Das Krankenhaus "St. Ulrich"


  • Cedric schien die spontane Entführung gelassen zu nehmen, vielleicht begriff er jetzt, dass sein alter Herr nicht immer an allem Schuld war, sondern gern einfach in manche Situationen mit hineingezogen wurde. Allerdings schien auch er etwas sehr überrascht über den gerade bekanntgegebenen Grund seiner Geiselnahme, bat seinen Vater dann aber doch, ihr alles Gute zur Schwangerschaft auszurichten. „Werde ich, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Vielleicht kommst du ja schon eher als erwartet aus dem Krankenhaus, dann kannst du sie ja mal besuchen gehen und ihr das selbst ausrichten! Sue würde sich bestimmt freuen dich mal wieder zu sehen.“ Schließlich war er ihr Patenkind und bisher waren die zwei immer erstaunlich gut miteinander zurecht gekommen. „Ich hoffe nur sie schafft das alles alleine, nachdem Rick mit ihr Schluss gemacht hat. Wobei sie so vermutlich noch besser dran ist.“ Er warf Cedric einen wissenden Blick zu. Anna brauchte nicht alles erfahren, zumindest nicht so lange, wie sein Sohn nicht selbst über das Thema sprach. Zu gerne hätte er sich noch länger mit seinem Sohn unterhalten, aber nachdem ihm erst Anna und dann Sue in die Quere kam, war es diesmal die Zeit. Er sollte langsam los in Richtung Arbeit. Zumindest verriet ihm sein Handy dies mit einer Vibration in seiner Hosentasche. „Oh man, das ist jetzt echt blöd gelaufen. Ich würde gern noch länger bleiben, aber ich muss los in Richtung Arbeit. Konnte ja niemand ahnen, dass die nächste mit ihrer ungewollten Schwangerschaft dazwischen kommt...“ Irgendwie endeten die Treffen mit seinem Sohnemann ja immer so, dass er letztendlich schnell weg musste. „Ich komme auf jeden Fall die Tage nochmal wieder, vielleicht krieg ich ja sogar Alessa dazu mitzukommen. Die kleine würde sich sicher freuen zu sehen, dass es ihrem Bruder verhältnismäßig gut geht.“, sprach er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und du richte Amy bitte aus, dass sie daran denken soll sich bei mir zu melden, wenn sie mit irgendetwas Hilfe braucht!“, bat er die Rothaarige nachdem er sich erhoben hatte. Ihm war nicht ganz wohl dabei, Anna einfach so hier bei Cedric zurück zu lassen, aber die Zeit drängte wirklich. „Bis die Tage ihr zwei!“, rief er noch, ehe er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss, bevor er sich zum Plaza aufmachte.

  • Cedric nahm Annas stachelei sehr gelassen. War er es etwa schon so von seinem Vater gewohnt, dass es ihn nicht weiter kümmerte, wenn Matze eine neue Freundin haben sollte?
    Sie lächelte ihn warm an. Bevor sie das ganze wieder aufklären konnte, kam Matze schon zurück und die beiden unterhielten sich kurz. Suiren war also schwanger? Sie kannte die schwarzhaarige nur flüchtig, aber wie es schien pflegten sowohl Matze als auch Cedric sehr guten Kontakt mit ihr. Vielleicht könnte Anna sie auch eines Tages mal besser kennen lernen. Schließlich verabschiedete sich der Blonde von den beiden und Anna nickte ihm zu. Amy war ihm wohl sehr wichtig geworden in letzter Zeit. "Ich melde mich dann bei dir!", lächelte sie ihm entgegen als er endgültig verschwand.
    "Ich denke ich werde nun auch verschwinden. War wirklich nett dich kennen gelernt zu haben Cedric. Und keine Sorge. Ich bin nicht deine neue Mutter. Dein Vater ist nur ein guter Freund von mir. Du sahst etwas deprimiert aus, ich kann es nicht leiden, wenn Leute so nachdenklich aussehen. Auch wenn ich nicht weiß, was dir Kummer bereitet, lass mich dir trotzdem eins sagen: Wenn man über etwas nachdenkt, passieren die Dinge nur in unserem Kopf. In unserem Umfeld passiert jedoch nichts. Sieh es... Als Rat von einer verrückten an oder ignoriere es. Es war auf jeden Fall wirklich nett, dich mal zu treffen.", mit einem aufmunternden Lächeln blickte sie ihm noch einmal in seine blauen Augen und verließ schließlich das Zimmer.
    Was sollte sie jetzt machen? Nach Hause wollte sie nicht und Hunger hatte sie auch keinen. Alkohol schien ausnahmsweise mal auch nicht ansprechend. Ach sie würde einen geeigneten Platz finden~

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Nach einer Suche, die förmlich den ganzen Tag vereinnahmt hatte, kam Alessa schließlich beim Krankenhaus an. Ihre kleinen Füßchen schmerzten, weil sie gefühlt mehrere Kilometer zurückgelegt hatte, da sie sich immer wieder verirrt hatte. Zahlreiche Menschen, Männer wie auch Frauen, hatten ihr angeboten sie zum Krankenhaus zu begleiten oder aber sie mit dem Auto mitzunehmen. Immer wieder fiel dem kleinen Blondchen dann aber ein was ihr Papa ihr mindestens tausend Mal gesag hatte. Diese Menschen konnten ihr etwas Böses anhaben wollen und sie dürfe niemals zu jemand Fremden ins Auto steigen oder etwa mit jemanden Unbekannten mitgehen. Da Alessa (meistens) ein ziemlich artiges Mädchen war, hatte sie natürlich auf die Worte ihres Papas gehört und sich auf eigene Faust auf dem Weg zum Krankenhaus aufgemacht. Anfangs war sie wie der Blitz durch die Gassen von Riverport gerannt und hatte nicht wirklich darauf geachtet wohin sie ihre Füße trugen. Immerzu waren Tränen über ihre Wangen gelaufen, wodurch ihr die Sicht genommen worden war aber dennoch achtete die Kleine immer darauf nicht vom Gehweg abzukommen. Irgendwann war sieförmlich nicht mehr in der Lage weitere Tränen zu vergießen. Sie fühlte sich ausgetrocknet und leer. Ihre Unterlippe zitterte und hoffnungsvoll blickte Alessa auf die Wegweiser an der Kreuzung. Ein kleiner Hoffnungsschimmer: ein Pfeil auf dem die Buchstaben, welche für das Wort Krankenhaus standen, zu sehen waren. Das kleine Mädchen wischte sich mit der rechten Hand über das Gesicht und versuchte damit eine klarere Sicht zu gewinnen. Ihre Schritte beschleunigten sich. Jetzt wo sie ihr Ziel wieder vor Augen hatte, gewann die Kleine wieder an Kraft und Energie. Ihre Beinchen trugen sie über den asphaltierten Gehweg hinweg und schon bald konnte Alessa von weitem das große, angsteinflößende Gebäude erkennen. Erinnerungen an Spritzen, Schmerzen und Schreie huschten durch das Köpfchen des Mädchens aber sie musste diese Erinnerungen unterdrücken um ihren Bruder besuchen zu dürfen.
    Schon bald trat Alessa über die Schwelle des Krankenhauses und fand sich in einer unfreundlichen, kahlen Umgebung wieder. Alles war weiß und keine Zelle ihres Körpers fühlte sich an einem Ort wie dieser es war wohl. Mit kleinen Trippelschritten näherte sich die Blonde dem Empfangspult. Ihre Puppe hatte sie dabei fest an sich gedrückt. Wie gut, dass ihr Lieblingsspielzeug derartig weich war, dass es ihr scheinbar nichts ausmachte, so festgeklammert zu werden. Alessa stellte sich auf die Zehenspitzen um besser über das Pult sehen zu können. Sie schlug ihre roten Augen auf und klimperte ein paar Mal mit ihren Wimpern. "Entschuldigung...ich suche meinen Bruder..." Erneut füllten sich die Augen des kleinen Mädchens mit Tränen, da sie Angst hatte vom Schlimmstmöglichen zu erfahren. "Evans..." Die Dame am Empfang sah sich erst um, um eine Begeitperson des Mädchens zu entdecken aber sie schien nicht fündig zu werden. Nach einem kurzen Zögern gab sie Alessa schließlich doch die Zimmernummer ihres Bruders durch und erklärte dem Bondchen ausführlichst den Weg. "Dankeschön." Alessa setzte ein Lächeln auf und machte sich sofort auf den Weg.
    Da stand sie nun. Lediglich die Tür trennte sie von dem Anblick ihres kranken, möglicherweise schwer verletzten Bruder. Wen würde sie hinter dieser Türe vorfinden? War es Cedric oder etwa Simon? Alessa würde es nicht herausfinden wenn sie diesen Schritt nicht machen würde aber die Ungewissheit nagte an ihr und ihr kleines Herz fühlte sich schwer an. Schließlich klopfte sie sachte an die Tür und trat schließlich ein.
    Ihr Blick fiel auf den Blondschopf und sofort füllten sich ihre augen wieder mit Tränen. Scheinbar war sie doch noch nicht vollkommen ausgetrocknet. "CED!" Die Kleine stürmte auf ihren großen Bruder zu und warf sich zu ihm ins Bett. Sie war stürmisch und achtete nicht darauf ob sie ihm eventuell weg tat. Die Freude das es ihm scheinbar gut ging war einfach zu groß. Alessa vergrub ihr Gesicht in dem Gewand des Blonden. Sie fühlte sich ihrem Bruder näher als je zuvor. Die Angst ihn für immer verloren zu haben hatte so sehr geschmerzt.


