Der Gasthof

  • Ein Geräusch weckte Barrett aus seinem süßen Traum. Genauso wie man nur selten den Grund herausfindet, weshalb man aus seinem Schlaf aufwacht, wusste auch Barrett zunächst nicht, was ihn geweckt hatte. Zunächst hielt er noch die Augen geschlossen, denn das Sonnenlicht, welches zum Fenster herein, schien war viel zu grell. Doch daran gewöhnte er sich schnell - wie jeden Morgen. Das erste was seine Augen an diesem Tag jedoch betrachteten war nicht sein karges, dafür stets aufgeräumtes, hölzernes Zimmer, sondern ein Haufen Klamotten und daneben ein halbnacktes Mädchen daneben. Sophia.
    Zunächst weiteten sich Barretts Augen, dann aber setzte er einen zufriedenen Gesichtsausdruck auf, der etwas nach Verstehen aussah. "Aaaaah, alles klar!", murmalte er noch halb verschlafen und deutete auf die junge Frau. "Jaaah... dann hab ich das doch nicht geträumt!" Seine Mundwinkel zuckten kurz zu einem Grinsen, dass allerdings nur für den Bruchteil einer Sekunde bestand hatte. "Dann haben wir doch...", fing er an und deutete nickend zwischen ihm selbst und der Adelstochter hin und her, "...also...miteinander geschlafen." Jetzt hatte Sophia es schwarz auf weiß. Barrett erinnerte sich an alles.


    Sophias Gesichtsausdruck sprach Bände und so kam es, dass auch Barrett kurz neben sich stand. Offenbar war die vergangene Nacht für sie nicht okay gewesen, so viel stand klar. Doch während er darüber sinnierte, was Sophias Problem war, tauchte für ihn selbst auch eines wie aus dem Nichts auf. Er wusste nicht wieso er gerade jetzt daran dachte und wieso er überhaupt daran denken musste. Doch das Problem war unumstößlich und hatte sogar einen Namen: Alicia. Barrett versetzte es einen Stich ins Herz an sie zu denken und plötzlich war es so, als lud man ihm einen riesigen Stein auf den Rücken, bloß dass sich dieses Gefühl in seiner Magengegend breit gemacht hatte. Barrett war sich seiner Gefühle für die Rosahaarige im Klaren, doch wieso hatte er dann mit Sophia....?! Wieso hatte er gestern sein Hirn ausgeschaltet? War er einfach ein Arschloch? In welche Situation hatte er sich und die ganz und gar nicht glücklich aussehende Sophia, damit gebracht? Das alles würde es ihm nicht leichter machen, ganz im Gegenteil. Doch wieso hatte er mit der Adelstochter überhaupt die Nacht verbracht? Barrett kramte in seinen Erinnerungen, doch da war nichts, was sich falsch angefühlt hatte - und wenn er ehrlich zu sich war, dann hatte er es sogar genossen. Doch gerade dafür hätte er sich in diesem Moment eine reinhauen können.


    Schweigend sah er in Sophias betrübtes Gesicht, versuchte im Ausdruck ihrer Augen zu lesen, doch eine Antwort sollte er schon bald bekommen.

