Die Schmiede

  • Ohne das Camus irgendetwas hätte erwider können, waren sie von einen auf den anderen wieder in der Schmiede angelangt. Er hatte nicht genügend Zeit sich um die Vorstellung von Lilyen zu kümmern. Ja, in der Tat. Der Regen hatte sie alle durchnässt, aber ganz besonders ihn. Doch dies störte ihn sichtlich wenig, schließlich musste Camus früher sehr lange unter dem Gewitter verweilen, als die Ernte eingefahren wurde, bevor der Sturm die gesamten Feldfrüchte zerstörte. Hinzu kam der unnötige Druck, etwas falsch zu machen. Auch an diesem Tag erinnerte ihn der Regen an diese alten Zeiten und er spürte, dass schon bald ein Sturm vorbeiziehen könnte. Er musste seine Gedanken ordnen.
    Als Felicity nach einer gut gefühlten Stunde wieder aus der Bibliothek kam, hatte sich etwas an ihrem Gesichtsausdruck verändert, doch deuten konnte der Farmer dies beim besten Willen nicht. Nur, als er das kleine Mädchen sah, welches zuvor ängstlich an ihm vorbeirauschte, musste er nur die Fakten auf den Tisch legen. Sie war einer ihrer Töchter. Das war kaum zu übersehen. Dennoch konnte er diese Überraschung nicht gänzlich aus seinem Gesicht verbannen. Es blieb keine Zeit zum Nachdenken, und schon machte Felicity ihn mit ihrer Launenhaftigkeit wieder wütend, behielt es aber für sich. Sie hätte sich wenigstens bedanken können, dass ich warte. Aber nein. Im selben Moment erfuhr der Farmer, dass die Kleine Lilyen heißt. Ein wirklich interessanter Name. Als sie durch den Regen liefen, erkannte er nur, wie Lilyen mit ihren kleinen Füßchen einen Schritt nach dem Anderen machte. Dabei wirkte sie etwas schüchtern, oder gar schwach. Jetzt hätte Camus am liebsten den Drang verspürt, sie auf seinen Schultern zu tragen. Doch war das nicht die Aufgabe ihres Vaters gewesen. Zugleich wurde ihm dieser Unbekannte Ray immer unsympathischer, da war ihm dieser alte Rupp Leo viel lieber, als diesen Ray. Das Wasser triefte fast in seine Glieder, so hatte Camus das Gefühl, doch es machte die ganze Situation behaglicher. Der Regen hatte sich wie ein Schutzpanzer um ihn gebildet und ließ ihn in Erinnerungen schwelgen. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, als er Lilyen's Stimme hörte. Eine liebliche, zierliche, aber doch starke Stimme. Damit fühlte sich der Blonde nur wieder bestätigt, dass Lilyen die Tochter von Felicity war. "Du musst zu dem alten Rupp gehen. Leo. Der ist da hinten", und Camus zeigte in die Richtung, wo es hämmerte und zugleich klopfte.

  • “Raine?”, wiederholte Felicity fragend die Wörter ihrer kleinen Tochter und sah in dieselbe Richtung wie Lilyen. Sie erkannte das schwarze Haar von ihrer zweiten Tochter. “Raine!” Die Brünette ging auf die Schwarzhaarige mit den saphirblauen Augen zu und umarmte sie. “Schön, dass es dir gut geht. Schau mal - das ist Camus! Camus, das ist meine zweite Tochter - Raine. Er ist ein Freund von mir.” Schließlich wandte sie sich zu Lily um. “Wie Camus sagte, musst du zu Leo gehen.” Die Dunkelhaarige begleitete ihre Tochter bis zur Theke. “Leo. Meine Tochter Lilyen hätte gerne ihre erste Waffe.” Hoffentlich empfand es die Grünhaarige nicht als lästig, dass Feli für sie sprach.


    “So? Welche Waffe hätte denn gerne die Kleine?”, fragte der Alte mit einem zugekniffenem Auge.

