Die Schmiede


  • Leon war ehrlich überrascht dass das Mädchen ihn einfach so hochhob und zu sich ins Zimmer trug. Nicht, dass es ihn irgendwie gestört hätte.. Nur hatte das Halbwesen nicht wirklich damit gerechnet. Zurück im Zimmer der blonden Schmiedin kam der Wüstenfuchs wieder in Genuss seiner Streicheleinheiten, die er so mochte. Aber da Leon nicht länger die Gefahr eingehen wollte, dass der dicke alte Schmied plötzlich wieder ins Zimmer gerannt kam, verwandelte sich der junge Kerl wieder in einen Menschen. Er hatte eh noch Frage an Elena, die er in seiner Tiergestalt kaum fragen konnte. „Na, alles okay bei dir?“, fragte er das Mädchen und sah dabei in ihre blauen Augen, während er sich noch einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht strich.


  • Elena musste sich ein Kichern verkneifen und hielt sich den Handrücken vor den Mund als sie stattdessen grinste. "Wenn ich so darüber nachdenke dann hätte es Leo sicher lieber wenn ich ein kleines, flauschiges Tier bei mir hätte anstatt einem großen Mann in meinem Bett." Sie verstand aber sowieso nicht wo alle immer das Problem sahen, wenn ein Junge und ein Mädchen zusammen Zeit verbrachten. Man konnte doch genau so gut mit dem anderen Geschlecht befreundet sein wie mit dem eigenen, zumindestens war es immer so bei Elena gewesen, aber sie war sowieso immer etwas anders wie die meisten Leute wenn es um das Sozialisieren mit anderen ging. Als der Hellhaarige seine letztere Frage stellte verschwand das leichte Schmunzeln auf ihrem Gesicht und sie wandte ihren Blick sofort ab. Sie wusste nicht recht was sie ihm antworten sollte... Seufzend ließ sie sich nach hinten fallen und starrte die Decke über ihrem Bett an. Es war ja alles irgendwie okay, aber trotzdem machte sie sich noch Sorgen James. "Ja, es ist alles in Ordnung", antwortete sie schließlich und sah Leon aus dem Augenwinkel an. "James - ah, mein Bruder, er hat gegen einen Minotaurus gekämpft und dabei einen Finger verloren, doch er lebt noch... Er ist so ein verdamter Idiot..."


  • „Er hat einen Finger verloren..?“, wiederholte das Halbwesen ungläubig und hob seine Hand während er dabei jeden seiner Finger bewegte. Daran musste man sich wohl erstmal gewöhnen. „Aber lieber ein Finger als.. naja du weißt schon.“ Leon ließ sich ebenfalls nach hinten fallen und drehte sich auf die Seite, damit er weiterhin zu Elena sehen konnte. „Hat er sich denn ganz alleine gegen einen Minotaurus gestellt? Da ist es doch ein Wunder, dass er heil davon gekommen ist. Fast heil. Ich meine, ich kenne genug Geschichten, wo es ganz anders ausgegangen ist..“ Leon tastete nach der Hand des blonden Mädchens und hielt diese für einen Moment fest. „Aber keine Sorge. Bald ist er wieder hier und dann kannst du ihm ja eine Standpauke halten, wie dumm seine Aktion war.“, meinte er grinsend.


  • Als sich Leon neben sie aufs Bett legte wollte Elena gerade ein Stück weiter weg rücken, da sie solch eine Nähe von anderen Menschen nicht gewohnt war, doch er war schneller und nahm ihre Hand in die seine. Sofort schoss ihr das Blut ins Gesicht und ihre Wangen glühten förmlich, während sie ihn verwirrt ansah, da sie keine Ahnung hatte wie sie sich in solch einer Situation verhalten sollte. Vielleicht... war es auch nur normal? Machten Freunde so etwas? Möglicherweise war dies auch einfach nur eine Geste damit sich die andere Person ein wenig besser fühlt. Ja, genau, das musste es sein...! Doch sie war wirklich froh darüber, dass er wenigstens ein bisschen Humor reinbrachte, was sie kurz zum Lächeln brachte. "Er war mit anderen Leuten da, doch er hat den Minotaurus alleine abgelenkt um sie zu retten", erklärte sie ihm schließlich und war einfach froh dass sie die Nacht nicht alleine verbringen musste, sonst hätte sie sich wahrscheinlich die ganze Nacht über mit den schlimmsten Gedanken wachgehalten. "Ach, einen älteren Bruder zu haben ist anstrengender als man denkt. Manchmal kriege ich bei ihm eher das Gefühl dass er mein Vater wäre, da er mich oft wie ein kleines Kind behandelt, aber vielleicht vertraut er mir ja nicht genug..." Sie wusste nicht warum sie ihm das erzählte, weshalb sie innerlich hoffte, dass sie ihn damit nicht nervte.


