• "Du stellst es so hin als wäre es schlimm, kindlich zu sein..", murmelte das Halbwesen, bückte sich und formte eine Schneekugel. "Ich finde das gut. Immer ernst sein, erwachsen und streng, ugh, nein das wäre nichts für mich." Leon begann die kleine Kugel vor sich her zu rollen, damit sie größer wurde. "Mit ein bisschen Spaß ist das Leben doch viel schöner!" Die Schneekugel gewann an Größe, je weiter und länger der Mensch mit Tierohren sie rollte. "Hm, ich glaube, das reicht." Stolz klopfte er auf den Schneeballen neben sich, schliff mit seiner Hand noch ein paar Mal an dessen Oberfläche und guckte grinsend zu Cinnamon. "Also kümmere du dich um das Gesicht! Ich roll den hinüber zum Baumstumpf, kümmere mich um das Mittelteil und so hat jeder seine Arbeit!"

  • "Hm." Leons Worte brachten das rothaarige Mädchen ins Geübeln. Am liebsten hätte Cinnamon sich jetzt im Schneidersitz in den Schnee gesetzt und ausgiebig darüber philosophiert, bis die Sonne aufging. "A-Aber.. Spaß hat doch nichts damit zu tun ob man Kind ist oder Erwachsen?!", fügte sie noch etwas unbeholfen hinzu, während Leon bereits anfing eine große Kugel zu rollen. Am liebsten hätte die Brillenträgerin sich auf den schönen runden Schneeball gesetzt, doch das Halbwesen gab ihr bereits eine Aufgabe die es zu erfüllen galt. "Na schön.", meinte sie und fing an eine kleine Kugel zu rollen, die relativ ingleichmäßig beim Rollen ausfiel. Hmmmm...

  • "Da hast du natürlich nicht ganz unrecht.", antwortete er Zimt und rollte den Bauch des Schneemanns weiter, nachdem sein Unterteil schon auf dem Baumstopf unmittelbar neben des Wassers positioniert war. "Aber es gibt doch sicher einen Unterschied.. ich meine, Kinder finden an allen Dingen irgendwas lustiges und scheren sich nicht darum, was andere von ihnen denken, wenn sie an dem was sie machen, Spaß haben.. sei es auch noch so komisch. Erwachsene denken viel zu sehr über ihr Verhalten nach und halten sich demnach öfter zurück.. findest du nicht?" Als Leon zu der rothaarigen Brillenträgerin guckte, lachte er plötzlich laut auf. "Der arme Schneemann!" Die Schneekugel die Cinna formte, war.. naja, keine Kugel. Eher ein Oval oder irgendwie sowas.

  • "Hmm..." Noch mehr Stoff zum Grübeln! Verdammt der Kerl sollte aufhören ihr Gehirn mit solchen Arbeitsaufträgen mitten in der Nacht zu belassen! Wobei es sich zu nächtlicher Stunde meist besser denkt.. aber.. gngh. "Weiß nicht.", brummte sie daher nur, "Muss erst drüber nachdenken." Sie rückte ihre Brille zurecht und versuchte ihre Kugel nochmal geradezubiegen.. bzw. rund zu kriegen. Just in dem Moment gab das Halbwesen seinen Kommentar ab. Cinnamon sah ihn finster an und beschloss den Kopf des Schneemannes, der ja offensichtlich nicht zur Zufriedenheit ihres Gegenübers gelungen wurden war, schlichtweg auf Leon zu werfen. Mal sehen wie ihm das schmeckte. "Damit entscheide ich das Schneeball Duell für mich.", meinte sie und warf ihre roten Haare nach hinten.

