Das Runenarchiv

  • Cinnamon war ja nun wahrlich nicht leicht in Verlegenheit zu bringen - erst recht nicht von jemanden, mit dem sie noch einen Streit auszutragen hatte - allerdings fühlte sich das Zimtmädchen durch die Worte des Künstlers doch geehrt. So etwas charmantes hatte sie noch nicht häufig zu hören bekommen und gleichzeitig wurde in ihr das Interesse geweckt mehr über die Geschichte zu hören, die Lute in den Zimtwäldern erlebt hatte. Doch erstmal gab es etwas von viel höherer Dringlichkeit - nämlich das Hier und Jetzt! Bei Geistern hatte Lute noch ganz die begeisterte Aufmerksamkeit der Rothaarigen, doch schnell verdunkelte sich ihr Gesicht, als Lute auch einen Monsterangriff nicht ausschloss. ".. Es ist nur ein Unwetter..", murmelte sie, jedoch mehr zu sich selbst gesagt als zu dem Künstler mit dem bezaubernden Hut. Monster. Lange musste die Anglerin sich nicht mehr mit solchen konfrontiert wissen und ihre Reaktion darauf war nur natürlich, wenn man bedachte das sie ihre Eltern im Kindesalter durch einen Monsterangriff verloren hatte. Unruhe machte sich in ihr breit, gepaart mit einer Mischung aus Nervosität, Angst und Wut. "Sie sind hier.", erwiderte sie entschlossen, "Candy war doch eben noch mit dem Rotzbengel und..." Cinnamon brach unwillkürlich ab, als sie in die Richtung blickte wo sie ihre Schwester vermutet hatte. Sie war weg. Candy war weg und die bieden blonden Jungen mit denen sie befreundet war, waren ebenfalls nicht vorzufinden. "Nein das-," Das gab's doch nicht! Sie waren doch bis eben noch hier gewesen?! Sie war sich sicher gewesen ihre Schwester wohlbehütet zu Hause zu wissen, jetzt mit einer ganz anderen Tatsache konfrontiert zu werden schockierte die Mageristochter merklich. Wie verblendet war sie eigentlich sich selbst gegenüber?! Ihr verträumtes, unachtsames Wesen brachte sie irgendwann noch um - und wenn nicht selbst dann das was sie im Leben noch hatte und allzu viel war das nun wirklich nicht. Auch um Kanno machte sie sich nun Sorgen. Zwar war er tatsächlich die meiste Zeit im Runenarchiv - das war eben der Aspekt den sie an ihm immer kritiserte - dennoch war es nichts ungewöhnliches, wenn er im Dorf umherspazierte. Hatte sie ihn nicht vorhin noch gesucht? Ja, doch natürlich, doch weitere Gedanken hatte sie sich nicht gemacht. Vielleicht reagierte sie auch total über. Immerhin war es nur eine Vermutung die der Künstler da aufstellte oder nicht? Unsicher blickte sie aus dem Fenster, der Regen peitschte nur so gegen die gläsernen scheiben und unnatürlich häufig zuckten die Blitze unter den Wolken umher. "Wir... wir müssen sie suchen Lute! Wenn deine Vermutung stimmt schweben sie in Gefahr!", sagt sie mit lauter Stimme und war dabei aufgesprungen. "Was machen wir denn jetzt?!" In ernsten Situationen ruhig zu bleiben - nein man konnte nicht sagen das das eine ihrer Stärken war.

  • Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Der Hutträger sprang wie sein Gegenüber auf und wollte Cinnamon gerade wieder auffangen, nachdem diese so plötzlich aufgesprungen war, weil er dachte, dass sie jeden Moment wieder umkippte. Zu seiner Überraschung schien die verträumte Hutträgerin jetzt hellwach zu sein. Nachdem die Fragezeichen aus dem Gesicht des Wanderers gewichen waren, presste er nachdenklich die Lippen zusammen. "Mademoiselle, fühlt Ihr euch denn sicher in der Verfassung bei dem Unwetter rauszugehen? Habt Ihr überhaupt eine Ahnung wo Ihre Familie stecken könnte?" Er war sicherlich kein Feigling und eigentlich kitzelte es ihn schon lange unter den Fußsohlen sich das Naturspektakel da draußen endlich mit eigenen Augen zu betrachten, aber um Cinnamon machte er sich doch ein wenig Sorgen. Schließlich hatte er sie vor kurzem erst draußen auf dem Boden liegend vorgefunden.
    Schließlich seufzte der Wanderer als er den aufgebrachten Ausdruck im Gesicht der Dame sah. Eines war klar: Hier bleiben und Däumchen drehen würden die beiden Hutträger ganz sicher nicht. Beruhigend legte der junge Mann der Rothaarigen die Hand auf die Schulter. "Keine Sorge, Cinnamon, wir werden sie schon finden. Schließlich ist deine kleine Schwester nicht allein draußen. Könnte es nicht auch sein, dass sie sich zurzeit im Hause des von dir erwähnten Rotzbengels aufhält? Schließlich will bei dem Wetter eigentlich niemand freiwillig nach draußen...," regte Lute mit ruhiger Stimme an.


