Die Schmiede

  • [Kyle] bei Leo an der Theke


    3813-kyle-pngAuf den Kommentar darüber, dass er nüchtern nicht die Eier gehabt hätte hier aufzukreuzen, reagierte er zuerst nicht. Schließlich hatte er sich nicht absichtlich Mut angesoffen, nur um Leo gegenüberstehen zu können. Und wäre der Abend mit Bianca nicht wie immer irgendwie aus dem Ruder gelaufen, wäre er auch sicher nicht hier. Doch diese ganze Situation erklären wollte er nicht. Es würde den Schmied vermutlich auch sowieso nicht interessieren. Er griff nach einem Schwert, welches eine ähnliche Größe so wie Aussehen von seinem alten Schwert besaß. Nur weil er ein neues Schwert wollte, musste er ja nicht groß rumexperimentieren. Mit seinem alten Kurzschwert war ja auch eigentlich nichts verkehrt gewesen. Während er eines der Schwerter so vorsichtig und stabil wie möglich in seiner Hand balancierte, um abzuschätzen wie einfach er während dem Kampf mit Magie und Waffe hantieren könnte, deklarierte der Schmied weiter, dass er selbst in einem besoffenen Zustand gut abschätzen könne, wer gut mit dem Schwert umgehen könne. Dies ließ seine Augenbrauen in die Höhe schießen. "Nein, echt? Hört sich nach einer ziemlich unglaublichen Fähigkeit an", musste er grinsen. Wie man die Fähigkeiten von jemand Betrunkenes einschätzen könnte, der gerade am Kämpfen war verstand er zwar und wollte glauben, dass er selbst vermutlich ein ziemlich gutes Gefühl dabei hatte, ob jemand jetzt gut oder grottenschlecht mit seiner Waffe umgehen konnte, aber er hatte doch noch nicht einmal eine Waffe in der Hand vor ihm gehalten. Vielleicht wollte der Alte auch einfach aus Eitelkeit nicht zugeben, dass einem Betrunkenen eine Waffe zu geben vielleicht nicht die beste Idee war. Gerade als er das Schwert wieder auf den Thresen legen und nach dem Preis fragen wollte, kam ein weiterer Kunde in den Laden. Das Glöckchen an der Tür registrierte er zuerst nicht wirklich, doch als der Schmied selbst seine Aufmerksamkeit kurz auf die Kundin legte, blickte er automatisch ebenfalls in ihre Richtung. Ihr Anblick ließ ihm fast augenblicklich die Farbe aus dem Gesicht weichen. Nicht, weil er negative Erinnerungen mit direkt dieser Person verband, sondern weil sie, wie auch Cammy eine der Wiederauferstandenen war, die ursprünglich von der Hand jenen Mannes gefallen waren. Unwillkürlich musste er an den Abend des Balls denken, an dem Bianca weinend in seinen Armen gelegen und von den schmerzhaften Erinnerungen gesprochen hatte, welche beim Anblick Tabathas wieder in ihr hochkamen. Er wollte seinen Blick schon gleich wieder abwenden, um nicht ebenfalls wieder mit Erinnerungen bombardiert zu werden, doch da packte ihn der Schmied auch schon beim Kragen und warnte ihn noch einmal, dass er ja nicht andere in Gefahr durch seine eigenen Entscheidungen bringen sollte. Die Reaktion, welche dies in ihm auslöste, konnten sie beide nicht erahnen und wäre ohne die Anwesenheit von Tabatha vermutlich nie so geschehen, doch in diesem Moment, in dieser bestimmten Konstellation trat der Schmied genau in sein persönliches Fettnäpfen. Als Leo schon wieder dabei war, die Hand von ihm zu lösen, schob er instinktiv seine Hand von sich weg und trat einen Schritt zurück. "Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich noch nie jemanden mit einer Waffe verletzt habe!", schnautzte er ihn an. Es war unwahrscheinlich, dass der Schmied wirklich wusste, wie tief seine Schuldgefühle über die Toten, für die er sich verantwortlich fühlte waren. Wie sehr er sich immer noch dafür verurteilte, dass er Menschen, die ihm so nahe standen nicht beschützen konnte. Die Tatsache, dass einige davon jetzt wieder am Leben waren, änderte daran gar nichts. Der Verlust war immer noch nicht verheilt, die Schuld war und würde wahrscheinlich nie beglichen werden. Gott, würden ihn diese Erinnerungen sein ganzes Leben lang heimsuchen? Am liebsten wäre er jetzt gleich wieder aus der Schmiede gestürmt, aber irgendetwas in ihm ließ ihn bleiben. Vermutlich half ihm der Alkohol nur einfach dabei, konfrontativer als sonst zu sein. Auch wenn der Schrecken von eben wieder etwas Klarheit geschaffen hatte.

  • [Tabatha] | mit Leo & Kyle


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    Tabatha blinzelte leicht irritiert, als sie Zeuge der scharfen Auseinandersetzung zwischen Leo und Kyle wurde. Ihre Miene blieb ansonsten jedoch ausdruckslos und die Elfe hielt sich bedeckt, umsichtig wartend, bis sie sich sicher fühlte, mit ihrem Anliegen herantreten zu können. Sie beobachtete im Stillen vor allem jenen Mann, Kyle, über den sie kaum etwas wusste. Lediglich das Interesse ihrer Herrin Bianca an ihm war ihr bekannt. Vielleicht sollte sie sich daher einmal näher mit ihm unterhalten. Aber sicher nicht, solange er in keinem vernünftigen Zustand war. Und das war er nun, ganz offensichtlich, nicht.

    Nicht mit Waffen, aber möglicherweise doch mit Worten?, dachte sie, behielt die Frage jedoch für sich. Nicht angemessen für diesen Moment. Häufig glaubte Tabatha, dass viele Streitigkeiten und Missverständnisse daher ruhten, weil Menschen unüberlegt das aussprachen, was ihnen als Erstes in den Sinn kam.

    Die Elfe legte den Kopf leicht schief, sah fragend zu Kyle, der gerade ganz und gar mit sich selbst beschäftigt schien. Er wirkte... aufgewühlt. Wovon? War es etwas, was der Schmied ihm ins Ohr geraunt hatte? Oder lag es... rein an ihrer Anwesenheit? Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bewohner von Trampoli den Rückgekehrten beinahe feindselig gegenüber standen. Abgesehen natürlich von denen, die sich kannten. Ein emotionales Dilemma. Wie stand man zu diesem Mysterium, der Abnormalität, welches die Toten in ihre Mitte zurück geholt hatte? Sie konnte die Abneigung verstehen, auch wenn es sie selbst mit einem zwiegespaltenen Gefühl zurückließ. Verständnis und... Scham? Sie würde sich erneut daran gewöhnen müssen. Ihr Besuch in ihrer Heimat hatte in mehrerer Hinsicht gut getan - dort wurde sie nicht wie eine lebendige Tote angesehen. Man hatte mehrlich geglaubt, die Informationen über ihren Tod wäre vermeintlich und lediglich fehlerhaft gewesen, somit regelrecht die Wahrheit verleugnet. Tabatha hatte es schwierig gefunden, damit umzugehen.