  • Still lang sie auf den dunklen harten Holzdielen. Auf dem Fußboden in Barretts Zimmer. Die Hände immer noch auf dem Hinterkopf, krampfhaft in die violetten Haare gekrallt. Das Gesicht zwischen den Armen vergraben, die Lieder geschlossen. Sie lauschte ihrem unruhigen Herzschlag, hoffte, dass die Stille, welche sie umgab, noch eine Weile andauern würde. Doch nur wenige Sekunden nachdem diese Worte durch ihre verwirrten Gedanken gehuscht waren, hörte sie ein Rascheln, dazu das Geräusch eines nicht mehr allzu neuen Bettes. Er war wach. Barrett war aufgewacht. Sophias Herz stolperte für einen Moment, nahm seine Arbeit noch schneller als zuvor wieder auf. Sie hört das Blut wieder in ihren Ohren rauschen und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, als schnürte etwas ihren Brustkorb so eng zusammen, sodass ihr das atmen schwer viel. Sie wagte es nicht den Blick zu heben, als seine Stimme anfing durch den Raum zu schweben. Nur die Augen öffneten sich langsam, wovon der Junge aber natürlich überhaupt nichts mitbekam. Angst. Ja, sie hatte Angst. Zar war es eine sehr matte Furcht, die tief in ihrem Herzen zu keimen begann, doch konnte sie diese auch nicht leugnen. Die Frage war nur … weshalb?
    Sie wollte nicht darüber nachdenken, lauschte lieber seinen Worten, doch der letzte Satz ließ sie kaum merklich zusammen zucken. Ruckartig nahm sie die Hände von ihren Haaren und hob den Kopf, sah ihm direkt ins Gesicht. Doch schnell schlug sie die Augen wieder nieder, während ihr Gesicht ihm immer noch zugewandt war. Sein letzter Satz hallte in ihrem Gehirn wider, wie ein Echo in einer dunklen großen Höhle. Ein heftiger schmerzhafter Stich durchzog ihr Herz, gleichzeitig bereitete ihr die Erinnerung daran eine gewisse Freude. Genugtuung und Reue … was war das für eine sonderbare Mischung? Und viel eher stellte sich die Frage: Was sollte sie davon halten?!
    Immer noch schlugen kleine fiese Männchen mit großen dicken Hammern von innen gegen Ihre Schläfen. Die ruckartige Bewegung von vorhin hatte es keinen Deut besser gemacht. Die Adelstochter schloss die Augen, zog unwillkürlich die säuberlich geformten Augenbrauen zusammen und legte eine Hand an den Kopf. Als würde diese Gestik irgendetwas bringen … wie auch immer. Erneut flammten Szenen von der letzen Nacht vor ihrem geistigen Auge auf. Dabei ertappte sie sich, wie zufrieden sie sich diesen Erinnerungen hingab. Erschrocken schlug sie die Augen wieder auf, ließ die Hand sinken. Vorsichtig wanderten die violetten Augen nach oben. Hinauf in sein Gesicht. Sie schluckte nervös, wusste nicht was sie sagen sollte. Wusste nicht was sie denken oder fühlen sollte. Warum hatte sie sich ihm hingegeben? Sie wusste doch, dass er Alicia liebte. Und sie selbst hatte doch eigentlich auch nicht solch starke Gefühle für diesen Jungen dort oben im Bett. Noch immer studierte sie seine Züge. Niemand sagte etwas. Es herrschte Stille. Eine durchaus bedrückende Stille. Sophia hielt es schließlich nicht mehr aus und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie schloss ihn wieder, wandte das Gesicht zur gegenüberliegenden Wand. Ein paar Sekunden verstrichen ehe sie erneut ansetzte. „Du … kannst dich also an alles erinnern ..?“ Eigentlich war es keine direkte Frage. Sie wusste es ja im Prinzip schon. Sie wusste ebenfalls wie es dazu gekommen war. Der Rum. Dieser blöde Rum! Wut stieg in ihr empor, flammte in den violetten Kristallen ihrer Augenhöhlen auf. Warum hatte Barrett ihr das gegeben? Warum hatte er sie rücklings aufs Bett gestoßen, als sie sich bloß an ihn gelehnt hatte? Warum hatte er sie geküsst, als sie es von ihn dazu herausgefordert hatte? Warum hatte er sie so zärtlich liebkost, sie damit völlig verrückt gemacht? Und warum …. warum hatte er mit ihr geschlafen?! Sophia sah wieder zu Barrett, öffnete erneut die Lippen: „Das ist alles-“ … deine Schuld wollte sie eigentlich sagen, ergänzte es aber nur in ihren Gedanken. Eine innere Stimme hinderte sie daran es auszusprechen, denn diese wusste, dass das ganz und gar nicht stimmte. Sie war ebenfalls Schuld. Beide hatten dazu beigetragen. Ganz plötzlich verflog der Zorn aus ihrem Blick. Sie hasste es, sich ihre eigenen Fehler eingestehen zu müssen. Deshalb suchte sie zuerst immer bei anderen die Schuld. Die Augen wurden erneut gen Boden gerichtet. Die Adelstochter fühlte einen dicken Kloß in ihrem Hals. Es kostete sie viel Überwindung das jetzt auszusprechen, denn dabei hatte sie im Hinterkopf: Es war auch dein eigener Fehler.“Es … es tut mir leid, Barrett…“, stieß sie leise hervor, seufzte anschließend. Vorsichtig, heftete sie ihren Blick wieder auf sein Gesicht, klammerte sich an seinen blauen Augen fest. Nun glaubte sie auch zu erkennen, woher die Angst kam, die immer noch in ihr schrie: Sie fürchtete sich davor, was nun kommen würde. Sie hatte Angst, dass beide sich nun aus dem Weg gehen würden. Hatte Angst, dass Alicia nichts mehr von Barrett wissen wollte und das nur, weil sie so dumm war.
    Keinen einzigen Muskel bewegte sie, hoffte, dass er irgendetwas sagen würde. Ob er es auch bereute? …Auch? Die Freude über das Geschehene, überwog die Reue in ihr doch ziemlich. Nur die Folgen, die sie sich so in ihren Gedanken ausmalte, quälten sie. Ob sie sich dafür schämen sollte…?

  • Natürlich erinnerte Barrett sich an alles. Zwar nicht jedes Detail, aber genug um zu wissen was geschehen war und wie er sich dabei gefühlt hatte. Er hatte sich wunderbar gefühlt - und Sophia würde lügen, wenn sie behaupten würde, sie nicht ebenfalls. Doch offenbar das war es, das ihm und ihr ein schlechtes Gewissen machte. Trotzdem würde es wohl nie wieder zu solch einer Situation kommen wie letzte Nacht, soviel sagte alleine schon Sophias Blick aus. Doch in ihm war mehr als nur Ablehnung. War das Abscheu, oder sogar purer Hass? Es war jedenfalls etwas, das Barrett nicht sehen wollte. Doch hatte er so etwas verdient? War er ein Arschloch, weil er Sophia flach gelegt hatte, obwohl er nichts für sie empfand - oder empfand er gar etwas für sie? In der vergangenen Nacht hatte es sich jedenfalls nicht falsch angefühlt - aber er hatte auch keinen einzigen Gedanken an Alicia verschwendet... war das nun Entschuldigung genug? Aber was war Sophia dann für ihn, wenn nicht seine beste Freundin...? Wieso war es gestern noch so einfach gewesen und musste nun so schwer sein?!


    Plötzlich eine Entschuldigung, die ihn aus seinen Gedanken riss. "Es braucht dir nicht Leid zu tun", antwortete der Junge automatisch, ehe er zu denken begann. Tief in sich wusste er, dass er angefangen hatte sie zu begehren, sie zu küssen und dass er ohne Zwang mit ihr geschlafen hatte. Doch Sophia hatte ihn angestachelt, ermutigt, mitgemacht - und das nicht weniger als er. Somit hatte keiner der beiden Schuld, doch waren sie auch beide schuldig. "Hör mal...", sprach er weiter, eher sie etwas dazu sagen konnte, "... lass uns das ganze doch einfach... vergessen so gut es geht ja?" Dann fügte er etwas hinzu, was ihm nicht leicht fiel. "Ich meine das jetzt nicht böse. Du warst... du bist wundervoll Sophia, aber ich glaube wir sollten es bei diesem einen Mal belassen und nach heut nie wieder drüber reden. Es....wäre das beste. Es es passt einfach nicht." Den berühmten Satz "Es war ein Fehler" sparte sich der Junge, es war vielleicht schon hart genug für Sophia den Rest zu hören.


    Nach einem langen Seufzer fuhr er sich durch die Haare, steig dann aus dem Bett, zog sich seine Boxershorts wieder an und warf Sophia ihren BH hin. "Zieh dir erst mal was an, ja? Wir können ja mal drüber reden, irgendwo wo wir alleine sind. Hier soll's ne einsame Grotte geben...", schlug er vor, während er ihr mit freundlichem aber dennoch betrübtem Blick in die Augen sah. Etwas belastete Barrett schwer, das konnte Sophia nicht entgehen.

