Die Schmiede


  • Zusammen erreichten die beiden nach einem kurzen Fußmarsch die Schmiede. „Lass uns mal hoffen dass Leo etwas besser drauf ist als vorhin und dass ihm alles passt, was wir hier angeschleppt haben.“, murmelte der Junge, während er die Tür aufdrückte und sie für Elena aufhielt. Leon lehnte sich an die Holztheke und wartete darauf, dass seine Begleitung die Materialien für den gewünschten Bogen darauf ausbreitete. Immerhin waren diese in ihre Tasche verschwunden. „Wir waren aber ein gutes Team, nicht wahr?“ Grinsend sah er die kleine Blonde neben ihm an. „Gegen einen weiteren Ausflug hätte ich nichts einzuwenden.. so nebenbei.“


  • ~ Chlorica hatte nicht lange gebraucht, um die Schmiede zu erreichen. Auch wenn die Villa vom Innenleben der Stadt abgeschottet war, so hatte das Personal schon seit langem seine eigenen Abzweigungen und Wege gefunden, um den langen Marsch in das Revier des gewöhnlichen Volkes zu verkürzen. Kein Wunder, schließlich konnten sie sich nicht erlauben, so viel ihrer Zeit zu verlieren. Die Lilahaarige öffnete die - zugegeben, ältere..? - Tür und noch ehe sie einen Blick auf ihre Umgebung werfen konnte, begann sie schon mit ihren Worten. "Großmeister Leo? Seid ihr gerade im Dienste? Ich fürchte ich muss euch ein wenig um eure Zeit rauben." Sie sprach so laut, dass kein Zweifel darin bestand, von dem alten Mann gehört zu werden, auch wenn dieser sich gerade zwei Zimmer weiter befunden hätte. Doch erst nachdem sie ihre Bitte ausgesprochen hatte, bemerkte sie die zwei anderen Personen im Raum. "Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung für die Störung. Ich hatte nicht damit gerechnet, weitere Anwesende anzutreffen." Das junge Mädchen machte eine leichte Verbeugung und wand sich dann an den Thresen. Warteten diese beiden Gestalten ebenfalls auf den Schmied? Sie konnte nur hoffen, er habe trotz allem auch noch genug Zeit für ihr eigenes Anliegen.


    (Huuuh.. wenn der NPC sowieso schon gebraucht wird.. °-°)


  • Anscheinend hatte sich Leo kurzzeitig wieder in die Werkstatt verzogen, da man ihm hinter dem Tresen nicht mehr finden konnte. Den Inhalt ihrer kleinen aber geräumigen Tasche leerte Elena auf dem Tresen aus, damit die Materialien für den Schmied schon mal griffbereit waren. "Eigentlich ist Leo die meiste Zeit so drauf, da will ich ihn gar nicht erleben, wenn er mal wirklich schlechte Laune hat", gab sie als Kommentar zurück und lehnte sich neben dem Jungen an die Wand. Ihr Job wäre erst dann erledigt, wenn der alte Herr die Sachen an sich genommen hatte und sie anschließend entlassen würde. "E-Ein weiterer Ausflug?" Perplex sah die Blonde ihn an. Der einzige Mensch der sich mit ihr freiwillig die Zeit vertreiben würde, wäre ihr Bruder... und Cinnamon im betrunkenen Zustand, aber das zählte ja nicht. "...Klar, wenn du auf Monsterjagd gehen willst", murmelte sie schließlich mit ernster Mine. Ihr Training würde sie trotz allem sicher nicht ausfallen lassen, aber Leon schien ihr wie ein interessanter Kerl rüberzukommen, sicher würde er das ein oder andere mitmachen, oder nicht? In diesem Moment schritt ein lilahaariges Mädchen durch die Tür und ließ die Glocke läuten. Und wie es sich herausstellte, suchte auch sie nach dem Schmied. "Leo ist gleich wieder hier, da musst du dich nur ein wenig geduldigen", sagte Elena der Fremden und hoffte innerlich, dass diese nicht auch noch nach einer Waffe fragte, für deren Herstellung die Materialien fehlten.


  • Die Stimme einer jungen Frau drang an sein Ohr und so erhob sich Leo schließlich von seinem knarrenden, alten Holzstuhl um sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Gerade hatte er sich für den Hauch einer Sekunde eine Pause gegönnt aber selbst die war ihm nicht vergönnt wie es schien. Dementsprechend motiviert trottete der alte Mann wieder in den Verkaufsbereich. Dort angekommen erwartete die Kundschaft ihn bereits. Bei dieser Anzahl an Menschen möchte man glauben es gäbe eine Art Sonderangebot in seiner Schmiede. Verärgert runzelte der Bärtige die Stirn und lies seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Seine Gehilfin Elena und der langhaarige junge Mann waren nun zurückgekehrt. Es verwunderte Leo ein wenig, da er eigentlich damit gerechnet hatte, dass die Blonde alleine zurückkehren würde aber scheinbar hatten sie es doch lebend aus dem Monstergebiet geschafft. Unter welchen Umständen dies zugegangen war ahnte Leo selbstverständlich nicht. Vielleicht war Elena der junge Mann eine Hilfe gewesen aber vielleicht blieb die Arbeit schlussendlich doch an dem Mädchen hängen. Wie es auch gewesen war, esspielte keine Rolle. Die benötigten Materialien lagen bereits auf dem Tresen verstreut. Auf den ersten Blick sah es so aus als wäre alles vorhanden. Der Alte warf Elena einen irritierten Blick zu. "Warum herrscht hier so eine Unordnung? Fertige die Waffe des jungen Herrn an und vergeude nicht meine Zeit. Du siehst doch das wir noch andere Kundschaft haben." Normalerweise behielt Leo es sich vor die Waffen selbst herzustellen aber er wollte heute einmal eine Ausnahme machen, schließlich würde eines Tages auch seine Zeit ablaufen und irgendjemand würde in seine Fußstapfen treten müssen. Elena hatte als Schmiedin bereits Erfahrung und so dürfte es eigentlich ein leichtes Unterfangen für sie sein. Leo wandte sich von den Beiden ab und warf der Lilahaarigen einen Blick zu. Ihrem Kleidungsstil nach zu urteilen dürfte sich dabei um eine der Angestellten der Saint-Coquilles Familie handeln. Auch ihre Art zu Reden war ganz anders als seine normale Kundschaft. Sie brachte ihm Wertschätzung entgegen. "Was führt eine Angestellte der Saint-Coquilles in meine Schmiede? Interessieren sich die Herrschaften seit Neuestem für die Monsterjagd?" Ein hauch von Ironie schwang den Worten des alten Mannes mit und ein verächtliches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Auch wenn er zu schätzen wusste wenn man ihm die entsprechende Achtung entgegenbrachte hielt Leo nicht sonderlich viel von der reichen Familie.