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  • Wie vermutet ging Felicity direkt zu Raine, stellte diese Camus vor, wandte sich dann aber doch wieder an Lilyen, was diese sehr erfreute. Natürlich hatte sie gehört, was Camus gesagt hatte, doch würde sie ganz sicher nicht allein zu diesem Leo gehen. Sie wusste immerhin nicht, wie er so war und was sie erwartete. Froh war sie dementsprechend auch darüber, als ihre Mutter für sie sprach. Jedenfalls zu Beginn des Gespräches. Als sie schließlich gefragt wurde, welche Waffe sie denn haben wollte, schwieg das Mädchen erstmal. Zum einen, weil sie eine Antwort darauf nicht wusste, zum anderen aber auch, weil sie nicht gern mit Fremden sprach. "Ähm.." machte sie nach einiger Zeit nur, um zu signalisieren, dass sie über eine Antwort nachdachte. Sie schaute sich um und betrachtete einige Waffen, die ausgestellt waren, konnte sich aber für keine wirklich begeistern. Alles war mehr oder weniger Nahkampfausrüstung und darauf war das Mädchen nicht wirklich aus. Doch dann entdeckte sie etwas anderes und sofort wandte sie sich an Felicity. "Darf ich einen Bogen haben?" fragte sie diese dann, denn auch wenn die beiden kaum etwas zusammen machten, war Feli noch immer ihre Mutter und Lily fand, dass sie ihr Einverständnis dafür benötigte. Immerhin war es dennoch eine Waffen, die auch ihr selbst schaden könnte - jedenfalls, wenn sie einen Fehler bei der Benutzung machte.

  • Camus beobachtete das Spektakel, welches gerade vor sich ging, doch wollte sich nicht noch einmal mit Leo anlegen, ehe er sich es anders überlegte, seine beiden Dolche zurückzuverlangen. Nicht auszudenken. Deshalb hörte er einfach stumm zu und nickte nur leicht, als sich plötzlich auch noch die andere Tochter von Felicity in der Schmiede befand. Ein klägliches "Hallo" kam aus seinem Mund. Vielleicht sah man an seinem Gesicht an, dass er verlegen schien. Was sollte er denn auch sagen? In durchweichten Gewändern sah man sicher nicht sehr ansehnlich aus. Bestimmt sah er gerade so aus, wie ein Monster, dass gerade aus dem Wasser stieg und nun die Familie von Felicity störte. Wer weiß denn schon, was so kleine Kinder denken? Deshalb hielt er sich lieber für den Moment zurück.

  • Ihre zerbrechliche Tochter Lilyen schien zunächst nicht zu wissen, welche Waffe sie sich holen sollte. Die Braunhaarige war sich ziemlich sicher, dass es ein Bogen werden würde - sie konnte sich Lily mit einem Schwert einfach nicht vorstellen. “Natürlich”, lächelte Felicity auf die Frage des Mädchens hin. “Früher hatte ich auch einen Bogen. Vor Kurzem erst hatte ich mein Bogen gegen ein Schwert eingetauscht.” Sie verspürte einen leichten Stich in der Magengegend, als sie daran dachte. Es war fast, als hätte sie einen alten Freund verloren, denn der Bogen war es für sie gewesen. Stand ihr treu zur Seite. Kurz berührte sie den Knauf ihres Schwertes. Felicity bemerkte nicht, wie unwohl Camus sich fühlte und betrachtete mit glühenden Wangen ihre Tochter. Endlich wollte Lilyen ihre erste Waffe und die Dunkelhaarige war stolz darauf, dabei sein zu können. Sanft strich sie über die hellen Haare des zierlichen Mädchens und lächelte ihr beruhigend zu.


    Der alte Schmied, der das Gespräch der Beiden mitgehört hatte, sah Lilyen an. Sie sah zwar nicht besonders mutig aus, aber das hatte er auch von ihrer Mutter gedacht. Auf seinem zerfurchtetem Gesicht bereitete sich ein Lächeln aus. Zwar war er etwas ruppig und ein Lächeln von ihm war mittlerweile zu einer Seltenheit geworden, aber dennoch war es eine Erleichterung zu sehen, dass der Alte doch zu etwas so Freundlichem fähig war. “So? Ein Bogen also?” Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, verschwand er in die hinteren Räume und holte den alten Bogen Felicity’s hervor. “Hier. Der Bogen hat deiner Mutter gehört. Ich vergesse keine Waffen und wem ich sie vermache. Behandele ihn gut.”