  • „Na, ist das nicht ein Grund um stolz auf ihn zu sein?“ Leon lachte leise. Es war schon nicht ohne, dass sich Elenas Bruder alleine einem Minotaurus stellte. Aber bewundernswert, wie weit James ging, um seine Freunde zu retten. Das Halbwesen zog seine Hand wieder zurück, da er nicht wollte, dass es für das blonde Mädchen nicht noch unangenehmer wurde. Vorallem da ihre Wangen eh schon eine rötliche Farbe angenommen hatten, was ihn wiederrum grinsen ließ. „Vielleicht hat er auch einfach nur Angst, dass dir etwas zustoßen könnte? Ältere Brüder sind doch so, habe ich mir sagen lassen. Vorallem wenn es um das Thema Jungs geht. Wart nur ab, bis er uns irgendwann mal zusammen sieht. Brüder dichten in jedes Treffen die unmöglichsten Geschichten.“, erzählte er und räusperte sich anschließend. Der junge Kerl wusste nicht so recht, weshalb er das Thema Jungs angesprochen hatte aber irgendwie war er neugierig, ob und wie Elena darauf reagieren würde. Leon wartete einen Augenblick. Er überlegte, ob er seine nächste Frage wirklich stellen sollte, da er das Mädchen nicht weiter traurig sehen wollte aber irgendwie hatten ihre Worte sein Interesse geweckt. „Was ist denn mit deinen Eltern?“


  • "W-Weniger zählen?", wiederholte sie leicht erstaunt, "D-Das ist aber nicht.. f-fair!", fügte sie hinzu und brachte sogar ein zaghaftes Lächeln zustande. Auch wenn seine Worte an sich logisch waren. Menschen opferten sich leichter Menschen, die sie kannten, als Menschen die ihnen unbekannt waren. Ihre Bewunderung für Gaius' Mut steigerte sich dadurch sogar noch etwas. Ob sie je in der Lage war jemanden aus einer präkären Situation zu retten? Nur... mit welchen Mitteln? Während sie noch darüber nachgrübelte, setzte der Zwerg noch einige Worte hinterher, woraufhin Tori überrascht aufhorchte. "G-Gesellschaft?", meinte sie perplex, "I-Ich soll v-vorbeikommen?" Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus. "G-Gern..!" Wie lange war es her, dass jemand ausdrücklich um ihre Gesellschaft gebeten hatte? Tori konnte sich noch nicht einmal daran erinnern, dass dies je einmal der Fall gewesen war. In der Regel war sie letztlich nur das fünfte Rad am Wagen, ein liebenswürdiges, jedoch unbeholfenes Mädchen von Nebenan, dass nichts zustande brachte. Ein eher langweiliger Umgang, der sich lieber in seine Bücher verkroch, als tatsächlich etwas zu erleben. Wobei.. nun, ihrer Ansicht nach hatte sie erstmal genug erlebt. Wie hielten die Leute das nur dauerhaft aus? "N-Nein hab ich nicht.. Magie.. m-macht mir e-ehrlich g-gesagt.. e-e-ein b-bisschen A-Angst..", murmelte sie und wurde immer leiser, ehe sie beschämt wegsah. "U-Und.." Sie setzt ein gespielt entrüstetes Gesicht auf, "G-Glaubst du wirklich.. a-also.. i-ich, ich! u-und eine W-Waffe?!" Mit Mühe konnte sie sich ein hysterisches Lachen verkneifen. Der Gedanke war undenkbar. Sie würde sich selbst mehr Schaden als irgendwem sonst, etwas anderes kam gar nicht in Frage.


  • Stolz? Sein Satz brachte die Blonde zum nachdenken, weshalb ein Moment der Stille zwischen den beiden herrschte. Die ganze Zeit über war Elena besorgt, genervt oder wütend auf James gewesen, doch Leon hatte Recht. Ihr Bruder hatte wirklich viel für sie getan und hatte sich nicht gescheut sein Leben für andere zu opfern und das war etwas, worauf sie als kleine Schwester wirklich stolz sein konnte. Sie beschloss ihm darauf nichts mehr zu antworten, da er sowieso das Thema in eine andere Richtung lenkte. "Wenn es nach meinem Bruder gehen würde, dann würde ich mein ganzes Leben lang ledig bleiben, glaub mir. Natürlich höre ich nicht auf alles was er sagt, aber ich hatte sowieso noch nie einen Freund. Nicht, dass es an ihm liegt..." Schon seit sie klein war hatte sie viel Zeit mit Jungs verbracht, doch das waren alles nichts mehr als gute Freunde für sie. Wie fühlte sie sich das überhaupt an verliebt zu sein? Gibt es gewisse Symptome, kann man Liebe an etwas Bestimmten merken? Sie wusste es alles nicht und es wäre ihr viel zu peinlich gewesen Leon diese Fragen zu stellen. "Meine Eltern..." Die Erinnerungen kamen in ihr wieder hoch, doch Elena verdrängte sie so schnell wie möglich. "Ich will nicht darüber sprechen...", murmelte sie und drehte sich wieder auf den Rücken um die Decke erneut anzustarren. Sie war nicht böse auf Leon, jeder Mensch war irgendwo neugierig, wie konnte sie ihm das schon übel nehmen. "Vielleicht ein anderes Mal, okay?" Mit diesen Worten drehte sie sich zurück auf die Seite um den Hellhaarigen kurz anzusehen. Sie wollte nicht, dass er sich jetzt schlechte fühlte weil er einen wunden Punkt getroffen hatte.