  • Tatsächlich dauerte es nicht lange und Barrett erhob seine Stimme. Man hatte also ihren kleinen Wunsch erhört. Wenigstens dieses eine Mal. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass er erkannt hatte, was sie von ihm wollte. Ja, vielleicht kannte er sie einfach schon zu gut, um gelegentlich aus ihren Augen lesen zu können.
    Noch immer sah Sophia ihn an, lag still an Ort und Stelle. Sie musterte seine Gesichtszüge, die nun nach seinem Satzende etwas nachdenklich wirkten. Es sollte ihr nicht leid tun war die Antwort gewesen. Wollte er damit sagen, dass sie keine Schuld traf? Unwillkürlich lupfte die Adelstochter eine Augenbraue, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder. Nein, nein, das war nicht richtig. Sie wusste es. Und sie war sich sicher, dass er es auch wusste. Todsicher. Todsicher, dass beide sich im Klaren waren, dass keiner einen größeren oder kleineren Anteil dieses Lasters zu tragen hatte.
    Überrascht darüber, dass Barrett noch etwas hinzufügte, sah sie ihn wieder an, hatte sie während ihrer kleinen Überlegung zwar in seine Richtung aber eher durch ihn hindurchgesehen. Und sie war sogar froh über diese Worte. Besser gesagt über deren Inhalt. Erleichterung füllte ihr Herz, ließ es somit deutlich schwereloser in ihrer Brust schlagen. Ja, Sophia fühlte sich tatsächlich viel besser nachdem er das gesagt hatte. Der Grund dafür war wohl die Tatsache, dass sie irgendwo das Selbe gedacht hatte. Einfach vergessen. So tun, als wäre gar nichts passiert. Das war die allerbeste Lösung die es überhaupt gab und jemals geben würde. Also nickte sie entschlossen mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen, was allerdings recht schnell wieder verschwand und einem ernsteren Gesichtsausdruck wich. Teilweise bedingt durch die darauffolgenden Worte. Sophias Wangen bekamen einen zarten rötlichen Schimmer. Am liebsten hätte sie sich selbst dafür geohrfeigt. Doch leider Gottes war man nicht in der Lage das zu kontrollieren. Also holte sie einmal tief Luft, stieß sie langsam wieder aus und brachte anschließend eine Antwort über ihre Lippen. „J-ja.“ Noch immer leicht irritiert über seine kleine mehr oder weniger komplimenthaltige Aussage, schaffte sie nicht mehr als dieses eine Wort über ihre Lippen zu bringen und noch dazu so brüchig. Reiß dich zusammen!, hallte es in ihrem Kopf, woraufhin sie diesen mit zusammengekniffenen Augen leicht schüttelte.
    Plötzlich landete ihr BH vor ihrer Nase, kurz sah sie wieder zu Barrett auf, der sie aufforderte, sich ersteinmal was anzuziehen, der selbst schon (oder doch eher nur?) in seiner Unterwäsche vor ihr Stand. Da fiel der jungen Dame erst wieder auf, dass sie bis jetzt ja nur ihr Höschen angezogen hatte! Ein kurzer Blick auf ihre nackte Brust bestätigte alles. Auch wenn sie wusste, dass es eigentlich kein Grund war sich in diesem Moment dafür zu schämen, immerhin hatte der Junge schon deutlich mehr gesehen, konnte sie wieder einmal nicht verhindern, dass ihr das Blut literweise in den Kopf schoss. Zumindest fühlte es sich danach an. Schnell umschloss ihre Hand das Stück Stoff, zog es zu sich heran. Nach ein paar weiteren kleineren Handgriffen war wieder alles bedeckt und Sophia fühlte sich deutlich besser, wenn auch immer noch ziemlich nackt, und die Röte in ihrem Gesicht verschwandt wieder. Allerdings konnte man das wohl niemandem verübeln, der nur mit solchen Kleidern, wie sie sie besaß, auf die Straße ging beziehungsweise sich vor anderen Leuten blicken ließ. Da sie nun eh schon dabei war sich anzuziehen und die anderen Kleidungsstücke direkt neben oder auch unter ihr lagen, machte sie sich auch gleich daran alles andere wieder überzustreifen.
    Währenddessen glitten die Gedanken wieder zu Alicia. Vielleicht hatte sie ja sogar Glück und sie bekam überhaupt nichts davon mit. Immerhin hatte ja keiner von ihnen irgendwelche Knutschflecke, oder? Sie selbst hatte jedenfalls keine, die man wenn ja, eh nicht gesehen hätte, aber sie konnte sich beim besten Willen auch nicht daran erinnert Barrett welche gegeben zu haben. Sie betete still dafür, dass dem auch so war. Ansonsten käme es wohl nur heraus, wenn er schneller als ihr lieb war das Bedürfnis verspüren würde, der Wahrsagerin davon zu erzählen um sein Gewissen rein zu waschen. Ob er das tun würde? Sie fand keine Antwort darauf.
    Nachdem sie fertig war, warf sie den Blick wieder auf ihren Gastgeber, der sich ebenfalls schon wieder vollständig angezogen hatte. Sie sah in seine Augen, wobei sich in ihren eigenen eine gewisse Sorge ausbreitete. Der Auslöser dafür war etwas, das in seinem Ausdruck lag. Sie könnte nicht recht beschreiben was es war, doch ließ es Unbehagen in ihrem Herzen aufkeimen. Zu gern hätte sie gewusst, was ihn bedrückte, doch konnte sie einfach so nachfragen? Sollte sie es wagen? Eigentlich schon, immerhin waren sie äußerst gute Freunde. Aber was würde geschehen, wenn es ihretwegen war? Sophia presste krampfhaft die Lippe aufeinander, musterte Barrett immer noch mit diesem gewissen sorgenvollen Blick. Vielleicht sollten sie wirklich noch einmal darüber reden in dieser … Grotte. So wie es sein Vorschlag gewesen war. Eine weitere gute Idee, auch wenn der Punkt des Ortes ihr etwas widerstrebte. Aber da würde wenigstens niemand sein. Sie würden beide mutterseelenallein sein. Ein Vorteil … oder? Die Adelstochter beschloss einfach nicht weiter darüber nachzudenken. Stattdessen gab sie ihm lieber eine Antwort. „Ok, dann lass uns zu der Grotte gehen. Du weißt ja sicherlich welchen Weg wir nehmen müssen.“ Auch wenn ihr Kopf immer noch schmerzhaft pochte, sagte sie nichts weiter. Das war gerade nebensächlich. Die frische Luft würde ihr bestimmt gut tun. Schnell schlüpfte sie in ihre Stiefel, ebenso wie Barrett.
    Beide traten auf dem schmalen Flur hinaus, woraufhin der Eigentümer des Zimmers, leise die Tür ins Schloss zog, den Schlüssel ein paar Mal im Schloss herum drehte, welches dabei laut knackte. Die Schritte der beiden verhallten zunehmend je weiter sie sich entfernten.