  • "Darüber nachdenken?" Leon schmunzelte. "Ich erwarte doch keine Antwort.. das war lediglich meine Meinung. Nichts, was dir zu denken geben sollte." Kopfschüttelnd war er sich wieder dem Bauch des Schneemanns zu und strich über dessen Oberfläche, damit er keine hässlichen Pickel hatte. "Bist du-" Weiter kam das Halbwesen nicht, da er eine gefühlte riesen Schneekugel abbekam. Das war dann wohl der Kopf gewesen. "Hey, was soll das! Warum schmeißt du mit so großen Kugeln um dich!" Das hätte auch ins Auge gehen können! Schmollend zog er eine Schnute und kümmerte sich anschließend selbst um den Kopf. "Sei doch nicht gleich so wütend, nur weil du etwas nicht kannst."

  • "Aber ich brauch eine Antwort.", erwiderte Cinnamon, "Für mich." Sie legte den Kopf schief. "Weil ich wollte.", erklärte sie. Irgendwie belustigte sie Leons schmollender Gesichtsausdruck. Das Halbwesen machte sich schließlich selbst an den Kopf. "Bist du ein Künstler oder so?", erkundigte die Rothaarige sich wie beiläufig, als sie den Kerl bei seiner Arbeit beobachtete. "Bin ich etwa wütend?" Sie sah hoch zum Mond als könnte er ihr die Frage beantworten. "Nein, ich glaube nicht." Nur beleidigt, das war sie schnell. Sie hörte förmlich ihren Großvater Kanno mit ihr schimpfen, er hatte ihr Verhalten auch immer bemängelt. Tat es immer noch. Auch egal, sie hörte sowieso nicht auf ihn. "Ich will ihn verschönern!", beschloss die Brillenträgerin lauthals und wandte sich an den Körper den Leon bereits wunderschön aufgerichtet hatte. Sie versuchte aus Schnee so etwas wie einen Drachenschwanz und Stacheln zu legen bzw. befestigen, damit das ganze etwas cooler aussah als jetzt. "Was meinst du?" Es klang beinahe so etwas wie Stolz in ihrer Stimme mit, als sie zu Leon sah und seine Meinung - WEHE SIE FIEL NICHT POSITIV AUS - erwartete.

  • „Ein Künstler? Nein, sicherlich nicht, sehe ich denn wie einer aus?“ Immer noch schmollend guckte er zu der Rothaarigen hinüber, die in der Zwischenzeit den Vollmond begutachtete, anstatt irgend etwas sinnvolles und nützliches bezüglich des Schneemanns zu unternehmen. Als hätte sie seine nächsten Worte schon geahnt, übernahm sie freiwillig und anscheinend sogar freudig die Feinarbeiten, um ihr gemeinsames Werk zu verschönern. Allerdings hatte das Halbwesen sich andere Dinge dafür ausgemalt.. Äste für die Arme, hübsche Steine für Augen und Mund.. und einen prächtigen Zylinder! Auf eine Reaktion wartend sah Cinnamon ihn nun an und Leon wusste nicht, wie er da jetzt reagieren sollte. Er hatte nicht nochmal Lust auf eine Schneekugel im Magen.. „Nicht ganz das, was ich erwartet hatte.. aber wenn du es so haben willst..“, erwiderte er schulternzuckend und griff im nächsten Augenblick nach ihrer grünen Mütze, die er dem Schneemann sogleich auf den Kopf setzte. „Und jetzt fehlt ihm noch ein Gesicht!“

  • "Sieht man den Leuten denn an was sie sind?", entgegnete sie, während die junge Frau ihre wunderschönen Verzierungen vollendete. Leon's Reaktion fiel nicht so positiv aus wie erhofft, aber wie er gerade zugegeben hatte war er kein Künstler, also hatte er sein Recht auf schöne Kunst verwirkt. So. "Hee, meine Mütze!", rief Cinnamon empört aus und wollte sich diese wiederschnappen, als sie über eine Baumwurzel stolperte und den Schneemann beinahe unter sich begraben hätte. Die Rothaarige fing sich jedoch rechtzeitig und schnappte sich ihre Mütze wieder. "Sonst ziehts mir doch an den Ohren!" Das ihm das nicht klar war! Ach.. moment da war ja was. "Das Problem hast du mit deinen Puschelohren wohl nicht." Cinnamon ließ sich rücklings in den noch nicht für den Schneemann verbrauchten Schnee fallen und formte einen Schneeengel. "Guck mal..", meinte sie mit Blick gen Himmel, langsam wurde das Morgenrot sichtbar.

