Das Krankenhaus "St. Ulrich"


  • Ein neckisches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als Alice anmerkte wie stürmisch er war. Doch Nick erwiderte fürs erste nichts. Ihm war es wichtiger, dass das Blondchen so schnell wie möglich ordentlich versorgt wurde, denn auch wenn er sich nichts anmerken ließ, so machte er sich trotzdem Sorgen um sie. Sie war ihm schließlich wichtig. Zusammen gingen die beiden in die Notaufnahme, wo sich schließlich eine junge Ärztin um die Verletzungen kümmerte. Nick fiel ein Stein vom Herzen, als sie sagte, dass die Verletzungen nicht zu schlimm waren und man nur eine davon nähen musste. Natürlich folgte er der Patientin zur Liege und hielt ihr tapferes Patschehändchen behutsam fest. Dabei lächelte er sie aufmunternd an und hoffte, dass es schnell und so schmerzfrei wie möglich über die Bühne gehen würde. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis die beiden den Behandlungsraum wieder verlassen konnten. In der Eingangshalle sackte Alice dann auf einer der Sitzgelegenheiten zusammen und Nick ließ sich augenblicklich neben ihr nieder. Der Abend musste sie wirklich geschafft haben. Er hatte wohl so ziemlich jeden geschafft. "Das dachte wohl jeder...", gab er mit einem aufmunternden Lächeln zurück, aber die Verletzte vergrub keine Sekunde später ihr Gesicht in den Händen und gab ihr wahres Problem kund. Simon. Genau. Wie hätte es auch anders sein können? Schon wenn der Student sich vorstellte, dass Leila ein Semester im Ausland verbringen würde zog es sich in ihm zusammen. Nick hatte also keine Ahnung wie schrecklich Alice sich im Moment fühlen musste. Auch wenn er selbst nicht viel von diesem Arschloch hielt, so war sie immer noch eine seiner besten Freundinnen und das bedeutete, dass er für sie da war, ganz egal was sie bedrückte. Ohne ein Wort zu verlieren legte er die Arme um die Blonde und platzierte seinen Kopf auf ihr. Dann drückte er sie so gut es ging an sich um ihr Trost zu spenden. Wahrscheinlich hätte er jetzt etwas sagen sollen wie: "Er kommt bestimmt zurück." oder "Mach dir keine Sorgen, er liebt dich immer noch.", aber ehrlich gesagt hatte Nick keine Lust Simon in Schutz zu nehmen. Der Idiot war einfach nie für seine Freundin da. Nie wenn sie ihn brauchte. Zumindest empfand der Schwarzhaarige das auf diese Weise.

  • --- ich lass den Teil, den ich gestern schon hatte einfach stehen lol ---
    Kyle hatte keine andere Wahl, als Dirk machen zu lassen, auch wenn das, was er tat, vollkommen unerwartet für ihn kam. Wobei, eigentlich war es doch gar nicht so merkwürdig, bei einem Fall aufgefangen und zurück in die Ausgangsposition gehievt zu werden, oder? Vielleicht lag es ja daran, dass Dirk so schwächlich wirkte oder einfach, dass man ja wohl kaum damit rechnete, in so einer Situation jemanden vor sich zu haben, der schnell und präzise genug reagierte, um einen noch rechtzeitig aus der Scheiße rauszuhauen. Aber hey, hier hatten wir sie, diese Person. Dirko - Postbote und unofficial and professional guy to save ur fucking ass.
    Der Teenager blinzelte einige Male, als er mit seinem Allerwertesten wieder auf einer Matratze landete und wand hastig den Kopf zur Seite, während er mit noch immer leicht geweiteten Augen aufgeregt auf seiner unteren Lippe herumkaute. Urgh, wenigstens war er nicht mehr an die scheiß Geräte angeschlossen, was seine Situation um einiges erleichterte, denn hätte der Monitor aufgrund seines gerade rasenden Pulses plötzlich zu Piepen angefangen, wäre es ihm sogar egal gewesen, wenn die Krankenpflegerin plötzlich in den Raum geeilt wäre - er wäre sowieso zuvor bereits im Boden versunken oder so. Aaah, es war so peinlich! Davon durfte nie, nie, nie jemand etwas erfahren! Der Halbrusse war einfach nicht der Typ dafür, von anderen unfreiwillige Hilfe anzunehmen. Es sei denn, er zwang sie dazu, aber selbst dann musste es so rüberkommen, als hätte er einfach keine Lust es selbst zu machen oder etwas zumindest ähnliches, weniger unselbstständiges.
    Erst als Dirko ein leises Stöhnen von sich gab und der Weinrote sich wieder mehr im Griff hatte, blickte er auf und beobachtete seine Fluchthilfe dabei, wie sie sich nun ebenfalls von ihren Geräten abschaltete. Also hatte er doch erst jetzt geblickt, dass allein aus der ganzen Aktion nichts werden würde..? Vielleicht hatte er ja auch vorher einfach nur keine Lust gehabt, sich für einen Hooligan in Schwierigkeiten zu bringen - ja, das klang schon irgendwo logisch. Schweigend starrte der Punk erst Dirks gigantischen Rehaugen und dann seinem ausgestreckten Arm entgegen und sofort verengten sich seine grauen Augen in Misstrauen zu Schlitzen. Da war doch etwas faul an der Sache, oder nicht? Immerhin hatte der Postbote alles andere, als gute Gründe, ihm zu helfen! Wollte er vielleicht nur so tun, als wäre er auf seiner Seite, um ihn dann in einem passenden Moment auszuliefern? Ihn aus dem Raum befördern und dann die Schwester verständigen, damit erst gar keine Verbindung zwischen den Beiden vermutet wurde? Oder versprach der Braunhaarige sich aus der ganzen Sache etwas Bestimmtes? Wollte er ihn für seine Dienste bestechen? Der Teenager grübelte merklich und murmelte dann ein leises: "Wenn du mich verarscht, verprügel ich dich..", ehe er zögerlich nach Dirks Arm griff und - erschrocken aufzuckte, als urplötzlich die Intensivpflegerin in den Raum marschiert kam. Wie war das nochmal gewesen? Es wäre ihm eben sogar egal gewesen, wenn sie Frau auf einmal in den Raum geeilt kam? War es zu spät diese dumme, gedankliche Anmerkung wieder zurückzunehmen?


    Oh und es wurde sogar noch besser! Denn die Angestellte war selbstverständlich nicht allein gekommen - sie hatte einen Mann in Uniform mitgebracht, welche keine Sekunde damit verschwendete, den vollkommen unbeholfenen Kyle halbwegs gefasst auf das Geschehene reagieren zu lassen. Stattdessen starrte er dem Polizisten bloß mit einer Mischung aus Entsetzen und Verständnislosigkeit an, wobei diese Emotionen in der Form eines verstohlenen Blickes auch an seinen Zimmergenossen gerichtet wurden. Dieser war plötzlich wieder weit von ihm entfernt und der Weinrote fasste nach der Bettdecke, die er eben zur Seite geworfen hatte und zog diese ein ganzes Stückchen über seinen Körper. Okay. Wir hatten es hier indirekt nicht zum ersten Mal mit einem Gesetzeshüter zu tun - kein Grund zur Panik also. Natürlich, die Situation stand schlecht für den Heranwachsenden und auch hatte er nicht damit gerechnet, so früh, wenn überhaupt erwischt zu werden, - Gott verdammt, er hatte auch nie geglaubt, in einem verschissenen Krankenhaus zu landen! - aber das hieß nicht, dass das Spiel verloren war! Kyle setzte einen konfusen, desorientierten Blick auf, als Howard zu sprechen begann. Er war kein guter Lügner, aber einen auf dumm und unfähig oder unwissend tun, das konnte er bis zu einem gewissen Grad zumindest. Außerdem half diese verlogenen Attitüde dabei, den Schock und das Bangen in seinem Inneren um ein vielfaches zu verringern. Wenn andere nichts merkten, dann war es einfach, so zu tun, als würden bestimmte Gefühle und Sorgen nicht wirklich existieren. Der Barkeeper wartete, bis der Fremde ausgesprochen hatte und sah sich dann langsam im Raum um, ehe sein Blick wieder am Polizisten hängen blieb. Kyle schüttelte schwach den Kopf. "Ich.. bin grad' erst aufgewacht.", erklärte er dann, noch immer vollkommen orientierungslos wirkend - ob es so rüber kam, als stände er von seinem Unfall oder was auch immer noch unter Schock? "Keine Ahnung wieso ich hier bin.. oder was passiert ist." Er machte eine Pause, wand dann den Kopf ein Stück weit zur Seite und zeigte mit seinem linken Zeigefinger in Dirks Richtung. "Ich war gerade den Kerl da neben mir am fragen, ob er was weiß.. der Typ meinte, er hätte mich gefunden oder so, und ja.. das war vor einer Minute." Hey, das war nicht mal wirklich gelogen, schließlich waren seine letzten Erinnerungen tatsächlich relativ verschwommen! Er ließ den Finger wieder sinken und innerlich atmete er fast schon ein Stück weit auf, denn zumindest würde Howard sich jetzt für ein paar Augenblicke mit dem Postboten beschäftigen, der ihm möglicherweise ja mehr Informationen liefern könnte. - Hoffentlich nicht. Zugegeben, Kyle hatte keine Ahnung, was der Braunhaarige jetzt machen oder sagen würde - aber sein erster Instinkt im Panikmoment war eben gewesen, das Wort so schnell und unauffällig wie möglich an jemand anderes zu geben. Und diesmal tat es ihm sogar ein Stück weit Leid, dass sein ehemaliger Wichtel sich nun, ohne überhaupt zu wissen, warum, mit einem Bullen rumschlagen musste.

