Das Runenarchiv


  • Die schick gekleidete Gestalt stellte sich schließlich vor und verbeugte sich vor dem alten Magier, welcher den Besucher nach wie vor mit einem Hauch von Misstrauen musterte. Der Blick des Brillenträgers veränderte sich erst Recht nicht als der blauhaarige junge Mann dem Magier anbot, ihm bei der Arbeit zu unterstützen. Kanno war mitlerweile alt genug um zu wissen, dass so gut wie niemand seine Arbeit umsonst anbot und so wartete der Weißhaarige mit verschränkten Armen darauf, dass der junge Mann, welcher sich als Vishnal vorgestellt hatte, mit der vollkommenen Wahrheit herausrückte. Die Wahrheit lies nicht lange auf sich warten und der Besucher gab nun auch sein tatsächliches Anliegen Preis. Er war an Magie interessiert - nicht schwer zu erraten, da der Brillenträger schließlich für dieses Spezialgebiet berühmt und vielleicht sogar berüchtigt war. "Seid ihr im Glauben, dass ich euch in den Kreis der Magie aufnehme, wenn ihr mir Honig ums Maul schmiert und hinter mir herräumt?" Der Alte hob eine Augenbraue und fixierte Vishnal mit seinem Blick. Es mochte gut sein, dass es andere Leute gab, bei denen dies funktionierte aber es brauchte wesentlich mehr als Schleimerei um bei dem alten Magier in die Lehre gehen zu können. Kanno erwartete keine Antwort auf seine Frage und nachdem er seinen Blick von dem Blauhaarigen gelöst hatte fuhr er mit seinen Worten fort: " Ich nehme an ihr wollt nicht bei mir in die Lehre gehen um das Runenarchiv auf Fordermann zu bringen..." Mit dem Stock in einer Hand humpelte der alte Mann an Vishnal vorbei. Sein Blick wanderte durch das alte Gebäude. Tatsächlich könnte er Hilfe sehr gut gebrauchen aber es war nicht richtig jemanden in die Magie einzuweihen, nur weil er anbot das Archiv aufzuräumen. "Ihr seid bereits im Besitz von magischen Kräften, nicht wahr?" hinterfragte der Alte. Selbstverständlich hatte er von dem schrecklichen Ereignis auf der Insel gehört aber was genau dort geschehen war wusste selbst er nicht und wahrscheinlich nicht einmal die Anwesenden selbst. Gut möglich das es wahrscheinlich besser so war. "Wer war euer Lehrmeister? Kanntet ihr ihn?" Der Weißhaarige lugte über seine Schulter zu Vishnal.


  • "W-Was?", rutschte es Vishnal perplex heraus. Wäre es eine andere Situation gewesen und wäre er nicht Vishnal, dann hätte er laut losgelacht. So jedoch fühlte er sich in seiner Ehre als Butler verletzt. Da es jedoch keinen Sinn hatte aufzubegehren und sich zu entrüsten, versuchte er sich zu erklären. "Großmagister Kanno.", begann er ernst, "Ich halte Euch für einen Mann, der längst gelernt hat die Wahrheit von den Lügen zu unterscheiden." Zumal ich ein grausiger Lügner bin. "Meine Anfrage zu Lernen und die Aussage der Unterstützung haben rein gar nichts miteinander zu tun. Ich bin ein Butler der Saint Coquilles und Ordnung zu halten sehe ich als meine Pflicht an!" Wäre mir das nur nicht rausgerutscht vorhin! "Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es mir mittlerweile bis ins Blut übergangen ist, den Menschen in meiner Umgebung unter die Arme greifen zu wollen." Solange es keine Kinder sind. "Wenn ich mir die Anmaßung erlauben darf - für Euch ist das Lehren der Magie sicherlich auch weitaus mehr als lediglich ein Beruf, eine Arbeit die ausgeführt werden muss! Ich mag von Rang und Stelle nur ein Butler sein, dass mag nicht heißen, dass ich diese Tätigkeit mit Widerwillen ausfülle um mich selbst zu erhalten. Leib und Seele haben mich dazu erwogen und ich führe die Arbeit mit Freude wie mit Pflichtbewusstsein aus, auch wenn ich mich nicht in der Villa meines Herrn befinden mag." Vishnal bemerkte, dass er seinen Körper angespannt hatte und versuchte eben diese zu lösen, bevor er anfing sich zu verkrampfen. "In der Tat nicht, nein." Der Butler wagte ein kurzes, leichts Lächeln. "Und ich glaube ich bin schon ganz gut darin, die Dinge auf Fordermann zu bringen." Wenn er wüsste, wie sich diese Adeligen benehmen konnten.. vor allem Miss Bianca.. Er war der Familie zwar treu ergeben, den ein oder anderen (fiesen) Gedanken, ja, der musste schon auch mal sein. Gehörte dazu. Sein Lächeln erstarb, Vishnal legte sich die Worte zurecht. Wie nicht anders zu Erwarten gewesen wusste Kanno längst, dass er kein Frischling in dem Gebiet der Magie mehr war. "Ich habe die Wasserbombe erlernt und trainiert.", kommentierte er. Vishnal war nicht bereit zu sagen, er beherrsche die Wasserbombe, denn das wäre in der Tat anmaßend gewesen. Er hatte nach ihrer Rückkehr von der Insel lange daran gefeilt, doch nichtsdestotrotz war er ein Laie und als solcher würde man Magie nie vollends beherrschen können. Man lieh sich immer nur ihre Kraft, so viel hatte er verstanden. "Und ich kannte nichtmal sein Gesicht." An dieser Stelle ins Detail zu gehen, empfand der Butler als nicht notwendig. Wenn Kanno mehr wissen wollte, würde er nachhorchen. Ganz einfach.


  • Die Frage des alten Magiers schien den Besucher zu verwirren. Auf die Vermutung des Alten hin, redete der Blauhaarige den Brillenträger förmlich in Grund und Boden. Zwischenzeitlich hatte Kanno sogar die Vermutung, dass sein Gegenüber zwischenzeitlich nicht einmal Luft holen musste, um in seinem Redeschwall fortzufahren. Seine Worte klangen jedoch ehrlich und der Weißhaarige hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, dass Vishnal ihm etwas vormachen wollte oder diese Worte lediglich in den Mund nahm um ihn zu beeindrucken. Irgendwann legte sich der Redefluss des Butlers und es herrschte Stille im Runenarchiv. Nun war es an dem alten Magier das Wort zu ergreifen. Das Angebot des jungen Mannes war sehr verlockend und aus diesem Grund erwog der Alte sogar es anzunehmen und mit Hilfe des Blauhaarigen das Runenarchiv wieder auf Vordermann zu bringen. Seine beiden Enkelinnen waren ihn in dieser Beziehung keine große Unterstützung. Candy war noch zu klein und verbrachte den meisten Tag mit ihrem Freund Marco und Cinnamon war nun mal...Cinnamon. Allein der Gedanke bereitete dem Magier Kopfzerbrechen und so zwang er sich an etwas anderes zu denken. "Euer Angebot ist sehr verlockend..." Kanno grübelte und kratzte sich dabei am Kinn. Immer wieder schielte er in die Richtung des Blauhaarigen. Gemeinsam war diese Arbeit bestimmt schneller geschafft und der alte Magier konnte sich so wieder wichtigeren Dingen widmen, wie etwa das studieren von alten Magiebüchern und auch deren Übersetzung in die Sprache der Menschen. Die Nachwelt musste schließlich für den Fall, dass er das Zeitliche segnete in der Lage sein Magie zu erlernen. "...ich wäre sehr erfreut über eure Unterstützung.." gab der Weißhaarige schließlich zu und machte mit der Arbeit dort weiter, wo er aufgehört hatte. "Wie kommt es das ihr durch euer...Erlebnis...der Magie nicht abgeneigt seid? Ihr habt gesehen, was sie anrichten kann..." Kanno hatte so die Gelegenheit sen Blauhaarigen besser kennenzulernen. Auf diese Weise würde sich der Brillenträger wesentlich wohler dabei fühlen ihm in die Kunst der Magie einzuweihen. Leider war dem zweifachen Großvater dies nicht immer möglich, da er mit seiner Arbeit immer unter Zeitdruck stand. Selbstverständlich war es Kanno selbst der sich diesen Druck machte aber dies war nur verständlich bei der Menge an Arbeit. Der Brillenträger erklärte Vishnal im Schnellverfahren wo alles hingehörte und nach welchem System alles geordnet war damit er sich im Runenarchiv besser zurecht finden konnte.

