Die Taverne

  • Smalltalk war ja noch nie seine Stärke... und zwischen den Zeilen lesen auch nicht. Eine Grundausstattung, die den Männern fehlte um Frauen verstehen zu können. Aber in seiner Situation war es für den Blonden sowieso uninteressant, ob er jemanden lesen konnte oder nicht. Der Magen musste dringend gefüllt werden. Daher verlor er auch kein Wort über eine Entschuldigung - vorerst. Sowas kam ihm ohnehin nur selten über die Lippen. Rückblickend erinnerte er sich nicht einmal daran, wann er sich zuletzt bei jemandem entschuldigt hatte. War das bei Dorothy überhaupt mal der Fall? Keine Zeit darüber nachzudenken, wie immer. Denn das Mädchen vor ihm erhob erneut ihre Stimme und machte ihrem Ärger deutlich Luft. Es brauchte jedoch mehr, um Zaid zu beeindrucken, oder ihr Aussehen seinem anzugleichen. Dazu war sie noch immer viel zu sauber. "Ein Salat. Genau was ich sagen wollte!" Wenigstens in dieser Hinsicht konnte er sie verstehen. Oder auch nicht. Seine Devise lautete ja: 'Wenn man hungrig ist, dann isst man keinen Salat.' Und ihr Magenknurren konnte inzwischen bestimmt sogar die anderen Gäste beim Essen stören! Überraschenderweise ignorierte sie Zaid daraufhin nicht sondern löcherte ihn mit Fragen. Für einen Moment starrte er das Mädchen entrüstet an. Bei genauerem Hinschauen war sie hübscher, als man vermuten würde... bei dieser Mähne und dem Kleidungsstil. Langsam näherte er sich seinem Gegenüber und fing an, in einem Ton zu sprechen, den nur sie hören konnte. "Setzen wir uns doch erst mal..." Wie es der Zufall so wollte, war ein Tisch in einem gemütlichen Eck frei und vor allem frei von anderen Gästen. Als sie sich dann hingesetzt hatten, fuhr Zaid fort. "Sind wir jetzt doch warm geworden ja?" Eine kleine Stichelei bezüglich ihres Interesses, da sie doch vorher eher den Anschein gemacht hatte, so schnell wie möglich wieder verduften zu wollen. "Ich heiße jedenfalls Zaid. Nicht, dass es von Bedeutung wäre. Ich weiß ja nicht mal, ob und wie lange ich hier bleibe." Eigentlich war es ihm zuwider, sie über Details aufzuklären, andererseits dachte er sich auch, wenn er sie vielleicht eh nicht mehr wieder sieht, könnte er ihr ja auch sein Herz ausschütten, das tat ja bekanntlich gut.

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    In Bianca breitete sich nun ein wenig Misstrauen aus. Zwar sah der Blonde doch recht freundlich aus, andererseits kannte sie ihn nicht und wusste ziemlich garnichts von ihm. Nacher stellte er sich als ein brutaler Verbrecher heraus oder gar als ein mutierendes Monster, dass sich auch in ein menschliches Wesen verwandeln konnte! Dennoch legte die Adelstochter ein kleines Lächeln auf, dass gleich wieder verschwand. Wenn sie zu freundlich wirkte, würde sich dieser minderwertige Kerl noch mehr lustig über sie machen. „Sag blos du kannst Gedanken lesen.”, knüpfte Bianca sofort an seine Aussage mit dem Salat. „Ein Frauenversteher, was?” Leicht verdrehte sie ihre Blauen Augen, als dem Blonden bis zum Tisch gefolgt war. Dort lies sich das Mädchen auf einen freien Stuhl nieder und strich dann ihr Kleid glatt. Die Handschuhe zog sie ebenfalls aus. Das kleine Loch störte sie. An jeder Fingerspitze zog sie ein wenig daran, bis sich der hochwertige Handschuh endlich gelöst hatte. Nun widmete sie sich wieder ihrer Begleitung. „Zaid also?”, wiederholte Bianca kritisch, zog eine Augenbraue nach oben und musterte ihn erneut. „Was willst du damit sagen? Bist du ein Reisender?” Sicher, er hatte recht. Sein Name war für Bianca nicht von großer Bedeutung. Wahrscheinlich vergaß sie diesen ohnehin in den nächsten Tagen. „Falls du dich entschließen solltest doch länger hier zu bleiben, Zaid...”, fing sie an legte den Kopf schief und fuhr fort. „...in der Nähe gibt es ebenfalls einen kleinen *schäbigen* Gasthof. Dort könntest du normal für wenig Geld unterkommen.” Geld. Hatte er überhaupt welches dabei? Nicht das siedas Essen bazahlen musste und seine Bleibe. Natürlich wäre das kein Problem, aber... Für einen Fremden, den sie gerade erst kennengelernt hatte?

  • Noch immer stand kein Essen auf dem Tisch und man wurde immer ungeduldiger. Zumindest konnte Zaid das von sich behaupten. Sich jedoch vorzustellen, dass man sehnlichst auf einen Salat wartete, der einen sowieso nicht sättigen konnte, dazu war er nicht in der Lage. "Eigentlich versteh ich euch Frauen überhaupt nicht." scherzte er einfach um die Zeit ein bisschen totzuschlagen. Wie wahr, wie wahr. Das traf auch auf Dorothy zu. In seiner Kindheit bekam er es ja entweder mit seinem Vater oder mit Monstern zu tun. Für Frauen war kein Platz. Auch jetzt nicht, da er eigentlich unterwegs war, um stärker zu werden. Und nun, wo diese Reise fast zu Ende war, konnte er auch nicht sagen, ob sein Ziel, stärker zu werden, wirklich erreicht wurde. Überraschend duzte das Fräulein ihn schnell, ohne es wahrscheinlich gemerkt zu haben. So ein Rumgesieze war ihm sowieso nicht geheuer. Höflichkeiten gehörten nie wirklich zu Zaids Talent. "Tatsächlich bin ich obdachlos. Nachdem meine Heimat Opfer von Monstern wurde, habe ich mich mit den Dorfbewohnern auf die Suche nach einem neuen Zuhause gemacht. Auf dem Weg trennte ich mich allerdings von ihnen." Zuviel Gerede mit dem das fremde Mädchen wahrscheinlich nichts anfangen konnte, oder doch? Zumal er ihren Namen noch immer nicht kannte, aber auch nicht auf den Gedanken kam danach zu fragen. Sein Hauptinteresse galt momentan eher dem Essen und diesem Dorf hier. "Wer hat schon Geld als Obdachloser? Da würde ich ja lieber auf einer offenen Wiese campieren!" Es verstand sich natürlich von selbst, dass er das Essen bezahlen konnte. Sich Schulden bei niemandem anhäufen zu wollen, zählte zu den wenigen positiven Eigenschaften des Blonden. Es gab daher nur eine Lösung für sein Problem bezüglich einer Unterkunft. "Hier gibt's doch bestimmt Arbeit?" Seine Begleitung sah ja schon aus, als könnte sie jemanden gebrauchen der für sie arbeitete, von der Bezahlung mal abgesehen die sicher fürstlich ausfallen dürfte. Fragte sich nur, ob er sich ihr dafür unterwerfen müsste...