  • Wieder hatte das Mädchen ihn überrascht, diesmal jedoch schaffte sie es auch, dass dieses Gefühl der Verwirrtheit länger andauerte. Er hatte sich schon fast darauf vorbereitet, seinen Vorschlag mit einem ironischen Kommentar abzuruden, da er Ablehnung gegenüber seiner absurden Idee erwartet hatte, doch Tori wirkte letzendlich alles andere als abgeneigt. Irgendwie freute sie sich sogar ein wenig darüber, oder..? "Du.. was, du findest das wir-wirklich okay?", noch immer blickte er die Brillenträgerin ein wenig verdutzt an, doch als sie nicht abstreitete, begann der Dunkelhaarige fast schon zu strahlen. Wobei es ihm - vielleicht ein wenig zu aufällig - dadurch wieder schwerer fiel, sich Selbst zu verzeihen, zunächst einmal vorgehabt zu haben, wegzulaufen, als sein Gegenüber sich in Gefahr befunden hatte. Irgendetwas musste man daran doch ändern können, nicht..? Möglicherweise sollte er ja als Ausnahme einmal einen von Leos Besorgungsaufträgen annehmen, die einen in die Wälder oder wo auch immer führten, selbst wenn das heißen würde, dass ihm Monster begegnen würden. Aber Niemand, auch nicht Gaius an sich, hätten ihm dann noch vorwerfen können, falsch gehandelt zu haben, wenn er versuchen würde, sich ein wenig zu bessern. Und wenn er dabei sterben würde, schon gar nicht. Doch sollte er den tödlichen Teil vielleicht auslassen, auch wenn er gerne für Dramatik sorgte. Doch dann sagte Tori etwas, was ihn ungläubig hochblicken ließ. "Angst vor Magie?!", brachte er erstaunt hervor, ehe er in die Augen der Helhaarigen blickte, um sicherzugehen, dass er sich hierbei nicht um einen Trick handelte. Wie.. konnte man - okay, Gegenfrage, Vollidiot, wie konnte man vor jedem Monster, selbst Woolys Angst haben? Ja. Genau. Genau so konnte einem Magie ebenfalls Angst machen. "Ich hab' Magie zwar auch noch nie mit eigenen Augen gesehen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass soetwas irgendwie gefährlich, angsteinflößend oder bösartig sein kann. Die Geschichten, die mir über Zauber erzählt wurden, stellten auf ihre eigene Weise immer einen Lichtblick in dunklen Zeiten dar, weißt du..? Egal ob in der Geschichte oder in der Wirklichkeit, die Zauberei erinnert einen an Wunder, an noch nicht bedachte, normalerweise unerreichbare Möglichkeiten und lässt einen mit einer anderen Sichtweise auf die Welt blicken.." ( ... wtf did i just write) Erst nachdem er seine Sätze beendet hatte, merkte er, dass er wahrscheinlich mal wieder zu offen losgeplappert hatte, weshalb er zur Seite blickte und sich verlegen unter seiner Narbe kratzte, um von dem Ganzen ein wenig abzulenken. "Hey, es gibt auch Waffen, die zu dir passen würden! Glaub mir. Ich als Waffen-Narr muss das wissen!" Der Zwerg richtete sich langsam auf und blickte sich kurz im Arbeitsraum um. "Waffen müssen ja nicht immer offensive Killermaschinen sein, sie können auch defensiv sein oder gar Schutz bieten.. ich könnte mir einen Zauberstab an dir vorstellen!" Er grinste breit und hielt dem Mädchen demonstrativ einen langen Stock hin, der jedoch rein gar nichts magisches an sich hatte. "Du musst ja nichts explodieren lassen. Gibt es nicht auch sowas wie weiße Magie..? Ich würd's ja nachlesen, aber.." Seine Augenwinkeln huschten durch den Raum, in welchem, wie auch in der ganzen Schmiede, kein einziges Buch zu finden war. Übrigend, der Junge wusste auch nicht, dass es eine Bücherei gab. Man konnte nur froh sein, dass Bildchen an den sanitären Räumchen hingen.


  • "J-Ja.", beharrte Tori etwas perplex. "I-Ich freue m-mich sogar über d-die E-Einladung.", gab sie zu und sah beschämt in eine Ecke, dennoch bemerkte sie das freudestrahlende Gesicht des Schmiedes. Konnte es sein, war er etwa von ähnlichem Schlag wie sie? Tori beschloss für sich mehr mit der Person namens Gaius interagieren zu wollen, um herauszufinden was sich dahinter verbergen mochte. Zum ersten mal fühlte sich das Mädchen nicht vollkommen fehl am Platze - und man musste bedenken, dass sie sich in einer Schmiede befand! "Aber dort wo sich Licht befindet, ist auch der Schatten nicht weit.", zitierte Tori ohne Fehler, "I-In m-meinen Augen.. b-birgt sie einfach zu große.. Macht, weißt du? Ich glaube, d-dass viele Menschen, d-die in die L-Lehre gehen.. sich i-ihrer Ver-Verantwortung nicht ganz be..wusst sind.., d-daher empfinde.. ich sie als schlichtweg gefährlich!", gab sie mit Nachdruck preis. "W-Was s-soll ich.. denn mit einem Z-Zauberstab anfangen?", erkundigte sie sich daraufhin verwirrt. Irritiert rückte sie ihre Brille gerade. "W-Wenn ich keine M-Magie beherrsche? Nächster Vor..schlag bitte!", forderte sie beinahe schon, ehe die beiden wieder ruhiger worden. "Glaubst du w-wirklich es gibt eine W-Waffe die.. zu mir passt?", erkundigte das belesene Mädchen sich und eine Mischung aus Neugier und Hoffnung lag in ihrer Stimme. "F-Für welche Magie interessierst.. du dich denn?", fragte sie weiter, da es sie ehrlich interessierte. Ob Gaius das Studium der Magie schon länger durcharbeitete? Neben seiner Arbeit in der Schmiede? Erstaunlich! "W-Was aber?", hakte sie weiter nach, denn sie verstand nicht warum der Schmied den Satz auf einmal abgebrochen hatte. Fragend legte sie den Kopf schief und wartete geduldig auf seine Antworten.