  • Tatsächlich rührte sie Lute's Besorgnis ein wenig oder sagen wir... sie würde sich gerührt fühlen, wenn das Gefühl nicht von Sorge erdrückt worden wäre. Aus diesem Grund winkte sie seine Bedenken nur unwirsch ab. "Papperlapapp. Ich bin schon bei 40 Grad Fieber bis zur Pluvia Insel geschwommen und bei Minus 20 bis hoch in die Wipfel zur Sternwarte um mir nachts den Himmel anzusehen. Ein Klacks!" Gut, das war jetzt leicht übertrieben. Allerdings stimmte es das Cinnamon durchsetzte was sie sich vornahm - egal was es war. Bei fehlendem Willen jedoch... war sie ein Jammerlappen. Das ließ sich nicht schöner formulieren. Es war richtig das Lute sie in einem sehr... unglücklichen Moment vor dem Runenarchiv aufgegabelt hatte, aber sie hatte sicherlich nur etwas Schlechtes gegessen und dieses Etwas hatte ihren Magen ja bereits wieder auf ungebührlichen Wege verlassen. Vielleicht verdrängte aber auch nur ihre Aufregung ihr gerade schwaches Gemüt und sie würde es morgen bitterböse bereuen. Wer wusste das schon? Topfit mochte anders aussehen, aber solange sie noch halbwegs klare Aussagen treffen und ihre Glieder irgendwie bewegen konnte war an ihrem werten Befinden nichts auszusetzen. Ihr Starrsinn würde sie notfalls schon vorantreiben und sollte der ganze Aufruhr tatsächlich umsonst gewesen sein würde sich schon jemand finden, der sie nach Hause trug. Ansonsten würde sie ja bitterlich sterben!! Und das wollte ja wohl niemand! Lute's ruhige Stimme brachte sie zurück in die Realität und auch wenn sie noch ein ernstes Gefecht mit dem Künstler auszutragen hatte, war sie gerade so so froh das er bei ihr war. Cinnamon atmete einmal tief ein und versuchte ruhig zu bleiben. RUHIG. ZU BLEIBEN: JA GENAU! Wir bekamen das schon irgendwie hin. "Du... wirst wohl recht haben.", räumte sie ein und begann darüber nachzudenken wo der kleine Rotzbengel herkam. Cinnamon hatte ihr ganzes Leben in Trampoli verbracht, sie kannte das Dorf wie ihre Westentasche. Cinnamon musste dazu nur... ein wenig nachdenken.. Machbar. Zwei blonde Bengel, der eine ängstlich, der andere mit Elfenohren. Moment, war der Knirps nicht der Sohn von Ganesha? Cinnamon legte angestrengt den Kopf schief. War es möglich? Gewiss, ja! "Wenn sie zu dem Frechen nach Hause sind.. handelt es sich vermutlich um die Jägerhütte.", teilte die Anglerin ihre Spekulation mit Lute. "Aber die liegt am anderen Ende des Dorfes... am Waldrand!" Bei der Kombination WALDRAND - UNWETTER - STURM - MONSTER stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Wenn Ganesha zu Hause war, waren die Kinder in Sicherheit das war gewiss, jedoch... auch Kanno war nicht hier. Und irgendwie wurde Cinna das Gefühl nicht los das jeder der ansatzweise Ahnung hatte von dem was er tat nicht da war wo er zu gebrauchen war! Sie konnten sich natürlich beide auch in jedem Punkt irren, doch... war das Risiko wirklich einzugehen?

  • Der Wanderer musste - auch wenn dies eine ernste Situation war - leise kichern, "Das überrascht mich nun wahrlich nicht, meine Teuerste. Ich verstehe schon, dass ich Euch nicht von irgendetwas abbringen werden kann," sagte er und richtete seinen Hut. "... das haben wir ja schon einmal festgestellt...," murmelte er sich am Kinn kratzend und dachte an jenen schicksalhaften Nachmittag am See zurück.
    Dennoch entschloss sich der Hutträger dafür zu sorgen, dass die Dame - was auch immer sie heute noch vor hatte - sicher zurück nach Hause zu bringen. Schließlich gehörte sich das so für einen aufrichtigen Mann. Außerdem konnte sie nicht - sehr stumpf ausgedrückt - draufgehen bevor die beiden Streithähne ihren zurzeit pausierenden Konflikt zu Ende geführt hatten. Lute wollte im Übrigen auch nicht unbedingt am heutigen Tage schon sterben, er hatte keine Angst vor dem Tod, doch wie gesagt... es musste nicht unbedingt sein. Der weitgereiste Hutträger wartete bis Cinnamon sich wieder gesammelt hatte und anfing nachzudenken.
    Der Mann nickte verständnisvoll und war dankbar, dass die aufgebrachte Frau sich immerhin um Fassung bemühte und sich kooperativer als bei der Begegnung am See zeigte. Während die Anglerin redete und nachdem sie geendet hatte zählte Lute nebenbei fasziniert die Sorgenfalten auf der Stirn der jungen Dame, die sich mit jeder Sekunde die verstrich vermehrten und tiefer wurden, bis er schließlich aus seinen abschweifenden Gedanken erwachte besänftigend nickte. "Verstehe, aber die Jägerhütte klingt doch nach einem sicheren Ort, wenn denn auch - wie der Name vermuten lässt - ein Jäger in diesem Hause residiert. Wie wäre es, wenn wir einfach aufbrechen und schauen ob Eure Schwester dort ist, Miss Cinnamon?"


  • Im Kopf der heißblütigen Anglerin hatten sich längst alle Horrorszenariern ereignet - ja, sie liebte ihre kleine Schwester, da konnte sie - wie mit allem - auch etwas übertreiben. Doch wer war denn sonst auch da um sie zu beschützen, wenn nicht ihre große Schwester? Sie erinnerte sich daran als Candy noch ganz klein war und ihre Eltern noch am Leben. Ihre Mama hatte ihr das Bündel mit dem Baby gegeben, so klein und zart, wie nur Neugeborene es sein können. Und ihr Vater hatte sie ermutigt ihr ein Vorbild zu sein. »Sie ist auf dich angewiesen. Pass immer gut auf sie auf.« Als hätte er gewusst, dass ihnen die Zeit dazu bald fehlen würde.
    "Wenn etwas Ernstes dort draußen vorgeht, wird Ganesha nicht dort sein.", erklärte sie mit gewisser Bestimmtheit. Grandpa ist immerhin auch nicht hier. Es war nur eine vage Vermutung, wer wusste schon ob sie damit richtig lag? Aber wenn nicht, musste sie eben weiter denken, weiter überlegen! Es war der erste Ansatzpunkt den sie hatten. Cinnamon sah auf und erwiderte mit einem gewissen Staunen den Blick des Künstlers. Er war immer noch hier, tatsächlich. Das war selten. Seine stete Höflichkeit (zumindest solange kein Kleinkrieg ausgefochten wurde - Gott wie unbedeutend ihr ihre Plänkerei am See gerade vorkam!) und sein ruhiges Wesen bewunderte Cinnamon, da beide Attribute... nicht unbedingt zu ihren Stärken gehörten. "Gut.", stimmte sie daher zu und wusste dem nichts mehr hinzuzufügen - er hatte tatsächlich von einem Wir gesprochen, Lute war tatsächlich gewillt mit ihr hinaus in den Weltuntergang zu reiten (abgesehen davon das sie keine Pferde hatten). Wenn das ein gutes Ende fand, stand sie am Ende noch in seiner Schuld! Dennoch war Cinnamon froh jemanden an ihrer Seite zu wissen, denn wenngleich Unwetter ein gewisses Flair mit sich brachten, ließ der Sturm der gerade wütete ihre Adern gefrieren. Cinnamon entschuldigte sich für einen kurzen Moment, ehe sie sich ihren langen Mantel schnappte, ihren Lieblingshut gegen einen ebenso schönes, wenngleich etwas wetterbeständigeres Exemplar austauschte und nach ihrem Speer griff. Alle Trainingseinheiten mit Forte hatten sie nicht ein Stück weit darauf vorbereitet was sie draußen vielleicht erwarten mochte (vielleicht war es ja wirklich nur ein bisschen Regen - man musste stets positiv bleiben!), dennoch schätzte sie ihre Waffe sehr. Zuletzt griff sie noch nach einem ihrer Beutel, indem sich (hoffentlich) nützliches Allerlei befand - Cinnamon war in dieser Linie (wer hätte das gedacht?) ein wenig chaotisch. Schließlich kehrte sie zurück zum Künstler, der nach wie vor in den Hallen des Arhives stand. "Gehen wir."


