestanden haben. "Lasst uns einfach eine menschliche Leiter machen!!" Dass das Gewitter eigentlich viel schlimmer war als ein gewöhnliches, fiel der jungen Abenteurerin gar nicht auf...

  • Cinnamon hatte es geschafft. Sie hatte die Höllen des Archives umwunden und sich beruhigt in ihr Bett fallen lassen. Ihr wunderbares, weiches, flaushciges Bett! Und sie träumte von riesigen Urzeitfischen, die sie alle gefangen hatte! Und... auf einmal gingen die Fische auf sie los?? Erschrocken fuhr der Rotschopf aus dem Schlaf, wie lange hatte sie geschlafen? Zwei Stunden, zwölf, zweiundzwanzig Tage? Sicher war sie sich nicht, aber sie hatte das seltsame Gefühl in ihrer Magengegend, dass etwas nicht stimmte. Tatsächlich behielt sie Recht, rannte aufs Klo nach draußen vor das Runenarchiv und musste sich erst einmal in die Büsche übergeben. Verdammte Axt! Hatte sie etwas schlechtes gegessen? Moment... hatte sie zu wenig gegessen?! Wann hatte sie das letzte mal gegessen? Oh und sicherlich war es doch einfach viel zu viel Aufregung gewesen! Daher angelte sie ja... eigentlich, wenn sie nicht permament dabei gestört werden würde! Abe erst der Streit mit diesem unverschämten Künstler - Grüße an Lute - und dann die Strapazien, die Allegretto - Grüße an Forte - ihr auferlegt hatte (gut, sie hatte sich freiwillig gemeldet, aber es war doch ganz schön viel gewesen!), das alles konnte ja nur auf die Überanstrengung zurückzuführen sein! Fertig mit der Welt und mit einem Gefühl, als hätte sie gar nichts geschlafen (war Candy und die Bälgerbande nicht auch noch im Gebäude? Sie war so schnell rausgeflitzt wie ein Fisch im Wasser und hatte aufgrund ihres Magens nicht sonderlich weiter darauf geachtet). Erschöpft setzte sie sich auf ihren Hosenboden, der Magen war leer, noch leerer als vorher und Cinnamon war sich nicht sicher, ob sie sich nun besser oder schlechter fühlen sollte. und irgendetwas war noch seltsam... sie war nach dem sie aus dem Schlaf gerissen wurde immer etwas mehr durch den Wind als üblicherweise, aber das hätte sich mit dem Übergeben eigentlich legen müssen. Warum also hatte sie dann das Gefühl, dass es um sie herum immer noch ein wenig tobte? Der Rotschopf sah gen Himmel. "Oh!" Oh? Oho! Es tobte ja wirklich! Wind und Wetter hatten sich in Bewegung gesetzt und der Himmel war stockdunkel, obwohl es... musste es tag sein? Sie wusste es nicht, weil sie ja nicht genau wusste wie lange sie nun geschlafen hatte... aber selst wenn es nacht wäre, also, das war so ja wohl nicht normal! Mit einem Schlag war die Fischerin hellwach - ob kerngesund war die andere Frage, aber das ließ sich notfalls auch ganz gut ausblenden - "Kanno?!"Der Name ihres Großvaters kam ihr aufgrund des Tohuwabhous als erstes in den Sinn. Wo steckte er? Cinnamon war Unwettern prinzipiell nicht abgeneigt, solange sie nicht gerade angelete, aber das, nein, das meine Freunde war....! Nein, sie wusste es nicht. Vielleicht sollte sie auch einfach wieder reingehen, sich ins Bett legen und in Frieden sterben. Hey, vielleicht hatte das was ihren Magen aufgewirbelt hatte auch mit ihrem Verstand gespielt, und daher nahm sie das ganze viel heftiger war als es eigentlich war? Okay, jetzt wurde es kompliziert. "KANNO!!!", rief sie trotzdem noch einmal in der Hoffnung, dass ihr Großvater ihr helfen könnte, aber er war wie immer nicht da, wenn man ihn mal brauchte. Aber was zum Geier sollte sie jetzt machen?!