  • Der ach-so gut gelaunte Schmied kam aus seinem kleinen Versteck hervor um sich um die wartende Kundschaft zu kümmern. Und natürlich durfte sich Elena höchstpersönlich um den bestellten Bogen kümmern, aber dieser Teil der Arbeit machte ihr nichts aus, ganz im Gegenteil: sie liebte es in der Schmiede zu arbeiten und außerdem hatte sich Leo auch noch um wen anders zu kümmern, da war es wohl praktisch dass sie gerade anwesend war. "Komm mit", sagte sie zu Leon, obwohl sie ihn dabei nicht einmal ansah, ihn jedoch am Handgelenk packte und ihn mit sich in den Arbeitsraum führte. Normalerweise ließ sie keine anderen Leute in diesen Raum, doch wenn er ihr schon bei dem Besorgen der Materialien geholfen hatte, dann durfte er sich ein paar Extras für seinen Bogen wünschen. "Möchtest du ein bestimmtes Holz? Wir haben genug Auswahl. Jede Holzart unterscheidet sich in Farbe und Zähigkeit. Du musst mir nur sagen, was du so bevorzugst. Und wenn du willst, kann ich auch ein schönes Muster oder so reinritzen."


  • Die verhöhnende Frage des alten Mannes brachte ein kleines Schmunzeln auf den Lippen der Bediensteten zum Vorschein. "Gewiss nicht, euer Ehren.", begann sie dann und auch in ihren Augen sah man für einen Moment etwas Belustigtes aufblicken, "Die Selbstverliebtheit und der Drang zum Eigennutze meiner Master ist immerhin stadtbekannt, es würde Ihnen doch selbst in Kriegszeiten niemals in den Sinn kommen, die schützenden Hüllen ihres Geldes fallen zu lassen und sich auf etwas, in so grotesker Weise gefährliches, wie die Monsterjagd einzulassen." Einen Moment lang herrscht Stille, die das Mädchen nutze, um sich im Raum umzusehen. Ob ihre Ehrlichkeit den Schmied verwirrt hatte? Schließlich war die ruhige Dame eine Zofe und Geheimhaltung sowie ausnahmslose Gehorsamkeit gehörten zu den einzigen Eigenschaften, die für diesen Beruf gefordert worden. Doch kein Treueschwur der Welt würde sie davon abhalten, ihre Gedanken zu äußern. "Die Herrschaften verlangen jedoch nach zwei neuen Schwertern für die Wachen, obwohl mir selbst ja schleierhaft ist, wie diese in der Lage waren, ihre alten zu ruinieren, wo es doch keinen einzigen Vorfall gab, bei welchem Sie jene hätten benutzen können." Erneut ließ die Hellhaarige ihren Blick durch die Runde schweifen. War es wirklich der richtige Moment nach einer eigenen Waffe zu fragen? Würde er ihr überhaupt eine geben, immerhin musste er sie für eine gewöhnliche, nutzlose Magd halten? "Ah, verzeiht, ich sollte Eure Zeit wirklich nicht durch sinnlose Worte vergeuden. Allerdings wollte ich euch ebenfalls darum bitten, mir eine Waffe, für meiner selbst Willen, auszuhändigen. Die Freude, die Ihr mir durch einen von euch angefertigten Speer bereiten würdet, befände sich im Unermesslichen." Und falls sie auf Ablehnung stoßen würde, hätte sie einfach, wie so oft in ihrer Kindheit, etwas unbemerkt mitgehen lassen. Auch wenn es bei einem so großen Gegenstand mit Sicherheit doch nicht so unbemerkt sein würde, wie sie sich erhoffte.


  • Wortlos schnappte sich Leos blonde Gehilfin die benötigten Materialien, welche nach wie vor am Tresen verstreut lagen und machte sich an die Arbeit, nachdem sie dem jungen Mann dazu aufforderte ihr zu folgen. Der Schmied war durchaus erstaunt über Elenas Reaktion. Normalerweise beschwerten sich seine Handlanger immer darüber wenn sie in der Schmiede aushelfen mussten. Es schien fast so als wäre dieses Mädchen eine der wenigen, die zu schätzen wussten was er für sie tat. Er gab ihnen schließlich ein Dach über den Kopf und versorgte sie mit Essen. Es war wohl das Mindeste erwarten zu können, dass sie Leo als Ausgleich dafür bei der Arbeit unterstützten. Leo hatte nun allerdings keine Zeit dafür sich über seine undankbaren Untermieter zu beschweren. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Frau mit dem lilafarbenem Haar, welches sorgfältig zu zwei Zöpfen gebunden war. Die Aussage des Schmiedes hatte ihr ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Es amüsierten den Bärtigen das selbst die Angestellten der Adelsfamilie nicht sonderlich viel von ihnen hielt aber das war nicht verwunderlich. Dennoch war kein Lächeln auf dem Gesicht des Schmiedes zu erblicken stattdessen drang ein dumpfes Brummen aus der Tiefe seiner Lunge. Mit einem Lachen hatte es nur wenig gemein. Wie Leo es bereits vermutet hatte war die junge Frau im Auftrag der Adelsfamilie hier. Warum auch sonst? Der Alte hatte schon immer vermutet, dass die Bediensteten der Familie ohnehin kein eigenständiges Leben genossen. Auch wenn Leo es nicht gerne tat und er den Gedanken verabscheute, dass mit seinen alten Schwertern nicht gut umgegangen worden war, holte er schließlich die gewünschten Waffen hervor und schob sie über den Tresen. Seine Gedanken diesbezüglich behielt er für sich. Seine Mimik sprach jedoch Bände. Die Stirn hatte der Bärtige in Falten gelegt und ein grimmiges Knurren war zu hören. Sein Groll gegenüber dieser prozigen und hochnäsigen Familie war nun ins Unermessliche gestiegen. Jedoch war er teilweise darauf angewiesen. Des Öfteren schon hatte Jasper de Saint-Coquille einige seltene Materialien organisiert an die ein Mitglied der unteren Gesellschaftsschicht niemals herangekommen wäre. Gerade als Leo dachte, die Sache wäre erledigt bat die junge Dienerin ihn um einen Gefallen. Sie wollte doch tatsächlich ebenfalls eine Waffe besitzen. Allein die Vorstellung daran amüsierte den alten Schmied. Sein Lachen schien die gesamte Schmiede erzittern zu lassen. "Ich will nicht das meine Waffen dazu verwendet werden um einen Spieß anzufertigen. Dessen seid ihr euch bewusst oder?" Der Schmied musterte die Bezopfte. Seine Ehre würde dadurch beschmutzt werden wenn einer seiner sorgfältig hergestellten Speere als Küchenartikell enden würde. Auf den Gedanken das die junge Dame andere Dinge damit vor hatte kam Leo erst einmal gar nicht. Ein kämpfendes Dienstmädchen? Wie absurd...