    » Jägerhütte.


  • Völlig ausgelaugt stolperte Selphy durch die Eingangstür des Runenarchivs. Der Weg war der jungen Dame endlos vorgekommen und sie hatte sich öfter verlaufen als sie je zugeben würde. Einige Male war sie drauf und dran gewesen sich einfach hinzulegen, oder in ein Haus einzufallen und die Bewohner anzubetteln ihr etwas Wasser und ein weiches Bett zu geben. Aber das würde gegen jegliche Etikette die ihr in ihrer Kindheit eingeflößt wurde gehen, nicht zu erwähnen, dass sie die Scham die sie sicher durch so ein Verhalten überkommen würde nicht überleben könnte. So setzte die Blondhaarige einfach einen Fuß vor den Anderen und hoffte inständig, dass die Ausdauer die sie in ihrer Zeit als Reisender gewonnen hatte nicht im Stich lassen würde. Sie konnte gar nicht ausdrücken wie froh sie war, endlich hier zu sein! Gerade hatte sie noch den Verstan, sich nach Kanno umzuschauen. Der alte Mann, den sie so sehr respektierte, durfte sie niemals so sehen! Glücklicherweise erschien das Runenarchiv im Moment leer und so machte sie isch mit Mühe auf den Weg in ihr Zimmer. Über die nächsten Minuten hing ein Schleier der Erschöpfung. Selphy wusste nur, dass sie es irgendwie geschafft hatte Wasser und vielleicht sogar etwas Brot zu sich zu nehmen, sich ihrer schmitzigen Kleidung zu entledigen und ins Bett zu fallen. Eigentlich hatte sie ja erst ausreichend Schlaf hinter sich, aber sie war so unheimlich erschöpft, dass ehe sie ehee sie sich versah auch schon in einen wesentlich erholsameren Schlaf gefallen war~


    Die Edeldame wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Lange konnte es nicht gewesen sein, denn durch ihre Fenster fielen Sonnenstrahlen. Oder sie hatte einen ganzen Tag verschlafen, sie wusste es nicht. Das Wesentlich war, dass sie sich so viel besser fühlte! Immer noch etwas erschlagen, aber erträglich. Nun war auch ihr Geist wieder funktionstüchtig und dieses Mal war ihr glasklar was passiert war. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie angegriffen wurden. Danach war alles schwarz. Selphy runzelte angestrengt denkend die Stirn. Wir wurden attackiert. Ich weiß, dass ich einen brillanten Plan hatte um die Monster abzuwehren. Aber danach ist alles...dumpf. Also wären meine Erinnerungen in Nebel gehüllt. Sie hasste es, etwas nicht zu wissen! Und dann auch noch etwas so wichtiges! Immerhin hatte es dazu geführt, dass sie zurückgelassen auf dem Boden einer Wüste landete. Keine zufriedenstellende Situation. Die Bibliothekarin dachte immer noch über das Geschehene nach, als sie sich aus ihrem Bett erhob und die fein gearbeitete aber leider zerstörte Kleidung, die sie in der Wüste an ihrem Körper getragen hatte, musterte. Sie mochte das Elegante Set aus Hemd und Hose, aber zu retten war es wohl nicht mehr. Selphy seufzte, als sie es beiseite legte um sich wichtigerem zu widmen. Sie musste sich den Dreck der an ihr klebte herunterwaschen und dann musste sie ihrer Arbeit nachgehen. Sie konnte es nicht gebrauchen, dass der alte Magier ihr zürnte! Darüber, was geschehen war, konnte sie ja auch dann nachdenken.
    Gereinigt und erfrischt beäugte die Blondhaarige die Stapel an Büchern, Briefen und Rollen von Pergament die in ihrem Zimmer verteilt waren. Einiges davon war bereits durchgearbeitet und musste zurück an den rechtmäßigen Platz gebracht werden. Vorsichtig ergriff Selphy einen Stapel von teilweise recht fragilen Büchern und machte sich damit auf den Weg in die Bibliothek .