  • Als Anna und Amy im Krankenhaus eintrafen war der nasse Schwamm so trocken wie die Sahara. Gott verdammt waren Wehen scheiße. Wehe jemand wagte es jetzt, ihr blöd zu kommen. Anna war auch nur knapp an einem Wutausbruch von ihr vorbei gekommen. Zum Glück ihrer Freundin war sie im Moment ihre größte Hilfe und außerdem die Einzige, die sie ins Krankenhaus bringen konnte und die einfach da war. Also verkniff sich Amy ein böses Kommentar und tat wie ihr geheißen wurde. Einatmen, Ausatmen. Was sollte sie auch anderes tun? Pressen kam weder im Badezimmer, noch im Auto in Frage. Auf gar keinen Fall. Hatte Anna eigentlich ihre Notfalltasche dabei? Falls sie die vergessen hatte musst irgendwer anders sie holen. Sie brauchte frische Klamotten. Aber später. Jetzt brauchte sie erst mal einen Arzt. Oder jemanden der sie einfach so erschlug. "Bring mich um.", knurrte die Blonde nach einer weiteren Wehe. Gott verdammt! Was zur Hölle hatte sich die Evolution nur bei diesen Schmerzen gedacht?!


  • Anna hatte sofort eine ihrer Kolleginnen benachrichtigt. Amys Sachen konnte sie später noch aus dem Auto holen. An der Rezeption gab sie Bescheid, dass sie nun endlich da waren. Würden sie gleich in den Kreisssaal gebracht werden? Vermutlich nicht. Die Honigblonde erkundigte sich danach, in welches Zimmer Amy musste und organisierte der Kugelrunden einen Rollstuhl. Zackig schob sie die Blonde durch die Gänge in ihr Zimmer. "Ich bring dich nicht um. Freu dich lieber.Du bekommst ein Baby!", ganz im Gegenteil zu ihrer Freundin konnte Anna nicht freudiger sein. Ein Baby. "Der Arzt müsste in deinem Zimmer auf dich warten. So wie ich das bisher gezählt habe, bist du erst in der Übergangsphase, also press bitte noch nicht!", das Baby würde sich schließlich erst noch drehen - so konnte Anna es bisher zumindest vermuten. Nachsehen konnte sie schließlich noch nicht. Vor der Zimmernummer, welcher ihr ihre Kollegin durchgegeben hatte machten sie einen kurzen halt und die Rotäugige zog die Türe auf, um Amy schließlich hinein zu schieben. "Ich überlasse dich eben den fähigen Händen meiner Kollegen ok? Ich geb' schnell Matze und Jean Bescheid, damit sie rechtzeitig hier sind. Dauert nicht lange!", Anna schnellte aus dem Zimmer und tippte schnell SMSen an Jean und Matze. Musste sie noch jemanden benachrichtigen? Ach Amy würde sich schon melden. Rasch stürmte sie wieder ins Zimmer, um sich um ihre Freundin zu kümmern.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Und schon flog ein giftiger Blick in Annas Richtung. Hatte sie überhaupt eine Ahnung davon wie man mit einer werdenden Mutter, die gerade das Gefühl hatte an Wehen zu sterben, sprechen musste? Amys Meinung nach nicht. Sie hatte gerade nicht den Nerv dazu fröhlich zu sein. Wie denn auch, wenn ihr Töchterchen ihr solche Schmerzen bereitete. Und das obwohl sie noch nicht mal auf der Welt war. Vielleicht war das der Grund warum Wehen so wahnsinnig weh taten; Alles was das Kind danach anstellt war im Vergleich dazu einfach nur Kleinkram. Genau so musste es sein. Ohne ein Wort auf die Aussagen ihrer Freundin zu antworten sah sie ihr hinterher. Auf ihre Stirn waren Schweißtropfen getreten. Sie sollte einfach hier warten? Einfach hier herum liegen und leiden, während alle um sie herum standen und ihr dabei zusahen wie sie herum schrie wie eine bekloppte? Man war schwanger sein scheiße! "Anna!", schrie sie als die Wehen heftiger wurden, obwohl Amy zuvor schon dachte, dass es nicht schlimmer werden könnte. "Wo ist Matze?" Ihre Atmung hatte sie kaum noch unter Kontrolle. Wie denn auch? In der Schwangerschaftsgymnastik hatte ihr keiner gesagt, dass das so schwer werden würde.


