Die Schmiede

  • Raine rannte nun auf Rosalind zu, sie machte nun also Ernst. Die Adelige blieb eisern in ihrer Verteidigungsstellung und wartete auf den Angriff des kleinen Mädchens. Als dieses endlich bei ihr ankam, schlug es gleich mit einer überraschender eschwindigkeit zu, jedoch wehrte Rose diesen Schlag mit ihrem Speer ab. Der zweite Schlag Raines wurde ebenfalls abgewehrt, beim dritten sprang Rosalind jedoch zurück, da dieser Schlag höchstwahrscheinlich ein Treffer geworden wäre. Sie ist besser als ich dachte. Trotzdem will ich nicht verlieren...
    Die Blauhaarige, nun angetrieben von kämpferischem Willen, wehrte noch einige Schläge des Mädchens ab, sprang weg, wenn es sein musste. Einige Zeit ging das Spiel so weiter bis die Adelige einige Meter zwischen sich und Raine brachte. "Mal sehen, wie DU abwehrst!", rief die Blauhaarige und holte mit ihrem Stab aus. Schwungvoll sprang sie auf Raine zu, natürlich mit der ungefährlichen Seite des Speeren voran.

  • "Einen guten Bogen gegen ein Schwert eintauschen?", zischte Leo, fuhr sorgsam über die Klinge, nachdem sie heruntergekühlt war. Feinstes Stahl, edel, teuer, tödlich. Dieses Mädchen war es doch wohl kaum Wert solch eine edle Waffe zu erhalten? "Beweis mir erst einmal das du genug Gefühl für eine Klinge hast. Du musst eins mit deiner Waffe werden, wenn du das nicht beweisen kannst bist du einem Langschwert nicht würdig."

  • Camus hatte sich noch immer im wahrsten Sinne des Wortes an Felicity geklammert, da er sich unbehaglich fühlte und irgendetwas gefiel ihm hier ganz und gar nicht. Nun, die Atmosphäre war nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei, zu allem Überfluss roch es streng nach Metall - man hörte sogar das Holz im Feuer leise knistern. Als die Brünette ihren Bogen mit solch einer Sicherheit auf die Theke legte, warf Camus einen gierigen Blick darauf. Dieser Bogen war das Schönste, was er jemals zu Gesicht bekam. Warum in Gottes Namen, wollte sie ihn nicht mehr?, fragte er sich. Das müsste Camus später herausfinden, auf jeden Fall würde er sie zu einer Antwort bewegen, komme was wolle. Der Blonde bereute seine Entscheidung, sich ein Schwert zu wünschen. Camus erkannte langsam, dass sie in ihm so eine Art Vorbildfunktion sah. Er hatte so viele Fragen an sie, doch dies war nicht der richtige Ort für sentimentale Gespräche. Schließlich lächelte Camus leicht, denn die Entschlossenheit sowie Zufriedenheit, die er in ihren Augen ausmachte, erwärmte sein Herz. Im gleichen Moment fühlte der Blonde sich unbehaglich, denn er wusste genau: Wenn es so weitergehen würde wie jetzt, dann könnte er sich nicht mehr zurückhalten, obgleich sie ihn dafür hassen würde oder sie das nur im Geringsten erwidern könnte. Irgendwann würde die Zeit schon noch dafür kommen.

