• Gerade als Bianca sich der Entspannung völlig hingab, drückte jemand die Türschnalle nach unten. Welch Glück, dass Bianca abgesperrt hatte. Das fehlte gerade noch, dass einer von diesen unfähigen Bediensteten sie hier beim Entspannen störte. Augenblicklich verkrampften sich die Muskeln der Blauhaarigen wieder doch bevor sie den Störenfried für dieses unangebrachte Verhalten tadeln wollte, ertönte die Stimme ihrer Cousine. Sophia. Bianca riss die Augen weit auf. Sie war endlich wieder Zuhause. Ihre Stimme klang zwar schwach aber sie war wohlauf. Die angespannten Muskeln lockerten sich im warmen Badewasser wieder. Wie schön das es ihr gut ging, sie hier in der Villa war und all das hoffentlich ein Ende hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen der wohlhabenden Schönheit. Innerlich machte sich Bianca jedoch noch immer Gedanken darüber wie es dazu gekommen war, wer dahinter steckte und was überhaupt wirklich passiert war. Sie war vor Ort gewesen aber noch immer war dieses Geschehen ein einziges Rätsel. Ob Andere mehr wussten. Den Hintergrund kannten. Ein leises Lachen entfuhr dem Mädchen mit den Korkenzieherlocken. Als ob. Dieses dümmliche Bauernvolk wusste gar nichts. Die Gedanken Biancas verflüchtigten sich und sie legte ihren Kopf in den Nacken. Wie angenehm dieses Bad war, wie gut es tat. Für eine Weile nickte das Mädchen sogar ein, doch die innerliche Angst, dass ihre haut davon runzelig werden könnte, weckte sie wohl wieder auf.
    Bianca erhob sich aus der Badewanne und hüllte ihren zarten Körper in ein großes Badetuch. Mit dem Badetuch und einem weiteren Handtuch bekleidet, welches Bianca um ihre Haare gewickelt hatte, stolzierte sie in ihr Zimmer. Es dauerte eine Weile bis sich die wohlhabende Miss für ein Kleid entschieden und sich mit diesem bedeckt hatte. Es war ein prachtvolles und beeindruckendes Kleid aber dennoch war die verwöhnt Göre nicht zufrieden damit. Bianca konnte es kaum erwarten ihren Vater um neue Kleider zu bitten. Für diese tragische Zeit und ihre Aufopferungsbereitschaft hatte sie mindestens zehn neue, teure und einzigartige Kleider verdient. Selbstverständlich mit dazu passenden Accessoires und Schmuck.
    Als Bianca mit ihrem Outfit schließlich zufrieden war, setzte sie sich vor ihren Schminkspiegel und betrachtete ihr Spiegelbild. Sie sah immer noch sehr erschöpft aus aber wesentlich besser als vor ihrem Bad soviel war sicher. Die Adelstochter griff nach der Haarbürste und kämmte sorgfältig ihr seidiges Haar. Irgendwie musste sie dabei an ihre Zofe Tabatha denken. Oh wie lang war es nun schon her? Jahre? Es kam der Schönheit wie eine Ewigkeit vor und plötzlich konnten sie die zahlreichen Schmuckstücke in ihrem Schmuckkästchen auch nicht wieder aufheitern. dennoch legte Bianca sich eine Kette um und machte sorgfältig ihr haar, wie es einst Tabatha gemacht hatte. Wie oft hatte die Adelstochter ihre Zofe dabei beobachtet und konnte sich so einige Tricks abschauen. Dennoch hatte Bianca immer das Gefühl, dass es nicht das Selbe war. Wortlos erhob sich das Mädchen und verließ ihr Zimmer. Mit leisen Schritten spazierte sie vorbei an den übrigen Zimmern, bis sie vor Sophias Zimmer zum Stillstand kam. Ihre Tür stand einen Spalt offen und so lugte Bianca nahezu automatisch in das Innere. Ihre Cousine hatte sich auf ihrem Bett niedergelassen und kämmte gerade sorgfältig ihr Haar. Auch sie schien müde, erschöpft und ausgelaugt. Bianca blieb schließlich im Türrahmen stehen aber öffnete die Tür nachdem sie geklopft hatte etwas mehr. "Du bist wohlauf..." Eine einfache Feststellung, über welche die Adelstochter glücklicher war als sie jemals zugegeben hätte. Schließlich betrat Bianca das Zimmer Sophias und nahm ihr wortlos die Haarbürste ab. Bianca nahm ebenfalls auf dem Bett der Anderen Platz und kämmte schließlich das lange Haar Sophias. Es war wundervoll, schimmerte als wären zahlreiche Edelsteine darin verstreut. Die Bürste ließ sich leicht durch das Haar ihrer Cousine führen, zeigte keinerlei Widerstand.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.pngBei Bianca


    Still saß Sophia auf ihrem Bett und ließ die Bürste durch ihr Haar gleiten. Eigentlich waren bereits alle Knoten heraus gebürstet, doch die Adelstochter hing eher ihren Gedanken nach als ihrer Tätigkeit die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Es stellte sozusagen eine nebensächliche Beschäftigung dar, welche man irgendwann gar nicht mehr wahrnahm. Vielmehr betrachtete sie das Bild, welches ihr Verstand aus den Erinnerungen der letzten Stunden vor ihr geistiges Auge malte. Wie ein Film, der stetig von vorne begann, wenn er geendet hatte, zeigte sich immer wieder die Situation am Polisee. Wie ihre Schwester als geisterhafter Schemen aufgetaucht und sie sowie Alicia gewarnt hatte. Die zahlreichen Sensengeister. Barrett. Immer wieder fühlte sie ihre eigene Verwirrung, die alles einnehmende Furcht, brennende Verzweiflung und auch die Erleichterung, als er aufgetaucht war. Wie aus dem Nichts. Und nun … nun war er wieder fort. Und sie hatte nicht einmal die Gelegenheit gehabt zu fragen, wo er so lange gesteckt hatte. Ein kleiner Teil ihres Bewusstseins war sich jedoch nicht einmal sicher, ob Barrett überhaupt dort gewesen war, oder ob die lähmende Angst Trugbilder gesponnen hatte.
    Als plötzlich eine vertraute Stimme an ihr Ohr drang, erschrak sie etwas, hob ruckartig den Kopf und hielt in ihrer Bewegung inne. Bianca stand auf der Türschwelle. Ein seichtes Lächeln schlich sich auf Sophias Lippen. Langsam ließ sie die Hände samt Bürste in ihren Schoß sinken. „Ja, ich denke schon.“ Zwar war die Schnittwunde an ihrer Schulter noch nicht ganz verheilt, doch schmerzte diese nicht allzu stark. Ein leisen pochen sowie ein Wärmegefühl und leichtes Spannen der Haut, wenn sie ihren Arm bewegte; sonst nichts.
    Es überraschte die junge Dame ein wenig, dass ihre Cousine nicht nur ihre Räumlichkeiten betrat, sonder sich zudem neben ihr auf dem Bett nieder ließ, die Bürste aus ihren Händen nahm und begann ihr Haar zu kämmen. Für eine kurze Weile schloss Sophia die Augen und eine Stille trat ein, die mit jeder verstreichenden Sekunde ein wenig unangenehmer wurde. So lange war es bereits her, dass beide adligen Frauen solch vertrauten Moment teilten. Sophia war sich nicht einmal sicher, ob Bianca ihr überhaupt schon einmal die Haare gekämmt hatte.
    „Du warst auf der Insel, oder?“, unterbrach sie schließlich die seltsame Stille mit leiser Stimme. „Mussten viele … ihr Leben lassen?“ Normaler Weise war es ihr relativ egal was mit Menschen geschah, die sie überhaupt nicht kannte, doch die ominösen Vorfälle von Monsterangriffen häuften sich auf eine Art und Weise, die ihr ganz und gar nicht gefielen und Furcht nach ihrem Herzen greifen ließ. „Hast du gesehen, was die Ursache für all das war…?“ Wollte sie das wirklich wissen? Ein Teil ihres Bewusstseins bejahte diese Frage, ein anderer sah der Antwort ihrer Cousine bangend entgegen. Fragen über Fragen tummelten sich in ihrem Kopf. Hatte sie bereits zu viele gestellt? Konnte Bianca überhaupt all das beantworten? Nichtsdestotrotz gab es noch eine Sache, die Sophia unbedingt wissen musste und folglich nach einer entstandene Pause auch zusätzlich aussprach: „Du Bianca? Ich weiß das klingt bestimmt albern, aber … hast du auch einen Geist einer dir bekannten Person gesehen?“ Oooh, hoffentlich würde sie ihr Verwandte jetzt nicht für psychisch labil erklären.


