Die Schmiede


  • Als Leon bemerkte, dass das Königsbett so oder so nie in ihr Zimmer gepasst hätte, stutzte Elena für einen Moment. Darüber hatte sie ja nicht einmal nachgedacht, aber was soll's. "Pff... Irgendwie hätte ich das schon sicher hinbekommen", verteidigte sie sich und beobachtete das Halbwesen bei jedem seiner Schritte durch das Zimmer. Leider war sie etwas stur und hatte eine gewisse Art von Stolz, sodass sie einen Fehler oder ähnliches fast nie zugeben würde. Schließlich bestimmte Leon dass er in ihrem Bett schlafen würde und ohne auf eine Antwort zu warten verwandelte er sich in einen Wüstenfuchs und hüpfte mit Lässigkeit auf ihr Bett. "..." Nun, herausschmeißen würde sie ihn wohl nicht können und da er jetzt ein Tier war, wäre es sicher nicht so schlimm neben jemandem zu schlafen, den sie gerade erst kennen gelernt hatte... oder? Und irgendwie hatte er ja schon Recht damit, dass es ein wenig unhöflich ist in dem Bett eines Fremden zu schlafen. Ohne weitere Worte schnappte sie sich auf dem Boden herumliegendes Kissen - in ihrem Zimmer herrschte ja sowieso das Chaos - und warf es gekonnt auf Leons Gesicht, ehe sie sich in Rekordzeit umzog und nun in einem knielangen Nachthemd vor ihm stand. Vorsichtig schob sie das Tier zur Seite damit sie es sich auch gemütlich machen konnte und kuschelte sich unter die Bettdecke. Anschließend pustete sie die Flamme der Kerze aus, welche auf ihrem Nachttisch stand, ehe sie sich zum Wüstenfuchs umdrehte. Selbst in der Dunkelheit konnte sie seine runden Augen noch grob erkennen. Mit einem Lächeln kraulte sie ihn eine Weile am Kopf und wünschte ihm schließlich eine gute Nacht und es dauerte nicht lange bis sie ins Land der Träume versunken war~


  • ~So schnell es dem Dunkelhaarigen nur möglich war, hatte er sich durch die Straßen der Stadt gezwengt, bis er schließlich die Schmiede erreichte und - wenn man seinen Zustand bedachte - vollkommen außer Puste die Eingangstür aufknallte. "Elena?!", rief er in den Raum hinein, doch dieser war natürlich leer. Ob sie überhaupt da war? Es war mitten in der Nacht, wahrscheinlich schlief sie? Vielleicht arbeitete sie ja gerade auch an einem neuen Auftrag? Gaius atmete einige Male tief aus und hielt sich am Türrahmen fest. Der Zwerg hätte wirklich etwas langsamer machen sollen - sein Kopf begann erneut zu pochen und die Umgebung tanzte vor seinem Auge. "Okay, Gaius, fall jetzt bloß nicht um, es wäre nämlich mehr als Lächerlich wenn du den ganzen Weg hierher gerast bist und dann kurz vorm Ziel das Bewusstsein verlierst..", murmelte er sich selbst zu, während er sich die schmerzende Stirn hielt und langsam in die Richtung schlenderte, in welcher sich Elena befinden sollte. Der Schmied öffnete auch diese Tür - und das Licht der im Eingangsbereich brennenden Kerzen schien in den Raum der Blonden hinein. "Elena..! Wach auf!", rief er so laut wie es nur ging, dann schritt er noch tiefer in ihr Zimmer hinein und rüttelte das Mädchen eine Runde durch, indem er sie an den Schultern packte. Hatte sie einen tiefen Schlaf? Würde er noch mehr machen müssen? Er war sich nicht sicher, doch ihm blieb sowieso keine Zeit darüber nachzudenken - denn aus dem Augenwinkel heraus erblickte er.. ein.. Tier.. neben.. ihrem .. Kopfkissen?! Reflexartig schrie der Junge auf und wich nach Hinten, wo er durch Ungeschicklichkeit auf den Hintern fiel und einige Meter zurückkrabbelte, so weit, dass er fast wieder das Zimmer verlassen hatte. Er stammelte einige Momente vor sich hin, was Elena wahrscheinlich sehr verwirren musste - doch sie hätte an seinem Aussehen, vorallem der blutverschmierten Kleidung, zumindest ansatzweise begreifen müssen, dass ihr Mitbewohner sie nicht ohne Grund weckte. "James.. Klinik.. Monster..", brachte er müheseelig heraus, nicht in der Lage seinen Blick von dem Halbwesen - wober er nicht wusste, dass es sich um solch eines handelte - abzuwenden. Er wich noch weiter zurück, sodass das Wesen im Schutze der Dunkelheit verschwand und Gaius sich für einige Momente zusammenreißen konnte. "Er.. ist verletzt, er scheint was.. Ernstes zu sein, ich wollte dich .. holen kommen!"


  • Kurz hatte Leon damit gerechnet, dass Elena das Tier packen und aus dem Bett schmeißen würde. Allerdings war dem nicht so und das freute den Kerl auch. Immerhin war das Bett ja wohl um einiges bequemer als der olle Holzboden. Seine Ohren legten sich an seinen Kopf als die blonde Schmiedin ihn abermals kraulte. Leon beobachtete das junge Mädchen noch eine Weile, ehe sie einschlief und auch er fiel einen Augenblick später in einen tiefen Schlaf.
    Welcher allerdings kurz darauf schon gestört wurde. Leon träumte gerade von einem lauen Sommerabend auf einer Wiese mit vielen Glühwürmchen als eine aufgeregte Männerstimme die Ruhe in Elenas Zimmer störte und versuchte, das Mädchen zu wecken. Verschlafen öffneten sich die dunklen Augen des Tieres. Einige Meter entfernt erkannte er einen dunkelhaarigen Jungen, welcher erschrocken auf dem Boden saß und wirre Worte stammelte. Wieder fiel der Name James und fragend guckte der Wüstenfuchs zu Elena, welche nur langsam zu sich kam aber dennoch nicht gerade glücklich mit der Botschaft schien, die der Fremde mit sich gebracht hatte.