  • "..Manchen schon.", erwiderte das Halbwesen leise. Als Cinnamon sich hastig ihre Mütze wieder schnappte, guckte er die Brillenträgerin enttäuscht an. "Aber.. dann hat der Schneemann doch keine Mütze! Das geht doch nicht! Ein Schneemann ohne Hut oder Mütze?!" Das ist doch kein richtiger und schöner Freund aus Schnee. So blieb dieser also unfertig. Ein Schneemann ohnr Arme, Gesicht und Hut.. aber wenigstens hatte er einen Drachenschwanz. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als Cinna sich in den Schnee warf. Ihr tiefrotes Haar bildetete einen wunderschönen Kontrast zum reinen Weiß des Schnees. "Du bist verrückt. Sich beschweren, dass es deinen Ohren kalt wird, sich dann aber in den Tiefschnee schmeißen?" Er lachte leise ehe er seinen Blick gen Himmel richtete. Es bot sich ihnen ein bezauberndes Bild. Ein Sonnenaufgang wie im Bilderbuch. "Sind wir schon solange hier draußen?" Es war ihm gar nicht solange vorgekommen.. mit Cinnamon an seiner Seite verging die Zeit wie im Flug.

  • "Es ist ja auch ein Schneemanndrache, der braucht keine Mütze.", versuchte das rothaarige Mädchen Leon zu beruhigen, ehe sie sich eben in besagten Schnee warf. Als das Halbwesen das Wort an sie wandte, drehte sie den Kopf zu ihm. "Ich bitte dich, ich bin doch nicht verrückt, was für eine Anmaßung!", beschwerte sie sich theatralisch, "Natürlich ergibt das einen Sinn. Schnee ist einfach nur kalt. Das ist okay. Aber der Wind, jawohl, der pfeift und zieht dir um die Ohren als das sie rot werden und anfrieren - daher brauche ich meine Mütze. Außerdem passt sie zu den restlichen Klamotten." Mit diesen Worten stand sie schließlich auf und betrachtete ihren wunderschönen Abdruck. "Perfekt." Cinnamon richtete den Blick ebenfalls erneut gen Himmel. "Tatsächlich, ja. Zeit ist verrückt, nicht ich." Autsch, jetzt konnte sie auch nicht mehr zurückgehen und sich schlafenlegen - wenn ihr Großvater sie dabei erwischte durfte sie sich wieder was anhören, der alte Mann war extremst übellaunig und hatte für solche Abenteuerlichkeiten kein Verständnis. "Gut, Schlaf wird sowieso überbewertet. Aber langsam wird mir wirklich kalt. Wollen wir gehen und den Geistern des Polisees wieder ihren Frieden lassen?" Keine Ahnung ob es hier irgendwelche Geister gab, aber so klang es dramatischer.

  • "Ist okay, red dich nur raus, lass unseren Schneemann unfertig hier stehen!", redete er dem rothaarigen Mädchen dazwischen, als diese mit ihren Argumenten um die Ecke kam. Natürlich hatte Cinnamon Recht.. aber ihre Mütze war nun mal die einzig akzeptable Kopfbedeckung im Moment. Leon warf noch einen letzten enttäuschten Blick zu ihrem künstlerisch verzierten Schneemanndrachen und wand sich dann zu der Brillenträgerin, die sich über die Kälte beschwerte. "Das hast du nun davon..", nuschelte das Halbwesen. Leon zog an ihr vorbei und blieb einige Meter von ihr entfernt stehen. "Ja, lass uns gehen. Ich hab Hunger und.. nicht, dass die Geister noch wütend werden und dich verfolgen. Wer weiß, was sie dir so alles antun würden?" Mit einem Grinsen auf den Lippen drehte er sich herum und verließ zusammen mit Cinna den See.