  • und Cinnamon war nun mal...Cinnamon. -> HUSTHUST halloooo xDDD sie wird mal die grööööößte magierin im dorf! irgendwann! ich glaub an den durchgeknallten rotschopf! und ich will kanno mal mit ihr ärgern! XD danke <3



    Es erfüllte ihn mit Stolz. Zweifellos. Vishnal erfüllte es mit Stolz und mit Freude Kanno unter die Arme greifen zu dürfen. Er war eben zu sehr ein Butler um es nicht zu sein. "Ich fühle mich geehrt Euch unterstützen zu dürfen.", erwiderte er und verbeugte sich der Sitte gemäß leicht, ehe er den Anweisungen des Großmagiers gewissenhaft zuhörte. Vishnal verstand das System augenblicklich, denn er war bestens vertraut mit Arbeiten dieser Art, weswegen er auch keine Zeit verlor und sich ohne ein weiteres Wort daran machte die Anweisungen umzusetzen. Bücher und Schriften wurden genommen, abgestaubt, neu geordnet, sortiert, lose Notizen und Zettel, die die Bewohner des Dorfes gemacht und vergessen hatte, ausgewertet und entsorgt oder falls von größerem Wert beiseite gelegt und erstmal aufgehoben. Währendessen konnte der Butler ausgiebig über Kanno's Frage nachdenken. Er hatte sich dies selbverständlich auch selbst schon gefragt, mehrmals, erst Recht nach den Ereignissen auf der Pluvia-Insel, die ihn oft aus dem Schlaf gerissen hatten, auch im Nachhinein noch. Gewaltsam angwandte Magie, erzwungene Magie, sie führten zu nichts, er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Seine Antwort auf die Frage des Magisters befanden sich längst auf seiner Zunge, bereits vor den Öffnen der großen, alten Tore und dennoch dachte Vishnal erneut darüber nach. Denn das entsprach seinem Wesen - überlegt handeln, sich erneut fragen und nachprüfen ob die gegebene Antwort auch beim dritten und vierten mal Fragen noch diesselbe war, kontrolliert arbeiten und pflichtbewusst handeln. "Mein Interesse an der Magie fand bereits weit vor dem Unglück auf der nicht unweit entfernten Insel Bestand.", begann er langsam, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Genau genommen fing das Interesse an zu keimen, als er mit seinen Geschwistern noch bei seinen Eltern gewohnt hatte und eines Tages Magier in der Stadt waren. Ein anderer Ort, eine andere Geschichte, für die Gegenwart unrelevant. "Das Magie ein gefährliches Unterfangen ist und Ihr dieses Wissen daher nicht jedem dahergelaufenen Intressenten mit auf dem Weg gebt ist mir bewusst. Es wurde mir bereits vergönnt am eigenen Leibe zu spüren, welchen Schaden diese Macht anrichten kann an anderen.. und auch an einem selbst. Leute wurden.. durch meinen Körper-" Vishnal brach ab und schüttelte intuitiv den Kopf. Er war sich damals vorgekommen wie eine Marionette in der Hand eines grausamen Puppenspieleres. Keinesfalls eine Erfahrung, die er wiederholen möchte. "Waffen entsprechen mir nicht." Es war eine Festellung, die mehr an sich selbst als an Kanno gerichtet war, "Blind und ungeschützt durch die Straßen zu laufen, halte ich für naiv und unbedacht.", fügte er hinzu, "Magie zu wirken.. ist meinen bescheidenen Erfahrungen nach ein erhellendes Gefühl. Die eigene Energie in etwas anderes zu wandeln und zu leiten, es-" Er führte den Satz nicht zu Ende. In Ausschmückungen zu verfallen, war nicht sein Ziel. Vishnal war sich nicht sicher, ob er die Worte gut gewählt hatte. Er hatte nicht das Gefühl, dass rübergebracht zu haben, was es ausmachte, was es ihm bedeutete. Doch ob es überhaupt Worte gab um seine Empfindungen treffend zu veranschaulichen? Sicherlich. Vielleicht umschwebte ihn auch nur die Sorge, dass Kanno ihn zurück in die Villa schickte, wo er hingehörte. "Ich will es für mich.", überkam es ihm plötzlich nach einer Weile, "Lernen." Sowieso - die werten Adeligen hatten da andere Leibwächter die sie notfalls beschützten, das fiel nicht in seinen Aufgabenbereich. Er wollte es für sich, seit jeher.

  • Hahahaha da bin ich schon mal gespannt :DD


    Mit jedem Wort und mit jeder Geste wurde einem wieder ins Gedächtnis gerufen welchen Beruf der junge Mann mit dem blauen Haar hatte. Er verhielt sich genau so wie man es sich von einem Butler erwartete und nicht anders. Seine Höflichkeit grenzte beinahe an theatralischem Verhalten so unwirklich schien sie zu sein und das obwohl es ganz deutlich merkbar war, dass Vishnal es aus Überzeugung tat und nicht etwa weil es verlangt wurde. Nachdem der alte Magier seinem Besucher die Tätigkeiten erklärt hatte, machte sich dieser bereits an die Arbeit. Am Anfang sah der Brillenträger ihm oft über die Schulter um sicherzustellen, dass er seine Arbeit korrekt machte aber schon bald war der Weißhaarige überzeugt. Er war eine wahre Bereicherung für das Runenarchiv, musste sich Kanno eingestehen. Er hatte sorgfältig seinen Worten gelauscht und führte alles korrekt aus. Er arbeitete schnell aber dennoch penibelst. Der junge Mann war eine sehr große Unterstützung für den alten Magier. Für ihn war es oft ein leichtes Stellen zu erreichen, für die Kanno selbst immer eine Leiter gebraucht hatte. Die Arbeit schien für ihn ein reinstes Kinderspiel. Er war ganz in seinem Element, so dass der alte Magier zwischendrin inne halten musste um die getane Arbeit mit Staunen zu begutachten.
    Schließlich kam die Antwort auf die Kanno gewartet hatte. Vishnal schien sich mit der Antwort bewusst Zeit gelassen zu haben. Ein Charakterzug der sehr positiv für das Erlernen von magischen Künsten war. Dies lies darauf schließen, dass der junge Butler überlegt handelte und das war im Umgang mit Magie von großer Wichtigkeit. Ohne von seiner Arbeit abzulassen lauschte der alte Magier den Worten des jungen Mannes. Seine Absichten schienen ernsthaft und Kanno hatte das Gefühl, dass Vishnal es ernst meinte. Jemand der am eigenen Leibe erfahren hatte, welchen Schaden Magie anrichten konnte, würde sich zweimal überlegan ob er diesen Weg weiter gehen will. Menschen, die die negative Seite dieser Fähigkeiten wahrgenommen hatten, würden mit Bedacht handeln und genau diesen Eindruck machte der Blauhaarige auf Kanno. Während der Butler weiterhin nach den richtigen Worten suchte und mit aller Kraft versuchte den Weißhaarigen davon zu überzeugen ihm in die Künste der Magie einzuweihen, lies Kanno die Arbeit sein und begab sich wieder zu seinem Schreibstisch, welcher nun genug Platz aufwies, ohne das man zahlreiche Bücher zur Seite schieben oder eine dicke Staubschicht darauf wegpusten musste. Beinahe wäre der altertümlische Charme verloren gegangen aber glücklicherweise waren die Möbel in diesem Gebäude nach wie vor aus dem Jahre Schnee und so sah es im Runenarchiv trotz vollbrachter Arbeit recht rustikal aus.- "An welche Art der Magie habt ihr gedacht?" Kannos Blick wanderte zu dem Butler. Für wenige Sekunden hatte er die Augen geschlossen und atmete ruhig ein und aus. Es schien so als würe der gerade tief in sich gehen um seinen Gegenüber zu analysieren. Blitzschnell waren die Augen des Meisters wieder aufgeschlagen und er fixierte den jungen Mann. "Fühlt ihr euch weiterhin der Wassermagie zugehörig oder habt ihr an eine andere Form der Magie gedacht?" Magisch gesehen war Vishnal ein offenes Buch für den alten Herren aber er hatte nicht vor seine Fähigkeit die Gedanken Anderer zu lesen zu missbrauchen um hinter die magsichen Vorlieben des jungen Mannes zu kommen. Er hatte einen Mund zum Reden und der Brillenträger war der Meinung, dass es nicht rechtens war in die Gedanken eines Anderen einzudringen, es sei denn es ist absolut notwendig.