    ~> Sophia und Barrett verlassen den Gasthof in Richtung Lacus- Grotte

  • ~ Odettes erster Post ~


    Die Köchin war gerade erst hier eingezogen und ihre Sachen lagen noch wild im Raum verteilt. Wie gut dass sie die Unordnung in ihrem Zimmer kein Stück störte. Nur wenn es in ihrer Küche unordentlich wurde, dann war ihr das ganz und gar nicht recht. Am Arbeitsplatz galten schließlich gewisse Regeln.
    Gerade hatte Odette ihre Haare zur Seite gebunden, so wie sie es immer tat, schon überlegte sie was sie als nächstes tun konnte. Am besten sie besah sich erst einmal ihre neue Heimat. Ja genau. Ein ausgiebiger Spaziergang war gerade das Richtige für sie.


    Odette geht ~

  • [IMG:http://i43.tinypic.com/t5q8fn.png]


    ~First Post~


    Es war mal wieder an der Zeit die Gäste zu unterhalten. Ihr Typ wurde sozusagen verlangt, die Zuhörer liebten ihre Stimme. Sobald Lily zu singen begann war es mucksmäuschenstill, alle lauschten ihrer melodischen Sinfonie. So ungern es die vollbusige junge Frau zugab, sie liebte ihre Stimme, sie liebt es zu singen. Es war die einzige Möglichkeit für sie, sich vollkommen fallen zu lassen, sich frei zu fühlen. Wenn sie mit voller Stimme und ihrem ganzen Gefühl aus einem Text ein Lied formte legte sie alles ab. Die Sorgen die sie sich um ihre Schwestern machte, ihre verklemmte und prüde Art und allgemein ihr gluckenhaftes Verhalten, welches sie sich seit dem Tod ihrer Eltern angeeignet hatte.
    Die rosahaarige schloss ihre Augen, sie dachte an ihre Mutter.
    Es war ein Tag wie jeder andere gewesen. Odette war hingefallen, hatte geweint und Lily hatte sie getröstet, ihre Mutter kam dazu und dankte Lily für ihr fürsorgliches Verhalten und erklärte ihr, dass sie sich nun selbst um Odette kümmerte, sie solle zurück zu Violet gehen und mit ihr weiterspielen. Zum Dank für Lilys Hilfe hatte ihr Mutter ihr einen Kuss auf die Stirn gedrückt und „…. ich bin stolz auf dich, meine Große…“ gesagt.
    Das war eine von Lilys Lieblingserinnerungen. Eine Träne, kullerte über ihre Wange und gleichzeitig überspielte ein Lächeln ihr Gesicht. Sie war glücklich, unglaublich glücklich.

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.


    -Pythagoras von Samos-


  • Endlich Feierabend. Es war ein gewöhnlicher Tag in der Schmiede für Elena gewesen. Sie war die meiste Zeit fleißig am Arbeiten, hatte Spezialwünsche für Kunden angefertigt und für sich selbst ein brandneues Paar Dolche hergestellt. James war natürlich nicht da gewesen, sondern mit irgendeinem Mädchen, anscheinend einer anderen Kundin, unterwegs gewesen. Aber was kümmerte sie das schon, sie machte sowieso die meiste Arbeit in der Schmiede und wahrscheinlich hatte sie sowieso mehr Spaß dort als ihr Bruder. Natürlich konnte sie ihm sowas nicht übel nehmen, schließlich arbeitete nicht jeder gerne an der Herstellung von Werkzeugen und allem drum und dran. Und auch wenn Elena großen Gefallen daran hatte, sie war erleichtert dass sie nun endlich fertig für Heute war und konnte den rest des Abends im Gasthof verbringen. Meistens herrschte hier eine angenehme und doch lustige Stimmung. Oft waren die Gäste gut gelaunt und genossen das warme Essen, begleitet von guter Unterhaltung. Elena hatte es sich schon an einem Tisch mit einem Teller von Kartoffeln, Gemüse und Steak recht gemacht und wartete gespannt auf die Sängerin. Die Blonde kam oft hier her, denn sie liebte den Gesang den man hier zu hören bekam. Während der Arbeit sang sie oft selbst gerne, doch leider war sie nicht wirklich gut darin, also lauschte sie lieber der lieblichen Stimme des Mädchens, welches in diesem Moment auf der Bühne stand. Während des Essens unterhielt sich die Schmiedin mit den anderen Stammgästen wie an jedem anderen Abend hier. Es waren zwar hauptsächlich Männer, aber auch einige von ihnen wussten die Stimme der Sängerin zu schätzen. Als sie ihr erstes Lied beendet hatte gab es eine Runde von Applaus, doch die Träne auf ihrer Wange blieb Elena nicht unbemerkt. Ein wenig besorgt stand sie auf und beschloss sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. "Entschuldigung falls ich dich unterbreche, aber ist denn alles in Ordnung?"