  • Eigentlich war Elena eine Tiefschläferin, doch schon 30 Minuten nachdem sie zu Bett gegangen war wurde sie von lauten Geräuschen aus der unteren Etage wach. "Huh..." Mit großer Mühe richtete sie sich langsam auf und öffnete ihre Augen, doch der Raum war immer noch dunkel. In diesem Moment hörte sie eine ihr bekannte Stimme laut ihren Namen rufen, was sie ein genervtes Stöhnen ausstießen ließ. Nach Leos Anweisungen musste die Blonde oft genug mit dem Jungen zusammenarbeiten, Materialien besorgen und Kunden betreuen. Zwar hasste Elena ihn nicht, aber oft kam sie mit ihm einfach nicht klar, was aber vielleicht auch nur daran lag, dass sie es bevorzugte alleine zu arbeiten, da sie zu Teamarbeit nicht fähig war. Und wie erwartet hörte sie die lauten Schritte die Treppe hochlau. Dieser Junge gehörte doch verprügelt... "Gaius, ich warne dich, wenn du es auch nur wagst hier reinzuplatz-", doch der andere Schmied hatte ihre laut gebrüllte Warnung ignoriert und unterbrach sie mitten im Satz indem er ihre Tür weit aufstieß und somit schwaches Licht hineinschien. Gerade wollte sie ihn erneut anschreien, doch der Anblick von Leon als Wüstenfuchs verschreckte Gaius glücklicherweise von selbst. Genervt stand sie auf und näherte sich ihrem Kollegen. "Ich hoffe du hast einen guten Grund mich um diese Uhrzeit zu wecken." Ihr grimmiger Blick fiel hinunter auf den Dunkelhaarigen und mittlerweile hatten sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt, was die Blonde schließlich aufschrecken ließ und ihre eben noch so verschlafenen Augen weiteten sich plötzlich als sie den Verband um seinen Kopf und das Blut an seiner gesamten Kleidung erkannte. "Warte, was hast du gesagt?!" Scheiße, was hatte ihr Bruder bloß angestellt... James und Monster? Das konnte doch nie gut gehen, er konnte ja sicher noch nicht einmal ein Schwert vernünftig schwingen. Mit gemischten Gefühlen drehte sie sich zu Leon um, welcher immer noch im Bett lag, doch er schien ebenfalls von dem ganzen Krach wach geworden zu sein. "Ich... bin kurz weg, ja? Warte einfach hier." Nach diesen Worten stürmte Elena aus dem Haus und machte sich auf den Weg zur Klinik~


  • Durch das Getrampel und das Gebrülle seiner Mitbewohner, welche auch gleichzeitig seine Angestellten waren und aus diesem Grund kostenlos hier hausen durften, erwachte der grimmige alte Schmied aus seinen süßen Träumen. Er hatte gerade von einem Ort, welcher weit weg von diesem Ort war, geträumt. Ein Ort, an dem er seinen Seelenfrieden hatte und nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit von irgendwelchen Halbwüchsigen belästigt wurde. Mit offenen Augen starrte Leo an die Decke. Er konnte die Stimme des Nichtsnutz Gaius deutlich erkennen und auch die von Elena, welche von all seinen Angestellten sich zumindest ab und an blicken lies und dem Bärtigen bei seiner Arbeit unter die Arme griff. Eine einzelne Ader auf der Stirn des Grauhaarigen begann zu Pochen, da der Lärmpegel nicht nachlies. Mühevoll schleppte sich Leo also aus dem Bett, angespornt durch die Wut gegenüber den Lärmverursachern. Mit schweren Schritten stapfte der Alte also die Treppe hoch. Mittlerweile war kein Mucks mehr zu hören aber dennoch würde er diesen Flegeln die Leviten lesen. So konnte es unter keinen Umständen weitergehen. Diese Bälger würden ihn noch ins Grab bringen. Mit Schwung stieß Leo also die Tür zu Elenas Zimmer aus, von dem der Lärm gekommen war. Niemand war zu sehen. Sie hatten sich also wieder aus dem Staub gemacht ohne das der Alte ihnen den Kopf zurechtrücken konnte. Im nächsten Moment erblickte der Bärtige allerdings ein wildes Tier auf dem Bett der Blonden. Leo zog sich seinen Pantoffel aus und warf ihn nach dem wilden Tier. "Diese undankbare Göööre! Ich gebe ihr ein Dach über den Kopf und sie schleppt mir Ungeziefer ins Haus!" Lautstark brüllte der Alte um sich und warf allerhand Gegenstände nach dem Wüstenfuchs, welcher ebenfalls überrascht schien den Schmied zu sehen. "Verschwinde aus meiner Schmiede!" brüllte Leo und scheuchte das Tier erst einmal vom Bett runter.