  • Langsam ließ Bianca die Bürste sinken und legte sie zur Seite. Wortlos begutachtete die Adelstochter das lilafarbene und glänzende Haar ihrer Cousine. Sie waren Verwandte und lebten sogar im selben Haus. Dennoch war da eine ungreifbare Entfernung zwischen den beiden wohlhabenden Fräulein. Beide hatten kein großes Interesse aneinander gehabt. Sie waren immer zu unterschiedlich gewesen und hatten somit kaum Gesprächsstoff gehabt. Tragische Ereignisse machten es möglich, dass sie zueinander fanden und nicht weiter nebeneinander her lebten. Irgendwie ein schrecklicher Gedanke aber dennoch entsprach er der Wahrheit und diese Tatsache schnürte Bianca die Kehle zu auch wenn sie sonst immer nur an sich selbst dachte und auch allgemein dafür bekannt war sich nicht um Andere zu kümmern. Erst jetzt, als die drückende Stille zwischen den beiden Mädchen, fiel Bianca auf das Sophia an der Schulter verletzt war. Langsam streckte die Schönheit ihre Hand nach der Schulter ihrer Cousine aus, stoppte aber kurz vorher und zog ihre zierliche Hand wieder zurück. "Tut es sehr weh?" die porzellane Haut der Anderen war durch diese unschöne Verletzung ruiniert. Langsam erhob Bianca sich von dem großen und prachtvollen Bett der Lilahaarigen und entfernt sich wenige Schritte von ihr, sah sich im Zimmer unbewusst um und bemerkte ein weiteres Mal, wie fremd sie sich eigentlich waren. Wann hatte Bianca diesen Raum das letzte Mal betreten? Sie konnte sich nicht erinnern. War sie überhaupt schon einmal hier gewesen. Sanft strich sich das Mädchen mit den Korkenzieherlocken über den Oberarm. Ihr Blick war auf einen unbestimmten Punkt gerichtet während in ihrem Kopf die Frage der Anderen widerhallte. "Ja das war ich...aber es waren so Viele dort. Es kam gar nicht zu einem Kampf." Die Stirn der adeligen Schönheit legte sich in Falten. Es war seltsam. Genau so hatte sie auch schon vor Ort empfunden. "Ein Mann mit Maske war dort. Wir haben ihn bei einem Zauber unterbrochen..." Bianca hatte die Anderen nicht gesehen. Sie hatte nicht erkannt welchen Zauber der Zauberer angewandt hatte, bei welchem Zauber er unterbrochen wurde. Wahrscheinlich würde die Adelstochter an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifeln, wenn sie die Toten erblickt hätte, welche ganz offensichtlich nicht mehr zu eben jener Gruppe gehörten. Die Blauhaarige ließ ihre Schultern sinken. Irgendwie hatte sie das Gefühl die Andere zu enttäuschen. Sie war anwesend, bereit zum Kampf gewesen aber sie hatte keinerlei Informationen, war einfach froh gewesen wieder dort weg zu kommen. Bianca schüttelte den Kopf. Nun war nicht die Zeit um im Selbstmitleid zu baden. Sie war schließlich eine stolze Angehörige der Adelsfamilie und brauchte sich nicht dafür zu schämen. Gerade als Bianca wieder ein für sie typischeres Verhalten an den Tag legen wollte fragte Sophia sie etwas womit sie niemals gerechnet hätte. Rasch wandte sich Bianca der Lilahaarigen zu und sah sie mit großen Augen an. Jegliche Farbe, die ohnehin kaum vorhanden war, war aus ihrem Gesicht entwichen. Die Adelstochter war kreidebleich geworden und musste beinahe darauf achten nicht das Bewusstsein zu verlieren. Unbewusst hielt sich die Blauhaarige am Stuhl fest, welcher vor dem Schminktisch ihrer Cousine sein Dasein fristete. Lange dauerte es bis das sonst so taffe Mädchen wieder in der Lage war die richtigen Worte zu finden oder überhaupt Worte über die Lippen zu bringen. "W...was?" War es doch nicht nur Einbildung gewesen. War es doch keine Halluzination, weil sie sich zu sehr in die ganze Sache hinein gesteigert hatte? Das konnte nicht wahr sein. "D-du etwa auch?" Wen hatte Sophia gesehen? Wie war das überhaupt möglich? Es gab keine Geister. Nein das konnte nicht sein.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]Mit Bianca in ihrem Zimmer


    Ein wenig irritiert blinzelte die blaublütige Dame, da sie im ersten Moment den Zusammenhang zwischn Biancas Frage und ihrer Verletzung nicht sofort herstellen konnte. Doch einige Sekunden später schüttelte sie zaghaft den Kopf, was ihr seidenes Haar, welches teilweise über ihre Schulter fiel, dazu veranlasste der Bewegung in einer seichten fließenden Welle zu folgen. Ja, es tat noch ein wenig weh, doch die Tatsache, dass es Menschen gab, die vermutlich deutlich stärkere Wunden oder gar den Tod erlitten hatten, zwang Sophia unwillkürlich dazu nicht zu jammern, wie sie es sonst so gerne bei jeder Kleinigkeit tat. Da ihre Cousine sich nun vom federweichen Bett erhob und einige Schritte in den Raum machte, war sie sich nicht sicher, ob die befangene Geste überhaupt von ihr wahrgenommen wurde. Folglich zwang sie sich noch ein etwas stockendes ‘Nein’ über ihre Lippen zu bringen.
    Ein paar stille Minuten verstrichen erneut in denen die Adelstochter ein wenig unbehaglich auf ihre im Schoß gebetteten Hände starrte, mit denen sie am teuren Stoff ihres Kleides nestelte.
    Sofort hob sie interessiert und auch gespannt den Kopf, als ihr Gegenüber nun doch noch ihre ersten Fragen beantwortete. Die Worte und deren Sinn überraschte sie jedoch etwas. Kein Kampf? Wie seltsam. Eigentlich hatte sie fest damit gerechnet, dass ihre Cousine ihr nun eine spannende und zugleich beängstigende Geschichte erzählen konnte, doch offenbar waren die alles entscheidenden Augenblicke nicht so spektakulär gewesen, wie erwartet. Die Vorstellung eines Mannes mit Maske der Zauber wirkte, wühlte jedoch unschöne Erinnerungen an ihre Entführung mit weiteren Dorfbewohnern auf. Ihre Hände ballten sich nun fest um den Stoff ihres Kleides, während sie die Augen betont fest verschloss und energisch versuchte das Bild des unheimlichen alten Mannes in der dunklen Höhle wieder aus ihren Gedankengängen zu verbannen.
    Kurz nachdem Sophia die Augen wieder geöffnet, den Blick gehoben und Biancas Rücken fokussiert hatte, wandte diese sich ruckartig zu ihr um, offenbar deutlich aufgewühlt von der letzten Frage Sophias. Einerseits freute es die zierliche junge Dame, dass ihre Cousine in den vergangenen Stunden wohl ähnliche Erfahrungen gemacht hatte. Andererseits erschreckte sie die heftige Reaktion Biancas ein wenig, weshalb sich Sorge, Verwunderung, aber auch ein wenig Neugierde in ihren Gesichtszügen spiegelte. Sie wollte etwas sagen, ihre Lippen öffneten sich ein wenig, doch sie fand auf die Schnelle keine geeigneten Worte, um sie zu beruhigen. Stattdessen schloss sie den Mund wieder, erhob sich und machte ein paar Schritte auf Bianca zu. Sie wusste nicht recht wieso, doch sie kam dem Verlangen, ihrer Cousine sowie sich selbst ein wenig Geborgenheit zu schenken, nach, schloss langsam die Arme um sie und zog sie zaghaft an sich.
    Einige Sekunden herrschte Stille in denen Sophia versuchte ihre Gedanken zu ordnen. “Ich war am Polisee, als alles anfing.”, begann sie schließlich ihre Erzählung und ließ im selben Atemzug wieder von Bianca ab, da sie befürchtete es könnte ihr unangenehm sein. “Alicia war - zu meinem anfänglichen Bedauern - auch dort. Der Himmel verdunkelte sich plötzlich. Es stürmte und regnete sehr stark. Und kurz bevor diese ganzen Sensengeister auftauchten ... “ kurz hielt sie inne, versuchte ihr immer schneller schlagendes Herz durch tiefes Ein- und Ausatmen zu beruhigen. “kurz davor war dort ein seltsamer Schemen auf dem Wasser des Sees. Ich dachte erst ich würde mir das nur einbilden, aber … sie war da. Es war Eliza. Meine Schwester!” Ein ernster und auch energischer Ausdruck zierte ihre violetten funkelnden Augen, während sie Bianca fest in die Augen sah. “Sie hat uns vor den Monstern gewarnt. Sie war da, ich schwöre es! Alicia hat sie auch gesehen. Aber … ich weiß wirklich nicht, was das alles zu bedeuten hat.” Betrübt sah Sophia gen Boden. Der Gedanke an ihre Schwester schmerzte sie. Nur zu gern würde sie auf die drängende Frage nach dem Warum in ihrem Herzen eine Antwort bekommen. Doch sie bezweifelte, dass ihre Cousine mehr wusste.