    Nachdem der Mann weder Anstalten machte zu gehen, noch den Schmied noch einmal zu konfrontieren, entschied sie sich schließlich zu übernehmen. Was auch immer ihn so beschäftigte, es war nicht ihre Angelegenheit. Tabatha trat sicheren Schrittes nach vorne und richtete ihre Aufmerksamkeit nun ganz dem Schmied. "Ich gedenke mir Zwillingsschwerter zuzulegen.", sprach sie, "Gibt es Einwände?" So wie sie Leo kannte, gab es sie sicherlich also war es besser, sie gleich anzuhören. Sein größter würde vermutlich sein, weil sie bereits eine Waffe besaß. Ihre Dolche. Unscheinbar und damit unfassbar wertvoll und effektiv. Doch sie hatte das Gefühl, dass diese nach allem was passiert war, nicht mehr reichten, nicht mehr genug seien. Sie wollte die Dolche auf keinem Fall aufgeben. Verschiedene Zwecke benötigten einen unterschiedlichen Anspruch. Ihre Dolche waren perfekt - in gewissen Situationen. Für andere... nun, dafür wünschte sie sich eine andere Herangehensweise. Sie war entschlossen darin den Umgang zu erlernen, die Frage war nur, ob Leo diese Ansicht teilen würde. Vermutlich nicht. Darauf stellte sie sich bereits ein, aber sie würde nicht gehen ohne nicht zumindest eine Aussicht zu erhalten.

  • Das sarkastische Kommentar des angetrunkenen Mannes kommentierte der Schmied lediglich mit einem scharfen Blick seinerseits. Was für ein vorlautes Mundwerk dieser Bengel hatte. Kein Respekt vor dem Alter. Aber das war heutzutage sowieso eher eine Seltenheit. Ein höhnischer Laut drang über die spröden Lippen des alten Mannes als seine dunklen Augen über die Gestalt seines Gegenübers wandern lies. Er beäugte ihn wie er das Schwert in seinen Händen hielt, wie er damit sachte hantierte. Vielleicht damit dem Alten sein Zittern nicht auffiel. Vielleicht weil er sich selbst etwas beweisen wollte. Wer wusste das schon so genau. Eigentlich interessierte es den Schmied auch gar nicht. Sein Augenmerk lag auf das was vor ihm lag und nicht was hinter der Fassade verborgen war. Dafür war Jeder selbst verantwortlich. Leo war immerhin kein Seelenklempner und würde wohl auch gar nicht dazu taugen. Als auch der Blick des jungen Mannes in die Richtung der jungen Frau wanderte, die im nächsten Moment die Schmiede betrat entdeckte er eine Regung im Gesicht des Jünglings. Seine Hand hatte sich stärker um das Schwert darin zusammengekrampft. Der Grauhaarige hob eine Augenbraue und packte ihn am Kragen um ihm noch einmal auf den Zahn zu fühlen - böse Zungen würden vielleicht sogar behaupten um ihm zu drohen. Der Alte hatte ihn gerade wieder losgelassen als der Angetrunkene tatsächlich die Frechheit besaß sein Wort zu erheben - sich im Ton zu vergreifen. Leo war Niemand der auf Etikette sonderlich viel wert legte. Es war ihm schlichtweg egal. Aber dieser Taugenichts wollte immerhin etwas von ihm und nicht umgekehrt. deshalb ergriff der Bartträger die Hand des Anderen mit der er ihn weggeschoben hatte und riss ihn damit näher an den Tresen. Leo war zwar alt aber durch sein tägliches Handwerk war er keineswegs in die Jahre gekommen. Es erforderte immerhin einiges an Kraft um den Schmiedehammer zu schwingen. "Hör zu Bürschchen. Du bist es der etwas von mir braucht. Also überleg dir gut in welchem Ton du sprichst..." Seine dunklen Augen funkelten den jungen Kerl an. Ein Grollen drang aus seiner Kehle. "Ich gehe nicht davon aus das du dumm genug bist Jemanden mit diesem Schwert zu verletzen und wenn du dir damit selbst etwas antust ist es mir im Grunde egal..." Der Griff um den Arm des jungen Mannes wurde fester bevor er ihn schließlich wieder losließ. "Ich hoffe für dich du hast deine Gefühle im Kampf besser unter Kontrolle. Wenn dem nicht so ist sehe ich schwarz..." murmelte der alte Schmied in seinen Bart hinein und warf dem Kerl einen zweifelnden Blick zu, der wohl zeigen sollte, dass es ihm nicht verborgen geblieben war das die Anwesenheit der Elfe ihn aus der Bahn geworfen hatte. Eben jene dritte Person trat schließlich vor und ergriff das Wort. Ohne zu zögern verlangte sie nach Zwillingsschwertern. Kurz huschte der Blick des Schmieds über die schlanke Gestalt. Sie war eine der Toten, nicht wahr? Eine Sklavin pardon Dienerin der Adelsfamilie. "Ich bin beschäftigt..." kam es knapp über die Lippen des Grauhaarigen, der einen Blick in die Richtung des Anderen warf, der offensichtlich immer noch mit seiner Entscheidung haderte und somit das Geschäft aufhielt. "...also warte oder komm ein anderes Mal wieder..."

  • [Tabatha] | geht~



    Tabatha legte leicht, fast unmerklich den Kopf schief, als die Diskussion eine neue Runde entfachte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ganz offensichtlich hatte sie von allen Augenblicken, um die Schmiede aufzusuchen, den schlechtmöglichsten erwischt. Leo wies sie direkt ab. Beschäftigt? Wenn man diesen wenig sachlichen und noch weniger produktiven Schlagabtausch des Schmiedes mit Kyle damit meinte, sicherlich. Sie hatte sich zugegebenermaßen verschätzt, was das Ende des Streitgespräches zwischen diesen Männern anbelangte, doch wohin sollte das denn noch führen? War das wirklich die Priorität hier? Tabatha wägte ihre Möglichkeiten ab. Sie könnte argumentieren und Beharrlichkeit zeigen. Sich zurückhalten und Geduld beweisen. Oder einfach gehen. Sie hielt ihren Blick noch auf Leo gerichtet, spürte die aufgewühlten Gefühle von Kyle neben sich, als sie ihren Entschluss fasste. "Ich verstehe.", sagte sie schließlich. Ihr wurde klar, das Widerstand und Persistenz sie hier und heute nicht an ihr Ziel brachten. Sie hatte auch nicht vor zu warten. Geduld mochte eine Tugend sein, doch sie fand - nach ihrer Rückkehr mehr denn je - das Zeit ein zu wertvolles Gut war, um achtlos damit umzugehen. Sie hatte keine Eile. Sie würde ganz einfach wiederkommen. Ihr Stolz flüsterte von Aufgeben, doch was brachte es einen Kampf auszufechten, dessen Ausgang bereits entschieden war? Ihre Ressourcen waren wahrlich zu wertvoll für derlei. "Auf bald.", verabschiedete sie sich und drehte sich damit auf den Absatz um. Bevor sie sich zum Gehen wandte, warf sie noch einen weiteren Blick zu Kyle. Ein sorgsames Mustern, ein Versuch ein besseres Bild von dem Mann zu bekommen, an dem ihrer Herrin so viel lag. Tabatha nickte ihm kurz zu, wie zum Abschied, ehe sie schließlich die Schmiede verließ.

  • [Anette] kommt vom "Marktplatz"4065-anette-png

    Da war sie also. Der letzte Stopp für heute. Und danach? Danach würde es in die wohl verdiente Pause gehen! Mit Leckereien und Nickerchen! Und vielleicht einem Kleiderwechsel. Den hatte sie nämlich bitter nötig, nachdem irgendein süßes, kleines Monster außerhalb der Stadtmauern der Meinung gewesen war, ihren Mantel anknabbern zu müssen. War er wenigstens lecker gewesen..? Sie würde es nie erfahren.

    Leider war dieser letzte Stopp aber auch mit Abstand einer der gruseligsten. Anette schluckte. Die Schmiede war kein Ort, an dem sie sich gerne aufhielt. Schon gar nicht für längere Zeit. Der Grund dafür war natürlich Schmiedemeister Leo, ein Mann, vor dem sie wahnsinnig viel Respekt hatte. Um nicht zu sagen "Angst". Sie kannte ihn nicht persönlich, aber an den Geschichten vom alten Griesgram kam keiner so wirklich vorbei. Normalerweise würde sie die Post einfach in den Briefkasten am Eingang werfen, aber... Sie klopfte einmal auf den Postbeutel, der sich mittlerweile wieder geleert hatte und trotzdessen noch etwas prall war. Heute würde das nicht gehen. Heute hatte sie nämlich ein Päckchen dabei. Und als wäre das nicht genug, war es auch noch an Leo addressiert! Leo! Durchatmen, Anette! Sie schüttelte eifrig den Kopf, um den Gedanken wieder loszuwerden. Vielleicht war er ja gar nicht so schlimm, wie alle sagen? Vielleicht machte er ja gerade ein Nickerchen? Oder vielleicht wartete hinter der Tür ja eine seiner netten Aushilfen?