  • „Da kann sich dein Zukünftiger ja auf was gefasst machen.“, erwiderte das Halbwesen und lachte. Wenn das der Vater nicht übernahm, musste eben der große Bruder herhalten und die Qualitäten des möglichen Familienzuwachses herausfinden. Als Elena das Gespräch bezüglich ihrer Eltern ablockte, wurde Leon wieder still, lächelte dabei jedoch. „Ist schon okay. Es tut mir leid, dass ich dich gefragt habe.“ Nicht jeder hatte eine rosige Vergangenheit hinter sich, in denen man nur von den Eltern weg ist weil man die große weite Welt bereisen wollte. Elena gehörte anscheinend nicht zu dieser Sorte, Leon auch nicht, weshalb er ihre Reaktion verstand und ihr auch nichts daran übel nahm. „Aber ich muss schon sagen, dass du ziemlich unfreundliche Mitbewohner hast..“, versuchte Leon das Thema zu wechseln und meinte damit natürlich Leo, der ihn vorher wie einen floverseuchten Hund aus dem Haus gejagt hatte. „Ich dachte schon er holt gleich sein Nudelholz oder sowas..“


  • Wieder staunte der Junge ein wenig, diesmal lag es jedoch daran, dass das Mädchen ihren Satz vollkommen fehlerfrei aufgesagt hatte. "Du.. scheinst Bücher wirklich zu mögen?", schloß er daraus, ehe er den Holzstab zur Seite stellte und einen angenehm überraschten Ausdruck auf den Gesichtszügen hatte. Zwar sah Tori wie der Typ aus, der gebildet war und sich gerne mit Schriften befasste, allerdings schätze Gaius die Leute nie, auch nicht mal für einen Moment, nach ihren Aussehen ein, was seine Gegenüber meist zu Rätseln machte, die es vollkommen zu entschlüsseln gab. Und selbst wenn er sich durch Äußerlichkeiten beeinflussen lassen würde, so könnten sie ihn doch sowieso oft genug missleiten und sein vorlautes Mundwerk zu oft zu Tage bringen. Der Grauhaarige schlenderte zu seiner Arbeitsbank, sorgte dafür, dass das Feuer erlosch und schritt dann wieder zurück zu dem Tisch, wo er sich einen weiteren Stuhl schnappte und von diesem aus - übrigends mit der Stuhllehne nach vorne - begann den Worten der Brillenträgerin zu Ende zu lauschen. "Wenn du es so sagst, dann fällt mir auf, dass es mit Waffen nicht anders ist.. oder mit allen anderen Dingen auf der Welt, zumindest die, die ich kenne?" Gaius brachte ein leises Lachen raus und legte seine Arme auf die Rückseite des Holzes nieder, wobei sein Kopf gleich darauf ebenfalls folgte und sich dabei auch noch leicht zur Seite neigte. "Okay, verstehe. Magie ist also nicht dein Ding. Das haben wir jetzt also schon mal geklärt. Wie wäre es denn mit Pfeil und Bogen? Du müsstest üben, aber.. das muss ich bei meiner Waffe zum Beispiel auch, von daher.. Und natürlich denke ich das! Auch wenn es vielleicht nicht eine meiner Waffen ist. Oder eine die ich machen könnte. Vielleicht bist du ja auch einfach nicht der Typ, der mit Dingen umgehen will, deren Ruf eher tödlich, als rettend ist? Wissen kann ja auch Waffe sein.. in meiner alten Heimat gab' es auch Leute, die auf den Namen Alchemisten hörten .. allerdings weiß ich nicht, was sie machen, außer dass Jemand mal einen Liebestrank von ihnen verlangt hatte?" Als dem Zwergen auffiel, dass auch seine Gesellschaft den Kopf schief gelegt hatte, kicherte er, bevor er sich wieder gescheit aufsetzte. "Um genau zu sein jede. Aber ich denke Arkan oder Dunkle Magie sind meine Favoriten.. zusammen mit Feuer, sag ich jetzt einfach mal, damit das Ganze nicht so klingt, als ob du doch lieber wieder weglaufen solltest." Er hob die Hände in die Höhe, so wie er Jemand machen würde, der auf seine Unschuld pledierte. Vielleicht hätte er es bei jeder belassen sollen, um das Mädchen nach ihren Erlebnissen nicht ausversehen einzuschüchtern, doch hatte er nicht vor sich vor Leuten zu verstellen, vorallem nicht, wenn es um die eigene Person ging. "Ah, ich meinte.. naja, hier zum Beispiel findest du kein einziges Buch. Und selbst wenn, würde mir das nicht wirklich was bringen. Weißt du.. ich kann nicht lesen. Oder schreiben. Und wo ich das grad so laut sage leuchtet mir ein, was auf dem Schild vor der Insel da gestanden haben musste.. ein paar Totenköpfe hätten wohl mehr geholfen." Diesmal mied er die Augen der Blonden, denn obwohl ihn diese Tatsache nicht beschämte, so fühlte er sich doch ein wenig verurteilt, wenn er bedachte, dass die Entführte das Gegenteil von ihm war.


