Gwen war froh endlich wieder zu Hause zu sein. Riverport hatte ihr echt gefehlt. Eine Sache musste noch erledigt werden bevor sie mit ihrer Freundin endlich in ihr trautes Heim zurückkehren konnte. Sie mussten zum Arzt, weil ein gewisser widerlicher Kerl nicht ordentlich auf die Rosahaarige aufpassen konnte und zu allem Überfluss hob dann dieser verdammte Helikopter ohne dass die Sanitäter ihre Freundin überhaupt beachteten - Frechheit! . Irgendwas schien Lyla zu beschäftigen, aber wahrscheinlich konnte sie es einfach nicht glauben dass sie zurückgekehrt waren. Als sie die Klinik erreichten stürmte Gwen vor Lyla zur Rezeption. "Hallo, ich brauche einen Arzt.", sagte sie stumpf, woraufhin die Frau hinter dem Thresen sie mit hochgezogener Augenbraue ansah. "Es ist ein Notfall.", fügte die Blondine mit Nachdruck hinzu als die Frau keine wirkliche Reaktion zeigte. Dann erreichte auch Lyla den Empfangsschalter und die Dame begann zu verstehen. Sie nickte und schickte die beiden zur Notaufnahme. Wo sie doch tatsächlich - Was war an NOTFALL nicht zu verstehen! - in ein Wartezimmer gesetzt wurden! Mit verschränkten Armen ließ sich Gwen auf einen der überaus unbequemen Plastikstühle fallen. "Kannst du das glauben? Da steckt die dich einfach ins Wartezimmer! Die hat sie doch nicht mehr alle! Am besten ich verpasse der auch eine Platzwunde an der Stirn und dann kann die hier mit uns warten. Da sieht sie mal wie sich das anfühlt. Pf. Blöde Kuh.", zeterte die Blondine.
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Dirk hatte kaum noch etwas mitbekommen bevor er in seinem Bett ins Reich der Träume verschwand. Weit entfernt fühlte er noch wie sein Bein zurecht gerückt wurde und irgendetwas kühles die Schmerzen aus diesem zog.
Spät am Nachmittag schreckte der junge Mann aus dem Schlaf hoch. Er vergrub sein Gesicht kurz in den Händen. Ein Albtraum. Eigentlich war er es ja gewohnt auf diese Weise geweckt zu werden, doch irgendwie erwischten die Träume ihn immer wieder. Der Braunhaarige gähnte herzlich und schaute sich um. Stimmt ja, er war im Krankenhaus. Urgh, wie er diesen Ort hasste. Er war einmal im Leben im Krankenhaus und bei diesem Aufenthalt hat er mehrmals versucht zu flüchten. Dirk seufzte. Sein Blick wanderte zum Fenster. Unbehagen rutschte er im Bett hin und her. Er musste hier raus. Gerade als der Braunhaarige seine Bein vom Bett schwingen wollte, wurde er schmerzhaft daran erinnert, dass er ja ans Bett gekettet war. Enttäuscht ließ er sich ins Kissen zurückfallen. Im Dschungel konnte ich wenigstens noch umherlaufen. Sein Bettnachbar schien gerade Besuch zu haben. Besuch wäre sicher eine gute Ablenkung vom Bewegungsdrang des jungen Mannes gewesen. Nur schade wenn niemand einen vermisst!
Innerlich aufgebracht versuchte Dirk die Zeit vorzuspulen indem er weiter schlief. Wurde jedoch von einem lauten Knurren das aus seiner Magengegend kam geweckt. Der Mann richtete sich wieder auf. So geht das nicht! Vorsichtig setzte er erst seinen linken, dann den rechten Fuß auf den Boden. So eine blöde Prellung wird mich doch wohl nicht aufhalten. Langsam tapste der Braunhaarige aus dem Zimmer. Kehrte jedoch genauso schnell wieder zurück, in Begleitung einer Krankenschwester, die ihn fürsorglich daran erinnerte, dass der Arzt ihm Bettruhe verschrieben hatte.
Dirk verschwand im Badezimmer und hätte am liebsten wieder kehrt gemacht als er die Gestalt die ihn im Spiegel ansah erblickte. Verwahrlost, dreckig und entstellt von der immer noch vorhandenen Wurststullenbeule. Hastig wusch sich der Braunhaarige das Gesicht und schaute wieder in den Spiegel. Nicht wirklich besser, aber immerhin fühlte er sich nun besser. Eine gründliche Ganzkörperreinigung und frische Kleidung wären besser gewesen, aber dafür war der junge Mann noch zu erschöpft. Außerdem war ein großer Teil seiner Klamotten ja eh mit dem Flugzeug im Meer ertränkt worden. Dirk kam zurück ins Zimmer und schaute seine Zimmergenossen flüchtig an.
Dann ließ er sich wieder auf's Bett fallen. Das ist ja wie im Gefängnis hier!