  • Nachdem die beiden jungen Wächter sich wieder einmal gegenseitig etwas angezickt haben, machten sie sich letztendlich auf den Weg und verließen mit ihren Schlittschuhen das Warenhaus. Sie hatten einen ganz schön lange Strecke vor sich bis zum Polisee und nachdem sie schließlich auch die Jägerhütte hinter sich ließen begann es noch stärker zu schneien als zuvor. „Bist du sicher, dass das heute eine gute Idee ist? Wenn es noch stärker schneit und dann auch noch anfängt zu stürmen bekommen wir ein Problem mit dem Rückweg!“ Noch immer versuchte die blonde Kriegerin sich vor dem bevorstehenden Ausflug zu drücken, aber vermutlich würde sich der Grauhaarige nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen. Forté seufzte, sie hatte wohl keine andere Wahl als sich seinem unbrechbaren Willen zu beugten. Möglicherweise würde es ja doch Spaß machen und Brodik war sicherlich ein besserer Lehrer als ihr etwas ungeschickter Bruder. „Nagut, versuchen wirs.“ Schließlich gab sie doch noch klein bei und während sie sich gemeinsam immer weiter den Berg hinauf begaben ließen sie Trampoli immer weiter hinter sich. „Also das letzte Mal...kam mir der Weg nicht so weit vor...Ich will nicht mehr...“ Es war selten, dass die junge Kriegerin herum jammerte. Dass gerade Brodik miterleben durfte, wie sie sich wie ein richtiges Mädchen verhielt, grenzte fast an ein Wunder. Vielleicht bekam sie auch einfach nur ihre Tage. Da konnte sich selbst das stärkste Mädchen nicht gegen wehren.


  • Ein Blick gegen den Himmel verriet Brodik, dass Forté sich nur heraus reden wollte. Ja der Himmel war zwar schon ziemlich grau und es schneite auch, aber die paar Flocken waren wohl kaum gefährlicher als ein weiches Wolly. "Stell dich nicht so an.", murrte er und ging stieg weiter nach oben. Der Weg zum Polisee war sicher nicht einfach und kurz, aber der Anblick lohnte sich allemal. Brodik war schon viel weitere und schwierigere Strecken in seinem Leben gewandert, weshalb es ihm auch überhaupt nichts ausmachte. Forté schien da nicht so ausdauernd wie er zu sein. Anscheinend war sie es nicht gewohnt ohne ihre Rüstung so weit zu laufen. Oder vielleicht war heute auch einfach nicht ihr Tag? Jedenfalls fing sie an zu jammern und das nervte den Grauhaarigen ziemlich schnell. Obwohl er zugeben musste, dass es irgendwie lustig war die junge Wächterin so zu sehen. Sonst gab sie sich immer stark und unabhängig aber anscheinend konnte sie auch ab und an Hilfe gebrauchen. "Los! Komm schon! Ist ja nicht mehr weit.", ermutigte er sie und nahm sie bei der Hand. Wenn der Weg im Winter nicht so rutschig gewesen wäre hätte er sie sogar getragen. Kein Problem für ihn, denn die Muskeln dazu hatte er. Allerdings wollte er es jetzt nicht riskieren, dass seine Begleitung doch noch kehrt machte, nachdem er sich quasi bis jetzt für sie zum Affen gemacht hatte und so nett zu ihr gewesen war. Das würde er ihr morgen alles wieder mit der Doppelten schlechten Laune heimzahlen. "Siehst du! Schon sind wir da.", lachte Brodik, als sie endlich oben angekommen waren. Hinter sich konnten sie über ganz Trampoli blicken und vor ihnen glitzerte der Schnee auf den Hügeln und eine dicke Eisschicht hatte den See überzogen. An den meisten Stellen zumindest. Am Rand zum Wasserfall plätscherte das Wasser natürlich weiterhin, aber die Eisfläche im hinteren Teil des Sees war groß und stabil genug, um drauf laufen zu können. Die Landschaft begeisterte sogar den lausigen Wächter, aber er lies sich nichts anmerken, sondern behielt seinen neutralen Blick bei. Auch wenn manche vielleicht das kleine Lächeln auf seinen Lippen erkennen konnten...


