Der Strand


  • „Ich arbeite in der Schmiede, aber nur als Verkäufer, und bin ab und an quer durchs Land unterwegs um an besondere Materialien zu kommen. Schon fast so eine Art reisender Händler mit Wohnsitz.“ Der Blonde schmunzelte, das war wirklich eine selten dämliche Job-Beschreibung. „Lieber wäre ich ja selbst Schmied, aber irgendwie liegt mir das einfach nicht, das ist eher was für meine Schwester. Und zu reisen und das Land zu sehen ist schon eine feine Sache.“ James hatte gar nicht realisiert, dass er Daria gerade seine halbe Lebensgeschichte erzählt hatte, viel mehr gab es über ihn nämlich nicht zu sagen. „Das ist aber nicht normal, dass man einfach so vergisst warum man an einem Ort war und was man dort getan hat.“ Mit hochgezogener Augenbraue musterte er die Blonde. „Wäre es nicht besser dich mal in der Klinik untersuchen zu lassen? Wer weiß was du sonst noch vergessen hast, Amnesie kann ziemlich gefährlich werden.“


  • Still lauschte die Elfe den Worten des Fremden. „Dann hast du mit Sicherheit schon einiges gesehen, nicht wahr?“ Das Mädchen lehnte sich zurück und stützte sich mit den Armen ab, während sie ihre Augen schloss und den frischen, wenn auch kühlen, Windzug genoss. „Ich stelle mir das schön vor, tagtäglich neue Orte und Dinge sehen.. es gibt soviele wunderschöne Plätze auf dieser Welt!“ Ein Lächeln malte sich auf Darias Lippen. „Aber man darf auch nicht vergessen, wie schön es ist, ein Zuhause zu haben. Gefüllt mit Menschen, die einen lieben und um sich haben wollen.“ Als James wieder auf ihre Amnesie zu sprechen kam, schüttelte das blonde Fräulein nur den Kopf. „Sonst geht es mir.. aber ganz gut..“ Im gleichen Augenblick versuchte Daria sich nochmals zu erinnern, was auf der Insel vorgefallen war. Zusammen mit Selphy war sie dorthin gefahren.. um Kräuter zu suchen? Oder andere seltene Pflanzen? Mit Sicherheit. „Und Selphy und Tori wollten sich einige davon mitnehmen..“, flüsterte die Magierin als es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. „Tori!!“ Die junge Frau sprang in die Höhe und wand starr ihren Blick auf die Insel. „Meine.. unsere.. Freundin wurde entführt!“ Wie konnte sie so etwas nur vergessen?!


  • Nachdenklich blickte James in den Himmel. „Naja, interessant ist es alle mal, aber nicht alles ist so schön wie man es sich erträumt. Es gibt auch einige Orte, an die man sich nur ungern zurück erinnert. Leider gibt es noch zu viele Orte in dieser Welt, in denen die Armut herrscht.“ Der Blonde wollte nicht Darias Vorstellungen zunichte machen, aber die Wahrheit klingt nun mal meistens nicht so schön. „Ja, das stimmt. Die Heimkunft ist wirklich das beste an einer langen Reise.“ zustimmend nickte er. Aufmerksam folgte er ihren Worte über ihren Ausflug auf der Insel, bis sie plötzlich regelrecht aufschrie. „Tori?“ Fragend blickte er sie an, doch die Antwort folgte auf der Stelle. „...“ Der junge Mann war sprachlos, so überrascht war er über ihre Aussage. Wie zum Teufel konnte man so etwas einfach vergessen? Was musste passiert sein um sich an so etwas nicht mehr zu erinnern? „Und dann sitzen wir hier einfach noch so herum?“ Es war für James selbstverständlich, dass er gerade von wir und nicht von du sprach. Unverzüglich stand der Händler auf und reichte dem blonden Elfenmädchen die Hand um ihr aufzuhelfen.


  • „Wie zum Teufel konnte mir sowas entfallen?“ Daria vergrub für einen Moment ihr Gesicht in den Händen. Tori wurde von der kleinen Orktruppe mitgenommen, natürlich! Selphy und sie wollten Verstärkung holen und man sah ja jetzt, wie gut das funktioniert hatte. „Es muss der Zauber gewesen sein..“, murmelte die Elfe und wollte zu James gucken, der aber schon bereit zur Überfahrt stand und ihr seine Hand anbot. Sofort ergriff das blonde Mädchen diese, hielt sie fest und zog ihn mit zu dem Boot, mit welchem Selphy und sie zurück gekommen waren. „Es war mein Zauber, er hat nicht funktioniert und aus welchem Grund auch immer.. wurden meine Freundin und ich getroffen und anscheinend waren wir deshalb von dieser kurzen Amnesie betroffen.“, versuchte die Magierin ihr Verhalten zu erklären, auch wenn es keine wirkliche Entschuldigung dafür gab. Hoffentlich lebt Tori noch.. was wenn nicht? Was wenn die Orks in ihrem kleinen Städtchen ein Fest..essen.. Daria wollte gar nicht länger darüber nachdenken und schubste das Boot vom Steg nachdem ihr neuer Bekannter und sie darin saßen. Zurück zur Pluviainsel, in der Hoffnung Tori dort noch lebend aufzufinden.