  • Das untere Lid des Postboten zuckte und er legte mit einem kaum merklichen Grinsen den Kopf schief. 'Willst du das wirklich nochmal, Keule?"
    Doch sowohl der auf dem Bettsitzende als auch Dirk zuckten zusammen, als sich plötzlich die Tür öffnete und zwei Gestalten den Raum betraten. "Ich- äh," überrumpelt ließ der Braunhaarige sich zum Bett führen und versuchte die Situation erst einmal zu realisieren.
    Er hätte kotzen können Kyle so unschuldig und verwirrt zu sehen, weil Dirk es eindeutig besser wusste, allerdings konnte er dem Teenager keinen Vorwurf machen, schließlich rettete er nur seinen hosenlosen Allerwertesten, als er sich ängstlich unter die Bettdecke verkroch. Innerlich verdrehte der Postbote die Augen als dieser Penner letztendlich auf den Braunhaarigen verwies und da Dirk in diesem Moment wohl einen gefassteren Eindruck machte, würde die Nummer mit dem armen Jungen der sich den Kopf angehauen hatte nicht mehr ganz so gut klappen. Müde sah der magere Braunhaarige auf, als nun die Aufmerksamkeit der beiden Besucher auf ihm lag und zog die Schultern zu den Ohren. "Ich habe vorhin schon gesagt, dass ich den Jungen nur zufällig gefunden habe," erklärte er mit glaubwürdigem Bedauern. Unschlüssig zupfte er an seiner Bettdecke herum. In was wurde er da nur wieder reingezogen? Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er dem Polizisten die Wahrheit nicht wirklich sagen können, weil er gar nicht wusste was überhaupt passiert war, dass der Weinrothaarige halbtot an der Göttinnenquelle herumlungerte. Tja und sollte wirklich er daran Schuld gewesen sein, indem er ein Stück Glas auf den Achtzehnjährigen geworfen hatte, welches dieser zuerst an seiner Zimmerwand hatte zerschellen lassen, gab es mehrere Gründe diese Information nicht mit dem Beamten zu teilen. "Mir ging es schon seit einigen Tagen," 'Wochen, Monaten, Jahren, das ganze Leben' ja richtig, "nicht sonderlich gut und ich dachte ein Spaziergang würde mir ganz gut tun, Auf der Insel des Mondscheins hab ich ihn gefunden."


  • Howard hob eine Augenbraue. Der junge Mann wollte das Elend persönlich sein aber vor einer Minute fühlte er sich anscheinend noch fit genug um draußen herum zu rennen? Der Polizist notierte seine Aussagen und wand sich an den Zimmernachbar, der sich auch sofort zu Wort meldete und bedauerte, den Rothaarigen nicht zu kennen. „Es sollte mehr Menschen deiner Sorte geben, weißt du das? Manche hätten ihn vielleicht einfach dort liegen lassen.“ Er schenkte Dirk ein Lächeln, nickte ein paar Mal und schenkte seine Aufmerksamkeit nach einem 'Danke' wieder Kyle. „Die Ärzte meinten, dich hätte es ganz schön erwischt. Eine Wunde hat sich entzündet und du bist nur knapp dem Tod entronnen.“, erklärte er dem Jungen und wahrscheinlich hörte dieser das zum x-ten Mal. „Aber du wirst dich doch wohl an deinen Namen erinnern oder nicht? Schon schlimm genug dass du dir eine derartig schlimme Wunde zu ziehst und es anscheinend nicht einmal bemerkst. Oder es nicht bemerken wolltest.“


  • „Wieso kann sich dieser Mistkerl nicht einfach mal melden? Was ist daran denn so schwer?“, murmelte das Mädchen mit leiser Stimme. Es war ein schönes Gefühl, als Nick sie an sich drückte. Es war ein schönes Gefühl, dass jemand für sie da war und ihre Sorgen nicht einfach ignorierte. „Wie soll man denn so noch eine Beziehung aufrecht erhalten?“ Es war keine Frage an ihren besten Freund, es war eine Frage an sie selbst. Eine Frage, die sie sich nicht beantworten konnte. Oder vielleicht auch nicht wollte. „Klar, er macht nur ein Auslandssemester und natürlich freue ich mich für ihn, dass er diese Möglichkeit bekommen hat aber trotzdem.. er hat sich nicht einmal von mir verabschiedet. Es gab nur eine kurze SMS vor ein paar Wochen und sonst nichts! Das kann doch nicht sein ernst sein!“, beschwerte sich die junge Schülerin während sie ihre Hände auf ihren Schoß legte und sich ihre Finger in den Stoff des Kleides krallten. Als sie die eigenartigen Blicke der Krankenhausbesucher bemerkte, atmete das Blondchen einmal tief durch ehe sie leicht lächelnd zu Nick sah. „Okay, das ist vielleicht nicht der passende Ort um sich darüber Gedanken zu machen.“ Alice lachte ehe sie sich erhob und den Verband an ihrem Arm zurecht zupfte. „Es tut mir leid dass ich dich damit voll laber.“, entschuldigte sich das Mädchen mit den roten Augen. „Ich weiß dass du Simon nicht wirklich leiden kannst und.. ich verstehe es mittlerweile.“

  • Als Dirk zu sprechen begann, wand das Gesicht des Teenagers sich komplett in seine Richtung - zum einen, da er sich ein wenig damit abquälte, abzuschätzen, ob der Braunhaarige ihn noch tiefer in die Scheiße reinreiten konnte, zum anderen, da es so viel einfacher war unbemerkte hoffnungsvolle oder drohende - das Prügelangebot stand noch offen! - Blicke an ihn rüber zu senden und zu allerletzt, einfach um so zu wirken, als würde es ihn selbst interessieren, was sein Zimmernachbar da zu sagen hatte, da er ja offiziell im Moment was Informationen anging als sehr wissbegierig galt. Und oh man, wahrhaftig! Der Unglücksrabe schaffte es zumindest, die Situation nicht zu verschlimmern. Keine Ahnung, was Kyle von ihm erwartet hatte - es war allerdings definitiv nicht das, was er von ihm nun geliefert bekam. Erhofft hatte der Weinrote sich .. was weiß ich - irgendeine kluge Parole, irgendetwas logisches, was den Polizisten dazu bringen würde, abzulassen! Aber das war wohl unrealistisch gewesen, was? Stattdessen wiederholte der Mann einfach fast haargenau das, was er zuvor schon der Krankenschwester vorgedichtet hatte - völlig banale Nebeninformationen, die doch wenigstens der Gesetzeshüter zu schätzen wusste. Auf sein Lob hin verdrehte Kyle demonstrativ an Dirk gewand die Augen, es war praktisch, dass Howard durch seinen seitlichen Blickwinkel nichts davon mitbekam. Wahrscheinlich hätte der Junge auch noch laut und vollkommen überzogen aufgestöhnt, aber das war dann wohl doch etwas zu auffällig. Mehr Menschen wie ihn sollte es geben, hu? Jaja, was'n Segen die Dirkos dieser Welt doch waren, sie halfen da, wo sie nur konnten! Auch wenn das Ganze irgendwie auf den eigenen Mist gebaut und man nie um Hilfe gefragt wurde, aber hey, hier waren sie, die Postboten und machten ihren Job! Briefe zuzustellen war wohl zu einfach gewesen, man musste inzwischen schon Leute vom Boden aufheben und an andere Orte abliefern. Okay, okay, alles klar. Kyle hatte einen 'Ich-kotz-gleich' Gesichtsausdruck aufgesetzt und entspannte diesen erst dann wieder, als er von dem Wachmann ein 'Danke' erhörte. Das war's mit dem kleinen Ablenkungsmanöver. Der Lilahaarige horchte merklich auf und kniff die Augen ein Stück weit zusammen, während er angestrengt versuchte, den Lauten Howards zu folgen. Als dieser seine Wunde erwähnte, huschte seine linke Hand wie automatisch an seinen Hüftbereich und er schien zu einem gewissen Anteil geistig abwesend zu sein, so als würden ihm ein paar unschöne Erinnerungen und Emotionen hochkommen. Was nicht einmal wirklich unecht war, denn langsam kam dem Barkeeper tatsächlich die Szenerie von vor ein paar Stunden in den Kopf und fast hätte er urplötzlich ein unpassendes Kichern losgelassen, als ihm bewusst wurde, dass sein Bettnachbar ja auch in Schwierigkeiten gebracht werden könnte, würde er auch nur ein Wort von ihrer hübschen kleinen Auseinandersetzung erwähnen. Da war es fast schon zu schade, dass das Rehkitz vorhin brav die Klappe gehalten hatte - Dirk hatte sein Geheimnis nicht herausgeschleudert, also würde er es auch nicht tun. Dass dieser Umstand allerdings ein kleiner Verständnisfehler war, zumindest von Kyles Seite aus, dass tat gerade herzlich wenig zur Sache. Merklich abwesend rieb der Gepiercte noch ein paar Sekunden lang an seiner verbundenen Wunde herum, bevor er sich wieder direkt an den Mann des Gesetzes wand und einige Augenblicke lang scharf zu grübeln schien. Vielleicht..
    "Kyle.. Kyle .. uuuhh..", der Achtzehnjährige verzog angestrengt die Augenbrauen, machte eine lange Sprechpause und fuhr dann fort, "Einfach.. nur Kyle. Glaube ich. Ich bin mir nicht sicher.." Ein Vorname. Das reichte doch fürs Erste, oder nicht? Es gab viele Leute, die so hießen - man konnte dadurch auf nichts bestimmtes schließen und doch war es genug, um einen kooperativen Eindruck zu vermitteln - eine passende Antwort? Der Dunkelhaarige stützte seinen Kopf eine Zeit lang auf seinen freien Arm ab und schlang dann unruhig die Arme um seinen Körper. Nichts falsches zu sagen war furchtbar anstrengend - scheiße man, der Kerl hatte bis jetzt noch nicht einmal geflucht! Die Stille nach der Antwort des Namenlosen war gefüllt mit spitzen, mechanischen Geräuschen, die von all den Geräten auf der Intensivstation stammen, die für die beiden Ausreißer nicht mehr lebensnotwendig waren. "Die Maschinen machen mich nervös..", er warf einen verstohlenen Blick zu den Monitoren und schauderte leicht. Es war dem Teenager anzusehen, dass die ganze Technik hier ihm unangenehm war und sollte der Ermittler eins und eins zusammenzählen können, so würde ihm wohl oder übel bewusst werden, dass dies keine Atmosphäre war, in welcher der Mann mit den Gedächnislücken entspannter und vernehmungsfähiger werden würde. "Kann die Schwester sie nicht ausschalten..? Es macht mich wirklich verrückt..", bat er leise den Polizisten und auch wenn es nicht die geschickteste Weise war, so kam es immerhin nicht unlogisch rüber.