  • Wie ein geölter Blitz war Matze aus dem Taxi gesprungen, nachdem er dem Fahrer einfach das doppelte des Preises überlassen hatte, nur weil es schneller ging einen Schein zu zücken als Kleingeld abzuzählen. Die Dame an der Rezeption antwortete ihm stotternd, als er mit hochrotem Kopf und einem lauten „WO IST AMY?!?“ zu ihr gelaufen kam. Sie schien also noch nicht im Kreißsaal zu sein, somit hatte sie also noch einige Zeit der Schmerzen vor sich, zumindest war es bei Kate und Julia so gewesen. Der Aufzug brauchte ihm zu lange um ihn ins gewünschte Stockwerk zu bringen, weshalb er lieber die Treppe nahm, durch das Adrenalin in seinem Körper war das locker zu schaffen. „Amy!“, rief er, als er die Tür aufriss, nachdem er zuerst fast gegen jene geknallt war und es gerade noch so geschafft hatte sein Tempo zu drosseln. Für ein 'Hallo' an Anna war keine Zeit gewesen, aber das verstand sie gewiss. Kaum hatte er den Platz neben der Blonden eingenommen griff er nach ihrer Hand. „Amy, hör mir zu, alles wird gut, du schaffst das! Du hast sie jetzt neun Monate mit dir herum getragen, dann schaffst du das hier auch noch!“, versuchte er ihr Mut zuzusprechen, auch wenn dies wohl in den wenigsten Fällen gelang. „Denk einfach daran wie schön die Zeit wird, wenn du das hier hinter dir hast! Gut, wenn sie irgendwann in die Pubertät kommt wird es nochmal genau so schwer, aber bis dahin hast du dann eine laaaange Pause!“, versuchte er irgendwie die Stimmung zu heben, wobei das gerade wohl das war, was Amy am wenigsten hören wollen würde. „Und sobald es gleich richtig losgeht denkst du einfach an unsere tolle Küchenhilfe vom Kochkurs, dann fällt dir das pressen auch bestimmt ganz leicht!“


  • Der Blonde war einfach an ihr vorbei gesaust und zu ihrer Freundin. "Ich bin da, Amy. Keine Sorge.", sie beriet sich nebenher mit ihren Kollegen, während sie die Wehen abmissten. Für ein Hallo war tatsächlich keine Zeit. Die Wehen wurden immer heftiger und kamen in kürzeren Abständen. Mit einem Nicken signalisierte sie Amys Frauenarzt, dass es nun soweit war. Sie mussten in den Kreißsaal. Amys Tochter würde jeden Moment auf die Welt kommen. Von zu vielen Emotionen übermannt wies sie Matze an: "Los, mach die Bremsen los, wir müssen in den Kreißsaal!!", damit ging die Reise der kleinen Gruppe auch schon weiter. Amy wurde schon längst ihren Klamotten entledigt und ein Leibchen übergestreift. Im Kreißsaal angekommen, schnappte sich Anna den Blonden und brachte ihn in den Nebenraum. "Wenn du hier bleiben willst, zieh dir das über und falls sie fragen: Du bist der Vater. Sonst schmeißen sie dich aus dem Saal. Vertrau mir. Ich weiß, dass Amy dich bei sich braucht.", die beiden zogen sich sterile Sachen über uns sprinteten zurück zu ihrer Blonden Freundin, die schon begonnen hatte zu pressen und lauter zu schreien als zuvor. Anna packte sich eine Hand ihrer Freundin. "Drück ruhig zu, ich weiß dir gehts dann besser."  hmsad

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • "Matze! Gott sei Dank bist du da!", rief die Blonde als der zukünftige Patenonkel der Kleinen zur Tür herein kam. "Du hast dich schon vor der Schwangerschaftsgymnastik gedrückt. Wenn du dich hiervor auch noch gedrückt hättest, hätte ich dich ermordet." Das war ihr ernst. Im Moment zumindest. Nächste Wehe. Man tat das weh! Fast hätte sie geweint, weil Anna und Matze da waren um ihr beizustehen. Und weil es sich so anfühlte, als würde ihr Uterus gleich platzen. Für die nächsten Worte die der Blonde aussprach kassierte er einen genervten Blick, aber als er Margot erwähnte musste sie schon wieder grinsen. Naja. Wenn man die schmerzverzerrte Fratze noch als Grinsen bezeichnen konnte die entstand, wenn man sein Gesicht vor Wehen verzerrte und gleichzeitig versuchte die Mundwinkel zu heben. Annas Hand halten zu dürfen tat ihr ebenfalls gut und sie war wieder einmal froh, dass ihre Freundin heute frei gehabt hatte.
    Die nächsten Dinge passierten ziemlich schnell. Amys Kopf war von den ganzen Anweisungen und Erscheinungen um sich herum völlig leer gefegt. "Pressen!", schrie jemand und sie tat es einfach, während sie den anderen Befehl ("Atmen!"), ebenfalls so gut es ihr möglich war ausführte. Eigentlich hatte Amy erwartet dass sie das einfach die nächsten paar Stunden machen und dann sterben würde, aber als sie das schreien ihres kleinen Mädchen vernahm fielen alle Schmerzen, alle Bedenken und alle Sorgen die gehabt hatte einfach von ihr ab. Für einen Moment war sie einfach nur erleichtert und gespannt. Sie sah Matze und Anna an. Sie musste schrecklich aussehen. Schweißgebaded mit lauter losen Strähnen überall. Auch wenn die beiden versucht hatten ihre Haare zu bändigen hatte es wohl keiner von ihnen geschafft. Jeder der beiden hatte eine Hand von ihr genommen gehabt und sie gehalten, obwohl ihre Nägel sich in ihr Fleisch gebohrt hatten. "Danke euch.", sagte sie erleichtert und einfach nur völlig fertig und erschöpft, aber unglaublich dankbar und glücklich. Und noch glücklicher war sie als die Schwester wieder zu ihr trat. "51cm und 3146Gramm.", verkündete sie lächelnd und reichte Amy ihr Baby. Tränen standen der Blonden in den Augen als sie es entgegen nahm und es sich ansah. "Sie ist wunderschön.", brachte sie hervor und konnte kaum die Augen von ihr abwenden.


  • Amy war unheimlich erleichtert, als er das Zimmer betrat, was ihn in seiner Motivation sie gerade jetzt in dieser schwierigen Situation zu unterstützen nur noch mehr stärkte. Dennoch warf sie ihm in ihrer (verständlichen) Rage direkt vor, er hätte sie ja bereits zur Schwangerschaftsgymnastik versetzt. Allerdings hätte es wirklich keinen Sinn gemacht sich jetzt zu rechtfertigen und vermutlich musste die Blonde gerade einfach nur ihren Schmerz herauslassen. Und das nahm Matze gerne hin, wenn es ihr dadurch minimal besser ging.
    Schließlich war es Zeit Amy in den Kreißsaal über zu setzen und er befolgte brav die Anweisungen, die Anna ihm gab, ehe sie ihn kurz in einen kleinen Raum entführte. „Weiß ich doch, ich mach das ja nicht zum ersten Mal!“, entgegnete er schmunzelnd. Er war bereits mit dem Gedanken hier her zu kommen sich als Vater auszugeben, um Amy zur Seite stehen zu können. Das hatte er ja während der restlichen Zeit ihrer Schwangerschaft auch getan. Nach dem das geklärt war machten sie sich augenblicklich wieder auf den Weg zu Amy. Während der ganzen Prozedur verharrten sie beide zu ihren Seiten und hielten ihre Hände, welche die Fingernägeln regelrecht in die Haut der beiden hineinbohrte. Aber das war auszuhalten, verglichen zu dem Schmerz, welchen die Schwangere überwinden musste. Zu ihrem Glück ging die Geburt wirklich schnell vonstatten. Einige Frauen mussten sich stundenlang damit quälen, vermutlich hat es das kleine Ding, welches letztlich aus der Blonden herausgepurzelt war, gut mit seiner Mutter gemeint. Es war deutlich zu beobachten wie sich ihr schmerzverzerrtes Gesicht wieder entspannte und dann bedankte sie sich bei ihren beiden Gehilfen. Matze trat einen Schritt beiseite, als die Schwester an das Bett heran trat um der frisch gebackenen Mutter ihr Kind zu überreichen. „Willkommen in der Welt der Eltern!“, hieß er Amy freudig willkommen, als er seinen Platz an ihrem Bett wieder eingenommen hatte. So wie sie das kleine Ding ansah war deutlich zu erkennen, wie sehr sie die Kleine bereits in ihr Herz geschlossen hatte. Hätte er ihr vor neun Monaten davon erzählt, hätte sie ihn nur ausgelacht und ihm einen Vogel gezeigt. Stattdessen wirkte sie überglücklich über die Tatsache das kleine Geschöpf nun ihre Tochter nennen zu dürfen. „Und, hast du dir schon einen Namen überlegt?“