  • Es schallte immer noch Applaus als das fremde, blonde Mädchen Lily ansprach. Es hatte wohl doch jemand meinen kleinen Gefühlsausbruch bemerkt.
    Die Blonde wirkte besorgt was sie auf anhieb irgendwie sympathisch machte. Die Rosahaarige schüttelte leicht ihren Kopf, blickte kurz zu Boden, hob ihren Kopf wieder und lächelte anschließend. Diese sprunghafte Körpersprache der Sängerin musste sehr verwirrend ausgesehen haben, zumindest schaute einer der anderen Gäste etwas irritiert zu ihr. Sie schüttelte kurz den Kopf und wandte sich wieder dem Mädchen zu.


    "Nein, nein es geht mir gut. Ich hatte mich nur gerade an etwas aus meiner Vergangenheit erinnert. Es war einer meiner glücklichsten Momente, daher die Träne und entschuldige dich nicht, ist sehr aufmerksam von dir." Genaueres wollte und konnte sie der Fremden nicht erzählen, sie hatte jeher nie mit Fremden über ihre Vergangenheit geredet. Auch ihre Schwestern wussten nicht, wie sehr Lily ihre Eltern vermisst und das sie bei jedem Lied das sie sang an sie dachte. Seit dem Tod der Eltern spielte sie die Erwachsene und Starke und das konnte sie auch nicht so schnell wieder ablegen. Zudem brauchte besonders Odette noch ihre mütterliche Fürsorge, ihre Schwester war ein Wildfang, der ihr nur allzu oft Sorgen machte.
    Ihr Blick wanderte durch den Raum, sie schwelgte noch einmal kurz zu ihrer Erinnerung mit ihrer Mutter zurück. Wiederholend spiegelte sich ein Lächeln auf ihren Lippe.
    Die Leute begannen sich, nach dieser Unterbrechung des Unterhaltungsprogramms, zu unterhalten. Der Lautstärkepegel stieg wieder an. Lily beschloss eine Pause zu machen und blickte zu der Fremden. Normalerweise war die Rosahaarige eher der ruhige und schüchterne Typ, aber sie fühlte sich aus irgend einem Grund einsam und wollte Gesellschaft.
    "Ich möchte mich für deine Aufmerksamkeit bedanken, darf ich dich auf etwas einladen?"

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.


    -Pythagoras von Samos-


  • Die Rosahaarige erklärte ihren kleinen Gefühlsausbruch und Elenas Anspannung ließ nach. Ein Glück war es nichts Negatives, nur ein kleiner Moment der Nostalgie. Sowas kannte sie selbst nur zu gut. Sie erinnerte sich an die alten Zeiten mit ihrem Bruder James, wie sie sich alleine um ihr Überleben kümmern musste als sie von zu Hause wegliefen. Er hatte sich immer fürsorglich um sie gekümmert, gearbeitet damit sie genug zu Essen bekam und immer dafür gesorgt, dass es nie zu kalt im Winter war. Eine Welle der Gefühle überkam sie und für einen Moment lang schien sie abwesend. Zwar stritten sich die Geschwister oft, aber trotz allem hatte sie ihren Bruder verdammt lieb und Nichts und Niemand könnte ihn je ersetzen. Wo er sich im Moment wohl rumtrieb... Schnell schüttelte Elena die ganzen Gedanken aus dem Kopf und widmete sich wieder der Sängerin. "Das ist wirklich nett, doch ich habe mir schon was bestellt. Aber wie wäre es wenn du mir einfach Gesellschaft beim Abendessen leistest?" Sie führte das Mädchen zu ihrem Platz und ein Glück war gegenüber von ihr noch etwas frei. Die Blonde beschloss mit ihrem Essen zu warten bis ihr Gegenüber auch ihr Essen bekam. "Und, wie lange singst du hier schon? Ich höre dir öfters zu, aber das erst seit Kurzem."

  • « Taverne.



    Cinnamon kam an.
    Das Mädchen hatte sich soeben in der Taverne den Bauch vollgeschlagen und nachdem sie die ganze Nacht wachgewesen war, war sie relativ - aufgedreht. Noch. Mal sehen wie lange der Zustand anhielt bis sie unerträglich wurde. Leon ging wohl vernünftiger vor und holte den Schlaf erstmal nach, aber jetzt nach Hause zu ihrem Opa, der sie nur wieder zurechtweisen würde? Neee. Das rothaarige Mädchen war etwas lustlos durch das Dorf gestrichen, überlegend was sie am besten machen konnte. So ein Jammer das Winter war, da ging Angeln nicht so gut. Obwohl sie den leise knisternden Schnee unter ihren Füßen schon schön fand. Aufgrund des Schlafmangels wurde ihr aber schnell kalt und sie entschloss sich spontan in den Gasthof zu gehen, da die Stube oft von einem warmen Feuer erwärmt wurde. Außerdem war der Gasthof gerade das Gebäude, an dem sie am nächsten dastand. Vielleicht gab es ja wieder ein Unterhaltungsprogramm für die Gäste, das war meistens recht nett auch für die Dorfbewohner Trampolis, die das Programm theoretisch schon auswendig kennen sollten.
    Aber nada. Es war sowieso momentan recht ruhig im Gasthof. Während Cinnamon schon überlegte wieder kehrt zu machen, hörte sie einige Frauen miteinander plaudern und da ihr Denken momentan eher auf unterste Stufe ausgelegt sei, platzte sie einfach dazwischen. Versehentlich. Irgendwie zumindest. "Ich singe auch gern.", kommentierte das Zimtmädchen und ignorierte die verdutzten Gesichter von Elena und Violet erstmal. Die beiden waren ihr unbekannt.. naja vielleicht hatte man sich im Dorf mal gesehen oder so, stand die mit den großen Brüsten nicht manchmal auf der Bühne? (Oder träumte sie längst? Wer weiß?) "Aber nur bei meiner kleinen Schwester klingt es schön. Bei mir heißt es nur immer ein Hahn hätte das Krächzen verlernt." Cinnamon schob ihre Brille gerade. Danach kam doch irgendwie bei ihr an, wie unhöflich sie gerade gewesen war und die Wangen des Mädchens verfärbten sich leicht rot. "Uups.. bitte um Entschuldigung." Sie senkte den Blick und überlegte sich ob sie einfach abhaun sollte, als wäre nie was gewesen. Guter oder schlechter Plan?