    Mit dieser überaus hoffnungsvollen Aussicht im Sinn stemmte das Blondchen sich gegen die schwere Eingangstür und schob diese langsam offen. "Hallihallo~!", kündigte sie sich mit der gewohnten Fröhlichkeit an, "Lieferung für Le--" Sie fischte in ihrer übergroßen Tasche gerade nach dem Päckchen, als ihr plötzlich ein stechender Alkoholgeruch in die Nase stieg und sich mit der Hitze der Schmiede zu einer unsagbar unangenehmen Kombination vermengte. Augenblicklich zog sich das Gesicht des jungen Fräuleins zusammen. Viel schlimmer als der Geruch war jedoch der Anblick, der sich ihr dort bot: Leo war da! Und mehr noch, er hatte sich allem Anschein nach gerade mit einem seiner Kunden in den Haaren! "--oh." So viel zu "vielleicht war er ja gar nicht so schlimm". Instinktiv trat die Briefträgerin ein, zwei Schritte zurück. Fast schon so wie ein eingeschüchtertes Tierchen. "Ich... ähh... schlechter Zeitpunkt?"

  • [Kyle] bei Leo an der Theke


    3813-kyle-pngDas Funkeln des grauhaarigen Mannes erwiderte er beharrlich. Den Kommentar darüber, dass er etwas von ihm brauchte, kümmerte ihn nur wenig. Schließlich war seine Aufmerksamkeitsspanne sowieso gerade recht eingeschränkt und wenn er sich entscheiden musste, auf was er sich fokussieren sollte, so war das Schwert vermutlich doch eineige Stückchen hinter dem stechenden Schmerz, den seine Vergangenheit in ihm hinterließ. "Wenn du dich nicht darum scherst, ob ich mich selbst verletzte, kann es dir eh egal sein" Er ging sowieso nicht mehr häufig mit anderen Menschen auf Abenteuer, so wie früher. Er konnte sich nicht mal mehr erinnern, wann genau das letzte Mal gewesen war. Wann es das letzte Mal Spaß gemacht hatte. Die Anspannung verließ seinen Körper merklich, als er sich kurz an Biancas Zofe wandte und diese darauf die Schmiede verließ. Naja, wer konnte es ihr übel nehmen? Er hätte auch keine Lust, hier rumzustehen und anderen beim Streiten zuzuschauen. Und ohne eine Auferstandene im Nacken war ihm persönlich das hitzige Gespräch auch lieber. "Also, du kannst sehen welche Farbe du auch immer-" Ein viel zu fröhliches 'Hallihallo' ließ ihn zusammenzucken und genervt ausatmen. War es denn wirklich so schwierig, sich betrunken mit einem Schmied ohne Unterbrechungen zu fetzen? Vielleicht wollte ihm das Universum damit einfach sagen, dass er den Mund halten und das Schwert bezahlen sollte. Kein schlechter Ratschlag, doch ob er gerade in der Stimmung war ihm auch zu folgen, war fragwürdig. Zumindest aber wollte er eigentlich keine Leute, die nichts mit dem ganzen Drama zu tun hatten mit reinziehen, und ehrlich gesagt nahm, die Blonde die gerade in die Schmiede hereingeplatzt war, ihm auch ein bisschen Wind aus den Segeln. Die Frau, die immer so aussah als hätte sie viel zu viel Energie, kannte er nur vom Sehen her. Er wusste, dass sie hier Pakete und Briefe austrug, aber auch nicht mehr. Es war nicht so, dass ihm Leute viel Post zukommen ließen, also war es nur natürlich, dass er noch nicht viel Kontakt mit ihr gehabt hatte. Nichtsdestotrotz war es einfach nicht in seiner Natur, Frauen die ihm einfach 'zu nett' schienen anzufauchen. Das Problem hatte er schon bei Cammy immer gehabt, und warum er sich so lange von ihr hatte mitziehen lassen. Er konnte ihr einfach nichts abschlagen. "Nee", winkte er also ab. "Mach einfach dein Job" So richtig freundlich war er bei dieser Aussage nicht, aber immerhin schien die Wut ein wenig aus seinem Verstand gewichen zu sein. Eins war allerdings sicher: Wenn er es heute schaffte, noch mit einem Schwert diese vermalledeite Schmiede zu verlassen, würde er es wie seinen Augapfel beschützen, damit er nie wieder hierher müsste.

  • Es war zwecklos, richtig? Warum hatte er überhaupt jemals etwas anderes gedacht? Ein Seufzen entwich der trockenen Kehle des alten Schmieds. Die Aufmerksamkeitsspanne seines Gegenübers lies ohnehin zu wünschen übrig. Leo runzelte seine Stirn und strich die Falten darauf folgend mit einer Hand glatt - fast so als würde ihm dieses Gespräch Kopfschmerzen bereiten weil es sich immer weiter im Kreise drehte. Wenigstens machte ihm das Elfenmädchen keinerlei Schwierigkeiten sondern zog fast schon verständnisvoll von dannen. Vielleicht war es auch ihr aufgefallen, dass sich die ganze Sache hier noch weiter in die Länge ziehen konnte. Sie tat gut daran zu einem anderen Zeitpunkt wieder zu kommen. Die vorhin verhältnismäßig gelassene Stimmung des Alten war mit der Torheit seines Gegenübers gekippt und sie schien es auch diesen Jungspund zu ergehen. Die Beiden schenkten sich nicht wirklich etwas und der Bartträger war nahezu versucht das Bürschchen beim Kragen seines Hemdes zu erwischen und aus seiner Schmiede zu zehren. Noch bevor der Angetrunkene jedoch zu weit gehen konnte ertönte erneut das helle Glöckchen an der Tür. Es kündigte einen erneuten Besucher an. Nahezu zeitgleich entglitt den beiden Streithähnen ein genervter Laut. Es war fast so als würde eine höhere Macht verhindern wollen das dieses Geschäft über die Theke ging - wenn man denn an besagte höhere Macht glaubte. Leo fixierte das junge Fräulein, dem die Gesichtszüge entglitten als ihr die doch sehr zweifelhafte Stimmung in der Schmiede auffiel. Sie wirkte folgend etwas eingeschüchtert - fast so als würde sie die Schmiede am Liebsten gleich wieder hinter sich lassen. Dem Grauhaarigen käme das nur Recht. Sie konnte diesen aufmüpfigen Pimpf auch gleich mitnehmen damit endlich wieder Ruhe in diesen vier Wänden einkehrte. Das blonde Ding hatte ein Päckchen aus ihrer Tasche hervorgeholt, zögerte aber mit der Übergabe. Beinahe kam ihm wieder ein genervter Laut über die Lippen, den Leo gerade noch bremsen konnte indem er seine Lippen zusammenpresste und stattdessen nur ein Grummeln von sich gab als die Postbotin gleich wieder von dannen ziehen wollte. "Hmpf... darauf habe ich schon gewartet..." kommentierte der Schmied und nuschelte dabei in seinen Vollbart hinein. Er deutete dem Mädchen mit einer Geste das sie näher kommen sollte, damit er das Päckchen entgegennehmen konnte. Das mussten die Edelsteine sein, die er bestellt hatte um damit diverse Waffen aufzuhübschen. Er selbst gab nicht viel darum. Eine Waffe musste schlichtweg funktionieren aber es fand sich immer wieder Kundschaft, die doch eine gewisse Optik bevorzugten und dafür einen guten Preis zahlten. Leo hob eine Augenbraue und warf einen Blick in die Richtung des Jungen, der nach wie vor nur in die Luft schaute und keinerlei Anstalten machte sich für ein Schwert zu entscheiden. "Hast dus bald oder willst du noch den restlichen Tag hier rumstehen und Löcher in die Luft starren...?"