  • Sophia log. Natürlich tat sie es. Man musste die Adelstochter noch nicht einmal sehr gut kennen um dies festzustellen. Das Mädchen mit dem lilafarbenem Haar versuchte sich unnötigerweise zusammenzureißen, Bianca etwas vorzuspielen. Beinahe musste die Unverletzte mit den Augen rollen. Sophia stellte immer das Wohl des Volkes über ihr Eigenes. Etwas derart Törichtes würde Bianca niemals einfallen. Die Haltung ihrer Verwandten und auch ihre Mimik wies ganz klar daraufhin, dass ihre Verletzungen schmerzten aber das Mädchen mit den Korkenzieherlocken ließ das Schauspiel der Anderen unkommentiert und begutachtete sich stattdessen beiläufig im Spiegel. Sie selbst wirkte wesentlich frischer aber immer noch sehr müde. Ein Wellnesstag würde dem Teint der verzogenen Göre bestimmt gut tun. Mit den Fingerkuppen strich sich Bianca über ihre porzellanfarbene Haut.
    Die Minuten verstrichen während Sophia stumm am Bettrand saß und sich Bianca wortlos im Spiegel betrachtete und eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger wickelte, nur um sie gleich danach wieder los zu lassen. Die beiden Fräuleins hatten sich nicht viel zu sagen. Ihr Verhältnis war schon immer eher angespannt gewesen und sie hatten kaum Worte miteinander gewechselt. Erst diese Tragödie hatte die Beiden zusammen geführt, hatte diese Situation hier überhaupt erst hervorgebracht. Wie das Schicksal so spielte. Wahrlich faszinierend. Bianca wusste selbst nicht woher diese Distanz zwischen den Adelstöchtern rührte. Kam es durch die unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale der Beiden? Gut möglich. Eine Frage, die sich nicht so leicht beantworten ließ. Diesen und ähnlichen Gedanken hing die Blauhaarige nach, während die Stille im Zimmer vorherrschte.
    Erst die Frage ihrer Cousine ließ Bianca hochschrecken. Zuerst konnte es Bianca nicht glauben. Immer wieder wiederholten sich die Worte der Anderen in ihrem Kopf aber sie veränderten sich in keinster Weise. Es blieben die Selben. Sie hatte sich nicht verhört. Es dauerte ein wenig, bis sich die Blaublütige vom ersten Schock erholt hatte. Wieder war sie mit der Situation am Strand konfrontiert. Wieder war ihre Kehle wie ausgetrocknet und zugeschnürt. Es war der Schönheit nicht möglich zusammenhängende Worte über die Lippen zu bringen. Im ersten Moment war es lediglich ein Stammeln bis sich schließlich doch ein einziges Wort formte. Das Herz der sonst so gefühlskalten Bianca pochte wie wild. Ihre meerblauen Augen hatten die ihrer Cousine regelrecht gefangen genommen. Die Fingernägel der Blauhaarigen hattn sich in ihrem sündhaft teurem und besonders schönem Kleid festgekrallt. Bianca wagte es nicht den Griff zu lockern aus Sorge den Halt zu verlieren. Sophia setzte zum Wort an, ihre schmalen Lippen hatten sich geöffnet und die Augen Biancas hingen förmlich daran doch die Lilahaarige blieb stumm. Schien von der Situation mindestens so irritiert zu sein wie Bianca selbst. Natürlich. Es war nur zu verständlich aber dennoch brannte die blauhaarige Schönheit darauf die Version ihrer Cousine zu erfahren. Sophia erhob sich von ihrem Bett und machte einige Schritte auf das Mädchen mit den Korkenzieherlocken zu bis sie vor ihr zum Stillstand kam. Bianca musste ihren Kopf in den Nacken legen um ihrer Cousine weiterhin in die Augen blicken zu können. Behutsam zog Sophia den zarten Körper der Blauhaarigen an sich, welche dies einfach geschehen ließ. Die Muskeln des Fräuleins ließen etwas locker und genau jetzt wusste Bianca, dass nicht der Sessel auf dem sie saß oder gar ihr wundervolles Kleid ihr Halt gaben. Nein. Es war Sophia. Vorsichtig und zögerlich schloss auch Bianca ihre Arme um ihre Leidensgenossin und verharrte eine Weile in dieser Position. Die zarten Lippen der Lockenträgerin formten lautlos den Namen ihrer Cousine. Es dauerte nicht lange und die Lilahaarige begann zu erzählen. Wortlos lauschte die Andere ihren Worten. Im Rahmen der Erzählung löste sich Sophia wieder von ihrer Cousine aber unterbrach ihre Erzählung nicht. Es kostete das Mädchen Kraft das Geschehene wieder zu geben. Als die Erzählerin die Luft anhielt erwischte sich Bianca dabei wie sie es ihr gleich tat. "Eliza!" Der Name der für tot geglaubten platzte regelrecht aus Bianca heraus. Sehr lange hatte sie diesen Namen nicht mehr in den Mund genommen. Es fühlte sich seltsam an ihn zu benutzen wie ein Fremdwort. Sie hatten sich zwar nicht sonderlich nahe gestanden aber die Blauhaarige konnte sich in etwa vorstellen wie sich ihre Cousine fühlte. Der Verlust eines sehr wertvollen Person war etwas furchtbares. Eliza und auch Max hatten damals ihr Leben gelassen aber das hatte Bianca nicht so sehr mitgenommen wie der Tod ihrer Zofe. Allein bei dem Gedanken an sie schmerzte das Herz der Adelstochter.
    "Ich war am Strand als ich diese... Begegnung hatte." Bewusst zögerte die Schönheit bei diesem einen Wort. Wie sollte man es sonst beschreiben? Sie wusste es nicht und hatte sich deshalb für dieses Wort entschieden. "Auch dort zog der Sturm in Windeseile auf und ich wollte in einer Strandhütte Schutz suchen." Bianca schauderte bei dem Gedanken an diesen Tag. Es war so unheimlich. "Die Tür öffnete sich wie durch Geisterhand..." Erneut suchte das Mädchen mit den Korkenzieherlocken den Blickkontakt. "In der Hütte da stand sie. Sie hatte dort auf mich gewartet um mir eine Nachricht zu überbringen." Der Blickkontakt zu ihrer Cousine verlor sich und stattdessen starrte Bianca ins Nichts während ihr stumm einige Tränen über die Wangen liefen. "Cammy.Sie hatte das Gesicht des Mädchens direkt vor Augen. Schemenhaft hatte sie sich in der Ecke der Hütte aufgehalten und lediglich zwei Namen ausgespuckt. "Mit schwacher Stimme hatte sie meinen und ...Kyles Namen genannt. Ich weiß nicht was sie damit sagen wollte bis heute nicht..." Vorsichtig wischte Bianca die Tränen beiseite und wandte sich wieder Sophia zu. "Aber sie sind doch tot. Wie können sie..?" Auch wenn der Gedanke an einen Verstorbenen schmerzhaft war so war das Auftauchen ihrer Geister noch viel schmerzhafter.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]In ihrem Zimmer bei Bianca