  • »Was mir am liebsten schmecken würde..?«, wiederholte das Mädchen die Worte der Fremden und legte den Kopf leicht schief. Natürlich war das ein guter Tipp aber Coco mochte doch so gut wie alles auf der Speisekarte! Kurzerhand schloss die Blonde ihre Augen und tippte mit ihrem Zeigefinger auf das Papier in ihren Händen. Eine einfache Methode sich für etwas zu entscheiden. »Lachs mit Gemüse. Hört sich nicht schlecht an, eine gute Entscheidung hab ich getroffen!« Mit einem breiten Grinsen im Gesicht winkte sie eine der Mitarbeiter herbei (hoffte, dass sie nicht ekannt werden würde..) und bestellte mit einem Glas Wasser das gewünschte Gericht.
    Collette legte die Karte beiseite und wand sich an ihre neuen Bekannten. »Ich bin Collette!«, erwiderte sie lächelnd, nachdem sich die junge Frau schon vorgestellt hatte. »Freut mich euch kennen zu lernen. So muss ich den heutigen Tag nicht allein verbringen.. das ist immer so langweilig.« Wie ein kleines Kind zog Coco einen Schmollmund. Für sie war Einsamkeit schon etwas Schlimmes. Niemand der da war, dem sie auf die Nerven gehen konnte. Oder den sie mit Geschichten überhäufen, Spaziergänge machen oder neue Abenteuer erleben konnte!
    Um wieder zurück auf das Thema Kunst zu kommen, guckte sie den Kerl mit einem neugierigen Funkeln in den Augen an. »Du bist ein Künstler? Ja? Wirklich??« Zu gerne wäre das Mädchen jetzt über seine Tasche hergefallen, hätte alles darin genauestens inspiziert und angehimmelt. »Wow! Kann ich mir eines deiner Kunstwerke anschauen? Oh bitte! Du musst nämlich wissen, ich zeichne auch für mein Leben gern!« Nach einem kurzen Augenblick der Stille lehnte sich die Bäckerstochter tief seufzend zurück. »Allerdings bezweifle ich, dass meine Gemälde so toll sind wie deine..«, schmollte Coco, obwohl sie noch nie ein Bild des Fremden zu Gesicht bekommen hat.

  • Raine freute sich riesig über die Gesellschaft der beiden. Schon lange vermisste sie es, neue Leute kennen zu lernen. Jeden Tag im Rathaus zu verbringen war öde und langweilig. Klar, sie konnte ihrer Mutter und Schwester bei vielerlei Dinge unterstützen, doch Abwechslung war eher etwas für die Schwarzhaarige. Das passte einfach viel besser zu ihr. Sie wandte sich wieder ihrem Essen zu. Es war einfach köstlich, was man hier zu Speisen bekam!
    Sie lächelte, als die Blondhaarige auf die Kunstwerke von Lute zu sprechen kam. Raine merkte, das die Kunst wirklich das Leben von Lute war und er dieses genoss.
    „Ich finde es ganz schön bewundernswert, das du deinen Traum lebst, Lute! Das macht nicht jeder! Viele geben ihre Träume einfach auf... ich finde das nicht richtig. Nun, man sieht dir an das du Spaß an dem hast, was du machst und ist es nicht am besten so?“, lächelte sie dem Rothaarigen zu.
    „Colette... du hast aber einen schönen Namen!“,sagte sie schließlich zu der Blonden. „Ich bin auch nicht gern allein...“, fügte Raine schließlich noch hinzu. Aber es war doch auch überaus langweilig wenn man ständig allein war oder immer von denselben Menschen umgeben war.
    „Ich halte das auch für eine gute Idee! Ich würde deine Werke auch zu gern sehen Lute! Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht...“, der letzte Satz kam etwas kleinlich aus ihrem Mund. Colette zeichnete also auch? Sie saß wohl mit lauter begabten Menschen am Tisch. Sie selbst konnte relativ wenig. Frustrierend. Ri war nur gut darin, andere Menschen kennen zu lernen und mit diesen Spaß zu haben. (Oh Gott denkt jetzt nicht falsch T__T) Vielleicht war ja das ihr Talent?

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete er das blonde Mädchen, welches scheinbar dieselbe Art und Weise sich für ein Essen zu entscheiden pflegte wie er es immer tat wenn ihm die Entscheidung schwer fiel. Ein herrlich erfrischender Charakterzug wie Lute fand. So voller Lebenslust und Spontanität. Dennoch war ihm bisher niemand über den Weg gelaufen der auch auf diese Weise sein Essen auswählte. Es verging keine Minute und schon hatte das Mädchen, welches sich schließlich als Collette vorstellte, ihr Essen und das dazugehörige Getränk bestellt. Schon bald würde auch ihr Hunger gestillt werden, sofern keine unvorhersehbaren Vorkommnisse eintrafen. Nun schwand der gequälte Gesichtsausdruck Collettes. Allein der Gedanke daran das ihr Magen bald das bekam wonach er verlangte schien sie zu beruhigen oder zumindest für einen Moment ihren Hunger vergessen. „Eine ungewöhnliche Art aufeinander zu treffen aber die Freude ist ganz auf meiner Seite Collette. Mein Name ist übrigens Lute…“ Der Langhaarige lächelte das Mädchen sanft an bevor er sich eine weitere Gabel, gehäuft mit den Köstlichkeiten der Taverne, in den Mund schob. Ob es unhöflich war zu essen während eine Person am Tisch noch auf ihr Essen wartete kam ihm gar nicht in den Sinn obwohl der Künstler normalerweise großen Wert auf sein Benehmen legte. Vermutlich war er getrieben von dem Gefühl der Leere in seiner Magengegend. Man sah dem Mädchen sofort an das sie gerne unter Leuten war. Wie auch Raine. Hier schienen sich zwei gefunden zu haben. Auch er bevorzugte die Anwesenheit von Anderen aber genauso schön empfand er auch die Stille wenn er mal für sich war. Vermutlich war es situationsbedingt und kam auf die Art von Menschen an. Noch ehe der junge Mann sich eine weitere Gabe in den Mund schieben konnte funkelte der Neuankömmling ihn an. Zuerst wusste Lute nicht wie um ihn geschah aber schon bald war klar worauf Collette hinaus wollte. Ihre Begeisterung galt wohl seiner Arbeit und das obwohl sie vermutlich noch keines seiner Werke zu Gesicht bekommen hatte. Möglicherweise war sie mal über eins gestolpert aber bestimmt ohne den Künstler dahinter zu kennen. Selbstverständlich würde sie nicht jedes Bild, welches ihr in ihrem bisherigen Leben untergekommen war nach der Signatur durchsuchen und selbst wenn waren Lutes Bilder bestimmt nicht so einprägsam das sie auf ewig in Erinnerung blieben. So bekannt war er in den Kunstkreisen auch wieder nicht. „Wenn ihr es wünscht…“ gab Lute schließlich von sich ehe er nach seiner Tasche griff, nur um sie kurz daraufhin nach seiner Zeichenmappe zu durchwühlen. Die Suche danach dauerte nicht lange, schließlich war das gesuchte Objekt groß genug um nicht in den Tiefen der Tasche verschwinden zu können. Viel schwerer war es die Mappe herauszuziehen ohne seine gesamten Malutensilien in der Taverne zu verstreuen. Glücklicherweise gelang es dem Rothaarigen und mit einem zurückhaltenden Lächeln überreichte er seiner neuen Bekanntschaft die Mappe, deren Inhalt aus den unterschiedlichsten Sachen bestand: von Bleistiftskizzen angefangen über Portraits zu Landschaftsmalerei. Manchmal wenn Lute Gefahr lief gewisse Dinge zu vergessen oder aber wenn ihn die Gegenwart daran erinnerte, dass das Leben nicht nur schöne Seiten besaß, sah er sich seine Bilder an und erinnerte sich an die Gefühle, welche er damit verbunden hatte. All diese Werke waren wie ein Tagebuch für ihn darum waren einige seiner Zeichnungen auch nicht zum Verkauf bestimmt. Sie besaßen einen Wert, welcher nicht in Gold aufzuwiegen war. Einen emotionalen Wert. „Ich würde mich freuen auch einmal eines eurer Werke zu sehen…“ Lute konnte es nicht erwarten auch die Arbeiten von diesem Mädchen zu sehen. Ihre Strichführung. Ihre Perspektiven. Er war der Meinung das Künstler immer viel voneinander lernen konnten und selbst wenn es sich nur um Hobbykünstler handelte.
    Als Raine schließlich auch noch einige Worte einwarf beantwortete Lute ihre Frage nur mit einem freundlichen Nicken. Er war kein Mann der sich um Aufmerksamkeit riss aber er fand es wunderbar wenn man ein so großes Interesse an der Kunst hegte. Egal wie oft jemand seine Bilder ansah, immer war der Langhaarige nervös und gespannt auf die Reaktionen seines Gegenübers. Er erwartete keine Komplimente. Es war ihm eigentlich egal wie die Kritik ausfiel. Es war nur schön wenn man sich überhaupt damit auseinandersetzte und wenn man sich die Mühe machte die vereinzelten Werke zu kommentieren. Aus jeder Kritik konnte man etwas lernen ob sie nun gut oder schlecht war. Abwartend widmete sich Lute schließlich wieder dem Essen und so bemerkte er zu spät, dass die Bedienung ins Schwanken kam und somit die gesamte Bestellung Collettes auf seine Zeichenmappe entleerte. Erst das Scheppern der Teller und das Aufschreien der beiden Mädchen und der Bedienung ließen ihn verstehen was gerade passiert war. Ein Blick genügte um zu wissen das der Großteil seiner Werke nun lediglich als Serviette ihren Nutzen finden würden.