  • Dirk seufzte als der Polizeibeamte sich von ihm abwandte, Kyle gefiel es sicherlich nicht, dass Dirk im Moment wenig hilfreich war, doch ein kreativer Plan war ihm bisher eben noch nicht in den Schoß gefallen. Müde schloss er die Augen und tat als versuche er zu schlafen. Er war eben nicht Jas, der von Tag zu Tag verrücktere Ideen für jede Situation hatte, immer passend, immer spontan, selten im Rahmen des Gesetzes. Aufmerksam lauschte er der Szenerie neben sich. Kyle schlug sich nicht schlecht, auch wenn er wohl doch seinen Vornamen preisgeben musste. Hätte der Weinrothaarige Glück gehabt, hätte der Braunhaarige noch einen gefälschten Ausweis in der alten Lederjacke seines besten Freundes gefunden. Zu seinem Pech hatte Dirk diese, angesichts der blutigen Ereignisse der Nacht zuvor, zu Hause gelassen.


  • „Kyle?“, wiederholte der Polizist und ignorierte dabei seine hinzu gefügten Worte. „Nein, die Maschinen sind da um dein Leben zu sichern. Wenn du sterben willst, kann ich deine Bitte gerne an die zuständige Pflegekraft weiterleiten.“ Howard durchblätterte sein altes, zerfleddertes Büchlein. Dort standen alle wichtigen Informationen für den Beamten. Bestimmte Vorgehensweisen, Tipps, gesuchte Personen.. und genau bei diesem Punkt blieb er stehen. „Kyle Astrait?“ Ob er den Nachnamen richtig ausgesprochen hatte, wusste der junggebliebene Mann nicht, aber es war ihm in diesem Moment auch wirklich egal. Er musterte den Halbstarken genau, während sein Blick zwischen ihm und seinem Büchlein hin und her wanderte. „Einen außergewöhnlichen Nachnamen hast du. Woher kommt er? Amerika? Obwohl er sich sehr nach Astrid anhört.. was wiederum irgendwo aus dem Norden kommt.“, plauderte der blonde Polizist ehe er sein Büchlein zu klappte und es weg steckte. „Ich werde nicht näher auf deine Wunde eingehen, es ist deine oder eure Sache.“ Howard wusste zwar nicht, dass die beiden Männer hier sehr wohl was miteinander zu tun hatten aber ihre auffällig unauffällige Art mit dem Polizisten zu sprechen wies auf jeden Fall darauf hin. Aber was interessierte es ihn schon? Kyle war wenn auch nur auf seinem Ausweis alt genug um Anzeige zu erstatten, wenn es sich um eine Straftat halten würde. Man müsste meinen, er könnte mit so einer Wunde umgehen aber.. allem Anschein nach nicht. „Danke für deine Zeit und ich wünsche dir eine gute Besserung. Wir sehen uns.“ Damit verabschiedete sich Howard von dem Rothaarigen und schloss die Tür hinter sich als er das Krankenzimmer verließ.
    Kaum war der Polizist heraus getreten, belagerte ihn der Stationsarzt sowie die zuständige Krankenschwester. „Ich habe seinen Namen. Auch wenn er ihn mir nicht selbst nannte. Wir suchen zurzeit einen jungen Mann namens Kyle und unsere Zeugenaussage passt eins zu eins.“, erklärte der Beamte den Mitarbeitern des Krankenhauses. „Daher werden wir uns um ihn kümmern, sobald er die Klinik verlässt. Danke und einen schönen Tag noch.“ Und mit diesen Worten und neuen Erkenntnissen und auch Aufgaben verließ Howard diesen Ort.

  • Der Junge mit den zweifarbigen Haaren verkniff sich angestrengt ein lautes, ungewolltes Aufstöhnen, als der Polizist ihm erklärte, dass die Maschinen unbedingt an bleiben mussten - und diese Aussage noch mit einer dummen Bemerkung untermalte, von wegen er könne den Angestellten ja mitteilen, sie auszustellen, für den Fall, dass er gerade Lust verspürte, spontan zu sterben. Ja, bitte. Dann muss ich mir wenigstens dein scheiß Gesicht nicht mehr antun., dachte er sich bockig und fast hätte er diese Gedanken auch laut ausgesprochen und somit die 'unwissende Route' verlassen, doch die gegenwärtige Aktion des Gesetzeshüters irritierte ihn zu sehr, um auch nur den Mund aufzumachen. Wieso kramte er in diesem beschissenen Notizbuch herum? Ausgerechnet dann, als Kyle ihm seinen Namen genannt hatte? Er hatte doch nicht.. 'Kyle Astrait?' Der Weinrote weitete die Augen. Bitte was? Ich meine - Scheiße verdammte, was?! Nope. Nooooooope, haha! Das. machte. keinen. Sinn. okay? Es gab überhaupt keine halbwegs logische Erklärung dafür, dass in diesen Heftchen sein Name stand. Und noch weniger, dass irgendein dummer Bulle ihn kannte. Er hatte kein Vorstrafenregister, keine polizeiliche Akte. Selbst seine verfickten Sozialstunden waren nie schriftlich dokumentiert worden. Er war, was das Gesetz anging, bisher vollkommen unauffällig gewesen, nie erwischt worden - wie auch? Es war nicht schwer, ungeschoren davon zu kommen, selbst wenn man sich wie der letzte Affe verhielt. Und Kyle war, was seine dubiosen Aktionen anging, immer verdammt vorsichtig gewesen. Der Tätowierte beäugte den Mann vor sich eindringlich, ließ ihn keinen Moment lang aus den Augen, wollte jede seiner Bewegungen mitbekommen - sein Herz schlug ihm einige Momente lang quasi in den Rachen hinein. Was würde der Polizist nun sagen? Würde er sich selbst erklären, ihm einen Grund dafür nennen, weshalb ihm dieser Name bekannt war? War es etwa, wie vermutet, weil..
    Kyle blieb der Mund offen stehen. Hätte er gerade getrunken, hätte er wahrscheinlich demonstrativ sein Getränk ausgespuckt, als Howard wieder zu sprechen begann. Außergewöhnlicher Nachname? Astrid? Norden? .. Wer zum Fick hat dir bitte deine Marke gegeben? Ist die überhaupt echt? Oder waren Hiro und er doch noch Cosplayer, die sich einen Spaß erlaubten?
    Doch bevor der Lilahaarige aufgrund der Worte des Mannes in ungläubiges Gelächter ausbrechen konnte - was er übrigens erst dann tat, als Howard das Zimmer verlassen hatte - war dieser auch schon mit ein paar Worten des Abschiedes verschwunden. "Das ist so ein Bullshit..!", murmelte der Teenager kichernd, bis er sich letztendlich stumm zurück ins Bett fallen ließ. Nachdenklich und mit einem Hauch von Abwesenheit in den Augenwinkeln starrte der Achtzehnjährige an die dumpfe Krankenhausdecke. Sein Herz hatte schon lange das rasche Pumpen abgebrochen, denn der für ihn schlimmste, befürchtete Fall war nicht eingetreten. Noch nicht, oder? Noch nicht., stimmte Melchior ihm tonlos zu. Und trotzdem. Wieso machte so wenig von der Situation grade eben irgendeinen Sinn? Wenn sein Name in irgendeinem Notizbuch stand, dass einer Person des Gesetzes gehörte, dann konnte es dafür nur einen Grund geben: Er stand auf einer Liste. Die Frage war bloß, auf welcher? Wäre es eine voller vermisster und oder gesuchter Personen gewesen, hätte der Blonde sicher nicht mehrere Minuten lang über seinen Namen herum philosophiert. Und wenn sein Name, also, dieser Name nicht auf einer Suchliste stand, dann hieß das auch, dass sie nicht nach ihm suchten oder zumindest doch noch nicht herausgefunden hatten, nach wem sie da eigentlich suchen mussten. Was auch hieß, dass einer der wenigen Gründe, dir Kyle aus der Fassung hätte werfen könnten, nicht wie befürchtet existierte. Das war doch gut, oder nicht? Der Gesichtsausdruck des Heranwachsenden versetze sich ein wenig bei diesem Gedanken. Es war gut, es war wirklich gut! Warum hinterließ es dann einen leicht bitteren Nachgeschmack in seinem gesamten Körper? Wegen der Sache, von der Marina dich abgehalten hat. Der eigentlich Schwarzhaarige wand den Blick zur Seite. Seht ihr? Melchior war zum Kotzen. Immer musste er recht haben und einem einen Tritt in die Magengegend versetzen. Kyle linste einen Augenblick zu Dirk herüber und stellte dann fest, dass es ja noch eine andere Liste gab. Ebenfalls eine Liste voll gesuchter Personen, allerdings mit dem großen Unterschied, dass sie von keinem vermisst wurden - nach ihnen wurde gefahndet, weil sie etwas verbrochen hatten. Aber auch das schien ihm dubios. War es wegen Dirko? Nein, auch das war sinnfrei. Der Postbote würde sich doch nicht selbst ans Messer liefern lassen. Was blieb dann noch übrig? Der Diebstahl mit Luke, damals für die Party in der WG? Ebenfalls nicht möglich, sie hatten sich von jeglichen Kameras abgewandt gehabt und keine Zeugenaussage der Welt hätte dem Stadtbullen einen vollen Namen liefern können. Was es.. dieser beschissen dumme Zwischenfall mit Lutz, an dem der zu dem Zeitpunkt unter Alkohol und Drogen stehende Minderjährige in Panik geraten war? Der Teenager stöhnte angenervt und mit Nachdruck laut auf, während er sich die freie Hand lustlos vors Gesicht klatschte. Es war seine WG gewesen. Lutz hatte seinen Namen gekannt. War er von ihm und seiner ach so tollen Mutter tatsächlich verpetzt worden? Die Leute hielten sich heutzutage wohl echt an keinen verschissenen Deal, was? Meine Fresse, keinem war im Endeffekt etwas passiert und er hatte den Kleinen auf Bitte sofort freigegeben, wieso konnte die alte Frau also nicht einfach gut sein lassen und... und.. nicht so scheiße sein und einem halben Kind das Leben schwerer machen? Also auf Luckys Stimme konnte die Tante bei der nächsten Wahl nun wirklich verzichten.
    Aber was hieß das nun für den Jungen? Dass er gesucht und nicht weiter vernommen wurde, hieß, dass sein Lügenkonstrukt noch nicht aufgeflogen war. Gut, er hatte keine Krankenversicherung oder irgendwelche Papiere, die in diese Richtung gingen, - er war nun einmal aus Amerika und da war das nichts Besonderes und er hatte eh nie vorgehabt, zum Arzt zu gehen - aber das machte ihn noch längst nicht skurill! Kyle war gut in seiner Sache. Wenn den Gesetzeshütern bei der routinierten Personalkontrolle noch nicht aufgefallen war, dass all seine Papiere gefälscht, bei einem Arbeiter des Staates oder Priester gekauft oder erschlichen waren, dann würden sie jetzt auch noch eine Weile brauchen, bevor sie realisieren würden, dass Kyle Astrait, als Person, in dieser Art, nie wirklich existiert hatte. Nicht.. offiziell.
    "Dein Freund und Helfer.. my ass.", kommentierte er noch verstimmt, während er seinen Kopf dazu zwang, sich selbst für ein paar Sekunden leer zu fegen. Bevor er sich Gedanken darüber machen musste, was sein nächster Plan war, konnte er sich ja ruhig ein paar Momente lang entspannen. Aber wann ließ sich eine Flutwelle schon Zeit dabei, den Mann im Meer in die Tiefe zu ziehen?