  • (Wenn ich mit der Bitch schreibe muss ich soviel Denken.. das ist anstrengend p___p) (² Whooops im sorry für jeden der diesen XXL Shit lesen muss)



    Dass der alte Mann nicht gerade in Festtagsstimmung war, während er die zwei alten Schwerter - ehrlich gesagt ziemlich widerwillig - über den Tresen schob, hätte wahrscheinlich Niemanden verwundern können. Nunja, außer die Adelsfamilie selbst, schließlich war der Großteil, wenn nicht jedes Mitglied dieser, der festen Überzeugung mit der richtigem Summe lasse sich alles und jeder kaufen. Die Vorstellung, dass eine Person, von dem materielen Wert mal abgesehen, an etwas hängen konnte und es nicht für Geld hergeben wollen würde.. nein, darüber hatten ihre Master wahrscheinlich noch nicht einmal einen einzigen Gedanken verschwendet. Sie wollte einen Moment lang den Mund aufmachen und suchte nach passenden Worten, doch dann ließ sie es doch bleiben, denn die Stille schien viel besser auszudrücken, wie sehr sie seine Missgunst nachvollziehen konnte. Doch nur Sekunden später war die Emphathie der jungen Frau verschwunden. Selbstverständlich hätte sie niemals erwartet, dass der geschulte Schmied es ihr einfach machen würde, doch das lautstarke Lachen, in welches er nach ihrer Frage verfiel, schaffte es es dann doch sie zu überraschen. Ihre so gut wie immer teilnahmslos wirkenden Augen verfinsterten sich für einige Augenblicke und nicht einmal die Lilahaarige konnte genau sagen, ob es die momentane Verachtung oder bloße Anwiederung war, die darin mitschwang. Auch der sichtliche Respekt, denn die vor dem Schmied gehabt hatte, war mit seinen Worten gesunken. Auch wenn er noch immer förmlich mit ihr sprach, so waren die Worte, die ihr mit dieser Ausdrucksweise wählte, doch das genaue Gegenteil. Chlorica schloss kurz die Augen und als sie diese wieder öffnete, wirkten sie so neutral wie zuvor. "Ich fürchte ich muss erneut um Verzeihung bitten." begann sie dann, die Augen direkt auf die des alten Mannes gerichtet, "Ich war mir nicht dessen bewusst, dass Ihr zum Narren geworden seid." Die Bedienstete hielt für einen Moment inne und lächelte dann, sichtlich belustigt. "Ihr bringt meinem Hause so viel herzliche Verachtung entgegen, dass Euch gar nicht aufgefallen ist, wie ähnlich Eure letzte Aussage der Einstellung der de Saint-Coquille ist." Wieder machte die Lilahaarige eine Pause, in welcher sie bemerkte, dass ihre jetzige Erklärung nicht genügen würde, um Leo verständlich zu machen, was sie meinte. Ihr Lächeln verschwand. "Meister, ich vermag gar nicht auszudrücken, wie sehr ich von Euch enttäuscht bin. Vorallem Ihr, als Großmeister der Schmiedekunst, hättet es besser wissen müssen. So wie man eine Waffe niemals wegen ihres Äußeren, ihres Materials, Wertes oder Sonstigem in Verruf bringen darf, so ist es doch auch in allen anderen Fassaden des Lebens nicht anders. Seid Ihr inzwischen wirklich der Auffassung, eine Magd sei als Zofe geboren worden und unterstehe in allem was sie täte den Pflichten, an welche sie sich mit dem Eintritt an den Hofe gebunden hatte?" Bevor ihr Gegenüber auch nur die Chance hatte ihr zu antworten, hatte Chlorica eine schnelle Handbewegung gemacht und diese auf den Griff eines der Schwerter, die sich noch immer auf dem Tresen befanden, gelegt. Allerdings hatte sie ihn nicht umgriffen, auch nicht in die Hand genommen. Lediglich mit einer sanften Bewegung das Gewicht ihres Armes auf diesen verlegt, was die Klinge dazu brachte, nach oben zu schießen und, mit Hilfe der schneller und gezielten Führung der Hellhaarigen, den Weg durch die seitliche Schürzenöffnung des Mannes vor ihr zu finden, nur um dann aus der oberen wieder hinauszuragen. Chlorica drehte sie Klinge schnell zur Seite, sodass die scharfen Enden nicht mit dem Stoff - welcher im Übrigen, genauso wie Leo, noch immer unversehrt war - in Berührung kamen und benutze das Langschwert dann, um den Grauhaarigen nun an seiner Schürze ein Stückweit nach Vorne zu ziehen, bis sein Gesicht nicht mehr weit von dem ihres entfernt war. Die Lilhaarige gab ein leises Kichern von sich - immerhin konnte sie hin und wieder ein wenig albern sein, auch wenn es für ihren Gegenüber meist eher makaber Humor sein musste. Sie hoffte doch, dass sie den Schmied zumindest ein wenig überrascht hatte. "Meine Heimat ist das Land des Krieges - das Land, welches von Monstern in menschlichen Hüllen, die der dunklen Magie verfallen waren, heimgesucht und bis in die Grundfeste niedergebrannt und zerstört wurde. Ihr könnt mir also glauben, wenn ich Euch versichere, dass jede eurer Waffen, welche auch immer ihr mir anvertrauen wollt, in den Händen dieser Magd lediglich dazu dienen wird, Euren angekratzen Ruf wiederherzustellen." Eine weitere, geschickte Handbewegung später war Leo aus ihrem Griff befreit worden und auch das Schwert lag wieder in seiner Ausgangsposition. "Obwohl ich Euch wirklich nicht versprechen kann, dass Nichts und Niemand kurzzeitig - durch die Funktionsweisen eines Speeres im Kampfe - sein endendes Dasein als Spieß abfristen muss.."