  • hmquestionhmexclamationhmtumbleweedhmnothinghmill

    [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs71/f/2014/014/5/3/marco_by_princesslettuce-d725mmr.png]Erstaunlicherweise machte sich der jüngere ganz alleine auf in Richtung der großen Bücherregale, und das, obwohl er doch sonst immer so schreckhaft war und ja vor wirklich allem Angst hatte. Vielleicht hatte er aber auch wieder einfach seinen Kopf ausgeschaltet, das schaffte Kelsey ja auch des öfteren, soviel hatte Marco schon über ihn gelernt. Während der Menschenjunge versuchte, an jene Bücher zu erreichen, beobachtete der Elf wie Kanno – schätzungsweise Candys Großvater, er hatte bisher nur von ihm gehört – an ihnen mit festem Schritt vorbei schritt und das Gebäude verließ, ohne die Kinder auch nur anzusehen. Vielleicht war er ja blind, jeder andere hätte bestimmt mit Kelsey geschimpft und ihn zum weinen gebracht! Wobei dieser das auch ganz ohne jemanden der ihn schimpfte schaffte. Dem Anblick, den er bot, nach zu urteilen war seine Mission gescheitert und jetzt hoffte er wohl, dass Marco ihm helfen konnte, zumindest rief er nach ihm. Doch ehe der Blonde ihm zu Hilfe eilen konnte trat die Rothaarige zu ihm heran und grübelte nach einer Möglichkeit die Bücher aus den Regalen zu bekommen. Und es war wirklich typisch Candy, als sie versuchte mit einem anderen Buch zu werfen, sodass die anderen aus dem Regal purzelten. Aber kaum landeten diese auf dem Boden, schallte ein lautes Donnergrollen gefolgt von einem hellen Blitz durch die Gemäuer, welches alle der Kinder zusammen zucken lies. „Jetzt hast du bestimmt einen bösen Geist verärgert!“, mutmaßte er, als sie begann sich darüber zu freuen. Auf ihn hatte das ganz und gar keinen guten Eindruck hinterlassen. „Du musst ihn wieder irgendwie beruhigen!“ Fragte sich nur wie, ein simples Buch zurückstellen würde bestimmt nicht viel bringen. „Sonst zerstört er noch das ganze Dorf!“ Daran, dass Marco Kelsey damit vermutlich Angst einjagen würde, dachte er garnicht. Vorallem was, wenn es wirklich so war? Vielleicht würden sie jetzt alle wegen Candys unvorsichtiger Art alle sterben müssen!

  • Wuaaah! Es passierten ja auf einmal so viele Dinge! Kelseys kleiner Kopf wandte sich von einer Richtung, in die andere, dann zur nächsten und wieder zurück in die, aus der er hergekommen war. Dass es plötzlich dunkel wurde, das bemerkte er natürlich - aber es verstehen, dass tat er nicht. War es etwa auf einmal ganz ganz spät geworden?? Kelsey zuckte kurz zusammen, als ein heller Blitz den Raum in ein grelles Licht tauchte und fast schon gleichzeitig die schweren Bücher dank Candys Hilfe mit einem lauten Krach zu Boden fielen. Helle Sachen waren für ihn zwar kein Problem, aber laute Dinge mochte er nun einmal gar nicht! Sie erschreckten ihn jedes Mal und jedes Mal musste er wenn sowas passierte kurz die Augen zusammendrücken, da er Angst hatte, sonst von bösen Sachen getroffen zu werden! Und die Kombination von Beidem mitzuerleben - buuuääh! Das war wirklich nicht schön!! Der Blondschopf schüttelte sich ein paar Momente lang und sah dann mit verwirrt vor sich herklimpernden Wimpern zu Candy, welche aus irgendeinem Grund damit angefangen hatte, sich komisch zu bewegen. Hatte der Blitz irgendetwas Komisches mit ihr angestellt?! Oh neeeeeein! "Ich kann zaubern!!" Oh, warte. Kelseys Augen wurden groß, als er diese Worte hörte. Zaubern? Candy konnte zaubern? Die Lippen des kleinen Mannes formten sich zu einem lautlosen, fröhlichen Lächeln und er klatschte sachte, aber - durch seine langen Ärmel verhindert fast genauso lautlos - begeistert ein paar mal in die Hände, während seine blauen Iriden förmlich vor sich her funkelten. Zumindest solange, bis Marco zu reden anfing. Böse Geister? Ganzes Dorf wird zerstört? Also, wirklich! So eine Negativität konnten wir gerade echt nicht gebrauchen, Elfenjunge! Kelsey schüttelte nachdrücklich den Kopf und zog ein paar mal an den Ärmeln des anderen Blondschopfs herum, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Moment mal! Vielleicht hatte der Junge ja einfach nur Angst bekommen? Aber das musste er doch nicht haben! Schließlich hatten sie eine Magierin hier die sie beschützen würde! (Wenn ihr Holzschwert nicht wieder alle vorher K.O haut) Oder hatte er nur nicht verstanden, wie toll die Rothaarige eigentlich gerade war? "Candy.. zaubern!! Kein Geist..", erklärte er selbstverständlich total professionell und sah dann hinüber zu dem Mädchen mit dem gigantischen Hut. Sie musste ihm jetzt kurz beistehen, damit Marco begriff was los war! "Candy.. nochmal!! Zaubern!" Erwartungsvoll blickte er sie an. (Hoffnungen und Träume zerstört in 3,2,1 ...)