  • Erwartungsvoll richtete sie starr ihren Blick auf die etwas zerfletterte und mit bunten Farben bekleckerte Tasche, aus der Lute seine Zeichenmappe fischte. Das Mädchen war froh und dankbar, dass der junge Mann seine Kunstwerke mit seinen Mitmenschen teilte und kein Geheimnis daraus machte. Es gab so viele begabte Maler, die nicht in ihr Talent vertrauten und deren Malerei nie jemand zu Gesicht bekam. »Dankeschön!!« Vorsichtig (obwohl sie ihm die Mappe am liebsten sofort übermütig aus den Händen gerissen hätte) nahm Collette seine Zeichnungen entgegen und pure Begeisterung überkam sie, als sie das erste Werk betrachtete. Es war ein Landschaftsbild eines kleinen Sees. Das Mädchen konnte das Plätschern fast hören und das frische Gras riechen. Sein Zeichenstil sowie die Linienführung waren so lebendig. Als wäre der Begutachter an diesem verträumten Ort. Sie blätterte weiter. Portraits von begnadeten Schönheiten (ob diese auch in der Realität von solch Schönheit strahlten oder ob es Lutes Talent war, diesen Menschen diese besondere Ausstrahlung zu verleihen?), einfache Bleistiftskizzen und abstrakte bunte Malereien. Die Blonde kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Die sind so schön!«, schwärmte die Kleine und sah hinüber zu Lute, »man sieht, dass dir die Kunst sehr viel bedeutet. Deine Zeichnungen sind perfekt! Obwohl.. nichts ist perfekt.. okay dann sind sie perfekt unperfekt? Aaaah, ich kann nicht ausdrücken was ich sagen will!« Collette war einfach vollkommen begeistert. Und jetzt wollte Lute ihre Malereien sehen? Oh backe.. Neben ihrem neuen Bekannten kam sich das Mädchen vor wie ein Laie. Aber sie wollte ihm seine Bitte natürlich erfüllen. »Klar! Ich kann sie später aus meinem Zimmer hier holen, okay?« Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und sie legte ihre Hand auf den Bauch. »Aber erst nach dem Essen.«
    Und das war das Stichwort. Collette war noch damit beschäftigt, die Werke Lutes zu durchblättern, als sie das laute Geklirre von zu Boden gefallenem Geschirr vernahm. Erschrocken wie ein kleines Reh im Scheinwerferlicht hob das Mädchen den Blick und spürte wie etwas Flüssiges sich den Weg vom Kopf über ihr Gesicht bahnte und von ihrem Kinn tropfte. Der Geruch von frischem Fisch machte sich breit und als sie realisierte, was passiert war, riss sie blitzartig ihre Arme in die Luft, um Lutes Zeichenmappe vor der verschütteten Speise zu schützen. Aber es war zu spät. Ekelhafte Flecken hatten sich auf dem Papier gebildet. »Oh nein...!« Die junge Frau auf dem Blatt hatte auf einmal ein großes Muttermal im Gesicht und Collette hielt sich unglaubwürdig die Hand vor den Mund. Bevor sie zum Künstler sah (sie wollte dessen traurigen, verzweifelten Ausdruck in den Augen nicht sehen), sprang das Mädchen überschwänglich auf, legte die Mappe in Sicherheit und drehte sich zur Kellnerin, die die Schuld des ganzen Übels trug. »Was fällt dir ein? Kannst du nicht besser aufpassen?!?« Sie funkelte ihre Kollegin böse an. Nichts war mehr von der freudestrahlenden Collette übrig. »Na warte, wenn das unser Chef hört, wie du hier mit dem Essen um dich schmeißt! Du hast alles auf den Kunstwerken meines Freundes verteilt! Wie willst du das wieder gut machen, hm?« Dass das Mädchen selbst einen Teil der Mahlzeit abbekommen hatte, kümmerte sie nicht. Dem Fisch auf seinen Bildern galt jetzt mehr Aufmerksamkeit.
    (ugh sry jacky das ich raine iwie gar net miteinbezogen hab ._.)