  • Die rosahaarige Sängerin kam gar nicht dazu Elena zu antworten, da sich ein weiteres Mädchen zu ihnen an den Tisch gesellte. Spontan mischte sie sich in ihr Gespräch ein und sprach über das Singen, entschuldigte sich dann doch noch daraufhin für die kleine Störung im Gespräch. "Oh, nein, nein! Mach dir keine sorgen, du könntest uns ja auch Gesellschaft leisten", bot sie der Fremden an. Schließlich kannte sie das andere Mädchen auch erst sein wenigen Minuten. Während sich Ellie ein paar Bissen von ihrem Abendessen gönnte, musterte sie die roten Haare des Mädchens, welche so schön gewellt waren und glänzten, was sie natürlich ein wenig neidisch machte. Aber solche Haare wären einfach nicht geeignet für einen Job in der Schmiede und ihr gefielen ihre kurzen blonde Haare auch so. "Ehrlich gesagt klinge ich genau so. Vielleicht noch schlimmer als ein krächzender Hahn", gab sie schulterzuckend zu und trank einen Schluck Wasser. "Möchtest du auch etwas Essen?" Wahrscheinlich hatte sie aber schon zu Abend gegessen, da es ziemlich spät war und sich selbst der Gasthof langsam leerte. "Achja, ich bin Elena und arbeite in der Schmiede", fügte sie schnell hinzu. Die Blonde versuchte so nett wie möglich zu sein, schließlich war sie auch Manieren gewohnt! Zu Kunden musste man immer freundlich und geduldig sein, was ihr dann doch nicht ganz so gut lag. Aber ein Glück arbeitete sie sowieso direkt im Herz der Schmiede und stellte die Werkzeuge her. Ab und zu verkaufte sie sie auch mal, aber nur, wenn ihr Bruder weg war. Wann er wohl wieder Heim kommen würde...?


  • Was für ein Glück dass sie freundlichen Leuten dazwischengeplatzt war. Immerhin gab es überall noch Menschen von der Sorte 'Alta was willst du, verschinde'. Cinnamon war entsprechend erleichtert über die positive Reaktion des blonden Mädchens. Ihre Freundin schien etwas abwesend zu sein, zumindest hatte sie dazu kein Wort gesagt.
    "Gesellschaft klingt gut.", erwiderte sie fröhlich und zog sich einen Stuhl ran. "Schlimmer? Fordere es nicht heraus, ansonsten muss ich einen Wettbewerb schlagen. Und ich bin mir nicht sicher ob wir das den anderen Gästen zumuten können." Sie drehte ihren Kopf nach hinten um zu sehen ob es überhaupt noch viele Gäste gab, denen man etwas zumuten könnte. Der Rest kann ja mitmachen. Große Singkrawalle! "Essen..?" Cinna kam ins Grübeln. Eigentlich war ihr Magen voll - andererseits. "Die haben hier gute Soufflées gell?" Doch dann erinnerte sich das rothaarige Mädchen an Leons Aussage und sie verzichtete lieber. "Lass mal, am Ende platz ich noch. Das kann ich euch wirklich nicht zumuten. Dagegen ist Singen gar nichts!" Sie nahm eine ihrer Haarsträhnen und drehte sie zwischen den Fingern. Schmiede, huh? Dort war sie nie oft gewesen, sie hatte einfach keinen Bedarf für Waffen gehabt bisher. Gut die Brillenträgerin war im Allgemeinen eher leichtgläubig und chaotisch. "Cinnamon aus der verstaubten Gruft.. äh dem Runenarchiv.", stellte sie sich vor. "Vom Schmieden hab ich keine Ahnung. Ist das nicht anstrengend oder kann gefährlich werden?" Umgeben von Waffen - das klang alles andere als einladend. Kurz stellte sich ein wehmütiger Ausdruck im Gesicht ihres Gegenübers ein. An was sie wohl denken musste? Als die Kellnerin vorbeilief, entschloss sie sich kurzerhand doch etwas zu bestellen. "Einmal Rotbeersaft und Soufflées bitte danke schön!"


  • Sie musste sich vorstellen wie es wohl wäre wenn jetzt alle gemeinsam im Gasthof das selbe Lied singen würden. Alle in guter Stimmung, gemeinsam unter Freunden und Fremden, die man aber für diesen Abend als Freunde bezeichnen durfte, und über die verrücktesten Sachen reden. Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf Elenas Lippen während sie so darüber nachdachte. "Ah, also hast du schon gegessen. Hab' ich mir auch gedacht, aber was soll's." Sie zuckte mit den Schultern und leerte ihren Teller und gab diesen dann dem Kellner wieder mit. "Oh, und bitte noch drei Krüge Bier!" Sie grinste ihre kleine Mädchengruppe an. "Also ein bisschen Trinken kann man ja zum Anschluss noch immer, nicht?" Die Biere wurden auch schnell zu ihren Plätzen geliefert und die Blonde stoß mit den anderen Mädchen an. "Auf einen guten Abend!" Prost. Während die Rothaarige also kurz von sich erzählte trank Ellie schonmal ihre ersten Schlücke. "Das Runenarchiv... Da muss ich leider zugeben, dass ich da noch nie war. Ich glaube mir liegt eher die Handarbeit. Und naja..." Sie zuckte erneut mit den Schultern und machte eine kurze Denkpause. "Es ist nicht allzu gefährlich wenn man aufpasst und außerdem mache ich das schon seit Jahren, weshalb ich ziemlich geübt bin und mir eigentlich keine Fehler unterlaufen und verletzen tu ich mich auch nicht. Aber wie gesagt, nur wenn man Übung hat!" Nicht, dass einer von den beiden noch auf die Idee kommen würde, sie könnten einfach mal eben etwas schmieden und sich dabei dann noch arg verbrennen. Eine andere Kellnerin kam mit Cinnamons bestelltem Rotbeersaft und Soufflée. "Vergiss den Saft, dafür kannst du auch Wein nehmen." Sie lachte kurz auf und stupste sie an. "Keine Sorge, ich mach nur Spaß. Wenn ihr den Alkohol nicht trinken wollt, trinke ich ihn für euch."