  • "Die Frage ist, ob ich je einen Zukünftigen haben werde... Das Mädchen zweifelte irgendwie stark an sich, schon so viele Leute die sie kannte waren in mehreren Beziehungen gewesen, die etwas Älteren bekamen Kinderm, dies und das eben. "Glaubst du, dass es normal ist, wenn man keinen Partner hat?" Dabei sah sie dem jungen Mann wieder in die Augen und fragte sich, wie viele Freundinnen er schon gehabt hat. Bestimmt schon einige, er war doch schließlich das, was die meisten Mädchen gutaussehend nennen würden, oder nicht? Nun, er hatte schon ein hübsches Gesicht und einen fast perfekten Körperbau und - Moment, halt, worüber zum Teufel dachte sie eigentlich gerade nach?! Es war ihr irgendwie peinlich wie sie sich selbst dabei ertappte während sie darüber nachdachte, ob sie Leon als attraktiv einstufen würde. Schnell verwarf sie diese Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die Worte des Halbwesens, woraufhin sie schließlich leise lachen musste. "Leo ist... ein Mensch für sich. Er ist eigentlich ein guter Mann, man muss ihn nur näher kennen lernen. Aber ohne ihn könnte ich hier jetzt nicht wohnen und ohne ihn könnte ich jetzt nicht Schmieden. Ich bin ihm wirklich dankbar, auch wenn er oft griesgrämig rüberkommt."


  • „Klar ist das normal. Weshalb sollte es das nicht sein?“ Das Halbwesen hob die Augenbrauen. „Ich meine.. nicht jedermans Leben besteht aus der Suche nach dem richtigen Partner. Manche haben andere Träume und Ziele und wollen vielleicht gar keine Beziehung. Oder sie fühlen sich dabei viel zu sehr eingeengt. Es gibt ja leider viel zu viele Klammeräffchen.“ Leon lachte während er sich auf den Rücken drehte und anschließend gähnte. „Vorallem in unseren jungen Jahren sollten wir da doch nichts überstürzen. Es liegt noch soviel vor uns.“, fügte er noch lächelnd hinzu. Dass sich Mädchen aber auch immer um solche Dinge Gedanken machen mussten.. „Du hast recht.. man.. ich sollte mir nicht sofort ein Bild über eine Person machen, wenn ich sie kaum kenne. Aber bei mir hat er zumindest jetzt schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und es steht so im vollkommenen Gegensatz zu dem, was du von ihm erzählst. Aber vielleicht steckt hinter seiner harten Schale ja ein weicher Kern.“ Darüber musste der Hellhaarige wieder lachen. Im Grunde konnte es ihm ja total egal sein, wie dieser alte Schmied drauf war. So oft würde er ihm eh nicht über den Weg laufen. Leon gähnte abermals und kaum hatte er seine Augen für einen Moment geschlossen, übermannte ihn auch schon der Schlaf.


  • Aufmerksam lauschte sie Leons Worte und war am Ende ziemlich froh dass sie ihn gefragt hatte. Normalerweise redete sie mit irgendwem über ihre Gedanken, Sorgen und Gefühle und dieses Mal bereute sie es wirklich nicht. Ihre Angst, dass sie nicht 'normal' wäre und nie einen Partner finden würde war plötzlich wie davongeblasen und sie fühlte sich tausend Mal besser. Gerade wollte sie ihm antworten, doch ein weiterer Blick auf ihn verriet, dass er innerhalb wenigen Sekunden schon eingeschlafen war, schließlich hatten sie aber auch einen anstrengenden Tag hinter sich und Elena selbst war froh darüber endlich ihren Schlaf zu bekommen. Vorsichtig legte sie noch eine weiche Decke über den jungen Mann, auch wenn sie so selbst keine hatte, doch das machte ihr nichts aus, denn auch sie brauchte nicht lange um in das Land der Träume zu versinken~


  • Das Halbwesen drehte sich herum. Es waren nur wenige Stunden gewesen, die der Kerl geschlafen hatte. Als er seine Augen öffnete, war das Gesicht des Mädchen nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. So nah, dass er sogar ihren Atem spürte. Lächelnd strich er ihr durch die blonden Haare. Bis er bemerkte, was er eigentlich gerade tat. Leon schüttelte den Kopf und erhob sich langsam. Vorsichtig damit er die Schmiedim nicht aufweckte, legte er die Decke auf das Blondchen und schloss anschließend leise die Tür und verließ eben so leise die Schmiede.


  • Es war noch früh am Morgen als das Blondchen die Augen öffnete und als erstes bemerkte, dass Leon gar nicht mehr da war. Vielleicht hatte er ja etwas Wichtiges vor oder musste arbeiten... Naja, wie dem auch sei, sie würde sicher früher oder später wieder auf den Hellhaarigen treffen. Gut gelaunt, da es schließlich ein weiterer freier Tag für sie war, zog sie sich um und beschloss ihr Training auf die nächste Stufe zu setzen und verließ somit die Schmiede um zur Kaserne zu gelangen~