  • Während Vishnal sich um seiner Worte bemühte, hatte er unablässig weitergearbeitet. Die Arbeit erfüllte ihn und bewirkte gleichzeitig, dass eine gewisse Ruhe in sein Inneres kehrte. Er war glücklich und stolz dem Großmeister bei der Arbeit zur Hand gehen zu dürfen. Vertieft wie er war, bemerkte der Butler erst gar nicht wie der Magister zu seinem - nun sauberen - Pult zurückgekehrt war. Nachdem er jedoch eine Weile keine schlurfenden Schritte mehr gehört hatte, sah er auf und sah Kanno hinter seinem Schreibtisch stehen, in Büchern blätternd. »An welche Art von Magie hattet Ihr gedacht?« Er konnte es nicht verleugnen - sein Herz machte einen freudigen Sprung. Er hatte es geschafft! Er hatte Kanno von sich selbst und seinen Absichten erfolgreich überzeugen können. Eine gewisse Aufregung wurde in seiner Magengegend spürbar. Ein weiterer Schritt in die Magie, ein weiterer - nein, diesmal ein richtiger Lehrgang! Vishnal war mehr als gespannt, bemühte sich jedoch seine ruhige Fassung beizubehalten, was ihm - sofern er dies selbst beurteilen konnte - auch recht gut gelang, denn in diesem Punkt hatte er Übung. (Die Adligen zwangen einen förmlich dazu). "Mein Interesse gilt weiterhin der Wassermagie, da liegt Ihr richtig.", bekannte der Butler, "Sie ist ruhig und kühl, dennoch immer in Bewegung, im Fluss - genau so möchte ich sein und ich denke auch, dass dies meinem Wesen am Besten entspricht.", fügte er als Erklärung hinzu. Andere Magiearten hatte er freilich in Erwägung gezogen, jedoch nach seinen Recherchen aufgrund ihrer Beschaffenheit relativ zügig ausschließen können. Vishnal stand stramm und förmlich vor dem Pult des Großmeisters und wartete geduldig, wenngleich mit einer gewissen Spannung auf die weiteren Schritte von Kanno.


  • Der weißhaarige Mann hatte sich damit zugetan weiterhin seine wertvollen Schriften zu durchforsten und diese in die Sprache für die Menschen zu übersetzen, bis der blauhaarige Butler seine Stimme erhob um ihm die Form von Magie zu nennen in der er unterwiesen werden möchte. Genau wie von dem Brillenträger erwartet hatte sich der junge Mann für die Form der Künste entschieden, mit der er bereits Erfahrungen gemacht hatte. Diese Wahl konnte Kanno nur zu gut nachvollziehen, es war eine weise Entscheidung seines Schülers, den er für ihn nun darstellte. Der Putzteufel würde es nicht leicht haben unter der Aufsicht des behelligten Magiers sein Studium in der Kunst der Magie zu erlernen, denn Kanno setzte viel Vertrauen in seine Schüler. Wenn eine Person zu ihm kam und ihn um die Unterweisung darum bat, die Kräfte der Natur zur beeinflussen und diese für sich zu beanspruchen, so wurden hohe Erwartungen in diese Person gesetzt. Während der weise Magier noch immer die Schriften eines Elfenmagiers untersuchte und sich währenddessen auch noch mit der Persönlichkeit des Butlers beschäftigte, wirkte er etwas abwesend, jedoch forderte nun auch die Stimme des Blauhaarigen seine Aufmerksamkeit und so erhob der alte Magier seinen Blick von dem Buch und sah den Magierlehrling an. Dieser sprach gerade über das Wesen der Wassermagier, welches er erstaunlich treffend für einen Laien auf dem Gebiet schilderte. Aber dennoch wusste der Magister dass dieser nicht die ganze Wahrheit der Magie durchblickte, seine Sicht war eingeschränkt und fokussiert auf die Dinge die er kannte. Er würde lernen müssen, jedes einzelne Detail wahrzunehmen, die Magie in ihre Einzelteile zu zerpflücken denn nur wenn er jedes noch so winzige Bestandteil in Augenschein nahm, konnte er das wahre und unergründliche Wesen der Magie beherrschen. Der Butler würde lernen müssen zu sehen, jenes zu erkennen was für ihn selbstverständlich war. Mittlerweile stand der junge Mann vor dem alten Möbelstück an dem sich der Magier niedergelassen hatte. "Du hast die Wassermagie relativ gut beschrieben und dein Wesen scheinst du ja auch einigermaßen einschätzen zu können" Die Stimme des weißhaarigen Magiers klang strapaziert und schwach, welcher sich daraufhin räusperte. "Aber dennoch musst du noch viel über die wahre Seite der Kräfte lernen, welche uns ermöglicht Magie zu wirken", fuhr Kanno fort. "Zudem spielt es eine große Rolle, das du dich selbst kennst, dich unter Kontrolle hast und dein eigenes Wesen kennst, nur dann gelingt es dir die Magie so zu beherrschen wie du es wünschst. Aber genug von dem Schwall unbedeutender Worte, schließlich bist du nicht hergekommen um mit mir über Belanglosigkeiten des vergangenen Jahrhunderts zu philosophieren" Dem Magister entglitt ein kurzes Lachen, welches ein wenig einem Husten glich. Mühsam stützte der Brillenträger sich an dem kastanienbraunen Möbelstück, welches mit etlichen Schnörkeln verziert war die in das Holz eingearbeitet wurden. Nachdem er mithilfe seines Stockes seinen Stand fixiert hatte schlug Kanno voller Ruhe das Buch zu und brachte es zu seinem Platz zurück. Kein Wunder das ihm der Überblick verloren gegangen war und die Unordnung überhand gewonnen hatte bevor der junge Butler aufgetaucht war. Eine Vielzahl an Magiebüchern war neben dem besagten Buch zu finden und sie alle enthielten eine Vielzahl an Zaubersprüchen. Nun da der Magister sein Buch mit aller Ruhe verstaut hatte wies er Vishnal, welcher eine merklich angespannte Pose eingenommen hatte, mit einem Winken der Hand an sich zu ihm zu stellen. "Dann lass uns direkt beginnen", sagte der weise Magier mit einer gewissen Strenge in seinen Worten. Die nächsten Stunden brachte der Großmeister damit zu seinem Schüler die wahre Natur der magischen Fähigkeiten näher zu bringen und abzuwarten das er diese verstand. Die Stunden rauschten nur so an dem alten Mann vorbei und während des Vorgangs wurden Bücher aufgeschlagen, gemeinsam durchgelesen, verstanden und dann wieder zugeklappt. Dann hielt ein weiteres Buch her und die Inhalte wurden förmlich verschlungen, bis der Brillenträger das Gefühl hatte das der junge Mann Verstand, dass er der Magie und ihrem Wesen einen Schritt näher gekommen war. Zahlreiche Bücher lagen um Lehrer und Schüler verstreut und der Blauhaarige müsste nach dem Erlernen des Zaubers wohl wieder das ein oder andere Buch für ihn einordnen, danach würde er gehen können. "So da ich der Meinung bin das du nun verstehst was magische Künste für uns bedeuten kommen wir zu praktischen Teil", erläuterte der weißhaarige Mann. Er gehieß seinen Schüler zwei Eimer mit Wasser zu füllen und diese herzubringen. Nachdem der fleißige Butler seinem Geheiß nachgekommen war, wies Kanno ihn an beide Hände ins Wasser zu tauchen und diese darin zu lassen. Während Vishnal seine Hände ins Wasser tauchte murmelte der Großmagier einige für Außenstehende unverständliche Worte in seinen Bart, daraufhin begann sich die Oberfläche des Wassers zu bewegen und formte sich zu einer Miniaturmauer aus Wasser. Die Einsicht wie der Zauber zu wirken war, würde in jenem Moment den Körper seines Lehrlings durchströmen und in seinen Kopf gelangen, wie eine innere Eingebung. "Nimm die Hände nun aus dem Wasser, du bist so weit, der Zauber wird für dich nun ausführbar sein.", er fuhr mit gewohnter Ruhe fort. "Was ich dir beigebracht habe dient zum Schutz deiner selbst oder der Menschen die wir etwas bedeuten, wenn du diesen Zauber wirkst wird sich eine Wasserwand vor dir auftun und dich vor den Angriffen deines Gegners schützen, aber bedenke das du ihn nicht ewig aufrecht erhalten kannst, je heftiger die Angriffe deines Feindes sind desto schwerer ist er zu erhalten. Genieße den Zauber also mit Vorsicht denn er garantiert keinen ewigwährenden Schutz", erwähnte der Kanno mahnend. "Versuche dein Glück nun selbst und wenn du ihn erfolgreich ausgeführt hast sei so gut und räume die Bücher noch weg, meine müden Knochen erschweren mir die Arbeit", mit diesen Worten übergab er an seinen Schüler und betrachtete diesen mit Interesse.  