  • [Anette] bei Leo und Kyle4065-anette-png

    Anette hatte viele kleine Talente - Das Lesen von Atmosphären gehörte aber definitiv nicht dazu. Sie war der Typ Mensch, der rumbrüllte und viel Krach machte, wenn andere sich gerade ihre Ruhepause gönnen wollten, die Art von Person, die quietschfidel in eine Trauerfeier platzte. Doch selbst sie konnte sagen, dass in dieser Schmiede, in diesem Raum gerade eine wahnsinnig angespannte Luft herrschte. Sie knisterte und knirschte und das kurzgeratene Blondchen hatte den Eindruck, ein falscher Schritt würde glatt zu einer Explosion führen - Gut, das war vielleicht ein wenig übertrieben. Aber zumindest würden Fäuste fliegen! Ganz bestimmt! Denn wenn die Briefträgerin eines aus ihren täglichen Tavernenbesuchen gelernt hatte, dann dass eigentlich immer Fäuste flogen, wenn ein Betrunkener sich stritt. Als sowohl der Rotschopf als auch der Schmiedemeister sich also völlig genervt zu ihr wandten und sie anstarrten, war Anette fest davon überzeugt, dass ihr jemand gleich eins mit dem Schmiedehammer überbraten würde. Ahhh, bitte nicht! Sie hatte doch noch nichtmal zu Mittag gegessen!
    "Mach einfach deinen Job", ertönte es allerdings. Huch? Überrascht, fast schon irritiert blinzelte das Fräulein die beiden Männer an. Also… keine fliegenden Fäuste? Kein Hammer, der es auf ihren süßen, verwuschelten Kopf abgesehen hatte? Sie zog die Augenbrauen zusammen. Hatte sie die Situation etwa wieder falsch gelesen? O-oder würde es erst losgehen, wenn sie näher ging? Fast schon als hätte Leo von diesem Gedanken Wind bekommen, winkte er sie plötzlich mit einer knappen Geste zu sich. Etwas zögerlich warf Anette dem angetrunkenen Rotschopf einen Blick zu, um auch wirklich sicherzugehen, dass dieser kein Problem mit der Unterbrechung hatte, und verbeugte sich entschuldigend vor den beiden.
    Kaum wieder aufgerichtet, kniff sie sich einmal in die Wange und trat deutlich entschlossener als nur wenige Augenblicke zuvor an den Tresen heran, auf dem sie rasch das Päckchen platzierte. "Eine Lieferung aus der Nachbarstadt", verkündete sie und zauberte sogleich einen kleinen Zettel aus der Manteltasche, den sie Leo, zusammen mit einem Stift, auch direkt unter die Nase hielt, "Bitte einmal hier unterschreiben!"

    Im selben Moment blitzte etwas in ihrem Augenwinkel auf, ein silberner Schein, der Aufmerksamkeit und Augenmerk des Mädchens mühelos auf sich zog. Ein Schwert! Sie atmete erschrocken auf. Oh nein, war sie etwa geradewegs in eine Falle gelaufen?! Beinahe rutschte ihr das Herz wieder in die Hose, doch dann realisierte sie plötzlich… Moment mal. Ein Schwert. Sie war in einer Schmiede. Da waren Schwerter normal. Das war kein Überfall, keine Racheaktion für die Unterbrechung. Leo hatte einen Kunden. Ihrer Kehle entkam ein leises, verlegenes Lachen. Wie hatte sie das schon wieder verdrängt?!

    Sprunghaft wie sie war, hielt jener peinlich berührte Zustand aber auch nicht lange an. Stattdessen wandte sie sich begeistert, fast schon wie ein Kleinkind, den ausgelegten Waffen zu. "Ohhh, die sehen aber toll aus!" So hautnah hatte Anette noch keine Waffe gesehen. Wie auch? Sie besaß keine, sie kannte niemanden, der eine Waffe besaß, und genau genommen hatte sie noch nie jemanden wirklich eine nutzen sehen. "Bei der Auswahl könnte ich mich auch nicht entscheiden", nuschelte sie schließlich und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust.

  • [Kyle] bei Leo und Anette an der Theke


    3813-kyle-pngEntnervt entwich ihm dem jungen Mann ein Seufzer, als der Schmied ihn fast schon dazu drängte, das Geschäft abzuschließen. Dafür, dass er so viele Anstalten darüber machte, dass er ja vorsichtig mit dem Ding sein sollte, wollte er ihn echt schnell mit seinem neuen Schwert nach Hause schicken. Nun gut. Er selbst hatte auch nicht wirklich viel Lust, die Streitereien fortzuführen. Schließlich hatte er noch andere Dinge zu tun. Wie sich zum Beispiel betrunken um seine Farm zu kümmern. Er wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund war es extrem beruhigend in einem alkoholisierten Zustand sein Gemüse zu bewässern. Er schmiss ihm den ungefähren Betrag hin, den er vermutlich auch beim letzten Mal bezahlt hatte, und nahm das Schwert, welches er schon vor dem ausgebrochenem Streit im Auge hatte wortlos in die Hand, während die Postbotin dem Schmied einen Zettel unter die Nase hielt. Er war gerade dabei das Schwert an seinen Ledergürtel zu befestigen, als die junge Frau plötzlich ihre Faszination gegenüber Schwertern ausdrückte. Nun, gut sahen die Schwerter wirklich aus. Man konnte Leo ja für einiges kritisieren, aber seine Schmiedkunst war auf alle Fälle keines davon. Doch was genau sollte ein Postmädchen davon wissen? Naja, streng genommen bin ich auch nur ein Bauer..., erinnerte er sich und hielt ihr sein ausgesuchtes Schwert vor die Nase. "Kennst du dich mit sowas aus?" Natürlich hielt er ihr die breite, unscharfe Seite vors Gesicht, jedoch konnte es gut sein, dass er damit etwas zu nah an ihrer Nasenspitze war. Die subjektive Raumwahrnehmung war ja bekanntlich in seinem Zustand auch nicht mehr einwandfrei. Dennoch war seine Frage ernst gemeint.