  • « Daria, James, Gaius und Tori kamen herübergerudert.


    Tori wusste überhaupt nicht wie ihr geschah. Ihr Kopf hatte die Fähigkeit verloren zu denken, Emotionen der letzten 36 Stunden galt es zu verarbeiten, zu viel war in das unbeholfene Mädchen eingedrungen, hatte wieder und wieder auf sie eingedroschen, bis es aktuell nicht mal mehr in der Lage irgendwas zu tun, zu handeln, zu denken. Sie fühlte sich wie eine Puppe, die geführt wurde und hatte den Eindruck sich selbst von außen zu beobachten. Unsanft wurde sie in das Boot gestoßen, dass Daria hektisch versuchte aufs Wasser zu bringen, denn der Minotaurus schien erneut nicht unweit entfernt. Und auf einmal war der blonde junge Mann auch wieder da mit blassem Gesicht und.. war das Blut? Tori wusste es nicht, sie bekam jedoch auch nicht den Mund auf um etwas zu sagen. Außerdem sah sie die Personen um sich herum nach wie vor verschwommen, was ihr langsam ein wenig Angst einjagte. In diesem Zustand überbrückte die kleine Gruppe den Weg von Pluvia zurück zum Strand von Trampoli mit dem festen Vorhaben hier so schnell nicht mehr aufzukreuzen. Das Boot wurde an Land gezogen, doch die ehemalige Brillenträgerin blieb sitzen, nicht begreifend, dass sie da waren, offenbar in Sicherheit, fernab von vermeintlichen Gefahren. Ihr Gesicht war blass und schien von Unfähigkeit nur so zu strotzen. Was tat sie hier überhaupt noch und was meinten die Stimmen, die behaupteten, sie wäre am Leben?


  • Nachdem Gaius plötzlich die Stimme von dem blonden Jungen gehört hatte, ging Alles ziemlich schnell. Sie alle liefen Richtung Meer, in das Holzgestell hinein und kaum hatten sie es erreicht, ruderten sie schon los. Der Grauhaarige wirkte noch immer leicht verwirrt und die Angst vor dem merkwürdigen Pferd, - welches sich letzendlich als Kanninchen erwies und ihm in dem Zustand schaffte noch mehr Panik zu bereiten - hatte ihn von seinem schmerzenden Hinterkopf abgelenkt, welchen er sich sofort wieder mit einer Hand hielt. Sein Blick wanderte während der kurzen Fahrt in die Runde und noch ehe er den fehlenden Finger vom einzig anderen Mann in der Gruppe erblicken konnte, bemerkte der Grauäugige, dass der andere sich die Hand hielt, weshalb er eins und eins zusammenzählte und seine Augen direkt in eine andere Richtung schweifen ließ, was ihn letzendlich dazu brachte, dass Gesicht des Hellhaarigen etwas genauer zu mustern. Jetzt, wo die ganze Umgebung aufgehört hatte um ihn herum zu kreisen und er keine Panik mehr vor anderen Lebewesen haben musste.. fiel ihm auf, dass er da jemand Bekanntes vor sich hatte. "..James!", gab er kurz erschrocken von sich, doch in eben jenem Moment erreichte die Gruppe auch schon das Land und ein kurzer Ruck, mit welchem sie zum Stehen kamen, unterbrach den Jungen. "Urgh..", murmelte er, ehe er sich wieder dem Blauäugigem widmete, als er sich daran erinnerte, weshalb er eben weggesehen hatte, "..deine.. Hand?" Der Zwerg wirkte ein wenig besorgt, - außerdem konnte er sich schon vorstellen, dass die Schwester vom Verletzten ihn ein wenig umbringen würde, was den friedliebenden Jungen das Gesicht kurz verziehen ließ - doch noch ehe ihm geantwortet werden konnte, fiel ihm das Mädchen wieder auf, welches er eben - notgedrungen - gerettet hatte. Er wedelte kurz mit seiner freien Hand vor ihren Augen herum - immerhin hatte sie vorhin auch nicht auf seine Kommunikationsversuche geantwortet, weshalb er sich fragte, ob die Dame blind war. "Heeh.. kannst du eigentlich .. überhaupt etwas sehen?" Wirklich höflich war die ganze Aktion ja nicht, aber wer legte auf soetwas schon besonders viel wert?


