Die Taverne

  • [IMG:http://abload.de/img/smilingpersia-1a2bw2.png]


    Persia´s Augen leuchteten hell wie Rosenquarz als sie den Keks angeboten bekam. Für Süßes war Pi-chan immer zu haben. "Oh danke das ist ja toll." Glücklich nahm sie den Keks und knabberte ihn ungeduldig. "Hmmmmm.... Lecker!!" Lobte sie den Keks und das Bäckermädchen die ihn Gebacken hatte. "Du Backst die besten Sachen." Lobte sie Collett noch zusätzlich. Genau hatte sie nicht mitbekommen wohin die beiden wollten aber es konnte vielleicht großen Spaß machen mal wieder was zu unternehmen. Hauptsache nicht Schwimmen. Schoss Persia durch den Kopf. "Ja Sicher was habt ihr denn genau vor, ich habe nicht alles mitbekommen." Immer noch hatte sie den feinen süßes Geschmack von dem Herrlichen Keks im Mund und hoffte das er nicht so schnell verschwinden mag wie der Keks selbst. Groß überlegen musste sie nicht vielleicht würde es noch mehr Kekse geben.



  • "Oh... ja richtig..."
    Hatte sie das gesagt? Sie hatte das gesagt. Ein Glück das sie ihre Angel nicht mitha-, ach moment, da stand sie ja.. richtig.. sie war ja am Fluss erfolglos angeln gewesen. Erfolglos... Das Wort klingelte in ihren Ohren wie ein bösartiger Parazit - und wenn es in den Monsterarealen tatsächlich leichter von der Hand ging? Was für Fische sich dort wohl so tummelten? Große, fette, kräftige Fischlein - oh jah. "Neee, passt schon, du hast mich ja." Von ihrem Großvater würde sie nur eine Predikt erhalten und Leo war da nicht viel besser. Auf den alten griesgrämigen Schmied hatte sie jetzt überhaupt keine Lust. Cinnamon wandte sich an die Rosahaarige. Persia! Stimmt, das war ihr Name gewesen. So exotisch, dass sie ihn sich beim besten Willen nicht hatte merken können. "Collette entführt mich in eines der Monsterareale. Eine zweite Geisel würde mich als Opfer schon seelisch stabilisieren.", erwiderte sie ernsthaft. Das Zimtmädchen rückte ihre Brille gerade. "Dann bringen wir es hinter uns.", meinte sie mit dramatischer stimme und zog die beiden Mädchen und ihre Angel mit an die frische Luft.
    Ah.. wo ging es überhaupt lang..?


    » Gehen auf Abenteuerjagd.