    tut mir schrecklich Leid, dass du so lange warten musstest! T__T


    Schweigend musterte Sophia die Gesichtszüge ihrer Cousine, während diese nun ebenfalls ihre Begegnung mit einem Geist, den sie kannte, schilderte. Zugegeben hatte es sie wirklich ein wenig überrascht, als Bianca ihre Umarmung erwidert hatte. Doch die Verwirrung und die Tränen in ihren Augen, zeigte wohl, dass sie in ihrem Inneren nicht so kühl war, wie sie sich oft nach außen hin gab. Mit Sorge betrachtete die zierliche Dame die bebenden Lippen ihrer Verwandten. Sie schien das alles noch viel mehr mitzunehmen, als sie selbst.
    Cammy … . Ein Name, der Sophia kein Begriff war (oder liege ich falsch? Sagt Bescheid, wenn doch!). Angestrengt suchte sie in ihrem Kopf nach einer Gestalt, einem Gesicht oder irgendetwas, dass sich mit diesem Wort verbinden ließ, doch es gab nichts. Aber auch wenn sie dieses Mädchen nicht kennen mochte, so schien sie für Bianca eine sehr intensive Bedeutung zu haben, welche ihre Gefühle und Empfindungen gänzlich durcheinander wirbelte.
    Vorsichtig hockte die Adelstochter sich vor den Stühl auf dem ihre Cousine saß, um nicht weiterhin auf sie herabblicken zu müssen. In der selben Bewegung ergriff sie die behandschuhte Hand dieser und drückte sie leicht. Eine kleine Geste, die Trost spenden sollte. Ob es funktionierte, vermochte Sophia nicht zu sagen, doch sie hoffte es. Es kam nicht oft vor, dass sie diese bitteren Tränen auf den hellen Wangen zu Gesicht bekam. Sie hatte das Gefühl einen sehr wunden Punkt im Herzen ihres Gegenübers getroffen zu haben, den nicht viele Menschen zu Gesicht bekamen. Aus diesem Grund fühlte sie sich auf eine eigenartige Art und Weise peinlich berührt und irgendwie fehl am Platz. Ihr kam es fast so vor, als würde Bianca in Unterwäsche vor ihr sitzen, weshalb die violetten Augen unwillkürlich über ihre schlanke Gestalt zuckten, um sich zu vergewissern, dass dem nicht so war. Gleichzeitig fühlte sie sich aber auch in gewisser Weise geehrt, dass sie nun zu dem wohl recht kleinen Personenkreis gehörte, für den Bianca bereit war ihre stolze Maskerade abzulegen.
    Ein seichtes trauriges Lächeln zierte nun die schmalen Lippen Sophias.
    Vermutlich sollte sie nun etwas sagen, irgendetwas erwidern, doch in ihrem Kopf herrschte ein undurchdringbares Durcheinander. Die Worte, nach denen sie suchte, entglitten ihren Gedanken viel zu schnell als dass sie diese ordnen und zu sinnvollen Sätzen formen konnte.
    Beide Damen schwiegen eine Weile, ehe die Adelstochter mit dem violetten Haar sich erhob, eine Schublade ihres Schminktisches öffnete und ein mit Spitze verziertes Taschentuch hervor holte. Das weiße säuberlich gefaltete Stückchen Stoff reichte sie schließlich Bianca, damit diese ihre Tränen trocknen konnte. Dann schritt sie langsam zum Fenster hinüber und blickte hinaus in den Garten. “Weißt du …”, begann sie nach einer kurzen Weile, “ich wünschte ich wüsste auf diese Frage eine Antwort. Aber … ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung.”
    Vor ihrem geistigen Auge begann erneut das Gesicht ihrer geliebten Schwester zu tanzen. Schnell schloss sie diese und versuchte den Kloß in ihrem Hals hinunter zu schlucken. Bestimmt hing das Auftauchen der Verstorbenen irgendwie mit all diesem angsteinflößenden Dingen zusammen, die vor kurzem passiert waren. Doch darüber wollte sie nun nicht schon wieder nachdenken. Ablenkung … ja, dass wäre jetzt wohl am Wichtigsten.
    Sophia wandte sich wieder ihrer Cousine zu und versuchte sich an einem heiteren Lächeln. “Wie wäre es, wenn wir ein wenig spazieren gehen? Etwas frische Luft tut uns doch bestimmt gut.”


  • Schweigen lag in der Luft. Sie hing zwischen den beiden de Sainte-Coquilles wie eine düstere Gewitterwolke. Die Erzählungen der jeweils Anderen musste erst einmal verdaut werden, da man derartige Geschichten glücklicherweise nicht jeden Tag erlebte oder zu hören bekam. Bianca entgingen die teilweise irritierten Blicke ihrer Cousine nicht. Sie hatte sie bisher noch niemals dermaßen aufgelöst gesehen und wenn es nach Bianca ging, dann würde sie es auch ganz schnell wieder rückgängig machen. Ein Moment der Schwäche. Völlig ohne ihre bekannte kalte Art und Weise. So etwas durfte ihr nicht noch einmal passieren. Sie war geschwächt und übermüdet. Hatte einen schlechten Tag. Eine miese Woche. Alles nur Ausreden. Wortlos nahm das Mädchen mit den Korkenzieherlocken das Taschentuch ihrer Cousine entgegen und tupfte sich die Tränen weg, welche ihr über die Wange gelaufen waren. Sie mied es mit Sophia Blickkontakt zu haben. Sah in ihren eigenen Schoß und spielte mit dem tränenbenetzten Taschentuch in ihren Händen. Die Lilahaarige hockte sich neben sie und hielt ihre Hand. Eine zärtliche und tröstenden Geste aber dennoch war sie Bianca unangenehm. Sie stieß die Hand ihrer Verwandten nicht weg aber wandte ihren Blick ab und unterdrückte Tränen, die erneut in ihr hoch krochen, gekonnt. Bianca atmete gezielt ein und aus. Beruhigte sich langsam aber sicher wieder und hatte ihre Gefühle wieder in einer imaginären Truhe gesteckt und mit einem dicken Schloss versperrt.
    Wotlos erhob Sophia sich schließlich und schritt in Richtung Fenster. Ihr Blick war nach draußen gerichtet als würde sie dort die Antwort auf die zahlreichen Fragen finden, die in den Köpfen der Adelstöchter herum spukten. Natürlich lag die Antwort nicht vor dem Fenster der Villa. Die Stimmung war gedrückt und auch Sophia schien mit ihren Erinnerungen zu kämpfen zu haben, versuchte sie aber zu verdrängen. Wahrscheinlich keine so schlechte Idee. Bianca sollte die Erscheinung einfach vergessen. Cammy war tot und mit ihr waren auch die Streitigkeiten begraben. Es hatte keinen Sinn einen Groll gegen eine Tote zu hegen. Dies würde Bianca keinen Frieden bringen.
    Als Sophia wieder zum Wort ansetzte hob Bianca ihren Kopf und wandte sich in ihre Richtung. Ablenkung war vielleicht keine schlechte Idee. Waren sie doch die Familie, die sich auf Grund des immensen Reichtums am besten ablenken konnte. Früher hatte es Bianca doch auch immer so getan. Sie hatte ein schlechtes Erlebnis und kaufte sich schöne Dinge um sich wieder gut zu fühlen. Das elende Bauernvolk nervte sie und sie griff erneut zum Geldbeutel und kaufte sich wundervollen und sündhaft teuren Schmuck, den sie bei ihren Spaziergang durch die Stadt trug um den Bauern zu zeigen, wer hier wieviel wert war. Bianca hatte Gefallen an der Idee ihrer Cousine. Ablenkungen hatten schon ihr ganzes Leben lang funktioniert also warum nicht auch jetzt. Das Lächeln Sophias wirkte falsch und aufgesetzt aber sie bemühte sich zumindest die Stimmung zu heben. Warum genau Bianca dieses falsche Lächeln erwiderte, wusste sie nicht so recht. Vielleicht wollte sie ihre Verwandte einfach nicht enttäuschen oder aber sie hielt den Vorschlag der Anderen wirklich nicht für sooo schlecht.
    Schließlich erhob sich das Mädchen mit den Korkenzieherlocken und ging in Richtung Zimmertüre, wo sie kurz anhielt um ihr mit einem Nicken ihr Einverständnis zu zu sichern. "Ich muss mich nur noch kurz frisch machen..." 
    Schließlich ging Bianca zurück in ihr Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Sie lehnte sich gegen die Innenseite der Türe und atmete erneut tief ein und wieder aus. Sie musste wieder an Stärke gewinnen. Sie war Bianca da Sainte-Coquille. Sie gehörte zur mächtigsten Adelsfamilie der Stadt und da durfte ihr so etwas nichts ausmachen. Sie war stark. Sie musste dieses seltsame Gefühl in ihrer Brust einfach unterdrücken, dann würde es wieder verschwinden. Schließlich stieß sich das Mädchen von der Türe ab und warf einen letzten Blick in den Spiegel, welcher in ihrem Zimmer hing und ihr zeigte, dass sie wirklich atemberaubend aussah. Sie verpasste ihrem Äußeren den letzten Schliff und verließ schließlich ihr Zimmer um Sophia in der Eingangshalle zu treffen und mit ihr gemeinsam die Villa zu verlassen