  • Schreiend wurde die Schwarzhaarige durch alle möglichen Gänge geschoben und erntete - wie immer, wenn sie im Krankenhaus war - die merkwürdigsten Blicke der Leute, die sie für einen kurzen Moment erblickten. Es war aber auch nichts neues, dass ihr das so ziemlich scheißegal war, da sie gerade versuchte nicht vor Schmerzen zu sterben. Sowas gab es, okay? Naja, zumindestens vor Schmerzen in Ohnmacht zu fallen und ehrlich gesagt fühlte sie sich schon fast so, als wäre sie kurz davor. Lief Rick ihnen gerade hinterher? Sue hatte keine Ahnung, da ihre Augen ständig nur die flimmernden Lichter der Decke erblickten, was ihr die wahrscheinlich schlimmsten Kopfschmerzen überhaupt bereitete. Und sollte sie jetzt versuchen das Kind drin zu behalten, bis sie angekommen waren oder sollte sie pressen?! Wieso redete denn keiner mit ihr, oh Gott. Damals war so eine Geburt ja wenigstens noch viel einfacher. Erstmal kriegt man die Wehen und ein paar Minuten später: Zack! Flutscht das Kind raus und fertig. Da musste man nicht auf einen verspäteten Krankenwagen warten, urgh! "KÖNNEN SIE SICH NICHT BEEILEN?! ICH STERBE GERADE!" Zwar ignorierten ihre kleinen Helferlein sie gekonnt, doch dafür guckten die anderen Patienten besorgt und begannen wahrscheinlich schon am Ruf des Krankenhauses zu zweifeln. Die nächsten Minuten... Stunden?! Was auch immer es war, es fühlte sich alles wie eine Ewigkeit an, als wäre es fast schon ein schlechter Traum. Sollten Wehen wirklich so verdammt scheiße weh tun?! Zwischendurch konnte sie einige der Worte von den Ärzten auffangen, die nicht gerade positiv klangen, doch sie hatte keine Ahnung wovon sie redeten. Ihr war so schwindelig, dass sie kaum merkte, wie die Helfer sie auf ein anderes Bett trugen. Ah, das war wahrscheinlich das berühmte Sterbebett, aka Geburtsbett, oder? "Können Sie mich hören?" Uhh...? Verwirrt sah sie in die dunklen Augen einer anderen Ärztin. Keine Ahnung was sie von ihr wollte, aber vielleicht war sie ja für ihre Geburt zuständig. Oder war das dann eine Hebamme? Wie konnte man bei sowas überhaupt klar denken und womit zur Hölle hatte sie all das bloß verdient. Und wieso war eigentlich alles so kalt und doch wieder so heiß? Die Leute um sie herum fingen an, irgendwelche Kabel an die Geräte anzuschließen und ihr irgendwelche Nadeln in den Arm zu stecken, wovon sie selbst kaum etwas mitbekam. Wenigstens ließ der Schmerz jetzt nach... und ihre Augen fielen sanft zu.




    Als Sue endlich ihre Augen wieder öffnete, herrschte nichts als Verwirrung in ihrem Kopf. Wo war sie? Wie viel Uhr war es? Was ist überhaupt passiert? War es immer noch der selbe Tag? Müde und erschöpft blinzelte sie einige Male mit ihren Augen und versuchte sich ihm Raum umzugucken, doch fast jede kleine Bewegung kostete sie schon fast zu viel Energie. Warte, hatte sie nicht vor einigen Sekunden noch versucht, ihr Baby zur Welt zu bringen?! Völlig panisch wollte sie sich aufsetzen, doch ein ziehender Schmerz hielt sie davon ab und brachte sie lediglich zum jammern. Mittlerweile realisierte sie wenigstens, dass sie gerade von einer Krankenschwester erneut durch die Flure geschoben wurde. Wiederholte sich gerade etwa der ganze Prozess, oder...? "Ah, Sie sind wach!" Irritiert versuchte sie ins Gesicht der lieblichen Stimme zu blicken, doch wurde nur von den Lichtern geblendet. "Bitte bewegen Sie sich nicht unnötig! Sie brauchen jetzt viel Ruhe und müssen Energie tanken." "W-Was..." Wieso wurde sie den ganzen Tag eigentlich schon von jeder Sache überrumpelt? "Können Sie mir nicht einfach sagen, was zum Teufel los ist??" Auch wenn sie wieder kurz vorm Einschlafen war, so hatte sie ihren Sass nicht verloren. "Oh, mein Fehler! Sie sind bestimmt noch völlig durcheinander wegen der Vollnarkose." Na, wenigstens erklärte das jetzt so einiges. "Sie haben gerade eine kritische Geburt hinter sich." Suiren versuchte zu schlucken, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. War es...? "Wir haben ihr Kind mit einem Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Im Moment können Sie es jedoch noch nicht sehen, da wir uns noch darum kümmern. Es lief nicht alles so wie geplant, aber für's Erste ist jetzt alles in Ordnung." Okay, okay. Ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen, obwohl sie in der Zeit ihrer Schwangerschaft kaum eine Bindung mit... dem Baby in ihrem Bauch aufgebaut hatte. Auf ihr selbst fand die frisch gebackene Mutter, oh Gott, dieses Wort, ein Stück Papier liegen und hob es mit zittrigen Fingern auf. 20:36 Uhr. Weiblich. 41cm. 1842g.


  • Oho! Rick hatte also mit seiner Patentante Schluss gemacht? Das waren ja tatsächlich mal erfreuliche Neuigkeiten. War es fies sich über so etwas zu freuen? Sicherlich, aber wenn es um diesen Mann ging konnte er nicht anders - auch wenn er darüber nicht urteilen durfte, war Sue seiner Ansicht nach ohne ihn deutlich besser dran. Und das Ungeborene sowieso. Er hoffte nur, dass Sue mit der Mutterrolle auch klar kam, aber immerhin musste sie sich über die Mittel keine Sorgen machen. Matze verabschiedete sich damit auch schon wieder und auch seine rothaarige neue Flamme, die wie sich sogleich herausstellte selbiges doch nicht war - gesellte sich zum Gehe und das nicht ohne ihn einen Haufen kryptischer Worte zu hinterlassen. Wie philosophisch! Tatsächlich wusste Cedric nicht so Recht, wie er mit diesen Worten umgehen sollte - oder wie in welchem Licht er Anna zu sehen hatte. Sprach sie aus eigener Erfahrung? War sie Meisterin in der Poesie? Machte er so einen jämmerlichen Eindruck? Letzteres vermutlich ja. Und er rechnete es ihr hoch an, dass sie so bemüht war, ihn auf ihre Art und Weise aufzumuntern (auch wenn das wohl nicht sonderlich gut funktioniert hatte), immerhin kannten sie sich nicht. Ob das genau der Grund war? Vielleicht bekam er noch einmal die Gelegenheit dazu, sich etwas näher mit der rothaarigen Dame zu unterhalten. Cedric legte seinen Kopf zurück in das Krankenhauskissen. Hallo, weiße Decke! Ein Seufzen entglitt dem jungen Mann. Wie lange lag er nun schon hier? Es kamen ihm wie Jahre vor (LOL) Cedric hatte längst den Bezug zur Realität verloren, da war seine Gemütslage ja wohl kein Wunder, konnte Anna sagen was sie wollte. Ein weiteres Seufzen. Moment, hatte sein Vater ihm nicht ein Buch da gelassen? Er blickte zur Seite und: ja richtig. Immerhin etwas, womit er sich ein wenig die Zeit vertreiben konnte.