  • Mit klopfendem Herzen schloss Tori die Tür hinter sich. Stille empfing sie, zusammen mit dem staubtrockenem Geruch ihres zur Verfügung gestellten Raumes. Das Mädchen atmete einige Augenblicke tief durch, ehe es sich von der Tür zu dem einzigen Fenster im Raum bewegte und die Vorhänge zuzog. Ein seltsames Gefühl von Sicherheit umfing sie, vier Wände über einer Taverne inmitten des Dorfes, abgedunkelt und für niemanden einsehbar. Nichts sollte ihr hier geschehen. Nichts. Denn die Wahrheit war - Tori verspürte wachsende Panik von dem was sie draußen erwarten mochte. Gaius hatte es zwar geschafft dieses Gefühl für den Moment ihrer Zweisamkeit zu vertreiben, doch kaum hatte das Mädchen die Schmiede verlassen, hatte Angst ihr Herz verschlungen und sie zur Hast, gar zur Paranoia bewegt. Nichtmal jetzt und hier konnte sie sich in Sicherheit wägen. Hatte sie nicht mit eigenen Augen mitansehen müssen wie das Inn abbrannte? Sie hätte sich genausogut in und nicht vor dem Gebäude befinden können und wäre elendig verbrannt. Ein weiteres Wunder geschah als Alverna von den Monstern angefallen wurde, angeführt von einem mysteriösen Mönch, dessen Absichten bis heute für alle Anwesenden unverständlich war. Und selbst in Trampoli hatte sie nicht aus den möglichen Gefahren gelernt und sich nicht ein, nein zweimal auf die Pluvia-Insel begeben müssen, die nicht umsonst als »Monsterareal« gekennzeichnet war. Jetzt wusste sie ja was sie davon hatte. Beinahe wäre sie als Orkfutter gelandet, wobei das Volk dann doch vorgezogen hatte, sie dem Minotaurus zum Fraß vorzuwerfen. Allein bei der Erinnerung daran musste Tori würgen, doch sie hatte seid dem bisschen Obst das Gaius hergerichtet hatte nichts mehr gegessen, daher gab es nichts zu erbrechen. Achja, nicht zu vergessen das rohe Stück Fleisch das Grarag, der Orkanführer, ihr freundlicherweise angeboten hatte. Zittrig setzte das Mädchen sich auf sein Bett. Wie sollte sie nur klarkommen in der Welt? Wie einfach war diese noch gewesen als sie sich nicht als ihren Büchern und Geschichten widmen konnte? Doch die Realität sah vollkommen anders aus. Dort existierten nur der Tod und die Angst die alle lebendigen Wesen vor diesem hatten. Und sie war dem Tod nun schon mehrmals nur knapp entronnen. Das nächste mal würde er vermutlich nicht mehr so gnädig sein. Oder genossen die Sensenmänner ihr Spiel mit ihr? Weil sie ein unbedarftes junges Mädchen war, das ohne fremde Hilfe nicht zurecht kam?
    Tori setzte ihre Brille ab und druckte ihr Gesicht in ihr Kopfkissen. Sie wollte schreien, brachte jedoch die Kraft nicht mehr dazu auf. Stattdessen flossen nur stumme Tränen ihre Wange hinunter und versetzten sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf.
    Der Hunger weckte sie. Tori setzte sich auf. Hunger. Das war schlecht. Das hieß die Sicherheit ihres Zimmers verlassen zu müssen, die Treppen nach unten zu gehen, über die sie möglicherweise stolperte und ungünstig fiel, sich in die Küche voranzutasten und dann etwas zu Essen zu besorgen. Doch Ihr Magen war unersättlich, verlangte nach Nahrung, nach Energie. Zögerlich sstand das Mädchen schließlich auf, ging langsamen Schrittes vorwärts, kam sicher im Erdgeschoss und schließlich in besagter Küche an. Die Küche war groß und bot allerlei Auswahl, da die Taverne der einzige Ort neben dem Gasthof war indem man ordentlich Essen konnte.
    Es war still in der Taverne, niemand war in der Küche. Das Mädchen hatte kkeine Ahnung wie die Sonne stand, doch sie vermutete es war früh am morgen, denn niemals sonst befand sich dieses Gebäude in einer derartigen Stille. Graue Wolken verdeckten die Wahrheit jedoch gekonnt. Die Vorräte der Taverne waren gefüllt, sie gehörten lediglich noch nach Belieben zubereitet. Tori verstand sich auf die Grundkenntnisse des Kochens, etwas allzu Ausgefallenes würde ihre Fertigkeiten allerdings überschreiten, aber das war auch gar nicht nötig. Sie benötigte lediglich Nahrung, damit ihr Magen aufhörte sich zu beschweren. Das war alles. Melancholisch holte sie sich einen Brocken Rind, griff sich ein großes Küchenmesser und fing an das Fleisch zu zerkleinern, wobei sie den Rest den sie nicht essen würde sorgfältig zurückgraf. Das Mädchen beobachtete ihre eigene Handlung, das Messer in ihrer Hand, welches tat wie von ihr verlangt. Warum war sie nicht in der Lage sich miit diesen Händen auch zu verteidigen? Warum konnte sie ein Messer wie dieses nicht benutzten um die Wesen, die ihr Schaden zufügen wollten zu vertreiben? Sie war keine Kämpferin, keine die ihren Körper zur Waffe formte, das war ausgeschlossen. Der Frust der sich in dem Mädchen anstaute wurde immer größer, benötigte bald ein Ventil zu entweichen, was Tori brauchte war eine Lösung. Doch wie würde sie diese am besten finden? In Büchern? Beinahe hätte sie hysterisch aufgelacht. Sie hatte gelernt, dass Bücher nicht alle Antworten beinhalteten, die sie benötigte. In Büchern hieß es immer, man solle einfach so lange in sich hineinhorchen und dann würde man eine Lösung finden. Haha. Na klar. Dann war Tori höchstwahrscheinlich taub. Und wenn sie nicht in sich hineinhorchen, sondern auf andere hören sollte? Viele hatten ihr schon Ratschlage gegeben, war unter all diesen einer dabei gewesen, den sie beherzigen konnte? Pah... Als ob irgendjemand da draußen eine Ahnung hatte wie sie wirklich empfand. Mit einem seltsamen Gefühl von Wut schlang sie ihre gemachte Mahlzeit hinunter, nur um sich dann schnellstmöglich wieder in ihr Zimmer zu verschanzen. Stundenlang lag sie im Bett, suchte nach Antworten, grübelte, verzweifelte. Schließlich ündete sich das Mädchen eine Kerze an und fing an die wenigen Bücher zu lesen, die sie tatsächlich besaß. Auf dem kargen Tisch lagen noch einige Manuskripte, Skizzen und Notizen die sich die Brillenträgerin seinerzeit gemacht hatte. Tori erinnerte sich an die Worte des Halbwesens Leon, welches ihr empfohlen hatte, doch selbst zu schreiben. Ja. Sie hatte es versucht. Auch früher schon. Besonders weit war sie bisher nie gekommen. Und gerade war es das Letzte was sie brauchte. Sich wieder in fiktive Welten zu flüchten? Nein. Tori schlug das Buch zu, dessen Inhalt kaum die Möglichkeit hatte tatsächlich ihren Geist zu erreichen. Sie musste etwas tun und das bald. Sie musste lernen sich selbst zu beschützen. Sie musste stärker werden. Sie hatte einen Gedanken gefasst, der begann zu keimen und zu reifen. Doch bevor sie die Früchte ernten konnte, musste sie erstmal lernen, das Zimmer zu verlassen.