  • Wacht auf


    Es war wirklich ein wundervoller Morgen für Selphy. Draußen zwitscherten die Vögelchen, die sanften Sonnenstrahlen, welche durch ihr Fenster in ihr Zimmer schienen, kitzelten sie im Gesicht und ermunterten sie zum aufwachen. Aber nicht mit der Blondhaarigen. Zwar war es ein wirklich wundervoller Morgen, für den es sich lohnte, aufzustehen, aber auch ein wundervoller Morgen, um auch einfach liegen zu bleiben und sich Bedienen zu lassen, - wenn man einen Butler hätte, der das auch machen würde. Ein dezentes seufzen entwich der jungen Frau, als sie daran dachte, wie schön es jetzt wäre ein Frühstück ans Bett gebracht zu bekommen. Außerdem wurmte sie nicht nur der fehlende Luxus. "Krach...Wer ist das?", murmelte sie noch im Halbschlaf und setzte sich langsam im Bett auf, als sie ihren blick zu der Holztür schweifen ließ, welche zum Korridor des Runenarchives führte. Sicher waren wieder einige Besucher da, welche sich nicht benehmen konnten. Sowas war leider unvermeidbar, genau wie der fakt, dass sie jetzt wach ist. Etwas murrend erhob sich die Blauäugige dann doch ihres gemütes und machte sich an ihren kleinen Kosmetikspigel fertig. Kämmte sich ihre Haare so sorgfältig wie es ging, weil sie immerhin gut aussehen musste, auch wenn sie nur im Runenarchiv war - und zog sich ihre Kleidung an. Eine normale Morgendliche Routine, wenn man es so nennen konnte. Aber jeder Morgen war nicht immer für sie gleich. Noch leicht von dem lärm gereizt griff die Edeldame nach ihrem Köcher, welche ein Paar schön geschnitze Pfeile beinhaltete und warf ihn sich über die Schulter, genauso wie der dazugehörige Bogen. Selphy wusste nicht genau, aber irgendwas sagte ihr, dass sie es vielleicht heute gut gebrauchen könnte. Mit einem etwas flauen gefühl im Magen schritt die Blondhaarige jedoch aus ihrem Zimmer und machte sich auf zum Hauptsaal, wo sie schon diesen Lärm hören konnte, der sie so unsanft aus dem Schlaf riss. Zwar konnte sie nicht Beurteilen, was es genau war, aber sie konnte zum einen Kinder schreien hören, dumpfe, leichte Gegenstände - wenn auch nur mit mühe, auf den Boden aufprallen hören und danach ertönte ein lautes Donnergrollen. Perplex stand sie da. Waren das etwa Personen, die das Archiv verwüsteten? Sicher. Etwas angewurzelt stand die junge Frau vor der großen Eingangstür stehen, welche sie zum Hauptsaal führen sollte. Mit recht auch. Denn erst jetzt machte sie sich einige sorgen, was nur geschehen sein konnte. Ihre erste Sorge widmete sich aber sofort den Büchern des Archives, sie waren das wichtigste momentan. Die zweite war, was nur mit den vermeidlichen Kindern gesehen ist, welche da drin zu scheinen mögen und dritteres...War wieder die sorge um die Bücher. Etwas zögernd sah die Blondhaarige zum Hintereingang des Archives, welcher geradewegs zum Garten führte, in diesem sie jeden Abend Trainierte. Jetzt kamen ihr einige Gedanken in den Kopf. Sicher. Sie konnte jetzt einfach weggehen und so tun, als ob sie nichts gehört hätte oder sie hönnte jetzt in den Raum laufen und den kleinen Rotzlöffel die Ohren lang ziehen. Zugegeben, das erstere war ihr Lieber. Denn sie wollte sich nicht wirklich die Finger an den Kindern schmutzig machen. "Das erledigt sicher jemand anderes für mich, oder? Ja, doch. Sicher~!", summte sie sanft und ging ein paar schritte zurück. Bereit um einfach aus dem Hintereingang raus zu laufen und einfach zu verschwinden.