  • Kanno wurde es ernst. Natürlich, der Magister nahm alles ernst, erst Recht wenn es um die Magie als solche ging, doch Vishnal wurde nun bewusst, das es dem alten Mann nun auch mit ihm ernst wurde und das erfüllte ihn mit unglaublichen Stolz. Gleichzeitig spürte er bereits die Verantwortung, die nun drohte auf ihn überzugehen und der Butler schwor sich diese nach bestem Wissen und Gewissen zu tragen. Er nickte, als Kanno die Worte an ihn richtete, selbstverständlich würde er noch viel zu lernen haben, dies stand außer Frage. Doch war der Mann gewillt dies mit Eifer zu tun. Und Eifer würde er bald schon zeigen müssen, als der Großmagister ihn zu den Büchern führte, die stundenlang studiert und verstanden werden mussten. Vishnal wappnete sich innerlich, das würde ein ganzes Stück Arbeit werden, anders als die, welche er sonst verrichtete oder heute schon lange verrichtet hatte. Hier ging es um Magie. Es dauerte tatsächlich einen Moment, bis der Butler registrierte, dass nun der praktische Teil begann. Uff. Der junge Mann war längst fix und fertig, doch verbergte er dies geschickt. Gleichzeitig war er seltsam aufgeregt, ein Gefühl das er von sich selbst nicht kannte. Freudige Erwartung. Ja, das beschrieb es am besten. Interessant. Folgsam tat Vishnal was von ihm verlangt wurde und schleppte zwei Eimer Wasser an, nur um diese dann einzutauchen. Seinem Gesicht war die Verwunderung sicherlich anzusehen, doch würde es ihm im Traum nicht einfallen seinen Meister in irgendeiner Weise in Frage zu stellen. Das stand ihm nicht zu. Seine Hände wurden taub vor Kälte, als Kanno anfing zu sprechen. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihm auf, war dies.. Energie? Unbeschreiblich und so komplett anders als die Erlernung seines ersten Zaubers die unter menschenunwürdigen Zuständen stattgefunden hatte. Nein, besser nicht daran denken, nicht jetzt - es spielte keine Rolle mehr. Er war jetzt ein richtiger Schüler und würde die ihm neu zugetragene Aufgabe mit entsprechender Verantwortung wahrnehmen und ausführen. Etwas zögerlich nahm Vishnal nach Kanno's Geheiß die Hände aus dem eiskalten Wasser und betrachtete diese erstaunt. Es waren immer noch seine Hände, doch tief in ihm spürte er neues Wissen in sich eingraviert. Ruhig und bedächtig stand der Butler auf, seine tauben Knie nichtmal bemerkend. Zum Schutz... Das war perfekt. Vishnal lauschte den Worten seines weisen Meisters mit Sorgfalt und speicherte diese ab. Er schluckte. Jetzt ging es an die praktische Übung. Vishnal stellte sich vor die Eimer mit Wasser und atmete tief durch, ehe er sich auf das Wasser konzentrierte und den Befehl gab. Die Anstrengung des neuen Zaubers trieb ihn den Schweiß auf die Stirn, doch das Gefühl als solches war nicht unähnlich wie dem, wenn er die Wasserbombe ausführte. Dennoch war die Wand die er erschuf dünn und schief und würde so wohl nicht allzuvielen Zaubern standhalten. Er schluckte und senkte sie langsam um das Wasser nicht zu verspritzen. "Verzeiht Meister, für heute bin ich zu erschöpft und ich möchte vermeiden aus Unachtsamkeit Eure Bibliothek zu überschwemmen." Wobei der alte Magier dies sicherlich schnell ohne Mühen verhindern könnte. Vishnal fühlte sich jedoch völlig erledigt, erst die Putzerei, dann das Studium, schlussendlich der tatsächliche Zauber - die Dinge hatten ihn tatsächlich geschafft, das musste er eingestehen. Er hoffte sehr, daher auf Verständnis bei dem Magier zu treffen, doch wollte er seine Magie mit Bedacht einsetzen und diese üben, sofern er wieder bei Kräften war und Zeit fand. "Ich werde die Bücher noch aufräumen..", murmelte er, nahm diese und stellte sie in die korrekten Regale zurück. Das Wasser schüttete er ebenfalls aus und räumte die Eimer weg. Das Runenarchiv sah tatsächlich unerwartet ordentlich aus, sie hatten heute einiges geschafft, Vishnal war selbst erstaunt über diesen Zustand. "Ich werde mich nun zurückziehen und danke Euch vielmals für Eure Geduld, Eure Lernstunde und Eure Bereitschaft Euer Wissen mit mir zu teilen." Er verbeugte sich höflich um seinem Dank entsprechend Ausdruck zu verleihen. "Ich schwöre ich werde Euch nicht enttäuschen!" Mit diesen Worten verließ er langsam das Runenarchiv und betrat die kühle Nacht, die längst hereingebrochen war.


    » Geht.

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    Es war bereits Abend als Cinnamon im Runenarchiv ankam. Wie viele Nächte hatte sie jetzt durchgemacht? War es nur eine gewesen? Tatsächlich, als sie ihr zu Hause zuletzt verlassen hatte, war sie nichtsahnend mit ihrer Angel losgezogen, ehe sie bei der Farm von Colette aufgegabelt wurde. Und einer guten Bäckerin wiedersteht man nicht so einfach. Das kleine Mädchen hatte es aber im Endeffekt faustdick hinter den Ohren gehabt und sie unter einem billigen Vorwand (der aus Keksen und den Traum von Urzeit-Fischen bestand) in die Lacus-Grotte geführt. Unterwegs hatten sie dann auch noch Persia aufgegabelt. Gut, das Arsenal wurde nicht umsonst als Monsterareal abgestempelt, immerhin waren die Mädchen dort lebend wieder rausgekommen. Blöderweise hatte Colette es sich in den Kopf gesetzt gehabt sie in die Klinik zu schleppen, wofür sie eigentlich gar keine Nerven hatte. Ihre Wunde hatte sie seither auch nicht näher beachtet. Danach hatte sie eigentlich bereits ins Runenarchiv zurückkehren wollen, allerdings quälte sie der Hunger und wenn der Gasthof schon auf dem Weg lag.. naja dank ihrer liebreizenden kleinen Schwester, die jetzt seltsamerweise sauer auf sie war, hatte sie immer noch nichts im Magen, aber.. das ließ sich auch.. genauso gut.. morgen nachholen.
    Auf dem Weg in ihr Zimmer stolperte der Rotschopf über drei Bücherhaufen von Kanno (der sich zu ihrem Glück außerhalb ihrer Reichweite befand). Beim Wegpennen dachte sie noch, dass es vielleicht nicht blöd wäre sich eine Waffe zuzulegen (denn das mit der Magie... lassen wir mal dahingestellt...).


    Cinnamon schlief drei Tage durch, ehe sie das Runenarchiv wieder verließ.