  • "Nastovje!" Cinnamon stieß mit an, stellte den Bierkrug dann jedoch beiseite, da sie den fahlen Geschmack des Getränks überhaupt nicht leiden konnte. "Da verpasst du auch nichts. Mein Opa schmeißt eh die meisten raus. Schätze wenn ich nicht seine Enkelin wär, hätte er mich auch schon vor die Tür gesetzt weil ich seine heiligen Bücher nicht zu würdigen weiß." Wobei das so nicht stimmte. Es gab interessante Bücher - nur leider sehr wenige, Cinnamon hielt sich eh lieber draußen auf, anstatt im Runenarchiv vor dahinvegitierenden Büchern zu büffeln. Kanno und sie mochten zwar so ihre Differenzen haben, doch war sie sehr froh das sie den alten Mann hatte (auch wenn das Mädchen das nicht immer so zeigte). "Klingt hart - aber interessant. Kann man da ma zugucken oder is dir das eher unrecht?" Cinnamon war neugierig. Ihr behagte der Gedanke an eine enge Schmiede voll von Waffen zwar nach wie vor nicht, aber der Herstellungsprozess war mit Sicherheit faszinierend. Außerdem mochte sie an dem blonden Mädchen, wie sie da mit Feuereifer dabei war. "Dann bitte.", meinte sie und stellte Elena ihren Krug hin, "Ich verzichte gern." Mit strahlenden Augen sah sie ihrem Rotbeersaft entgegen. Das war doch mal ein Getränk, Alkohol machte einen nur benebelt - und er schmeckte nicht. Cinnamon verzehrte genüsslich ihr Soufflée und widmete sich dann ihrem Saft. Gedankenlos fing sie an Blubberbläschen in das Getränk zu pusten, bis ihr einfiel das sie sich ja noch in guter Gesellschaft befand, da hörte sie dann doch besser wieder auf.


  • Nastovje? Was auch immer das heißen sollte, es war sicher etwas Gutes. Jedoch musste sie laut lachen als sie Cinnamons angewidertes Gesicht sah, nachdem sie ihr Bier wieder abgestellt hatte. "Ist wohl nicht so deins, was? Zu dir würde sicher Wein besser passen." Nun gut, sie würde nie jemanden zum Alkohol Trinken zwingen. "Natürlich kannst du da zugucken! Ich zeige anderen unglaublich gerne etwas aus der Schmiede und wie man Werkzeuge herstellt!" Elena liebte ihre Arbeit und es war ihr ein großes Kompliment dass Cinnamon ihr dabei gerne mal über die Schulter gucken wollte. Sie war auch einfach stolz auf ihre Schmiedkünste und half damit Leuten wo sie konnte. "Ich muss mir demnächst sowieso ein neues Schwert schmieden, da kannst du gerne dabei sein. Und wenn du selber etwas geschmiedet haben möchtest, dann sag es ruhig!" Sie lächelte der Rothaarigen freundlich zu und leerte ihr erstes Bier. In diesem Moment lief die Kellnerin von vorhin mit einem Tablett voller Cocktails an ihnen vorbei und stellte ein paar auf den Tisch. "Die gehen heute auf's Haus", erklärte sie den Mädchen lächelnd und verteilte mehr an anderen Tischen. "Na, wie wär's wenn du einen von denen probierst?" Die Blonde sah ihr Gegenüber grinsend an und fing mit dem zweiten Bierkrug an.


  • Cinnamon schüttelte den Kopf, als Elena Weine erwähnte. Näääh. Viel zu herb und vornehm. Wie kam sie nur darauf? "Au ja, das will ich mir ansehen.", verkündete das Zimtmädchen, als der Blondschopf näher auf ihre Arbeit einging. Wurde Zeit das sie sich auch mal etwas Bildung zulegte. Oder so ähnlich. "Ich glaube nicht das es eine gute Idee ist mir ein Schwert in die Hand zu drücken." Sie wollte es nicht zugeben, aber wahrscheinlich würde sie sich nur selbst verletzten. Von Waffen hielt sie eigentlich nicht besonders viel, da mit ihnen oftmals auch Gewalt einher ging. Vielleicht war das auch der Grund warum sie bisher keine Magie erlernt hatte, obwohl ihr Großvater der Gelehrte des Dorfes war. "Zu mir passt denk ich eh keine Waffe.", erwiderte sie daher, "Zumindest fällt mir keine ein." Ob der Waffenexperte ihr hier einen Vorschlag unterbreiten würde? Neugierig wäre sie ja schon. In dem Moment gab die Kellnerin eine Runde aufs Haus raus - Na wenn das so war. Cocktails waren schon eher ihr Ding, schön süß. "Bin schon schwach geworden.", gab der Rotschopf glucksend zur Antwort und griff sich den ersten Drink.



  • Es ging alles sehr schnell und innerhalb von wenigen Minuten war Lily komplett überfordert. Bevor sie mit dem blonden Mädchen, welche sich später als Elena vorstellt, die in der Schmiede arbeitet, ins Gespräch kommen konnte, stolperte eine Rothaarige dazwischen. Die rosafarbene, eher schüchterne Sängerin wusste gar nicht wie ihr geschah. Lily verfiel in eine Beobachterrolle, die wohl eher abweisend und auch abwesend wirkte. Sie hasste sich selbst wenn sie das tat, aber sie wusste nicht recht wie sie sollte und sie war sich unsicher was sie denn eigentlich wollte. Die junge Frau hatte nie wirklich viele Freunde gehabt, eigentlich hatte sie nur ihre Schwestern, darauf hatte sie sich konzentriert. Der Umgang mit anderen ist ihr nicht völlig, aber schon sehr fremd. Wie ein kleines unsicheres Kind lauschte sie dem Gespräch der Zweien und wurde mehr und mehr zu einem Geist.