  • Genervt ertrug ihr Gefährte das Gejammer der Blonden und setzte weiter einen Fuß vor den anderen. „Ja ja...“ Schließlich griff er sogar nach ihrer Hand und wenn Forté jetzt auch nur ein wenig besser gelaunt gewesen wäre, hätte er sich erst noch eine Predigt anhören dürfen, aber so nahm sie es einfach etwas peinlich berührt hin. Bei jedem Schritt den sie machte spürte sie die kleinen Steine unter ihren Füßen selbst durch die dicke Sohle ihrer Lederschuhe. Würde sie jetzt ihre Stiefel tragen würde sie durch die Metallplatte in der Sohle nicht das geringste bemerken. Trotzdem griff sie ihre Würde bei der Hand und nahm sich vor nicht mehr zu meckern, bis sie angekommen waren. Letztendlich war es auch gar nicht mehr so weit gewesen, bis sie den See erreichten. Und tatsächlich hatte ihr Kollege nicht zu wenig versprochen. Der Anblick war unglaublich! Sofort war all die Mühe um den Aufstieg und jegliche Sorge über das bevorstehende Eislaufen vergessen und die Blonde blickte strahlend auf das Tal hinab. „Wahnsinn!“, gab sie zu und ließ ihren Blick umher wandern. In der Ferne konnte sie sogar ihr Haus am Wachposten erblicken! Von hier oben wirkte es so klein, gerade zu winzig. Trampoli machte nur noch den Eindruck eines Spielzeugdorfes und mit all den weißen Eiskristallen strahle es regelrecht. „Das ist unglaublich! Sieh dir das an!“ Wie schon der Schnee zuvor erfreute der Anblick sie wie ein kleines Kind und nachdem Brodik sie schon einmal so erlebt hatte, war es ihr dieses Mal sogar egal was er davon dachte. „Da hinten ist der Wachposten!“ Mit einem Glitzern in den Augen zeigte sie hinab an die hinterste Grenze welche Trampoli mit den breiten Ebenen von Adonea verband.


  • Als Forté die Landschaft bewunderte und ihre Begeisterung dafür natürlich nicht unterdrücken konnte musste der Grauhaarige lachen. Genau das hatte er erwartet. "Hat sich doch gelohnt hier her zu kommen, oder?" Sein Tonfall klang triumphierend und gleichzeitig ein wenig erleichtert. Er hatte schon Angst gehabt, dass seine Kollegin gar keinen Spaß haben und den ganzen Tag eine Schnute ziehen würde. Als die Blonde den Wachposten erwähnte trat Brodik näher an sie heran, legte seinen Kopf auf ihre Schulter und sah in die Richtung in die sie ihren Finger ausgestreckt hatte. Kurz kniff er die Augen zusammen, dann erkannte er es. "Tatsächlich!", stimmte er mit einem bewundernden Lächeln zu, wobei ihm auffiel, dass er Forté viel zu nah gekommen war. Und noch war er am Leben, also zog er sich besser schnell zurück. Sein Kopf war schneller von ihrer Schulter verschwunden als sie hätte zuschlagen können und der lausige Wächter drehte sich mit rotem Kopf um. Was war nur mit ihm los? Forté war doch auch nur eine dieser Tussen, die ihn nicht interessierten, oder? "Los!", rief er forsch, ohne sich nochmal umzudrehen und ging weiter auf den hinteren Teil des Sees zu. Sie würde schon folgen. "Wir wollten doch noch Schlittschuhlaufen!" Seine Vorfreude war so enorm groß, dass es ihn auch nicht weiter kümmerte, ob Forté hinterher kam oder nicht. Er war den weiten Weg hierher gelaufen, also würde er auch Schlittschuhlaufen. Nahe am See schob er den Schnee von einer Bank, legte eine Decke, die er im Rucksack mitgebracht hatte darauf, setzte sich und zog sich seine Schlittschuhe an. Hoffentlich tat es ihm seine Begleitung gleich. Auf der Decke war jedenfalls genug Platz und der Hintern blieb trocken beim Sitzen.