  • Leon blieb einfach stumm als der alte Schmied die Arbeit auf das junge Mädchen ablud. Anscheinend musste Elena eine talentierte Schmiedin sein, wenn Leo ihr diese Aufgabe anvertraute. Es könnte aber auch gut sein, dass der dicke Mann keine Lust hatte und ihm das Anliegen des Halbwesens total egal war, weswegen Elena sich einfach mal daran probieren sollte, was auch immer dabei rauskam. Aber gut, Leon hoffte mal das Beste. Still folgte er der kleinen Schmiedin in den hintren Teil des Gebäudes, dem Arbeitsraum. „Hmmm..“ Interessiert sah das Halbwesen um sich. „Kannst du mir denn etwas von den verschiedenen Holzarten erzählen?“ Mit gespitzten Ohren stellte er sich neben seine neue Bekannte. Natürlich hatte er keine Ahnung, welches Holz sich am Besten dafür eignete. ER war kein Schmied und auch sonst setzte er sich nicht wirklich damit auseinander. Aber der Vorschlag mit einer besonderen Gravur gefiel Leon. „Gerne!“ Das Halbwesen hielt für einen Moment inne, ehe er seien Hände auf Elenas Schultern legte und sie anlächelte. „Ach weißt du, ich überlasse das alles dir!“, beschloss der Halb-Wüstenfuchs, „das Holz, die Gravur.. such du das Richtige, du kennst dich aus.“ Leon ging einige Schritte von der Werkbank fort und sah grinsend zu dem Blondchen. „Und überrasch mich mit der Gravur~“

  • (Beim Telefonieren zu posten ist irgendwie nicht so leicht...)


    Okay, wer hätte auch erwarten können, dass sich der junge Mann mit verschiedenen Holzarten auskennen würde? Meistens kamen die Kunden mit speziellen Sonderwünschen an und wollten dies und und das und dazu noch dies und jenes, weshalb seine Offenheit und Spontanität sie ein wenig überraschten. Aber irgendwas würde ihr sicher schon einfallen, schließlich machte sie ihre Arbeit immer gut! Zumindestens ihrer Meinung nach... "Okay, ich versuch's, aber beschwer dich hinterher bloß nicht, falls es dir nicht gefällt", warnte sie ihn vor und bewegte sich zu einem riesigen Regal, gefüllt mit unzähligen Baumstämmen verschiedenster Farben und Größen. Sie wusste schon genau was für einen Bogen sie für Leon herstellen würde, doch das Holz dafür befand sich auf dem obersten Fach. Na super... Kurz schielte sie über ihre Schulter hinweg und warf einen raschen Blick auf Leon, welcher nur da stand und sie beobachtete. Das Problem war nicht dort oben heranzukommen, sondern, dass sie dabei jemand sah. Wenn es um ihre Größe ging, dann versuchte Elena dieses Thema so gut wie immer abzublocken, da sie schon früher oft deswegen geneckt wurde. Sie hörte oft genug Kommentare darüber und auch wenn es immer nur als Spaß gemeint war, nach einiger Zeit wirkte es verletzlich auf sie, was sie daraufhin öfters kalt wirken ließ. Mit einem leisen Seufzer vergaß sie ihre Gedanken und holte einen Hocker aus einer Ecke um mit diesem an den bestimmten Baumstamm zu gelangen. "Das ist Eibe. Es eignet sich ziemlich gut für Langbögen, das würde doch sicher zu dir passen, oder?" Die Schmiedin näherte sich dem Halbwesen wieder um ihm kurz das Holz zu zeigen. Es hatte eine eher hellere Farbe, die irgendwie gut zu ihm passte. Nun ließ sich die Blonde auf einem Stuhl nieder und bearbeitete den Stamm auf einem speziellen Arbeitstisch und verwendete dafür die verschiedensten Messer. Zwar dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis sie endlich damit fertig war, doch sie steckte immer große Mühe und Vorsicht in ihre Werke. Wenn es um ihre Arbeit ging, war sie eine Perfektionistin und das sollten ihre Kunden auch merken, wenn sie ihre Waffen benutzten. Zum Schluss wachste sie die Sehne noch, ehe sie ihn endlich an seinen neuen Besitzer übergab. Gespannt wartete sie auf Leons Reaktion und insgeheim hoffte sie, dass ihm die Gravur gefallen würde. Auf dem unteren Teil des Bogens hatte sie Fußabdrücke eines Wüstenfuchses eingeritzt - sie sahen ja nicht gerade anders als wie die von Hunden aus - und auf dem oberen Teil konnte man ein paar Federn im Holz erkennen. Irgendwie passten sie zu Leon, zumidnestens wenn es nach Elenas Meinung ging.

  • (hast du gut gemacht *patpat*)


    Geduldig wartete das Halbwesen auf seinen gewünschten Bogen. Er hatte sich mittlerweile einen kleinen Hocker herangezogen und darauf Platz genommen. Die Herstellung einer Waffe konnte ja einige Zeit in Anspruch nehmen und diese stehend verbringen, da schmerzten einem nur die Füße. Leon hatte seinen Blick nach einigen Minuten abgewandt. Es machte eine Person nur nervös, wenn man ihnen jeden Augenblick auf die Finger starrte und er wollte nicht, dass Elena aufgrund zitternder Hände noch etwas falsch machte oder sich verletzte. Wer weiß, ob sie dafür tollpatschig genug wäre.. Auf ihr leises Seufzen hin hob er den Blick und als das Mädchen knapp erklärte, um welches Holz es sich handelte, nickte Leon nur mit dem Kopf. „Wunderbar.“, meinte er schwach lächelnd bevor sich die junge Schmiedin anschließend an die Arbeit machte. Leon hing derweil seinen Gedanken nach und überlegte, wohin er mit seiner neuen Waffe in den Händen gehen sollte.. und wohin Elena wollte, immerhin wollten sie doch zusammen weiter ziehen. Als das blonde Mädchen plötzlich vor ihm stand, mit dem fertigen Bogen in der Hand, erhob sich der Halb-Wüstenfuchs und nahm neugierig die Waffe entgegen. Sofort began Leon zu lächeln, als er die außergewöhnlichen Gravuren im Holz erkannte. „Wow, wie hast du das so genau hinbekommen? So.. filigran und.. oha..“, flüsterte der junge Mann und fuhr mit seinem Zeigefinger über die feinen Einkerbungen. „Da hatte ich wohl Glück mit der Schmiedin.“ Grinsend sah er zu Elena. „Danke.. wirklich! Mir gefällt er sehr!“