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    Sonia kam am Runen Archiv vorbei. Ihr war immer noch mulmig und sie war drauf und dran einfach in das Gebäude zu stürmen und dort für eine Weile zu bleiben. Eine Zeit brach heran, eine Zeit in der sie sich nicht Sicher sein konnte, was gut war und was schlecht. Das hatte sie im Gefühl. Schnellen Schrittes begab sich das Kind der Kirschblütennacht ins Archiv. Sie nahm nicht den normalen Eingang, nein, sie lief durch den Garten. Sie wusste, dass es unhöflich war, aber wenn die Anwohner diesen Himmel mit eigenen Augen sähen, dann würden sie verstehen. Da war sich die Grünäugige sicher. Kaum hatte sie das Gebäude betreten erblickte sie eine blonde Frau, eine Bewohnerin des Runen Archives schätze Sonia. Sie trug einen Köcher über der Schulter. Besser Sonia machte sich bemerkbar, ehe sie einen Pfeil abbekam. "Hallo. Entschuldigt, dass ich hier einfach herein platze, aber da draußen geht etwas vor sich. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, weiter draußen zu bleiben. Ich hoffe meine Anwesenheit stört Sie nicht." Sonia hoffte, sie habe die Dame nicht zu sehr erschreckt, denn immerhin war sie mit dem Rücken zu ihr gewand.

    Nein ich bin nicht die Signatur. Ich sortiere hier nur den Buchstabensalat, den mein Besitzer hier eben fabriziert hat!