  • Mit einem Strahlen im Gesicht sah Forté noch immer hinab auf das Tal. „Auf jeden Fall!“ Die Begeisterung die ihrer Stimme zugrunde lag war nicht zu überhören. „HAAAAALLOOOOOOOO!“, schrie sie in die Ferne hinaus und und lauschte dem Echo ihrer selbst während ihr Blick wieder und wieder über Trampoli glitt. Gefesselt von dem unglaublichen Ausblick bemerkte sie auch zuerst nicht, wie ihr Kollege seinen Kopf auf ihre Schulter legte um ihrem Finger folgen zu können, welcher zur Stadtgrenze verwies. Vorsichtig, ohne sich zu bewegen, ließ sie ihren Blick zu dem Kopf auf ihrer Schulter wandern. Wie erstarrt verharrte sie in ihrer Position, überfordert von Brodiks momentanem Verhalten. Was zur Hölle tat er da? Zu ihrem Glück hielt diese seltsame Situation nicht all zulange an und der Grauhaarige schien beinahe etwas peinlich berührt, als er schnell etwas Abstand zwischen sich und die Blonde brachte. Forté schluckte. Nicht ansprechen! nahm sie sich vor, mit solch seltsamen Näherungsversuchen konnte sie in keinster Weise etwas anfangen geschweige denn mit ihnen umgehen, zumindest nicht heute. An anderen Tagen hätte sie sicherlich nicht gezögert ihm eine zu klatschen, aber schließlich war er doch heute wirklich nett gewesen – so unheimlich das auch eigentlich war. Und außerdem hatte der Schnee ihre weiche Seite, die normalerweise ganz tief in ihr verborgen schlummerte, geweckt. Mit seinen lauten Worten riss er die Kriegerin wieder aus den Gedanken. Sie wandte ihren Kopf zu ihm um und beobachtete, wie er die Decke ausbreitete und sich darauf niederließ um seine Schuhe zu wechseln. „Geh du ruhig Eislaufen, ich genieße die Aussicht!“ Inzwischen hatte sie sich zwar mit dem Eislaufen abgefunden, aber die Landschaft hatte es ihr einfach angetan. „Ich komm später nach!“


  • Zu Brodiks Glück kommentierte Forté seine Tat nicht weiter und so konnte der Grauhaarige in Ruhe auf der Bank herumsitzen. Allerdings setzte sich die Blonde nicht neben ihn, so wie er das erwartet hatte, sondern blieb etwas abseits von ihm stehen und verkündete, dass er alleine fahren solle und sie solange die Aussicht genießen würde. "Nichts da.", murmelte der lausige Wächter, schnürte sich die Schlittschuhe fest zu und machte sich mit etwas wackligen Beinen auf den Weg zu seiner Kollegin, um sie einfach auf die Bank zu zerren. Schließlich durfte er ihr heute zeigen was Spaß und Abschalten bedeutete und sich die Landschaft anzusehen gehörte bestimmt nicht dazu. Das war vielleicht zehn Minuten okay, aber dann wurde es langweilig. Zudem waren sie sicherlich nicht den weiten Weg für diesen atemberaubenden Ausblick gelaufen. Zumindest nicht nur. Also stapfte er durch den Schnee zu seiner Begleitung. Der Plan an sich schien gut: Er lief zu ihr, würde sie hochnehmen und auf die Bank setzen. Nur leider gab es da ja noch die Schlittschuhe an seinen Füßen und die Schwerkraft, die in Kombination ein Desaster ergaben. Er knickte mit einem Fuß ein, flog um und zog die Blonde einfach mit sich. Mehr oder weniger Glück hatten sie damit in einer Schneewehe gelandet zu sein. Unglücklich war allerdings die Position in der sie sich jetzt befanden. Der mürrische Gesichtsausdruck verflüchtigte sich sofort von Brodiks Gesicht, als er bemerkte, dass er direkt über Forté lag. Und an seine Stelle trat ein höchst peinlich berührter und fast ängstlicher Blick, als er bemerkte, dass einer seiner Hände sich auf einer ihrer Brüste befand. Verdammte scheiße! Warum passierten ihm immer wieder diese nervigen Klischees? Mit knallrotem Kopf sah der Grauhaarige auf seine Hand, dann in Fortés Gesicht und schneller als ein Blitz war er wieder auf den Beinen. Er hielt die Hände schützend vor sich. "Tut mir wirklich leid!" Sein Gesichtsausdruck kam dem eines ängstlichen Kaninchens sicher sehr nahe.