  • “In Ordnung, Leo”, lächelte die Braunhaarige und nahm das schöne Schwert entgegen. Sie runzelte die Stirn. Sollte sie mit dem Schwert rumfuchteln? Das kam der jungen Jägerin doch ziemlich seltsam vor. Ihre grün-blauen Augen sahen zu Camus und ruhten für den Augenblick auf ihn, als Felicity konzentriert das Schwert aus der Schwertscheide herauszog. Kurz verharrte sie in dieser Position, schloss die Augen und stellte sich vor, ein Gegner würde vor ihr stehen. Plötzlich öffnete sie ihre Augen und einen Moment lang schwang das Schwert in ihrer Hand wie eine nutzlose Keule. Ich hätte nicht gedacht, dass es doch so schwer ist!, dachte das Mädchen verzweifelt, aber kurz darauf ging es dann. In ihrer Vorstellung hatte der Gegner sich schon bereit gemacht, sie anzugreifen und um der Waffe ihres Gegners zu entgehen, drehte sie sich nach rechts und stand nun mit dem Rücken zur Theke. Wieder schnellte die Klinge vom Feind heran, aber die Braunhaarige zögerte nicht und streckte ebenfalls ihre tödliche Waffe nieder und verletzte den Gegner. Geschickt wich sie erneut aus und war nun wieder in der Sicht des Schmiedes. Ihr war klar, dass sie sich soeben die vollkommene Aufmerksamkeit der Kunden gesichert hatte - aber das war ihr gerade egal. Sie duckte sich und parierte den neuen Angriff des Gegners und in ihrer Vorstellung war sie die Ursache für einen Kratzer an seiner Wange. Anmutig drehte sie sich, um erneut der gegnerischen Klinge zu entgehen - ein Kunststück, welches ihr nur teilweise gelang, denn die Klinge traf sie am Arm. Die beiden waren sich vollkommen ebenbürtig und Felicity war so vertieft in diesem tödlichen Tanz, dass sie alles um sie herum vergaß. Ein paar Mal trafen die beiden Schwerter aufeinander und es gab ein klingendes Geräusch, welches die Dunkelhaarige schon oft gehört hatte, doch am Ende ließ sich Feli den Sieg nicht nehmen, sprang zur Seite, um einer Verletzung zu entgehen und anmutig stach sie die Klinge mitten in das Herz des Feindes.
    Feli atmete schwer und ihr Brustkorb hob und senkte sich und sie stand einige Augenblicke lang reglos und sie wirkte beinahe wie eine Kriegerstatue. Doch dann kam Leben in ihr Gesicht und sie lächelte. Sie steckte das Langschwert wieder in die Schwertscheide und legte es wieder auf die Theke, die zwischen ihr und Leo stand. “Es ist gut”, meinte sie abschließend und es hörte sich beinahe so an, als würde sie ein Lächeln unterdrücken.

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  • Sie will den Bogen wirklich eintauschen?, dachte Camus erschrocken. Er hatte doch noch ein wenig Hoffnung, dass der Augenblick nie wieder verflog, den Bogen mit solch einer Vollkommenheit anzustarren, doch da schwang Felicity schon das Schwert voller Elan durch die Luft und es ging ihr gut dabei. Dass sah man ihr sofort an. Camus wich leicht zurück, damit sie noch mehr Platz hatte, sich der Waffe genüßlich hinzugeben. Ihre Haare schwangen mit und durch deren Länge wirkten sie noch schöner als irgendwann sonst. Er verspürte den Drang, sie abrupt zu stoppen, denn er hielt dem nicht mehr lange stand. Diesem Gefühl von Beschwingtheit und Glück. Jetzt kamen plötzlich ihre Worte, dass sie die Waffe nehmen würde. Ohne zu überlegen, fügte Camus noch leise murmelnd hinzu: "Eine gute Wahl", indem er Felicity verstohlen von der Seite beäugte.

  • Sie bemerkte den Blick von Camus. »Eine gute Wahl«, sagte er. Ein rosiger Hauch legte sich auf die Wangen Feli’s. “Meinst du? Ich habe zwar früher oft mit dem Schwert geübt, aber ich habe es jahrelang nicht mehr gemacht. Ich glaube, im Bogenschießen bin ich einfach besser”, meinte die Braunhaarige und ihre grün-blauen Augen sahen Camus neugierig an. “Wenn Leo dich ebenfalls auf die Probe stellt, dann werde ich sehen, wie du kämpfst.” Sie grinste. “Vielleicht kann ich dann dasselbe zu dir sagen.” Die junge Mutter wandte schließlich wieder ihren Kopf zu Leo, um sein Urteil abzuwarten, aber es war schön, dass Camus bei ihr war, das gab ihr Sicherheit und sie fühlte sich nicht mehr so allein. Sie sagte es ihm. “Ich bin froh, dass du mit mir hierher gekommen bist. Danach müssen wir kurz in die Bibliothek, aber dann können wir kämpfen gehen. Vielleicht kämpfen wir ja auch einmal gegen einander, Cam.”