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  • Irgendwie schien es, dass Lilyen doch einige Ähnlichkeiten mit ihrer Mutter hatte, die sie bisher noch nicht entdeckt hatte. Wie auch, wenn man kaum miteinander sprach? Doch heute schien sich das alles zu ändern. Es war schon irgendwie komisch, aber auch schön. Endlich galt die Aufmerksamkeit trotz der Anwesenheit ihrer Schwester mal ihr allein. Der Schmied hatte den beiden wohl genau zugehört und als Lily schließlich zu ihm sah, war sie schon überrascht über das Lächeln, welches sich in seinem Gesicht abzeichnete. Lilyen lächelte zurück, dann verschwand Leo in irgendeinem Raum, in den Lilyen wohl nie kommen würde und kam recht schnell mit einem Bogen wieder heraus. Gespannt hörte Lily ihm zu, bevor sie strahlend den Bogen ihrer Mutter entgegen nahm. "Natürlich! Ich werde gut darauf aufpassen!" sagte sie fröhlich und betrachtete die Waffe nun genauer. Sie war noch gut erhalten, auch wenn sie wohl schon etwas älter sein musste. Freudig wandte sich die Grünhaarige nun an ihre Mutter. "Uuund? Gehen wir jetzt trainieren?" Man hatte sie wohl noch nie so aufgeregt erlebt und die meisten wussten wohl auch gar nicht, dass Lilyen sich so verhalten konnte. Ungeduldig sah sie ihrer Mutter in die Augen.

  • Überraschung breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als die Brünette bemerkte sah, dass es ihr Bogen war. Zwar war er nicht mehr in ihrem Besitz, aber trotzdem. Feli hätte sich nie erträumen lassen, dass ihre Tochter mit ihrem Bogen jemals kämpfen würde. Die Braunhaarige spürte, dass es ihr warm ums Herz wurde und sie fragte sich, ob Lilyen eine genauso gute Kämpferin war wie sie selbst. Felicity hatte ihre Tochter noch nie so aufgeregt gesehen. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung und auf ihrem Gesicht war kindliche Freude auf den Kampf zu sehen. “Ja. Jetzt gehen wir trainieren.” Monsterkämpfe waren gefährlich, aber die Dunkelhaarige würde es nie zulassen, dass ihrer Tochter etwas passierte. Niemals. Die junge Frau ging mit der Grünhaarigen wieder zu Camus und sagte: “Wir sind fertig hier. Wir können gehen. Ich hoffe, du hast schon gekämpft…” Es schien, als sei dieser Satz unvollendet. …ich habe keine Lust, noch jemanden den Kampf beizubringen.

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  • Als sie endlich fertig waren und Felicity ihn fragte, ob er schon gekämpft hatte, kam ihn das sichtlich lächerlich vor. "Wann hätte ich das tun sollen? Im Regen?" Der Blonde lächelte wieder sein schelmisches Lächeln. "Nein, nein. Natürlich hab ich schon gekämpft. Aber ... eher selten", fügte er noch langsam hinzu. Schließlich wollte er sie nicht schon wieder gänzlich verärgern. Doch er liebte es ungemein. "Das einzige Problem ist, dass...", setzte Camus an, "dass ich nicht weiß, welche Orte hier fürs Kämpfen geeignet sind." Seine Kleidung fühlte sich trockener an, nachdem er so lange in der Hitze ausgeharren hatte. Es tat ihm gut, dass Knistern des Feuers in seinen Ohren zu hören. Vielleicht war Camus selbst einmal Herrscher dieser züngelnden Flammen. Ein lächerlicher Gedanke.

  • In ihren grün-blauen Augen flammte der Zorn auf. “Du weißt genau, was ich meine!”, fauchte die Brünette. Natürlich wusste er das, denn das bestätigte seine nächste Aussage. Felicity verdrehte dann daraufhin die Augen - warum ärgerte er sie so? “Na, wenigstens hast du schon einmal gekämpft”, murmelte sie gedämpft. “Umso besser, dass ich es weiß." Ohne viel Federlesen packte sie Lily und Camus an den Armen und zog sie beide Richtung Ausgang. Keinen Augenblick später fiel die Tür hinter den Dreien ins Schloss.
    ~Felicity, Camus & Lilyen gehen~

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  • Total verrußt und völlig fertig mit den Nerven betrat der junge Schmied sein Heim. Raine, Rose und die Fremde –er wusste nicht ob sie sich bereits vorgestellt hatte – waren vom Hinterhof in den Laden gegangen und allem Anschein nach war Rose seiner Bitte, der Fremden etwas zu trinken zu geben, nachgekommen. „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte er sicherheitshalber nach, bevor er sich seiner Jacke sowie seinem schwarzen Shirt entledigte, ehe er sich damit versuchte den großen Schmutz damit aus dem Gesicht zu bekommen. „Deinen Bruder habe ich leider nicht entdecken können, tut mir Leid, allerdings hatte ich auch keinen Anhaltspunkt nachdem ich suchen konnte, aber sei unbesorgt, soviel ich mitbekommen habe, ist keiner bei dem Brand groß zu Schaden gekommen.“, versuchte er die blonde Brillenträgerin zu beruhigen. „Das Inn allerdings ist völlig abgebrannt, es gab keine Chance mehr es zu retten.“, berichtete er seufzend. All die Zeit, die er mit Raine in ihrer Kindheit verbracht hatte, all die Erinnerungen, die er durch das Inn damals erleben durfte…es schmerzte ihm schon sehr, sein altes Heim völlig niedergebrannt zu erleben.

  • ~Kommt mit Barrett in der Schmiede an~


    Neugierig betrat Sophia zusammen mit dem Braunhaarigen die Schmiede.
    Sie hatte sich auf dem ganzen Weg über Gedanken gemacht was sie sich denn für eine Waffe zulegen sollte,
    das sie noch nicht einmal Barrett gefragt hatte, was er überhaupt von ihr wollte. Am besten wäre natürlich eine
    große, gefährliche Waffe, mit der sie Angreifer sofort eine riesige Angst einjagen konnte. Doch als sie jetzt die
    riesigen Langschwerter vor sich sah, wurde ihr selbst etwas mulmig. Die Dolche waren wahrscheinlich perfekt
    für das eher schwächliche Mädchen gemacht, jedoch konnte sie mit den mickrigen Dingern bestimmt keine
    Einbrecher verscheuchen und töten konnte Sophia natürlich überhaupt nicht mit ihrer Attitüde vereinbaren.
    Vielleicht konnte sie sich hier ja aber auch einfach beraten lassen?
    „Hallo? Ist hier wer?“, rief sie durch die leere Schmiede und stellte sich dann fordernd an den Tresen.
    “Was hast du denn jetzt eigentlich gewollt, Barrett?“, fragte sie an den braunhaarigen gewandt.

  • Ein lilahaariges Mädchen betrat mit ihrem braunhaarigen Begleiter die Schmiede und rief sogleich nach jemanden. Knurrend kam Leo zum Vorschein und er starrte sie düster an. Er hatte gerade an einem Meisterwerk gearbeitet und dieses Gör unterbrach ihn einfach so. "Was gibt's?", fragte er launisch und man konnte deutlich seine Ungeduld aus seiner Stimme heraus hören.

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  • Ein mürrischer, dicker und behaarter Mann erschien auf Sophias rufen und das Mädchen fragte sich insgeheim,
    ob der etwas ungepflegt wirkende ein Gamer war, (sorry ich kanns nicht lassen xDD) oder doch der Herr
    dieser Schmiede.
    Die Adelige blinzelte als er sie etwas schroff von ihm begrüßt wurde und meinte dann ganz schüchtern:
    “Ich hätte gerne eine Waffe um mich selbst zu verteidigen“, sie wandte sich Hilfe suchend an Barrett. Der Mann
    sah nicht gerade so aus, als würde er ihr eine Typberatung geben und Barrett kümmerte sich auch nicht um sie,
    sondern war wieder mal mit sich selbst beschäftigt. Also musste das Mädchen mit den lila Haaren wohl selbst
    etwas beschreibender werden.
    “Dolche sind mir zu klein, die Kurzschwerter zu gewöhnlich und die Langschwerter zu groß. Mit Pfeil und Bogen
    kann ich sicher nicht umgehen… also bleiben wohl nur noch die Zwillingsschwerter“
    Sie hoffte das der Bärtige sie nicht gleich vor die Tür setzen würde, als sie ihr Anliegen darbrachte und sah ihn mit
    großem, unschuldigem, aber entschlossenem Blick an.

  • "Erzähl ich dir später...", antwortete er knapp und drehte sich zu einigen Speeren und Lanzen, die an der Seite hingen. Einer davon glänzte ungewöhnlich und war schon verziert, woraufhin Barrett ihn aus der Halterung nahm. Er war ziemlich lang, aber trotzdem leicht, eigentlich die perfekte Distanzwaffe, damit würde er nie wieder die Gefahr eingehen auch nur in die Reichweite eines Monsterkiefers oder einer Monsterwaffe zu kommen. Leider hatte er schon sein Schwert und auch nicht das nötige Kleingeld um sich dieses edle Teil zu leisten.
    Im Geiste verfluchte Barrett noch einmal die Reichen, als er merkte, dass Leo schon am Thresen war. "Hey Leo", sagte er knapp ohne diesen weiter anzusehen. Der Junge betrachtete viel lieber die Waffen, welche in Leos Laden waren. Dann wandte er sich zu Sophia und hörte ihrem Wunsch zu. "Zwillingsschwerter? Will sie etwa in jede Hand ein Schwert nehmen?!" Fast hätte er gelacht, so lächerlich fand er die Idee mit zwei Schwertern durch die Gegend zu rennen, noch lustiger wurde es, als er sich Sophia mit zwei Schwertern vorstellte. Wie sollte dieses dürre Mädchen die Schwerter nur halten? Auf den Jungen machte sie nicht den Eindruck als wäre sie von Kopf bis Fuß durchtrainiert.
    "Hol dir ein Kurzschwert oder einen Kurzbogen, für größere Waffen hast du einfach nicht die Kraft", sagte er gelangweilt und musterte das Mädchen weiter. "Oder hol dir einen Dolch, der reicht. Du willst doch nicht in die Monsterareale gehen..."
    Das zumindest hoffte er nicht.

  • Sophia warf Barrett nur einen bösen Blick zu.
    Warum viel er ihr so in den Rücken?
    Sie hatte doch eben erläutert das nur die Zwillingsschwerter für sie infrage kommen würden,
    jede andere Wahl wäre inakzeptabel und würde gegen ihre Prinzipien verstoßen.
    “Ich wird dir schon zeigen, wie viel kraft ich habe…“, meinte sie gelassen & kühl und ihr Blick
    gegenüber Leo verfestigte sich. „Die Zwillingsschwerter“, meinte sie, diesmal viel selbstbewusster
    und mit mehr Nachdruck in der Stimme. „Bitte“
    Sie warf dem Schmied die ausreichende Menge Geld plus ein ordentliches Trinkgeld auf den
    Tresen und sah Barrett mit einem überlegenen Blick an.

  • "Zwillingsschwerter? Soso. Du bist die Erste, die danach frägt", gab der Schmied barsch zurück und verschwand in die hinteren Räume. Man hörte Hammerschläge, da kam er wieder an die Theke mit zwei Zwillingsschwertern, die kunstvoll verarbeitet waren. "Behandele sie gut." Es klang fast eine Drohung. Das Geld nahm er grummelnd entgegen. Irgendwie hatte es doch etwas, Adelige zu bedienen.

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  • Das Mädchen machte große Augen, als der Schmied mit den beiden Schwertern zurück kam
    und sie ihr präsentierte: Die Klingen waren gebogen und Scharf, die beiden Griffe kunstvoll
    verziert und die Scheiden konnte Sophia perfekt an ihrem Kleid befestigen, um die Klingen
    bei einem Angriff auch schnell genug ziehen zu können. Sie bedankte sich bei Leo mit einer
    Verneigung und wandte sich dann mit einem breiten Grinsen Barrett zu.
    “Na, wer hat jetzt nicht genug Kraft?“, sie zog spielerisch ein Schwert aus der Scheide und
    richtete es mit einem Zwinkern auf den Braunhaarigen. Es lag angenehm in ihrer Hand und
    auch wenn sie jetzt noch mühe hatte, ihren Arm aufrecht zu halten, würde es mit ein bisschen
    Training, bestimmt auch bald ohne mühe klappen.

  • "Schau mich nicht so an! Ich dachte du willst auch meine Meinung dazu hören, das war sie. Aber wenn du unbedingt draufgehen willst..." entgegnete er dem Mädchen gleichgültig. "Super, jetzt darf ich sie noch beschützen, wenn sie in den Wald geht...", dachte er Junge sich und rollte mit den Augen, als Sophia sich wieder abgewandt hatte. "...oder... ich zeig ihr wie man kämpft. Schließlich bin ich ja eh der Beste. Und dann ist sie mir was schuldig..." Barrett grinste.
    Dann zeigte sie ihm ihre neue Waffe. "Maaaaaah..." murrte er und betrachtete die Schwerter, es lag ein bisschen Neid in seinem Blick, welchen man aber nur schwer erkennen konnte. Sophia hatte sicher genug Geld um sich alle Waffen hier zu leisten, wieso musste sie dann gerade diese Schwerter kaufen? Barrett war anzusehen, dass er mit ihrer Wahl so gar nicht zufrieden war. "Dein Arm zittert." sagte er knapp und deutete auf Sophias linken Arm, der im Gegensatz zum Rechten das schwere Schwert nicht ganz aufrecht halten konnte.
    Barrett ging einige Schritte auf Sophia zu, sah dann in ihre Augen, wobei er den verärgerten Blick nur allzu gut verstehen konnte. Zaghaft fasste er mit seinen rauen Händen ihren dünnen Oberarm und führte ihn leicht nach unten. "Pack die beiden jetzt weg", gab er dem Mädchen zu verstehen, "dann lass und in den Park gehen, da können wir ein bisschen reden... und wenn es dir lieb ist zeige ich dir, wie man mit den Schwertern umgeht."
    Nun hoffte er nur noch, dass Sophia auf das Angebot einging, schließlich war eine kurze Einführung bei Leo nicht im Preis enthalten.

  • Sophia begegnete trotzig Barretts Blick, als dieser meinte dass ihr Arm zittern würde.
    Er drückte vorsichtig ihre Arme hinunter und kurz versuchte das Mädchen gegen ihn
    anzukämpfen – zwecklos. Sie fand es ziemlich unfair das Jungs generell, fast immer
    stärker waren als Mädchen und so kam ihr Barretts Trainingsangebot gar nicht ungelegen.
    Sie schob die Schwerter wieder zurück in ihre Scheiden und blickte ihn etwas schräg an.
    „Leo hat doch eben gemeint, dass ich die ersten Zwillingsschwerter gekauft habe.
    Wie willst du mir dann Training geben??“, sie lächelte überlegen, lief an Barrett vorbei
    in Richtung Tür und grinste frech als dieser es nicht mitbekam. Dann drehte sie sich wieder
    zu ihm um und meinte mit gleichgültigen Schulterzucken & Gesichtsausdruck:
    „Der Park klingt gut. Nach dir“


    ~Barrett und Sophia verlassen die Schmiede~

  • Tori hatte grässliche Alpträume von Feuern, schreienden Menschen und Flammen, die nach dem Fleisch ihres Bruders leckten. Sie bemerkte die Besucher, die eintraten nicht, auch nicht Feli, der sie vor einiger Zeit recht nahe stand. Gaius jedoch ließ sie sofort hochschrecken, kaum dass er eingetraten war, was wohl an dem verkohlten Geruch lag, der ihm noch anhaftete. Tori quiekte kurz erschrocken auf, musste sich erst wieder in er Realität zurechtfinden und setzte ihre Brille auf, die ihr beim Einnicken von der Nase gerutscht war. "Oh, wie peinlich.. bin ich eingeschlafen..?", gab sie nuschelnd und verschüchtert von sich. Stimmt, da standen drei Personen vor ihr, die ersten und einzigen, die ihr nach dem Schrecken behilflich waren. Den Namen von Gaius, dem schwarzhaarigen Schmied, hatte sie sich in Erinnerung behalten können. Bei dem Kind mit ebenso schwarzem Haar - seine Tochter? - setzte ihr Gedächtnis bereits aus. Auch die blauhaarige junge Frau konnte die blonde Brillenträgerin mit niemanden in Verbindung stellen. Wahrscheinlich machte das Mädchen auch einen ziemlich schlechten Eindruck auf die Gesellen, wie sie sie so anstarrte, obwohl sie ja die Fremde im Kreise war. "Oh, vielen Dank für Ihre Mühen, mein Herr.", erwiderte die Blondine und sprang auf, als hätte sie was gestochen, dabei wollte sie nur auf ihre Gepflogenheiten achten und höflich wirken. Erleichtert vernahm sie die Information, dass wohl niemand verletzt worden war. "Und Entschuldigen Sie die Mühen.", fügte Tori daher noch an und verbeugte sich als Zeichen ihrer Dankbarkeit. Und jetzt? Sollte sie Zavier weiter suchen? Doch wo? Wo mochte er sich nur aufhalten? Im Grunde wollte sie gar nicht gehen, sie fühlte sich hier relativ sicher. Aber die Gastfreundschaft dieser Leute hatte sie nun wirklich schon zu Genüge strapaziert. Oh nein, was tun? Völlig verunsichert und unschlüssig blieb Tori im Raum stehen.