  • Elena war froh darüber, dass ihre neue Bekanntschaft keinen Kommentar über ihre Größe machte, auch wenn sie nicht bemerkt hatte, dass er sogar weggesehen hatte. In dem Moment als er den Bogen an sich nahm und ihn genauer musterte, begann ihr Herz ein wenig schneller zu klopfen. Positives Feedback war ihr bei sowas immer besonders wichtig und auch wenn sie Leon nicht besonders gut kannte, sie schätzte ihn als eine eher ehrliche Person ein, die vielleicht auf nette Art und Weise ihre Meinung sagen würde. Doch ihre Sorge, dass der Bogen ihm nicht gefallen würde, blieb unbegründet, es schien ja so, als würde er sich sogar richtig darüber freuen! Lächelnd sah sie dem Halb-Wüstenfuchs in die blau-grünen (? xD) Augen. "Bitteschön. Und natürlich ist es gut geworden, hab ich ja schließlich gemacht." Sie lachte kurz und leise, doch insgeheim freute sie sich wie ein kleines Mädchen, das gerade einen Lutscher geschenkt bekommen hat, doch sie war einfach einer der Menschen, der die innerliche Freude für sich behielt und nicht offen zeigte. "Ich bin froh, dass er dir gefällt", fügte sie schlussendlich noch leise hinzu und wandte sich von ihm ab. "Achja, ich glaube nicht, dass es Leo gut gefallen würde, wenn du mit dem Bogen verschwindest, ohne zu bezahlen. Ah...! Warte kurz." Schnell verschwand das Mädchen zu einem kleinen Schrank und holte ein paar Pfeile raus, um diese an das Halbwesen zu überreichen. "Die gibt es natürlich auch noch dazu. Sieh es einfach als kleines Dankeschön für das Mammuthaar an." Mit einem leichten Schmunzeln führte sie ihn nach vorne an die 'Kasse' (was weiß ich wie die das früher gemacht haben...). "Und, wohin willst du jetzt? Bist doch sicher neugierig deine neue Waffe auszuprobieren, oder nicht?"


  • „Da ist Leo bestimmt stolz auf dich, hm? Wenn er solch eine talentierte Schmiedin hier hat.“ Immer noch grinsend legte er sich seinen neuen Bogen um die Schultern und nahm auch gleich den befüllten Köcher (ich..geh mal davon aus dass ein Köcher dabei ist weil yolo xD) entgegen. „Ja, ja, klar, natürlich..“, murmelte das Halbwesen und kramte abwesend in seiner Hosentasche, aus der er einen kleinen Lederbeutel hervor holte. Leon überreichte dem blonden Mädchen einige Taler, der genaue Betrag war zuvor schon verhandelt worden (behaupte ich jetzt einfach mal..). Der Geldbeutel verschwand wieder in seiner Tasche und er folgte ihr anschließend. Leo diskutierte anscheinend immer noch mit der neuen Kundin und der Halb-Wüstenfuchs war froh, dass er sich nicht mehr mit dem alten Schmied auseinander setzen musste. Er war glücklich mit seinem neuen Bogen und würde ihn am liebsten sofort ausprobieren, auch wenn er Monster und den Kampf nicht sonderlich mochte, jetzt reizte ihn die Vorstellung. „Auf jeden Fall.“, erwiderte der junge Mann leicht grinsend und legte im nächsten Augenblick seine flache Hand auf seinen Bauch. „Allerdings will ich erst eine Kleinigkeit essen.. also werde ich wohl kurz nach Hause gehen.“ Leon sah für einige Sekunden auf den Boden bevor er seinen Blick erneut zu Elena wand. Schwach lächelnd und mit gespitzten Ohren bewunderte er ihre hellblauen Augen. „Willst du mitgehen? Oder.. wo willst du hingehen?“ Wollte sie überhaupt noch bei dem Halbwesen bleiben?


  • Nachdem Leon das Geld für den Bogen an Elena übergeben hatte, tat sie dieses in eine kleine Box, versehen mit einem Schloss, für das auch sie einen Schlüssel hatte. Anschließend verstaute sie die Box wieder in ein kleines Regal und widmete sich wieder zu ihrer Bekanntschaft. Sein Kompliment machte sie wirklich glücklich, doch außer einem Lächeln gab sie ihm keine weitere Antwort darauf. Die beiden schlichen sich an dem alten Schmied und der Kundin von vorhin vorbei, welche anscheinend darum kämpfen musste um an den Besitz einer Waffe zu gelangen. Da hatte Leon ziemliches Glück gehabt, denn außer dem Einsammeln von Materialien war er ohne weitere Probleme an seinen Bogen rangekommen. Ihr Blick folgte seiner Hand, welche für einige Sekunden auf seinem Bauch ruhte. Er würde sie wirklich zum Essen mitnehmen? Es verwirrte sie zwar ein wenig, doch wenn man schonmal das Angebot bekam? "J-Ja, wenn es dir wirklich nichts ausmacht..." Zwar mochte die Blonde klein sein, doch das hielt sie noch lange nicht davon ab, viel zu essen. Schließlich verbrauchte sie ihre Energie auch! Und außer ein wenig Brot hatte sie auch nichts in den Magen bekommen.


  • „Ach was.“ Leon schüttelte lächelnd den Kopf. „Erwarte aber kein Festmahl, okay? Ich bin kein allzu guter Koch.“, gab das Halbwesen zu und räusperte sich anschließend. „Ich würde dich ja gerne zum Essen einladen, aber jetzt bin ich nun mal pleite.. da müssen die Reste aus meiner Speisekammer herhalten.“ Auch wenn er schon längere Zeit nicht mehr zuhause gewesen war.. irgend etwas würde sich dort schon finden lassen. Ein bisschen Brot, Obst.. irgendwie sowas. „Es wäre allerdings von Vorteil, wenn du deine Waffe mitnimmst. Ich hab manchmal ungebetene Gäste im Garten..“ Das war eben der Nachteil wenn man in der Wüste wohnte, dort hausten einfach zuviele Monster. Leon wartete noch einen Augenblick, bis Elena sich gesammelt hatte, und zusammen verließen sie die Schmiede in Richtung Wüste.