    ► Die Schmiede


  • ~Etwas verdutzt wurde der Dunkelhaarige von Cinnamon an der Hand durch die Gegend gezogen, bis die beiden schließlich vor einem Gebäude stehen blieben und Gaius mit einem Mal noch desorientierter wirkte, als zuvor.
    Erst als sie aufhörten sich hastig zu bewegen, stand ihm im übrigen auch plötzlich wieder die Möglichkeit offen, das Geld, welches ihm soeben überreicht wurde, in seiner Hosentasche zu verstauen. Um ehrlich zu sein, war es sogar ein wenig knifflig gewesen, die Goldstücke unterwegs nicht zu verlieren, andererseits war der Versuch, während des Weges und des ganzen Gewackels ein paar den Münzen dennoch in seine Kleidung zu befördern, recht unterhaltsam gewesen. Tatsächlich hatte er auch zehn von ihnen treffen und einem, in einem vorbeigezogenen Busch verlorenem, nachtrauern können. Nachdem dem Grauhaarigen genug Zeit blieb, einmal tief auszuatmen, musterte er das nicht gerade spektakulär wirkende Haus vor ihm und sah dann wieder zum Zimtmädchen hinüber. Waren sie angekommen? Machten sie eine Pause? Hatte sie sich im Weg geirrt? Fragen über Fragen. Zwar hing auf dem Gemäuer ein Schild über der Eingangstür, jedoch .. das altbekannte Problem. Er hatte keine Ahnung, was auf diesem stand. Aber das war nicht sein Problem - zumindest nicht gerade, da er just in diesem Moment realisierte, dass er der Anglerin noch eine Antwort schuldig war. "Natürlich kann ich das. Obwohl ich ich es wohl weniger praktisch machen könnte, als theoretisch.. Ich kann dir zum Beispiel verschiedene Techniken demonstrieren und dir erklären, wie genau du in welcher Situation am Besten handeln solltest. Aber falls du etwas durch einen Kampf oder etwas in der Art lernen möchtest, dann muss ich dich leider enttäuschen." Er zuckte einmal mit den Schultern und musterte das Mädchen wieder etwas mehr als zu vor, nachdenklich. Dann fiel ihm erneut etwas auf und er wirkte für einen Moment überrascht. "Oh. Wofür willst du die Waffe überhaupt speziell benutzen? Du wirkst nämlich gerade irgendwie, als ob du ein wenig Vorfreude auf etwas hättest.~" Gaius setzte ein Grinsen auf öffnete dann, ohne groß darüber nachzudenken, die Tür die ins Runenarchiv führte, eine Tatsache, von der er noch immer nichts wusste, bis er schließlich zusammen mit den Dunkelhaarigen im großen Eingangsraum stand und mit großen Augen die Massen an Büchern begutachtete. "Woah..", murmelte er, wobei er diesem Kommentar etwas hinzufügen wollte, allerdings nicht wirklich wusste was, außer vielleicht noch ein weiteres 'Woah'. Er ließ seinen Blick durch den gigantisches Raum schweifen. "Wem gehören all diese Bücher überhaupt..?"


  • Cinnamon zählte nicht unbedingt zu den einfühlsamsten Menschen, doch selbst sie bemerkte das zögerliche Staunen, dass von dem Zwerg ausging. Hups, hatte sie einen zu schnellen Schritt eingeschlagen? "Sind da.", fügte sie daher vorsichtshalber hinzu und sah den Schmied abwartend an. Gaius' schien sich ihrem Anliegen nach Ankunft ebenfalls nochmals erinnert zu haben und sie ließ seine Antwort erstmal wirken. Im Grunde schien es einleuchtend, die Theorie vor der Praxis durchzunehmen, doch wenn die Theorie auf den praktischen Erfahrungen aufbaute, wäre das nicht so hilfreich wie erhofft. "Ich komme gern darauf zurück.", erwiderte sie daher offen, "Und ja, war das so.. mh, offensichtlich?" Der Rotschopf rückte seine Brille zurecht und sah den jungen Mann durch ihre Gläser heraus an (die an dieser Stelle mal wieder geputzt gehören). "Fische.", brachte sie dann auf den Punkt und versuchte nicht dabei nicht allzu verliebt zu klingen. "Ich will die Fische in den Arealen erforschen." (und verzehren). "Also müsste ich lernen wie man sich am Wasser verteidigt. Magie wäre hier sicherlich vorteilhafter, aber..." Sie vervollständigte den Satz nicht und folgte dem Schmied stattdessen in ihr zu Hause. Seine Reaktion ließ sie Lächeln, vermutlich hatte sie genauso verdattert dreingeblickt als sie die Schmiede betreten hatte. Ziemlich blöde eben. Das Mädchen war versucht, sich in die Lage des Zwerges hineinzuversetzen, wie hatte sie reagiert als sie das Runenarchiv zum ersten mal in all seiner Pracht erblickt hatte? Als Kind hatte das Zimtmädchen dort immerhin nicht gewohnt, sondern zusammen mit ihrer Schwester bei ihren Eltern, bis diese.. verunglückten und Kanno sie aufgenommen hatte. Dem alten Mann war immer schon anzusehen gewesen, dass Kinder die laut waren und quengelten in seinen heiligen Stätten eher weniger was zu suchen hatten, weswegen sie die Bibliothek als Hosenscheißer nie gesehen hatte und wenn sie Kanno mal besucht hatte, hatte sie sich hinten reingeschlichten. Bücher! Was hatte sie damals Bücher interessiert? Nichtsdestotrotz.. auch sie blieb der Mund damals offen stehen, als sie die Haupthalle des Archives zum ersten mal betreten hatte. So viel überflüssiges Wissen auf einem Fleck! Cinna erinnerte sich daran, wie sich Candy ängstlich an sie geklammert hatte, es war sowieso ein Wunder gewesen, dass das Archiv bei dem Angriff damals so gut weggekommen war, Kanno hatte es gut verteidigt. Nur um deine Tochter und deren Mann zu beschützen hatte es nicht mehr ausgereicht.. Sie folgte Gaius abwesend, während sie ihren Erinnerungen nachhing, auf seine Frage antwortete sie daher nur mit Verzögerung, aber da das in anderen Situationen auch häufig der Fall war, sollte das keinen verwundern. "Der Stadt.", belehrte sie ihn beiläufig, "Wobei mein Großvater sie hütet als wären sie seine eigenen Kinder." Es würde den Rotschopf nicht verwundern wenn er die Bücher alle in den Arm nehmen und schaukeln würde wie ein Baby. Die bildliche Vorstellung die sich daraufhin in ihrem Kopf abspielte brachte sie unbewusst zum Kichern. "Ah, warum genau wolltest du eigentlich her? Auch Magie?", erkundigte sie sich interessiert, sollte etwas anderes als Magie der Grund sein wäre sie tatsächlich überrascht, denn das traf auf 90% der Besucher zu die herkamen. Das Überbleibsel - so hörte man - las wirklich gern.