  • Irgendwie hatte der Händler es tatsächlich bis hinein ins Boot geschafft. Still verharrte er dort und es zog sich wie eine Ewigkeit hin, bis sie endlich am Strand anlegten. Irgendwie versuchte er durch gezielten Druck auf seine Hand den Blutstrom zu regulieren, aber das war leichter gesagt als getan. Der Schmerz war inzwischen fast vollständig zurück gekehrt und raffte den Blonden fast aus dem Bewusstsein. Auch, dass Gaius ihn ansprach, realisierte er erst nach wenigen Augenblicken. Mit trüben Blick sah er zu dem Schwarzhaarigen auf. Kurz öffnete James den Mund um ihm zu antworten, doch er brachte keinen Ton heraus, lediglich seine Lippen bewegten sich langsam. Immer mehr und mehr verließ die Kraft seinen Körper, was einerseits an dem Blutverlust und andererseits an den grausamen Schmerzen lag. Und schließlich konnte der junge Mann nicht länger dagegen ankämpfen. Seine Augenlider sanken hinab und sein Körper fiel regelrecht in sich zusammen, als der Blonde in die Bewusstlosigkeit abdriftete.


  • Bei jedem Meter den sich das voll beladene Boot von der Insel entfernte, wurde ihre Atmung flacher und ihr Puls langsamer. Daria seufzte erleichtert, als sie den Strand erreichten. Während der Überfahrt war sie nur mit Rudern beschäftigt, weshalb sie sich nach dem gesundheitlichen Zustand der anderen nicht erkundigen konnte. Aber das Bild, welches sich ihr bot, war nicht allzu berauschend. Tori war nur ein Häufchen Elend und James.. naja.. „James?“ Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht, seine Augen verdrehten sich und weg war er. „Verdammt..“ Erst jetzt bemerkte sie all das Blut an seiner Hand und seinem Hemd. „Er muss sofort in die Klinik!“ Mit großer Kraft hievte sie den Bogenschützen aus dem gestrandeten Boot und wies Gaius an, ihr zu helfen. „Tori, beweg dich!“, befahl sie dem blonden Mädchen und sah sich kurz nach ihr um, ehe die Magierin zusammen mit dem jungen Mann James in Richtung Stadt trug. Daria war sich nicht sicher, ob Tori ihnen folgte. Aber die Elfe konnte nicht allen auf einmal helfen, auch wenn sie dies gerne tun würde. Sie erkannte auch, dass es Gaius nicht allzu gut ging. Ihr zwar zuvor schon aufgefallen, dass er sich den Hinterkopf hielt. Aber jemand musste ihr helfen, den bewusstlosen Weltenbummler zu tragen. Alleine würde sie das nicht schaffen. „Schneller!“

  • Iris ist angekommen


    Iris' Gesicht war komplett im Sand. Sie stand auf und musste das Schiffswrack des Motorboots am Ufer sehen. Zumal ihr auffiel das sie blutete. Sie sah sich um und sah einen Stein an dem sie wohl entlang geschliffen sein musste. Denn es war frisches Blut darauf und dieses sah so aus wie ihres. Sie sah ihren Arm an. Es war eine große Wunde die auf dem Arm prangte. Sie blickte auf sich herab und bemerkte, dass dies nicht die einzige Wunde war. Der Sand brennte in den Wunden und der schmerz ließ ihre Augen tränen. Sie entschied die Klinik auf zu suchen doch sie wollte zuerst sehen ob noch jemand anderes hier war. Sie setzte sich auf eine Liege und blickte sich um. Sie nahm sich ein Taschentuch und bewässerte dieses am Wasser. Sie säuberte die Wunden mit schmerzen und entschied sich auszuruhen. Der große Schirm bedeckte sie komplett mit Schatten. Sie hatte nichts zu befürchten.