  • #8 - {Lest & Kohaku}
    ◄ Die Klinik


    Es erwischte ihn doch tatsächlich auf dem falschen Fuße; es überraschte ihn sehr, auf einmal bei der Hand gepackt und aus der städtischen Klinik gezerrt zu werden. Rasch hatten sie den freundlich gestaltenen, dennoch sehr kühlen Raum verlassen, durchschritten ein, zwei Türen und begaben sich zurück in die Außenwelt. Hin und wieder zog ein lauer Wind auf, streichelte die Köpfer, aller, die sich zu den entsprechenden Zeiten in seinem Wirkungsfeld befanden, auf dass hier und da ein paar hellgrüne, fast schon blonde Strähnen des Kurzhaarigen aufgeweht wurden. Aber es verblieben nicht allzu viele Momente, um die frische Luft in vollen Zügen zu genießen, viel mehr zog etwas an dem jungen Mann, zog ihn in eine allem Anschein nach willkürlich gewählte Richtung - Es war die Hand der anderen, Kohakus Hand, die die seine noch immer umklammerte. Es war die Hand des zierlichen Fräuleins, welches vermutlich planlos eine Richtung eingeschlugen hatte, ihren Weg gen Stadt bahnte. Aber wenn man einmal ehrlich war... So ganz sicher konnte sich der Herr diesbezüglich nicht sein, sein Verweilen in Trampoli lebte noch nicht lange, von der kleinen Stadt hatte er seit seinem Einzug hier noch nicht viel gesehen und... Erst als sie sich einige Meter von dem Gebäude, in welchem sie sich zuvor befunden hatten, entfernten, fiel es Lest in den Sinn, der Frage des Gegenübers endlich mal eine Antwort zu geben. Dementsprechend verringerte der selbsternannte Abenteurer auch seine Geschwindigkeit, zog behutsam seine Hand aus die des Mädchens, welches voller Enthusiasmus durch die Gegend hoppelte. »Wo ich wohne..?«, wiederholte er sicherheitshalber nochmal, sprach dabei jedoch viel mehr zu dem eigenen, nicht existenten Bart, als zu der Bekanntschaft, »Sagt dir das Monstertrainingslager etwas?« Eine Hand, die rechte, hob er an, fuhr sich mit dieser durch die verhältnismäßig langen Haare, sein Blick galt dem Boden, der vor seinen Füßen, die Stellen, auf denen Kohaku für den Bruchteil einiger Sekunden gestanden hatte. Zeitgleich nahm die Anzahl seiner Schritte wieder an, bemerkte er doch, wie das zierliche Mäuerblümchen - gut, für ein Mäuerblümchen besaß die Grünhaarige wohl doch noch ein wenig zu viel Energie - ihn langsam aber sicher hinter sich ließ. Ob sie von dem Lager wusste? Ob sie Nolan, den wertesten Gastgeber und Vermieter, kannte? Kopfschütteln. Warum sollte sie? Immerhin hieß es noch vor wenigen Augenblicken, dass sie die Stadt kaum kannte - eine Gemeinsamkeit! Wieso also sollte sie schon Bekanntschaft mit dem alten Herren gemacht haben? Ach... Seit wann machte jener neugierige Geselle sich überhaupt Gedanken darum? Eines stand auf jeden Falle fest: Wäre die Grünhaarige nicht ziellos vorgegangen (und er hinterher), hätte er sie allemal zu sich nach Hause geführt. Vielleicht hätte er auch seine Schwester getroffen...
    »Jedenfalls liegt das südlich der Klinik, sooo weit ist es gar nicht mal!«, fuhr er letzten Endes fort und versuchte währenddessen noch immer seine Bekanntschaft einzuholen - Was ihm wenigstens noch gelang. Wirklich aufgeholt, hatte der junge Herr Kohaku allerdings erst am Rande der Innenstadt - Ihr wisst schon, der Bereich mit den ganzen Geschäften und dergleichen! Und just in diesem Moment warf sich eine äußerst wichtige und interessante Frage in den ungeschlossenen Raum: Was nun? Zugegeben, ein wenig ratlos blickte Lest die kleinere Person neben ihn an. Normalerweise wäre er sicherlich von dannen gezogen und hätte alle Läden nach merkwürdigen Gegenständen oder dergleichen durchsucht, aber... Aber zum ersten Male in seinem Leben befand sich eine Person in seiner näheren Umgebung, die im entfernteren Sinne eine Gleichgesinnte war! Erkunden war angesagt! Die Stadt! Die Umgebung! Alles! Aber gerade bei Gruppenexkursionen galt es, nicht planlos durch die Gegend zu rennen und alles stundenlang anzuschauen - Nein, nein, da steckte ein System hinter! Ein System, das sich... Grummeln. Laut, unangenehm. Die kräftige Röte einer frischen Tomate stieg dem jungen Mann ins werte Gesicht. Unauffällig rückte er ein Stück von seiner Begleitung - nun, so gesehen handelte es sich bei ihm um die Begleitung - fern, räusperte sich. »Hehe... W-Was hälst du davon, wenn wir uns zuerst etwas zu essen suchen..?«, so der Vorschlag des Hellhaarigen, der sich durchaus verlegen am Hinterkopf kratzte, wirklich jucken tat es nicht, »Mit leerem Magen ist eine Erkundung doch nur halb so spaßig!« Das stimmte sogar! Nun, zumindest empfand Lest es als Kind stets als eine Qual, wenn er ohne Nahrung und mit knurrendem Magen durch die Gegend rennen musste. Bis heute war er der festen Überzeugung, dass sich sein Magen in solchen Zeiten, am liebsten von seiner Abenteuerlust ernährte - Warum sonst sollte er sich auch immer so lasch fühlen, wenn er Hunger hatte? Ja, genau, an solchen Tagen traf man auf das Faultier in Lest! Und sobald es Futter gab, strahlten die gierigen, hungrigen, violetten Augen des Jungen auf! Und das taten sie noch immer! A-Außerdem hatte er noch nichts gegessen! Und das obwohl er so früh aufgestanden war! Jedenfalls... Die Schamesröte seines Gesichts nahm langsam ab, während er sich mit schnellen Schritten von Kohaku entfernte - hauptsache jenes kräftezehrende Gefühl loswerden -, nebenbei nach einem Gasthof oder dergleichen Ausschau hielt und... Taverne. Sofort drehte der Kurzhaarige sich auf der Ferse, winkte die zierliche Dame zu sich. Tavernen boten immer etwas essbares an! Meistens war es sogar genießbar! Und was dann? Während er auf Kohaku wartete, riss der Dunkeläugige vorfreudig die schwere Tür des Gebäudes auf, setzte einen Fuß auf den knarrenden Boden. »HALLO? JEMAND HIER?«, ungehielten laut brüllte er in die Stube hinein. Oh ja, die Begeisterung hatte ihn, wie schon so oft in der Vergangenheit, wieder gepackt, immerhin war Futter in Reichweite!