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  • "Gegeneinander?", murmelte Camus. "Also ich finde, miteinander wäre doch viel ... "spannender". Dabei flüsterte er das letzte Wort verräterisch leger in ihr Ohr. Sein Atem wanderte dabei absichtlich über ihre Haut, denn alles musste dieser ruppige Leo nicht mitbekommen und es interessierte ihn brennend, ob sich eine Reaktion ihrerseits löste. "Miteinander", säuselte Camus vergnügt an Felicity's Seite. Dabei entfuhr ihm ein kleines, höhnisches Lachen und sah dann wieder zu Leo rüber. Wenn Felicity durch seine Aktion keinen Ton mehr herausbrachte, so könne er für sie sprechen. So war Camus nun mal. Wenn es darauf ankam, war er einfach unglaublich charmant, dass es kaum auszuhalten war. Dennoch musste er aufpassen, schließlich sollte sie nicht falsch von ihm denken, dass der Blonde dies bei jeder beliebigen Frau machen könnte, denn das war nicht der Fall. Ganz und gar nicht. Jetzt sprach Camus in Leo's Richtung, obwohl es Felicity galt: "Oh, die Bibliothek. Du magst Bücher? Das ist gut. Gefällt mir." Dabei klang der Halbstarke sichtlich amüsiert und er freute sich. Er freute sich nach langem, wieder einmal so sein zu können, wie er wirklich war.

  • Leo beobachtete, wie die Dunkelhaarige das Schwert schwang. Kurz klatschte er in seine Hände. “Nun gut, du darfst die Waffen tauschen, aber behandele es gut!” Schließlich wandte sich der alte Schmied dem Blonden zu. “Und du? Was willst du hier?”


    »Spannender«, flüsterte er in ihr Ohr hinein. Ihre Mundwinkel bogen sich nach oben, aber sie regte sich nicht. Sie unterdrückte ein Schaudern, dass sein Atem gegen ihre Haut schlug. Ihr Herz klopfte ihr beinahe bis zum Hals und Felicity glaubte, Camus könnte es hören. Aber es brauchte mehr, um die Braunhaarige stumm zu schalten. Grinsend wandte sie sich ruckartig zu Camus um und ihr Gesicht war ganz nah dem seinen. Sie hätte ihre Wange an die seine legen können. “Na dann. Endlich kannst du deine Waffe holen, das ist doch super”, sagte sie in einem unbekümmerten Ton. Ganz so, als ob sie nicht wüsste, was er eben getan hatte. Schließlich drehte sie sich noch einmal widerwillig um und schnallte ihr Schwert um ihre Hüften. Erneut drehte sie sich wieder zu Camus und versank beinahe in seinen Augen. Sachte ging sie zur Seite. “Oh ja, ich liebe die Bibliothek. Ich war früher oft dort.” Früher. Ray. Autsch. Das brachte wieder Erinnerungen ans Tageslicht, die die Brünette mehr als alles andere vergessen wollte - aber es nicht konnte. Kurz seufzte sie und ihre Gedanken waren scheinbar vom Gesicht abzulesen. “Also… seit meine Kleinen da sind, bin ich nicht mehr allzu oft dort, aber ich liebe die Bibliothek und die Welt der Bücher nach wie vor”, sprach sie tapfer weiter, als seie nichts gewesen.

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  • Ach, sie an. Er kann ja doch reden, dachte Camus gehässig. Dieser Kerl behagt mir ganz und gar nicht, antwortete dann aber schließlich doch mit scharfer Zunge: "Wie wäre es mit einem Dolch? Oder habt ihr sowas nicht?" Dann wandte er sich lächelnd wieder an Felicity. "Wir reden später weiter", flüsterte Camus ihr wieder ins Ohr, doch der Lufthauch blieb diesmal aus. Er wollte sie nicht gänzlich verstören und auch der alte Rupp, wie Camus diesen Spitznamen in seinen Gedanken formte, musste nicht allwissend sein. Denn Wissen konnte ihm unbändige Macht verleihen. Wissen kann zerstören, gleichzeitig aber auch Glück bedeuten. Doch jetzt fielen ihm wieder die Kinder von Felicity ein. Irgendwann müsste er sie auch kennenlernen. Aber das hatte alle Zeit der Welt.

  • “Natürlich führe ich Dolche”, antwortete der Alte geringschätzig. “Für wie unfähig hältst du mich?!” Seine Augen blitzten zornig auf und er verschwand ins Hinterzimmer und kam wieder mit zwei kunstvoll verarbeitenden Dolchen hervor. “Aus dem Grund, dass Dolche relativ klein und kurz sind, darf man von diesen zwei führen.”