  • Inzwischen hatte Iris wieder genug Kraft um wieder lange strecken zu laufen. Sie sah sich um und überlegte wo sie hingehen könnte. Gibts hier nicht IRGENDWAS interessantes? Hmmmm... Vielleicht sollte ich mal zum großen Baum gehen oder so... Ich weiß nicht.Ach egal! Mir wird schon ein Ort einfallen! Oder ich gehe wirklich zum großen Baum und schau mal was so los ist... Sie stand auf und setzte sich auf die Liege. Niemand zu sehen. Nur die alten Schiffsteile lagen am Ufer komplett zerbeult. Damit lässt sich nichts mehr anfangen. Ich denke, selbst der beste Bootsbaumeister könnte dieses Boot nicht mehr retten. Zumal ja auch teile verloren gegangen sind! Sie ließ ihre Augen über den Idyllischen Strand ziehen. Die Möwen flogen über den Himmel und das Meer rauschte. Hätte Iris einen Freund gehabt, hätte sie sich jetzt kräftig amüsiert. Doch wäre das ein Vampir gewesen wäre er wahrscheinlich längst Staub. Sie stand auf und sagte zu sich: Ach Iris, du wirst schon jemanden finden der dich begleiten wird. Sie ging Richtung Stadtanfang und verließ den leeren Strand.




    Iris hat den Strand verlassen





    (Sorry ich weiß nicht wie man solche Klingelzeichen macht.)


  • Odette wusste überhaupt nicht warum, aber ihre Beine trugen sie zurück zum Strand, an dem sie auch Eric getroffen hatte. Sie hatte hier schon einmal Glück gehabt, vielleicht hatte sie das ja wieder während sie auf den Sonnenuntergang wartete. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und leise vor sich hinsummend hinterließ die Lilahaarige lauter Fußspuren im Sand. Schließlich blieb sie stehen, um die salzige Luft tief einatmen zu können. Ihr Augen hatte sie dabei geschlossen und unbewusst stellte sie sich auf Zehenspitzen. Der Wind wehte ihr ins Gesicht und ließ den langen Haarzopf an der Seite ihres Kopfs nach hinten wehen. Mit einem noch breiteren Lächeln öffnete die junge Köchin ihre Augen wieder und starrte auf die unendlichen Weiten des Meeres, um sich ihren Gedanken hin zu geben.


  • Vishnal war bereits am frühen Nachmittag an den Strand gekommen, um sich weiter der Wassermagie zu widmen und zu üben um Kanno nicht zu enttäuschen. Er hatte ganz vergessen wie hart so ein Training sein konnte. Mit der Zeit waren die ersten unanständigen Flüche über seine wohlerzogenen Lippen gerutscht, aber da hier momentan keine Menschenseele verkehrte, war es ihm ausnahmsweise absolut egal. Die untergehende Sonne spiegelte sich längst gebrochen an der Meeresoberfläche und aufgrund der sich merklich anschleichenden Erschöpfung bemerkte der Butler die junge Dame erst nicht, die sich einen Spaziergang im Abendrot gönnte. Vishnal hielt sich wacker an seiner beschwörten Wasserwand, ehe er Odette aus den Augenwinkeln bemerkte. Seine Konzentration brach ab und der junge Mann brachte lediglich noch einen erschrockenen Aufruf hervor. "Miss, Vorsicht..!" Doch es war bereits zu spät und die eingebrochene Wasserwand ergoss sich quer über das lilahaarige Mädchen. Vishnal rannte zu ihr, sichtlich zerknirscht. "Verzeiht vielmals Mylady, ich kann mich nicht genug für dies durch mich verursachte Unglück entschuldigen!" Der Butler war untröstlich, wie repräsentierte er denn das Haus der Saint Croquilles..?! Beim näheren Hinsehen kam ihm das Gesicht merkwürdig vertraut vor. "Moment.. seit Ihr nicht die Hexe aus dem Gasthof? V-Verzeiht vielmals meine Anmaßung..!"