  • Die kalte Winterluft wehte der Elfe um die Ohren. Zahlreiche Schneekristalle, welche von den Bäumen herunter geweht wurden, fanden sich in dem blassrosafarbenem Haar der frischgebackenen Alchemistin wieder. Dolce neigte ihren Kopf in den Nacken und betrachtete die Walinsel, welche seelenruhig über der Stadt schwebte. Es war als wäre nie etwas gewesen und doch verspürte das Elfenmädchen in ihrem Herzen etwas sonderbar Bedrückendes. Es war so als würde unter dieser zauberhaften weißen Schneedecke das Unheil schlummern und nur darauf warten, dass es zum wiederholten Male ausbrechen und Trampoli entgültig vernichten konnte. Kurz und knapp schüttelte Dolce ihren Kopf. Es machte keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie musste stärker werden, an Macht gewinnen. Sollte es wieder dazu kommen und das würde es ganz bestimmt war Trampoli und seine Einwohner keineswegs darauf vorbereitet. Wie oft mussten diese Menschen noch wachgerüttelt werden? Wie oft musste ihre Stadt noch angegriffen werden, dass sie die Augen öffneten und endlich an ihren Fähigkeiten und Kräften arbeiteten? Ein Seufzen verließ die Lippen der Rosahaarigen. Wie gut das es sie nicht kümmerte, was mit den Anderen geschah. Sie würde vorbereitet sein und Pico und sich selbst vor dem Unheil bewahren. Was mit all den Anderen geschah war egal. Sie waren selbst in der Lage sich zu schützen oder zumindest wären sie es, wenn sie sich darum kümmern würden aber nein. Lieber lebten sie sorgenfrei in den Tag hinein. Die Alchemistin stapfte durch den Schnee, welcher unter ihren Füßen knatschte. Jedes Ausatmen konnte Dolce beobachten, da es eiskalt war und so die ausgeatmete Luft aus ihren Lungen kleine Wölkchen bildete, welche im Nichts verpufften. Die Elfe fror nicht. Sie genoss sogar die kühle Luft, welche sie umgab. Das Runenarchiv war bald in Sichtweite und unbewusst beschleunigte die Rosahaarige ihre Schritte. Die Treppe vor dem Archiv war vereist und Dolce stolzierte vorsichtig darüber. Ihre elfenhaften Bewegungen ermöglichten es dem Mädchen die vereiste Treppe unbeschadet zu überwinden. Mit der rechten Hand packte Dolce den Türknauf und zog die schwere Türe an sich. Ein Quietschen ertönte und sobald die Eingangstür breit genug geöffnet war, schlüpfte die Rosahaarige hindurch und machte die ersten Schritte auf dem knarrenden, alten Boden. Schließlich fiel die schwere Tür mit einem lauten Krach ins Schloss und sperrte die Kälte somit wieder aus. Das Runenarchiv war dunkel und nur sperrlich beleuchtet. Genau so hatte Dolce es in Erinnerung. Die Beleuchtung war angenehm für die Augen, nicht zu grell und doch genug lichtspendend. Es roch nach alten Büchern und unterbewusst sog Dolce eben diesen Duft ein und schloss nahezu bedächtig die Augen, ehe sie sie wieder öffnete und weiter den Raum erkundete. Kanno saß zur Abwechslung nicht hinter seinen Schreibtisch. Für den Hauch einer Sekunde überlegte die Elfe ihn um einen neuen Zauber zu bitten. Sie hatte sich wohl definitiv als würdig erwiesen, dass sie die Schattenmagie kontrollieren konnte. Bisher hatte Dolce gezögert, weil sie ihren ersten Zauber von einem bösen Zauberer erlernt hatte und in Sorge war, dass der Alte sie nicht als würdig erachtete aber das war natürlich völliger Schwachsinn. Vielleicht etwas später. Zuerst würde sich Dolce ein wenig bei den Büchern umsehen. Bei jedem Schritt den Dolce tat, knarrte der Boden aber sie störte sich nicht weiter daran. Die Elfe durchstöberte gerade ein Regal als sie Schritte vernahm. Die Rosahaarige war wohl doch nicht alleine. Die Schritte wiesen daraufhin, dass es keinesfalls der alte Maghier war, welcher durch das Archiv spazierte. Die Schritte waren zu schnell und ließen nicht auf jemanden schließen, welcher Gebrauch von einem Gehstock machen musste. Dolce empfand es nicht als wichtig genug um sich umzudrehen. Ihr Interesse an anderen Lebewesen hielt sich in Grenzen.


  • Es gab kaum eine Platz auf dieser Wlt an dem sich Selphy so frei fühlte wie im Runenarchiv. Sicher nicht ihr altes Zuhause und auch nicht die unzähligen Orte die sie auf ihren Reisen kennengelernt hatte. Das warme Licht, der Geruch nach alten Papier und die Bücher . Als die Edeldame durch die Regale schritt wurde ihr wieder klar wie viel sie Kanno schuldete. Ja, er war wohl nicht der feeundlichste Geselle aber allein die Tatsache, dass er ihr die Möglichkeit bot hier zu verweilen, ihr Zugang zu all diesen Schätzen Tag und Nacht gab füllte sie mit einer unheimlichen Sympathie für den Magier. Nach all der Zeit, die sie hier verbracht hatte, wusste sie beinahe in und auswendig, wo welche Bücher auf den Regalen zu stehen hatten. Der Stapel in ihren Armen veringerte sich langsam, nach und nach wurden sie wieder auf ihren ursprünglichen Platz gestellt, natürlich nicht ohne dass die Bibliothekarin noch einmal liebevoll über die in Leder gebunden Buckrücken strich um sich von den Freunden aus Papier und Tinte zu verabschieden. Gerade überlegte die Blondhaarige, wo das letzte hingehörte, da vernahm sie das Geräusch der schweren, sich öffnenden Eingangstür. Kurz lauschte sie, ob es vielleicht Kanno war, doch seine Schritte kannte sie. Vielleicht jeman der hier war, um den Magier aufzusuchen? Immerhin war sie schon gewohnt, dass selten jemand wegen der Bücher herkam. Eine Schande, die kostbaren Werke hatten mehr Beachtung verdient. Doch als auch nach ein paar Minuten noch kein Ruf nach ihrem Unterkunftgeber kam, entschied sich Selphy dazu herauszufinden, wer die Ruhe hier störte. Lange musste sie nicht suchen, denn nur ein paar Regale weiter entdeckte sie den Neuankömmling. Eine Rosahaarige Elfe, die interessiert ein paar Bücher betrachtete. Worüber war ich gerade noch verägert? Dass das Interesse an dem geschriebenen Wort schwindet? Die Bibliothekarin setzte ein hoffentlich offen wirkendes Lächeln auf. "Ich begrüße Euch.“, sprach sie das schöne Wesen mit einem höflichen Nicken an. „Ich kann Euch nicht zufällig behilflich sein? Wenn Ihr auf der Suche nach etwas Bestimmten seid?“ Ihre Rolle als Bibliothekarin war nicht allzu beansprucht, die Worte hörten sich fremd auf ihrer Zunge an. Doch nur mit Freude würde sie der Elfe aushelfen. Hier bemerkte Selphy auch, dass sie durch Zufall gerade an das Regal gelangt war, das das Buch in ihrer Hand beherbergen sollte. Zufrieden schob sie auch dieses sanft zwischen seine Geschwister aus Leder. Das war das Letzte in ihren Armen gewesen, doch auf ihrem Zimmer befanden sich noch ein Paar. Sie wandte sich wieder der Fremden zu. "Wenn Ihr gerade nichts benötigt, dann gehe ich wieder meiner Tätigkeit nach. Aber zögert nicht, jederzeit nach mir zu rufen. Mein Name ist Selphy.“, stellte sie sich mit einem eleganten Knicks vor.

    and we're definitely going to hell
    but we'll have all the best stories to tell