  • Das blondbezopfte Mädchen sah den Schmied erstaunt an. "Ja.", kam es von Tori ohne zu zögern. "I-Ich wüsste nicht was ich o-ohne.. Bücher machen sollte.", gestand sie dem zu. Die Schriftwerke eröffneten ihr jedes mal den Einblick in eine ganz neue Welt sowie auf jederzeit abrufbares Wissen. Sie beobachtete Gaius dabei wie er sich einen Stuhl schnappte und rücklings draufsetzte. Sie selbst blieb auf dem Boden sitzen, veränderte jedoch ihre Position und winkelte die Beine an, da es sonst langsam unbequem wurde. Über seine darauffolgenden Worte, musste sie erst nachdenken. Es stimmte schon was er sagte, für Waffen traf das auf alle Fälle auch zu. "A-Aber Magie hält hierbei ein größeres R-Risiko inne.", warf sie ein, "Schlichtweg w-weil nicht mehr als ein absehbarer Anteil der k-körpereigenen E-Energie benötigt wird um eine größere K-Kraft zu entfalten. Im G-Gegensatz zu den W-Waffen, denen du dich w-widmest, bieten magische Fähigkeiten zusätzlich eine s-ständige Ver-Verfügbrkeit. U-Unabhängig davon macht K-Kraft die Menschen häufig übermütig und arrogant, w-was g-gern an Sch..wächeren ausgelassen wird.." Da diese sich.. nicht wehren können.. "N-Nenn mir doch noch andere B-Beispiele?" Tori selbst fielen in dem Moment keine ähnlichen Tatbestände ein, wo vorhandenes Muster zutrifft, so wie Gaius meinte. Der Gedanke, wie sie wohl mit einem Bogen in der Hand aussähe amüsierte sie innerlich. Natürlich hatte der Zwerg recht, geübt werden musste sowieso - egal ob das jetzt neue Waffen, Magie oder ganz alltägliche Dinge wie Kochen oder Nähen betraf. "M-Meister fallen gewöhnlich nicht vom H-Himmel.", meinte sie daher, "I-Ich weiß nicht, für.. Schusswaffen fürchte ich sehe ich schlichtweg zu schlecht.", fügte sie leicht hilflos hinzu. Das Mädchen hatte nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet sich eine Waffe zuzulegen und nun führte sie solche Gespräche. Erstaunlich! Es war jedoch schön sich mit dem Zwerg auf dieser Ebene unterhalten zu können. "A-Andere Vorschläge?" Ihre Stimme klang fast schon schelmisch, doch es amüsierte sie zu wissen, welche gefährlichen Waffen Gaius ihr noch in die Hand drücken würde. "Und.. j-ja da k-könntest du nicht unrecht haben. I-Ich verstehe nicht.. warum man jemanden.. ü-überhaupt Leid zufügen möchte..", sagte sie nachdenklich. "L-Liebestränke? Oje, man muss ja ganz schön frustriert sein um auf s-so etwas z-zurückgreifen zu wollen.." Tori schüttelte den Kopf. Sie hatte nicht vor in näherer Zukunft den Leuten dabei zu helfen, andere Leute zu manipulieren. "Ü-Über die Alchemie w-weiß ich zu..gegebenermaßen s-selbst noch nicht so viel. I-Ich möchte mich aber i-in die Thematik unbedingt einlesen." Ihr Interesse war schon vor Kurzem gesät worden und sie hatte im Runenarchiv bereits das erste Buch in der Hand gehabt, als Daria und Selphy vorbeigekommen waren und sie auf die schöne Pluvia-Insel geschleppt hatten. Wäre sie doch nur bei ihrer Lektüre geblieben! Aber im Nachhinein war man immer schlauer - und andernseits hätte sie Gaius wohl sonst nicht kennengelernt. Man konnte also tatsächlcih aus jeder Situation etwas positives gewinnen. Tori hätte sich nie gedacht, dass das tatsächlich möglich wäre. "M-Mir ist lieber, dass du eine e-ehrliche A-Antwort gibst, als eine, die ich hören will.", meinte sie tadelnd. "Iin W-Weglaufen.. b-bin ich nicht.. soo g-gut.. wie du vie-vielleicht festgestellt hast." Sie sah ihn fragend an. "W-Warum Dunkle Magie?" Die Antwort interessierte sie ehrlich und sie hoffte, dass Gaius ihr darauf auch Antwort geben würde. Tori würde gern die Beweggründe dahinter nachvollziehen können, warum sich jemand zur Dunkelheit hingezogen fühlt. Stattdessen bekam die Brillenträgerin jedoch etwas anderes zu hören. Sie blinzelte erstaunt und dachte im ersten Moment sich verhört zu haben. Weder in der Lage zu Lesen noch zu Schreiben? Das Mädchen hoffte, nicht allzu schockiert dreinzublicken, das wäre alles andere als fair gewesen. Sie räusperte sich. "G-Gut, dann.. m-müssen wir das e-eben ä-ändern!", meinte sie energisch, "A-Also.. n-nur w-wenn du auch w-wirklich w-willst...", räumte sie schnell ein. Sie wolte ihm ja nicht irgendetwas aufzwingen. "D-Du bist ein aus.. gezeichneter Schmied s-soweit i-ich das b-beurteilen k-kann, ich meine, v-verlasse d-dich immer darauf, w-was du wirklich kannst!" Ohjeh, versuchte sie gerade im Mut zuzusprechen? Wobei die Worte durchaus schön klangen, haha.. genau genommen.. könnte sie sich selbst auch ein Beispiel daran nehmen.