  • Odette war gerade auf das sanfte Rauschen des Meeres und die großen Wellen konzentriert, dass sie Vishnal überhaupt nicht bemerkt hatte, wie er ganz in ihrer Nähe seinen Wasserzauber übte. Erst als der Mann ihr zurief wandte sie den Blick von den Wassermassen ab, um in seine Richtung zu blicken. Doch in erster Linie sah sie etwas anderes. Eine riesige Wasserwand, die gerade in sich zusammen brach. Beziehungsweise auf sie. Im Schock erstarrt, nicht fähig sich zu bewegen konnte sich die Lilahaarige ihrem Schicksal nicht widersetzten und wurde direkt von dem Zauber getroffen und ein gutes Stück am Strand entlang gespült. Hustend und tief einatmend saß Odette nun im Sand und wusste nicht ob sie lachen sollte, weil sie diesen Ort zum wiederholten Male nicht trocken verlassen würde. Nun war sie zwar pitsch nass und fror, aber wieder einmal verhalf ihr dies zu einer neuen Bekanntschaft. Die junge Köchin stand vom Boden auf und strich sie die nassen Haare aus dem Gesicht, während der Butler auf sie zu kam und sich entschuldigte. Bisher hatte sie ihn nicht erkannt, aber jetzt da sie seine Stimme hörte fiel ihr wieder ein woher sie ihn kannte. "Kein Problem. Es ist schließlich nicht eure Schuld, dass ich zu nah an euren Zauber heran getreten war.", entgegnete sie ihm mit einem entschuldigenden Lächeln. Als auch Vishnal erkannt hatte wen er vor sich hatte musste Odette lachen. "Die Hexe? Ja Herr Bruno. Was treibt ein Reittier wie ihr alleine hier am Strand?" Interessiert sah sie ihn an, während sie ihre Arme um ihren Körper schlang, um sich ein wenig zu wärmen. Es war ein seltsam unangenehmes Gefühl wie die Klamotten an ihrem Körper klebten, aber man gewöhnte sich langsam daran. "Ich hoffe übrigens, dass ich ihnen nicht zu viel Ärger mit Chlorica eingebracht habe... Tut mir wirklich leid dass wir sie ins Spiel mit eingebunden hatten.", fügte sie schließlich noch hinzu, denn ihr schlechtes Gewissen plagte sie immer noch.


  • Ihre beschwichtigenden Worte beruhigten Vishnal's schlechtes Gewissen kein bisschen. Dennoch musste er bei ihrer Ansprache leicht schmunzeln. "Nun, das Reittier hat versucht sich auf Zauber zu fokusieren, um dem Meister vielleicht besser unterstützen zu können bei seinem Kampf gegen die dunklen Mächte.", ging der Butler darauf ein, "Aber bitte seid so freundlich und nennt mich bei meinem richtigen Namen - der lautet nämlich eigentlich Vishnal. Wie der junge Prinz auf Bruno kam vermag ich nicht zu beurteilen.", fügte er mit einem sanften Lächeln hinzu, welches jedoch sofort verflog, als er sah wie Odette zitternd die Arme um sich schlang. "Ich bin untröstlich Mylady.", gab er bekümmert kund, zog daruafhin seinen Mantel auf und legte ihm um die Arme der Hexe, ehe er sich neben sie setzte. "Ich hoffe dies kann Euren Frost etwas lindern, ich möchte ungern für eine Erkältung verantwortlich sein. Und macht Euch bitte keine Sorgen bezüglich meiner.. freundlichen Kollegin Chlorica. Sie ist unverbesserlich. Und Ihr seid ja ebenfalls nur von den Kindern miteingebunden worden.. sie sind wirklich sehr wild, obwohl ich jüngere Geschwister habe, vermochte ich nicht mit Ihnen umzugehen.", gab er zu.


  • "Ihr seid ein wirklich fleißiges Reittier Vishnal. Der junge Herr kann sich glücklich schätzen euch zu haben.", entgegnete Odette dem Butler mit einem Lächeln, als dieser die Umstände für seine Anwesenheit am Strand erklärte. Er trainierte also einen Zauber. Das klang ziemlich interessant. Während sie darüber nachdachte wo man wohl solche Zauber lernen konnte entschuldigte Vishnal sich bei ihr und legte seinen Mantel über ihre Schultern. Eigentlich wollte die Lilahaarige protestieren und ihm das Kleidungsstück zurück geben, aber mit dem Mantel kam auch ein wenig Wärme zurück in ihren Körper, weshalb sie den Protest herunter schluckte und ihrem Gegenüber ein verlegenes "Danke" zu murmelte. "Es hilft wirklich, aber frierst du dann nicht?" Trotz der Frage kuschelte sich die junge Köchin noch ein wenig tiefer in ihren Kälteschutz, der nach Vishnal roch. Es war ein seltsames Gefühl einen fremden Männerduft ein zu atmen. Seltsam und ein wenig peinlich. Innerlich schob Odette ihre Verlegenheit beiseite. Vishnal hatte ihr den Mantel schließlich gegeben. Seine Worte brachten sie dann doch wieder ein bisschen aus dem Konzept. "Mit eingebunden...", murmelte sie mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. So konnte man es natürlich auch sagen. Die Wahrheit sah aber eher anders aus. Sie hatte freiwillig mit gespielt. "Du hast also kleinere Geschwister? Wie viele denn? Leben sie auch hier? Und redet ihr eigentlich alle so... formell?", fragte die Lilahaarige um das Thema zu wechseln. Sie musste ihrem Gegenüber jetzt ja nicht unbedingt die Wahrheit über ihr kindisches Verhalten preis geben.