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  • Eine Stimme drang an das Ohr der Elfe, doch sie beachtete sie erst gar nicht sondern ließ stattdessen ihre Finger über den Buchrücken einiger Bücher gleiten, während sie sorgfältig die Titel studierte. Im Augenwinkel erkannte Dolce, dass eine Menschenfrau mit langem blonden Haar zu ihr sprach. Sie drückte sich ungewöhnlich gebildet aus aber daran hegte die Rosahaarige kein Interesse. Eigentlich bevorzugte die Alchemistin es gar nicht angesprochen zu werden. Warum nur hatten die Leute in dieser Stadt nur immer das Verlangen sich in sinnlose Konversationen zu verstricken? Konnte man nach den vergangen Strapazen nicht einfach einmal die Ruhe genießen. Dolce seufzte. Sie war doch irgendwie selbst Schuld, hätte wissen müssen, dass es so endete wenn sie sich nicht in ihrem Zimmer verkroch. Wortlos wandte das Elfenmädchen ihren Kopf zur Seite und betrachtete die Blonde. Sie lächelte bis über beide Ohren und nickte Dolce höflich an. Ihre Kleidung war sehr edel und gepflegt Es machte beinahe den Eindruck, dass die Unbekannte das Archiv kaum verließ und somit auch nicht die Chance bestand, dass sie sich schmutzig machen konnte, so sehr sie es auch provozierte. Dolce kam nicht drumrum sich die Blonde am Kampffeld vorzustellen. Beinahe wär ihr auf Grund dieser absurden Vorstellung ein Lachen entglitten aber die Rosahaarige hatte sich wie in 99% der Fälle völlig Im Griff. Sie war einer der Gründe warum diese Stadt zum Scheitern verurteilt war soviel war sicher aber die Elfe wollte sich keine Gedanken um Andere mehr machen, die ohnehin zum Scheitern verurteilt waren. Vielleicht hatte Dolce sie ja auch zu früh abgestempelt und die Blonde hatte zahlreiche verborgene Talente, die ihr im Kampf von Nutzen waren. Die Elfe nickte knapp und hatte im Gegensatz zu ihrem Gegenüber kein offenes Lächeln aufgesetzt sondern wie beinahe immer ihre emotionslose Miene, welche nicht zuließ, dass irgendjemand hinter ihre Fassade blicken konnte. Während sich die Namenlose, welche sich etwas später als Selphy vorstellte, danach erkundigte ob Dolce etwas Bestimmtes suchte und sie ihr irgendwie helfen konnte, schnellte Dolces Blick durch die Reihen an Büchern. Einige Exemplare fehlten soviel war sicher. Das geschulte Auge erkannte so etwas sofort. Sie würde die Hilfe der Anderen nicht benötigen aber die unnötige Höflichkeit war wohl erforderlich, wenn man mit Kunden zu tun hatte. Dolce hatte es nicht gerne, wenn man sie behandelte als wäre sie etwas Besseres. Im Grunde waren doch alle gleich und selbst wenn man etwas verkaufen wollte, war es doch völlig unnötig dem Anderen Honig ums Maul zu schmieren oder etwa nicht? Dolce verstand diese unnötigen Sittsamkeiten nicht. Wahrscheinlich wäre es ihr ohnehin unmöglich gewesen in einer königlichen Familie aufzuwachsen. "Ich komme zurecht." Die wenigen Worte purzelten über die Lippen des Elfenmädchens. Ihre Stimme fühlte sich fremd an, war sie doch etwas krächzend als würde sich eine Erkältung anbahnen. Die Rosahaarige räusperte sich und studierte weiterhin das Bücherregal vor sich. Es musste doch hier irgendwo sein. Letztens hatte sie es ebenfalls hier gesehen aber keine Zeit gehabt sich in der Materie zu vertiefen. Wortlos schob die Blondine ein weiteres Buch, welches sie gerade eben noch ihren Händen befunden hatte in das Regal zurück. Die Augen der Elfe leuchteten triumphierend als sie das Gesuchte schließlich gefunden hatte. Ein Buch über die Geschichte der Schattenmagie. War dieses Mädchen etwa auch in der Lage diese Art der Magie anzuwenden? Es passte irgendwie so gar nicht aber vielleicht waren hinter diesem strahlenden Gesicht doch einige Abgründe verborgen. "Dolce. Mein Name ist Dolce..." Ihre Stimme klang nun wesentlich weniger krächzend als zuvor. Sie hatte wieder ihren üblichen Klang und war ihrer Besitzerin nicht mehr fremd. Manchmal hatte die Rosahaarige einen Frosch im Hals. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie ihre Stimme eigentlich nicht sonderlich ausreizte. Gerade wollte die Blonde sich zum Gehen abwenden, da ergriff Dolce erneut das Wort auch wenn sie bereits im nächsten Moment hinterfragte warum sie sich überhaupt entschlossen hatte sich auf eine Konversation einzulassen. "Interessiert ihr euch für Schattenmagie?" Das Elfenmädchen deutete auf das alte Buch, welches beinahe aus seinem ledernen Einband fiel, so alt schien es zu sein. Wahrscheinlich hatte es schon viel hinter sich, viel erlebt. Irgendwie faszinierend.


  • Nachdem einige Tage der Ruhe vergangen sind, wurde Candy auch schnell wieder langweilig, da sie keiner helfen lassen wollte, wenn es um den Wiederaufbau von Sachen ging und... nunja, Bücher lesen war nun eben nicht ihr Ding. Gut, dass sie im Runenarchiv lebte. Aber der heutige Tag sollte ein ganz besonderer werden, denn sie hatte sich mal wieder mit ihrem besten Freund verabredet um ihren Großvater nach einem gleinen Gefallen zu fragen. Als Marco endlich das Runenarchiv betrat, nachdem die Rothaarige so lange unten gewartet und hübsche Frauen beobachtet hatte, umarmte sie ihn und wuschelte kurz einmal seine Haare durch. "Bist du bereit?! Ich bin so aufgeregt, aber ich hoffe, dass Kanno nicht spießig sein wird", brabbelte sie gleich drauf los, während sie mit ihren Armen hin und her gestikulierte.