  • [Rosalind] ~ kommt mit Max an


    [IMG:http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/rosalindhappyte6d1csa3pu9.png]


    Als sie dort bei Kohaku saß und sich unterhielt, hätte die Adelstochter nie im Leben mit dem gerechnet, was kurz darauf geschah. Ein mehr als nur bekantes Gesicht kam an ihren Tisch, welches ihr fast die Tränen in die Augen trieb. Sie hatte sich nicht geirrt. Er war wieder da! Max war wieder am Leben! Es passierte wie von selbst, dass ihr Bruder ihren Rollstuhl nahm und mit einem abschätzigen Blick zu Kohaku und etwas abwertenden Worten mit der Blauhaarigen aus der Taverne in Richtung Villa verschwand. Erst, als die kühle Nachtluft ihr in das zarte Gesicht schlug, realisierte, was da gerade passiert war. "Sie ist nicht einfach eine 'Andere', sie ist meine Freundin." Flüsterte sie. Rosalind war zu durcheinander um wirklich böse zu ein oder zu klingen. In stillem Schweigen schob Max sie zurück zur Villa. Als sie den Eingangsbreich betraten seufzte Rosalind auf. Sie konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. "Max.." Schluchzte sie. "Wie.. ist das möglich?" Es waren Tränen der Freude, ihren Bruder wiederzusehen. Er mag anderen gegenüber ziemlich abgehoben und arrogant sein, aber zu seiner Familie war er anders. Und Rosalind liebte ihren Bruder. Sehr. Eine heiße Träne kullerte ihre Wange hinunter, doch anstatt sie wegzuwischen, ließ Rosalind sie fallen. Was war schon so schlimm daran? Schließlich war Max totgeglaubt, Sie war bei der Beerdigung gewesen! Ihr Kopf schmerzte, ihr Herz hämmerte. Das war so surreal, wie ein Traum, der in Erfüllung ging. "Ich will dich ansehen." Ich muss. Verkündete Rosalind mit überraschend ruhiger Stimme an ihren Bruder, den Kopf starr nachvorne gerichtet. Sie musste sich vergewissern, dass es wirklich er war und kein Hirngespenst.

  • NPC [Max] & Rosalind


    [IMG:http://orig08.deviantart.net/1970/f/2016/358/6/0/max_trans_by_akinasanni-dasq70f.png]


    Eine Freundin, soso. Max schüttelte nur den Kopf über diese naive Aussage, die sein Schwesterherz da traf. Rosalind freilich konnte dies nicht sehen, immerhin befand er sich hinter ihr, den Rollstuhl schiebend. Ein Gräul das niemand hier war, der ihm diese Schufterei abnahm, doch für sein Schwesterherz würde er auch diese Last auf sich nehmen. Er war zu lange weggewesen, wenn seine Schwester schon solche Leute als ihre Freunde bezeichnete, anderseits war Rosalind schon immer sehr gutmütig auch zum gemeinen Volk gewesen. Irgendwie war es doch schön zu sehen, dass ihr Charakter gleich geblieben war und sie sich nicht zu stark verändert hatte. Nach allem was passiert war, war sie eben immer noch seine kleine Schwester.

    Als die Tür der Villa schließlich ins Schloss fiel, entkam der Adelstochter schließlich ein Schluchzen. Ein wenig traurig sah er zu ihr herab. "Ich weiß es nicht.", gestand er. Nun musste er keine Überlegenheit darstellen, zu Hause und nur bei seiner Schwester konnte er ehrlich sein. "Ich weiß es nicht.", wiederholte er, ehe Max hinzufügte: "Aber... ich bin dankbar. Und froh mein geliebtes Schwesterchen wieder sehen zu können." Ein sanftes Lächeln machte sich auf seinem hübschen Gesicht breit. Er hatte eine zweite Chance bekommen und Max hatte vor sie zu nutzen. Als sie verlangte ihn anzusehen, ließ er kurz den Moment verstreichen, ehe er direkt vor sie trat und in die Knie ging um mit Rosalind im Rollstuhl auf einer Augenhöhe zu sein. Dabei sagte er nichts, noch nahm er ihre Hände. Max entgegnete einfach ihrem prüfenden Blick. Er konnte es seiner Schwester nicht verübeln skeptisch zu sein - genau genommen war er froh, dass sie es war, immerhin konnte er selbst nur schwer begreifen was genau geschehen war.

  • [Rosalind] ~ bei Max


    [IMG:http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/rosalindhappyte6d1csa3pu9.png]


    Rosalind nahm die Worte ihres Bruders nur am Rande war, zu sehr war sie in ihre Freude und Erleichterung vertieft. Auch Max schien wohl nicht zu wissen, wie es möglich war, dass er hier und jetzt hinter ihr stand. Doch ersagte auch, dass er dankbar und froh war, sie wiederzusehen und das konnte die Blauhaarige nur zurückgeben. "Ich bin auch dankbar. Und auch froh." Flüsterte die Adelstochter heiser und schloss die Augen kurz. Welcher Gott hatte sich erbarmt und ihrem Bruder eine zweite Chance gegeben, nachdem er einen solch grausamen Tod gestorben war? Oder bildete sie es sich tatsächlich nur ein? Nein, denn nachdem sie ihre Bitte geäußert hatte, trat Max genau vor sich und ging in die Hocke, um ihr genau in die Augen zu sehen und ihre Hände zu nehmen. Und allein dies zeigte ihr, dass es echt war. Das er echt war und keine reine Einbildung aus Angst und Hoffnung, "Du bist wirklich..." Erneut floss eine heiße Träne ihre Wange herunter, ehe sie ihre Hände aus seinen befreite und ihre schwachen Arme um den Hals ihres großen Bruders schlang. Sie drückte ihn, so fest sie es es in ihrer müden und schwachen Verfassung konnte, an sich und ihre Tränen durchnässten sein Hemd. "...zurück." So verweilte Rosalind mit ihm, nicht fähig ihn gehen zu lassen. War es die Angst, er könnte sich vor ihren Augen in Luft auflösen? Sie wusste es nicht und doch hielt sie Max einfach nur fest.

  • NPC [Max] & Rosalind


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    Rosalind sah ihn an und... weinte. Sein geliebtes Schwesterherz weinte um ihn und das, obwohl er doch wieder da war. Oder war genau das der Grund? Max konnte nur erahnen was in seiner Schwester vorging und als Rosalind ihn schließlich stürmisch in den Arm nahm, erwiderte er die Umarmung und tätschelte ihr behutsam über den Kopf. "Keine Sorge, ich geh nicht wieder weg.", beruhigte er sie und wartete so lange, bis Rosalind sich ausgeweint hatte. Dann rief er einen Dienstboten und befahl ihm, sich um die Adelstochter zu kümmern, ihr etwas zu Essen zu bringen und heißes Wasser im Bad einzulassen. Rosalind hatte das dringend nötig. Das diese Tölpel von Bediensteten das nicht selbst sahen! Als der Dienstbote sich anschickte, seinem Befehl nachzukommen, drehte sich der junge Herr des Hauses noch einmal zu seiner Schwester um. "Ruh dich gut aus, Rosalind. Wir sehen uns später. Versprochen.", meinte er und drückte ihre Hand noch einmal kurz, ehe er sich umwandte und ging.