  • Der Wüstenfuchs tapste an das Bettende, setzte sich und sah mit angelegten Ohren der jungen Schmiedin hinterher, wie sie aufgelöst das Haus verließ. Auch der andere fremde Junge folgte ihr. Wieder war der Name James gefallen und Leon würde langsam gerne wissen, um wen es sich denn dabei handelte. Ein Familienmitglied, ein Arbeitskollege oder jemand.. Besonderes? Gerade als sich das Tier auf seine vorhin vereinnahmte Stelle zurück ziehen wollte, sah er auch schon einen Pantoffel auf sich zufliegen. Im letzten Augenblick sprang Leon zur seite, ehe er seine dunklen Augen auf den dicken Jemand in der Tür richtete. Natürlich hätte sich das Halbwesen sofort erklärt, weshalb er sich in Elenas Zimmer aufhielt aber.. er konnte ja nicht. Aber seine Menschengestalt annehmen wollte er wiederrum auch nicht. Immerhin würde sich Leo das Gesicht des jungen Mannes auf jeden Fall einprägen und dann würden seine Anliegen hier in der Schmiede nur noch auf taube Ohren stoßen. Als noch einige Gegenstände die der alte Kauz so zwischen die Finger bekam in seine Richtung flogen, sprang der Wildhund augenblicklich von Elenas Bett. Na großartig.. Man konnte sich auch nichts Schöneres vorstellen, als verschlafen von einem griesgrämigen Opa mit seinen stinkenden Pantoffeln beschmissen zu werden. Doch bevor der Schmied noch zu seinen Waffen griff und letztendlich ein Schwert durch die Lüfte flog, schlupfte das Tier durch seine Füße und lief die Treppen hinunter. So schnell wie möglich, damit Leo ihm nicht auch noch folgen konnte. Im Verkaufsraum der Schmiede angekommen führte ihn sein Weg sofort aus dem Gebäude heraus. Es fiel ihm auch nicht schwer die geschlossene Türe zu öffnen, jedoch lief der Wüstenfuchs nicht weit hinfort, sondern verkroch sich unter den blühenden Busch neben dem Eingang. Leon musste auf das blonde Mädchen warten, bis sie wieder zurück kam.. aber weiterhin bei diesem grimmigen Herren bleiben war auch keine Lösung.


  • « Klinik.


    Es war Tori mehr als unangenehm gewesen, dass Gaius so leicht durchschaute. Viel zu leicht - war sie denn für alle ein offenes Buch? Die Kopfnuss hatte sie kaum gespürt, seine Nachricht jedoch umso mehr. Und welche Gründe meinte der Zwerg überhaupt? Viel zu viele unerklärte Dinge, welche wohl auch ungeklärt bleiben würden. Tori war sich nicht sicher wie sie es heil und ungesehen aus der Klinik rausgeschafft hatte, zumal das Mädchen selbst überhaupt nichts sah und absolut auf den Zwerg angewiesen war. Erneut war sie von anderen abhängig und nahm es einfach so hin! Doch was hätte sie auch anderes tun sollen? Ängstlich hatte sie sich an Gaius geklammert, denn andernseits wäre sie auf dem Weg zur Schmiede sicherlich mindestens fünfmal gestorben. Sie gingen so langsam, dass es ein Leichtes gewesen wäre, sie wieder einzuholen - aber daran hatte anscheinend und glücklicherweise niemand Interesse. Tori war sich nicht sicher welche Tages- oder Nachtzeit gerade anbrach, der Himmel schien von dunklen Wolken durchzogen und ein kühler Wind pfiff durch die engen Straßen der Stadt, ehe sie die Schmiede erreichten.
    Die Schmiede. War sie jemals hier gewesen? Sie wusste es nicht. In Trampoli definitiv nicht.. in Alternva.. ja doch, damals als das Inn abbrannte war die Schmiede der nächste Ort gewesen um Hilfe zu holen. Und es hatte doch nichts gebracht, nur noch Ruinen waren von ihrem ehemaligen Zuhause übriggeblieben. Naja, jetzt spielte das ganze auch keine Rolle mehr, immerhin existierte Alverna bekanntlich nur noch in Geschichtsbüchern. Falls überhaupt. Irgendwann würden auch die letzten Erinnerungen an das kleine Dorf verblassen, ausgelöscht von Monstern, die sie selbst unterdrückt haben wollten. Das passierte also wenn Menschen mit einer Macht spielten, die zu groß für sie war.
    In der Schmiede war es warm, Tori blieb etwas unbeholfen in der Mitte vor der Theke stehen. Rundherum waren Rüstungen und Waffen zu erkennen, diese ergaben für das Mädchen jedoch nur einen verschwommenen Batzen an verschiedenen Grautönen. Sie schluckte. Wirklich einladend wirkte der Ort jedenfalls nicht. Sie wollte hier so schnell wie möglich wieder raus, aber zuerstmal... würde sie definitiv das Angebot des Schmiedes annehmen. "V-Vielen Dank schonmal... d-dass du m-mir eine n-neue B-B-Brille schmieden willst...!" Sie wandte den Kopf und versuchte ihre Umgebung so gut es ging um Auge zu behalten. "I-Ist h-hier eigentlich n-noch wer? W-Wie.. spät ist es überhaupt?" Wohnte Raven nicht auch in der Schmiede?