  • Dirks geschlossene Lider zuckten und er hätte am liebsten die Augen aufgeschlagen um zunächst verdutzt dreinzuschauen und dann mit hochgezogenen Augenbrauen zu seinem Blutsbruder herüber zu sehen. Der Herr Polizist hatte wohl wie aus dem nichts den richtigen Nachnamen zum Vornamen herbeigezaubert. Jasper grinste in seinem Kopf amüsiert, hatte aber sogar einen Hauch Empathie in seinen Augen. 'Ich glaube dein Freund is'n biss'l angearscht.' Seufzend öffnete Dirk die Augen nachdem der Polizist und die Krankenschwester verschwunden waren. Der Postbote warf Kyle einen abschätzigen Blick zu, die Maschine, die seinen Herzschlag maß schlug in diesem Moment deutlich öfter aus, als noch zuvor und auch sein Gesichtsausdruck war nicht das was man begeistert nennen würde, selbst wenn sein Kichern zunächst vielleicht etwas anderes vermuten ließ. Der Mann ging nicht weiter auf den Weinrothaarigen ein und starrte wie er es schon den ganzen Tag machte wortlos an die Wand. Die Krankenschwester war bereits mehrmals ins Zimmer gekommen um die Infusionsbeutel auszutauschen, als es dunkel wurde und eine andere Schwester die ach so angenehme Zweisamkeit der Blutsbrüder störte. Als die Tür wieder geschlossen wurde und erneut ein ganzes Stück ungenutzte Zeit verstrich drehte der Mann sich zum Achtzehnjährigen hin.
    "Ich nehme an, du musst hier weg, hm?" fragte er und streckte sich ein wenig. Daraufhin warf er seine Decke zur Seite, um wieder aus dem Bett zu kriechen. "Wenn du mich kurz entschuldigen würdest?", fragte er nüchtern und trottete unbehelligt zusammen mit seinem Infusionsgerät aus dem Krankenzimmer.
    Wie ein kleiner Junge lehnte sich der Braunhaarige über den Tresen hinter dem die Krankenschwester saß, nur dass ein kleiner Junge nicht über diese hohen Empfangstheken, die es in Arztpraxen immer gab schauen konnte und schon gar nicht erkennen konnte was so au dem Tisch dahinter abging. "Entschuldigen Sie, ich würde gerne morgen gehen. Würden Sie mir bitte die Entlassungspapiere geben, damit ich Sie ausfüllen kann?" Auf die bedenkenden Worte der Krankenschwester hin, von wegen, dass er noch nicht gehen könnte schüttelte der junge Mann nur mit einem sanften Lächeln den Kopf "Keine Sorge, ich kenne meine Rechte," säuselte er und legte seinen Kopf auf seinen Unterarmen, die sich auf den Tresen stützten, ab, während er die Frau geduldig anlächelte. "Ich unterschreib, dass das Krankenhaus keinerlei Verantwortung übernimmt, wenn mir irgendetwas passiert und so weiter. Ich bin hier schließlich als deutscher Staatsangehöriger in einem Krankenhaus," ein Schauer jagte Dirk kurz über den Rücken beim Aspekt mit dem Krankenhaus, behielt allerdings seine Maske bei, "und nicht als illegaler Einwanderer in einem Gefängnis," erklärte er gelassen und blinzelte einige Male unschuldig. Die Schwester spitzte die Lippen, nickte jedoch schließlich ergeben und stand auf um dem Patienten die gewünschten Formulare zu kopieren. Glücklicherweise stand sie währenddessen mit dem Rücken zum Postboten gewandt sodass dieser sich so weit wie möglich über die Theke lehnen konnte, um einen Blick auf den interessanten Monitor zu werfen auf dem er auch die Überwachungsdaten seines Zimmers entdeckte. Verstohlen sah der Mann zur immer noch beschäftigten jungen Frau herüber, bevor er die Monitore der Blutsbrüder mit denen zweier anderer Patienten vertauschte, die hoffentlich nicht gerade vorhatten zu sterben oder selbst an den Maschinen herumsabotieren wollten.
    Er brachte sich gerade rechtzeitig wieder in seine Ausgangsposition als die Krankenschwester ihm die Papiere und auch gleich Anweisungen zum Ausfüllen dieser gab. Artig füllte der Braunhaarige alles aus, so gut es eben mit einer verbundenen Hand ging und kehrte endlich ins Krankenzimmer zurück.
    Wortlos entfernte Dirk jegliche Kabel und Nadeln an seinem Körper um kurz darauf Kyle von seinen Fesseln zu befreien. Der Postbote musterte den Achtzehnjährigen und seufzte, bevor er sich zu ihm herunterbeugte. "Stütz' dich auf meinen Schultern ab."


  • „Ich komme sofort, ich muss nur noch den jungen Kerl auf Drei sein Antibiotikum verabreichen.“, beantwortete die junge Schwester ihrer Kollegin auf die Frage nach der Frühstückspause. Damit erhob sich die Pflegekraft und machte sich nach einem irritierten Blick auf den Kontrollbildschirm am Pflegestützpunkt auf den Weg ins genannte Zimmer. „Hey, was machst du da?!“, rief die junge Frau als sie Dirk erneut am Bett seines Freundes entdeckte. „Sofort in dein Bett, du bekommst jetzt ein anderes Zimmer.“ Die Pflegekraft zerrte an dem dürren Arm des jungen Mannes und drückte ihn auf sein Bett, sorgte dafür das er sich hinlege und löste die Bremse des Bettes. „Paul, hilfst du mir?“, rief sie nach ihrem Kollegen die ihr beim Schieben des Bettes helfen sollten. „Der Kerl hier kommt in ein anderes Zimmer, am anderen Ende des Flures. Erneut hat er versucht, seinem angeblich unbekannten Bettnachbarn zu helfen obwohl er genau weiß, wie schlecht es um ihn steht.“ Und mit diesen Worten schob die Frau am Bett und sorgte dafür, dass Dirk ein neues Zimmer bekam. Am anderen Ende der Intensivstation. Ohne die Möglichkeit, dass er nochmals zu Kyle ans Bett oder überhaupt in sein Zimmer kam. Natürlich vergaß sie dabei nicht, Kyle seine Medikation zu verabreichen. „Du sollst liegen bleiben. Oder willst du sterben? Dann steh auf und geh. Aber ich glaube, die Polizei wird das verhindern. Ich werde den Arzt benachrichtigen.“, erklärte sie dem Rothaarigen und verließ damit das Zimmer.