  • Gaius zuckte einen Moment lang entschuldigend mit den Schultern, während seine Arme auf Brusthöhe angehoben waren ( weißt du wa sich meine.. so .. WTF CANT EPXPLAIN SRY): "Ein wenig. Vielleicht habe ich aber auch einfach einen guten Riecher bei sowas." Neugierig lauschte er den Worten der Rothaarigen, wobei ihre Erklärung ihn zunächst einmal verdutzt auf ihr Gesicht blicken ließ. "..Fische?", wiederholte er, nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. "Fische..", erneut benutzte er dieselben Laute, wie auch das Mädchen zuvor es getan hatte, diesmal klang jedoch etwas nachdenkliches in diesen mit. Dann blickte er einmal kurz zur Waffe der Brillenträgerin hinunten, dann wieder auf den Menschen selbst. "Das klingt.. verdammt gut!", entkam es ihm letzendlich, mit einem breitem Lächeln im Gesicht, welches vor kindlicher Vorfreude nur so strahlte. "Darf ich dich vielleicht einmal begleiten? Ich würde zugerne sehen, wie du das anstellst und dich beraten kann ich dabei sicher auch viel besser!" Wahrshceinlich kam der Grauhaarige ein wenig zu begeistert rüber. Inzwischen konnte man bereits erwägen, dass die gesammte Aktion seine Idee gewesen und er versessen darauf war, sie in die Tat zu setzen. Natürlich fiel ihm erst auf, was an seinem Vorschlag nicht stimmte, nachdem er diesen ausgesprochen hatte. Fische. Tiere. Monster. Blut. Kämpfe? Er wollte dabei helfen, Fische zu fangen? Wie denn, von einer Ecke zwanzig Meter weiter weg?! Wenn Cinnamon jetzt bloß ablehnen würde, dann müsste er sich nichts einfallen lassen, um aus dem Ungeschick wieder heraus zu kommen. Bei diesem Thema gehörte seine ehrliche Ader nunmal in einen Käfig gesperrt. Doch ihm blieb sowieso wenig Zeit, darüber nachzudenken, da er in seinem Enthusiasmus erneut eine ihrer Fragen ignoriert hatte, bevor er drauf los geplappert hatte. Warte. Außerdem realisierte er just in jenem Moment, die genaue Bedeutung ihrer Worte. Hatte sie gerade gefragt, ob er der Magie wegen hier war? "...Wie bitte?", hauchte er deshalb nur, der Ernormität vollkommener Verblüfftheit entblößt, bevor er erst einmal schnell schlucken musste, um nicht wie der letzte Vollidiot eine Sabberspur zu hinterlassen. "Du.. du meinst.. man kann hier .. M-Magie.. lernen?" Er schüttelte rasch den Kopf, den er war mit einem mal so nervös, dass er nur in Brocken sprechen konnte, weshalb er versuchte, die unliebe Emotion abzuschütteln, was ihm im Übrigen relativ gut gelang. "Das.. wusste ich nicht.", gab er zu, diesmal mit einem schiefen Grinsen im Gesicht, ein wenig peinlich berührt, obwohl es ihm nicht einmal etwas ausgemacht hätte, wenn man ihn für den Dorftrottel höchstpersönlich halten würde, "Ich dachte eigentlich nur, wenn ich in der Schmiede sowieso von einem wütenden Zentauren erwartet werde, könnte ich gleich an dem Ort vorbeischauen, an dem eine Fr-", er hielt inne, war sich nicht sicher, ob er Tori als eine Fruendin bezeichnen konnte. Wäre dies nicht ein wenig anmaßend gewesen? Immerhin hatten sie sich nur einmal kurz gesehen und dies gab ihm mit Sicherheit nicht das Recht, solche Behauptungen von sich zu geben, vorallem nicht, wenn die Person vor ihm die Bezopfte kennen könnte. "..Bekannte meinte, sie wolle mir bei meinen literarischen Defiziten helfen.", korrigierte er schließlich, während er sich mit einem leises Lachen am Nacken rieb, dann jedoch erwartungsvoll mit seinem Auge in die der Hutträgerin blickte. "Ah. Was muss ich machen?" Wäre ja auch verflucht hirnrissig gewesen, die Chance auf Magie nicht zu nutzen.


  • Cinnamon war leicht überrascht, das Gaius tatsächlich... Begeisterung an ihrem Hobby zeigte? Das war neu. Meisten waren die Leute davon eher gelangweilt oder hatten sowieso besseres zu tun. Besseres. Ahahaha. Was gab es Besseres als Fische? "..Gern.", erwiderte sie daher und es zeigte sich sogar ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. "Begleitung ist was Schönes.", fügte sie murmelnd hinzu, ehe sie geduldig abwartete bis Gaius aus dem Staunen wieder rauskam. Seine Aussage verwunderte sie dann doch etwas, war es nicht allgemein bekannt das ihr Großvater dafür berüchtigt war die Leute davonzujagen, die sich seiner nicht würdig erwiesen? Andernseits.. der Zwerg war nicht in Trampoli aufgewachsen sondern aus.. wie hieß der Ort noch.. Angola.. Alvurus.. wie auch immer, er war jedenfalls ein Flüchtling. Ehemaliger Flüchtling. Wie lange war das eigentlich schon wieder her? "Ja, sofern du dich meinem Opa stellen willst, hast du theoretisch die Möglichkeit einen Lehrstunde zu erhalten.", erklärte sie und hörte danach weiter zu. Literarische Defizite? Das klang.. kompliziert. Und es klang als müsste man dabei viel lesen. Ob er sich tatsächlich durch Bücher wälzen und sich unnützes Wissen aneignen wollte? Das kam... unerwartet. Oooooder... vielleicht ging es hierbei ja um mehr? Was die zwischenmenschlichen Beziehungen betraf selbstverständlich. Sie grinste in sich hinein. Naja, vielleicht intepretierte sie auch zu viel oder zu wenig im Grunde ging es sie ja auch nichts an, sofern sie nicht auf einmal aushelfen musste. Literarische Defizite.. das klang nämlich nicht so nach ihr (und es klang vor allem nicht sonderlich aufregend). "Dann viel Glück dabei. Wobei.. gerade ist es recht ruhig im Archiv, nicht?", bemerkte sie und sah sich um, das Oberhaupt fehlte ebenfalls - ob ihr Opa mal für kleine Magiermeister war? "Wie, was, machen?" Okay, jetzt hatte sie offiziell die Angelschnur verloren.


  • Ohje. Sie hatte tatsächlich zugestimmt. Freute sich allem Anschein nach sogar ein wenig über die Begebenheit, dass er sich für ihre Aktionen interessiert hatte. Jetzt war es definitiv zu spät um sich, möglichst geschickt, was sowieso bloß in einem kläglichen Versuch enden würde, herauszureden. Selbst, wenn er sich jeden Lebenstag etwas anderes einredete und sich ständig in seiner Schmiede verkroch - er wollte raus. Ich meine, er wollte selbstverständlich nicht raus!! Aber.. so oft wie er ohne nachzudenken Vorschläge von sich gab, die darauf hinwiesen oder dazu führten, dass er doch seine Heimat verlassen musste - ja, da konnte man schließen, dass er unterbewusst zumindest unbedingt die Welt erkunden wollte. Neue Menschen treffen. Urgh. So ein Unterbwusstsein war schon 'ne dumme Sache. Gaius blickte auf, als er das Wort Opa hörte. Wie bitte? Ihr Großvater unterrichtete Magie? Hieß das, Cinna selbst war ebenfalls eine begnadete Magierin? Gaius schüttelte innerlich den Kopf. Halt. Warte. Das war eine naive, oberflächliche Schlussfolgerung. Hatte er neben der Tatsache, dass er sich Zuhause verkriechen wollte, auch vergessen, niemals voreilig zu urteilen, zumindest nicht, was Interessen und Charakter von Menschen anging? Wie kam er überhaupt darauf, eben jenes zu tun, immerhin hatte er dies bisher noch nie getan? Konnte man sein Unterbewusstsein eigentlich schlagen? Irgendwie schien es gerade nicht richtig zu funktionieren oder zumindest nicht so, wie es sollte!! "Was ist mit dir? Hast du dir auch ein paar Zauber von ihm beibringen lassen? Ich kann mir vorstellen, dass er es seinen Verwandten umso schwerer machen würde, wenn du schon sagst, ich sollte mich ihm stellen." Der Einäugige grinste leicht und blickte sich dann im Raum um, da nach seinen Worten die zuvor erwähnte Stille einkehrte. Er schmunzelte und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht ist heute ja irgendein besonderer Tag, von dem wir beide nichts wissen? Und irgendwo im Dorf findet ein Tomaten-schmeiß-Festival oder so statt, das wir armen Kinder verpassen. Oder dein Großvater wartet nur auf den richtigen Moment um uns unvorbereitet zu erwischen und das Fürchten zu lehrer.. so würde es Leo zumindest tun." Er schauderte, wobei er diese Aktion nur halbherzig ernst meinte. "Ah. Ich meinte.. was ich tun muss, um mich, wie sage ich's am Besten.. 'deinem Opa zu stellen'? Muss ich irgendetwas besonderes sagen? Machen? Schuhe durch die Gegend werfen und hoffen, dass ich ihn treffe? Ich hab' leider im Moment nämlich nur zwei davon.. Sollte ich übrigens Angst haben? Ich meine, du lässt es so klingen, als müsste ich gegen einen Drachen oder etwas in der Art kämpfen.. vielleicht sollte ich vorher zur Sicherheit noch ein paar Waffen mitbringen! Ah warte, die würden mir ja sowieso nichts bringen." Ob die Rothaarige vollständig folgen konnte? Natürlich übertrieb Gaius es ein wenig - das war seine Art. Aber es gab auch Menschen, deren jedes gesprochene Wort für Bar genommen werden musste und wer weiß, vielleicht hielt sie ihn ja für eine eben solche Person?