  • [Anette] bei Kyle4065-anette-png

    Mit großen Augen beobachtete Anette den Rotschopf dabei, wie er seine Wahl traf und nach einem der Schwerter griff. Fast schon unterbewusst rückte sie näher und lehnte sich hervor, bemüht darum, einen genaueren Blick auf Leos Schmiedekunst erhaschen zu können - Ein Wunsch, der tatsächlich sogar prompt in Erfüllung ging. Der silberne Schein blitzte erneut auf, diesmal nicht nur in ihrem Augenwinkel, sondern näher, hautnah sogar. Das Fräulein stockte. Huch? Ihr Blick glitt langsam nach unten. Auf den silbernen Schein, auf die kalte Klinge, die vor ihrer Nasenspitze schwebte und sie gerade so nicht berührte. Blinzeln. Es brauchte ein, zwei Sekunden, bis das Geschehene vollständig in ihrem Kopf angekommen war und sie ein paar Schritte rückwärts stolperte. Sie hatte beim Betreten der Schmiede mit vielem gerechnet, doch das hatte das Blondchen in der Situation nun wirklich nicht erwartet, vor allem nicht weil Leo, der eigentliche Grund für ihre Ängste, nicht der Grund für diesen Schrecken war. "Hey—!", begann sie und war drauf und dran, ihrem Unmut Luft machen, da unterbrach ihr Gegenüber sie mit einer interessanten Frage, die genau diesen wieder wegfegte.
    Kennst du dich mit sowas aus? Was war das denn für eine Frage? "Natürlich!", platzte es stumpf aus ihr hervor, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Tatsächlich war das sogar keine Lüge. Nun… in Anettes Augen zumindest. Wenn es nach ihr ging, so kannte sie sich bestens mit Schwertern aus. Sie war eine Expertin! Immerhin hatte sie als Kind Märchen und Rittergeschichten schneller verputzt als ihr tägliches Glas Milch (und das war schon verdammt schnell)! Stolz klopfte die Briefträgerin sich also auf die Brust, ehe sie beide Hände in die Hüfte stemmte und den jungen Mann regelrecht anstrahlte. In ihren grünblauen Augen funkelte Zuversicht, eine Zuversicht, die allen Anwesenden ganz eindeutig signalisierte, dass sie absolut keine Ahnung von richtigen Schwertern hatte. Für sie war das Holzschwert aus Kindertagen oder das legendäre Ritterschwert, das den Protagonisten auserkoren hatte, nicht groß anders zu führen als das eines waschechten Wächters. Dass die Realität vielleicht ganz anders aussah, das kam ihr gar nicht erst in den Sinn. "Was möchtest du denn wissen?", fügte sie schließlich an und lugte gleichermaßen neugierig wie auch erwartungsvoll neben der Klinge hervor.


    // Eine riesige Entschuldigung für die lange Wartezeit ><

  • [Kyle] bei Anette


    3813-kyle-pngNachdem das Geschäft abgeschlossen war, schien der Schmied nicht schneller weg von der Theke zu kommen wollen. Mit seinem Paket in der Hand machte er sich in irgendeiner Ecke daran, es auszupacken. Kyles Sicht war immer noch ein wenig schwummrig, wenn der Alkoholpegel auch schon wieder etwas abgenommen hatte, sodass er nicht wirklich sehen konnte, um was es sich bei dem Päckchen handelte. Aber das war auch nicht so wichtig. Seine Aufmerksamkeit war schnell wieder auf das Mädchen vor ihm gerichtet, dessen Reaktion auf sein neues Schwert ihn vollkommen unerwartet traf und er einen Schritt nach hinten schwankte. "Ups. Vielleicht sollte ich das mal wegstecken", murmelte er nachdenklich. Er hatte zwar schon lange kein Schwert mehr an seinem Gurt getragen, aber einige Sachen verlernte man anscheinend zum Glück nie. Auch, wenn er erst etwas hilflos an dem Leder rumfuchtelte, schaffte er es ohne sich selbst Verletzungen hinzuzufügen, die Waffe zu befestigen. Als das Mädchen dann mit großem Selbstvertrauen die Hände in die Hüften stemmte und sich als Schwertexperte präsentierte, starrte er sie nur für einige Sekunden mit einem halboffenem Mund an. "Was ich wissen will? Äh" Wollte er denn was wissen? Über Schwerter? Alles was er dafür wissen musste, war wie man damit schnitt, insofern... "Dann zeig mir mal ein paar neue Techniken", forderte er sie auf, während er mit dem Kopf in Richtung Tür nickte. Sicher würde er nicht vor Leo seine betrunkenen Schwertkünste demonstrieren wollen. Eine Konfrontation mit ihm war schon genug für. Für immer.



    /Macht nichts. Ich hab leider auch komplett übersehen, dass du schon gepostet hast ^^'' Sry

  • Joe kommt an


    Nachdem Joe aus der Klinik entlassen wurde, machte er alles andere als das, was ihn die Ärztin geraten hatte: sich schonen. Humpelnd in der Kaserne angekommen, erklärte er Bade sich jetzt mehr anzustrengen, er wollte dem Älteren beweisen, dass er sehr wohl Verantwortung übernehmen konnte und keine harte Arbeit scheute. Dass er es wert war von ihm zum Krieger ausgebildet zu werden. Also ging er ihn ständig auf die Nerven. Er wollte Aufgaben, er wollte etwas tun und er ignorierte Bades gut gemeinte Ratschläge, sich erstmal komplett zu kurieren. "Mir geht es gut!" Ich bin fit! Ich bin motiviert! Er tat alles, was Bade ihm auftrug mit Eifer, auch als er nur die Vorräte in die Vorratskammer tragen sollte. Auch als er die Rattenfallen leeren und wieder neu auffüllen sollte. Auch als er das Klosett vom Grund auf reinigen sollte. Er stellte keine Aufgaben in Frage, er nahm alles dankbar an, er wollte sich endlich beweisen! Damit Bade endlich etwas Ruhe von dem Hünen hatte, schickte er diesen in die Stadt ein paar Besorgungen machen. Joe sollte die Bestellung in der Schmiede abholen. Er zog einen großen Bollerwagen hinter sich her, was eigenartig aussah, weil er immer noch so stark humpelte, anscheinend handelte es sich um eine große Bestellung. So genau wusste er es nicht, weil Bade ihm nichts gesagt hatte, er hatte ihm einen Zettel in die Hand gedrückt unf ihn fortgeschickt. Da Joe leider nicht lesen konnte, brachte ihn der Zettel leider rein gar nichts. Hoffentlich konnte der Schmied lesen. Sonst standen sie beide dumm da.

    Er stolperte mit den Wagen in den Laden rein. Es rummste laut, weil er irgendetwas umgeschmissen hatte. Ups! Hoffentlich war nichts kaputt gegangen. "Hallo?", rief er. Keiner da? Was für ein Service. Das fing ja schon mal gut an.

  • [Martin] - kommt an -> bei Joe


    Mit jedem Schritt den Martin tat, spürte er das Kribbeln in seinem Bauch nur noch mehr. Aber konnte man ihm das wirklich verübeln? Es war sein erster Arbeitstag in der bekannten Schmiede von Trampoli, unter Meister Leo, von dessen können selbst Martins Ausbilder Meister Darroch geschwärmt hatte. Und ohne Darroch hätte der junge Schmied diesen Job jetzt auch gar nicht. Er wollte auf keinen Fall eine Enttäuschung sein. Und außerdem hatte er bereits gehört, dass Meister Leo so seine... Eigenarten hatte, wenn man das so sagen konnte. Aber Martin war fest entschlossen, ihm zu zeigen, dass er dieser Chance würdig war und das Zeug dazu hatte, dem Namen der Trampoli-Schmiede gerecht zu werden. Und trotzdem konnte er nicht anders, als nervös zu sein. Doch das gehörte auch irgendwie dazu, oder nicht? Dies war ein kompletter Neuanfang für ihn. Ein neues Zuhause, eine neue Arbeit, neue Leute. Und das war jetzt nicht unbedingt Martins Stärke, wenn man das mal so zugeben konnte. Was das Soziale anging war er schon ein wenig wie ein Fisch auf dem Trockenen. - Oder eher wie ein Schmied ohne Amboss? - So genau kann man das wohl nicht sagen. Jedenfalls war Martin auf dem Weg zu Schmiede und ein Glück war die Beschilderung in Trampoli, zumindest hier im Zentrum, ziemlich gut. Laut der Karte, welche er während der Reise hierher so viele Male angesehen hatte, war die Schmiede auch gar nicht so weit vom Marktplatz entfernt. Also sollte er sie schnell finden. Und tatsächlich, es dauerte zwar ein wenig, aber schlussendlich hatte Martin sein Ziel gefunden. Er atmete einmal tief ein ehe er die Tür öffnete. Und rannte mehr oder minder fast gegen einen im Eingang stehenden Wagen. Was zum Teufel? Martin wich einen Schritt zu Seite, wo er jedoch gleich mit dem nächsten Problem konfrontiert wurde: Scherben unter seinen Füßen. Der Besitzer des Wagens hatte wohl irgendetwas umgeschmissen, jedoch konnte Martin gar nicht genau sagen, was es gewesen sein könnte. Seine goldenen Augen wanderten verwirrt - fast schon irritiert - von den Scherben über den Wagen hin zu demjenigen, der für das Chaos verantwortlich war. Er sah zu jung aus, um Meister Leo zu sein, zumindest von dem was Martin über seinen neuen Arbeitgeber gehört hatte. "Dürfte ich fragen, was das hier wird?" Schaffte Martin es zu sagen, nachdem er die Worte wiedergefunden hatte. Wer kam denn bitte auf die Idee einen solchen Wagen in die Schmiede herein zu ziehen? Das musste doch ein Kunde sein, nicht wahr? Jemand der hier arbeitete würde wohl kaum so... rücksichtslos sein. Martin versuchte seine Gedanken im Zaum zu halten. "Meister Leo?" Rief er dann schlussendlich in die Schmiede hinein, in der Hoffnung, sein neuer Vorgesetzter würde auftauchen und ihm Anweisungen geben. Schließlich kannte Martin sich hier noch nicht aus und kannte die Leute auch nicht. An seinem ersten Tag wollte er sich gleich irgendeinen Bockmist bauen. Doch als keine Antwort kam, seufzte der junge Schmied. Dann musste er sich wohl alleine um diese Situation kümmern. Aber vielleicht könnte er ja so einen guten Eindruck beim Meister machen. "Seid Ihr Kunde oder Lieferant?" Fragte Martin den Fremden dann, bemühte sich höflich und freundlich zu klingen trotz der nicht gerade positiven Gedanken, die er über das Verhalten des Mannes hegte, jedoch klang er dennoch ziemlich kurz angebunden.