  • "Eeeeh..?", gab der Junge von sich, als er die Danksagung des Mädchens hörte - daraufhin bewegte er sich einige Sekunden lang nicht, ehe er dem Mädchen grinsend und ein wenig aufziehend ein paar Mal den Kopf tätschelte, ehe er sich von ihm abwand und sich im Hauptraum umsah - den Göttern sei Dank schien Leo zu schlafen. Auch wenn es für andere Leute selbstverständlich gewesen wäre, für solch eine Aktion Dankbarkeit zu erwarten, so hatte Gaius es mit Sicherheit nicht kommen sehen, weshalb ihn die überraschenden Worte ein wenig heiter stimmten. Ihre nächsten Fragen brachten den Dunkelhaarigen jedoch zum Grübeln. "Es müsste.. um die sechs Uhr morgens sein, die Sonne ist dabei wieder aufzugehen, also müsste es in etwa passen. Und wir sind hier eigentlich allein. James ist .. nunja... ja.. und seine Schwester Elena habe ich zu ihm geschickt, bleibt also nur noch Raven." Er hielt inne. "..Wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob sie nicht wieder ausgezogen ist, ich hab' sie ewig nicht mehr gesehen. Oh und Leo - der wird wahrscheinlich irgendwann gleich noch schlecht gelaunt reinplatzen und uns aus irgendeinem Grund anschreien, weil er sonst Nichts zu tun hat. Oder weil ich ihm immer sein Essen klaue, wie man's nimmt." Er nahm die Blonde vorsichtig am Arm und führte sie in den nächsten Raum, welcher von zwei Trennwänden durchzogen war, welche ihn in drei große Flächen teilten. Was in den anderen Beiden war, das konnte man nicht sehen, man erkannte bloß zwei weitere Arbeitsflächen - wer mitdachte, konnte wohl schließen, dass die eine für Elena und die andere für Raven gedacht war, die restliche Sicht blieb einem vollkommen verwehrt. Das Abteil, welches für den jungen Schmieden gedacht war, konnte man jedoch mehr als deutlich erkennen - nunja, einer der Anwesenden wohl eher teilweise. "Vorsicht, jetzt kommt die klassische Ausrede: Ich habe nicht mit Besuch gerechnet, ignorier das alles einfach.." Obwohl es wahrscheinlich nicht ganz so einfach war, all die Waffen und Schmuckstücke zu ignorieren, die überall im Raum verteilt lagen, standen oder gar hingen, mit Ausnahme des Durchgangsbereiches, denn der Zweg, überraschenderweise, geschafft hatte frei zu lassen. Anders als im Hauptraum, in welchem nur Leos alte, klassische Schmiedekunst ausgestellt war, die jegliche warme oder behagliche Atmosphäre durch die Kälte der Grautöne verschluckte, wirkte der Raum, in welchem sie sich gerade befanden um einiges offener, einladener. Vielleicht lag es daran, dass Gaius in all seinen Werken Schwarz-Weiß-Verläufe nutze und damit nicht alles so klinisch und abschreckend wirkte, wie es normalerweise die Stätten der Heiler taten, vielleicht aber auch daran, dass aus der ein oder anderen Ecke immer wieder ein paar bunte Endelsteine oder Farben erstrahlten, die entweder als Dekoration oder als Konstrukt galten, doch jenes musste man im Moment nicht weiter vertiefen, dafür war keiner der Anwesenden hier. "Uuuh, das richtige Glas zu machen dauert in etwa eine Stunde, ich..", er führte sie zu einem Stuhl und setzte sie vorsichtig auf diesem ab, "..platziere dich einfach mal hier hin, aber du kannst auch gern.. in mein Zimmer und dich dort hinlegen, wenn du müde bist?" Er kratze sich etwas unbeholfen am Hinterkopf, ehe er die Arme austreckte und mit seinen Fingern den Abstand zwischen ihren Augen miss, zusammen mit der Breite ihres Gesichtes. Es sah ein wenig merkwürdig aus, diese paar Handbewegungen, doch er konnte sich solche Dinge wunderbar merken - eines seiner wenigen Talente. Er verließ kurz das Zimmer und stellte beim Wiederkommen einen Teller voll Früchte vor seinem Gast ab, ehe er sie noch einmal etwas unsicher anblickte. "Ich bin nicht an andere Leute hier gewöhnt, deshalb .. du kommst klar, oder, Tori?" Doch noch ehe sie ihm antworten konnte, verschwand er auch schon zu seinem Arbeitsplatz und begann die notwendigen Metalle herauszusuchen.