  • Wie zu erwarten gab sich Brodik auch mit ihrer neusten Ausrede nicht zufrieden. Forté allerdings war die Situation von eben noch immer nicht aus dem Kopf gegangen und so würde sie noch ein wenig hier bleiben, komme was da wolle. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah sie noch immer hinab ins Tal und bemerkte auch nicht, wie sich der werte Herr Kollege sich ihr näherte. Ehe sie überhaupt etwas bemerkte erfasste es sie urplötzlich von hinten. Von dem Gewicht des Grauhaarigen zu Boden gerissen lag sie zuerst einen Moment mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem schneebedeckten Gras, bevor sie langsam sie Augen öffnete und ein seltsames Gefühl verspürte. Mal abgesehen davon, dass Brodik auf ihr lag, was an sich schließlich schon seltsam genug war. Und natürlich unangenehm. Mehr als unangenehm. Abstoßend schon fast. Glücklicherweise nur fast. Hauptsächlich aber peinlich. Erst, nachdem sie den anderen Wächter einen Moment mit einer Mischung aus Schock und Wut in die Seele gestarrt hatte – er könnte sich wirklich mal zusammen reißen! - bemerkte sie was hier gerade los war. Und wo sich gerade seine Hände befanden. Ein schriller Schrei kam aus ihrer Kehle und genau so schnell wie Brodik sie zu Boden gerissen hatte, hatte er sich nun auch wieder erhoben und einen Schritt zurück gemacht. Ängstlich hielt er seine Hände vor sich, in der Hoffnung sich dadurch vor der Wut der blonden Furie retten zu können. Sie hatte ihren wütenden Blick starr auf den jungen Mann gerichtet, während sie sich erhob und schließlich ein paar Schritte auf ihn zu ging. „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?“ Aber es war ein versehen... „HAST DU SIE NICHT MEHR ALLE?“ Es war doch keine Absicht! „DU SPINNST DOCH!“ Er will doch nur mit dir Eislaufen! „KANNST DU NICHT EINMAL AUFPASSEN? REIS DICH MAL ZUSAMMEN!" Wütend schnaubend stand sie vor ihm, die Faust dicht vor seiner Nase, und begann innerlich bis 10 zu zählen. Wie gerne hätte sie ihm eine geklatscht, oh ja, das hätte gut getan. Nur leider musste er Arbeiten und wenn sie erst einmal Hand anlegen würde, wäre es zu spät. Und sie hatte schon alleine genug zu erledigen. „Beruhig dich...“, sprach sie leise zu sich und schloss die Augen. Langsam atmete sie ein und aus und schließlich ließ sie ihre Hand wieder sinken. Die Lust aufs gemeinsame Eislaufen war ihr endgültig vergangen, aber ihre innere Stimme versuchte noch immer sie davon zu überzeugen, dass er genau so Opfer der Situation war wie sie.