  • Genüsslich verzehrte Raine ihr Essen weiter, während sich ihre beiden neuen Bekanntschaften miteinander unterhielten. Colette hatte einen solch Farbenfrohen Charakter, welcher Raine sofort gefallen hatte. Sie nahm ein Schluck von ihrem Getränk und folgte dem Gespräch der beiden.
    Der Rothaarige stimmte der Nachfrage der beiden zu, welches die Schwarzhaarige sehr erfreute. Neugierig starrte Raine auf die Zeichenmappe von Lute. Coco schien mindestens genauso begeistert wie sie selbst zu sein. Als Lute seine Mappe öffnete, zeigten sich den beiden die schönsten Landschaftsbilder, welche Raine je in ihrem Leben gesehen hatte! Okay... sie hatte noch nicht sehr viele gesehen, schließlich ist sie nie aus Alvarna heraus gekommen, seit sie auf der Welt war. Bis zum Monsterangriff zumindest.
    Die blonde hatte sich ebenfalls bereit erklärt Lute und Raine ihre Werke zu präsentieren, leider erst nach dem Essen. Doch auf das Stichwort genau, landete ein Randvoller Teller Fischsuppe auf Colettes Kopf. Auch wenn es ihre neue Bekanntschaft noch so sehr versuchte, so landeten doch eine Spritzer auf dem schönen Gemälde des Rothaarigen. „Oh nein, Lute dein schönes Bild!“, rief Raine. Doch ehe sie selbst reagieren konnte, sprang Colette auf und schnappte sich die Kellnerin. Die Schwarzhaarige blickte geknickt zu ihrer Rothaarigen Bekanntschaft. „Ich hole schnell etwas zum trocknen!“, damit schnellte sie auch schon Richtung Theke los, um sich von den Bedienungen einen Lumpen zu holen. Sie schnellte wieder zurück zum Tisch und begann, erst den Tisch und schließlich eine Flecken vom Bild zu bekommen, leider vergebens.
    „Ich glaube... das hier ist hinüber Lute... Tut mir wirklich Leid für dein schönes Bild...“, sah sie ihn betrübt an.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Ein Schmunzeln zierte die Lippen des Rothaarigen als er sah wie das blonde Mädchen vergeblich versuchte still zu sitzen. Sie schien sich wahrhaftig für seine Werke zu interessieren und vermutlich versuchte sie gerade den Drang zu unterdrücken ihn seine Werke aus den Händen zu reißen. Ihre Augen funkelten vor Aufregung und dabei sah sie aus wie ein kleines Mädchen, welches gerade die zahlreichen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum erblickt hatte. Lute hoffte inständig das er ihre Begeisterung mit seinen Zeichnungn nicht nehmen würde. Er hoffte das er sie nicht enttäuschte. Sehr zu seiner Überraschung nahm sie seine Werke behutsam entgegen als könnten sie jeden Augenblick zerbrechen. Auch Collette schien Kunst sehr viel zu bedeuten. Seine Werke schienen dem Mädchen ans Herz zu gehen. Es war nicht das was sie sagte denn ihre Worte waren nichtig. Es waren ihre Augen und ihre Mimik. Sie veränderten sich beim Anblick seiner Bilder. Dies war einer der Grunde warum er sich der Malerei verschworen hatte. Er wollte die Menschen bewegen und dies wure nicht etwa durch irgendwelche leeren Worte sichtbar sondern durch ihre Emotionen. Lute wusste nicht was er sagen sollte. Dank wäre nicht genug gewesen. Das Mädchen hatte zwar sorge das ihre Worte bei ihm falsch angekommen waren doch da irrte sie sich gewaltig. Er war vollkommen ihrer Meinung. Nichts im Leben war perfekt aber genau das war es was es so einzigartig machte. Perfekt wäre langweilig. Es waren die kleinen Fehler die Menschen oder Dinge besonders machten. "Macht euch keine Gedanken. Ich verstehe was ihr mir mitteilen wollt und ich danke euch vielmals für eure netten Worte."Lute lächelte freundlich und nahm erneut einen Schluck von seinem Getränk. Der junge Mann konnte mit Komplimenten nicht so gut umgehen. Irgendwie waren sie ihm unangenehm selbst wenn es doch gut tat eine positive Rückmeldung zu erhalten. Auch seine neue Bekanntschaft, welche scheinbar hier in der Taverne ein Zimmerchen ihr eigen nennen durfte, erklärte sich bereit dazu ihre Werke ebenfalls mit ihren neuen Bekanntschaften zu teilen. Lute war gespannt darauf. Sie teilte seine Liebe zur Kunst und schien sich damit auch gut auszukennen. Wenn sie nun noch das nötige Talent hatte, dann war Collette bestimmt eine meisterhafte Künstlerin. Viele besaßen zwar das Talent aber die Liebe fehlte und so schön die Bilder dann auch waren, es fehlte einfach etwas. Das gewisse Etwas das die Menschen berührte. Umgekehrt war es natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Während Lute seinen Gedanken nachhing passierte allerdings etwas schreckliches. Das Geräusch von klirrenden Geschirr ertönte. Der aufkommende Lärmpegel riss sogar den Tagträumer aus seinen Gedanken. Alles schien plötzlich wie ein Zeitlupe abzulaufen. Die weit aufgerissenen Augen Collettes, die vergeblich versuchte seine Zeichenmappe in Sicherheit zu bringen, die Stimme Raines, das Essen in Collettes Gesicht und das waren nur Dinge die Lute aus seiner Sicht aus mitbekam. Im Gegensatz zu seinen beiden neuen Bekanntschaften war Lute ganz erstarrt. Raine war aufgeschnellt um ein Stückchen Stoff zu organisieren um damit das Chaos sauber zu machen. Als sie jedoch versuchte den Schmutz von seinem Werk zu entfernen wurde der Fleck nur größer und nahm beinahe das ganze Gesicht der abgebildeten jungen Dame ein. Ein leises Lachen ertönte von seiner Seite und er nahm Raines Hand, in welcher sich das Stückchen Stoff befand und schob diese sanft beiseite. "Es ist schon in Ordnung. Ich brauche keine Zeichnung um mich an diese Zeit meines Lebens zu erinnern. Alles ist hier abgespeichert." Mit seiner andern Hand deutete er auf seine Stirn. Nachdem er ihre Hand beiseite geschoben hatte lies er sie wieder los. "Es besteht also kein Grund so betrübt zu gucken. Ein Lächeln steht euch doch viel besser." So als wollte er ihr beweisen das es auch ihm gut ging lächelte er leicht, wurde allerdings vom Gebrüll Collettes wieder ins Hier und Jetzt zurückgerissen. Die Gute schien die arme Kellnerin gerade ordentlich einzuschüchtern, da diese schon hilfesuchend zu Raine und Lute schielte und den Tränen nahe zu sein schien. Der Rothaarige legte also sachte eine hand auf die Schulter Collettes. "Es ehrt mich das ihr euch so für mein Werk einsetzt aber bestimmt war es nicht ihre Absicht. Sowas kann doch passieren und wisst ihr ich liebe die Malerei und mit jeder Zeichnung entdecke Dinge die ich besser machen könnte. Es ist also halb so wild." Lute öffnete seinen Umhang, welcher seiner Schultern bedeckte und reichte ihn der Blonden. Sie war so in Rage geraten, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, das ihr Gesicht vermutlich mehr von dem Essen abbekommen hatte als Lutes Zeichnung. Collette stand verdutzt vor ihm und machte keinerlei Andeutungen seinen Umhang entgegenzunehmen und so tupfte er stattdessen ganz leicht ihr Gesicht ab. Begann bei ihrer Stirn und arbeitete sich bis zu ihrem Kinn vor. "Wisst ihr ich mag Fisch ja ziemlich gerne, bevorzuge ihn alllerdings auf dem Teller" Lute grinste und reichte Collette, welche sich scheinbar wieder etwas beruhigt hatte den Umhand damit sie sich selbst weiter abtrocknen konnte.