  • hmhappyhmhappyhmhappy

    [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs71/f/2014/014/5/3/marco_by_princesslettuce-d725mmr.png]Die letzten Tage waren im Vergleich zu jenem recht ruhig gewesen, der Großteil der Einwohner Trampolis waren mit dem Wiederaufbau von Gebäuden beschäftigt, wo die Kinder allerdings nicht viel dazu beitragen konnten. Dem sei Dank hatte Ganesha auch noch nicht die Zeit gefunden ausführlich mit ihrem Sohn zu schimpfen. Entsprechend hatten sich Marco und seine beste Freundin mal wieder verabredet um allerlei Schabernack auszuhecken. Wobei sie diesmal ein tatsächlich ernsteres Vorhaben hatten. Schon oft hatte Candy darüber gesprochen, dass ihr Opa andere in Magie unterrichtete, und wo sie beide bei dem letzten Zwischenfall nichts zur Rettung des Dorfes beitragen konnten, so war es doch selbsterklärend, dass sie stärker werden wollten! Und wenn sie ganz lieb fragen würden, würde er ihnen bestimmt das ein oder andere zeigen! „Wenn wir ganz lieb bitte sagen, dann wird er das schon machen!“, antwortete er und zuckte mit den Schultern. Der blonde Elfenjunge gab sich recht zuversichtlich, immerhin handelte es sich bei dem alten Mann um den Großvater seiner besten Freundin, da war es ihm bestimmt wichtig, dass sie sich auch verteidigen konnte! „Sollen wir einfach anklopfen?“ Zu verlieren hatten sie ja nichts. Und wenn er wirklich nein sagen würde, dann würden sie eben später noch einmal wieder kommen!


  • "Da kennst du meinen Opa aber nicht." Zugegeben hatte sie nie viel Zeit mit dem alten Mann verbracht, auch wenn sie allgemein sehr wenig Zeit mit ihrer Familie, welche nur aus ihm und Cinnamon bestand, verbrachte. Zwar war sie seine Enkelin, doch das hinderte ihn nicht daran seine Meinung immer direkt und harsch zu sagen, weshalb ihn viele Leute als wahrscheinlich ziemlich gemeinen Menschen sahen, aber die Rothaarige wusste, dass er einfach so war und nahm es meistens nie persönlich. "Sonst bedrohen wir ihn einfach mit unseren Waffen!" Den Bogen von Ganesha hatte sie immer noch nicht zurückgegeben, aber es schien ihn ja auch keiner zu vermissen...~ Nachdem die kleinen Knirpse schließlich die Treppe hochgegangen waren, standen sie vor Kannos Tür, klopften einmal und... warteten.


  • Der alte Mann war über mehrere Bücher gebeugt und fest in seinen Studien vertieft. Die kürzlich vergangenen Ereignisse von Trampoli, das dunkle Ritual welches jener Mann ausführen wollte, die magischen Vorkehrungen, die lebenden Toten... dieses Vorkommnis, ebenso wie die vergangener Tage, hatte eine Gemeinsamkeit: Schwarze Magie in den Händen eines grausamen, jedoch mächtigen Magier. Er wollte diese Ereignisse erforschen, musste es sogar, immerhin war er der Magiermeister von Trampoli und so lag diese Aufgabe auf seinen alten Schultern. Deswegen hatte er sich zurück in sein Arbeitszimmer gezogen und brütete nun über die verschiedensten Aufzeichnungen. Solange, bis jemand klopfte. Kanno bemerkte das Klopfen zunächst nicht, zusehr war er in die Bücher vertieft, doch der Störenfried gab nicht nach. Wer wagte es ihn bei einer solch wichtigen Aufgabe zu stören?! Missmutig stand Kanno hinter seinem Pult auf, griff nach seinem Gehstock und öffnete die Tür, die zur Bibliothek führte. Erst sah er niemanden, doch als er hinabblickte, sah er dort zwei Kinder voller Erwartung stehen. Seine Enkelin Candy und ihren besten Freund Marco. "Candy.", brummte der alte Mann verärgert, "Du weißt das du deinen Großvater nicht bei der Arbeit zu stören hast! Also, was gibt es, dass so wichtig wäre...?" Ihm schwandte Übles, als er in die glänzenden Augen der Kinder sah.


  • Ungeduldig wippte das Mädchen auf ihren Zehen hin und zurück, während man aus dem anderen Raum das eine oder andere Rascheln vernehmen konnte, ehe sich die Tür endlich öffnete und der große Kanno vor ihnen stand. Also groß, weil er größer als Candy und Marco waren. Aber eines Tages würde sie ihn sicher übertrumpfen! "Opa! Duuuu sagst doch immer, dass Magie wichtig ist und so..." Mit unschuldigen Augen sah sie ihn an, auch wenn sie eigentlich schon wusste, dass solch eine Masche nie bei ihrem Großvater wirken würde. Also seufzte sie einmal und wechselte kurz Blicke zwischen Kanno und Marco. "Wir wollen einen Zauber lernen und du musst!!! uns einen beibringen!!" Er wollte ja schließlich auch, dass die Magie in der Familie blieb, oder nicht?


  • Kanno's buschige Augenbrauen zogen sich finster zusammen, als seine Enkelin ihren Wunsch äußerste. Es war ja zu erwarten gewesen. Kinder. Magie richtete in der Hand von Erwachsenen schon genug Schaden an, wie die jüngsten Ereignisse erneut bewiesen. Was würde diese Kraft dann in der Hand von Kindern anrichten! Gut, ein Teil von ihm - ein winziger, minimaler Teil von ihm - freute sich das seine Enkelin Interesse an Magie zeigte. Zumindest eine von ihnen - von der älteren der beiden hatte er ja nichts mehr zu erhoffen! Natürlich gab es andere, gutgesinnte Magier in Trampoli die er selbst ausgebildet hatte, doch dieser winzig kleine Teil von ihm fände es durchaus Schade, wenn sein eigenes Blut der Magie, die ihm doch so wichtig war, den Rücken kehrte. Nichtsdestotrotz war er abgeneigt Kindern eine solche Macht zu geben - das konnte doch warten bis sie älter geworden waren! "Kommt rein.", brummte Kanno, denn er wusste das sie sich nicht so leicht abwimmeln lassen würden, "Und macht die Tür hinter euch zu." Mit grimmigen Blick sah er von einer Zwergnase zur anderen. "Erstmal muss ich rein gar nichts tun.", stellte er streng klar. "Ja, Magie ist wichtig. Aber auch sehr, sehr gefährlich. Was in allem Namen hat euch zu dem Glauben geführt, dass ihr bereit wärt zu verstehen worum es wirklich geht? Magie ist kein Spielzeug!"