  • Natürlich reagierte Forté mit einem Wutausbruch und irgendwie war es ja auch ihr gutes Recht das zu tun, denn schließlich war der Grauhaarige ihr einfach viel zu nah gekommen. Vor allem seine Hand... aber trotzdem machte es Brodik wütend wie sie reagierte, denn schließlich konnte er ja nichts dafür, dass er ihr hatte nachlaufen müssen, weil sie zu feige oder faul zum Schlittschuhlaufen war. Dämliche Pute. Selbst schuld. Am liebsten hätte er sie einfach gepackt und in das Stück See geworfen, das nicht von der Eisschicht bedeckt war, aber das wäre nun wirklich kleinkindlich und nicht fair gegenüber ihr gewesen, nachdem sie sogar so gnädig war ihn am Leben zu lassen. Trotz allem war er jetzt schon ein wenig beleidigt, denn schließlich hatte sie den Tag ruiniert und keifte ihn jetzt für einen Unfall an. "Ach vergiss es einfach.", murmelte der Grauhaariige und drehte seiner Kollegin einfach den Rücken zu. Sollte sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst. "Du weißt dass das ein Unfall war und es abgemacht war dass ich bestimme wo es hingeht. Selbst schuld, wenn du nicht kommst.", rief er noch, bevor er sich aufs Eis wagte. Und sofort fühlte er sich besser. Seine Füße trugen den muskulösen Körper mit einer seltsamen Grazie über die dicke Eisfläche. Sollte Forté doch schmollen und beleidigt sein, aber er ließ sich diesen Spaß bestimmt nicht nehmen.


  • Okay, vielleicht hatte sie doch etwas übertrieben reagiert. Aber nur ein bisschen! Als Frau wird man nun mal nicht gern an bestimmten Stellen berührt, selbst wenn es sich dabei um einen Unfall handelte. Aber dass er bei ihrem Wutausbruch so reagierte...damit hatte sie nicht gerechnet. Anstatt sich groß zu verteidigen kehrte er ihr einfach den Rücken zu und ging wohl etwas eingeschnappt in Richtung See, während er versuchte ihr mit kalten Worten weis zu machen, dass es ihre eigene Schuld war. Sie war diejenige, die sich vor dem Eislaufen gedrückt hatte, das stimmte schon. Aber trotzdem war sie doch nicht schuld! Dennoch betrübte es sie etwas, dass er einfach so von dannen zog. Der nette Brodik von vorher, der sogar ihr Gejammer ertragen hatte, hatte ihr viel besser gefallen als der typische, kalte Kerl in den er sich in den letzten Sekunden wieder verwandelt hatte. Missmutig sah sie ihm nach, wie er ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen auf das Eis begab. Das war wohl doch ein bisschen viel... gestand sie sich nach einem Moment ein und haderte mit sich selbst was sie nun tun sollte. Entschuldigen kam nicht in Frage, dafür war ihr Ego einfach viel zu groß. Eine Weile beobachtete sie den Grauhaarigen noch, ehe sie sich langsam auf den Weg zur Bank machte und sich geschlagen gab. Schließlich hatte der Ausflug doch gar nicht so übel angefangen und vielleicht konnte sie die Stimmung doch noch retten indem sie sich auf dem Eis zum Affen machen würde - was so oder so geschehen würde wenn sie auch nur einen Fuß auf den See setzte. Forté schlüpfte in die frisch gekauften Schlittschuhe und hielt sich an der Bank fest, sodass sie aufstehen konnte. Soweit so gut! Auf festem Boden war es noch machbar zu stehen und so tastete sie sich vorsichtig zum Rand des gefrorenen See's vor. Die Blonde zögerte noch einmal, ehe sie ihren Mut zusammen nahm und den ersten Fuß auf den glatten Untergrund setzte. Noch hatte sie Halt, doch als sie den zweiten Fuß neben den ersten setzte begann sie sofort zu schlittern und nach knapp zwei Metern landete sie nicht besonders elegant mit dem Po auf dem Boden. Vorsichtig warf sie einen Blick zu Brodik, sicher würde er sie gleich wieder auslachen. Oder sie weiter ignorieren. Weiter! Ich kämpfe gegen Monster und beschützt ein ganzes Dorf, da ist das doch ein Klacks! Mit dem neu gewonnenen Mut schaffte sie es sich wieder zu erheben und wagte einen weiteren Versuch. Erneut schlitterte sie unsicher und ihre Beine zitterten, aber immerhin landete sie nicht wieder sofort auf der Nase.

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