    (Schnowüüü-lein, u can appear soon? °-°)


  • Gemächlich rührte der Weißhaarige in seiner frischgebrühten Tasse. In der Tasse entstand ein kleiner Strudel, welchen der Brillenträger gerade gedankenverloren musterte als er die gewaltige Tür des Archivs in ihr Schloss fallen hörte. Er lies sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und nahm den ersten Schluck Tee. Der Alte stutzte. Er war noch viel zu heiß und musste wohl noch ein Weilchen ruhen bevor er genießbar und trinkfertig war. Ärgerlich, wo Kanno doch umbedingt nun schon in den Genuss von Tee kommen wollte. Der Magier zuckte mit den Schultern und stellte die Tasse auf die Ablagefläche. Geduld ist ja bekanntlich eine Tugend. Die weibliche Stimme, welche durch das Archiv hallte kam dem Bärtigen durchaus bekannt vor und ein wissendes Grinsen schlich sich auf die Lippen des alten Mannes. Wenn das mal nicht seine Enkelin Cinnamon war. Trauriger Weise glaubte Kanno schon, dass er so ziemlich alle anderen Einwohner der Stadt öfter zu Gesicht bekam als sein eigen Fleisch und Blut. Kopfschüttelnd und mit seinem alten Holzstock in der Hand spazierte der Mann aus seinen kleinen aber bescheidenen Kämmerlein. Da sie definitiv in männlicher Begleitung war, war dem Magier schon im Vorhinein klar, dass der Rotschopf nicht hier war um in seine Fußstapfen zu treten aber das kleine Fünkchen Hoffnung in dem Alten war noch nicht vollständig erloschen. Ab und an flackerte es noch auf aber es war sehr schwach. Die Jahre hatten es müde werden lassen. langsamen Schrittes durchquerte kanno das Archiv. Er rückte seine Brille zurecht um die Neuankömmlinge besser sehen zu können. Cinnamons Begleitung war ein dunkelhaariger, junger Mann. Der Weißhaarige kannte seinen Namen nicht aber die Beschreibung passte definitv auf den unnützen Bengel, von dem Leo ihm immer wieder berichtete. Selbstverständlich wusste der Brillenträger, dass Leo ein Hitzkopf war und gerne überspitzte Kommentare formulierte aber das hinderte kanno nicht daran, sich nach Feierabend mit ihm auf einen oder zwei Drinks zu treffen. Ihn konnt er auch seine Enttäuschung bezüglich Cinnamon anvertrauen und wurde deeswegen keineswegs verurteilt.
    Jedes einzelne Wort, welches die Lippen der beiden Jungspunde verlies, hallte im Runenarchiv. Ob Kanno wollte oder nicht, er hätte ohnehin jedes Wort, welches die Beiden wechselten vernommen. Das Runenarchiv war nun mal kein Ort an dem man sich Geheimnisse anvertrauen konnte, es sei denn man wollte, dass besagte Geheimnisse an die Öffentlichkeit getragen werden. Dies würde allerdings daszu führen, dass ihr Status als Geheimnis verloren gehen und sie zu Gerüchten werden würden. Als er unweit vor den beiden Jüngeren zum Stehen kam, räusperte Kanno sich um auch die Aufmerksamkeit des Unbekannten zu erlangen. Als dieser sich schließlich umdrehte begann der Brillenträger zu sprechen. "Vielleicht solltest du damit beginnen, dich in einer angemessenen Lautstärke zu unterhalten." Tadelnd hob Kanno eine seiner buschigen Augenbrauen an und blickte ihn streng an. "Ich bevorzuge es außerdem nicht von geworfenen Schuhen attackiert zu werden." Kanno stützte sich bequem auf seinem Stock ab und blickte durch seine dicken Brillengläser. "Außerdem wird dir meine gute Enkelin nicht weiterhelfen können, da sie ein magieloses Leben bevorzugt." Sein Blick richtete sich nun auf den Rotschopf, welcher bisher geschwiegen hatte. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde ihr Schweigen nicht lange andauern, da sie es zu lieben schien sich gegen ihren alten, gebrechlichen Großvater aufzulehnen. Das war nicht gut für seine Neven. nach einem Treffen mit ihr musste er immer einen beruhigenden Tee trinken um wieder runter zu kommen. Dabei wünschte er sich Nichts sehnlicher als ein friedliches Familienleben.


  • Ahahaha. Da war sie wieder dieser süße unschuldige Frage, was sie selbstverständlich für Zauber hätte können sollen nach der Ansicht aller - und sicherlich ganz besondres der ihres eigenen Großvaters. Ah, nein, Trotz war das nicht, nie und nimmer! Ahaha... jaaah. Doch Cinnamon musste sich gar nicht anstrengend und antworten, Gaius tat seinem eigenen Wortschwall zur genüge und sie musste nichts weiter tun als aufmerksam zuhören - perfekt! Das Leo einem das Fürchten lehren konnte, davon hatte sie sich ja bereits überzeugen können (na hoffentlich durfte sie den Speer trotzdem behalten! Immerhin.. hey, sie hatte dafür bezahlt ja? Hart erarbeitetes Fischergeld!) Oh Moment, der Zwerg war schon wieder beim nächsten Thema! Schuhe, Drachen.. Drachen? Bei dem Gedanken daran wie Großväterchen als Drache aussehen mochte, musste das Zimtmädchen unweigerlich kichern. Oh Himmel, hoffentlich hatte das niemand sonst vernommen! Am besten einfach drüberreden, genau. »Ich denke die Bezeichnung Drache wäre dann doch etwas übertrieben.«, fand sie ehrlich und sparte sich hinzuzufügen, dass Waffen bei Kanno nicht unbedingt Anklang fanden - zumindest nicht in der Nähe seiner heiligen Bücher. Oh, wie gut das sie ihren Speer noch in der Hand hielt! Just in diesem Moment erreichte ein altbekanntes Räuspern ihre Ohren. Erwischt!, dachte sie sich insgeheim, ehe die beiden Jungspunde sich zu dem Greis umdrehten. Auch wenn es nicht den Anschein hatte - nach außen hin schon gar nicht - Cinnamon schätzte ihren Großvater sehr. "Gran!", rief sie aus. Oh Moment, Rufe im Archiv? Nicht gut. Sie war ausnahmsweise ja auch nicht hergekommen ihren Vorfahren unnötig zu reizen (das sollte Kanno ruhig mal zu schätzen wissen!) "Du hast das vollkommen falsch verstanden! Ich bevorzuge das magielose Leben nicht, ich.. äh.. nun, habe keine Zeit für intensive Studien zwischen all dem Staub.", platzte es ihr heraus. Uuh... Zurückhaltung Cinnamon! Als Kind war es ihr kein Problem gewesen ihren Opa nach Lust und Laune aufzuziehen, allerdings wurde nicht nur sie offenkundig älter sondern auch im Gesicht des Magiermeisters waren von Jahr zu Jahr mehr Falten zu sehen (von denen sie sicherlich einige zu verantworten hatte, das mochte sie nicht ausschließen. Ein.. oder zwei..) Dennoch - nicht das sie sich das jemals eingestehen würde - sorgte sie sich bisweilen um den alten Mann, denn.. nun.. er war alt! "Und, wie läuft das Leben in der Vergangenheit so?", erkundigte sie sich beiläufig um nicht auf schwere Gedanken zu kommen, denn diese erschwerten immer auch ihr Gemüt und wenn es mal so war, zog sie das tagelang runter. Schlimm genug das sie sich kürzlich erst mit ihrem Schwesterchen gestritten hatte..