  • Joe & Martin 4136-joe-rftod-png

    "Hallo?",
    rief er etwas lauter. "Jemand da?" Wenn Joe einst hasste, dann war es sinnlos irgendwo rum zu stehen. Warten. Geduldig sein. Nicht gerade eins seiner Stärken. Der Hüne machte einen Schritt zur Seite, als sich plötzlich die Ladentür öffnete und ein junger Mann gegen seinen Wagen stieß. "Hey!", stieß er aus. "Vorsicht!" Bade wäre bestimmt nicht erfreut, sollte der Wagen bei seiner Expedition Schaden nehmen. Zugeben, er war ziemlich groß vor allem weil die Schmiede ziemlich eng und verwinkelt war und er den Wagen auch mitten im Eingangsbereich hatte stehen lassen. Es führte sozusagen kein Weg dran vorbei. Aber kein Grund unfreundlich zu sein. "Wonach sieht es denn aus?", erwiderte er schließlich auf seine dämliche Frage. "Ich mache mein Wocheneinkauf!" Was ja nicht ganz unwahr war.
    Joe beobachtete den anderen mit Argwohn. Er wirkte ein wenig verwirrt, wobei man ihn das eigentlich nicht übel nehmen konnte, wer erwartete schon so eine Situation, wenn man an nichts böses denkend eine Schmiede betrat. Die Scherben auf dem Boden waren ihn allerdings etwas unangenehm, er überlegte kurz darüber zu lügen, entschied sich dann aber doch dagegen. Wenn man schon etwas dämliches anstellte, sollte man auch dazu stehen. Außerdem hatte er es ja nicht mit Absicht gemacht. "Leider ist mir ein kleines Missgeschick passiert." Er schaute betroffen auf die Scherben. Naja, sollten sie's ihm einfach auf die Rechnung schreiben. So wertvoll wirds schon nicht gewesen sein.
    Joe konnte nicht ganz zu ordnen, ob es sich bei dem Mann um einen Kunden oder einen Angestellten handelte. Er kam immerhin durch den Ladeneingang, aber es wäre auch nicht unmöglich, dass er jetzt erst seine Schicht begann. Die Augen zu dünnen Schlitzen verzogen beobachtete er wie der andere nach dem Meisterschmied rief. Ohne Erfolg. Also doch ein Kunde? Der Mann seufzte und wandte sich dann wieder an Joe. Also doch ein Angestellter. "Kunde", sagte er knapp. "Also arbeitest du hier?" Um endlich eine genaue Antwort auf seine Frage zu haben. Dann kramte er den Zettel aus seiner Tasche und hielt ihn dem anderen vor die Nase. "Ich möchte diese hier Bestellung abholen. Für die Kaserne." Das schnürte meistens Eindruck, wenn man das betonte.
    Er trat einen Schritt auf den vermeintlichen Schmied (oder Verkäufer, was auch immer) zu und hätte beinahe wieder etwas umgerissen, weil er sich durch seinen Fuß immer noch nicht so elegant bewegen konnte. "Und ein Langschwert", fügte er noch selbstbewusst hinzu. Für mich. "Zusätzlich ... steht da nicht mit drauf." Hehe. Wenn er schon mal in der Schmiede war, konnte er gleich noch was für sich mitgehen lassen. Er hatte es satt immer noch mit Holzschwertern zu üben.

  • [Martin] - bei Joe


    Der junge Schmied hob beschwichtigend die Hände als der unbekannte Kunde sich über seinen Beinahe-Unfall beschwerte. "Vielleicht solltet Ihr das Ding nicht zwingend mitten in den Eingang stellen." Antwortete der junge Mann ruhig, während er versuchte um den Wagen herumzugehen, ohne dabei mit jenem oder mit dem Mobiliar der Schmiede zusammenzustoßen. - Was sich als gar nicht so einfach herausstellte in dem doch recht engen Eingangsbereich. Wer kam denn auch auf die wahnwitzige Idee einen solchen Wagen in das Innere der Schmiede zu ziehen? Na der Witzbold vor ihm, ganz offensichtlich. Für sollen Unsinn hatte Martin wenig Geduld, jedoch wusste er, dass er professionell bleiben musste. Er war schließlich bei der Arbeit und wusste auch nicht, in welcher Verbindung der Mann zur Schmiede und seinem Vorgesetzen stand. Die Antwort des Fremden auf seine Frage ignorierte Martin gekonnt, indem er sich wegdrehte und die Augen verdrehte. Als das Gegenüber des jungen Schmieds jedoch zumindest sein Missgeschick mit den Scherben zugab, seufzte Martin leise auf. "Das sehe ich." Antwortete er, so ruhig wie immer. "Ich kann nur hoffen, dass es nichts Wichtiges war. Ich kümmere mich später darum." Erwiderte der junge Mann und bedachte die Scherben nochmals mit einem kurzen Blick. Irgendwo wird es hier bestimmt einen Besen und einen Eimer geben, mit welchen er die Scherben beseitigen könnte. Allerdings erst nachdem er sich um das Anliegen des Kunden gekümmert hatte. Zumindest dies wusste Martin nun. "Das tue ich." Antwortete der junge Mann auf die Frage, ob er denn hier arbeiten würde. So gut schien der Fremde sich mit dem Personal hier also nicht auszukennen. Als er ihm dann schließlich einen verknitterten Zettel unter die Nase hielt, zog Martin die Augenbrauen hoch. Eine Bestellung für die Kaserne, hm? Er nahm den Zettel aus der Hand des Kunden und konzentrierte sich darauf die Buchstaben darauf zu entziffern, was aufgrund der ganzen Knitter gar nicht so einfach war. Zumal Martin jetzt auch kein Meister im Lesen war. Da kannte er sich mit Hammer und Amboss doch besser aus, wenngleich er das Lesen gelernt hatte, da es in seinem Beruf trotzdem auch wichtig war. Zum Beispiel für Fälle wie diesen. Martin bewegte sich mit dem Zettel in der Hand hinter den Tresen des Verkaufsareals der Schmiede. "Ich werde mal sehen, was ich finden kann..." Antwortete er. Als er dann sah, wie der Fremde wieder fast etwas umwarf, seufzte er etwas entnervt auf, blieb aber dennoch ruhig. "Und wenn du es schaffst, bis dahin nichts mehr kaputt zu machen, schaue ich vielleicht auch nach einem Langschwert für dich." Antwortete der junge Schmied schließlich. Er entschied sich den Kunden genauso zu adressieren, wie dieser ihn. Schließlich war da ja nichts bei. "Wenn nicht..." Fügte Martin dann noch hinzu, während er begann die Unterlagen hinter dem Tresen nach Informationen nach einer Kasernen-Bestellung zu durchsuchen. "... darfst du hier gerne erstmal aufräumen."