    Elena arbeitete in der Schmiede, hat eine Vorliebe für Bier und wirkte für Lily wie eine starke Frau mit Interessen, wie zum Beispiel die Schmiedekunst, die klischeehafterweise eher Männern zugesprochen wird.
    Cinnamon, die rothaarige Brillenträger, war eher eine aufgedrehte und sehr natürliche Person, die sagte was sie dachte und so ist wie sie ist. Lily bewunderte die beiden jungen Frauen, zwei eher seltene Charaktere, die wirklich wissen wer sie sind und dazu stehen. Die Sängerin nippte unschuldig blickend an dem von Elena spendierten Bier. Im Gegensatz zu der Rothaarigen machte Lily der Geschmack von Bier nichts aus, es war zwar nicht ihr Leibgetränk, aber durch ihre Arbeit in der Taverne war sie es zwangsläufig gewöhnt. Die junge Frau war aber das Trinken nicht gewöhnt und das Bier vernebelte bereits leicht ihre Sinne. Nur noch am Rand registrierte sie das Gespräch zwischen Elena und Cinnamon. Erst als die Kellnerin vorbei kam und einen Cocktail vor ihr abstellte registrierte sie wieder ihrer Umgebung. Der Cocktail duftet süß und wirkte extrem verführerisch, in wenigen Zügen leerte sie das ansprechend angerichtete Glas. Vom Alkohol verführt fand sie den Mut sich wieder bemerkbar zu machen, sie wollte unbedingt die beiden Mädchen besser kennenlernen und aus ihrer Schüchternheit und Unbeholfenheit ausbrechen. "Ihr habt doch vorhin davon geredet zu singen, oder? Habt ihr Karaoke gemeint?", in einer übertriebenen Geste legte sie ihr Gesicht in tausend Falten. "Karaoke, wäre voll toll!" Lily verwechselte, dass die Mädchen vorhin davon geredet haben, dass sie mit eher weniger melodische Talent gesegnet sind.

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.


    -Pythagoras von Samos-


  • "Ach, mach dir da keine Sorgen! Ich kenn mich mit Waffen und ihren 'Besitzern' aus, ich kann dir da sicher weiterhelfen. Komm in den nächsten Tagen vorbei und ich zeige dir auch die Grundlagen vom Kämpfen", ermutigte sie Cinnamon und trank ihr zweites Maß Bier aus. Ganz schön viel für die ersten paar Minuten, nicht? Ein Glück mischte sich Lily auch endlich wieder ins Gespräch ein, ist ja lustiger zu dritt, zu mindestens Elenas Meinung nach. "Na, da haben wir ja alle etwas für unseren Geschmack", warf sie grinsend in die Runde und stoß mit den Mädchen an. Und auch schon nach kurzer Zeit fühlte sie leichten Einfluss des Alkohols, da sie einfach viel zu schnell trank. Aber was soll's, den anderen schien es nicht anders zu gehen. "Karaoke! Klingt suuuper!", sagte sie mit lauter Stimme und man konnte ihre Begeisterung heraushören. Zwar war sie im Singen miserabel, aber daduch würde ihr der Spaß noch lange nicht genommen werden.


  • "Abgemacht!" Cinnamon stieß mit Elena darauf an, verschüttete beim zurücknehmen des Glases jedoch etwas Cocktail. Ups. Sie wischte sich die Hand trocken und rückte ihre Brille gerade. Das konnte ja was werden, Elena mit ihr in der Schmiede. Whahahaha! Ob sie da beide lebend rauskamen? Während Cinnamon noch etwas träge darüber nachdachte, meldete sich die dritte im Bunde mit sanfter Stimme zu Wort. "Sie spricht.", entfuhr es dem Zimtmädchen erstaunt und sah Lily verblüfft an, als hätte sie soeben einen Geist gesehen. "Hörsu das Elena, sie spricht! Freut mich, ich bin Cinnamon!", sagte sie zu der vollbusigen Schönheit. Mittlerweile waren ihre Wangen leicht rot geworden, deren Ursache aber eher der Wärme im Gasthaus, als den beiden Damen zuzuschreiben war. "Wir können nich singen.. glaub ich.. aber wie kann man zu dem Blick schon nein sagen? Kommt schon Mädel's!", frohlockte der Rotschopf und nahm einen weiteren Drink. Das sie die beiden kaum kannte, daran störte Cinnamon sich im geringsten.


  • Nachdem beide bezahlt hatten gingen sie los zum Gasthof. Odette kannte den Weg zwar noch nicht genau, aber Eric half ihr glücklicherweise ein wenig mit der Wegfindung. Die ganze Landschaft war noch immer bedeckt mit Schnee und während die Lilahaarige tänzelnd und summend herumlief besah sie sich die glitzernden Bäume und Häuser. "Es sieht alles so unberührt aus.", sagte sie irgendwann mehr zu sich selbst, als zu ihre Begleiter. Sie blieb einen Moment lang stehen, um sich den Frost auf einem dünnen Ast eines Baumes genauer anzusehen, dann kniete sie sich nieder, nahm sich etwas Schnee, den sie zu einem Ball formte. Sie zielte genau und warf den Schneeball schließlich auf Eric, aber ihre Treffgenauigkeit schien nicht so gut zu sein wie sie gedacht hatte, weshalb sie den Brünetten verfehlte und der Ball direkt an seinem Kopf vorbei flog. "Verdammt!", rief sie grinsend und hatte schon den nächsten Ball bereit, den sie auf Eric warf und dieser traf dieses mal sogar, was sie zu einem siegreichen Lachen verführte. Erst nachdem sie in Erics schöne Augen sah wurde ihr das ganze etwas peinlich. Sicherlich fand er das kindisch und unreif. Mit roten, verlegenen Wangen starrte die junge Köchin auf den Boden, während sie mit ihrem Fuß im Schnee herum scharrte. "Entschuldige bitte.", murmelte sie dem Brünetten zu, der ihr den Schneeball hoffentlich nicht allzu übel nahm.

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