  • [Rosalind] ~ Eingangshalle -> ... -> geht


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    Langsam konnte Rosalind sich wieder beruhigen. Die Worte ihres Bruders halfen sehr dabei, auch wenn sie nicht erfreut darüber war, dass er sich schon wieder verabschiedete und die Angestellten anherrschte, sich um sie zu kümmern, ihr etwas zu Essen zu machen und ihr ein Bad einzuöassen. "Danke." Flüsterte sie dem Blonden zu, welcher sie dann mit den Dienern allein ließ. Einer von ihnen legte seine Hände an den Rollstuhl der Adelstochter und transportierte sie langsam die Treppen hinauf, was sich als ziemlich schwierig herausstellte. Doch irgendwie schaffte der Diener es, die Blauhaarige nach oben zu transporieren. Dort wurde sie einer Dienstmagd übergeben, welche Rosailnd in das große Badezimmer brachte, in welchem das Bad bereits eingelassen war. Rose war es unangenehm, dass man ihr beim Ablegen ihrer Kleider und in das steigen des Bades helfen musste, aber sie konnte im Moment nichts dagegen tun. Nachdem die Adeltochter sich im angenhemen Wasser befand, verabschiedete sich die Dienstmagd und verließ das Badezimmer. Rosalind seufzte auf undließ sich tiefer in das heiße Wasser sinken und entspannte. Den ganzen Tag hatte sie sich nach einem solchen Moment der Ruhe gesehnt. Wie gut Max sie doch kannte. Ein Lächeln spiegelte sich auf den zarten Lippen des Mädchens, während sie ihr Augen schloss und sich die Ruhe gönnte.

    Nach gut einer Stunde in welcher das Wasser nur noch lauwarm war, klopfte es an der Tür. "Herein?" Die Dienstmagd trat erneut in das Zimmer, in den Händen einen sauber gefalteten Stapel Kleider, welcher Rosalinds Nachtgewand darstellte.Die Adelstochter bedankte sich peinlich berührt und ließ sich aus dem Bad und in die Kleider helfen. danach wurde sie langsam in ihr Zimmer geschoben, in welchem bereits ein großes Tablett mit Nudeln, Salat und anderen Beilagen, sowie einer großen Kanne Tee und einer schönen Tasse. Die Blauhaarige ließ sich auf ihr großes Himmelbett helfen und sich zudecken. Danach wurde ihr das Tabalett auf den Schoß gestellt und die Magd verabschiedete sich wieder, mit den Worten, sie solle rufen, wenn sie etwas benötigte. Rose verasbschiedete sich ebenfalls und begann langsam, zu essen. Zuerst der Salat, danach etwas Brot. Zum Schluss aß sie die Nudeln. Den Tee hob sich die Adeltichter bis zum Schluss auf. Nachdem sie alles geehrt hatte, legte sie sich schlafen.

    Die nächsten Tage vergingen ohne wirklichen Inhalt. Sie wurde von guten Heilern betreut und die Angestellten kümmerten sich um sie, während ihre Verletzung heilte. Die Kraft kehrte langsam in ihr Bein zurück und nach einigen Wochen konnte sie endloch wieder laufen. Jedoch fühlte es sich noch immer komisch und beschwerlich an. Doch die Blauhaarige beschäftigte sich nicht weiter damit und versuchte ihrem Alltag weiter nachzugehen. Das erste Mal seit Wochen konnte Rosalind die Villa alleine und auf beiden Beinen verlassen.


    Villa >> ?

  • [Rosalind] ~ kommt zurück vom Platz des Volkes -> ihr Zimmer


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    Die Tore des Anwesens schlossen sich hinter der Adelstochter, als sie von ihrem Marktbesuch zurück kehrte. Schnell rief sie einen ihrer Angestellten zu sich und trug ihm auf, ihre Einkäufe in zwei Tagen zur Villa zu bringen. Danach lief Rose die Treppe hinauf, um zu ihrem Zimmer zu gelangen. Nach längerer Zeit widmete sich die Adelstochter mal wieder einem Buch, um sich die Zeit zu vertreiben. Am Abend aß sie gemeinsam mit der Familie. Der Tag ging schnell zuende und auch am folgenden tag geschah nicht sehr viel. Rosalind blieb weitesgehend in der Villa und ruhte sich aus. Sie hatte sowieso nicht viel mehr zu tun. Ein weiterer Tag verging und am späten Nachmkttag klopfte es an Rose' Zimmertür. Ihr Bediensteter hatte wie befohlen ihrKleid, die Maske, die Schuhe und den Schmuck vom Markt geholt und plazierte die Objekte sorgsam auf Rosalinds Kommode. "Vielen Dank." Sie lächelte ihn kurz an, ehe er das Zimmer wieder verließ. Es könnte sicher nicht schaden, die Sachen schoneinmal anzuprobieren. Also erhob Rosalind sich auf die Beine und trat zu ihrer Kommode. Sie zog ih bisheriges Gewand aus und begann ihre Maskenball Gaderobe anzulegen. Dann betrachtete sie sich im Spiegel. Zufriedend lächelnd zog sich die Adelstochter wieder um und verstaute das Gewand sorgsam in ihrem Kleiderschrank. Dann verließ sie das Zimmer, um im Badezimmer ein heißes Schaumbad zu nehmen. Nach einer Weile des Entspannens verließ Rose das Bad wehmütig, jedoch musste sie auch auf ihre Haut achten. Zurück in ihrem Zimmer las sie noch eine Weile, ehe sie zum Abendbrot den Speisesaal besuchte und dann schlafen ging.

  • [Max] [First Post] - im Zimmer von Rosalind



    Max schreckte aus dem Schlaf und wusste im ersten Moment nicht, wo er sich befand. Erst als ein kalter Wind durch das Fenster hereinwehte und die Vorhänge leicht in der Brise flatterten, wurde ihm bewusst, dass er sich in seinem Zimmer befand. Das neue Zimmer. Der Raum war ihm immer noch fremd, obwohl er diesen seit seiner Rückkehr schon bewohnte. Seine Rückkehr. Max strich sich die langen, blonden Haare aus dem Gesicht. Sie waren feucht von dem Schweiß, der an ihm klebte. Er hasste dieses Gefühl. Obwohl er nun doch schon seit einer geraumer Zeit hier lebte - ja, lebte - verfolgte ihn die Dunkelheit immer noch in seinen Träumen. Er erinnerte sich nie an die Bilder, die ihn im Schlaf heimsuchten, lediglich das Gefühl wieder dort zu sein blieb. Dort. Wo auch immer seine Seele in der Zwischenzeit hingegangen war. Max schlug seine Bettdecke zurück, stand auf und ging zum Fenster um es zu schließen. Er hatte sich angewöhnt mindestens ein Fenster nachts offen zu lassen, denn es gab ihn das Gefühl immer einen Ausweg zu haben und das war etwas, woran er sich tatsächich klammern musste. Diese Fluchtbedenken hatte er zuvor nie verspürt - warum auch? Doch die Panik eingesperrt zu sein, festzusitzen, steckte mittlerweile tief in seinem Herzen, tiefer als er sich eingestehen mochte oder je jemanden zeigen würde. Niemand sollte sehen, wie es in ihm aussah, was ihn bewegte. Zumindest das hatte sich nicht geädert. Max sperrte die Kälte, die der Wind hereintrug, aus. Vermutlich würde er sich über die Wintermonate abgewöhnen müssen, ein Fenster offen zu lassen, wenn er sich keine Erkältung zuziehen wollte. Am Ende brachte ihn eine einfache Grippe noch den erneuten Tod - ha! Max Mundwinkel zuckten. Auf der einen Seite ein lächerlicher Gedanke, auf der anderen... wer wusste schon wie wütend der Tod auf ihn war, dass sein Wesen aus seinen Fängen entflohen war? Vielleicht jagte er ihm umso stärker nach? Ein kalter Schauer jagte über seinen Rücken. Er wollte nicht darüber nachdenken, solch düstere Gedanken zierten sich nicht für den Erben der Saint Coquilles. Dennoch holten sie ihn immer wieder ein - also war das Einzige was er tun konnte, sie zumindest nicht nach außen zu zeigen. Doch darüber machte er sich keine Sorgen, war es ihm auch bisher ohne Mühen geglückt. Dennoch war es aufgefallen, wie wenig er sich außerhalb des Anwesens aufhielt. Tatsächlich war das eine Mal, als er Rosalind aus der Taverne abgeholt hatte, eines der wenigen Gelegenheiten gewesen und danach hatte er sich sofort von ihr zurückgezogen. Ob sein Vater und sein Onkel möglicherweise auch deswegen einen Ball in der Villa ausrichten ließen? Es war gut möglich, doch so töricht, diese Frage laut zu stellen, war Max nicht. Der junge Mann wandte sich vom Fenster ab und entschloss sich ein ausladendes Bad zu nehmen, um den ekelerregenden Schweiß loszuwerden, der nach wie vor an ihm haftete. Nachdem ein Diener ihn beim Ankleiden geholfen hatte, überprüfte Max sein Aussehen in einem Spiegel. Der Tod hat seinem schönen Antlitz keinen Abbruch getan, wenn ihm auch ein Rätsel war, wie dies überhaupt möglich war. Er sah gut aus, so, wie es sich für einen Adeligen gehörte. Sein Kummer war gut hinter der Fassade eines schönen Lächelns versteckt. Der Tag war noch jung, doch Max hatte auch heute nicht vor das Anwesen zu verlassen. Ob sein Schwesterherz da war? Er entschloss sich nachzusehen und klopfte behutsam an die Tür von Rosalinds Zimmer. Da sie leicht offen stand, schwang sie sogleich ein wenig auf und Max erlaubte sich, nach ihrer kurzen Bestätigung, einzutreten. "Wie geht es dir.", fragte er höflich, wenngleich er das Gefühl hatte, ein wenig Traurigkeit in ihren Augen zu erkennen. Oder bildete er sich das nur ein? Sein Blick huschte durch ihr Zimmer, auch dieses war anders und neu, immerhin kannte er nur ihr altes aus Alvarna. Sein Blick blieb schließlich an einem Kleid hängen, welches auf einer Puppe drapiert war. "Dein Kleid für den Maskenball?", erkundigte er sich, noch immer im Türrahmen stehend, "Freust du dich bereits?"