  • Der Rothaarige schenkte seinem Zimmernachbarn keine wirkliche Beachtung mehr, - wenn man den kurzen Blick des Postboten, welchen Kyle noch irgendwie registrierte mal außer Acht ließ - weshalb er auch noch eine ganze Weile, nachdem er angesprochen wurde, weiterhin starr mit seinen Augen an der Krankenhausdecke klebte, solange, bis wirkliche Bewegung in dem Grünäugigen von statten kam und diese den Barkeeper dazu brachte, letztendlich doch noch unschlüssig den Kopf zur Seite zu schwenken. "..Äääh was?", fragte er deshalb tonlos, während Dirk sich mit seinem Infusionsgerät im Schlepptau aus dem Zimmer verabschiedete. Die Augenbrauen des Teenagers zogen sich verdutzt zusammen: "Hey was hast du..!", rief er ihm hinterher, doch die Gelegenheit diesen Satz noch irgendwie zu Ende zu führen war gemeinsam mit dem Hellhaarigen aus dem Raum getrottet, „'kay.." Der Achtzehnjährige richtete den Kopf wieder in seine Ausgangsposition und grübelte ein paar Momente darüber nach, was sich gerade abgespielt hatte. Was hatte der Kerl nochmal von ihm gewollt? 'Ich nehme an, du musst hier weg, hm?' Ah, genau. Das war es wohl gewesen - zumindest schien das Sinn zu ergeben, ihm diese Worte in den Mund zu legen. Der Weinrote runzelte die Stirn. Musste er das? Von hier weg? Als er hier ankam, nein, seitdem er verwundet war, wusste er, dass er hier, an diesem Ort, niemals sein wollte. Hier zu sein war in seinem Fall einfach in keinster Weise vorteilhaft. Es war ein makaberer Gedanke, wenn man ihn erst einmal ausformulierte, aber in einem Krankenhaus zu sein war für den Jungen schlichtweg auf paradoxe Weise gefährlich. Aber jetzt, nach der Show die Howard ihm da abgeliefert hatte? Da war er sich nicht mehr so sicher, was er eigentlich musste. Darüber hatte er sich einfach noch keine Gedanken gemacht. Stattdessen hatte er lieber ein paar Stunden lang simultan zu Dirk auf eine kahle Wand geblickt, auch wenn ihm selbst gar nicht aufgefallen war, dass sein Blutsbruder dasselbe getan hatte. Manchmal war über Dinge nachzudenken einfach verflucht anstrengend und Nichts tun hingegen so einfach, so weniger beunruhigend. Kyle gab ein ergebenes Seufzen von sich und fuhr sich mit geschlossenen Augen durch die langen Haare. "Keine Ahnung, man..", murmelte er in die Leere hinein. Er hatte keine Lust - wirklich nicht. Ihm fehlte im Moment einfach die Motivation, irgendetwas zu machen. Sobald er damit anfing, das Gerät in seinem Oberstübchen wieder zum Laufen zu bringen, begann diese komplette Situation einfach nur lächerlich absurd und irgendwie aussichtslos zu wirken. Was brachte es ihm schon, jetzt zu verschwinden? Offensichtlich wollte die Polizei ja etwas von ihm, wenn sie seinen Namen so einfach aus dem Hut zaubern konnte und seine falsche Identität würde dementsprechend ebenfalls nicht ewig halten. Machte es also einen Unterschied, derzeit etwas zu unternehmen? Überhaupt etwas zu unternehmen? Man, im Endeffekt wusste der Teen ja nicht einmal, was ihm so derbes Unbehagen bereitete. Natürlich, das Ganze war scheiße - aber das sollte eigentlich kein Problem sein. Auch wenn er 'Kyle' mochte, so war es eigentlich keine große Sache, neue Papiere zu besorgen, zu fälschen. Es war scheiße - aber an scheiße waren wir ja gewöhnt, wir wussten damit umzugehen! Der Bunthaarige hob die Lider wieder an und begutachtete die Innenausstattung - sie war so verdammt ekelhaft in seinen Augen. Nicht wegen irgendwelche Bakterien oder so, sie war einfach nur.. abartig. Fuck ey, war es nicht sowieso ganz allein Dirks Schuld, dass er hier war? Allgemein schien ja alles schief zu laufen, seitdem er dem Wichtel begegnet war. Vielleicht sollte er ganz einfach mitspielen und den Typen unterwegs in eine Bucht oder so werfen - möglicherweise würde er damit ja irgendetwas im Zeitkontinuum und der Realität kaputt machen und alles, wofür der Postbote verantwortlich war, würde auf magische Weise rückgängig gemacht werden, da er aus der Existenz verschwunden war. Gott, wenn es nur so einfach wäre. Der Lilahaarige setzte sich auf und begann am ausklappbarem Tisch-schrank neben ihm herumzukramen. Normalerweise müssten darin doch seine Sachen liegen, oder etwa nicht? Okay, seinen Pulli konnte er nach der ganzen Aktion sicher vergessen, aber eine - und am besten sogar noch seine eigene - Hose wäre im Moment schon ganz sweet. Auch wenn er immer noch nicht ganz sicher war, was er von der Fluchtaktion halten sollte, so war es sicher nicht verkehrt, das Weite zu suchen. Was auch immer es bringen würde - immerhin müsste er dann nicht seine letzten Stunden komplett in Weiß gehüllt verbringen. "Nice.", kommentierte er dann mit einem leichten Grinsen, als er tatsächlich nach einem Haufen rumgewühle fand, was sein Herz begehrte. Das über eine Jeans zu sagen fühlte sich im übrigen nur dezent komisch an. Kyle stieß die Bettdecke von sich weg und begann sich in seiner Sitzposition die Hosenbeine über zu ziehen, wobei er, nachdem er das rechte Bein abgehakt hatte, beim linken für einen Moment verharrte. Irgendetwas stimmte hier nicht - und des Weinroten gerunzelte Stirn wurde sogleich zu einem abgrundtief entnervten Stöhnen, als er begriff, was es war. Ernsthaft? Seine Kniebandage war verschwunden. Wieso zum Teufel? Hatte Dirk bei seinem Rettungsversuch irgendwie geschafft, sie kaputt zu machen und sie war ihm deshalb abgenommen worden? Oder dachte sich das Pflegepersonal ganz einfach, es wäre lustig, zu sehen, wie es wäre - so ohne? Egal was der Grund dafür war - es hielt den Heranwachsenden nicht davon ab, ein paar Sekunden damit zu verbringen, über beschissene Ärzte zu fluchen. Als Dirk dann letztendlich wieder zurück in den Raum kehrte, war Kyle zum Glück schon seit einer Weile mit seiner Tirade fertig und auch den Kampf mit der Kleidung hatte der Typ gewonnen. Hurra! Okay, nach Hurra sah weder Kyles noch Dirks Gesicht aus, aber man durfte ja wohl noch träumen. Während der Postbote sich selbst von seinem Kabelsalat befreite, rieb der Barkeeper sich müde über die Augen - zumal er sich irgendwie dämlich dabei vorkam, den Braunhaarigen bei seiner Aktion so nutzlos anzustarren. Das machte er erst dann, als der Mann sich ihm näherte und auch ihn von der Bettlägigkeit befreite - wobei sich noch immer ein Hauch von Misstrauen in seinem Ausdruck mitmischte. Er war sich einfach verdammt sicher dabei, dass Dirko irgendwelche Hintergedanken hatte - mal ehrlich, wie sollte er auch nicht? Kyle blinzelte einige Male mit den Wimpern, als Dirk sich zu ihm hinunter beugte und ihn dazu aufforderte, sich an ihm abzustützen. Es war gerade unpassend, aber trotzdem konnte der Achtzehnjährige nicht anders, als über diesen Satz ein wenig zu lachen. "Dude.. das packst du nicht. Ich kann mit meinem linken fucking Bein nicht richtig auftreten und shit, guck dich mal an! Du wirst bloß auf die scheiß Fresse fliegen. Bist du da echt so scharf drauf?" Doch die Antwort darauf würde wohl keiner der Beiden jemals bekommen - denn kaum einen Sekundenbruchteil, nachdem Kyle seine Frage gestellt hatte, platzte erneut eine Krankenpflegerin in den Raum - und der Weinrote spielte einen Moment lang mit dem Gedanken, sich Dirk zu packen und mit ihm rum zu machen, nur um daraufhin ein paar empörte Gesten von sich zu geben und die Blauhaarige möglicherweise in Verlegenheit zu bringen und damit zu verscheuchen. Die Baraushilfe rollte reflexartig mit den Augen und sah mit an, wie sein Kumpane grob durch die Gegend gezogen und in sein Bett verfrachtet wurde, bevor er sich erneut - und diesmal wohl unfreiwilliger - aus dem Raum verabschiedete. Und zu dem Jammer aller Anwesenden, kam die Auszubildende danach auch noch in den Raum zurück. Dass sie ihm irgendwelche Medikamente verabreichte, war nervtötend, aber noch verständlich. Ihr scheiß Gelaber hingegen sorgte dafür, dass Kyles monoton und unbeteiligt wirkenden Mundwinkel automatisch zu zucken begannen. What's ur freaking damage? Der Gepiercte blickte auf und lächelte die Assistentin aufgesetzt freundlich an, welche daraufhin mit ihrer Predigt fertig war und aus dem Raum ging. Kyle sah ihr noch kurz hinterher und holte dann tief Luft: "Wenn mir noch eine verschissene Person hier empfiehlt, mal eben sterben zu gehen, dann schwöre ich - ich renne in den scheiß vierten Stock hinauf und spring' mit der Bitch zusammen aus dem verfickten Fenster!" Urgh, das war laut gewesen. Der Tättowierte atmete noch einige Male ein und wieder aus, um sich von seinem kurzen Schrei zu erholen. Was zur Hölle lief in dieser Stadt eigentlich falsch? Langsam dämmerte es dem Jungen, dass sowohl der Beamte, als auch die Azubine vollkommen falsch in ihren Berufen waren, denn selbst er - der Kerl, der eben noch geplant hatte, Dirk unterwegs in eine Leiche zu verwandeln - zeigte bisher besseres Einfühlungsvermögen, als die beiden Arbeiter. Und das war, wenn man die Umstände beachtete, nun wirklich ein neues Low. Kyle warf einen Blick nach rechts, wo sein Infusionsgerät noch immer einsam und verlassen in der Gegend rumstand. Die Frau war doch tatsächlich so sehr in Eile gewesen, dass sie ihn nicht wieder angeschlossen hatte.