  • Das Mädchen schnellte herum als sie die sachte Berührung ihres neuen Bekannten auf der Schulter spürte. Ihre Aufmerksamkeit galt zuerst Raine, die verzweifelt aber vorsichtig versuchte, die Kunstwerke vom Fisch zu befreien. Allerdings arbeitete die Dunkelhaarige die Flecken nur noch weiter in das Papier und somit war das Bild wohl ganz hinüber. All seine Mühe umsonst..! Niedergeschlagen glitt ihr Blick zu Lute, welcher seinen Umhang von sich nahm und langsam begann, Collette das Essen aus dem Gesicht zu tupfen, als diese auf seine Geste nicht reagiert hatte. Es war fast so, als würde sie dieser Moment mehr mitnehmen, als den eigentlichen Urheber der Malereien. Die schuldige Kellnerin suchte in diesem unbeobachteten Augenblick das Weite. Gut, dass das Mädchen nicht mehr auf ihre Kollegin achtete, ansonsten hätte sie ihr sämtliche Worte nachgeschmissen.
    »Wie kannst du nur so ruhig bleiben!« Ops, das klang nun schärfer als gedacht. Schnell schlug sie sich die Hände vor den Mund und auf ihre Wangen legte sich ein rosa Schimmer, der sich verstärkte als sie realisierte, dass Lute ihr (so höflich wie er war) die Fischspeise aus dem Gesicht nahm. »T-tut mir leid..! Ich wollte nicht so unhöflich sein.. nur.. deine schönen Bilder! Das ist nicht fair..« Das sonst so fröhliche Mädchen zog einen Schmollmund und schnappte sich im nächsten Moment hastig seinen Umhang, um ihn sich über den Kopf zu hängen. »Danke..« Das war wohl nicht der eigentliche Gedanke des jungen Mannes, aber Collette wollte in diesem Augenblick nichts lieber als verschwinden. Ihre Schuld war es, dass Lute seine Zeichenmappe hervor geholt und ihr gezeigt hatte. Wäre sie nicht erst so ein neugieriges Fräulein gewesen, wären seine Bilder auch nie in diesen Gefahrenbereich gekommen! Warum fragst du auch während des Essens nach seinen Malereien! Sehr schlau, Collette, das war wirklich sehr schlau von dir! 
    Still ließ sich das Mädchen neben Raine nieder und warf einen Blick auf das von der Flüssigkeit gewellte Papier. »Ist das jetzt..moderne Kunst?»

  • ~Wetterumschwung~
    Der Himmel verdunkelte sich und vereinzelte Schneeflocken fielen herab und schmolzen auf der warmen Haut der Menschen. Es war der erste Schnee in diesem Jahr. Viele hatten in bereits herbei gesehnt und erwarteten ihn mit freudigen Gesichtern und funkelnden Augen aber viele verabscheuten diesen weißen Fluch und verkrochen sich den langen Winter in ihrem Zuhause vor dem knisternden Kaminfeuer. Die Schneeflocken tanzten im Wind. Zuerst waren es nur ganz wenige aber bald schon würden es mehr werden. Die Stadt würde in eine weiße Schneedecke gehüllt werden und sich in ein wahres Winterparadies verwandeln. Für Kinder und auch für viele Erwachsene konnte Weihnachten nun endlich kommen. Erst bei Schnee gerieten sie in die passende Stimmung und erst bei Schnee schien das Warten nicht mehr von so langer Dauer zu sein.

  • « Pulvia-Insel [Vom Event]


    Tori erinnerte sich kaum noch daran, was passiert war, nachdem sie es zusammen mit Leon zurück zum Strand geschafft hatte. Er hatte die Paddelarbeit übernommen während sie in der anderen Ecke des kleinen Bootes kauerte und mit ihrer zurückgebliebenen Angst kämpfte. Doch auch Leon hatte nicht viel besser ausgesehen - daher rechnete das Mädchen es ihm hoch an, dass er sie noch nach Hause begleitet hatte.
    Sie hatte auch tatsächlich geschlafen. Wochenlang wie ihr schien. Sie erinnerte sich häufig aus dem Schlaf geschreckt zu sein, geplagt von Albträumen, vermischt mit den Ereignisen aus Alverna und auf der Insel. Ein absolutes Chaos inmitten ihres Kopfes das ihr die Tränen kamen, denn anders konnte Tori ihrer Verzweiflung keinen Ausdruck verleihen.
    Als Jack Frost begann die Fensterscheiben mit seinen Eisblumen zu verzieren raffte sie sich wieder auf aus dem Bett hervorzukriechen. Unten dröhnten die Gäste und verlangten nach mehr Met, es schien also bereits abends zu sein. Sie hasste diesen Ort. Die Leute waren laut und in ihrer Trunkenheit kaum zu bändigen, Tori vermisste ihre Welt voller Bücher, als alles noch fantastisch und schön gewesen war. Es mochte eine naive Einstellung zum Leben gewesen sein, doch immerhin fühlte sie sich damals so gut wie sie glaubte nie mehr sein zu können.
    Tori besah sich vorsichtig im Spiegel. Die gescheiterte Rettungsaktion hatte an ihr nicht nur seelische, sondern auch körperliche Spuren hinterlassen. Einige der Schnitte und Flecken sahen alles andere als gesund aus. Ihr langes Kleid war momentan zwar alles andere als Alltagstauglich aber das ignorierte sie erstmal. Für solche Belanglosigkeiten wagte sie in der momentanen Situation nichtmal einen Gedanken zu verschwenden.


    » Klinik.

  • Der Rothaarige hatte über das Missgeschick nur hinweg gelächelt. Das bewunderte die Schwarzhaarige auf irgendeine Weise. Schließlich – steckte mit Sicherheit viel Arbeit in seinem Gemälde und auch wenn es ein unglücklicher Unfall gewesen war, wäre Raine mit Sicherheit an die Decke gegangen – da war sie sich sicher. Sie blickte sich im Raum um. Alles wuselte um die Kellnerin und die Reste ihres Missgeschickes. Die Schwarzhaarige blendete den ganzen Trubel erst einmal aus und wandte ihren Blick fasziniert zum Fenster, denn dort konnte man gut erkennen, wie große, weiche, weiße Flocken vom Himmel fielen. Ihre hellblauen Augen wurden größer. „Es schneit... Es schneit tatsächlich schon!“, völlig unbewusst setzte sie ein breites grinsen auf. Lute war neben sie getreten und starrte ebenfalls ziemlich abwesend durch das Fenster in die Ferne. „Ich denke ich sollte gehen! Es war schön mit euch beiden!“, damit legte er der Bedienung das Geld auf den Tisch, lächelte Raine und Colette noch einmal zu, ehe er seine Sachen nahm und aus der Tür der Taverne entschwand. „Ich sollte wohl auch gehen...“, murmelte Raine vor sich hin. Dann wandte sie sich an ihre blonde Bekanntschaft: „War wirklich nett dich kennen gelernt zu haben, Colette! Aber ich denke es ist besser wenn ich jetzt auch gehe! Einen schönen Abend dir noch!“, damit lächelte sie ihr noch einmal zu, legte ebenfalls das Geld auf den Tisch und verließ die Taverne. ~

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • Als plötzlich Lute und auch Rayne den Tisch verließen, gepackt vom frischen Schnee, erhob sich das Blondchen und folgte ihnen wenige Schritte. »Aber..!« Allein stand sie da nun. Wolltet ihr euch nicht meine Bilder angucken? Niedergeschlagen krammte das Bäckersmädchen nach einigen goldenen Talern, die sie auf den Tisch legte, und band sich dann ihre Ledertasche um. Jetzt musste auch sie gehen, denn alleine hier am Tisch sitzen wollte sie nicht. Also musste sie neue Gesellschaft finden! Mit neuer Hoffnung machte sich Collette auf und verließ die Taverne.