  • [Rosalind] ~ mit Max in ihrem Zimmer


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    Es war eine lange, traumlose Nacht. Nein, das stimmte nicht. Rosalind träumte, doch sie wusste nicht, dass sie es tat. Es war dunkel, sehr dunkel. Diese Art von Träumen waren eine Art von Rosalinds Körper, um Stress oder schwierige Situationen zu verarbeiten. Als Max und Eliza gestorben waren, hatte sie ebenfalls diese Träume und nun, da sie wieder zurück waren, kehrten sie wieder. Es fühlte sich an wie eine Mischung aus gar nicht schlafen und einem traumlosen Schlaf. Rose war umgeben von völliger Dunkelheit, konnte sich jedoch nicht Bewegen, ihr Körper war tiefenentspannt. Alles war finster und irgendwie frei von jeglichen Objekten. Rosalind fühlte sich, als würde sie gelichzeitig auf dem Bett liegen, schweben und nach unten fallen. Diese Art von Träumen verunsicherten sie. Vor allem, da sie sie nicht als Träume erkannte. Die Nacht verbrachte sie also in dieser Trance, ehe der frühe Morgen sie wieder zu sich holte. Viel eher war es aber ihr Bruder, welcher an die Tür geklopft hatte. Leise Worte der Einladung verließen ihre Lippen. Man sah ihr die Verwirrung durch die vergangene Nacht wahrscheinlich noch an. Max trat ein und Rose hob den Kopf, um ihn anzusehen. Es war noch immer merkwürdig, ihm über den Weg zu laufen. "Guten Morgen." Er erwiderte den Gruß nicht. Er erkundigte sich gleich nach ihrem Befinden. Also musste man ihr doch etwas ansehen. "Ganz in Ordnung, schätze ich. Nur etwas schlecht geschlafen." Antwortete sie und überspielte es mit einem Lächeln. "Und dir? Es muss sicher seltsam sein, sich hier neu einzuleben nach all der Zeit." Sie schwang die Bettdecke zur Seite und richtete sich langsam auf. Sie betrachtete ihren Bruder etwas genauer. Er hatte sich tatsächlich kein bisschen verändert. Wahrscheinlich fragte er sch selbst, wie das möglich war. Er sah wirklich genauso aus wie früher. Während Rose darüber nachdachte, hatte Max bereits ihr Kleid ins Auge gefasst. "Ja. Wie findest du es?" Fragte sie ihn. Das Kleid war nicht zu schlicht aber auch nicht zu extravagant, hatte jedoch etwas prunkvolles. Es war schwer in Worten zu beschreiben. "Du kannst ruhig reinkommen." Richtete sie an den im Türrahmen stehenden. Seine Frage, ließ sie mit den Schultern zucken. "Du weißt, dass ich kein Freund von zu großen, zu engen Veranstaltungen bin, jedoch hoffe ich, dass es es schöner Abend wird. Vielleicht kommen ja ein paar meiner Freunde." Antwortete die Blauhaarige und stand wollte von ihrem Bett aufstehen, jedoch hielt sie in ihrer Bewegung inne und ließ sich zurück in die sitzende Position fallen. Zwar konnte sie wieder laufen, jedoch hatte sie manchmal noch Schmerzen. Außerdem war es Anstrengend, länger auf den Beinen zu bleiben.

  • [Max] & Rosalind - Rosalinds Zimmer


    Seine Schwester schien noch ein wenig durch den Wind zu sein. Hatte er sie so sehr überrumpelt? Nun, offenbar hatte sie noch geschlafen, er selbst war ja in aller Frühe aufgewacht, da sollte es ihr vergönnt sein. "Ich hoffe ichs töre nicht.", erwiderte er Max daher, nahm jedoch ihre Einladung an, die sie ihn daraufhin entgegenbrachte und trat vollends ins Zimmer ein. Das sie schlecht geschalfen hatte, erfüllte ihn tatsächlich ein wenig mit Sorge, da sie nun schon zwei waren, wenngleich Max nicht vorhatte, ihr von seinem schlechten Schlaf zu erzählen, auch wenn Rosalind seine Schwester war. Stattdessen verstürzte er kurz die Lippen, als sie ihn auf seine... Wiederkehr... ansprach. "Nun, os lange sich die Leute nicht anders verhalten, gibt es keinen Unterschied.", erklärte er. Max mochte es nicht, wenn man ihn auf sein Ableben ansprach, doch er würde seine Schwester deshalb nicht anfahren. Dafür war ihm Rosalind zu wichtig - als eine der wenigen. Doch womöglich war das ein Grund, warum er es vermiet nach Trampoli zu gehen. Er konnte nicht leiden, wenn über ihn gesprochen wurde - nicht in einem solchen Bezug. Die Leute sollten ihn wieder bewundern und beneiden und ihn nicht anstarren, weil eine Leiche unter ihnen weilte, wo sie doch seine eigene Beerdigung mitverfolgt hatten. Der Gedanke war ihm zuwider. Daher war ihm der Themawechsel sehr gelegen. "Du wirst bezaubernd aussehen.", sagte er zu ihr und meinte es auch so. Er wusste, dass seine Schwester sich nich viel aus derlei Festlichkeiten machte. Im Gegensatz zu ihren Cousinen hatte Rosalind ein gutes Herz für alle übrig, selbst für die Armen. Das war ein Charakterzug, den er selbst zwar nicht verstand, der aber sicherlich bewundernswert war. "Sind diese... Freunde von dir alle Bürgerliche dieser Stadt?", fragte er, bewusst vorsichtig formuliert, um Rosalind nicht zu erzürnen. Falls das überhaupt möglich war.  