    Unsicher lächelte Felicity und berührte kurz den Knauf ihres Schwertes und ging in den hinteren Teil des Verkaufsraumes. Ihre Wangen verfärbten sich rosa, wenn sie daran dachte, endlich wieder durch den Wald streifen zu können und etwas zu erleben! Es war so lange her. Immerhin lag zwischen ihrem letzten Monsterkampf und heute fast elf Jahre. Kein Wunder, dass sie sich danach sehnte, obwohl sie es eigentlich hasste, einem Lebewesen Leid zuzufügen und sei es auch nur ein Monster. Aber hatten sie wirklich dieses Mitleid verdient…? Felicity dachte an den Brand vor so vielen Jahren. Seufzend wischte sie ihre Gedanken fort und warf Camus einen ungeduldigen Blick zu. Bloß weg hier!, schien sie sagen zu wollen.

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  • Dankend nahm Camus die zwei kleinen Dolche entgegen, ohne noch irgendetwas Anderes zu erwidern . Sie waren einfach, handlich und hatten schöne Gravuren. Naja, ich werde es nachbessern., beschloss er im Stillen. Er nahm beide Waffen in eine Hand, kramte dann nach seinen Goldstücken, schaute sich fragend nach Leo um: "Sind 1.000 Gold genug?" Der Blonde wartete gar nicht erst auf eine Antwort und drückte dem alten Rupp die Goldstücke in die Hand. "Wir müssen nämlich jetzt gehen, nicht wahr?" und schaute wieder einmal verstohlen zu Felicity. "Bis zum nächsten Mal, Leo. Hatt uns sehr gefreut." Diesmal war es nicht gelogen. Noch einmal blickte er zu ihr und fragte in Gedanken: Gehen wir dann?

  • Felicity war zügig an seiner Seite und ihre Hand berührte für einen kurzen Moment die seine - die junge Mutter war unsicher gewesen, ob sie seine Hand wirklich nehmen sollte. Die kurze Berührung löste ein Kribbeln in Feli aus. Es machte sie nervös und sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, als in ihr ein neuartiges und zugleich merkwürdig vertrautes Gefühl hochkam. Kurz sah sie ihn an, sah aber kaum einen Moment später wieder weg. “Lass uns dann gehen”, murmelte die junge Mutter und verließ mit Camus die Schmiede. Vorerst würde sie davon Cam nichts erzählen, aus Angst, das was zwischen ihnen war, kaputt zu machen. Außerdem glaubte die Dunkelhaarige nicht, schon für eine neue Liebe bereit zu sein - nicht, wo Ray immer noch ihre Träume beherrschte und sie immer wieder daran dachte. Einzig Camus’ Charakter ist es zu verdanken, dass sie an Ray nicht mehr so oft dachte, seit sie den blonden Farmer getroffen hatte.
    ~Felicity & Camus gehen~

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  • Mit den ersten Anrgiffen konnte sich Raine schon einmal gut aufwärmen. Rose verteidigte und wich genau so gut aus, wie Raine sie angriff. Sie hatte die Blauhaarige wirklich unterschätzt, da sie eigentlich zierlich aussah und doch eine Adelige war, von der die Schwarzhaarige schonmal gehört hatte. Bei einem ihrer Angriffe geriet sie kurz ins Stolpern, doch rette sich mit einer gekonnten Drehung vor dem Sturz und schwankte kurz zur Seite und musterte Rose's Bewegungen aufs Neue. Nun war es sie, welche angriff. Als sie sah, wie die Blauhaarige mit einem riesigen Sprung auf sie zukam, nahm sie schnell ihr Schwert in beide Hände und hielt es waagerecht vor sich hin, um den Speer abzuwehren und wich einige Meter zurück. Jedoch stand der Stuhl, auf dem Gaius saß, direkt hinter ihr, weshalb sie ihn zum stürzen brachte und Gaius gleich mit runterfiel. Sie warf einen kurzen Blick auf ihn, doch konzentrierte sich wieder auf Rose's nächsten Anrgiff.