  • ~ Odette und Eric kommen vom Strand ~



    Die Lilahaarige hatte wirklich großes Glück diesen fremden Schönling getroffen zu haben. Nicht nur, dass er so freundlich zu ihr war, nein er führte sie auch durch das riesige Labyrinthsystem, das die Dorfbewohner hier ihre Wege nannten. Immer wieder erklärte er ihr welches Gebäude welches war und wer dort wohnte, was man dort machen konnte oder wie lange geöffnet war. Odette nickte bei jeder Erklärung eifrig und gab ab und an ein paar kurze Sätze als Antwort, um ihrem Gegenüber zu verdeutlichen, dass sie immer noch aufpasste. Die Beschilderungen der vielen Wege und Häuser war oftmals schon verwischt und so war es wirklich gut jemanden bei sich zu haben, der sich hier auskannte. Dank des Fremden kannte sich die Köchin jetzt allerdings auch schon ein bisschen aus. Sie wusste wo sie in Zukunft nach frischen Zutaten fragen konnte und vielleicht fand sie ja irgendwann die Zeit um im Runenarchiv nach neuen Rezepten zu stöbern. Außerdem kannte Julia jetzt auch die Wege zu den Arbeitsplätzen ihrer Schwestern. Das war wohl auch ein großer Vorteil, falls sie die zwei irgendwann mal besuchen wollte. Gerade waren sie an der Kirche und dem Runenarchiv vorbei gelaufen, da hatte Odette schon wieder angefangen leise vor sich hinzusummen und sich ein wenig um zu sehen. Auch auf den Wegen innerhalb des Dorfes lag jede Menge Schnee und die Bäume, vor allem die Tannen sahen einfach wunderschön aus unter dieser herrlichen weißen Decke. Gerade hatte Odette ihren Blick wieder nach vorne gerichtet, da sah sie wie der Brünette vor ihr an einem Ast zog und schon im nächsten Augenblick vielen kleine weiße Flöckchen auf sie herab und blieben in ihren lilanen Haaren und auf ihren Winterklamotten hängen. Die Köchin war total verzaubert von den kleinen Flocken und sah sie bewundernd auf ihrer Schulter an. "Wie schön...", murmelte sie und kicherte dann fast wie ein kleines Mädchen vor sich hin. Der junge Mann war wirklich ein wenig sonderbar, aber anscheinend auch erschreckend freundlich und charmant, wie Odette fand. Sie wandte sich von den schönen glitzernden Flocken ab und folgte dem Fremden weiter, wobei sie erst ein wenig rennen musste, um ihn wieder einzuholen und neben ihm her zu gehen. "Vielen Dank.", sagte sie dann und lächelte ihn freundlich an, wobei sie danach die Hände hinter den Rücken nahm und eine Drehung machte. "Hier ist es so wunderschön und ohne dich wäre ich wahrscheinlich den ganzen Tag nur umhergeirrt, oder einfach zurück nach Hause gegangen. Also Dankeschön für die Führung und das alles." Mit das alles schloss sie die glitzernden Flocken mit ein. Ob auch welche in ihren Haaren glitzerten und wie das wohl aussah? Sie war kurz davor ihren Haarzopf genauer zu untersuchen, aber sie hatte zu viel Angst, dass die Flöckchen womöglich dann heraus fielen, also lies sie es bleiben und lief weiterhin lächelnd neben dem Fremden her, bis sie schließlich bei der Taverne angekommen waren. "Ach und noch was! Ich bin übrigens Odette.", sagte die Lilahaarige noch, bevor sie eintrat und sich von der molligen Wärme einhüllen ließ. Während sie bei der Rundführung der wunderschönen Stimme des Fremden gelauscht hatte, hatte sie doch tatsächlich vergessen wie kalt es draußen doch eigentlich war. Umso wärmer war ihr jetzt, weshalb sie schnell ihren Wintermantel und Schal auszog. "Wo sollen wir uns hinsetzen?" Fieberhaft suchte die Neue den perfekten Platz, bis sie einen Tisch am Fenster erspähte, den sie sofort zu ihrem mache würde. Sie nahm den Fremden ganz unterbewusst an der Hand, so wie sie es bei ihren Schwestern auch immer tat und zog ihn zu dem gefundenen Platz. Dort lies sie ihn wieder los und setzte sich mit einem breiten Lächeln an den Tisch. "Perfekt, oder?"


  • Eric war heilfroh, dass das Mädchen auf diese Weise reagierte und ihn nicht dafür anzickte, dass ihre Haare jetzt nass waren. Er mochte diese Art von Mädchen viel lieber. Sie war so natürlich und es störte sie auch nicht wenn sie einmal nicht zu hunderprozent perfekt aussah, sie zückte auch keinen Spiegel um alles wieder an seinen Platz zu setzen sondern erfreute sich an den von der Natur gegebenen Accecoires zu ihrem Outfit. Die Lilahaarige war so erfrischend offen und fröhlich. Eric kam aus dem Grinsen beinahe gar nicht mehr raus. Lang war es her seit er einen Menschen wie sie getroffen hatte. Einen Menschen mit soviel Freude im Herzen. Für den Hauch einer Sekunde erschien Sophias Gesicht vor seinem inneren Auge. Lang ists her seit dem er sie gesehen hatte. Er konnte mit ihr immer über alles reden und darum vermisste der junge Mann sie auch zeitenweise. Nie hatten sie die Gelegenheit gehabt sich auszusprechen und das bereute er zutiefst. Vielleicht würde sich demnächst ein Treffen mit ihr ergeben. Die Gedanken Erics kehrten wieder ins Hier und Jetzt zurück als das lilahaarige Mädchen plötzlich wieder vor ihm auftauchte. nach wie vor befanden sich klitzekleine Schneekristalle in ihrem Haar. Eric wusste gar nicht ob das Strahlen von eben jenen Kristallen ausging oder aber ob es sie selbst war die so strahlte. "Nichts zu danken..." , kommentierte Eric ihre dankbaren Worte. Er war immer wieder froh wenn es Menschen gab die auch für so kleinen Dinge dankbar waren. Nun war es nicht mehr weit bis zur Taverne. Man konnte sie schon sehen und noch bevor die Beiden ihr Zielgebäude betraten stellte sich die lilahaarige Fremde schließlich als Odette vor. Ein wahrlich ungewöhnlicher Name wie Eric fand. Das Mädchen gab Eric gar nicht die Gelegenheit sich ebenfalls vorzustellen. Ehe der Dunkelhaarige ihre Worte überhaupt verarbeitet hatte war sie schon in der Taverne und spähte nach einem freien Platz. Die Wärme der Taverne peitschte ihm förmlich ins Gesicht und Eric musste sich ebenfalls seines Mantels entledigen. Trotzdem genoss er die angenehme Wärme um sich. Es gab im Winter einfach nichts schöneres als sich in die Warme Stube zu begeben und sich bei einem Feuer mit einem warmen Getränk sei es nun Kakao oder Tee aufzuwärmen. Das i-Tüpfelchen wäre dann noch am Fenster zu sitzen, hinauszulinsen und den Schneeflocken beim Tanzen zuzusehen. Eric hatte nicht einmal die Gelegenheit irgendwelche Einwände anzubringen, wenn er welche gehabt hätte, denn Odette nahm ihn bei der Hand und zerrte ihn zu einem der freien Plätze am Fenster. Das Mädchen nahm kein Blatt vor den Mund und hatte auch keine Hemmungen ihn einfach mal eben bei der Hand zu nehmen. "Ja der Platz ist wirklich einmalig. Du hast ihn dir würdig erkämpft." , grinste Eric. Seine Anspielung bezog sich auf das Drängeln durch die Menschenmasse an der Bar. Das Mädchen war eindeutig nicht zu unterschätzen soviel war sicher. Der junge Mann rieb sich beide Hände aneinander und hauchte in seine hohlen Handflächen um sie aufzutauen. Ohne Handschuhe außer Haus zu gehen war vielleicht nicht die beste Idee zumal es ja allgemein bekannt war das es einem bei den Extremitäten als erstes kalt wurde. "Was hat dich in unsere Stadt geführt Odette?" , fragte Eric interessiert und war schon gespannt darauf zu erfahren woher das lilahaarige, interessante Mädchen ursprünglich kam. "Mein Name ist übrigens Eric." Der junge Mann deutete eine Verneigung an auch wenn dies im Sitzen vielleicht nicht ganz so gut rüberkam wie im Stehen.