  • Eine ganze Weile schwieg das bezopfte Mädchen und der Schmied hatte das Gefühl, dass dieses Schweigen mehr sagte als tausend Worte es jemals sagen hätten können. Der Alte genoss die Ruhe. Er mochte unnötiges Geplapper ohnehin nicht und so stiegen die Pluspunkte für das wortkarge Mädchen von Sekunde zu Sekunde an. Ungewohnt für den alten Schmied. Schließlich war er ein regelrechter Menschenfeind und selbst diese Bezeichnung schien die Untertreibung des Tages zu sein. Irgendwann durchbrach die Fremde, allerdings die Stille und der alte Schmied traute seinen Ohren nicht. Sie hatte ihn doch tatsächlich als Narren bezeichnet, aber selbst diese Form der Beleidigung verpackte die Bedienstete der Adelsfamilie eine gewählte Worte. Zum ersten Mal schien Leo tatsächlich sprachlos zu sein und so war er förmlich dazu gezwungen weiterhin den Worten der Lilahaarigen zu lauschen. Zuerst hielt der Bärtige dieses Mädchen nur für eine weitere Verrückte, die mit Ablehnung nicht klar kam aber sie stellte sich als wahre Meisterin des Schwertes heraus. Als sie mit einer wahrlich graziösen Bewegung das Schwert in ihre Hände befördert hatte und den ahnungslosen Schmied mit einer ganz einzigartigen Technik näher zu sich befördert hatte blieb dem alten Herren für eine Sekunde das Herz stehen nur um danach beschleunigt seiner Tätigkeit nachzugehen. Kurzzeitig hatte der Grauhaarige geglaubt sein letztes Stündchen hätte geschlagen aber dem war nicht so. Mit einem erschaudernden Lächeln auf den Lippen berichtete diese Magd davon woher sie stammte. Dies erklärte zugleich ihre einmaligen Schwertkünste und ohne ein Wort zu verlieren hörte er der Lilahaarigen zu. Ihm blieb ohnehin nichts Anderes übrig. Sein Leben hing schließlich am seidenen Faden und das bezopfte Mädchen schien mit seiner eigenen Klinge an diesem seidenen Faden zu ritzen. Nach einer unbestimmten Zeit erlöste sie den Alten jedoch und legte das Schwert zurück an seinen Platz. Ihre Worte jagten dem alten Schmied einen Schauer über den Rücken. Er war sich allerdings selbst nicht sicher ober es ein Gefühl der Angst war, dass sie ihm näher gebracht hatte oder ob es eine Form der Bewunderung war. Vielleicht war er sogar stolz darauf seine Waffen in diesen fähigen Händen zu wissen. Erneut ertönte das Lachen des Schmiedes, welches gleich in ein Husten überging. Die Jahrelange Schmiedearbeit hatte ihre Zeichen hinterlassen aber das störte Leo herzlich wenig. Das Schmieden war seine Leidenschaft und darüber hinaus akzeptierte er die damit einhergehenden Folgen. "Mein Ruf interessiert mich herzlichst wenig, meine Liebe..." beantwortete er ihre Aussage und holte einen Speer hervor, wie es das Mädchen gewunschen hatte und schob ihn zu den Schwertern über den Thresen. Gewiss war sein Werk damit in guten Händen aber dennoch reichte Leo ihr die Waffe mit gemischten Gefühlen. Dieses grausame Grinsen zuvor... Allein bei dem Gedanken lief dem Alten erneut ein Schauer über den Rücken. "Wägt gut ab gegen wen ihr eure Waffe erhebt..." , riet der Bärtige der Bediensteten der Adelsfamilie.


  • ~ Wie lange.. hatte Gaius eigentlich geschlafen? Nein, stopp, andere Frage. Wo hatte er geschlafen? Die Luft fühlte sich warm an.. und auch seine linke Gesichtshälfte war in wohlige Wärme gehüllt. Das einzige was noch fehlte, war ein weicher Untergrund, dann wäre sein Schlafplatz definitiv perfekt gewesen. Eine gute Wahl hatte er da getroffen. Zwar hatte der Grauhaarige keinen Schimmer, was jene Wahl war, aber solang ihm warm war und er seinen Schlaf noch ein paar Minuten fortführen konnte, war alles in bester Ordnung. Nur noch.. ein paar Momente lang die lauten Stimmen aus dem Nebenraum ignorieren, Leos dunkle und gereizten Farbklang noch so lang wie möglich ausblenden.. dann konnte er den alten Mann sicher wieder eine Weile lang ertragen, auch wenn dieser im nächstbesten Moment losschreien würde, was den Dunkelhaarigen dazu bringen würde, wie so oft, wieder das Weite zu suchen. Er hasste laute Stimmen. Sie ruinierten das friedliche Weltbild, welches Gaius so sehr liebte. Führten zu Streit .. und .. uah. Hatte Jemand die Heizung aufgedreht? Warum hatte er das Gefühl das es wärmer wurde? Moment Mal, so funktionierte ein Kaminfeuer doch gar nicht. Sie sorgten nicht dafür, dass es nur an einer Stelle wärmer wurde. Wärmer. Und wärmer.. heiß. Schlagartig öffnete der Junge sein Auge, den Winkel richtete er nach Unten, wo er ein glühendes Stück Eisen entdeckte. Unter. Seinem. Gesicht. "Woaaah!", rief er, sein Gesicht in die Höhe schießend und nach hinten fallend, seine Hand wanderte sofort zu seiner aufgewärmten Gesichthälfte. Das war knapp gewesen! Fast hätte er sich das Gesicht verkohlt. Nur ein paar Sekunden länger und.. der Blauäugige schüttelte sich. Er musste wirklich dringend damit aufhören während seiner Arbeit das Bewusstsein zu verlieren. Vollkommen gleich wie sehr er sein Handwerk liebte, irgendwann würde er sicher noch dabei umkommen, wenn er sich ständig so überarbeitete. Auch wenn er sich sicher nicht bewegt und auf das Eisen gelegt hätte, wenn es im Nebenraum ein wenig ruhiger gewesen wäre. Da fiel ihm ein.. oh verdammt. Wie lang hatte er sich beim Schmied nicht blicken lassen und keine Aufträge erfüllt? Die Antwort war simpel. Zu lange. Gaius richtete sich auf, blickte sich in seinem Arbeitsraum um und schnappte sich dann seine Waffen, ehe er zur Tür schritt, sie einen Spalt breit öffnete und in den Hauptraum linste. Eine Kundin war da! Falsch, die Kundin bedrohte Leo. Oder noch besser, sie wischte praktisch den Boden mit ihm! Einige Sekunden lang überlegte der Junge, beschloss jedoch nicht eizugreifen. Der alte Mann war schließlich hart im Nehmen, so einfach würde er schon nicht umkommen. Nicht wenn 'ich euch Taugenichtsen ein wenig Respekt beibringen muss!'. Allerdings schien die Lilahaarige die perfekte Ablenkung zu sein! Gaius setzte ein siegessicheres Lächeln auf und schlich sich dann unbemerkt durch den Hauptraum, fast war er an der Tür.. nur noch.. ein kleines.. Stück! Natürlich merkte er nicht, dass seine Gürtel sich in dem Korb voller alter Schwerter verhakten, die sich in der Nähe des Ausganges befanden. Vielleicht hatte der Helläugige sich jedoch auch mit Absicht in den Schwertern verfangen und sie mit seinen nächsten Schritten zum umkippen gebracht, wer konnte das schon genau sagen? Gaius wahrscheinlich. Er neigte manchmal zur Überdramatisierung. Der einfache Weg war halt oft genug einfach so langweilig. "Oh shit.", brachte er leise hervor, ehe er die Aufmerksamkeit der beiden Anderen auf sich gelenkt hatte. Einige Sekunden lang starrte er bloß in ihre Richtung, ehe er plötzlich nach Vorne zum Thresen rannte, auf welchem noch ein belegtes Brot lag, welches Leos heutiges Abendessen darstellte, es sich zwischen die Zähne packte, den ganzen Weg wieder zurückrannte und aus der Tür stürmte. Wenn er sowieso schon Ärger erwarten konnte, dafür, dass er sich so selten blicken ließ, dann konnte er den Schmiedemeister ruhig auch etwas mehr verärgern. Außerdem hatte er seit einer Weile nichts mehr gegessen. Und einen wirklichen Grund ihn rauszuschmeißen, hatte Leo auch nicht. Denn obwohl Gaius niemals Besorgungen in den Monsterarealen erledigte und auch kein großer Fan von Waffenherstellung gemäß Kundenaufträgen war, so war er doch bessesen vom Schmieden genug, um dem motzigen alten Kauz mehrere hochwertige Waffen im Monat anzufertigen. Wenn man es sich Recht überlegte, stellte er mit Sicherheit ein mehrfaches der Kampfuntersilien her, als all seine anderen Mitstreiter zusammen. Genüsslich grinsend - wenigstens hatte Leo einen guten Geschmack was Sandwiches anging - lief der Junge immer weiter, bis er schließlich das Gelände seines Hauses verlassen hatte. ~