    // Ahaha... Ich hoffe, Taverne ist in Ordnung? |D


  • Tori riss die Augen auf. War sie eingeschlafen? Was für eine Frage, natürlich war sie das, andernseits würde das Mädchen nicht in aller Verwirrtheit in ihrem Bett liegen. Unsicher richtete Tori sich auf, reine Unschärfe umfing das Mädchen, ehe es nach seiner Brille tastete um die Welt wieder als das zu sehen, was sie wirklich ist: ein trauriger, grauer, düsterer Ort, dessen Schönheit nur allzuselten zu Tage kommt. Apropos Tag, um welche Zeit mochte es sich handeln? Tori stolperte aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Der Herbst war längst angebrochen und so war es nicht verwunderlich, dass dicke, graue Wolken den sonst blauen Himmel verdeckten. Eine Trübseligkeit hatte sich über die Stadt gelegt, die sich kaum vertreiben ließ oder empfand nur sie so? Kopfschüttelnd zog sie sich an, obwohl sie nicht vorhatte das Zimmer unnötig zu verlassen, seit dem Unglück auf der Pluvia-Insel war es ihr hier mehr als gut ergangen - oder zumindest sicher. Allerdings schien das Schicksal es heute nicht gut mit ihr zu meinen, denn sie hörte aus dem Erdgeschoss laut jemanden rufen, der Stimme nach ein junger Mann, jedoch nicht Gaius. Ein Gast? Oh nein! Sie fürchtete sich davor erneut mit Menschen zu kommunizieren, das war die letzten Male eher nicht so glimpflich ausgegangen. Gelinde gesagt. Obwohl da eher Orks anstatt Menschen dran ihre Schuld trugen, aber beides hatte 2 Arme, 2 Beine und einen Kopf das reichte aus um gleich etwas Panik zu schieben. Andernseits wurde sie in der Taverne nur geduldet, wurde ihr das Zimmer und Essen nur gnädigerweise zur Verfügung gestellt und sie hatte zu Arbeiten um sich Entsprechendes zu verdienen. Auch wenn sie ihre Arbeit hasste. Das interessiete den Gastwirt allerdings eher weniger, also nahm Tori ihren Mut zusammen, atmete einmal tief durch und öffnete zögerlich die Tür ihres Zimmers. Gut. Raus war sie schonmal. Der Rest war ein Kinderspiel! Oder? Behutsam ging Tori die Treppe hinunter und tatsächlich waren da nicht nur ein, sondern gleich zwei Gäste die bedient werden wollten. Oh nein! Was sollte sie jetzt tun? Achja, erstmal begrüßen, das wäre mit Sicherheit ein guter Anfang. "K-K-Kann ich I-Ihnen be-behilflich... sein?", erkundigte sie sich ängstlich und deutete eine zaghafte Verbeugung an.


    /// hoffe es ist ok wenn ich mich einmische? ;u; ///

  • Kohaku hatte Lest ein ganzes Stück hinter sich hergezogen. Sie war zu neugierig um auch nur eine Sekunde mit Stehen zu verschwenden. Nach kurzer Zeit des orientierungslosen Herumirrens löste sie Lest aus Kohakus festem Griff, was diese als ,,geh ruhig schon weiter, ich bleibe hinter dir" auffaste und ihren Schritt beschleunigte. Als dem grünhaarigen Fräulein einfiel, dass sie ihrem Begleiter eine Frage gestellt hatte, hatte dieser die Antwort bereits ausgesprochen und Kohaku hatte sie in ihrer Eile überhört. Wie ärgerlich.
    Nach einigen wenigen weiteren Metern übernahm Lest die Führung durch das schöne Städtchen, nachdem sie doch circa eine Minute mit stehen verschwendet hatten. ,,Lest?", schrie sie zaghaft hinter dem Grünhaarigen her, ,,Wo willst du hin?" Doch die Frage erübrigte sich, nachdem sie Lest folgte und sie sah, um was für eine Art Gebäude es sich handelte, vor dem sie nun standen: Eine Taverne.
    Also hat Lest hunger! Die Grünhaarige konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als Lest lauthals zur Tür des Gebäudes hinenrief. Nach einem kurzen Augenblick stand eine schüchterne junge Frau vor ihnen, die etwas ängstlich drein blickte. Das blauäugige Fräulein stotterte ein wenig und beugte sich ein wenig nach vorn, was anscheinend einer Verbeugung gleichen sollte. Auch Kohaku verbeugte sich ein wenig, jedoch etwas verwirrt. Ist das hier ein Brauch, sich zu verbeugen?, dachte sie verdutzt. Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, klopfte sie Lest kräftig auf den Rücken und sagte:,,Mein Freund hier hat Hunger." Nur einen kurzen Moment dach knurrte auch ihr Magen als wolle er rufen:,Ich will auch was essen!' Mit einem verlegenem Grinsen fügte sie noch hinzu:,,Und ich denke, es war kaum zu überhören, dass auch ich einen Mordshunger hab." Und mit diesen Worten wartete Kohaku auf eine Antwort der Brillenträgerin, die ihr gegenüber stand. Gekränkt musste sie feststellen, dass diese, wenn auch nur ein kleines Stückchen, größer war als Kohaku. Die Grünhaarige hatte sich schon immer über ihre Größe geärgert. Um ihre Enttäuschung zu vertuschen, grinste Kohaku zu Lest hinüber und fragte sich, was wohl gerade für Gedanken in seinem Kopf heumwuselten.

  • [IMG:http://s1.directupload.net/images/140601/k2kl766l.png~Dylas erreicht die Taverne vom Strand aus.
    Seine Kräfte waren verbraucht, die Ereignisse auf der Insel zeichneten seinen ganzen Körper. Zwar hatte er sich als Zwischenstation nochmal zu Hause sauber gemacht, doch die Verletzung am Bein war durch den dicken Verband immer noch zu sehen. Der junge Mann ließ sich nichts anmerken, trotz der neugierigen Blicke die ihm von allen Ecken des Hauses zugeworfen wurden. Ein paar davon erwiderte Dylas, doch dann fragte er sich selbst nach dem Grund für das Erscheinen. Eigentlich galt er nicht als Trinker oder Jemand, der die Gesellschaft suchte. In dieser Überlegung fand er auch schließlich die Antwort auf die Frage, warum er so angeglotzt wurde. Schnaubend stütze er sich bei jedem Schritt an einem Stock ab und atmete schwer. Je näher er dem Tresen kam, desto klarer wurde ihm wieder, warum er die Taverne aufgesucht hatte. Es gab viel zum Nachdenken. Vieles zu überdenken wie zum Beispiel seine Ansichten bezüglich der neu dazu gekommenen Einwohner Trampolis. "Einen Sake..." entfloh es schließlich kurz angebunden aus seinem Mund, als er mit unnatürlich viel Lärm Platz an einem Hocker nahm. Der Wirt, professionell wie er sein musste, musterte Dylas nicht lange und stellte ihm zugleich ein ordentliches Gefäß mit Sake hin. Er musste schon viel zwielichtigere Wesen getroffen haben, daher konnte den Wirt so schnell wohl keiner beirren. Der Sake hingegen verfehlte seine Wirkung nicht. Dylas spürte sofort, dass sein Blut in ihm brodelte um gegen den nicht autorisierten Alkohol anzukämpfen. Doch der mäßige Schluck regte die Hirnzellen an.