  • Odette freute sich riesig, als der Fremde sie für die Platzwahl lobte. Und sie freute sich, dass er immer noch grinste. Sie mochte sein Grinsen, sein Lächeln irgendwie. Es war so natürlich und freundlich und wenn man es ansah, dann wurde einem irgendwie ganz warm ums Herz. Ein wenig erinnerte sie das Gefühl an das, das sie verspürte, wenn Lily mit ihrer Laute spielte und wenn Odette ihr dann applaudierte und Lily dann lachte, dann blieb für einen Moment die Zeit zwischen den beiden stehen und Odette würde sich dann immer am Liebsten den ganzen Tag so fühlen. Es war einfach schön, wenn man ein Lächeln geschenkt bekam, dass nur für einen selbst bestimmt war. Und der junge Mann hatte so ein Grinsen, bei dem die Lilahaarige nicht anders konnte als zurückzugrinsen. Als er sich dann die kalten Hände aneinander rieb betrachtete die junge Köchin ihre eigenen. Eigentlich hatte sie fast immer warme Hände. Zur Probe hielt sie die beiden an ihre Wangen und tatsächlich waren sie mollig warm. Lag vielleicht daran, dass sie ihre Finger immer in der Jackentasche gelassen hatte, weil sie ansonsten immer ziemlich schnell fror.
    "Was mich in diese Stadt führt? Ich bin neu hier und habe hier eine Stelle als Köchin bekommen. Meine Schwestern sind mit mir hier her gezogen. Wir waren schon an vielen Orten, aber langsam wurde es Zeit Fuß zu fassen und irgendwo zu bleiben. Das Reisen wird einem irgendwann zuwider und ich brauche eine große Küche um glücklich zu sein.", lächelte sie ihren Gegenüber an, der sich schließlich als Eric vorstellte. "Eric ist ein wirklich schöner Name." Genauso schön wie der Kerl der ihn hat. Sie wischte den Gedanken beiseite und musste kichern, als er bei seiner Vorstellung eine Verneigung andeutete. Er war wirklich was besonderes. "Sind deine Hände noch kalt?", fragte sie schließlich, als der Junge seine Hände wieder zurück auf den Tisch gelegt hatte und nahm sie ganz selbstverständlich in ihre warmen Händchen. Eigentlich waren ihre Hände normal groß, aber im Gegensatz zu Erics waren sie dann doch noch ein wenig kleiner. "Die sind ja eisig kalt! Hast du keine Handschuhe?", polterte die Lilahaarige und kam sich im nächsten Moment vor wie ihre große Schwester. Lil hatte sie ja aufgezogen und hatte dabei auch immer solche Dinge gesagt, während Odette ihrer keinen Schwester Violet nur immer Blödsinn eingeredet hatte. Es dauerte ein bisschen, bis sich die junge Frau wieder mit den Gedanken zurück zum Tisch gebracht hatte und da fiel ihr dann auch auf was sie getan hatte. Es war vielleicht normal die kalten Hände einer Schwester zu wärmen, aber es war auf gar keinen Fall normal das für einen Fremden zu tun. Naja... fast Fremden! "Entschuldige!", entfuhr es ihr, ihre Wangen waren rot angelaufen und schnell zog sie ihre Hände zu sich zurück und hielt sie entschuldigend in die Höhe. "I-ich war wohl etwas neben der Spur.", versuchte sie die Situation noch irgendwie zu retten und da kam dann auch schon die Bedienung auf sie zu. "Was darf's sein?", fragte sie höflich und peinlich berührt sah Odette zu Eric. Wollte er überhaupt noch hier sitzen bleiben oder war es ihm zuwider wie seltsam sie sich heute schon benahm?


    (Irgendwie... sind ihre Haare eher lila, oder? XDD)


  • Eric erfreute sich an dem Lächeln seiner neuen Bekanntschaft. Es war schön jemanden zum Lächeln zu bringen vor allem wenn es ein so hinreißendes Lächeln wie das ihre war. Es gab doch nichts über ein echtes und natürliches Lachen aus vollem Herzen. Aufgesetztes Lachen hatte er schon zur Genüge gesehen und umso erwärmte es sein Herz ein Lachen wie das von Odette zu sehen und vielleicht auch ein Stück weit dafür verantwortlich zu sein. Wie Eric es vermutet hatte lebte das Mädchen noch nicht lange hier. Er kannte selbst noch nicht alle Bewohner der Stadt und so hätte es durchaus auch sein können, dass er sie lediglich noch nie gesehen hatte aber sein Gefühl hatte ihn nicht in Stich gelassen. Bestimmt wäre Odette ihn ansonsten schon früher aufgefallen. "Du bist also Köchin. Ich finde es so bewundernswert wenn man aus ein paar Zutaten etwas so wohlschmeckendes zaubern kann." Eric selbst war weder sonderlich gut noch schlecht in kochen. Er wusste es aber zu schätzen wenn jemand das Talent dazu besaß. Für ihn selbst war kochen nur Mittel zum Zweck. Er brauchte es zum Überleben. Das wars dann aber auch schon wieder. Wenn er das nötige Kleingeld hatte wagte er sich auch ab und an hierher in die Taverne um zu speisen aber meistens warf er ein paar Zutaten die er zu hause hatte in einen Topf und ernährte sich davon. Meistens kochte er sowieso zu viel weil ihm das nötige Nowhow fehlte um die Menge an Zutaten auf die Anzahl an Personen anzupassen. So kam es schon ab und an vor, dass er sich mehrere Tage von dem selben Gericht ernährte. In der Taverne zu speisen war für ihn also eine willkommene Abwechslung. Für Odette musste dies doch schrecklich sein oder nicht? Sie war eine Feinschmeckerin und vermutlich würde ihr erlesener Gaumen sofort Alarm schlagen wenn dem servierten Gericht das i-Tüpfelchen fehlte. "Ich glaube es ist eine ganz andere Erfahrung wenn man mit Freunden oder der Familie reist als wenn man ganz alleine durch die Welt zieht." Es muss sich eindeutig um eine Erfahrung handeln die unbezahlbar war. Zu gerne hätte der junge Mann gewusst ob ihn diese Erfahrung schon einmal zuteil geworden war aber er erinnerte sich nicht. Möglicherweise war es ja auch besser so aber trotzdem sehnte er sich oft nach Kindheitserinnerungen und dergleichen. Eric wusste nicht einmal ob es irgendwo da draußen noch eine Familie gab, die auf ihn wartete. An manchen Tage wurde ihn bei dieser Art Gedanken wieder richtig schwer ums Herz. Als das Mädchen mit dem lilafarbenem Haar plötzlich seine Hände in die ihren legte rüttelte Eric dies wieder aus seinen Gedanken. Ihre Hände waren so angenehm warm. Als wäre es vollkommen selbstverständlich hatte sie seine Hände geschnappt und ihre Wärme mit ihm geteilt. Möglicherweise besaß das Mädchen aufgrund ihrer anderen Herkunft eine ganz andere Mentalität. Sie gang viel offener mit allem um und schien alles andere als zurückhaltend zu sein. Eric hatte schon oft davon gehört das in anderen Ländern auch andere Sitten waren und möglicherweise war dies auch hier der Fall. Er schämte sich ein wenig dafür so viel in diese winzige Beührung hineininterpretiert zu haben. Plötzlich veränderte sich die Stimmung des Mädchens allerdings. Ihr Kopf nahm die Farbe einer überreifen Tomate an und blitzschnell zog sie ihre Hände zurück und hob diese entschuldigend in die Höhe. Ebenfalls etwas verlegen lächelte Eric sie an. "Ist schon in Ordnung..." Das mit der anderen Mentalität war dann wohl doch nicht der Fall. Im selben Augenblick kam auch schon die Bedienung zu Tisch um sich nach den Begehren der beiden Herrschaften zu erkunden. "Für mich einen Früchtetee bitte und was wünscht die Lady?" Gespannt visierte er Odette an. Zumindest war sie noch am Tisch geblieben anstatt vor Peinlichkeit panisch die Taverne zu verlassen. Es wäre doch zu schade wenn ein Treffen wie dieses war aufgrund eines kleinen Zwischenfalls sein Ende nehmen würde.