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    [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs71/f/2014/014/5/3/marco_by_princesslettuce-d725mmr.png]Marco überließ Candy die Führung, immerhin war es ihr Großvater. Nach ihr machte er einen Schritt in den Raum voller Bücher und sah sich mit großen Augen um. Es waren so viele! Ob sie alle von Magie und Zaubersprüchen handelten? Nur zu gerne würde er sich hier umsehen, aber erstmal hatten die beiden Kinder wichtigeres zu tun! Der Greis war nicht sonderlich davon begeistert, die beiden Jungspunde vor sich zu sehen. Marcos beste Freundin war die erste, die das Wort an sich riss, nachdem Kanno ihnen deutlich gemacht hatte, dass sie hier gerade nicht besonders willkommen waren. Mit quengeliger Stimme versuchte Candy ihren Charme spielen zu lassen und ihren Opa dazu zu bringen, sich ihrer Anfrage anzunehmen. Wiederwillig ließ er die beiden eintreten und wie ihm gehießen, schloss der junge Elf die Tür hinter sich. Kaum war diese ins Schloss gefallen begann der alte Mann damit, sie darüber zu belehren wie gefährlich Magie doch war und was sie alles ausrichten konnte. „Aber der böse Mann war doch auch Magier!“, versuchte er den Worten von Kanno entgegen zu setzen, das Thema hatte sich inzwischen schließlich schon herum gesprochen. „Und wir sind doch später die, die für das Dorf kämpfen müssen! Je eher wir anfangen zu lernen, umso besser, oder nicht?“ Der Blonde war ansonsten wirklich kein Freund vom lernen, aber das hier war immerhin etwas gänzlich anderes! „Wir müssen uns doch verteidigen können!“ Als das Chaos über das Dorf hereinbrach waren sie – traurigerweise – ja vollkommen nutzlos und konnten nichts tun um zu helfen! „Wir wissen, dass es kein Spielzeug ist!“, entgegnete der Junge und machte einen Schritt auf Candy's Opa zu, welcher versuchte die beiden Kinder mit seinem grimmigen Blick einzuschüchtern. „Deswegen wollen wir es ja von ihnen lernen, Großmeister Kanno!“ Sich ein bisschen einzuschleimen konnte nie schaden. „Es gibt hier ja keinen besseren Lehrer als sie, wie sollen wir uns denn sonst auf den Ernst des Lebens vorbereiten?“ Von dem soeben angesprochenen 'Ernst des Lebens' hatte Ganesha auch immer geredet, wieso sollte er also ausnahmsweise nicht einmal auf die Worte seiner Mama hören?


  • Das erzwugene Lächeln auf den Lippen der Blondine wandelte sich langsam in ein amüsiertes Schmunzeln um. Ihr Gegenüber schien nicht allzu gesprächig zu sein und auch war der Elfe die Höflichkeit der Edeldame offenbar völlig gleichgültig. Zwar störte Selphy der Bruch der Etikette etwas, aber immerhin musste sie sich so nicht mit Belanglosen Wortaustausch herumschlagen. Die Rosahaarige schien tatsächlich mit der Absicht, die Bibliothek durchzusehen, hergekommen zu sein. Selphy war vollends gewillt, die Elfe –welche sich nun doch als Dolce vorstellte- sich selbst zu überlassen und zu ihrer Tätigkeit zurückzukehren, als sie doch noch ihre Stimme vernahm. Etwas überrascht musterte sie ihr Gegenüber. „Schattenmagie?“ Sie musste wohl von dem Buch, dass sie eben ins Regal zurückgestellt hatte, darauf aufmerksam geworden sein. War sie etwas deshalb hergekommen? Nun, Selphy war jedenfalls erfreut einen Gesprächsanstoß zu bekommen, bei dem sie nicht nur leere Worte von sich gab. „Durchaus. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich nicht alle Zweige der Magie interessieren. Die Schattenmagie hat jedoch einen besonderen Platz in meinem Herzen. Sie ist sehr...faszinierend. Ungleich aller anderen Arten der Magie.“ Sie durchstöberte ihr Gehirn kurz nach der Information die sie suchte, dann zitierte sie:„ Die Schattenmagie ist die Magie des Geistes. Kraftvoll und hinterlistig, aber es ist immer ein Tribut zu zahlen. Sie erfordert Willenstärke und Taktik, um sie zu meistern.". Das Zitat war aus einem der Bücher, die sie noch in ihrem Zimmer liegen hatte "Das finde ich sehr fesselnd...sie ist nicht defensiv, wie die Erdmagie, nicht heilend wie die Wassermagie und sie verwendet keine Rohe Gewalt wie die Feuermagie. Es ist eine völlig andere Art. Ich gebe zu, sie zu meistern ist ein besoderer Wunsch meinerseits“ Selphy seufzte „Jedoch hatte ich noch nicht die Gelegenheit, Kanno nach einem Spruch zu fragen. Ich kann also leider nicht behaupten, sie zu beherrschen. Noch nicht.“ Sie hatte schon oft überlegt, den alten Magier zu bitten, ihr die Schattenmagie zu lehren. Ebenso hatte sie des Öfteren den Wunsch, dass Kanno sich ihrer als Lehring annahm. Denn die Magie im Allgemeinen war eine Besondere Faszination der Blondine. Doch etwas hatte sie immer davon abgehalten. Nachdenklich musterte die Dolce „Seid Ihr hier, um euch darüber zu informieren? Ich könnte Euch ein paar Werke empfehlen“, bot sie an. Ihr Wissen zu teilen, wäre eine Freude für Selphy. Es war so selten jemanden zu treffen, mit dem sie Gespräche dieser Art führen konnte.