  • [IMG:http://i39.tinypic.com/149oavr.png]
    #9 - {Lest & Kohaku & Tori}


    Ob der junge Herr ein zögerliches Verhalten an den Tag legte? Mitnichten! Sünde wäre dies gewesen! Oh ja, eine Sünde zu zögern! Er besaß keinen geeigneten, keinen ausreichenden Grund dafür, es gab keinen Anlass für eine zögerliche Haltung - So wie er den ersten Fuß zuvor auf den knarrenden, allem Anschein nach recht alten Holzboden gesetzt hatte, zog er den zweiten recht schnell nach, tapste nun ordentlich in die Stube herein, stand er doch vor wenigen Sekunden lediglich in der Tür. Dass die kurzgeratene Begleitung ihn inzwischen eingeholt hatte, es ihm gleich tat, bemerkte Lest natürlich, auch warf er ihr ein erfreutes Grinsen zu, doch mehr Beachtung schenkte er ihr für den Moment nicht. Sein lauter, ungebändigter Ruf war inzwischen längst verhallt, war nicht ganz spurenlos vorbei gezogen: Kaum stand er gänzlich im Raum, durchlöcherte so mancher Blick den selbsternannten Abenteurer - Ausnahmsweise jedoch trafen diese auf eine eisige Schulter, wurden ignoriert, zumal es sowieso nur eine mickrige Handvoll Menschen gewesen war, eine schwindend geringe Nummer giftiger Blicke; er war in ihr Revier, ihr zweites Heim eingedrungen, er hatte ihre Ruhe mit einem lauten Geräusch gestört. Das spielte keine Rolle. Sie waren unwichtig, von zweitem Rang, viel wichtiger war doch... Es verstrich nicht viel Zeit, bis eine zierliche Dame über eine hölzerne Treppe am anderen Ende des Raumes hervorkam, sich zaghaft vor den beiden verbeugte. Ängstlich brachte sie eine gestammelte Frage hervor, eine Frage, welche typisch für Kellnerinnen oder dergleichen war - Gehörte jenes anscheinende Mauerblümchen etwa der Tavernenleitung an? Sein Augenmerk wanderte über die fremde Blondine, als ob er das ihrige Erscheinungsbild analysieren wollte, wenngleich jene ausführliche Musterung nicht so lange andauerte wie geplant, leiglich ein paar Sekunden anhielt. Vorfreudig öffnete Lest seinen Mund, wollte sogleich losplappern, eine Bestellung aufgeben - er wollte gar nicht erst wissen, was der Gastronom anbot, hauptsache es gab Essbares! -, doch aus den Augenwinkeln erkannte er, wie auch Kohaku einen verunsicherten Knicks machte. Vielleicht... Ja, doch, vielleicht wäre es wohl schlauer gewesen, die vermutliche Kellnerin zunächst zu begrüßen. Zu diesem Zwecke sollte jedoch nicht viel geleistet werden, nickte er doch einfach nur langsam anstelle einer prachtvollen Verbeugung.
    »Aber natürlich doch, ich hätte ger---«, setzte der Hellhaarige schließlich zu einem rapiden, überschwenglichen Redeschwall an, wollte nun - da das Hindernis Begrüßung nun aus dem Weg geräumt war - all seine Pläne von wegen Bestellung in die Tat umsetzen, aber... Unterbrochen. Erschrocken blickte der junge Mann drein, machte instinktiv einen Schritt nach vorne, als etwas ihm kräftig auf den Rücken schlug. Irritiert wandte der Tagebuchschreiber sich um, noch irritierter war der Blick, den er seiner lieblichen Bekanntschaft entgegen brachte. War sie diejenige, die..? Er schluckte, unerwartet, das war es - Lag es vielleicht an genau dieser Unachtsamkeit, dass jener Klopfer auf den Rücken ihn so stark vorkam? Oder war dieses kleine, zierliche Fräulein mit dem kuriosen und unglaublich interessanten Geheimnis wirklich stärker als sie aussah..? Den Kopf schüttelte Lest, richtete sich wieder auf - oder mit anderen Worten: Er stand wieder gerade -, fasste mit einer Hand die Schulter Kohakus, um sie an seine eigene Seite ranzuziehen, und streckte die andere der namenslosen Blonden entgegen. Zwei Finger zeigte er ihr, grinste wie ein Honigkuchenpferd, »Du hast es gehört: Einen Tisch für zwei bitte!«, entfloh es erneut recht lautstark seiner Kehle, ließ er dabei jedwede Höflichkeitsfloskel außer Acht. Sie befanden sich um Gottes Willen in einer Taverne! Für gewöhnlich ging man rein und raus, wann immer man wollte und musste nicht zunächst einen Tisch oder dergleichen bestellen, doch Lest selbst empfand es so als weitaus angenehmer.

  • Monstertrainingslager -> Taverne



    Die Geschäfte waren bereits geschlossen gewesen, daher hatte er sich ein karges labbriges undefinierbares Etwas besorgt und freudlos hinunter geschlungen. Ganz offensichtlich würde auch dieser Tag oder wohl eher auch diese Nacht keinen Deut besser werden als die vorrangegangen. Sein Kopf tat immer noch weh und seine Erinnerung war verschleiert, der Versuch nach dem Schleier zu greifen ließ seinen Schädel pochen, daher entschied er sich es darauf beruhen zu lassen.
    Die Nacht war jung und er hatte mehr als genug geschlafen. Sein Magen knurrte, als er die Taverne betrat. Drinnen war es warm und stickig, die Luft war erfüllt von den Gesprächen der Leute- ein Summen wie in einem eifrigen Bienenstaat. Hier würde er sicherlich etwas ordentliches zu essen bekommen und vielleicht dazu auch ein Bier und später am Abend einen kräftigen Schnaps.
    Es wurde dringend Zeit sich darüber Gedanken zu machen wie er aus diesem Tief herauskommen sollte. So konnte es ja eindeutig nicht weitergehen.
    Er ließ sich auf einen Hocker fallen und musterte desinteressiert den Kerl zu seiner Seite. War ihm nicht warm mit all diesem Pelz? Vermutlich hatte auch er andere Probleme so wie er in sein Sakeschälchen stierte. Der Wirt kam zu ihm herüber und Eric gab seine Bestellung auf.