    ...? War er eingeschlafen? Spannende Lektüre. Nein, an dem Buch hatte es nicht gelegen, tatsächlich favorisierte er den Klassiker, den Matze ihm mitgebracht hatte. Tja, der Besuch hatte wohl zu viel Aufregung mit sich gebracht! .... Sicher. Nicht. Wie dem auch sei, Cedric streckte sich kurz um das Buch, welches somit auf den Buden gefallen war aufzuheben und an die Seite zu legen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er noch genügend Zeit zu seinem nächsten Reha-Kurs für sein Bein hatte. Immerhin war das Ende mittlerweile abzusehen, nur... wie sich bis dahin erneut die Zeit totschlagen? Die Antwort kam prompt, als im nächsten Moment ein übergroßer pinker Zuckerklecks auf ihn gesprungen kam. Für einen Berg Zucker war das Phänomen allerdings ziemlich ungelenk und schwer. "Autsch.", entwich es ihm, wobei auch die Überraschung einen großen Teil dazu beigetragen hatte. "Alessa!", erkannte er schließlich seine kleine Schwester. Hatte sie geweint? "Was machst du denn? Groß bist du geworden!" Wann hatte er sein bezauberndes Schwesterherz denn zuletzt gesehen? Gefühlte Jahre war es her gewesen und in der Zeit hatte das kleine Mädchen tatsächlich nochmal einen ordentlichen Wachstumsschub hingelegt. In welche Klasse ging sie mittlerweile eigentlich? Tatsächlich war seine Melancholie wie weggeblassen aufgrund des Anblicks der kleinen Prinzessin, die sich offenbar große Sorgen um ihn gemacht hatte. "Tut mir leid, Alessa.", er hatte nicht vorgehabt die ernst gemeinte Entschuldigung auszusprechen, andernseits konnte er auch nicht alles immer bei sich behalten. Ob sie damit klar kommen würde?


  • Ein Schmerzensschrei entfuhr dem Blondschopf als der kleine, rosafarbene Wirbelwind zu ihm ins Bett sprang ohne Rücksicht auf etwaige Verletzungen. Sofort rollte sich das Mädchen von ihrem Bruder herunter und musste darauf Acht geben nicht aus dem Krankenbettchen zu fallen. Gerade noch bevor Alessa mit dem Boden Bekanntschaft machen konne, krallte sich die Schülerin an der Decke fest und zog sich wieder ein bisschen näher zu Cedric. "Was...was ich mache??? Was machst DU?" Gespielt sauer sah sie ihren älteren Bruder an. Ihre Stirn hatte sich in Falten gelegt und sie hatte einen Schmollmund aufgelegt. Mit verschränkten Armen sah sie ihr Bruderherz an und erwartete Auskunft über die Dinge, die zu seinem Krankenhausaufenthalt geführt hatten. In den Äuglein der Rosafanatikerin konnte man aber ganz deulichen sehen, dass sie Ced nicht wirklich böse war. Sie hatte sich Sorgen gemacht und immerhin war er der einzige Bruder den sie hatte. Selbstverständlich gab es da noch Simon aber Alessa glaubte sich daran zu erinnern, dass ihr Papa einmal erwähnte, dass dieser weit, weit weg studierte und er hatte sich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr bei ihr gemeldet, wodurch Cedric ganz klar auf ihrer Favouritenliste was Brüder anging nach oben kletterte. Irgendwann verschwand der gespielt sauere Blick und machte einem traurigen Gesicht Platz. Mit großen und tränengefüllten Augen sah sie Cedric an. Ohne auch nur eine Sekunde weiter zu zögern klammerte sie sich an ihn. Ihre Händchen krallten sich in sein Oberteil und sie schluchzte. Man musste sich ziemlich anstrengen um ihre Worte zu verstehen, da sie beinahe im Schluchzen untergegangen wären. "Wad haddu gemaaaaacht...schnief...Wird du wiedder gedund? Warum dagt mir das niiiiedmand?" Unaufhörlich kullerten ihre Tränen ober ihre Wangen und durchnässten das Oberteil ihres Bruders.
    Minutenlang verharrte das kleine Mädchen in ihrer Position. Irgendwann waren ihre Tränen versiegt und sie genoss einfach die Nähe Cedrics und die Tatsache, dass er ihr scheinbar noch weiterhin erhalten bleiben würde. Dennoch wartete sie noch ungeduldig auf seine Antwort, schließlich schwebte sie immer noch in Unwissenheit und wollte endlich über die ganze Situation aufgeklärt werden. " Wie lange bist du denn schon im Krankenhaus?" Betreten guckte die kleine auf die Decke und anschließend in das Gesicht Cedrics. Auch er hatte sich verändert, war älter geworden aber dies war im MOment nicht relevant für die Blondine.

  • Eins konnte man inzwischen wirklich mit Sicherheit sagen: Krankenhäuser ließen einen sehr gerne warten. Aber okay, Sue hatte das Personal auch ziemlich kalt erwischt. Die Leute waren alle so hektisch! Es war eigentlich ganz nett anzusehen. Und Suiren wurde im Übrigen vom Gang in den einen und dann, als festgestellt wurde, dass sie natürlich nicht gebären konnte - in einen völlig anderen, den Umständen besser angepassten, Raum verlegt. Rick konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass seine Exfreundin nun aufgeschnitten und er dämlich vor dem Raum, in welchem dies passierte, sitzen und wahrscheinlich eine gefühlte Millionen Jahre warten musste. Und dann, - wie konnte es auch anders kommen? - verschwanden die Leute in ihre Räumlichkeiten und der Braunhaarige musste sehen, wie er jetzt zurecht kam. Rick schielte nach links und nach rechts - doch keine Menschenseele war anwesend, alle Sitze im Wartebereich waren leer und - fast so, als wollte die Welt einem gerade irgendeine Metapher damit reindrücken - selbst der Wasserspender glänzte mit einem Hauch von Nichts. Der Amerikaner seufzte und streifte ein wenig durch die Gänge umher, doch es war spät, kaum mehr Besucher da. Das Ganze konnte sicher noch Stunden dauern. Was er davon hielt? Wie er in dieser Situation empfand? Pah! Wenn es Jemand wissen wollte, dann würde er zwischen den Zeilen lesen müssen. Es war ein Zufall, doch er war hier, nicht? Das hieß, bis er das Krankenhaus verließ..