    Die Lilahaarige wirkte ein wenig überrascht, als der Schmied ihr berichtete, sein Ruf seie ihm egal, doch nach einigen Sekunden fing sie sich wieder und kicherte. "Ihr habt natürlich Recht. Wie engstirnig von mir anzunehmen, Euer Ruf bedeute Euch etwas. Allem Anschein nach haftet diese Denkweise an einem, wenn man den verherrenden Worten der Adligen zu lange lauscht. Allerdings könnt Ihr doch nicht verneinen, dass sich selbst ein Mann wir Ihr es seid, von ein wenig Anerkennung der Volkschaft geschmeichelt fühlen würde." Nachdem sie jene Worte ausgesprochen hatte, verstummte sie wieder und auch ihr Ausdruck glich dem einer Puppe, bis zu dem Moment, in welchem der Handwerker ihren künftigen Speer hervorholte. Zum ersten Mal seitdem sie die Schmiede betreten hatte, wirkte die Goldäugige fröhlich, nein, gar glücklich und auch ein breites Lächeln zierte nun ihr Gesicht. Sie hatte so lange auf diesen Augenblick gewartet, es waren Jahre vergangen, die sie auf eine eigene, leibhaftige Waffe verzichten musste..! Das Mädchen streckte ihre Hand nach dem langen Stab aus, als plötzlich hinter ihr ein Geräusch ertönte und sie zusammen mit dem Schmied beobachten konnte, wie Gaius ihm sein Essen wegschnappte und ohne Worte aus der Tür verschwand. Chlorica drehte sich wieder um, nahm die ausgehändigte Waffe und befestigte sie mithilfe eines Lederbandes an ihrem Rücken. Auch die beiden andren Waffen wurden in die Schwertscheiden gesteckt und seitlich an ihrer Hüfte befestigt. Auf Leos letzten Kommentar hin schmunzelte die Bedienstete ein wenig. "Fürchtet Euch nicht, Meister, ich erhebe meine Waffe immer nur dann, wenn ich von ihr gerufen werde." Sie machte eine kleine Pause, drehte dem alten Mann de Rücken zu, machte ein paar Schritte und fügte dann noch hinzu: "Vielleicht solltet Ihr stattdessen Euer Personal ein wenig besser abwegen?~" Das war das letzte, was der Silberhaarige von dem Hausmädchen hörte, ehe sie mit einem leisen Kichern aus der Tür schritt und in der Abenddämmerung verschwand. ~

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Karey ()

  • #1 - {Raven}


    Raven wandte sich um, ein Blick, welcher sicherlich viele Deutungen inne hatte, vor allem jedoch vor Verwirrung nur so strotzte, drehte seine Runden. Finsternis. Das Fräulein schloss die hellblauen Augen, welche gänzlich konträr zu ihren feuerroten Haaren waren, versuchte alles auszublenden und als eine gewisse Ruhe eingekehrt war, öffnete sie diese abermals und... Stille. Gähnende Leere. Ein Meer, bestehend aus einer pechschwarzen Masse, dem Nichts, eben der Leere. Sie hob ihre Hand, eine ruhige Hand, die - wie wohl zu jeder anderen Zeit auch - in einen olivgrünen Handschuh gefasst war, eine Hand, die sie trotz der anwesenden Dunkelheit - wenn es sich denn überhaupt um diese handelte - ganz klar sehen und beäugen konnte. Was war... Nein, viel wichtiger war wohl die Frage, nach dem "Wo" - Wo war sie? Wie kam sie zu ebenjenem kuriosen Ort? Ein leiser, kaum hörbarer Seufzer entglitt den zarten Lippen des Halbwesens, sie schüttelte ihr langhaariges Haupt, wusste nicht weiter, als schließlich... Als sich schließlich ein gleißendes Licht hinter ihr erhob, welchem sie ganz gewiss ihr Gesicht zuwandte, war es doch das einzig Helle in jener Schwärze, wenngleich auch nur ein schwächelndes Lichtlein. Letzten Endes war es jedoch auch jenes schwächelnde Lichtlein, das langsam eine Form einnahm, weite Schwingen ausbildete, die in verschiedenen Farben schimmerten. Raven schluckte, trat einen Schritt zurück. Ein Vogel. Ein Vogel aus farbigem Licht war es, war das Wesen, das sich vor ihr Platz geschaffen hatte, ein Stück Leere von Ort und Stelle schaffte. Abermals schluckte sie, die Kehle war trocken. Ein Vogel..? Die Halbelfe kniff die blauen Äuglein leicht zusammen, versuchte das seltsame Gestalt besser, ausführlicher zu mustern - Und da erkannte sie es, wie ein Blitz sprang ebenjene Erkenntnis durch alle Ecken ihres Körpers, jene Gestalt, sie war...!