    The desire to reach the stars is ambitious. The desire to reach hearts is wise. - Maya Angelou

  • [IMG:http://s1.directupload.net/images/140601/k2kl766l.png[Dylas & Eric]


    Die Gäste des abgestandenen Lokals traten mehr und mehr aus. Anscheinend war morgen arbeiten angesagt. Dylas wusste das nicht, er hatte auf der Insel das Zeitgefühl verloren und ihm kam auch nichts zu Gesicht, woran er sich hätte orientieren können. Unter all den Leuten, die die Taverne verließen, wurde sie auch von einigen wieder betreten. Einer von ihnen ließ sich neben Dylas nieder, was dieser nur kurz vernahm. Sein Blick war eher auf das Schälchen Sake fixiert, welches bei seinem nächsten Schluck gänzlich geleert war. Nun musterte er seinen Sitznachbarn und ihm wurde bewusst, dass er das gleiche tat. Aber nicht aus Neugier, der Blick schien eher abwertend, so als hätte er die Pest. Der Silberhaarige wusste eigentlich gar nicht, dass sein äußeres Erscheinungsbild sehr sonderbar wirkte. Schließlich gehörte die Tatsache, dass er ein Halbmonster war, am liebsten aus seinem Gehirn verbannt. "Was guckst'n so, hä?" Man merkte, dass er schon ein wenig einen sitzen hatte aber es reichte noch um bei Bewusstsein zu bleiben. Vielleicht war jetzt der ideale Zeitpunkt, das Bett aufzusuchen, doch weit gefehlt. "Schon wieder so einer!" gröhlte Dylas ihm hinterher als ihm bewusst wurde, dass er dieses Gesicht noch nie gesehen hatte. Allmählich brannte sich wieder die Meinung ein, er müsse alle die nicht aus Trampoli stammen, eliminieren. Jedoch hatte er sich noch so gut im Griff, dass er weiterhin auf dem Stuhl sitzen blieb und versuchte an dem Sake zu nippen, der ja eigentlich schon leer war.


  • Sein Sitznachbar hatte offenbar schon ordentlich einen sitzen so wie er ihn anbrüllte. So ganz sicher saß er auch nicht mehr auf seinem Stuhl. Unbeeindruckt zuckte Eric die Schultern. Was sollte er schon groß sagen? Was hatte er sich erhofft? Einen guten Ratschlag vielleicht? Nein, alles was er hier finden würde waren vermutlich nur Trinkbolde - also Leute wie er selbst, die ihre Sorgen und ihren Kummer in Alkohol ertränkten. Er hatte keine Lust auf Ärger daher schlang er still sein Essen hinunter und trank sein Bier aus.
    Mit einer Handbewegung bedeutete er dem Wirt seinem Nachbarn ein neues Schälchen Sake zu bringen und griff selbst wieder zu seinem Bierkrug. Ein guter Rausch machte doch schließlich alles besser erträglich und vielleicht würde der arme Tropf ja eine Lösung für seine Probleme finden- auf dem Boden eines Sakeschälchens wohl eher nicht, egal wie sehr er sich bemühte. Die meisten Probleme konnten ziemlich gut schwimmen.
    Wie würde er selbst weiter machen? Seine Erinnerung würde er kaum wiederfinden und auf die ewigen Kämpfe, die alle so erfüllten hatte er keine Lust. Das alles hatte doch keinen Sinn und keine Zukunft. Konnte die Welt sich nicht einfach friedlich verhalten?

    The desire to reach the stars is ambitious. The desire to reach hearts is wise. - Maya Angelou


  • Ängstlich, wie das Mädchen war, wartete sie auf eine Reaktion der neu eingetroffenen Gäste. Mittlerweile war die Taverne unglücklicherweise doch mit mehr Menschen gefühlt als der schüchternen Brillenträgerin lieb war. Tori versuchte ihre Umgebung weitgehenst auszublenden (eine Kunst in der sie sehr wohl geübt war) und sich so lediglich auf die beiden Kunden zu konzentrieren, mit denen sie bereits (mehr oder weniger) interagierte. Zwei Personen.. ja.. das war zu schaffen. Tori schluckte und fasste sich ein Herz, um zu einer Erwiderung anzusetzen, doch allen guten Voraussetzungen zum Trotz wurde die angehende Handlung zunichte gemacht, als der blonde junge Mann einen Schritt nach vorne antrat, wovon das Mädchen erstmal zusammenzuckte. Es dauerte einige Augenblicke ehe sie realisierte, dass ihr nichts weiter passiert war und der Herr von seiner Begleitung offenbar lediglich aufgezogen wurde. Ob.. die beiden ein Paar sind...?, fragte sie sich insgeheim, während sie ihre Brille gerade rückte. "S-Selbstver.. verständlich gern. B-B-Bitte setzten S-Sie sich doch.. äh.." Sicher sollte sie den beiden etwas anbieten, doch gab es in einer einfachen Taverne nicht ansatzweise so etwas wie eine Karte (Tori hegte die Vermutung, dass sowieso nicht alle Gäste dieses.. Etablissements lesen konnten.) und gleichzeitig hatte das Mädchen keine Ahnung was heute angeboten wurde. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass der selbe Fraß wie gestern und vorgestern angeboten wurde, doch war sich die Brillenträgerin dem ebenso wenig bewusst, da sie es vorgezogen hatte sich auf ihrem Zimmer zu verkriechen. Das Glück war ihr jedoch ausnahmsweise hold, da sie auf dem Nachbartisch einen Gast erspähte, dem gerade Rindsroulade serviert wurde. "W-Was d-darf ich Ihnen b-bringen?", erkundigte sie sich daher mit neuem Mut, als die beiden sich gesetzt hatten, "R-Rindsroulade wäre heute be-besonders zu.. empfehlen!"