    ..und nach fünfzig Minuten wieder kam, sich zurück auf seinen - immer noch warmen, ähm, was zur Hölle? - Platz setzte und sich erst einmal ausgiebig streckte. Eine Stunde, zwei Stunden, drei.. "Rick Dunstan?" Der Amerikaner zog eine Augenbraue in die Höhe als eine Frauenstimme erklang und ihm nach einem halbherzigen Nicken begann ein paar Romane vorzudichten. Kritisch, Komplikationen, Frühgeburt, Kaisersschnitt, Brutkasten, Mädchen - Mädchen? - 20:36 - das war vor über einer halben Stunde, hallo? - irgendwelche Daten, die keine Wiederholung wert waren, Freundin - Ex-Freundin, pardon? - auf dem Flur. Oh ja, Wahnsinn, und auf wo genau, auf welchem Flur? - Irgendwo auf der dritten Etage, Sie werden sie schon finden! Der Blauäugige hob die Brauen in Höhe und runzelte die Stirn, woraufhin eine Pause voller Stille entstand, in welcher die Krankenschwester letztendlich verwand. Hilfreich.. Rick stand auf, sah sich mehrfach in der Umgebung um und fand schließlich.. ein Etwas mit langen, schwarzen Haaren in der Ferne. Also entweder, es würde sich bei diesem Etwas um die frischgebackene Mutter handeln oder aber er störte gleich ein Horrorfilm Mädchen bei seiner Suche nach dem nächsten Opfer. Wobei, so weit lagen diese Dinge ja doch nicht voneinander entfernt.. "Jetzt tue nicht so, als wärst du gerade einen Marathon gelaufen, Sue.~", säuselte der Dunkelhaarige grinsend zwischen seinen Lippen hervor, während er sich auf den Boden gekniet und mit dem Kopf auf den Armen gelegt an die Bettkante lehnte und die Kranke - war das das passende Wort? - aus seinem schiefen Sichtpunkt aus beobachtete. Bevor diese jedoch zu einem Konter ansetzen konnte, rutschte der Mann noch ein paar Millimeter näher und hauchte leise: "Ich hab' Alkohol dabei, also überleg' dir gut, ob du mich jetzt schon umbringen willst.."

  • "Uh oh..." Die Worte, die ihre Krankenschwester vor sich hin murmelte, nahm Sue nur halb wahr. Im Moment stand sie teilweise immer noch unter dem Einfluss der Drogen und war noch nicht klar im Kopf - wann war sie das auch schon? Auf jeden Fall wusste sie dank der Tonlage nur, dass es etwas Schlimmes sein musste. "Was ist los...?" Und zugegeben, irgendwo war es ja doch ein schöner, ihr nicht ganz unbekannter Zustand. Jeder hat schließlich in seiner Jugend ein wenig experimentiert, oder nicht~? "Liebe Frau Choi, wie es aussieht, haben wir im Moment leider keine freien Zimmer für Sie." Die Angestellte blätterte mit einem besorgten Gesichtsausdruck durch irgendeinen Papierstapel, was wie das reinste Chaos aussah, und knabberte dabei an ihrem Stift. "Häää...?" Wieso sollte das denn so sein? War das nicht ein riesiges Gebäude mit vielen Zimmern? War der Flur theoretisch gesehen nicht auch ein Zimmer? "Nun gut... Hm, ich werde wohl mit wem anders sprechen müssen und in der Zwischenzeit machen Sie es sich einfach hier gemütlich, ja? Ich werde bald zurück sein!" Mit einem gefälschten Lächeln schob sie ihr Bett so zur Seite, dass man noch problemlos durch den Gang kommen konnte und verschwand so schnell sie konnte. Man, Krankenhäuser waren verdammt komisch. Einerseits kreisten ihre Gedanken noch um ihr Neugeborenes, aber andererseits wollte ihr Körper sie gerade einfach nur noch schlafen lassen. Ja, Schlafen klang eigentlich ziemlich gut, aber nein, ihre Pläne wurden natürlich von keinem anderen als Rick durchkreuzt. Angestrengt legte sie ihren Kopf auf die linke Seite um in seine hellen Augen, die so anders von ihren waren, zu sehen. "Ich... kann noch gar nicht laufen, was redest du denn da." Kurz kicherte die Schwarzhaarige und blinzelte einige Male mit den Augen, um sich immer noch an das grelle Licht zu gewöhnen. Schonmal was von Energiespaarlampen gehört?! "Alkohol?" Hatte sie da gerade richtig gehört? "Ja...!!" Sie hatte jetzt schon viel zu viele Monate auf das einzig wahre Geschenk des Himmels gewartet und nach all den Schmerzen hatte sie sich das auch wirklich verdient. "Hast du den... den Müll rausgebracht und und die Fische gefüttert?!" Es war schon beeidruckendswert, was manche Drogen für Dinge aus dem Unterbewusstsein herausholen konnten. Es war übrigens auch erstaunlich, dass ihr von keinem hier gesagt wurde, ob sie etwas essen oder trinken durfte, oder was für Dinge sie seit dem Kaiserschnitt überhaupt tun durfte.


  • Was er hier machte? Ja, das war wirklich eine sehr berechtigte Frage. Sich zu Tode langweilen, vor sich hin vegitieren, sich ein wenig in Selbstmitleid suhlen. Was man halt den lieben langen Tag so machte. Alessa hingegen konnte er unmöglich mit einer derart schnippischen Antwort entgegentreten, weswegen er den Gedanken heimlich für sich behielt. Die kleine Prinzessin sah ihn schmollend an, ein Ausdruck der ihn schon fast belustigte, doch zu schnell wandelte sich ihr Gemüt in ehrliche Trauer, um Sorge, die er ihr doch nie hatte aufbürden wollen. Als sich seine jüngere Schwester so an ihn klammerte, hinterließ sie ihm nichts als ein Gefühl von Hilflosigkeit, dass er nicht zu lindern wusste. "Alessa...", murmelte er betreten. Warum bereitete er auch allen nur Kummer? Sorsgam hob er seine Hand um ihr schließlich sanft über den Kopf zu streichen in der Hoffnung, dass er so Trost, Fürsorglichkeit spenden konnte. Schließlich brachte das Mädchen unter ihrem Schluchzen einige Worte hervor, die Cedric nur schweren Herzens beantworten konnte. Was sollte er auch sagen? Oh, der Vater meiner womöglichen toten vielleicht nicht mehr so ganz Freundin hat mich wahllos angeschossen, weil er ein verrückter Psychopath ist und hier noch herumstreift? (Tatsächlich nur ein paar Gänge weiter...) Oh, hatte ich vergessen zu erwähnen, dass dieser Mann außerdem mit dir unter einem Dach wohnt? Na, sicher. Genügte ja nicht schon, dass sie sich schon längst unnötige Sorgen um ihn machte. Allerdings wusste der junge Mann nicht, wie viel seiner Schwester schon bekannt war. Sollte sie bereits wissen, dass er angeschossen worden war, würde die Lüge, er sei blöd eine Treppe hinuntergefallen, wohl schneller auffliegen als ihm lieb war. Er seufzte innerlich. Was ihr also sagen? Alessa würde sich ohne Antworten jedenfalls nichts zufireden geben. "Hör zu Alessa...", begann er langsam und hob sie kurz hoch, um sie ordentlich auf dem Krankenbett zu platzieren und sich selbst etwas aufzurichten, denn ihre momentane Position drückte dann doch ein wenig. "Du musst mir versprechen, dass du nieeeemanden davon erzählst, okay? Auch unserem Papa nicht!", meinte er eindringlich und sah das blonde Kind dabei ernst an. "Es war so..." Cedric sah nochmal kurz nach links und nach rechts um sich scheinbar zu vergewissern, dass auch niemand sonst zuhörte. Zufrieden mit der Lage, begann er leise: "Ich war gearde nichtsahnend außerhalb der Stadt am Strand spazieren, als ich laute Stimmen vernahm. Da diese sehr aggresiv klangen und ich Sorge hatte, ob nicht jemand verletzt wurde, lief ich in die Richtung, was... keine so gute Idee gewesen war. Die Typen wirkten wie richtig fiese Mafiosos, die ziemlich Dreck am Stecken hatten und haben mich natürlich sofort als unnötigen Augenzeugen erkannt und geschossen!" Alessa's Augen wurden größer und Cedric fragte sich, ob er nicht einen Schritt zu weit gegangen war. "Aber!", fuhr er schnell fort, "Sie haben mich nur am Bein erwischt und Hilfe kam schnell. Ich bin auch noch nicht sooo lange hier.", log er weiter, damit sich seine Schwester kein schlechtes Gewissen einredete, warum sie ihn monatelang nicht besucht hatte. Es hatte ihr ja auch keiner was gesagt, daher brauchte das kleine Mädchen sich wirklich keinen Vorwurf zu machen. "Daher merke dir: gehe nie nachts alleine raus, dass kann gefährlich werden!", ermahnte er seine Schwester vorsorglich. Andernseits... den Gedanken von vorhin nochmal aufgreifend - Matze wohnte widerwillig ja wirklich mit Rick zusammen und der Gedanke dass dieses kranke Monster mit seiner kleinen Schwester unter einem Dach lebte, gefiel Cedric ganz und gar nicht.


  • Mit wackelnden Knien stand Jeanette Pinkman vor dem Riverport Krankenhaus. Mit ihrer linken Hand klammerte sie sich haltsuchend an ihre treue Handtasche, welche sie schon oft auf schwierigen Missionen begleitet hatte. Die rechte Hand umfasste eine schon ziemlich mitgenommene rote Rose (die stark danach aussah, als hätte man sie aus einem Vorgarten geklaut), die mit Geschenkband und einem herunterhängendes Schleifchen, an ein flaschenförmiges Geschenk gebunden war.
    Ja, sie würde jetzt gleich etwas tun, was sie schon seeehr lange nicht mehr getan hatte… sie würde in ein Krankenhaus gehen, um ein Baby zu sehen.
    Moment… hatte sie dies überhaupt schon einmal in ihrem 35 jäh… ähm… ich meine natürlich, in ihrem 27 jährigem Leben gemacht? Wenn ja, konnte sie sich nicht erinnern und auch jetzt gerade hatte Amys Freundin immer noch die Hoffnung, dass die frisch gebackene Mutter ihr Geschenk auspacken würde und die Beiden zusammen auch diesen Krankenhausbesuch sehr schnell wieder vergessen würden.
    Wie die meisten Menschen mochte die Blondine keine Krankenhäuser. Als junge Erwachsene hatte Jean sehr oft über die Stränge geschlagen, was das Thema Alkohol und Drogen anging (wer hätte es gedacht?) und so hatte sie nicht gerade gute Erinnerungen, an die steril stinkenden, immer gleichaussehenden Gebäude… Aber was tat man nicht alles für seine Freundin, wa?
    Etwas steif betrat sie den Eingangsbereich und stiefelte zur Empfangsdame. Ihre Stöckelschuhe kündigten sie dabei, bei jedem Schritt, mit einem lauten KLACKKK an, sodass man ihr auch gleich Aufmerksamkeit schenkte.
    „Ich möchte bitte Amy Moon besuchen“, flüsterte Jean in ihrem seriösesten Ton und versteckte ihr Geschenk in Flaschenform leicht hinter ihrem Rücken.
    „Ah, Frau Moon wurde gerade erst verlegt… schauen wir mal… Raum 123, Babystation, 2. Etage“, bekam sie als Antwort und mit einem freundlichen, viel zu aufgesetztem Lächeln bedankte Jean sich und stöckelte dann zum Aufzug.
    Während der Fahrt, versuchte sie der Blume noch ein paar aufmunternde Worte zuzusprechen, damit sie den welken Kopf nicht ganz so hängen lies – klappte natürlich super!
    Wäre sie doch damals nur gleich nach ihrem und Amys verzweifelten Versuch einen Job zu finden, in einen Blumenladen gegangen und hätte da ein süßes „Herzlich Willkommen kleiner nicht-Gnom“-Sträußchen gekauft. Es wäre jetzt, nach all der langen Zeit, wahrscheinlich noch besser erhalten gewesen, als die geklaute Rose.
    Ja, die Rose war geklaut! Da konnte man wirklich nichts mehr beschönigen. Sie war genauso geklaut wie die letzten Abendessen, die sich Jean auf nicht ganz so ehrenhafte Weise verdient hatte und genauso geklaut, wie der Gin von mittelmäßiger Qualität, der sich unter der Geschenkverpackung in Flaschenform befand.
    Jean. Brauchte. Wirklich. Ganz. Dringend. Einen. Job.
    Einen Richtigen!!!
    Natürlich hatte sie sich, nach Amys gehen, nicht um einen Job in der Confiserie beworben. Als sie die hübsch gekleidete Chefin gesehen hatte, war ihr sofort klar, dass dies nicht die richtige Sparte für eine leidenschaftliche Baseballcap-Trägerin war und nachdem sie ihre letzten Groschen für ein halbes Kilo Schokolade zusammengekratzt hatte, begrüßte Jean ihren Schweinehund mit einem „Du bist aber groß geworden!“ und ging nach Hause.
    Ein seufzen entwich der Frau, als die Fahrstuhltür endlich aufging und sie ihre Gedanken endlich etwas anderem Widmen konnte, als ihrem verdammten Leben.
    „Amy, wo bist duuu… Hoffentlich weit, weit weg von dem kleinen Monster….“, die Tür war schnell gefunden und nach einem schüchternen Klopfen und einem dumpfen „Ja?“, trat Jean steif in das Krankenzimmer.
    „Heyyyyyy….“, verlegen lächelnd hob sie das flaschenförmige Geschenk zum Gruß und schlich dann langsam auf die kleine Gruppe zu. „Sooorry, ich bin wohl zu spät was…?“
    Als ob es keine Absicht gewesen wäre… Als sie Annas SMS bekommen hatte, exte Jean den ersten Kurzen seit Wochen und danach gleich noch einen und noch einen. Dann hatte sie (auch seit… nicht Wochen, aber Tagen!) geduscht und war in aller Ruhe losgelaufen.
    Das Baby sehen… ok - das war sie Amy immerhin schuldig.
    Dabeisein wie das Baby auf die Welt kam… NIE UND NIMMER.
    Und ein paar Stunden Zeit zum erholen, taten Amy bestimmt auch gut, die übrigens immer noch schrecklich aussah.
    „Oh Süßeeee… du siehst ja richtig Scheiße aus“, bemitleidete Jean ihre beste Freundin, als sie am Bett des schlicht eingerichteten Zimmers angekommen war. „Komm lass dich mal… OH MEIN GOTT, da liegt es…!“
    Erschrocken hielt die Blondine in ihrer Bewegung inne. Sie wollte Amy eigentlich gerade eine kleine Begrüßungsumarmung geben, als sie das Baby, in Tüchern eingewickelt, auf der Brust der frisch gebackenen Mutter liegen sah. Misstrauisch begutachtete sie den kleinen Wurm. Er/Sie hatte die Augen geschlossen und wirkte irgendwie rot und aufgeweicht. Was ja aber gar nicht so unverständlich war, wenn man überlegte, wo es sich gerade eben noch befunden hatte…
    „Geht’s ihm gut…?“, fragte Jean nervös in die Runde, weil gerade alle Augen zwischen ihr und dem Baby hin und her wanderten, als ob ihre Reaktion irgendwie wichtig wäre. Die junge Frau wusste aber gerade gar nicht, was sie eigentlich sagen sollte, da ihr Kopf VERBRENN ES, BEVOR ES EIER LEGT, schrie und gleichzeitig machten sich in ihrem Bauch seltsame, warme Gefühle breit, welche ihr die Tränen in die Augen trieben.
    „W…was, was ist denn jetzt los?“, rief Jean überrascht und versuchte sich mit ihrer freien Hand die Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. „EY, GLAUB JA NICHT DASS ICH WEGEN DEM DING FLENNE!“


    (FUCK FUCK FUCK ICH WEINE AUCH xDD)

  • Es war unheimlich schwer, nicht dämlich vor sich her zu grinsen, wenn man mitbekam, was die Schwarzhaarige da gerade von sich gab. Und so schaffte auch Rick es nicht, dieser unheimlich süßen Versuchung zu widerstehen, nein, er war tatsächlich so schlecht darin, dass ihm zu allem Übel auch noch ein leises Lachen entkam. Vielleicht sollte er der Asiatin und sich selbst öfters mal ein paar Drogen besorgen, denn unter ihrem Einfluss schien die streitlustige Dame vor ihm doch ganz annehmlich und zahm zu sein. Naja, zugegebenermaßen auch etwas dämlich, aber dicht etwas sinnvolles zu machen hatten bis jetzt sowieso die Wenigsten geschafft, also war das wohl weniger erwähnenswert. "Was redest du denn da?", begann er dann mit einem ernsten Tonfall, während er sich ein klein wenig aufrichtete, "Du weißt doch, dass die Fische schon längst ausgezogen sind und für sich selbst sorgen? Den Müll haben wir ihnen auch zur Feier ihrer ersten eigenen Wohnung geschenkt! Hast du schon vergessen, wie glücklich Freda und Albert, - er konnte diese Sache nicht ernst genug nehmen um sich ein paar ansehnlichere Namen aus dem Hut zu zaubern - "deshalb waren? Oh man, Sue, darüber werden sich die Beiden aber gar nicht freuen.." Der Braunhaarige schüttelte enttäuscht und verwerflich den Kopf, musste dann allerdings trotzdem grinsen. Ob sie überhaupt noch wusste, was eben passiert war?

  • Warte, was?! Als Rick ihr die Neuigkeiten überbrachte, brach für die Schwarzhaarige die Welt zusammen. "Oh mein Gott, wirklich?", fragte sie mit zittriger Stimme und brach anschließend in Tränen aus. "Es tut mir so leid... Ich bin so eine schlechte Mutter." Natürlich hatte ihr Gehirn im momentanen Zustand noch nicht ganz verarbeitet, dass sie tatsächlich Mutter geworden ist und verwechselte diese Tatsache einfach mit den imaginären Fischen. Ihr Unterbewusstsein versuchte wahrscheinlich noch in Verleugnung zu leben, haha. Blöd nur, dass man sein eigenes Kind schlecht verleugnen konnte. Aber wenigstens erholte sich Sue recht schnell von ihrem kleinen Heulkrampf und schloss für einen Moment die Augen. Rick, ic-" "Ah, guten Tag! Sind Sie der Vater?" Die Krankenschwester kehrte für Krankenhausverhältnisse überraschend schnell zurück, dieses Mal mit einem Haufen Papieren in der Hand. "Haben Sie sich denn schon einen Namen für das kleine Bärchen entschieden?" Suiren hatte keine Ahnung, von was für einem Bären sie sprach, aber sie musste lächeln als sie an die süßen Tiere dachte. "Pandabärchen? Wo sind sie?" Vielleicht konnte sie jetzt ja einen streicheln!

  • Oooookaaaaay.. also eigentlich, da hätte man sich ja schon denken können, dass das Ganze etwas anders enden würde, als geplant. Zum einen, weil wir hier von Sue sprachen und zum anderen.. weil man nie so Recht abschätzen konnte, wie Leute reagierten, die ein wenig neben sich standen. Rick beobachtete die Schwarzhaarige schweigend dabei, wie sie einen kleinen Heulkrampf durchlebte und überlegte sich, ob er ihr irgendetwas sagen sollte, machte sogar schon den Mund einen Spalt breit auf, aber als sie damit begann, ihm zu erzählen, dass es ihr Leid tat und sie eine schlechte Mutter sei, ließ er es dann lieber doch sein. Hey, er konnte sie da zugegebenermaßen noch nicht verteidigen, okay? Ich meine, dass Kind zu früh - wenn auch nicht beabsichtigt, ich meine, wer tat das auch schon? - auf die Welt zu bringen und es nur knapp überleben zu lassen, konnte ja schon irgendwie als schlechter Start interpretiert werden, oder nicht? Zumindest bewiesen das frisch produzierte Baby und die Asiatin bisher recht wenig Teamgeist. Aber hey, das konnte ja noch werden, oder? Als die Krankenschwester dann mit hibbeligen Beinen wiederkam und die Beiden nach einem Namen fragte, konnte der Braunhaarige sich ein verdrossenes Aufstöhnen nicht verkneifen. Oh Gott, wirklich? Die gute Frau fragte jetzt nach dem Namen? Was wäre bloß passiert, wenn er nicht gerade hier gewesen wäre? Hätte die Schwester dann die benebelte Erbin entscheiden und das arme Kind auf ewig brandmarken lassen? Pandabärchen. Ohje. Da kam es schon. Ob das in Eile geratene Dienstpersonal dies schon als Antwort akzeptiert hätte? Rick seufzte und richtete sich auf. "Später. Aber jetzt mal was anderes, was ist denn jetzt überhaupt der aktuelle Stand?" Die Schwester wirkte einen Augenblick lang überrumpelt und schaute dann hinunter auf ihren Bogen. Ihre Augen huschten schnell über das Papier und sie erklärte dem Mann, dass das kleine Mädchen noch mindestens für ein paar Tage intensiv behandelt und an Gerät angeschlossen bleiben musste. Was im Klartext also hieß, dass Suiren wohl noch ein paar Tage ohne Töcherchen klar kommen musste.
    ... Ob sie sich in der Zeit noch ein paar mal Abschießen würde, solange sie noch die Möglichkeit und Ruhe dazu hatte? Irgendwie konnte der Amerikaner es sich sogar ganz gut vorstellen. Die in weiß gekleidete Dame erwähnte noch kurz, dass sie allerdings von einem anderen Raum aus in die Frühchenstation blicken konnten, wenn sie denn wollten, war dann aber auch wieder verschwunden, denn es herrschte Personalmangel und ein andere Raum rief mit seinem nervigen Gepiepe. (Hätten sie bloß nicht die Stellen gekürzt und ihre Ärzte zurück nach DV und in anderweitige medizinische Gebiete geschickt..!) "Hmm..", murmelte den Blauäugige nachdenklich und wand sich dann wieder zu seiner Exfreundin hin, "Soll ich wirklich dich entscheiden lassen..? Liegen bleiben und ausnüchtern oder deine geliebten Pandabärchen angucken gehen?" Als ob Suiren sich jemals fürs nüchtern werden entscheiden würde.

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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