  • [IMG:http://i50.tinypic.com/9a9vo1.png

    Noch weiter beschäftigt, sah sich die junge Frau die Eingangstür des Hauptsaales an, in welcher noch immer ein regelrechtes Touwabouh lief. Dabei merkte sie nicht, wie sich langsam Gesellschaft, welche aus dem Hintereingang des Runenarcives hineingelangte, sich langsam zu ihr begab. Alles um sie herum wurde nämlich von dem Krach übertönt, welcher aus dem Hauptraum kam. Gerade, als sich die Blauäugige schönheit umdrehte, sah sie plötzlich in Smaragd Grüne Augen, welche sie plötzlich erschreckten. "Kya!", ein schrei entwich ihr, während sie einen satz nach hinten machte und fast umfiel. "Wer..., wer seid denn ihr?", etwas fassungslos blickte Selphy sie an. Das Mädchen, dass vor ihr stand hätte ihr fast den Schreck ihres Lebens beschert, aber leider nur fast. Aufmerksam, aber auch leicht keuchend vom Schreck hörte sie den Worten ihres gegnübers zu. Laut ihrer Aussage, hatte sie kein gutes gefühl mehr, draußen zu bleiben und suchte jetzt Obdach im Runenarchiv. Neugierig wie sie war, musterte Selphy sie sofort. Das Mädchen war vielleicht so alt wie sie, hatte eine freundliche Stimme, schöne Grüne Augen und vor allem...diese wunderbar Pinken Haare, von diesen Selphy nicht wegblicken konnte. Immerhin erinnerten sie diese an eine Protagonistin eines Buches, welches sie einmal vor langer zeit las. Sie lächelte ihr plötzlich entgegen, immerhin musste sie ihr ja eine Antwort auf die von ihr gestellte Frage geben. "Natürlich könnt ihr bleiben. Wir im Runenarchiv freuen uns immer, wenn wir Besucher bekommen, nur...", ihr blick schweifte langsam zur großen Eingangstür des Hauptraumes, bevor sie ihren blick wieder zu Sonia richtete. "Hört selbst. Momentan glaube ich, dass etwas darin vor sich geht. Nur traue ich mich nicht zurecht zu gucken, was geschieht.", flüsterte sie sanft und machte mit der Hand eine leicht winkende Geste, um zu zeigen, wie sehr sie es bedauerte. "Es sei denn, ihr würdet euch mich anschließen.", wieder schenkte die Blondhaarige der jungen Frau ein lächeln, in dem sich zeigte, dass ihr interesse, noch lange nicht abgeklungen war. "Aber wenn ihr es abschlagt, würde es mich nicht verärgern. Ich könnte euch die anderen Räume des Archives zeigen. Oder euch auf einen Tee in meinem Zimmer einladen. Ich lasse euch die entscheidung treffen.", wie zuvorkommend Selphy doch war, aber das tat sie zum teil auch nur, um ihr gegenüber für diese kleine 'Erkundungstour' zu Gewinnen. Oder wollte sie am ende doch eine Freundschaft schließen? Das wusste man meist bei der Adelsdame nicht wirklich. Aber Hauptsache sie war nett und hatte die nötigen Manieren an den Tag gelegt. "Aber wo habe ich denn meine Manieren gelassen? Ich rede so Aufgeregt und habe vergessen, mich vorzustellen. Entschuldigt. Mein Name lautet Selphy. Es ist mir eine freude, eure bekanntschaft zu machen." Sagte sie sanft lächelnd, als sie einen kleinen knicks vor ihr machte, so wie sie es gewohnt war. Sie hoffte nur, dass sie nicht allzu Albern vor ihr aussah, nachdem sie sich so erschreckt hatte. Denn das würde ihr nicht wirklich gut bekommen.


  • Sonia war wohl nicht schnell genug gewesen. Die blonde Dame hatte sich wohl sehr erschreckt. "Oh verzeiht, dass ich so plötzlich aufgetaucht bin." Entschuldigte sie sich höflich bei der hübschen Dame. "Mein Name ist Sonia." Beantwortete sie sogleich die Frage zu ihrer Identität. Sonia war froh, dass sich die Blauäugige, die sie soeben erschreckt hatte, wieder beruhigt hatte und es ihr nicht übel nahm. Sie wollte sie ja gerade NICHT erschrecken. Die Grünäugige lauschte, wie ihr aufgetragen, und konnte der Blonden nur zustimmen, dass da etwas vor sich ging. "Selbstverständlich würde ich mitkommen. Nur weiß ich nicht, ob es so eine gute Idee ist. Alles mögliche könnte sich dort abspielen." Erklärte die Rosahaarige freundlich, aber legte ihre Bedenken klar offen. Nun war es soweit, dass Sonia auch den Namen ihrer Gegenübers erfahren durfte. "Sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen, Selphy." Der Knicks, den Selphy tat, verwunderte Sonia zwar etwas, dennoch tat sie es ihr der Höflichkeit halber gleich. "Wenn ihr es so unbedingt erfahren wollt, so können wir die Erkundungstour beginnen." Sonia lächelte, aber in ihrer Magengegend machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. Ob das, was dort vor sich ging etwas mit dem düsteren Himmel zu tun hatte?

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