  • Leo wäre nicht begeistert? Wer war Leo? Der Besitzer des Ladens womöglich. Also der Schmied? Im Gegensatz zu Forte kannte sich der Grauhaarige hier noch nicht gut aus und wusste deswegen auch nicht von wem seine Kollegin gerade sprach. Dennoch nahm er sich ihre Worte zu Herzen und achtete darauf bei seinen Tests nichts kaputt zu machen. Und während er eine Axt nach der anderen begutachtete und sie testete hatte Forte die Waffenart bereits bestimmt. Mit einem kurzen Schnauben und desinteressierten Blick ließ er die blonde Frau nach diesem Leo rufen, während er die nächste Axt durch die Luft sausen ließ. Irgendwie hatte sie ja auch recht; Zu einem echten Krieger gehört auch eine schwere Waffe. Und so eine Kriegsaxt war das perfekte Trainingsobjekt für ihn. Noch einmal ließ er die Klinge durch die Luft nach oben und sofort wieder nach unten schwingen, dann drang eine für ihn fremde Stimme an sein Ohr. Das war also dieser Leo. Der Schmied des Ladens. Griesgrämig pöbelte er Forte an, dann ihn, was Brodik zu einem kleinen Schmunzeln brachte. Er mochte diese Art von Menschen, die sich nicht blöd anmachen ließen und sagten was sie dachten. Dass der Alte ihn gerade ‚Bürschchen‘ genannt hatte ignorierte er natürlich. Während Leo sprach legte der grauhaarige Wächter die Kriegsaxt dahin zurück wo er sie herausgenommen hatte und stellte sich zu dem Ladenbesitzer. "Ich hätte Interesse an einer Kriegsaxt. Mit eurer Erfahrung sollte es ein kein Problem sein mich zu beraten, oder?", fragte er und blickte seinen Gegenüber genauer an. Der Schmied sah in der Tat erfahren und begabt aus, weshalb Brodik ihm sein Vertrauen entgegenbrachte. Zudem hatte Forte ihn mit guten Worten besegnet, also musste er wohl wissen was er tat. "Meine Kolligin ist der Meinung eine Kriegsaxt könnte zu mir passen. Die Vorstellung gefällt mir eigentlich ganz gut. Erfahrung habe ich keine, aber mit einem harten Training sollte es eigentlich gut laufen, oder?" Er blickte zuerst Leo an, dann Forte. Auf ihre Unterstützung zählte er ebenfalls.

  • (oke das war so viel gerede in einem post, das ich gerade innerlich gestorben bin. omg)