  • Die Art, wie Gaius ihr den Kopf tätschelte erinnerte sie an ihren Bruder, bei dem sie nichtmal wusste, ob er mit nach Trampoli gezogen war. Sie hatten immer ein gutes Verhältnis gehabt, nur... mit dem Abbrennen von Alverna hatte sich vieles geändert und offenbar - traurigerweise - außeinandergelebt. Sie seufzte unwillkürlich. Irgendwie gab es keine Person in Trampoli, der sie richtig Nahe war, keine Menschen, die ihr irgendwie besonders am Herzen lagen und von umgekehrt brauchte sie gar nicht erst anzufangen. Sie kannte einige Leute hier, aber mehr als ein Kennenlernen war es oft nicht gewesen. Lediglich die undurchschaubare Raven kam ihr in den Sinn, doch sie war sich nicht sicher, ob sie schon soweit gehen und sie als »Freundin« bezeichnen durfte. Auch eine der Personen, die sie ihr Leben verdankte. Irgendwie war die Liste erschreckend lang und der Gedanke daran ließ das Mädchen blass werden, was im Dunkeln der Schmiede wohl nicht weiter auffiel. Der Gedanke, dass Raven vielleicht das Dorf verlassen hatte ohne ein Wort zu sagen, versetzte ihr einen Stich in der Brust. Wie anmaßend! Was sie sich nur wieder einbildete... Gaius' Worten nach blieb nur noch zu hoffen das der Schmiedmeister hier nicht reinplatzte, seiner Ansicht nach war ein Mädchen wie sie in der Schmiede sicherlich nicht erwünscht. Irgendwie überfiel sie das Bedürfnis in das Runenarchiv zu gehen, Kanno war ihr wohlgesinnt, aber ob es wirklich eine gute Idee war sich erneut in die Bücher zurückzuflüchten? Womöglich nicht. Ihr war klar, sie würde es dennoch tun. Nachdem sie sich ausgeruht hatte. Ihre Erschöpfung ließ glücklicherweise nicht zu, sonderlich über die vergangenen Ereignisse nachzudenken, doch Tori wusste sie würde dem nicht ewig davonkommen und fürchtete sich gleichzeitig vor dem Moment, wieder so klaren Sinnes zu sein, dass die Gedanken sie nur so erdrücken würden. "Sch-schon.. in Ordnung." Tori hatte gar nicht bemerkt, wie sie dem Schmied in die hinteren Räume gefolgt war. Diese schienen nicht ganz so bedrohlich, aber vielleicht hatte sie sich auch einfach nur an den Eindruck gewohnt. Sie setzte sich vorsichtig auf den vorhandenen Stuhl und sah ein wenig unsicher zu dem Zwerg hoch, der gerade mit den Fingern vor ihr rumfuchtelte. Richtig, sie war ja gerade eine Kundschaft. Irgendwie hatte sie dafür gerade gar kein Gefühl - oder generell. "D-Danke.", erwiderte sie noch, als er ein paar Früchte hinstellte und schon war er verschwunden und sie war allein. Erneut allein. Kurz überkam sie die Panik, dass im nächsten Moment ein Ork reinplatzen und sie wieder mitnehmen würde um zuende zu bringen, was angefangen wurde. Das Mädchen versuchte sich mit logischem Denken zu beruhigen. Es war in der Tat allzu unwahrscheinlich, dass Orks nur ihretwegen den Ozean überquerten, die Stadt stürmten und sie ausgerechnet hier in der Schmiede ausfindig machten. Wobei - auch Trampoli hatte einst ein Monsterangriff ereilt und sie waren nie so sicher, wie sie es zu sein glaubten. Ein trügerischer Friede hing über der Stadt und war nun für das Mädchen deutlich spürbar. Sicherheit war nichts als eine Illusion für diejenigen, die sich nicht verteidigen konnten. Tori griff nach ein paar der Beeren, obwohl sie sich vorgenommen hatte, nichts anzunehmen. Sie hatte keinen Hunger, aber ihr Körper verlangte nach Energie, weswegen im Handumdrehen der Teller mit den Früchten leer war. Jetzt hieß es abzuwarten, sich vielleicht eine kleine Verschnaufspause gönnen. Die Augen geschlossen, lauschte sie der Arbeit von Gaius, deren Klänge bis in ihren Raum und vermutlich bis außerhal der Schmiede zu hören waren. Die Schmiede - sie hatte sich den Ort viel schlimmer ausgemalt, als ein Ort von Feuer, Hitze und Gewalt, ein Gebäude der den Krieg und die Schlacht rief. Aber vielleicht schlief der Gedanke nur, vielleicht gönnte sich auch die Schmiede eine Verschnaufspause? Irgendwann konnte Tori nicht mehr sitzten und legte die Arme auf den Tisch, um den Kopf darauf betten zu können. Ja... das war jetzt genau das Richtige... Wann Gaius wohl wiederkam?


  • << Wachposten (Ich mach das jetzt einfach mal wie Kaddo)
    Nach einem kurzen Fußmarsch waren Forte und Brodik auch schon bei der Schmiede angekommen. Das Innere des Gebäudes glich der alten Schmiede, in der Brodik einmal gearbeitet hatte. Diese Arbeit hatte ihm damals wirklich Spaß gemacht. Es war eine schweißtreibende, körperlich harte Arbeit das Eisen in die gewünschte Form zu bringen. Brodik fehlte es allerdings am Feingefühl bezüglich des zurecht hämmerns, weshalb er so ziemlich alles ruinierte was er herstellen wollte. Der Schmied hatte ihn also ziemlich schnell aufgegeben und der Grauhaarige war einfach weiter gezogen. Die Waffen die in der Schmiede von Trampoli hingen sahen gut verarbeitet aus. "Du kennst dich doch mit Schwertern aus, oder?" Leichtfertig griff sich Brodik eins der Schwerter die an der Wand hingen und schwenkte es durch die Luft. Es war ziemlich leicht. Für ihn. Muskeln hatte er, aber keine Ahnung wie man richtig mit so einem Ding umging.


  • Irgendwie begann der Tag wirklich seltsam. Brodik schien wirklich motiviert zu sein und sie? Sie war müde und würde gerne noch eine Runde schlafen. So schnell würde sie diesen Tag wohl nicht vergessen. Der Grauhaarige betrat zuerst die Schmiede und begann direkt sich umzusehen. Die Blonde folgte ihm auf Schritt und Tritt. „Was ist das bitte für eine Frage?“ Als Wächter war es doch selbstverständlich, dass man sich mit Waffen auskannte. Immerhin begleiteten diese einen Wächter Tag für Tag. Sie beobachtete genauestens, wie ihr Kollege nach einem Schwert griff und sein Gewicht prüfte, was ihr ein leises Lachen entlockte. Irgendwie hatte dieser Anblick etwas seltsames an sich. Ein so klotziger Kerl (und Brodik war wirklich ziemlich klotzig mit seinen Muskeln) mit einem so fein gearbeiteten Schwert in der Hand. Für sie war ein Langschwert zwar die beste Waffe schlechthin, aber in seiner Hand wirkte es im gegensatz zu ihm selbst irgendwie...mickrig. „Sag...hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt, dass möglicherweise eine ganz andere Waffenart viel besser zu dir passt?“ Sein Anblick ähnelte irgendwie dem eines Teenagers mit einem Holzschwert. Dem eines Teenagers, der mit diesem Holzschwert vermutlich nicht einmal umgehen könnte und einfach drauf los hacken würde. Moment. Drauf los hacken? Das entspräche doch viel eher einem anderen Typ Waffe. „Was hälst du beispielsweise von einer Kriegsaxt?“ Natürlich brauchte man auch gewisse Fertigkeiten um eine solche zu führen, aber wenn man so oder so schon eine Menge Kraft in den Armen hatte, worauf Äxte ja im Grunde ausgelegt sind, wäre das doch sicherlich besser als ein Schwert, mit welchem das Training viel länger dauern würde, oder?


  • Im Gegensatz zu Brodik schien Forte nicht besonders motiviert zu sein. Wahrscheinlich lag es daran, dass er bald wieder eine Waffe besitzen würde mit der er herum prahlen konnte. Während er das Schwert zurück legte sah er zu seiner Kollegin die ihn zu mustern schien. "Was ist?", fragte er kurz angebunden und erhielt auch schon eine Antwort. "Ob ich mal mit dem Gedanken gespielt habe, dass eine andere Waffe besser zu mir passen könnte?" Er schaute sie ein wenig skeptisch an. "Nein... hab ich bisher noch nicht." Er hatte sich bis jetzt noch überhaupt nicht mit Waffen beschäftigt, weil seine Muskeln ihm eigentlich zum Probleme lösen reichten. "Eine Kriegsaxt?" Waren die Dinger nicht riesig, unhandlich und enorm schwer? "Ich weiß ja nicht...", murmelte er und sah sich nach dem Gegenstand um. "Ist das eine?", er deutete auf eine große Axt die im Gegensatz zu einer normalen Axt auf beiden Seiten scharf geschliffene Rundungen hatte. Nach einem kurzen weiteren Gebrumme nahm er den Griff der Waffe in die Hände und stemmte sie nach oben, als ob er sowas jeden Tag machen würde. "Leicht ist sie nicht... aber es sollte gehen.", murmelte er vor sich hin und zerhackte die Luft mit ein paar Bewegungen. "Oder lieber sowas?" Er deutete auf eine weitere außergewöhnlich große Axt, die eine scharf geschliffene Rundung und einen spitzen Teil am Kopf vor zu weisen hatte.

  • (Schneller Post weil ich in Eile bin und sorry für's halbe Verpeilen v.v)


    Man konnte nicht genau sagen, ob gefühlte Minuten oder Stunden vergingen. Wahrscheinlich empfand es jeder in der Schmiede gerade anders, im Allgemeinen wirkte es jedoch wirklich so, als hätte das Gebäude jegliche Gesetze - diese universelle Einheit betreffend zumindest - über Bord geworfen, nur um den langen Tag, den die beiden Verletzten hinter sich hatten, nur zu verlängern. Doch nach einer Ewigkeit schwang der Grauhaarige seinen Hammer zum letzten Mal und mit einem lauten, erleichtertem Seufzen ließ er diesen - etwas achtlos - auf den Tisch fallen. Für eine längere Zeit fast dieselbe Position einbehalten zu müssen, hatte den Zwerg befürchten lassen, langsam einzurosten, weshalb er erst einmal all seine Glieder streckte und sich dann mit dem Ärmel seiner Jacke - nach seiner 'Rettungsaktion konnte diese sowieso nicht mehr viel schmutziger werden - den Schweiß auf seiner Stirn wegwischte, der sich durch die unglaubliche Hitze und Anstrengung, die seine Arbeit mitbrachte, gebildet hatte. Doch konne ihn seine Müdigkeit nicht davon abhalten, über beide Ohren zu strahlen und mit dem fertigen Objekt in den Händen, zurück zu Tori zu maschieren, wobei er Letztere im Halbschlaf erwischte. Vorsichtig legte er die schlichte, ins schwarz-grau verlaufende Brille auf den Tisch ab und hoffte bloß, dass die Blonde bei ihrer Wiedererweckung nicht aus irgendeinem Grund nach Vorne schlagen und die frisch geschliffenen Gläser zu Boden werfen würde. "Bist.. bist du wach? Hey, Tori? Uah.." Der Junge hatte sich dem Mädchen mit seinem Oberkörper etwas angenähert und begutachtete sie genauer, nicht sicher, was er jetzt machen sollte. Warum mussten Leute auch immer nach Unten gucken, sodass man ihre Augen nicht sah? Er wollte das Mädchen sicher nicht aufwecken, aber vielleicht.. sollte er das? Ach, egal. Lautlos ließ der Dunkelhaarige sich auf den Boden plumsen, von welchem aus er der Blauäugigen mit seinen Blicken folgte. Oh. Die Platte, welche er ihr gebracht hatte, stellte sich nebenbei auch als leer heraus. Hatte er in diesem Punkt also Erfolg gehabt! Aber mit Essen konnte man sowieso wenig falsch machen. Die Geräusche, die er aus dem Hauptraum vernehmen konnte, ignorierte er für den Moment. Leo würde ihn sowieso erst einmal umbringen, sollte er sich in diesem blicken lassen..

  • (halb verpeilen? xDD kein ding sweetie <3)



    Torri hörte eine Männerstimme sprechen. Hmmm? War das ihr Bruder, der nach ihr rief? Nur noch.. fünf.. Minuten... Moment, sie hatte ihren Bruder doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Zum letzten mal bevor all diese schrecklichen Dinge passieren mussten. Mit einem Anflug von Angst öffnete sie die Augen und starrte auf die Tischplatte. Von draußen waren Stimmen zu hören, die sie nicht verstand. Das Mädchen hob verschlafen den Kopf und sah neben sich auf dem Boden den kleinen Schmied sitzen. "Ga-Gaius!", rief sie erstaunt aus. Ja richtig. Prompt kamen ihre Erinnerungen zurück und sie wünschte, sie hätte noch ein wenig weiter schlafen können, wenn das hieß, diese noch ein wenig verdrängen zu können. Ihr Gesicht wurde weiß bei der Erinnerung an den hünenhaften Ork. Instinktiv tastete das Mädchen nach ihrer vermissten Brille, die bereits neben ihr parat lag. Verdutzt betrachtete Tori die filigrane und präzise Arbeit des Zwerges, ehe sie das neu entstandene Werk aufsetzte. "W-Wie neu!", stellte sie verblüfft, jedoch mehr als erfreut fest. Erleichterung machte sich in ihr breit. Das war immerhin ein Schritt zurück in Richtung Normalität. Tori gesellte sich zu Gaius auf den Boden und setzte sich auf ihre Knie. "I-Ich k-kann.. dir nicht genug danken.", kam es stotternd von ihr, "D-Du h-hast.. d-dein L-Leben für e-eine v-völlig F-Fremde r-riskiert..! O-Ohne d-dich.. w-wäre ich.." Ihr Gesicht wurde weiß, als sich verschiedene wenig lukrative Alternativen in ihren Kopf schlichen, "S-Sollte es je e-etwas g-geben.. w-womit ich einen T-Teil der.. der Schuld wettzumachen s-sag es bitte." Ihre Worte klangen beinahe schon flehentlich.


  • Zwar ging Brodik auf ihre Idee ein, schien aber dennoch nicht so ganz begeistert davon zu sein. Nachdenklich beäugte er eine recht schlichte Version und machte ein paar Testhiebe. „Sei bloß vorsichtig, nicht dass du hier noch Schaden anrichtest. Leo wäre sicher nicht begeistert.“ Lieber warnte Forte den Grauhaarigen vor, er kannte den Besitzer der Schmiede nicht und die Blonde war sich nicht sicher, ob er ihn überhaupt kennen lernen wollte. Immerhin war er meist nicht sonderlich gut gelaunt, es sei denn man sprach mit ihm über seine handgefertigten Waffen und lobte diese in den Himmel. Nicht, dass sie dies nicht verdient hätten. „Wenn du eine leichte Waffe suchst hast du dir den falschen Job ausgesucht. Wir sind Wächter weil wir die Stadt verteidigen sollen und nicht um Feinde zum lachen zu bringen.“ Darüber sollte er sich doch eigentlich im Klaren sein. „Die passt besser zu dir.“ Die junge Frau nickte ihm zu, als er ihren Blick auf eine weitere Kriegsaxt lenkte. „Am besten fragst du Leo ob du mehrere verschiedene ausprobieren darfst. So kriegst du am besten das Gefühl welche wirklich zu dir passt.“ Dennoch sollte sich ihr Kollege noch ein wenig umsehen, unterdessen begab sie sich zum Tresen. „Leo?“ Wer weiß, wo sich der alte Mann schon wieder herum trieb.


  • Leo hatte sich wie immer seiner Liebe für rohen Stahl hingegeben und er war diesen gerade am Bearbeiten, sodass aus der Gestalt rohen Eisens eine wahrhaft meisterhafte Waffe werden konnte. Der bärtige Mann hatte den Stahl gerade aus der Glut seiner Feuerstelle ziehen wollen, um ihn dann mit dem Hammer seinem Willen zu beugen, beziehungsweise seine Form so zu verändern das sie seinem Vorstellungsbild entsprach. Jedoch kam der Schmied leider nicht so weit, denn eine weibliche Stimme aus dem Verkaufsraum rief seinen Namen. Mit einem tiefem Grollen nahm Leo den Stahl beiseite und legte ihn zum Auskühlen auf eine Steinbank. Nun würde er gleich schon wieder anfangen müssen den Stahl einzuschmelzen, denn bis die Personen am Tresen fertig entschieden hatten war der Stahl schon wieder kühl. Und gegrüßt hatte ihn die unfreundliche Göre vor dem Tresen auch nicht, schweren Fußes ging Leo in Richtung des Verkaufsraumes, wo Anfänger ihm seine meisterlich geschmiedeten Waffen entnahmen. Der Boden knarrte unter dem Gewicht des Schmiedes, was aber keineswegs allein an dem Gewicht des Waffenschmieds lag sondern am alter des Holzfußbodens. Am Tresen angelegt stützte der Grauhaarige seine Arme auf die Tischplatte unter ihm und sah die Blondine, welche eine Rüstung trug skeptisch an. Die Frau hatte keine Waffe in der Hand und zudem war sich Leo ziemlich sicher dass sie schon mal hier war, "Wie ich sehe trägst du keine Waffe in der Hand die du haben möchtest, also bist du hergekommen um zu plaudern oder um eine Waffe zu kaufen?", fragte der bärtige Mann sie mit tiefer grollender Stimme. In diesem Augenblick bemerkte er auch einen großgewachsenen Mann in seinem Waffenlager, der eine seiner Werke in den Händen hielt. "Und was ist mit dir Bürschchen? Sieh bloß zu das du keine meiner wertvollen Gegenstände beschädigst sonst werfe ich dich mit eigenen Händen aus meinem Laden", drohte er Brodik, welcher eine seiner Äxte führte. "Wer auch immer von euch nun die Waffe braucht sollte jetzt zu mir kommen, immerhin schmiedet sich der Stahl darin nicht von alleine", sagte Leo mürrisch, während er mit seinen gewaltigen Hände in Richtung des Schmiederaumes deutete. 


  • Nachdem sie von dem Doktor mehr oder weniger hinausgeschickt wurde, beeilte sich Elena so schnell sie konnte um wieder zurück zur Schmiede zu gelangen. Gott, wie lange hatte sie Leon da sitzen lassen? Sie war sicher mindestens eine Stunde dort, schließlich hatte sie die meiste Zeit über gewartet dass James endlich aufwachen würde. Sie hoffte innerlich, dass sich der Halb-Wüstenfuchs nicht zu unwohl fühlte, denn sobald die Schmiedin selbst in einem fremden Haus alleine gelassen wird, steigt ihre Nervosität auf das Maximum und sie weiß nichts mit sich anzufangen, aber hey, nicht jeder musste so merkwürdig drauf sein wie sie. Gerade ging sie die letzten Stufen von der kleinen Außentreppe hoch und wollte schon die Tür aufschließen, da fiel ihr etwas leicht leuchtendes aus einem der Büsche auf. "Huh...?" Vorsichtig bewegte sich Elena auf das Gewächs zu und erkannte schließlich, dass es Leon war. "Was, warum bist du dr-", doch sie hielt inne da ihr genau in diesem Moment klar wurde, dass es wahrscheinlich wegen Leo war. Sie war sich nicht sicher ob sie das Tier einfach hocheben und mit in ihr Zimmer tragen konnte, weshalb sie beschloss auf irgendeine Art von Reaktion zu warten.


  • Der Wüstenfuchs hatte sich schon zu einer Fellkugel zusammen gerollt während er auf Elena wartete. Versteckt in einem Busch.. das schaffte auch nicht jeder. Seine Ohren zuckten als er näher kommende Schritte hörte und sofort richtete sich das Tier auf. Jedoch blieb er weiterhin zwischen den Blättern des Busches und versteckte sich. Nicht dass es sich doch irgendwie um Leo handelte, der mit einem Schwert oder sonst irgendeiner Waffe auf ihn Jagd machte. Aber nein, es war seine blonde Freundin und das war auch um einiges besser. Leon lief zu ihr, schmiegte sich einmal um ihre Beine wie eine Katze und stellte sich anschließend auf die Hinterpfoten wobei er sich mit den vorderen Beinchen an ihren abstützte. Der Wüstenfuchs legte den Kopf leicht schräg während er in die hellen Augen des Mädchens blickte.


  • Ein kurzes Glücksgefühl zog sich durch ihren Körper als sich der Wüstenfuchs eng an ihre Beine schmiegte und sie mit seinen schmalen, jedoch ausdrucksstarken Augen ansah. Sie wusste nicht warum, aber wenn eines ihr Herz schwach werden lassen konnte, dann waren es flauschige Tiere, egal ob groß oder klein, dick oder dünn. Am liebsten hätte sie sich selbst ein kleines Haustier gehalten, doch das war in der Schmiede nicht erlaubt. Sowieso hätte sie gar nicht genügend Zeit gehabt um sich um ein Tier zu kümmern, aber was soll's, jetzt hatte sie einen Menschen kennen gelernt, der sich zu jeder Zeit nach Belieben in einen Wüstenfuchs verwandeln konnte. Sanft streichelte Elena noch über den Kopf von Leon ehe sie ihn - ein wenig ungeschickt, was natürlich nicht beabsichtigt war - aufhob und sich schnell mit ihm in ihr Zimmer schlich. "Woah... hätte ich gewusst, dass Wüstenfuchs größer sind als sie aussehen..." So schnell sie konnte ließ sie das Halbwesen auf ihr Bett ab, da sie den ganzen Weg her dank ihm wackelig auf den Beinen gewesen war. Zwar war er wahrscheinlich nicht größer als 50cm gewesen, doch sie selbst war nicht die Größte, weshalb sie Schwierigkeiten mit einer guten Trageposition gehabt hat. Oder lag es einfach daran, dass sie einfach nicht wusste wie man Tiere richtig in den Armen hielt? Vielleicht war es ja besser wenn sie kein Haustier besäße... Schließlich entledigte sich die Schmiedin ihrer Schuhe und setzte sich neben Leon auf das Bett und begann Leon hinter den Ohren zu kraulen, so wie er es dem Anschein nach am meisten mochte. Der Raum füllte sich mit Stille, denn auch wenn ein Tier sicher ein guter Zuhörer sein konnte, so wusste Elena nicht worüber sie reden sollte.


  • Toris Reaktion beglückte den Jungen ein wenig, denn allem Anschein nach schien das junge Mädchen mit allem zufrieden zu sein. Erst als sie sich zu ihm auf den Boden setzte, wirkte er für den Bruchteil einer Sekunde verwirrt, doch ihre folgenden Worte nahmen diesen Eindruck wieder. Gaius öffnete schon den Mund, um etwas zu erwiedern, ihren Worten auf irgendeine Weise zu widersprechen, verstummte dann jedoch stattdessen und setzte ein lautlosen Lächeln auf. "Du kannst mich ja ebenfalls retten, wenn ich mal in Lebensgefahr bin, allerdings würde das weniger zählen, als meine Rettung, da wir uns inzwischen ja kennen." Er grinste kurz bei dem Gedanken, - wobei ihm auffiel, dass es bei seinem Talent, außerhalb der Schmiede immer in irgendein Fettnäpfchen zu treten, solch eine Situation wirklich recht wahrscheinlich war - schüttelte dann aber schnell den Kopf, um der Brillenträgerin zu signalisieren, dass er mehr oder weniger gescherzt hatte. "Wenn ich ehrlich bin..", begann er dann, allerdings nicht, ohne eine lange Pause einzulegen und leise in sich hinein zu seufzen, vorallem, da er aufgrund ihres flehentlichen Tonfalls und seiner meist gigantischen Nettigkeit nicht darum herum kommen würde, sie um etwas zu bitten, "..dann .. wäre das Einzige, was mich interessieren würde, ein wenig mehr Gesellschaft in der Schmiede. Ah, wobei das nur ein Vorschlag ist, du musst natürlich.. uhm.. nicht kommen? Ich hab' einfach nur vermutet, dass du keine Waffe hast, deshalb wäre es doch ohnehin sinnvoll später mal hier vorbei zuschauen, außer du hast irgendwelche magischen Kräfte von denen ich nichts weiß oder so." Letzteres brachte ihn kurz zum Kichern, denn obwohl der Zwerg sich ernorm für die Thematik interessierte, so war ihm nicht bewusst, dass es in diesem Dorf tatsächlich die Möglichkeit gab, Magie zu erlernen. Genau wie ihm nicht bekannt war, dass die Insel, von der sie eben gekommen waren, gefährlich war und als Monsterareal galt.

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