  • "Zu viel der Ehre." Vishnal winkte ab. Wobei sich der Butler nicht sicher war, ob die Hexe aus dem Niemansland es tatsächlich als Kompliment gemeint hatte. Hm. Wobei ihm das Mädchen sehr freundlich schien (anders als andere.. wie er mit einem kurzen Vergleich an Chlorica feststellen musste). Hmhm. Ihre nächsten Worte unterbrachen jedoch seine Gedankengänge. "Eure Fürsorge beschämt mich.", murmelte er. Tatsächlich war der junge Mann diese Art von Aufmerksamkeit alles andere als gewohnt. "Immerhin habe ich Euch in diese missliche Lage gebracht. Und seid unbesorgt ich friere nicht, im Gegensatz zu den Euren erfreuen sich meine Klamotten wohlbekommener Trockenheit.", fügte er mit dem Anflug eines Lächelns hinzu meinte dann jedoch mit Bedenken: "Ich bitte Euch mir zu sagen sollte Euch Unwohl sein, denn ungern wäre ich verantwortlich für eine Erkältung." Hach, warum war er nicht in der Lage die Nässe aus ihren Klamotten zu zaubern? Am liebsten hätte Vishnal sich jetzt in das nächste Buch gestürzt um zu erfahren, wie dies zu meistern sei, allerdings wäre das ohne einen Lehrgang des Großmagiers wohl so oder so eine Aktion, die zum Scheitern verurteilt war. Er hatte noch viel zu üben. Verdammt viel. Und viel zu wenig Freizeit. Manchmal waren seine Herren wirkliche Sklaventreiber! "Vier Stück.", gab er mit einer Mischung aus leichter Verlegenheit und Überraschung zu. Selten fragten ihn die Leute nach persönlichen Dingen. Und alles kleine Raufbolde.., fügte er in Gedanken hinzu, hütete jedoch seine Zunge. Schmunzeln musste er bei der Direktheit des Mädchens allerdings nichtsdestotrotz. "Nein, lediglich ich bin hierhergezogen. Bisher. Sie sind ja alle jünger als ich, vielleicht entscheiden sie sich ja mal hierherzukommen." Hm. Ich sollte ihnen mal wieder einen Brief schicken. "For..mell?" Er blinzelte, sein Erstaunen war ihm wohhl deutlich anzusehen. "Tue ich das Mylady? .. Oh." Ihm wurde schnell klar was sie meinte. "Ich.. weiß nicht.. ähm.. das wird eben verlangt... bei meinen Herren." Der Butler war bei dem Thema eindeutig ein wenig hilflos. "Ich kann.. versuchen.. dies zu ändern wenn Ihr das wünscht? Oh.." Das erneute Mylady hatte er verschluckt, stattdessen viel Vishnal auf das er den Namen der Hexe noch gar nicht kannte. "Wie darf ich Euch denn anreden?", versuchte er geschickt seine Wissenslücke zu füllen.


  • Die bedingungslose Freundlichkeit die Vishnal ihr entgegenbrachte verblüffte Odette ein wenig. Waren alle Männer hier so nett und zuvorkommend, oder hatte sie einfach Glück? Wahrscheinlich hatte sie einfach eine Glückssträhne was das betraf. Auf die besorgten Worte des jungen Mannes nickte die Lilahaarige kurz. "Es geht schon. Aber ich danke nochmal für den Mantel." Mit einem sanften Lächeln und roten Wangen sah sie ihren Gegenüber in die violetten Augen. Während Vishnal ihre Fragen beantwortete wurde Odettes Lächeln noch breiter. Vier kleine Geschwister hatte er? Das musste herrlich sein in so einer großen Familie aufgewachsen zu sein. Odette selbst hatte zwar 'nur' ihre zwei Schwestern, aber für sie waren sie wichtiger als alles andere. Irgendwo hin zu ziehen ohne sie mit zu nehmen war für sie einfach unvorstellbar. Und das obwohl sie mittlerweile alle erwachen waren. "Ich könnte glaube ich nicht an einem Ort ohne meine Schwestern leben. Ich würde mich einsam fühlen.", sprach die junge Köchin ihre Gedanken schließlich doch noch laut aus, bevor sie Vishnal weiter reden ließ. Ihm schien bei seinen eigenen, ausgesprochenen Worten aufzufallen was Odette meinte, was sie mit einem kleinen Kichern kommentierte. Er schien es einfach jedem recht machen zu wollen. "Oh! Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, entschuldige. Ich bin Odette. Freut mich sehr Vishnal." Sie machte einen kleinen förmlichen Knicks. "Und du kannst mit mir sprechen wie du möchtest. Wenn du es gewohnt bist und es dir leichter fällt formell zu sprechen, dann mach das ruhig, aber wir sind ab jetzt per du. Das heißt kein Mylady mehr." Sie tippte streng mit ihrem Zeigefinger gegen die Brust des jungen Mannes und blickte ihn ernst an. Dann verfiel sie aber doch noch in ein Lachen. "Hauptsache du machst dir in deiner freien Zeit keinen Stress."