  • Anfangs hatte Gaius die beiden noch genauestens beobachtet, bis er sich schließlich dazu entschlossen hatte, die beiden einfach machen zu lassen. Er hatte seinen Blick gen Himmel gerichtet und Minute um Minute die vorbeiziehenden Wolken beobachtet, ehe er die Augen schloss und begann vor sich hin zu träumen und nur noch den Kampfgeräuschen lauschte. Die klirrenden Geräusche waren eine Wohltat für seine Ohren, besonders, dass er sich dabei auf nichts konzentrieren musste, sondern einfach genießen konnte, ehe er von seinem Stuhl gestoßen wurde und verwirrt und mit aufgerissenen Augen seine Umgebung inspizierte. Anscheinend war es Raine gewesen, die ihn zu Fall gebracht hatte. „Wäre ich jetzt ein Monster gewesen, hätte ich dich auseinander genommen, meine Liebe!“, hielt er ihr eine kurze Standpauke, ehe er es sich wieder auf seinem Stuhl bequem machte, diesmal allerdings hielt er die Augen geöffnet und ließ die zwei nicht mehr aus den Augen.

  • WUMM. Die Tür ging auf und ein kleines, ängstliches Mädchen mit blonden Zöpfen und Brille stürzte mit einem Ausdruck heilloser Verwirrung herein. Ihr Gesicht war ruß- sowie tränenverschmiert, ihr Haar angesengt und in ihr Kleidchen hatten die wild umherstobenden Funken Löcher gebrannt. Tori registrierte kaum, wie sehr sie von drei Personen - eine Frau, ein Mann und ein Kind - angestarrt wurde. "Feuer!", quiekte das Mädchen panisch, "Im.. Im Inn! A-Alles brennt lichterloh, der Teufel treibt sein Spiel mit uns!" Tori war ein wenig (aber)gläubig. "Was tun, was tun? Oh bitte helft mir, mein Bruder ist noch da drin!" Erst jetzt bemerkte das Mädchen, wie sehr sie angestarrt wurde. Tori stürzte in tiefe Verlegenheit und sah mit hochrotem Kopf zu Boden.

  • Nachdem er die zwei eine Weile bei ihren Treiben beobachtet hatte, kam er zu dem Entschluss die beiden doch sich selbst zu überlassen. Er schloss seine Augen und war gerade weggenickt, als ein völlig aufgelöstes Mädchen zu ihnen trat und etwas von einem Feuer stammelte. Feuer? Im Inn? Obwohl die Aussage so deutlich war, brauchte der Schwarzhaarige einen Moment, bis sich das Ganze in seinem Hirn festbrannte. Nun, er kannte das Mädchen nicht, aber sie schien die Wahrheit zu sagen, denn einen verbrannten Geruch hatte er schon vor wenigen Minuten wahrgenommen. „Dein Bruder?“ Er kannte zwar weder das Mädchen, noch sonst jemanden aus dem Dorf, abgesehen von Rose und Raine, doch zwängte ihn sein Helferinstinkt dazu, aufzustehen und zu dem Mädchen zu gehen. „Hey, ganz ruhig! Du bleibst hier, Rose, bring ihr was zu trinken. Ich geh nachsehen was da los ist. Deinem Bruder passiert schon nichts, okay?“ Kurz lächelte er das Mädchen an, bevor sein Blick wieder ernst wurde. „Und pass auf Raine auf!“ Mit diesen Worten verschwand er vom Hinterhof in die Schmiede und verließ auch diese auf schnellstem Weg.

  • Kurz schlich sich ein rares Grinsen auf Rosalinds Lippen als sie sah, wie Raine mit Gaius zusammenstiess. Als dieses verblasst war, wollte sie sofort wieder weitermachen mit ihren Angriffen – schliesslich unterschätzte sie die kleine Raine aufgrund ihres Alters nicht -, jedoch sah sie, wie ein blondes, völlig verrusstes Mädchen reinstürmte und etwas von einem Brand erzählte. Die Augen Rosalinds weiteten sich und ehe sie das richtig verdaut hatte, hatte Gaius ihr aufgetragen, sich um die beiden zu kümmern und hatte sich danach auch schon aus dem Staub gemacht. Was ja auch verständlich war, so ein Brand war wirklich schlimm. Die Adelige versuchte, sich zusammenzureissen und sah die beiden an. Sie zwang sich zu einem Lächeln und machte sich daran, drei Gläser mit Wasser zu holen. Das erste sollte für das fremde Mädchen sein, so wie Gaius es ihr aufgetragen hatte und die restlichen zwei waren für sie und Raine, da sie immerhin ein bisschen trainiert hatten. Nachdem sie drei Gläser mit Wasser gefüllt hatte (fragt mich nicht wie und wo…) ging sie wieder zu den beiden und reichte ihnen je ein Glas, das dritte behielt Rosalind für sich. „Na, wer bist du denn?“, fragte sie das Mädchen vorsichtig und schenkte Raine ein entschuldigendes Lächeln. Die Lust zu Kämpfen war Rosalind vergangen und ausserdem wusste sie nicht, ob die Kleine Freunde oder Verwandte im Inn hatte. Oh Gott, Brände waren wirklich schrecklich. „Willst du dich waschen..?“, fragte sie die Blondine dann, ehe sie sich wieder Raine zuwandte. „Und alles okay bei dir?“ Rosalind war nicht dazu geeignet, auf Menschen aufzupassen. Dafür war sie doch zu gefühlskalt. Und wie.