  • Sweet. Scheibar war sie zu beschäftigt damit gewesen, dumm zu sein. Ein provozierendes Grinsen machte sich auf den Lippen des Jungen breit. 'Aber ich glaube, die Polizei wird das verhindern. Damit hatte die Schwester sich selbst ins Aus geschossen. Wie konnte sie es wagen? Erst hatte sie ihn angepisst und dann meinte sie ihm irgendwelche Befehle zu geben. Den Arzt benachrichtigen - Alles klar. Sorry, Sweetheart, aber solange würden wir nicht auf dich warten. Wir waren nämlich die Sorte Mensch, die sich von solchen Sätzen herausgefordert fühlten. Sie dachte also, Kyle würde es nicht schaffen? Damit lieferte sie ihm nur die Motivation, die er brauchte, um sich irgendwie aus dem Schneider zu ziehen. Und ziehen war in diesem Fall wortwörtlich gemeint, denn er erforderte den Teenager eine menge Kraft, sich an dem Infusionsgerät hochzuziehen und irgendwie aus dem Bett zu steigen. Howard war so ein Depp. Solange ihn niemand aufhielt, hatte der Schläger nämlich jedes Recht zu gehen - Niemand hatte in seiner Gegenwart auch nur mit einem Wort erwähnt, dass er unter Polizeigewahrsam stand oder ihm aufgrund von Fluchtgefahr das Recht verwehrt wurde, einfach so zu gehen. Ein unbemerktes Verschwinden hätte also keinerlei rechtliche Konsequenzen. Suck it, Fuckers. Es war eine Höllenqual irgenwie den Dreh zu finden und das Infusionsgerät anstelle seines linken Beines zum Auftreten und Halten des Gleichgewichtes zu benutzen, aber nach ein paar Versuchen hatte der Weinrothaarige es tatsächlich geschafft, die große Automatiktür zu erreichen, die den Eingang der Intensivstation markierte. Er betätigte den Knopf, der die Türen zum Öffnen zwang und schob sein Hilfsmittel grob von sich weg, wo es sich einem Haufen anderer seiner Art anschloss und damit nicht besonders auffällig wirkte. Der Punk krallte sich an die Wand und allen anderen Dingen, die sich in seinem Weg befanden fest und lief so schnell es ihm möglich war zwischen der Öffnung hindurch, den Gang entlang und taumelte dann hinter einer in die Wand gemeißelten Säule zu Boden, wo er sich dann keuchend in die Ecke verkroch und eine Verschnaufpause gönnte. Von seinem Versteck aus konnte man ihn nicht direkt entdecken, aber er selbst hatte einen ziemlich guten Blick auf die Intensivstationtür und allen anderen Dingen in der näheren Umgebung. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass Dirk auch keine Lust mehr hatte und seine Entlassung um ein paar Stunden verschieben würde - darauf wartete er wohl gerade. Und falls nicht, so würde der Junge sich eine andere Möglichkeit suchen aus dem Gebäude zu kommen. Das Leben war zu kurz um im Moment irgendwelche Pläne zu schmieden - und hey, in seinem Fall konnte man das ruhig wörtlich nehmen.

  • Meine Güte hatte diese Frau nichts anderes zu tun? Es musste doch noch andere Patienten geben, die es im Minutentakt zu nerven galt! (hi Ced) Es war wirklich frustrierend und für einen Moment, nämlich in dem Moment als die verdammte Tür wieder aufgerissen wurde - 'das muss man sich mal vorstellen, ganz ohne Anklopfen' - verspürte Dirk den Drang ausnahmsweise seine Gefühle auszudrücken und ein lautes genervtes Grunzen von sich zu geben. Stattdessen starrten die Blutsbrüder verdutzt - eindeutig in flagranti erwischt - zu der Blauhaarigen herüber, welche den Mitte Zwanzigjährigen wie einen Dreizehnjährigen - auf Klassenfahrt nach der Nachtruhe im Mädchenzimmer - zusammenstauchte und ihn in ein anderes Zimmer beförderte. Mehr noch, die Frau zerrte an seinem Arm, 'Was soll das?' Dirk kniff die Augen zusammen und ballte seine halbwegs gesunde Hand zu einer Faust, die Lippen fest aufeinander gepresst. Fassen Sie mich nicht an. wollte er möglichst freundlich hervorbringen, doch er hätte sie vermutlich angeschrien und die nächstbesten Objekte auf sie geworfen, hätte er nicht versucht sich zurückzuhalten. Dieser Ort war eine einzige Frustration. Er warf Kyle noch demonstrativ ein Augenverdrehen zu und ließ sich dann mit einem Seufzen zurück in sein Kissen fallen, während die Pfleger ihn in ein anderes Zimmer brachten. Wissen Sie, ich kann allein laufen, hätte er am liebsten gesagt, aber er schloss die Augen und wartete bis er wieder allein gelassen wurde.
    Hey. Das war doch das was er eigentlich von Anfang an gewollt hätte. Also, wenn ihr je in einem Krankenhaus seid, stöpselt einfach zweimal euren in Lebensgefahr schwebenden Zimmergenossen ab und BAM da habt ihr euer Einzelzimmer. Dirk gähnte. Er hatte eh vorgehabt, das Krankenhaus bald zu verlassen. Den Papierkram hatte er schon erledigt. Er hätte hier also noch 'ne Weile bis zum nächsten Morgen rumliegen können oder gehen können und zu Hause weiter rumliegen können. Wobei er eher glaubte, dass sein Blutsbruder und er die stille Vereinbarung hatten sich außerhalb der Station zu treffen. Der Braunhaarige wäre eh viel zu nett gewesen ohne den Typen der ihn fast umgebracht hätte zu gehen. Der Postbote streckte sich. Er hatte keine weiteren Infusionen mehr bekommen, also brauchte er keinen weiteren Alarm mehr auslösen. Er wickelte die Kanüle die sich noch um seinen Arm befand ab, man wollte den Pflegern ja nicht noch mehr Stress bereiten und legte sie auf sein Bett. Gemütlich schlenderte der Braunhaarige aus seinem kurzweiligen Zimmer, hatte sogar die Güte sich an der Empfangstheke zu verabschieden, ohne jedoch die Antipathie der Empfangsdame zu beachten.
    Den Blick auf den Boden gerichtet ging Dirk den Gang entlang und hätte fast eine Herzattacke bekommen als ein Weinrothaariges etwas wie aus dem Nichts neben ihm hinter einer Säule auftauchte. Nun, der Braunhaarige hatte zwar nicht vor ohne ihn zu gehen, doch ein bisschen Ruhe zumindest bis er aus dem Gebäude raus war, hatte er sich schon erhofft. Der Mann war einen Schritt zurück getreten, sammelte sich jedoch wieder und räusperte sich. Ein Grinsen huschte über das blasse Gesicht. "Also, willst du hier noch bisschen Urlaub machen, die Aussicht genießen oder..." Dirk hielt ihm die Hand hin. Ironisch oder? 'Dirk, einfach unverbesserlich.' Das letzte Mal als er das getan hatte, wäre der Braunhaarige im nächsten Moment fast erwürgt worden und wäre Kyle in einer anderen Verfassung gewesen, wer wusste schon was passiert wäre. Aber die
    Mundwinkel des Postboten zuckten fast amüsiert und er legte den Kopf leicht schief. Ein wenig paranoid schielte er zur Tür zur Intensivstation herüber und erwartete schon, dass irgendjemand herausgestapft kam die Blutsbrüder wieder jäh trennte und beide wortwörtlich an ihre Betten kettete. Dirk warf Kyle einen Blick zu, der ihm sagte sich besser zu beeilen bevor eben das noch geschah.