    Warmes Licht fiel auf das Gesicht des Halbwesens, kitzelte die Dame mit der alles schützenden, harten Schale und zwang sie letzendlich dazu, erschrocken die Äuglein aufzureißen, sich dabei - wie von einer Tarantel gestochen - blitzschnell aufzurichten und die Umgebung genauestens unter die Lupe zu nehmen. Das Mädchen blinzelte. Ein kleines, aber durchaus ausreichendes Fenster, das gerade eben noch von einer halbtransparenten Gardine zurückgehalten wurde, eine alte, bekannte Steinwand, einige mit Krimskrams gefüllte Fässer. Allem in allem eine sehr gut bekannte, wohl vertraute Gegend. Doch was war mit... »Ein Traum...?«, murmelte jene stille Persönlichkeit, fasste sich im nächsten Moment an die eigene Kehle. Die ohnehin schon recht raue Stimme war bereits auf halbem Wege von allen guten Geistern verlassen und äußerte sich mit einer relativ heiseren Unternote. Entnervt war das Fräulein ihre langen, dünnen Beine zur Seite und stieg somit problemlos aus dem Bette. Ob das wohl eine negative, nachklingende Wirkung des Zaubers war, den sie zuvor noch erlernt und die vergangenen Tage über trainiert hatte? Gewiss doch! So musste es sein! So und nicht anders! Ja! Wobei natürlich zur Frage stand, ob übermäßiges Ausatmen von Feuer auf irgendeine Art und Weise die Stimme beeinflusste oder ob das nicht lediglich eine simple Erkältung oder dergleichen war, doch... Raven kämmte durch die glatten Haare, die sie ihr stolzes Eigentum nannte, schwieg jedoch für die kommenden Minuten. Weswegen verschwendete sie noch einmal einen Gedanken an den Zauber? Warum, wenn es da doch etwas wesentlich interessanteres gab, wie etwa das Mysterium des Traumes, in welchem sie vor ihrer eigenen Monsterform stand? Abermals atmete das Fräulein aus, zog sich die letzten Kleidungsstücke über die menschliche Haut - auch das Langschwert, bei dessen Anblick die Dame sich noch immer ein wenig mulmig fühlte, in seiner Scheide durfte nicht fehlen! - und öffnete nach einigen kurzen Schritten die hölzerne Tür, welche den Weg in den Eingangsraum des Gebäudes, jener bekannten und erfolgreichen Schmiede führte. Leere. Kein Kunde, zumindest kein wartender Kunde, wie die blauen Augen erfassten. Nun, wenigstens bedeutete dies, dass sie guten Gewissens das Haus verlassen durfte (mehr oder weniger), was letzten Endes wohl auch in dieser Art und Weise folgen sollte. Doch ehe dies geschah, warf das Halbwesen einen letzten, wie üblich desinteressierten Blick in die Richtung, von der sie vermutete, dass Leo sich dort aufhielt.

    ► Der Wachposten



  • Erholt vom langen Bad in den heißen Quellen kehrten die Schmiedin un der Bogenschütze zurück zur Schmiede, wo mittlerweile Totenstille herrschte. Heute Mittag waren viel mehr Kunden da als für gewöhnlich, weshalb sich Leo sicher schon ins Bett gelegt hatte und vor sich hin schnarchte. Leise tapste Elena die Treppen nach oben und führte Leon somit zu den Schlafzimmern. Mit großer Vorsicht öffnete sie die Tür ihres Raumes, damit sie auch keinen mit dem lauten Knarren wecken würde. "So... da wären wir." Ihr Zimmer war recht klein, doch es reichte für ein Bett, eine Kommode, einem kleinen Tisch in der Mitte und einer Sammlung von selbstgebauten Mini-Robotern, die in einer hinteren Ecke ruhten. "Und... also, uh, du kannst in James' Zimmer schlafen, der ist heute nicht da..." Sie wollte ihn ja nicht verscheuchen, aber irgendwas musste sie ihm doch anbieten. Und ihr eigenes Bett wäre viel zu klein für zwei Personen. "Oder du schläfst in meinem Bett, ich kann auch woanders schlafen wenn du willst..." Die Blonde wusste nicht recht mit der Situation umzugehen, da sie noch nie jemanden zuvor bei sich übernachten lassen hatte.


  • Stumm folgte Leon dem Mädchen in ihr Schlafzimmer. Es war in der Tat recht klein aber dennoch hübsch. „Und du wolltest das Bett aus der Ruine mitnehmen?“ Der junge Kerl lachte leise, während er sich etwas umsah. „Das hätte hier nun wirklich nicht rein gepasst.“ An dem Regal mit dem selbstgebastelten Spielzeug blieb das Halbwesen stehen. Vorsichtig stupste er die Dinger an, als eines davon aber bedrohlich wackelte und beinahe umfiel, drehte sich Leon schnell herum. Immerhin wollte er nichts davon kaputt machen. „James? Hm, nun ja, eigentlich schlafe ich nicht gerne in Betten von fremden Menschen. Erst recht nicht von irgendwelchen Männern. Stell dir doch mal seine Reaktion vor, wenn er mich darin liegen sieht.“ Bei dem Gedanken lachte der Bogenschütze. Wer war dieser James eigentlich? „Also, werde ich in deinem Bett schlafen. Aber keine Sorge, du wirst dir schon nichts anderes suchen müssen.“ Leon lächelte das Mädchen noch ein letztes Mal an, ehe er seine Wüstenfuchsgestalt annahm und auf das kleine aber bequeme Bett sprang. Der Wüstenfuchs streckte sich für einen Moment, lief hinauf zu Elenas Kopfkissen und rollte sich daneben zusammen. Seine schwarzen Augen beobachteten die blonden Schmiedin noch, wartend auf ihre Reaktion.

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