  • Joe & Martin


    Er beäugte den anderen nochmals von oben bis unten. Er konnte solche Typen nicht ausstehen. Solche Typen sprich: männlich und recht ansehlich. Bäh! Aber heute musste er seinen eigenen Stolz herunterschlucken. Er hatte Bade schließlich hoch und heilig versprochen jede Aufgabe, die er ihn zuteilen würde, gewissenhaft und zur vollsten Zufriedenheit auszuführen. Er wollte sich beweisen, also durfte er sich nicht daneben benehmen, solange er die Lieferung nicht auf seinen Wagen hatte. "Wie wahr", stimmte er den anderen zu. "Ich hatte den Laden größer in Erinnerung." Das hatte er wirklich. Aber mit diesen riesigen Wagen im Eingangsbereich wirkte die Schmiede so klein und eng. Und irgendjemand hatte sie mit allerhand zerbrechlichen Krempel vollgestellt. Die Scherben auf den Boden vervollständigten das unordentliche Bild. "Tut mir leid, ich war unachtsam. Kannst du mir auch gerne auf die Rechnung schreiben." Wie auch immer er das dann Bade erklären würde. Egal, er würde es auch aus eigener Tasche zahlen. Dann würde er es nie erfahren.

    Wie sich überraschenderweise herausstellte, handelte es sich bei dem jungen Mann wirklich um einen Angestellten. Joe wurde ein wenig nervös als der andere solange auf den Zettel starrte ohne etwas zu sagen. Etwa abgespannt kaute er auf seiner Unterlippe herum. Hoffentlich konnte er alles lesen, sonst wüsste er nicht weiter. Er hatte wie gesagt keinen blassen Schimmer, was genau Bade da eigentlich bestellt hatte. So entwich den Hünen ein erleichterter Seufzer, als der andere meinte, er würde schauen, was sich finden ließ. Und sogleich erschrak er auch ein wenig über seine Reaktion. Der andere hatte seine Anspannung bestimmt bemerkt, hoffentlich kam ihm das jetzt nicht komisch vor. So horchte der Rothaarige etwas überschwenglich auf, als der andere sich einen spitzen Kommentar über seine Tollpatschigkeit nicht verkneifen konnte und im nächsten Atemzug auch noch sein Langschwert erwähnte. Langschwert? Aufräumen? Joe's neues Ich freute sich ja schließlich über jede neue Aufgabe. "Kein Problem! Hast du nen Besen oder so?", fragte er während er die Scherben schon mit dem Fuss zusammenfegte. "Ach, quatsch, mach dir keine Umstände. Geht auch so! Aber hast du nen Eimer oder so? Ich kann sie auch erstmal in ne Ecke schieben." Der Hüne bückte sich um an eine Scherbe ranzukommen, die in einer Ecke lag, wo er mit den Fuss nicht rankam. Quadratlatschen, was soll man machen? "Arbeitest du schon länger hier?", fragte er so nebenbei. "Ich habe dich hier noch nie gesehen." Er tat einfach mal so, als würde er öfter herkomme - was er nicht tat. Vielleicht war er ein oder zwei mal da gewesen für zwei Minuten ebenfalls um etwas abzuholen, mehr nicht. Aber so würde er vielleicht einen anderen Eindruck auf den Angestellten machen.

  • [Martin] - bei Joe


    Der junge Schmied seufzte nur über die Aussagen des Kunden, welche für ihn eher nach Ausreden klangen als nach irgendwas anderem. Sowas hatte er in seiner Heimat auch schon oft gehört. Aber ich dachte... Ich meinte... Bla, bla, bla. Er gab nicht wirklich etwas darauf. Passiert ist passiert und so eine Blödheit konnte man auch mit nichts außer der eigenen Selbstüberschätzung rechtfertigen. Und nicht mal das war eine gute Begründung. "Werde ich." Antwortete er nur ruhig, wenn auch ein bisschen trocken auf die Aussage des Kunden, ihm den zerbrochenen Gegenstand in Rechnung zu stellen. Martin wühlte ein wenig in den Unterlagen hinter dem Tresen herum, in der Hoffnung, irgendetwas brauchbares zu finden. Es war nun wirklich nicht sonderlich einfach, ohne jegliche Einarbeitung einen Kunden zu bedienen. Aber das war ja auch irgendwie nicht Meister Leos Schuld, schließlich war dieser ja gar nicht da. Aber hier rumstehen und nichts tun, bis der alte Schmied hier war und seinen neuen Mitarbeiter einweisen könnte, wollte Martin dann auch nicht. Arbeit musste schließlich getan werden! Doch die Suche des jungen Schmieds nach Unterlagen über die Bestellung der Kaserne stellte sich als schwierig heraus. Insbesondere, wenn er sich nebenbei mit dem Kunden unterhielt. Und als dieser dann auch noch anfing, die Scherben mit dem Fuß zusammenzufegen, war Martin fast schon am Ende mit seiner Geduld. "Stopp. Stopp. Halt." Sagte der junge Schmied, während der Fremde sich gerade nach einer Scherbe bückte. Martin kam hinter dem Tresen hervor, die Augen auf den Kunden geheftet. "Wenn du helfen willst, dann mach es bitte richtig. So verteilst du nur alles unnötig." Tadelte Martin. Er redete fast so mit dem Kunden, wie er auch mit seinem kleinen Bruder redete. Da konnte Martin einfach nicht aus. Statt nach den Unterlagen für die Bestellung suchte er nun also nach einem Besen und einem Eimer. Und das fand er tatsächlich auch. Wohlmöglich wurden diese Sachen hier öfter mal benötigt und standen deswegen bereit. Martin trug die Utensilien zu dem Kunden hin, stellte den Eimer ab und begann dann selbst, die Scherben zusammenzufegen. Schließlich sollte es ja vernünftig gemacht werden. Während er kehrte, lauschte Martin dann der Frage des Kunden, auch wenn er überhaupt nicht der Typ für diese Art von oberflächlichen Gesprächen war. "Ich bin neu in Trampoli. Das ist mein erster Arbeitstag hier." Antwortete er daher kurz angebunden, während er sich weiter um die Scherben kümmerte. "Eigentlich war ich auf der Suche nach Meister Leo, um meinen Dienst zu beginnen. Aber er scheint gerade nicht da zu sein." Erklärte Martin dann weiter. So verstand der Kunde vielleicht, warum er ihm nicht sofort weiterhelfen konnte, auch wenn dem jungen Schmied das ganz und gar nicht passte. Aber was sollte er auch machen?

  • Joe & Martin


    Werde ich. Na toll. Eigentlich hatte er nur geblufft. Hoffentlich hatte er noch genügend Gold. Sonst konnte er sich die restliche Woche nur noch von Brot und Wasser ernähren. Kein Feierabend Bier mehr in der Tarverne. Das hat er nun von seiner Ehrlichkeit.