  • "Das war das Mindeste wofür ich mein fehlerhaftes Verhalten zumindest im Ansatz ausgleichen konnte!", beharrte Vishnal, der sich für den Vorfall womöglich die nächsten zehn Jahre Vorwüfe machen würde. Wobei es bei dem strahlendem Lächeln der jungen Dame gar nicht mal so schwierig war darüber hinwegzusehen. "Einsam?", wiederholte er erstaunt. Hm. Nein, das konnte er nicht teilen. Die Familie bedeutete Vishnal viel, keine Frage, doch als Älterster war er auch immer für seine jüngeren Geschwister verantwortlich gewesen und das war auf Dauer auch sehr anstrengend gewesen. Wegzugehen hatte in ihm daher auch eine gewisse Freiheit gegeben, die er nicht missen wollte. Er arbeitete ja auch freiwillig und gern als Butler in der Villa. Dennoch konnte er nachvollziehen wie die Lilahaarige sich fühlen mochte. Teilweise.. war die Familie dann doch weit weg und das war schade. "Ich.. verstehe. Denke ich. Bedenkt jedoch ebenfalls das es genug Gesellschaft gibt, wenn man sie denn sucht.", fügte er mit einem Lächeln hinzu. Man musste sich nur dieses Dorf ansehen - es gab so viele verschiedene Leute und selbst wenn man mal in Ruhe am Strand Magie üben wollte, wurde die nächstbeste Person unweigerlich hineingezogen. Das menschliche Zusammenspiel war in dieser Hinsicht mehr als faszinierend. Oder auch schwierig, wie Vishnal feststellen musste, als er ein Mylady-Verbot bekam. "Ich.. gebe mein Bestes! Odette!", meinte er ehrgeizig, als sie ihn doch glatt rügte. Mit dem Finger! Ein sehr direktes Fräulein. "Ich versuche es. Wobei ich fürchte, dass mir dies außerordentlich schwer fällt.", warnte er. Als Butler stand man irgendwie.. teilweise immer unter Arbeit. Wobei ihn seine Arbeit so eher selten stresste, da er diese ja gern ausübte. "Darf ich fragen womit Ihr.. äh.. du.. deinen.. was Ihr tut? So? Uhm.." Vishnal sah etwas gequält drein. Ob sie seine Frage vestanden hatte?


  • Die Worte die Vishnal über die Gesellschaft machte stimmten Odette für einen Moment nachdenklich. "Wahrscheinlich hast du recht. Aber ich hänge wirklich sehr an meinen Schwestern. Wir sind bisher immer zusammen weiter gezogen.", gab sie mit einem freundlichen Lächeln zu, während sie mit den Gedanken bei den ganzen Abenteuern hing, die die drei schon zusammen überstanden hatten. Als Vishnal dann schließlich weiter sprach lenkte die Lilahaarige ihre Augen und Gedanken wieder auf den jungen Mann. Als die ersten Versuche nicht förmlich zu sprechen aus seinem Mund purzelten musste die Köchin kurz auflachen. "Wenn es dir schwer fällt, dann kannst du auch weiterhin normal mit mir reden. Ich möchte dich nicht zu etwas drängen. Vielleicht sollte ich einfach versuchen mich gewählter aus zu drücken.", gab sie zu bedenken. Ihr Gegenüber versuchte allerdings weiterhin normal zu sprechen, was Odette ein wenig verwirrte. Was genau wollte er von ihr wissen? "Was ich hier tue, oder als was ich arbeite?", fragte sie deswegen nach, ließ Vishnal allerdings keine Zeit eine Antwort zu stammeln, sondern beantwortete ihm einfach beide Fragen. "Also ich bin hier weil mich das Rauschen des Meeres immer beruhigt und man hier anscheinend immer wieder nette Menschen trifft. Und wenn ich gerade nicht frei habe, dann bekoche ich die Gäste des Gasthofs. Ich bin die beste Köchin hier, glaub mir! Sogar Chlorica hat mein Essen gelobt." Den Stolz über das Lob seiner Partnerin konnte sie nicht verbergen. "Und was genau bist du? Ein... Butler? Chlorica sprach von einem... Hof? Oder war es Adelshaus? Und du sprichst immer von einem Herren." Hatte sie Vishnals eigentliche Frage nun beantwortet, oder wollte er doch etwas anderes von ihr? "Und wenn es dir wirklich so schwer fällt, dann rede ruhig weiter förmlich mit mir Vishnal.", wiederholte sie ihre zuvor gesagten Worte noch einmal.