  • [Kommt an und verzieht sich in ihr Zimmer]


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    Warum hatte sie das gesagt? Warum nur? Wahrscheinlich würde dieser Bauernjunge sich auch noch etwas darauf einbilden, dass sie ihn eingeladen hatte. Grauenvoll. Bloß nicht. Und doch...bemerkte Bianca dieses seltsame Gefühl in ihrem Bauch. Aufregung? Vorfreude? Auf den Ball? Auf seine Anwesenheit. Welch Idiotie. Kyle würde niemals auf einen Ball kommen. Wahrscheinlich hatte er noch nicht einmal ordentliche Kleidung, die bei einem derartigen Ereignis passend wären. Er würde wohl mit den Klamotten antanzen, die er auch sonst trug. Himmel. Das wäre ihr furchtbar peinlich aber doch war da tief in ihrem Inneren ein Gefühl, dass sie nicht zu beschreiben wagte. Selbst wenn er in diesen Klamotten auftauchen würde würde sie sich darüber freuen. Sie würde sich freuen und ihn gleichzeitig verteufeln wie eh und je. Es hatte sich nichts geändert. Es war alles noch beim Alten. Nach all den Jahren war es immer noch so, dass dieser überdurchschnittlich durchschnittliche junge Mann sich in ihren Gedanken festsetzte ohne das sie es wollte. Seufzend schlug das Mädchen mit den Korkenzieherlocken die Tür hinter sich zu als sie die Villa betrat. Abertausende Angestellte sausten durch das Gebäude und waren drauf und dran alles perfekt zu machen für den großen Tag. Ein perfekter Ball. Bianca in ihrem perfekten Outfit. Perfektes Essen. Perfekte Gäste. Sie hatte sich doch so darauf gefreut andere Adelige kennen zu lernen. Vielleicht sogar den Einen. Nun schüchterte der Gedanke daran das taffe Mädchen beinahe ein. Murrend fuhr Bianca sich durch ihr seidiges Haar und löste ihre Zöpfe, während sie die Treppe hoch schritt um in ihr Zimmer zu gelangen. Bewusst dachte sie an irgendetwas anderes um einen gewissen Jemand aus ihren Gedanken zu vertreiben und tatsächlich funktionierte es irgendwann auch. Immerhin wartete eine Menge Arbeit auf sie. Das richtige Kleid musste ausgewählt werden und sie musste den verdammten Sand, der wirklich überall auf ihren Klamotten und ihrer Haut klebte weg bekommen und mit ihm auch die Situation am Strand. Jawohl. Sie war schließlich Bainca de Sainte Coquille. Sie war eine starke unabhängige Frau.

  • [Eventeröffnung]

    winterlicher Maskenball


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    Herman klatschte zufrieden in die Hände. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen und alles war so, wie sie es erdacht hatten. Der große Ballsaal im Zentrum der Villa war von den Mägden ganz wunderbar dekoriert worden und am Saalende waren reichlich runde, silber glänzende Tische aufgestellt, damit die Gäste sich auch eine Pause vom Tanzen und etwas Essen konnten. Um das Bankett hatte sich sein Bruder Jasper gekümmert und von den Meistergourmets der Sainte Coquilles konnte stets nur die beste Auswahl erwartet werden. Die Dienstangestellten würden das Wohl der Gäste stets im Auge behalten. Auch für Musik war selbstverständlich gesorgt - denn kein Ball konnte stattfinden, kein Tanz getanzt, wenn nicht die passenden Klänge den Saal erfüllten. Herman erhoffte sich insgeheim natürlich, dass seine Kinder oder Nichten und Neffen vielleicht das Glück hatten jemand interessantes zu treffen, denn zu seinem Bedauern hatte es seit langem keine Hochzeit mehr im engsten Kreise gegeben - und der Name der Familie musste doch weiter geführt werden. Wobei der Gourmetkenner seine Hoffnungen wohl nicht allzu hoch stecken durfte, denn immerhin waren heute auch viele der einfachen Leute geladen, als Dank dafür das die Stadt nun seit einem Jahr von weiteren Katastrophen verschont geblieben war und als Feier der Wiederkehr von Max und Eliza. So setzte auch Hermann seine Maske auf und freute sich darauf, die ersten Gäste zu empfangen.


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  • [Rosalind] ~ mit Max in ihrem Zimmer


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    Auf seine Worte, er hoffe, er würde nicht stören, schüttelte Rosalind den Kopf. "Du störst nicht." Antwortete die Adelstochter und sah zu, wie ihr Bruder das Zimmer betrat. Nachdem Max auf ihre nächste Frage geantwortet hatte, biss sich Rose auf die Unterlippe. Sie hätte es nicht so ausdrücken dürfen. Selbstverständlich wollte ihr Bruder nicht, dass man ihn darauf ansprach. "Verzeih. Das war unsensibel von mir." Entschuldigte sie sich bei Max und senkte den Kopf schuldbewusst. Auch Rose war erleichtert, dass die Geschwister das Thema wechselten. So würde die Situation sich sicher etwas auflockern. Das Kompliment des Blonden, brachte Rosalind zum lächeln. "Danke. Ich bin sicher du wirst auch wunderbar aussehen." Selbstverständlich würde er das. Schließlich achtete Max sehr auf sein äußeres Erscheinungsbild. Das war ihm schon immer sehr wichtig gewesen. Seine nächste Frage, ließ die Adelige aufblicken. "Selbstverständlich. Oder kennst du noch eine andere reiche Familie in Trampoli?" Ein leises Lachen erschlich sich seinen Weg nach draußen. "Aber sie sind gute Menschen. Collette ist eine sehr begabte Bäckerin und Kohaku ist wirklich talentiert im Flötenspiel." Erklärte Rosalind mit einem Lächeln auf den Lippen bei dem Gedanken an ihre neu gewonnenen und vermutlich einzigen Freunde. Schließlich hatte die Adelstochter in der Vergangenheit nicht viel Kontakt mit Gaius und Cecilia gehabt. Und das obwohl letztere in der Villa lebte und arbeitete. Mit einem milden Blick betrachtete die Blauhaarige den jungen Mann in ihrem Zimmer. Er verließ die Villa so gut wie nie. Er hielt nicht so viel von Bürgerlichen. Tatsächlich fiel Rose erst jetzt auf, wie einsam Max sein musste. Noch viel mehr als sie selbst. Sie wünschte sich für die Zukunft, dass er er Kontakt zu anderen Menschen aufbaute. Auch zu nicht-adeligen Menschen. "Freust du dich denn auf den Ball?" Fragte sie plötzlich und blickte Max in die Augen.

  • [Max] | Ballsaal


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    "Natürlich werde ich das.", entgegnete Max mit einem Lächeln, wobei er seine Aussage vollkommen ernst meinte. "Ich verstehe. Kommen sie auch auf den Ball?", erkundigte sich Max, mehr der Höflichkeit halber, als das es ihn wirklich interessierte. Wobei, vielleicht sollte er sich wirklich einmal mit den beiden Damen austauschen? Er hatte auf jeden Fall vor auf dieser Festlichkeit Bekanntschaften zu machen - dafür war der Ball unter anderem ja auch da. Max wurde jedoch das Gefühl nicht los, dass Rosalind traurig aussah. Ob es etwa an ihm lag? Früher hätte er das für undenkbar gehalten, aber... nun, er war tot gewesen. Das konnte einen schon etwas aus der Bahn werfen. Max bewegte sich zu seiner Schwester hin und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Versuch dich zu amüsieren.", sagte er zu ihr, "Es dauert nicht mehr lange bis die Gäste eintreffen.", fügte er hinzu. "Wir sehen uns dann später, in Ordnung?" Max wollte ihr Zeit geben sich zu sammeln und fertig zu machen. Zumal er die Zeit ebenso brauchte, weswegen er zurück in sein Zimmer ging. Der junge Adelige zog seine prächtigste Abendgarderobe hervor, aus hellblauem Samt, besetzt mit feinster Spitze. Seine Maske hatte dieselbe Farbe und wurde von goldenen Perlen ergänzt, die an leuchtende Sterne erinnerten. Nach einigen Stunden war Max dann schließlich fertig und begab sich in fürstlicher Ruhe hinunter auf den Ballsaal. Bisher waren noch keine Gäste eingetroffen, aber es würde sicher nicht mehr lange dauern.




    « vom Platz des Volkes

    [Iris Noire] | vor der Villa


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    Vom Platz des Volkes aus lief sie weiter, immer weiter! Bis irgendwann keine Pust mehr in ihrem kleinen Körper vorhanden war. Das bedeutete wohl das ihre kleine Folge-dem-Wind Reise ein jähes Ende nehmen musste! Oder hatte sie das Ziel erreicht, welches die kühle Brise ihr versprochen hatte? Neugierig sah Iris Noire sich um. Sie stand vor einem riiiiiiesigen, gar prachtvollem Gebäude, das ihr kurz die Luft zum Atmen nahm. Oder nein, das war wohl doch eher die Anstrengung die sie bis dato vernommen hatte. Ihre Augen begannen jedoch zu glänzen als sie von innen schöne Musik hörte. Das Gebäude war innen hell erleuchtet. Ob sie wohl einmal vorbeischauen konnte?

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