  • [IMG:http://s1.directupload.net/images/140601/k2kl766l.png[Dylas & Eric]


    Das Schälchen wollte einfach nichts mehr hergeben. Und natürlich ist der Effekt dieser Flüssigkeit brutal unterschätzt worden. Wie lange es wohl her war, als er zum letzten Mal zum Krug griff? Es musste an dem Tag gewesen sein, als die Beerdigung seiner Eltern statt fand. Dieser Tag war ihm in Freud und Leid in Erinnerung geblieben, daher wusste Dylas nicht recht, ob es nun Freud, Leid oder wieder beides war, das ihn hierher trieb. Sein Sitznachbar hatte sich im Übrigen gar nicht auf die kurze Pöbelei eingelassen, was der Silberhaarige erst begriff, nachdem er gefühlt minutenlang in das Gesicht des Mannes starrte. Der Barkeeper hatte sich ziemlich dagegen gesträubt, Dylas noch ein Schälchen Sake hinzustellen, doch das Geräusch einer klingelnden Kasse konnte ja schließlich jeden entzücken. Dass das leere Schälchen einem vollen weichte, bemerkte er natürlich erstmal nicht, da seine Aufmerksamkeit noch immer dem Fremden galt. "Mit jemandem wie dir wollte ich reden!" fing er an und klopfte dem Mann etwas unbeholfen auf die Schulter. Nun wirkte die ganze Sache eher kumpelhaft, wo er doch zuvor noch ganz darin vertieft war, neuen Hass gegen die Eindringlinge aus Alverna zu schüren. Wie wankelmütig man doch nach einem Sake sein konnte! "Was geht dir so durch den Kopf, während du hier versuchst dein Dasein zu fristen?!" Nach gesagtem Satz nippte er noch einmal an dem Schälchen, ganz verwundert über die Tatsache, dass auf einmal doch etwas drin war. Und er kam nicht umhin, darüber einen kurzen und zum Glück noch recht ruhigen Freudenschrei rauszulassen.


  • Der Fremde irritierte Eric. Einige Augenblicke zuvor hatte er ihn noch angeschrien und nun schien er ihn als Freund anzusehen. Ganz offensichtlich hatte er nicht einmal mitbekommen wie der Wirt das Schälchen Sake nachgefüllt hatte. Dennoch war er nun so aufgeschlossen... Die Menschen waren wirklich kompliziert.
    Eric nahm einen kräftigen Zug aus seinem Bierkrug und antwortete düster: "Meine Existenz". Sicherlich, er hätte Millionen anderer Dinge nennen können, seine Vergangenheit oder besser den Mangel derselben, die Zukunft, sein Alkoholproblem. Er hatte eigentlich nicht darüber reden wollen, aber nun, wo die Worte ausgesprochen waren, war es eh zu spät. Eigentlich war er doch sonst nicht so aufgeschlossen Fremden gegenüber. Vermutlich hatte er noch Restalkohol vom Vortag im Blut, welcher nun mit Nachschub aufwallte.- Er musste aufhören zu trinken. Früher hatte er Menschen, welche ihre Probleme zu ertränken suchten, verachtet- nun war er selbst einer davon. Wie tief er doch gesunken war.

    The desire to reach the stars is ambitious. The desire to reach hearts is wise. - Maya Angelou

  • [IMG:http://s1.directupload.net/images/140601/k2kl766l.png][Dylas & Eric]


    Die Stimmung des Sonderlings war offensichtlich sehr geheimnisvoll oder gar getrübt, er ließ sich kaum etwas entlocken. Was sollte ein angetrunkener Soziopath wie Dylas nur mit dieser Aussage anfangen? Und er dachte, er wäre unnahbar, doch der Mann toppte das in diesem Moment. Mit dem zweiten Sake waren große Hoffnungen verbunden. Er würde jetzt einfach verdrängen wollen, dass der Mann neben ihm saß und sich seinen eigenen Gedanken widmen, sofern das überhaupt noch möglich war. Während er darauf wartete, dass die Wirkung des Alkohols einsetzte, grübelte er noch mal über diesen kurzen Satz nach. Meine Existenz... gab es da denn etwas zu hinterfragen? Für Dylas wohl heute nicht mehr, dazu war ihm einfach zu wirr im Kopf. Und da er den Mann immer mal wieder dabei beobachten konnte wie dieser sich selbst dem Alkohol aussetzte, zweifelte er an der Kraft seines eigenen Körpers. Warum ließ sich sein Sitznachbar nichts anmerken? Jede Bewegung wirkte inzwischen schon im Ansatz unsicher. Demnach scheiterte der Versuch, aufzustehen und zu gehen, kläglich. Dylas wankte vom Hocker zur Seite und stieß dabei den Mann an, den er ja eigentlich zu verdrängen versucht hatte. Sie fielen dabei auf den Boden und das auch noch in einer sehr ungünstigen Position. "Pass doch auf, verdammt!" Die Bemühung, aufzustehen, war zum Scheitern verurteilt und daher gab Dylas erstmal der Schwerkraft nach und blieb liegen.


  • Da wollte er einmal nett sein und was hatte er davon? Das Schälchen Sake war wohl der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte, gewesen. Dieser Kerl vertrug seinen Alkohol einfach nicht. Und nun lag er hier auf dem dreckigen Tavernenboden, hatte einen guten Ausblick auf die Unterseite der Theke, ein Anblick auf den er definitiv auch hätte verzichten können, und konnte sich nicht rühren. Der Trunkenbold war auf der Länge nach auf ihn gefallen, schlimmer noch zwischen seinen Beinen gelandet und machte nun keinerlei Anstalten aufzustehen.
    Der Fremde hob den Kopf und blickte Eric aus verschleierten gelben Augen an, sein Kinn bohrte sich unangenehm in Eric's Brust. Er starrte zurück, doch der dreiste Kerl schloss nur die Augen und bettete den Kopf in seine Schulter. Der wollte doch nicht etwa hier jetzt so schlafen?
    Also er konnte ja einiges tolerieren aber das ging ja wohl definitiv zu weit. Er hatte keineswegs vorgehabt seinem Thekennachbarn dermaßen nahe zu kommen. Nein, für seinen Geschmack konnte er eindeutig zu viel spüren, das war zu viel, zu nah. Hier wurde eindeutig seine Toleranzgrenze überschritten! Er war doch nicht schwul! Oder?
    Bei näherer Betrachtung musste Eric zugeben, dass der Kerl nicht einmal hässlich war. Ungewöhnlich lange Wimpern umrahmten die Augen, sicherlich die buschigen Augenbrauen ließen keinen Zweifel daran WAS er war- aber für einen Kerl war er ganz in Ordnung.
    Worüber machte er sich denn da Gedanken? Eiligst seinen Überlegungen abschüttelnd versuchte er sich aus seiner Bredouille zu befreien. Vergeblich.

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    Der Mann machte keine Anstalten, aufzustehen. Oder vielleicht ging es auch nicht. Alles was Dylas bemerkte, war sein durchdringender Blick. Es machte ihn ruhiger und entspannter... irgendwie. In normalem Zustand wäre Dylas schon längst durch die Tür nach draußen entschwunden oder hätte ihm einen Blitzschlag verpasst, doch diesmal blieb er ruhig liegen und sog dabei den Geruch ein, der von dem Körper des Mannes ausging. Es roch vertraut und befremdlich zugleich, langweilig und abenteuerlich. In seinem Rausch konnte Dylas das alles sowieso nicht ganz erfassen, aber er wollte in diesem Augenblick liegen bleiben und die Situation annehmen. Fast schon im Halbschlaf hob er anschließend die Hand zwirbelte mit den Fingern das Haar des noch immer Fremden auf. "Sooo flauschig..."


  • Völlig irritiert starrte Eric auf die Hand in seinen Haaren. Hatte dieser Kerl ihn gerade flauschig genannt??? Wenn hier einer flauschig war dann ja wohl dieser Kerl! Diese Ohren.. und diese langen Haare... und dann erst diese Augenbrauen, unter denen diese ausgesprochen hypnotischen gelben Augen leuchteten. Hatten alle Halbmenschen solche funkelnden Augen? Eric hatte noch nie einen dieser Menschen persönlich getroffen, geschweige denn, dass er einem so nah gewesen wäre. Er hatte nur sehr viel über sie gehört- gutes wie schlechtes. Aber dieser Mann hier... wirkte so sanft und friedlich wie ein grasendes Pony. Nun gut ein betrunkenes Pony vielleicht, aber Eric konnte kaum glauben, dass hier auf seiner Brust eine gefährliche Bestie liegen sollte. Nein beim besten Willen nicht. Ob die zartrosa Narbe an seiner Wange sich wohl anders anfühlte als die samtige Haut herum? Ohne es zu merken streckte er den Finger aus und fuhr sachte an dem langen Schnitt entlang. Wie aus einer Trance gerissen starrte ihn der Fremde an.

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    Nun lagen sie also auf dem Boden der Taverne und befummelten sich gegenseitig. Wie idiotisch konnte es denn noch werden? Warum war von den ganzen Leuten hier im Haus eigentlich keiner aufgestanden und eingeschritten? Diesem Treiben musste doch mal Einhalt geboten werden! Doch Fehlanzeige, die Betreiber der Taverne kümmerten sich lieber darum, die Theke zu putzen, neuen Alkohol zu verteilen oder sich über Gott und die Welt zu unterhalten. Zur gleichen Zeit war Dylas einem seltsamen Gefühl ausgesetzt. Der Berührung einer anderen Person. Die lag im Übrigen schon ewig zurück, auch wenn er sich in seinem Zustand gerade ohnehin nicht zurück erinnern konnte. Da es sich bei der Stelle um seine Narbe handelte, kramte Dylas sogleich in seinen Erinnerungen nach der Ursache für dieses Ding. Ohne Ergebnis. Allmählich wurde ihm klar, was hier gerade passierte. Sie starrten sich gegenseitig an, in einer ziemlich abstrusen Position nebenbei bemerkt, und obendrein hatten sie das gleiche Geschlecht. Mit einem Ruck löste er den Wickel um das Haar des Mannes und stieß sich zur Seite. Nun lagen sie nebeneinander. Normalerweise wäre er jetzt wieder böse geworden und hätte weiß Gott was getan, doch stattdessen blickte Dylas erneut in seine Richtung. "Was tun wir hier eigentlich?" Nachdem die Frage gestellt war, tastete er noch mal seine Narbe ab nur um noch mal zu verstehen, was hier gerade vor sich ging.


  • Das plötzlich fehlende Gewicht auf seinem Körper und der damit einhergehende Mangel an Wärme rissen Eric aus seiner Trance zurück in die Gegenwart. Mit einem Schlag war er Stocknüchtern. Was zur Hölle war gerade passiert? Gut er hatte einen neuen Weg einschlagen wollen aber doch nicht so!
    Er sprang auf, zupfte seine Kleidung zurecht und griff eilig nach dem nächstbesten Bierkrug in seiner Nähe. Den protestierenden Besitzer ignorierte er völlig. "Ich habe keine Ahnung." Er goss sich einen weiteren Schluck in die Kehle. Bier hatte definitiv zu wenig Alkohol. Er sah sich nach einer Alternative um und stellte den leeren Krug wieder vor seinen eigentlichen Besitzer. "Lass uns das ganze einfach vergessen! Komm ich geb uns beiden einen Schnaps aus. Oder irgendwas anderes mit viel Alkohol." Damit bot er dem anderen die Hand zum aufstehen an.

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