  • "Es ist schön eine enge Bindung innerhalb der Familie zu halten.", stimmte Vishnal dem Mädchen mit den lila Haaren zu. "Aber nein, bitte zwingt Euch nicht!", widersprach der Butler als Nächstes allerdings schnell. Er wollte es vermeiden der jungen Dame etwas ihr Ungewolltes aufzudrücken, sowieso stand ihm das gar nicht zu. "Ich verstehe Euch ganz wunderbar. Bitte verstellt Euch nicht, Ihr seid wunderbar so wie Ihr seid und sprecht!", beharrte Vishnal energisch. "Ich fürchte ich stelle mich auch selbst nur allzu ungeschickt an, bitte verzeiht meine Unfähigkeit." Wie konnte man auch ein einfaches Gespräch als so schwierig gestalten? Liebe Güte! Vielleicht sollte er wirklich mehr Bücher lesen die eine gemeinere Sprache verwendeten. Vielleicht oblag das ganze auch nur Chlorica's schlechtem Einfluss. Ein wenig amüsierte ihn der Gedanke, obwohl dem jungen Mann bewusst war das seine freundliche Kollegin rein gar nichts mit seinem Verhalten zu tun hatte. Fast. Aber um die Kleinigkeiten wollen wir uns jetzt nicht kümmern. "Was ich fragen wollte war.. ja.. welche Tätigkeit Ihr mit Euren Schwestern nachgeht um ein hoffentlich angenehmes Leben zu führen?" Das interessierte ihn jetzt wirklich. Sie beantwortete ihm auch prompt die gestellte und ungestellte Frage. Er lauschte ihren Worten mit Bedacht und ihre Beschreibung über das Meer erwärmte sein Herz. Ein Blick voller Sehnsucht richtete sich auf die blaue Weite. "Ihr habt Recht.", murmelte er leicht abwesend. Vishnal fühlte sich zum Ozean hingezogen, immerhin war er an den Strand gekommen um Wasserzauber zu üben (und festzustellen, dass er noch einen weiten Weg hatte...) Je mehr er trainierte desto mehr fühlte er sich dem Element der Veränderung hingezogen oder war das schlussendlich alles nur Einbildung, gar Arroganz? Darüber konnte er ein andermal nachdenken. "Köchin? Dann würde es mich sehr erfreuen einmal in den Genuss Eurer mit Sicherheit fabelhaften Künste zu geraten.", bekannte Vishnal ausgeschmückt, jedoch nicht minder ehrlich. Vor allem wenn sogar Chlorica darüber ein Wort verlor! "Wenn diese selbst meiner Kollegin ein Lob entlocken.. denn glaubt mir das ist alles andere als eine Leichtigkeit! Ich spreche da.. aus Erfahrung.", fügte er schief grinsend hinzu. Erst jetzt wurde ihm klar, dass Odette nicht wusste was er so den lieben langen Tag machte, wenn nicht die Leute mit Wasser zu bespritzen. "In Eurer Annahme liegt Ihr richtig. Chlorica und ich sind Angestellte der Villa der angesehenen Saint Coquilles!" Der Stolz über seine Arbeit war mit Sicherheit rauszuhören. "Um den Damen und Herren des Adelshauses keine Schande zu bereiten, sind auch ihre Untertanen zu tadellosem Verhalten und Respekt verpflichtet. Daher.. wohl.. die für Euch etwas unpassende Ausdrucksweise.", sagte er dann mit einer Spur von Verlegenheit. "Vielleicht vermögen Eure Ohren ja darüber hinwegzuhören.", schlug er schließlich mit einem sanften Lächeln vor. Er wollte Odette auf keinen Fall in Unwohlsein stürzen, wobei.. okay er hatte sie mit Wasser überschüttet, konnte es noch schlimmer kommen?

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

    • :)
    • :(
    • heartblack
    • ;)
    • heartpurple
    • :P
    • heartblue
    • ^^
    • heartgreen
    • :D
    • heartyellow
    • ;(
    • heartorange
    • X(
    • heartpink
    • :*
    • heartred
    • :|
    • hmangry
    • 8o
    • hmheart
    • =O
    • hmexclamation
    • <X
    • hmquestion
    • ||
    • hmsad
    • :/
    • hmsleep
    • :S
    • hmtumbleweed
    • X/
    • hmhappy
    • 8)
    • hmnothing
    • ?(
    • hmill
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip