[kommt an]
Er folgte dem Pflasterpfad mit leicht federndem Schritt und stellte sich in Gedanken vor, dass die Bäume zu seiner rechten aus Schokolade wären und er daran knabbern könne wie in seinem Traum. So vertieft in sein Gedankenspiel merkte Chris es nicht, dass er den gepflasterten Weg verlassen hatte und sich auf dem Trampelpfad in Richtung Strand befand, der am heutigen Morgen jedoch sehr menschenleer war. So konnte er seine Fantasien weiterspinnen und die reale Welt um sich rückte für ihn mehr und mehr in den Hintergrund, bis er plötzlich von heißem Sand, der ihm in seine Schuhe rieselte zurück auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. Der Blauäugige musste blinzeln, geblendet vom weißen Sandstrand und der herabstrahlenden Sonne. Er schloss die Augen und genoss für eine Sekunde die Ruhe, das Einzige, dass er wahrnahm, war das Rauschen der Wellen, die der Wind formte und die leicht salzige Brise, die sich um seine Lippen kräuselte. Er leckte seine Lippen ab und genoss den Salzgeschmack, der sich an ihnen festgehaftet hatte. Chris mochte den Strand, das Meer und die Ruhe, die all dies mit sich brachte. Es gab ihm ein Gefühl von Frieden, stundenlang konnte er am Strand sitzen und den Blick in die unendlichen Weiten der See genießen, doch heute zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Am Ufer, einige Meter vor ihm stand dieses rothaarige Wesen und raubte ihm seinen geliebten Ausblick. Ein Störfleck für seinen inneren Frieden und er wollte am Absatz wieder kehrt machen, doch es gab etwas, dass ihn hier festhielt, er wusste nur nicht was es war. Er ging einige Schritte weiter durch den Sand auf das Ufer zu, um sich so hinsetzen zu können, dass er das Meer ohne den Anblick der Rothaarigen genießen konnte. Damit er den warmen Sand zwischen seinen Zehen spüren konnte, zog Chris sich seine Schuhe wieder aus, erst den rechten und stellte ihn neben sich ab, als der jedoch sein Bein wieder im warmen Sand wiederfand, stieß er einen lauten Schmerzensschrei aus und humpelte, wie von Bienen gestochen auf seinem linken Bein durch den heißen Sand in Richtung Wasser, um sein verbranntes Bein abkühlen zu können. Wiedereinmal verlor er jedoch sein Gleichgewicht und stürzte mit dem Kopf voraus in das seichte salzige Wasser und konnte sich gerade noch davor schützen, dass er mit seinem Gesicht im nassen Sand aufprallte. Zu allem Überfluss fand er sich ausgestreckt liegend im Wasser vor, mitten vor der rothaarigen Fremden.