    Anstatt nach der Bestellung und vor allem nach seinen Langschwert zu suchen, suchte der andere nun einen Besen und einen Eimer. Er wies den Rothaarigen an, zu stoppen, er meckerte, er würde so nur alles verteilen. Pff. Joe musste sich fest auf die Unterlippe beißen. Fast hätte er etwas dämliches gesagt. Sein Puls stieg in die Höhe. Er musste mit geballter Faust einmal tief ein- und ausatmen. Dämlicher Fatzke! Er wollte doch bloß helfen. Was dachte er, wer er ist? Seine Mama?! Am liebsten würde er ihn ... nein! Nein! Er musste sich zusammenreißen und durfte sich nicht wegen so einer Kleinigkeit provozieren lassen!

    Also schaute er den anderen bloß regungslos zu, wie er die Scherben auffegte. Und das dauerte. Das dauerte den gereizten Hünen viel zu lange.

    Der andere erklärte, dass das heute sein erster Arbeitstag war. Das erklärte einiges. "Das ist mir auch schon aufgefallen", sagte er zu Leos Verbleib. Komischer alter Kauz, lässt seine Schmiede einfach offen stehen. "Das hört sich ja nach nen guten Start an", sinnierte er. "Wirst direkt ins kalte Wasser geschmissen ... irgendwie passt das auch irgendwie zu Leo." Der Alte und seine komischen Prüfungen.

    Aber jetzt war die Schonfrist vorbei. "Ich will ja nicht drängeln", drängelte er dann, "aber ich muss zur Kaserne zurück. Also ... wie siehts aus?"

  • [Martin] - Bei Joe


    Der junge Schmied war völlig ignorant gegenüber den Emotionen, die er in seinem Gegenüber hervorrief. Er fegte ganz geduldig und gewissenhaft, ganz egal wie viel Zeit das in Anspruch nahm. Immerhin musste man diese Dinge ja auch ordentlich machen und gut Ding will Weile haben! Dabei reagierte Martin auch kaum auf irgendetwas, dass von seinem Kunden kam. Bis dieser schließlich über Leo sprach. "Kennst du ihn denn gut?" Fragte der junge Mann dann doch irgendwie interessiert. Dabei ging es ihm selbstverständlich nur um die Arbeit, schließlich würde es sicher nicht schaden, etwas mehr über seinen neuen Meister zu lernen. "Ich habe ihn bisher noch nicht persönlich getroffen. Aber mein früherer Schmiedemeister hat in höchsten Tönen von ihm und seinem Können gesprochen." Erklärte Martin ganz nebenbei, während er sich weiterhin auf das Aufräumen konzentrierte, die Bestellung für die Kaserne schon fast vergessen. Was ein fataler Fehler. Als Martin die Scherben schließlich in einen Holzeimer verbrachte, lauschte er dann erneut den Worten des Kunden, die nun deutlich drängelnder waren. "Oh." Entkam es ihm dann und Martin starrte einen Moment ins Nichts. Wie hatte er sich denn so ablenken lassen? Innerlich schalt sich Martin dafür, sprach es jedoch nicht laut aus. Das wäre ja noch die Höhe, wenn er dem Kunden seinen Fauxpas noch unter die Nase rieb. "Aber natürlich. Einen Moment." Geschwind huschte Martin wieder hinter den Tresen. Doch als er dort erneut nicht findig wurde, wagte der junge Schmied sich in eines der hinteren Zimmer der Schmiede. Irgendwo hier musste diese Bestellung ja sein. Aha! Tatsächlich entdeckte Martin zwei Kisten, auf welchen sich eine Notiz mit der Aufschrift "Kaserne" befand. Und jetzt verstand Martin auch, warum der Tölpel im Vorraum einen ganzen Wagen mitgebracht hatte. Das war ja ordentlich viel Stahl. Martin überlegte, ob er die ganzen Kiste nehmen oder in mehreren Anläufen zum Kunden zurück kehren wollte. Mehrere Anläufe wären vielleicht sicherer, aber Martin hatte ja schon so viel Zeit vergeudet! Und so entschied er sich dafür, die Kisten einfach so wie sie waren zu heben. Die erste Kiste war relativ schnell nach vorne transportiert, da sie etwas leichtere Teile der Bestellung enthielt. "Einmal..." Murmelte der junge Schmied, während er die Kiste auf dem Wagen des Kunden abstellte. Doch die zweite Kiste war dann doch etwas schwerer als gedacht. Dort drin befanden sich schwerere Waffen. Aber das wäre doch gelacht, wenn Martin das nicht hinbekäme. Doch, es kam wie es kommen musste. Als der junge Mann unter großer Anstrengung die Kiste in den Vorraum schleppte, geriet er ins Straucheln und eine Streitaxt, welche ganz oben gelagert war, rutschte ab und flog mit Schwung in die Richtung des Kunden. Verdammt!

  • Joe & Martin 4136-joe-rftod-png

    Ob er Leo gut kannte? Ahahaha ... "Gut? Nein ...!", prustete er. "Ich glaube es gibt niemanden in Trampoli, der Leo gut kennt, so schweigsam wie er ist." Und das war nicht mal gelogen. Bei seiner letzten Begegnung hatte er ihn mit einen Schnaufen begrüßt, ihn den Preis für die Ware genannt und ihn mit einem weiteren mürrischen Schnauben verabschiedet. Das wars. "Aber er macht die besten Waffen und Rüstungen! Mein Chef bestellt schon seit Jahren bei ihn. Es gibt keinen besseren." Und nun wollte auch er endlich in den Genuss einer seiner liebevoll geschmiedeten Waffen kommen. Der andere schien überrascht, als Joe mit seinen Auftrag drängelte, als hätte er es vergessen. Wieder einmal stand der Hüne tatenlos rum und wartete - als hätte das Zusammenfegen der Scherben eben nicht schon lang genug gedauert. Aber gut, der Rothaarige hatte mehrmals tief ein- und ausgeatmet und sich allmählich beruhigt. Und auch jetzt übte er sich in Geduld. Er öffnete die Augen, als der andere - nach einer gefühlten Ewigkeit - endlich wieder mit einer schwer aussehenden Kiste in den Armen auftauchte. "Soll ich helfen?", bot er an, während der Angestellte die Kiste auf den Karren hievte. Aber so schnell wie er gekommen war, verschwand er auch wieder. Joe seufzte. Das dauerte alles so lange! Er wollte schon längst wieder in der Kaserne sein (und Bade nerven). Da tauchte der junge Schmied wieder auf mit einer noch größeren Kiste, in der anscheinend so viel drin steckte, dass man sie nicht mal mit einen Deckel schließen konnte. Im Gegenteil, Leo hatte die Streitäxte einfach übereinander gestapelt. "Sicher, dass ich nicht helfen soll?", fragte er nochmals und kurz darauf geriet der andere gefährlich ins Schwanken. "Hey! Pass auf ...!" Zu spät! Der andere verlor das Gleichgewicht und weil Joe vorher einen Schritt auf den anderen zugetreten war, flog die Streitaxt, die ganz oben gelegen hatte, direkt in seine Richtung. Die scharfe Klinge zwischen seinen Augen. Im letzten Moment hatte es der Hüne geschafft - dank seiner scharfen Reflexe und trotz des 'Klumpfußes' den er seit einigen Tagen mit sich rumschleppte - den Kopf zur Seite zu ziehen. Beinah hätte es - natürlich ganz ohne zu übertreiben - sein Gesicht gespalten! Die Axt landete hart gegen eine der ausgestellten Rüstungen und dann geschah etwas, was man wohl Kettenreaktion nannte. Die Rüstung flog zur Seite und traf ein Regal, welches umfiel und die Hälfte der Einrichtung mit sich riss. Es polterte und krachte und die Männer konnten nur tatenlos zu gucken, wie Stahl und Metall auf den Boden flogen und Glas zerbrach. Wenige Sekunden hatte es gedauert und die Schmiede glich einem Schlachtfeld. "Oh scheiße..." Vielleicht war das ein guter Moment, um den anderen kurz an sein Langschwert zu erinnern und sich dann schnell auf die Socken zu machen ... oder?

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