    Interessiert lauschte der Junge den Worten der Blonden, wobei sein Blick während ihrer Rede ein wenig ins verträumte, aber gleichzeitig auch in einen Hauch von Glück abdriftete, was dem Schmied jedoch überhaupt nicht auffiel. Vielleicht sollte er seine vier Wände wirklich öfter verlassen, denn wenn er es sich so recht überlegte, dann schien es doch Menschen zu geben, die es wert waren. Obwohl es niemals wagen würde, zu behaupten, dass er das Gegenteil denken würde! So war er nicht. Allerdings hatten seine Ängste bis jetzt immer im Vordergrund gestanden, was erklärte, weshalb er in diesem Jahr wenn überhaupt nur fünf Mal das Licht der Außenwelt erblickt hatte und auch nichts gerade der Beste war, wenn es um den Umgang mit anderen Personen ging. Doch je mehr er mit Tori sprach, desto mehr erinnerte er sich an die Freude, die ihm solch einfache Gespräche machten und auch, dass er im Endeffekt wirklich sein Leben für völlig Fremde hätte geben können. Theoretisch. Doch praktisch..? "Auch Magie kann man neutralisieren. Nutzlos machen. Ständige Verfügbarkeit ist nichts, was wirklich existiert. Zumindest hat Leo das Mal gesagt. Ich weiß nicht, ob der alte Mann wirklich weiß, wovon er da redet, aber er ist ein fähiger Mann, weshalb ich seinem Urteil einfach mal vertraue." Gaius legte seinen Kopf noch schiefer als zuvor, grinste dann jedoch. "Hmm.. Körperkraft? Wissen? Geld? Einfluss? Ich weiß nicht, aber ich denke, alles, woran es einer anderen Person oder Personengruppe mangeln kann ähnelt dem, was du sagtest. Es gibt Leute, die können die Schwächen anderer sofort erblicken, ohne irgendwelche Zauber zu benutzen. Brauchen keinen Kraftaufwand, missen die Verantwortung, sind arrogant und können ihre Gegenüber zerbrechen lassen.. einfach so." Während der Dunkelhaarige sprach, begann er seine linke Hand langsam zu bewegen und diese zu beobachten, wobei er bei seinen letzten Worten seine Finger erst zu einer Faust ballte und diese dann schlagartig öffnete, um das Zerbrechen etwas lebhafter zu gestalten. Eine Weile lange herrschte Stille - zumindest von Seiten des Zwerges auf, ehe er sich langsam wieder auf dem Stuhl aufrichtete und mit den Fingern auf eine Schleuder deutete, die ein paar Meter von ihnen entfernt lag. Ein seltener Anblick, das Niemand bisher wirklich daran gedacht hatte, sich soetwas zuzulegen. Auch der Junge selbst meinte es nicht ernst, was man nach wenigen Momenten auch mitbekam, da er ein wenig kichern musste. "Du solltest dich irgendwann einmal hier umsehen. Notfalls fertige ich dir halt etwas an, was wirklich zu dir passt. Auch wenn wir erstmal eine Waffe dafür erfinden müssen." Gaius gähnte kurz, wunderte sich dann jedoch, ob er seinen Satz anders hätte formulieren sollen. 'Wir' war sicher keine gute Wortwahl. Er sollte nicht einfach so annehmen, dass es eine Situation geben würde, in der es ein 'wir' gab, in der die Beiden sich anfreunden würde, in welcher die Brillenträgerin oder überhaupt irgendwer mehr als eine flüchtige Bekanntschaft sein würden. Quasi Fremde. Der Schmied stand auf und linste schnell in den Hauptram, der reichtlich besucht war. Oh man. Leo war da. Keine Chance raus zu kommen. "Man tut es um andere zu beschützen. Die meisten. Vor Monstern oder anderen Menschen. Und ich rede nur von den Gründen, die nicht absolut grotesk sind. Beschützen klingt allerdings gut! Andere zu unterstützen, ihnen zu helfen - nicht zu verletzten - zu kämpfen. Klingt das eher nach dir?" Der Schmied drehte sich wieder zu seine Gesellschaft, setzte sich dann wieder auf den Boden, wartete einige Sekunden, zuckte mit den Schultern und legte sich stattdessen auf den - zugegeben etwas kalten - Boden. Ihre Frage, die Magie betreffend, ignorierte er fürs Erste. Stattdessen streckte er sich eine Runde und drehte den Kopf so, dass er seine Gesellschaft erblicken konnte. "Wir.. sollten es ändern? Heißt.. du.. würdest es mir.. also.. beibringen? Oder dabei helfen?"Er wirkte ein wenig irritiert, jedoch alles andere, als abgeneigt. "Ich würde alles dafür tun! Es nervt mich schon ewig, nicht einmal simple Schilder lesen zu können!" Fast hätte Gaius sich vor Freude aufgesetzt und das Mädchen mit einer Art Umarmung zu Boden geworfen - glücklicherweise entschied er sich jedoch anders, blieb liegen und kam auf ihre vorherige Frage zurück, auch wenn er nicht ganz wusste, wie es diese beantworten sollte. "Stimmt. Das mit dem Weglaufen würde nicht so gut enden. Uuuh und warum dunkle Magie..? Ich weiß nicht recht. Vielleicht bin ich einfach nur ungebildet oder hab' ein vollkommen falsches Weltbild, aber ich denke nicht, dass das ständige Gut oder Böse - Denken wirklich Sinn ergibt. Alles hat zwei Seiten. Seine Gründe. Man muss sie nur verstehen. Auch wenn es sie meist nicht besser macht. Ich will mich nicht vor der Dunkelheit fürchten müssen, nur weil sie mir ungewiss ist. Sicher, sie hat einen schlechten Ruf, vorallem die vergessene Magie.. doch falls es wirklich so sein sollte, so will ich mich davon zunächst einmal Selbst überzeugen. Und ich denke nicht, dass sich meine Meinung ändern wird. Besser kann ich es nicht erklären, tut mir Leid. Und hey, vielleicht habe ich bis dahin genug Menschen, die mich im schlimmsten Fall aus Finsternis ziehen können..?" Die ganze Zeit über hatte der Grauhaarige die Decke angestarrt und sich zu seinen eigenen Worten Bilder ausgemalt, doch auf einmal fühlte sich die Atmosphäre ungewohnt bedrückt an und der Einäugige bereute es irgendwie, für gewöhnlich bei der Wahrheit zu bleiben. Vorallem seine letzte Frage, warum hatte er auch unbedingt darauf hindeuten müssen..? Nicht, dass Tori herausfinden konnte, was er damit meinte, - gut, die Sache mit den fehlenden Freunden war offensichtlich, doch das war ja nicht das Problem - doch was, wenn sie es doch tat? Immerhin gab es genug Lebewesen, die eins und eins zusammen zählen konnten, vorallem, wenn sie so schlau wie das Mädchen waren. Und ihn in einem Monsterareal erlebt hatten. Allerdings war die zu diesem Zeitpunkt doch verstört, nicht..?


  • Sehr zu Leos Wohlwollen legte der Knirps seine Waffen wieder weg. Irgendwie war dem Schmied etwas unbehaglich zumute wenn er zusah, wie ein Laie mit seinen Waffen umging. Das gehörte zwar zu seinem Job, dennoch erfuhr er ja im Nachhinein nie, wie die Besitzer mit ihren Waffen so umgegangen sind und noch umgehen werden. "Kommt drauf an ob du dabei zum Problem werden könntest, Junge." Mit zornumfunkelten Augen blickte er umher, als Brodik ihn auf die Kriegsäxte ansprach. Da gab es viele Variationen. Jedes seiner Prachtstücke unterscheidete sich in Gewicht, Handlichkeit, Verarbeitung, Klinge und Länge. In seinem inneren Auge versuchte der alte Mann das passende Gestell für seinen 'ach so geschätzten Kunden' auszusuchen. Eine hochwertig verarbeitete Waffe würde er definitiv nicht bekommen, so viel stand fest. Sie sollte möglichst schwer sein und eine lange Klinge besitzen. Damit wären die optimalen Bedingungen für einen Anfänger geschaffen, der möglichst schnell was lernen will. "Moment..." grummelte er die Beiden an und kam sogleich mit einem für ihn passenden Modell zurück. "Und jetzt hör gut zu. Du bist ein blutiger Anfänger. Diese Waffe mit dir rum zu tragen wird keine leichte Aufgabe. Du lernst also besser schnell mit dem Gewicht umzugehen, denn dann kannst du jede Waffe beherrschen." So ohne weiteres konnte der Schmied besagte Waffe nicht auf den Tresen legen, da dieser dem Gewicht wohl kaum stand gehalten hätte. Daher hielt er sie ihm so hin. Für Leos Verhältnisse war er heute merkwürdig nett, vielleicht würde er sie dadurch ja schneller wieder los.

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