  • Oh man, kam der Typ eigentlich noch irgendwann mal vorbei? Kyle gab ein tonloses Seufzen von sich und begann aus Langeweile heraus die Furchen in der Wand vor ihm zu zählen, was, um ehrlich zu sein, ebenfalls nicht besonders unterhaltsam, aber immer noch besser als nur verloren in der Gegend rumsitzen war. Als er bei 121 angekommen war, ließ der Bunthaarige angeödet den Kopf sinken und versuchte stattdessen ein wenig intensiver seinen noch immer rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen. Man, wie konnte man von so einer kurzen Strecke nur so erschöpft sein? Ah, okay, wahrscheinlich lag es daran, dass man vorhin fast gestorben wäre und einer der wenigen Gründe, weshalb man noch auf den Beinen stand, die langsam reinhauenden Schmerztabletten waren - aber trotzdem! "Maaan.. mach mal hinne, Bro.." Der Grauäugige zog die Beine an den Oberkörper und stützte seinen Schädel seitlich auf den Knien ab, während seine Gedanken sich langsam auf den Fall vorbereitet, doch ohne Hilfe abhauen zu müssen, denn von Sekunde zu Sekunde, die er hier verbrachte, stieg die Chance, erwischt zu werden und die Möglichkeit, dass der Postbote einen auf heldenhaften Prinz mit seinem edlen Ross - no homo - machen würde, verpuffte im Gegensatz dazu. Wahrscheinlich würde er ja doch nicht kommen. Mit seinem neuen Zimmer konnte der Lilahaarige ihm ja schlecht auf die Nerven gehen, da war es den Aufwand sicher nicht wert, sich noch einmal mit dem Krankenhauspersonal anzulegen. Was auch immer Dirk sich also mit dieser Rettungsaktion zu erlangen erhofft hatte, schien im Endeffekt doch nicht mehr so erstrebenswert zu sein.
    Oh, warte. Geräusche! Geräusche waren nicht gut, wenn man wenn man nicht gefunden werden wollte, oder? Kyles Kopf eilte hoch, als sich die Eingangstür der Intensivstation nach einer gefühlten Ewigkeit wieder öffnete. Einen Moment lang hatte der Junge sich schon noch enger an die Wand pressen wollen, bis ihm der braune Haarschopf seines Kumpanen ins Auge stach, welcher unnatürlich tief nach unten gesenkt war. Was machte er da bloß? Der Teenager hob verdutzt beide Augenbraue in die Höhe und verfolgte mit seinem Blick den Weg des Älteren, der ihn direkt zu seinem eigenen Körper führte - naja fast. Kurz bevor er dort angekommen war, sprang der Kleinere nämlich wie von einer Tarantel gestochen nach Hinten, was die Brauen des Achtzehnjährigen fast noch höher stiegen ließ. Fragend starrten seine Pupillen in die grünen Iriden, doch wurde dieser Blickkontakt von einem darauffolgenden Räuspern unterbrochen - oh, er hatte den Kindskopf also erschrocken? "...Buh!", machte der Rothaarige sichtlich unbetont, des Witzes wegen und viel zu spät, doch hielt ihn das alles nicht davon ab, ein kurzlebiges, unterhaltsames Kichern in die Runde zu werfen. Als er damit fertig war und dem Reh wieder richtige Beachtung schenkte - oh wow, tatsächlich! - War das ein Grinsen, was er da sah? Irritiert davon blinzelte der Barkeeper einige Male dem Nichts entgegen, bis sich urplötzlich eine Hand vor ihm befand. Er wollte etwas sagen, ließ die Laute in seinem Kopf jedoch unausgesprochen. Stattdessen schmunzelte er auf die Frage seines alten Zimmernachbars hin. "..Oder vor dem Gesetz fliehen? Oh boy, der Punk würd' mir sicher in den Arsch treten, wenn ich mich nicht für letzteres entscheide.", ergänzte er scherzend den Satz seines Partners, wobei in diesen Worten gerade wohl etwas zu viel Gelassenheit mitmischte. Doch wieso auch nicht, wenn im Moment alles recht gut zu laufen schien? Mit ansatzweise schief gelegtem Kopf musterte er die verletzte Hand seines Gegenübers, nicht sicher, was er damit nun anfangen sollte. Selbstverständlich würde er danach greifen müssen, wenn er jemals wieder aus dieser Ecke raus wollte, aber hatte diese notwendige Geste nicht eine eigenartige Symbolik inne? War er nicht der Typ gewesen, der ihm irgendetwas von 'Reich deinem Feind niemals die Hand' vorgedichtet hatte? Der Schwarzhaarige runzelte die Stirn. Wann hatte er das nochmal genau gesagt? Vielleicht sollte er mal etwas an seinem Konsumverhalten ändern, diese verschwommenen oder gar verloren gegangenen Erinnerungen waren auf Dauer echt ziemlich anstrengend. Der Punk schloss für einen Augenblick die Lider, atmete einen Schwall Luft aus und griff dann mit seiner Linken nach der Hand des Jungen: "Ich glaub' das ist das erste Mal, dass ich dich Motherfucker hab' grinsen sehen..", raunte er ohne bestimmten Tonfall und kaum hörbar, während er nach oben gezogen wurde, nur, um diese Erkenntnis aus seinem System zu haben. Manchmal musste man sowas einfach machen - dem Rothaarigen fiel es nämlich schwer, seine Gedanken für sich zu behalten, ganz einfach deshalb, weil sie dann auf Ewig in seinem Hirn rumspukten und oft auf unschöne Weise zu einem spätesten Zeitpunkt rausplatzten, vorallem dann, wenn er sich mal wieder über irgendetwas aufregte.
    Wieder auf Augenhöhe mit dem Postboten angekommen, klammerte der Gepiercte sich sofort an die Schultern seines Genossen, zum einen deshalb, weil er befürchtete, ansonsten direkt wieder umzufallen und zum anderen, da sein Körper tatsächlich so schwach war, dass eben dies passieren würde, sollte er etwas anderes machen. "Hey, Adams.. ich denk' immer noch nicht, dass du Stift genug Kraft hast, um das durchzuziehen.. Sicher, dass du dir den Scheiß antun willst? Wie gesagt, verkrüppeltes Bein und so.. und du... naja..", er blickte auf die Verletzungen des Älteren und lachte kurz auf,".. du bist auch nicht gerade Heldenmaterial, u know.."

  • Okay, das konnte lustig werden. "Also eigentlich hab-" Dirk verstummte und schüttelte nur den Kopf. Was wollte er sagen? Ich hab dich schon mal angegrinst, weißt du noch? Als ich dir die Luft abgedrückt habe, aber warte das war Jas nicht ich, haha. Oh und als wir danach miteinander geredet haben, da hab ich auch gegrinst, aber das warst nicht du, sondern Melch. Mannometer was waren diese beiden Typen nur für Kerle. Er entschied sich für ein einfaches Schulterzucken "...Na ja.. soll ja auch vorkommen." wisperte er und ignorierte seinen halb angefangenen Satz einfach. Kyle griff nach der Hand des Braunhaarigen und er merkte sofort, dass Kyle etwas mehr wog als irgendein Maxibrief oder großes Paket. Aber das war nicht der Grund für die sich anbahnende Anspannung des Postboten. Ugh. Dirk versuchte die Erinnerungen aus seinem Kopf zu vertreiben und möglichst gelassen auf die Hände auf seinen Schultern zu reagieren. Berührungen, vor allem in diesem Bereich waren einfach nichts Schönes, doch da diese hier recht vorhergesehen war, war es... noch auszuhalten. Hoffentlich
    Auf die Bedenken des Weinrothaarigen stieß der Braunhaarige einen schwaches, kurzes Lachen aus. "Du wärst überrascht...," murmelte er während er den linken Arm des Achtzehnjährigen auf seine Schultern legte, wobei Dirk darauf achtete, dass Kyle ihn möglichst nicht dort berührte wo die Brandnarben des Braunhaarigen waren. Er dachte an die Nächte zurück als er seinen betrunkenen besten Freund stützen musste, in denen sein Verletzungsgrad weitaus höher war - was war also schon so eine gebrochene Hand? Pfft. Allerdings war der Postbote wirklich ein wenig gealtert und in seiner Jugend war der Braunhaarige auch etwas besser ernährt. Außerdem hatte er nur eine funktionierende Hand was bedeutete...
    Dirk biss sich auf die Unterlippe. "...Halt dich... Versuch dich an meiner Schulter festzuhalten." 'Was. Nein. Was soll das.' Er kniff für einen Moment die Augen zusammen und legte den anderen Arm um den Oberkörper des anderen um ihn festzuhalten und beim Gehen etwas unterstützen zu können.
    'Ernsthaft. Was macht die Hand da auf deiner Schulter, Dirko. Dirk. Ich meine...' Halt die Klappe, Jas. Es war etwa als würde man versuchen einen riesigen Felsbrochen wegschieben wollen und innerlich musste der Braunhaarige sich auch schon wieder mit Jasper auseinandersetzen, welcher sein Territorium als verletzt ansah, was nicht gerade hilfreich war.
    Dennoch ging es voran. Irgendwie. Der junge Mann versuchte etwas schneller zu gehen, falls irgendjemand den beiden Patienten folgen wollte. Schnell war hier natürlich relativ. Mühsam setzte er erst einen Fuß nach vorn und schleifte dann mit dem nächsten Schritt den Achtzehnjährigen mit.
    Als sie die Ausgangstür erreichten, welche glücklicherweise eine super lahme Drehtür für super lahme alte und kranke Leute war, fragte sich der Mann ob der Typ den er hier schleppte überhaupt fähig war außerhalb eines Krankenhauses zu überleben? Wo wollte er überhaupt hin? Das wichtigste war wohl erstmal hier wegzukommen. Gott in seiner Erinnerung war es leichter gewesen jemanden zu tragen, der definitiv nicht so ein Fliegengewicht wie man selbst war. Ein quälendes Ziehen fuhr durch den Kopf des Braunhaarigen Natürlich war damals alles leichter.
    Keuchend verließen die Blutsbrüder das Gelände~

  • Aufgrund eines Notfalls waren genau in diesem Augenblick alle Schwestern und Ärzte mit dem zu wiederbelebenden Patienten beschäftigt. Außer die Praktikantin, die eh keine Lust auf diese Wochen im Krankenhaus hatte und sich daher auch nicht um das Pfeifen und Piepen der Geräte kümmerte. Als Dirk sein Zimmer verließ und auch die Station, winkte sie ihm nur nach. Er durfte gehen wenn er das wollte. Mit den Folgeschäden sollte er zurecht kommen. Als wiederrum die junge Schwester zurück an den Stützpunkt eilte, sichtlich erschöpft und auf der Suche nach einem bequemen Stuhl, fiel sie fast von dem, als sie den leeren Monitor am kompletten Überwachungsbildschirm entdeckte. „Wo ist der junge Patient?!“ „Der Typ mit den roten Haaren? Der hat sich vorher rausgeschliechen. Dachte wohl, es merkt keiner aber ich bin ja nicht blind.“, erklärte die kaugummikauende Praktikantin trocken während sie ihre Fingernägel begutachtete. „Bitte.. was?!“ Sofort griff sie nach dem Telefon und wählte die Nummer des Sicherheitsdienstes. Es war schier ein Wunder, dass er laufen konnte. Vielleicht steckten ja Supermangene in ihm? Wer wusste das schon. Die Pflegekraft erzählte den Vorfall und wurde von dem fitten Wachmann beruhigt. „Keine Sorge, wir haben die beiden schon bemerkt. Anscheinend haben sie ihre Flucht nicht durchdacht oder halten uns für dumm wenn sie meinen, so etwas fällt uns nicht auf. Wir sind dran, die kommen nicht weit.“ Vielleicht hatten Dirk und Kyle ihre Verfolger bemerkt, vielleicht auch nicht, aber was sicher war, dass sie in ihrem Zustand nicht weit kommen würden. Vorallem nicht Kyle, der mit jeder Minute außerhalb des Krankenhauses ein Stückchen Leben verlor.


  • Menou schürzte die Lippen auf die Frage des jungen Patienten hin. Keiner gab ihm genauere Auskunft über seinen Zustand? Wie seltsam dieses Krankenhaus doch war – ein Glück war sie nun hier. Sie trat näher an das Bett des Jungens heran, musterte ihn einen Augenblick lang. »Leider bin ich nicht Ihre behandelnde Ärztin«, gab sie letztlich zu, neigte aber den Kopf zur Seite. »Sollte Ihr Arzt das nächste Mal herkommen, zwingen Sie ihn dazu, Ihnen Auskunft zu geben. Sie sind gut mit Worten, Ihnen wällt schon irgendwas ein. Zur Not bestechen Sie ihn mit einem selbstgeschriebenen Gedicht, das funktioniert sicher.« Sie schenkte ihm ein winziges Grinsen und nickte anschließend aufmunternd.
    »Ein Machtkomplott, so könnte man es nennen. Doch glauben Sie mir, es wäre besser, würde ich es übernehmen. Viel schlimmer kann es andererseits auch gar nicht werden. Als Tipp – verbluten Sie lieber das nächste Mal, bevor Sie herkommen. Dann können die Assistenzärzte, die frisch von der Uni sind, ein wenig an Ihnen üben.« Sie zwinkerte ihm zu und tätschelte anschließend sein Haar. Sie hatte Gefallen an dem Jungen gefunden, vielleicht sollte sie ihn einfach als Findling bei sich aufnehmen. Ob sie wohl eine gute große Schwester wäre? Sie war immerhin so klein…
    Als er schließlich begann, ihr zwei Geschichten zu erzählen, um ein Spiel zu spielen, stieß sie ein kurzes Kichern aus. »Welche Geschichte es auch ist, Sie klingen vollkommen verrückt«, antwortete sie überaus belustigt. »Dennoch denke ich, dass es der Weichspüler ist. Das wäre zumindest deutlich amüsanter als ein wiederkehrender Traum über eine Apokalypse. Ich kann Sie mir Weichspüler trinkend hervorragend vorstellen – wobei ich zugeben muss, dass diese Flüssigkeit auch wirklich überaus angenehm riecht. Ihre Eltern hätten in diesem Fall einfach besser aufpassen sollen.« Sie zwinkerte und warf einen Blick auf die Uhr, die in diesem Zimmer hing. »So gerne ich auch bei Ihnen bleiben würde, muss ich nun gehen, meine Pause ist beendet. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, verraten Sie mir die Lösung und ich gebe zwei Geschichten meinerseits zum Besten – das ist ein Versprechen.« Menou wandte sich zum Gehen, öffnete bereits die Tür. »Es hat mich überaus gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Das hatte es wirklich, war er doch ein angenehmer Zeitgenosse. Eher schweigsam, doch man konnte ihn durchaus aus der Reserve locken – und viel mehr noch, war er ein kleiner Schönling. Gerne würde sie ihn zeichnen, doch das wäre wohl ein unpassender Zeitpunkt gewesen, das wusste selbst sie. Wie dem auch sei, die Arbeit rief!
    Und mit diesem Gedanken verschwand Menou aus Cedrics Zimmer.


    Menou hatte in ihrer Schicht hart gearbeitet und war froh, sich nun endlich entspannen zu können. Bevor sie nach Hause ging, wollte sie allerdings noch einen Spaziergang machen, einfach um den Kopf frei zu kriegen. Sie warf noch einmal einen Blick zurück, ihre Gedanken wanderten zu dem jungen Patienten, der noch immer verwundet das Bett hüten musste. Nur wenige Minuten allerdings verließ sie das Gelände - er würde das schön überleben - hoffte sie. Immerhin schuldete er ihr noch die Lösung.


  • Ein Gedicht also? Soso. Nun, Cedric würde den Hinweis im Hinterkopf behalten, wenngleich zu vermuten war, dass Menou die einzige Ärztin in diesem Institut war, die sich von einem Gedicht bestechen ließ. Aber vielleicht täuschte er sich ja auch? "Der Weichspüler also." Er schmunzelte. "Nun, mit Freuden werde ich Ihnen die Auflösung das nächste mal verraten.Ein Jammer, dass Ihre Pause zuende ist, Ihre Bekanntschaft zu machen war sehr erfreulich.", erwiderte er ehrlich, wenngleich Cedric es als merkwürdig empfand, dass sie seinen Kopf pattete. Er war immerhin ein angeschossener Patient und kein verwundetes Tier. Ob das noch einen Unterschied machte? Still! Und tatsächlich legte sich erneut die Stille über das kleine Zimmer, als die Assistenzärztin begann wieder ihrer Arbeit nachzugehen. Ein Jammer, wirklich, sie mochte ein wenig exzentrisch sein - vielleicht auch ein wenig mehr - doch hatte ihre Gesellschaft erstaunlich gut getan. Wer würde ihn jetzt von seinem Kummer ablenken? Oh wie theatralisch! Nun, er konnte sich nicht immer auf andere verlassen, zumal das auch nicht seiner Art entsprach, dennoch wünschte der junge Mann sich zum wiederholten Male die Zeit zu einem Punkt zurückdrehen zu können, an dem die Welt noch in Ordnung war. Wann war das nochgleich gewesen...?
    Cedric schlief ein. Es wäre ja nicht so, als gäbe es sonst viel zu tun, wenn man keinen Besuch und keine Beschäftigung hatte. Seine wirren Träume ignorierte er gekonnt, denn es galt zu beschützen, was noch heil war. Und... oh? Eine neue Krankenpflegerin kam herein, offenbar begannen die Rehabilitationskurse für sein vermaledeites Bein. Die Zeit war also doch verstrichen! Wer hätte das gedacht? Nun, dann würde er sich das wohl über sich ergehen lassen, besser als weiter in gähnender Langeweile zu ersticken und immerhin bedeutete das auch, dass er bald entlassen werden konnte. Bald. Welch relativer Ausdruck! Aber man bemühte sich ja.


    Und so kam es das Cedric, mühevoll auf Krücken gestützt, von seiner x-ten (man hatte aufgehört zu zählen) Rehastunde zurückhüpfte (anders ließ sich dieser Umstand der Fortbewegung ja wohl kaum ausdrücken), jedoch nicht aufpasste (wäre ja nicht so, als träumte man im Bett nicht schon genug, nein') und so versehentlich in der Eingangshalle landete. Es wäre ihm ja eigentlich egal gewesen und er war auch schon dabei seinen Fehler zu korrigieren, als er von weitem zwei Personen ausmachte, die ihm vage bekannt vorkamen. Langsamen Schrittes - nicht, dass es ihm andres möglich gewesen wäre - näherte er sich den beiden Gestalten. "Alice? Nick?", erkundigte er sich fragend noch währendes näherkommens. "Ist euch etwas passiert?", fügte er besorgt hinzu, ehe er den Verband um den Arm des Mädchens entdeckte. Oh..


  • Nick sagte einfach nichts, während Alice sprach. Was hätte er auch sagen sollen, dass sie sich besser fühlte und was glaubhaft von ihm rüber gekommen wäre? Simon war definitiv nicht sein Freund und ehrlich gesagt hatte er keine Hoffnungen, dass er es jemals werden würde. Der Kerl benahm sich ganz einfach wie der letzte Vollidiot und war zu nichts zu gebrauchen. Als Alice die neugierigen Blicke der anderen Krankenhausbesucher bemerkte versuchte sie sich zu beruhigen, aber der Schwarzhaarige wollte nicht, dass sie sich selbst was vormachte. Das hatte sie nicht nötig. Sollten die anderen doch gucken wenn sie wollten. Er stand auf, ging auf sie zu und umarmte sie fest. "Es ist egal wo und um wen du dir Gedanken machst, ich bin für dich da und wenn du wen zum Reden brauchst, dann hör ich dir zu, ganz egal um wen es geht. Und du solltest nicht zu schlecht von ihm reden. Wenn er dich als Freundin hatte, dann hatte er wenigstens Geschmack und sicherlich wusste er was für ein wunderbarer Mensch du bist. Er war einfach nur zu idiotisch sich mehr Mühe für diese tolle Person zu geben, die du bist. Vielleicht muss er sich einfach erst mal selbst auf die Reihe bekommen, bevor er euch auf die Reihe bekommt." Eigentlich wusste Nick überhaupt nicht warum er das sagte. Simon war ein Arschloch und hatte keine weitere Chance verdient. Es wäre besser wenn Alice ihm den Laufpass geben und nach vorne blicken würde, aber gleichzeig wollte er auch nicht, dass sie sich schlecht fühlte. "Du musst wissen ob dir eure Beziehung noch was bedeutet, aber dazu kannst du dir ja auch alle Zeit der Welt nehmen um darüber nach zu denken." Er drückte sie noch einmal an sich und hoffte, dass er ihr damit nicht zu nahe trat. Aber im Moment fühlte es sich für ihn einfach richtig an sie zu halten und für sie da zu sein. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihm aus und er konnte nicht genau sagen woher es kam oder was es war, aber bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnten erklang eine ihm bekannte Stimme direkt neben ihnen. Überrascht sah sich Nick nach dem Ursprung um und fand tatsächlich Cedric vor, der mit Krücken vor ihnen stand. "Cedric?" Völlig perplex sah der Schwarzhaarige seinen Freund aus Kindertagen an, während er seinen Griff um Alice löste. "Was ist passiert? Geht's dir gut? Alice hat sich die Hand auf der Schulparty verletzt.", erklärte er schnell und war gespannt darauf wie Ced hierher kam. Zu lange hatten sie sich nicht gesehen und der Blonde hatte weder auf SMS, noch auf Anrufe reagiert. Vielleicht gab es jetzt ja Auskunft darüber was los war.

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