    (Mein farbenblindes Lu <33)


  • Die Worte über das Kochen schmeichelten Odette ein wenig, weswegen sie etwas verlegen drein schaute. Viele Menschen lobten sie zwar für ihr Essen, denn schließlich schmeckte es fabelhaft, aber es gab nur wenige, die sie dafür bewunderten, dass sie Kochen konnte, ohne vorher ihr Essen probiert zu haben. Umso mehr freute es sie, dass Eric erkannte wie unglaublich faszinierend es war aus ein paar Zutaten etwas ganzes zu machen, über das sich dann alle freuten die es aßen. Und eins wusste Odette: Auch wenn sie vieles nicht konnte und sich oft daneben benahm; Kochen war ihre Leidenschaft und sie war einfach echt gut darin! Was nicht hieß, dass sie nie woanders aß. Sie war auch ab und an ziemlich dankbar, wenn jemand anders für sie kochte. Außer es war Lil. Ihre Schwester war wirklich nicht sonderlich begabt darin, aber ansonsten gab es eigentlich keinen Grund für Odette nicht auch mal irgendwo anders zu essen. Sie mochte es sogar. Dann probierte sie meistens die Gerichte auf der Karte, die sie nicht kannte, nur um sie danach dann zu beurteilen und ab und an fragte sie dann auch nach dem Rezept.
    Über das alleine herum reisen hatte sie sich nie Gedanken machen müssen. Ihre Schwestern waren schon immer da gewesen und meistens hatte Lil das Sagen gehabt, wenn es um etwas ging. Odette konnte sich gar nicht vorstellen wie es wohl war allein umherzuziehen. Da fühlte man sich doch irgendwann einsam, oder nicht? War Eric etwa alleine? Hatte er keine Geschwister? Die Lilahaarige nahm sich vor das in Erfahrung zu bringen, aber jetzt galt es erst einmal die peinliche Situation zu bewältigen, die sie gerade angerichtet hatte und angesichts der Bedienung hatte sie lediglich zwei Möglichkeiten. Die erste war aufzustehen, die Taverne kommentarlos zu verlassen und zu hoffen, dass sie Eric nie wieder über den Weg laufen würde. Die andere war es hier sitzen zu bleiben, etwas zu bestellen und diesen netten, hübschen jungen Mann näher kennen zu lernen. Er selbst hatte bereits seine Bestellung geäußert, also war er wohl nicht daran interessiert wegzulaufen. Was sollte also groß schief gehen? Sie biss sich auf die Unterlippe und lächelte dann mit immer noch roten Wangen Eric an. Er war so ein guter Zuhörer und so ein toller Mensch. Zumindest empfand Odette das so. "Für mich bitte einen heißen Kakao.", bat sie die Bedienung, die beide Bestellungen notiert hatte und sich mit einem Lächeln auf den Weg machte, um die gewünschten Getränke zu holen. "Ich bin manchmal..." Die Köchin sah wieder zu Eric, "Oder besser gesagt ziemlich oft, ziemlich direkt und denke oftmals nicht über meine Handlungen oder Worte nach. Manche sagen ja, dass das eine gute Eigenschaft ist, aber ich kann da nicht immer zustimmen." Sie musste wieder kichern. Schon allein dass sie ihm das erzählte bewies doch nur, dass ihre Aussage stimmte. Violet hätte sie jetzt bestimmt für ihre Ehrlichkeit bewundert, aber Odette machte es ein wenig verlegen. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich irgendwie nackt vor Eric. Unbewusst fing die offene Frau an mit ihrem Haarzopf zu spielen, wobei sie aus dem Fenster starrte. Draußen viel neuer Schnee auf die vielen Wege und Bäume und sie verfolgte die Flocken mit leuchtenden Augen. Sie mochte Schnee einfach...


    (D: Ich hab dich auch lieb! <3)


  • Odette errötete als Eric ihr die Komplimente machte und seine Begeisterung fürs Kochen zum Ausdruck brachte. Wahrscheinlich hatte sie solche Worte schon zu Hauf gehört also wunderte es den jungen Mann das sie seinen Worten dennoch so viel Bedeutung schenkte. Hatte er als Laie auf dem Gebiet überhaupt das Recht solche Worte in den Mund zu nehmen? Er nahm es sich einfach und schämte sich noch nicht einmal dafür. Zu gerne würde er die Kochkünste des Mädchen auch auf herkömmlichen Weg überprüfen aber es wäre wohl unverschämt danach zu fragen nachdem die Beiden sich gerade erst kennengelernt hatten. Eric verkniff sich diese unangebrachte Frage. Möglicherweise würde sich noch eine Gelegenheit auftun um die Kochkünste der Lilahaarigen zu überprüfen obwohl der junge Mann der Meinung war wenn man mit Liebe kochte, war die Hälfte der Arbeit schon getan. Genau diese Liebe fehlte manchen Menschen und darum würden ihre Gerichte niemals so gut schmecken wie sie es vielleicht gerne hätten. Das Mädchen schien aber für das Kochen förmlich zu leben und daher wusste Eric schon, ohne auch nur eines ihrer Gerichte probiert zu haben, dass sie fantastisch waren.
    Erics Gegenüber hatte noch immer leicht gerötete Wangen. Das sie seine beiden Hände einfach so ergriffen hatte beschäftigte sich wohl sehr dabei war das Ganze doch halb so wild. Die Fluchtoption hatte Odette wohl ausgeschlossen da sie bei der freundlichen Bedienung einen Kakao orderte. Eric freute sich weiterhin eine so freundliche und herzliche Gesellschaft zu haben. Eine die sich nicht scheute ihre Gefühle freien Lauf zu lassen. Sie war so sagenhaft ehrlich und obwohl sie scheinbar alles von sich offen legte fand der junge Mann sie kein Stück uninteressanter. Ganz im Gegenteil. "Du musst dich nicht erklären. Es ist doch vollkommen okay so wie du bist." Jeder war anders und das war auch gut so weil genau diese Individualität machte das Leben so interessant. Odette zwirbelte ihre Haare uns schielte aus dem Fenster. Mit strahlenden Augen beobachtete die Lilahaarige die herabfallenden Schneeflocken. "Ein wunderschöner Anblick..." Erics Augen waren auf Odette gerichtet anstatt aus dem Fenster. Wahrscheinlich war er sich selbst unsicher ob er mit seiner Aussage den herabfallenden Schnee oder aber die Lilahaarige meinte. "Wo sind deine Schwestern und du untergekommen?" , erkundigte sich Eric schließlich und stützte seinen Kopf an einer Hand auf. Möglicherweise hatten sie ja Verwandte hier und konnten dort kostenlos nächtigen oder aber sie taten es Eric gleich und halfen bei gewissen Unternehmen aus um dort auch unterkommen zu können.

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