  • Raine machte sich für den nächsten Angriff wieder bereit und stellte sich in Verteidigungsposition. Doch ehe Rosalind irgendetwas tun konnte, kam ein blondes Mädchen völlig aufgebracht in die Schmiede hineingestürmt und zog Gaius' Aufmerksamkeit auf sich, der zuvor seelenruhig geschlafen hat. Die Schwarzhaarige lies ihr Schwert sinken, selbst ein wenig aus der Puste, und ging zum Mädchen rüber. "Oooh, alles okay mit dir?" Und im nächsten Moment war Gaius auch schon verschwunden. "Komm aber gesund wieder, ja?!", rief sie ihm noch hinterher. Sie machte sich ein wenig Sorgen um ihn. Schließlich war er einer der wenigen Menschen die ihr nahe standen. Sie seufzte einmal leise und bedankte sich bei Rose für das Wasser und trank es mit ein paar Schlücken leer. "Wieso brennt es denn da?", fragte sie das Mädchen mit großer Neugier.

  • Oh dem Himmel sei Dank! Tori bemerkte erst jetzt, wie erschöpft sie war und gleichzeitig wie glücklich darüber, dass sie nicht an Tür und Angel bereits wieder abgewiesen wurde. Im nächsten Moment drückte ihr das ältere, blauhaarige Mädchen ein Glas Wasser in die Hand, worüber die Blondine mehr als froh war und es dankbar hinunterschluckte. "I-Ich.. heiße Tori.", meinte sie noch ein wenig verstört und schaute nervös auf ihre Hände, die das mittlerweile leere Glas in Händen hielten. "Und.. Also, ich will Ihnen nicht zu viele Umstände machen!", fügte die Brillenträgerin noch verschüchtert hinzu. Zu der Kleinen meinte sie jedoch ohne rot zu werden ehrlich, "Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich bin eigentlich nur zum Inn gegangen, weil ich gehofft habe, dass mein Bruder sich dort aufhält. Oh, hoffentlich geht es ihm gut!" Den letzten Teil wollte sie eigentlich für sich behalten, er war Tori nur unglücklicherweise gleich mit rausgerutscht.

  • ~Camus, Felicity & Lilyen kommen an~
    Noch bevor Lilyen irgendetwas zu Camus hatte sagen können, war sie schon von ihrer Mutter durch den Regen bis hier her gezogen worden, ohne dabei eine Pause einzulegen. Lily machte der Regen eigendlich wenig aus, doch Feli schien er wohl nicht so zu gefallen. Erst, als die drei die Tür zur Schmiede geöffnet hatten und eingetreten waren, hätte Lilyen die Möglichkeit gehabt, sich Camus genauer anzusehen. Doch auch dort kam sie nicht dazu, da es in dem Gebäude doch recht voll war. Und statt sich nun Camus anzusehen, wanderte ihr Blick durch den Raum. Sie kannte hier niemanden, bis auf..."Raine?" Es überraschte das Mädchen irgendwie, ihre Schwester hier vorzufinden, zusammen mit zwei Mädchen, von denen das eine irgendwie sehr...erschöpft aussah. Andererseits hätte Lilyen es sich auch denken können, dass Raine hier war, immerhin gab es hier Waffen, mit denen sie doch hatte üben wollen. Letzten Endes interessierte es Lilyen aber nicht groß, was hier vor sich ging, denn auch sie wollte endlich das Kämpfen lernen. Und sie hoffte, dass die Aufmerksamkeit ihrer Mutter nun nicht wieder ihrer Schwester galten würde. "Wo müssen wir denn jetzt hin?" wollte sie wissen, da sie keine AHnung hatte, was zu tun war, um an eine Waffe zu kommen.