  • Die Blonde schien mindestens so überrascht von der Tatsache, dass Dolce das Wort ergriffen hatte wie diese selbst. Es war einfach aus ihr heraus geplatzt. Vielleicht hatte sie endlich jemanden gefunden, der sich ähnlich für diese Materie interessierte, wie sie selbst aber durch das fragende Wiederholen dieses einzelnen Wortes bezweifelte. Es war wohl nur Zufall gewesen, dass ausgerechnet dieses Buch der Blondine mit dem Namen Selphy in die Hände gefallen war. Gerade als Dolce sich wortlos und vielleicht sogar ein wenig enttäuscht abwenden wollte, fuhr die schick angezogene junge Frau jedoch fort. Sie bejahte doch tatsächlich die Frage der Rosahaarigen, wodurch sie beinahe wieder die volle Aufmerksamkeit der Elfe erhaschte. Tatsächlich waren die Worte der Anderen genau jene, welche auch Dolce selbst gewählt hätte wenn sie gesprächiger wäre aber genau so empfand auch sie selbst. Faszination war genau das richtige Wort um diese besondere Art der Magie zu beschreiben. Es gab also tatsächlich Menschen oder Wesen, sie Schattenmagie nicht verurteilten. Dieser Gedanke war wirklich befremdlich aber durchaus nicht unschön, dass musste sich Dolce eingestehen. Wortlos nickte die Elfe und lauschte weiter den Worten ihres Gegenübers. Das völlige Desinteresse an dieser Person war verschwunden und hatte beinahe dem Interesse Platz gemacht. Dennoch hielt sich Dolce zurück. Sie kannte die Blondine nicht gut genug um aus sich heraus zu kommen und das Elfenmädchen hatte die Erfahrung gemacht, dass es weiser war vorsichtig mit Fremden umzugehen. Sie hatte nicht vor diese Person zu nahe an sich heran zu lassen, so dumm war das Mädchen mit dem rosafarbenem Haar nicht. "Ja...genau so empfinde ich auch." Emotionslos purzelten die Worte über die Lippen der Elfe und sie betrachtete den alten Schinken in ihren Händen. Beeindruckend. Wie lange es dieses Buch wohl schon gab. Sie war bereit für all das Wissen, welches es beinhalten würde.Mit den Fingerkuppen strich Dolce über das uralte Buch und spürte so jede Einkerbung. Beinahe war ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Elfenmädchens zu erkennen aber nur mit ganz viel Fantasie. Innerlich war die Rosahaarige tatsächlich fröhlich gestimmt. Sie drückte das Buch etwas an sich, sog seinen nahezu modrigen Geruch auf und es war für das Elfenmädchen beinahe so wie für andere der Duft von frischen Blumen. Während sie sich wieder dem Bücherregal mit den zahlreichen Büchern über Magie und dergleichen zu wandte, lauschte Dolce weiterhin den Worten Selphys. Sie verstand es nicht warum Menschen immer zögerten bevor sie sich einer Sache widmeten. Sie schoben es so lange vor sich her bis es zu spät war und dann bereuten sie es. Welch törichtes Verhalten. Dolce schüttelte kaum merklich den Kopf, während ihre Augen des Bücherregal nach nützlichen Material absuchten. "Ja das bin ich..." Dolce unterließ es die Blonde nach ihrer Hilfe zu fragen. Sie würde auch alleine zurecht kommen soviel war sicher aber dennoch war da ein Hauch von Neugier, welcher die Elfe überkam. Bisher war sie die Einzige, die glaubte Interesse an dieser Art von Magie zu haben. Dolce hätte niemals gedacht das jemand wie Selphy sich für Derartiges interessieren könnte. Der erste Blick hatte also doch getäuscht wie es schien. Interessant. "Fragt ihn doch einfach. Ihr solltet nicht länger warten..." Die Rosahaarige sah Selphy nicht an , während sie mit ihr sprach. Ein weiteres Buch hatte Dolces Interesse geweckt und sie zog es vorsichtig aus dem Regal. Es war ein besonders dickes Exemplar. Ein paar Tage würde die Alchemistin also gewiss daran sitzen. Das Buch war von eienr Staubschicht bedeckt, welche das Elfenmädchen sachte beiseite wischte.


  • Na endlich! Aufgeregt traten sie in das Arbeitszimmer von ihrem Großvater ein, in welchem die Rothaarige übrigens noch nie richtig gewesen war, da hier ein ausdrückliches Besucherverbot für sie herrschte, was sie aber nun nachvollziehen konnte, nachdem ihre Augen über die ganzen Bücher und antiken Dingen fuhren, von denen sie nicht einmal wusste was sie waren. Und um einen guten Eindruck zu hinterlassen beherrschte sie sich auch und fasste ja nichts an, auch wenn die Neugier in ihr wirklich groß war. Schließlich ergriff Marco das Wort und wow, er war echt gut! Ein paar kleine schmeichelnden Worte mit einem Hauch Vernunft sollte den alten Mann doch bestimmt überzeugen. "Genau! Wie sollen wir uns denn selbst verteidigen, wenn wir schon wieder auf uns alleine gestellt sein werden?" Zwar waren es die Kinder selbst gewesen, die vor Cinnamon weggelaufen sind, aber das musste ja keiner wissen. "Ich werde auch mehr im Haushalt helfen, versprochen!!" Ein oder zwei Mal helfen würde immerhin mehr sein, als gar nicht zu helfen.


  • Kanno seufzte schwer. Kinder waren einfach immer so starrsinnig! "Jaah, der böse Mann war auch Magier.", wiederholte der alte Mann langsam, "Ein Grund mehr seine Schüler sorgfältig auszuwählen!" Er brummte aufgrund der Argumentation des kleinen Elfes, schätzte jedoch seine Bemühungen. Und ganz so Unrecht hatte er ja nicht einmal. Der blonde Knirps wählte seine Worte gut, wenngleich Kanno schmunzeln musste bei den einschmeichelnden Worten. Wenn Kinder etwas wollten war es wirklich unfassbar zu welchen Mitteln sie griffen - was seine eigene Enkelin mit ihrem Angebot auch erneut unter Beweis stellte. "Du könntest so oder so etwas mehr tun." Der alte Mann sah mit hochgezogener Augenbraue zu Candy. Nicht, dass sie tatsächlich so endete wie ihre Schwester! Er warf seinen Blick wieder zu Marco. "Du bist der Spross von Ganesha nicht war?" Konnte er darauf bauen das die Jägermeisterin ihren Sohn zu Anstand und Gutwillen erzog? Kanno stand auf, verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und schritt gemächlich im Raum auf und ab. Er konnte unmöglich eine solche Kraft zweier Halbwüchsigen anvertrauen, die zudem noch eine Menge Flausen im Kopf hatten, selbst wenn die eine seine Enkelin war und der andere der Sohn der angesehenen Jägermeisterin. Nein, ausgeschlossen. Andersrum wäre es doch ein wenig Schade um das vergeudete Potenzial und solange sie jung waren, konnte man sie noch auf eine gute Weise fördern, wie es bei Erwachsenen oft nichtmals der Fall war. Kanno wandte sich wieder den Kindern zu und blickte streng in die hoffnungsvollen Gesichter. "Erklärt mir mal was Magie in euren Augen ist!", verlangte er. Der Magiermeister war schon so alt, dass er oftmals vergaß wie Kinder die Welt sahen und er musste wissen, wie ihr Verständnis für die Dinge lag. Von jedem einzeln, da jeder Mensch ob groß ob klein nunmal anders dachte.

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