  • Gaius war noch damit beschäftigt sich mental durch all die vielen Bücherregale zu wühlen, als ihm ein plötzliches Räuspern zum Aufschrecken brachte und der Dunkelhaarige sich als Kurzschlußreaktion zur besagter Stimme umdrehte, was seine Überraschung jedoch in keinster Weise linderte. Kanno? Das war also der Magiermeister der Stadt? Und er.. sagte ihm, er solle seinen Ton ändern? Wie bitte, was? Gaius war irritiert, konfus, fühlte sich für einen Moment völlig Fehl am Platz. Dennoch schlug er sich reflexartig die eine Hand vor den Mund und als der ältere Herr ihn auf seinen Schuhkommentar aufmerksam machte, konnte er einfach nicht anders, als vor Scham rot im Gesicht zu werden. Konnte er vielleicht einmal nicht mit einem verdammt schlechten ersten Eindruck anfangen? Tori fast von einem Minotaurus gefressen werden lassen, James nicht dabei helfen können, seinen Finger zu behalten, seinen Meister im genervten Halbschlaf vor den Augen der Rothaarigen mit einem Schuh bewerfen, von Kanno bei einem möglicherweise falsch zu verstehenden Scherz erwischt werden - oh man. Der Einäugige holte tief Luft, senkte seine Stimme, sowie seine Hand und murmelte ein leises: "'Tschuldigung..", bevor er erneut, vollkommen aus der Bahn geworfen, zwischen den beiden Familienmitgliedern hin und her starrte. Einerseits hatte er das Gefühl, etwas zu ihren Worten hinzufügen zu müssen, andererseits war er sich jedoch auch verdammt sicher, dass Meinungen Aussenstehender herzlich unwillkommen waren. Vorallem, weil es der Allgemeinheit nicht sonderlich lieb gewonnen war, von Unwissenden belehrt zu werden. Wobei Belehrung es nicht ganz traf. Im Endeffekt wäre es bloß eine unbedeutende Aussage, eines für diese Familie bedeutungslosen Mannes, die er auszusprechen in Erwägung zog. Wen man es so ausdrückte, klang das Ganze irgendwie deprimierend. Der Grauhaarige seufzte und suchte einen Augenblick lang nach einem Stuhl, auf den er sich möglicherweise hätte setzen können, doch, zu seinem Missmut, keine Spur davon. Oder zumindest keiner in Sichtweite, der nicht den Eindruck vermittelte, durch ein paar Gramm Gewicht in sich zu klappen. "Aneinander vorbei reden ist gewiss schon eine Gabe..", murmelte er dann, vielleicht sogar ein wenig kleinlaut, immerhin hatte er den Eindruck, dass bereits seine bloße Pläsenz 'anmaßend' schrie. Dann musste er jedoch kichern, bevor sein Blick sanfter wurde und seine Stimme ein wenig lauter, jedoch nicht zu laut, er wollte sich schließlich an die Regeln des Herren halten. "So werdet ihr sicher nie zu einer Übereinstimmung kommen." Er grinste kurz, wand sich dann jedoch zur Hutträgerin, kam ihr näher, legte eine Hand zur Muschelform um ihr Ohr und machte dann eine kurze Denkpause, bevor er hauchend, nur für sie hörbar, fortfuhr: "Du weißt schon, dass du mit Wasser-, Luft- und Erdmagie deine Fähigkeiten im Fischfang tausend mal verbessern kannst, oder? Ich meine.. es gibt Meereskreaturen an die du ansonsten nicht ran kommst, weil es einfach unmöglich wäre, eine so ernorm tiefe Meeresebene zu erreichen oder sie an die Oberfläche zu locken. Oder warte, halt, ich hab' absolut nicht bedacht, dass du vielleicht ein persönliches Problem mit Magie oder so haben könntest, wenn ich irgendetwas Dummes gesagt hab, vergiss es einfach wieder und tu so, als ob die gerade ein Licht aufgegangen wäre oder so, damit ich mich nicht vollkommen blamiere oder so, ja?" Schnell ließ er von den Dame ab und versuchte vollkommen ausgeglichen zu wirken, wobei er sich innerlich jedoch dafür verfluchte, doch nicht die Klappe gehalten zu haben. Vollidiot. Du hast so gut wie null Erfahrung, was Menschen angeht und trittst ausgerechnet vor dem Mann, auf den du angewiesen bist, wie der letzte Idiot auf. Außerdem kennt er Leo. Er denkt sicher sowieso den letzten Dreck von dir, immerhin glänzt der Alphaschmied ja nicht gerade mit unendlicher Menschenliebe. Er schüttelte kurz den Kopf und mustere dann den Weisen, versuchte dabei so entschloßen wie möglich zu wirken. Themenwechsel. Ja, Themenwechsel war gut. "Kanno, ich wollte Euch darum bitten, mich zum Magier auszubilden und mir .. meinen ersten Zauberspruch beizubringen.. wenn.. das .. machbar wäre?" Oh verdammt nochmal, Gaius!! Zwei Sekunden Entschlossenheit bevor du den Faden verlierst und nur noch einzelne Wörter rausbringst, ist aber sowas von eine beschissene Leistung!! Warum nicht gleich auch noch nach Kuchen und Tee fragen, oder nach einem Date, zumindest hast du genauso dämlich gefragt, wie es die antisozialen Teenager beim Letzteren immer machen!! Warte, ist das da ein Fenster? Oh mein Gott, du hast doch noch deinen Schmiedehammer an deinem Gürtel hängen, wenn es hart auf hart kommt, kannst du einfach das Fenster einschlagen und entkommen, auch wenn keine zwei Meter von dir entfernt eine Tür ist, aber hey, irgendwie hast du in deiner Panik auch vergessen, wie eine Tür funktioniert, nicht? Haha. Ja. Hast du. Haha. Haha .. ich glaub' mir wird schlecht.


  • Kanno hatte es nicht anders erwartet. Ungehalten rief seine Enkelin nach ihm, als er sich zu erkennen gab. Ein Stirnrunzeln und ein zaghaftes Kopfschütteln seitens des alten Magiers folgten. Cinnamon hatte sich wirklich kein Stück verändert. Sie war noch immer ein ungehaltenes Kind, auch wenn ihr Geburtsdatum vielleicht etwas anderes sagte. Ganz klar würde es sagen, dass die Brillenträgerin schon längst erwachsen war aber der Weißhaarige würde dies gewiss nicht akzeptieren. Es lag keinswegs daran, dass er sie gerne in einem wohlbehüteten Nestchen behalten wollen sondern vielmehr an ihrem alles andere als erwachsenengetreuen Auftreten. Ein Blick des Stochträgers genügte hoffentlich um seiner Enkelin erneut zu verdeutlichen, dass ihr Verhalten mehr als unangemessen war. Sie behauptete zwar immer felsenfest, dass sie ihn nicht mit Absicht zur Weißglut trieb aber es spielte keine Rolle ob es absichtlich oder unabsichtlich war. Die Tatsache war, dass Cinnamon dies zu jedem Zeitpunkt tat, an den sich der Alte zu erinnern vermochte. Dennoch lauschte er ihren folgenden Worten. Eher misstrauisch als interessiert. Er hatte ihre Ausreden schon ein oder zwei Mal zu oft gehört um ihnen Glauben schenken zu könne. Innerlich wünschte sich der alte Mann er könnte ihrer Aussage Glauben schenken aber es war ihm einfach nicht mehr möglich. Zu tief saß die Enttäuschung. Mit erhobener Augenbraue wartete der Brillenträger darauf, dass Cinnamon wieder verstummte. Ihre Anspielung auf die Unordnung im Runenarchiv ignorierte er da etwas in diesem Satz, den alten Mann wesentlich mehr zu schaffen machte. Ein knappes und definitiv wenig herzhaftes Lachen entfuhr Kanno. Ein Lachen, welches sogleich in einen Hustanfall überging. Glücklicherweise konnte der Weißhaarige ihn schnell wieder unter Kontrolle bringen, bevor er einen zu besorgniserregenden Eindruck erweckte. "Keine Zeit?!" , wiederholte der Magiermeister die Worte seiner Enkelin und achtete bei seiner Tonwahl genau darauf es möglichst ironisch klingen zu lassen. "Dies liegt vielleicht daran, dass du deine Zeit damit verschwendest in den Gewässern nach Fischen zu suchen." Er warf dem Rotschopf einen finsteren Blick zu. Selbstverständlich war es für den Familienzusammenhalt alles andere als förderlich wenn man sich jedes mal an den Kragen ging, wenn der Zufall es so haben wollte und sich die Wege kreuzten. Es war aber auch nicht förderlich seinen Frust für sich zu behalten und aus diesem Grund hatte sich der alte Mann dafür entschieden seiner flatterhaften Enkelin die Meinung zu sagen. Natürlich war dies nicht das erste Mal, dass die Beiden dieses Gespräch führten und mit großer Wahrscheinlichkeit würde es auch nicht das letzte Mal sein, wenn Gott es so wollte. "Fragen wie: Wie geht es dir oder wie läuft es so, wie die jungen Leute heutzutage scheinbar sagen,..." Kanno machte eine kurze Sprechpause und rückte seine Brille zurecht. "...sollte man niemals stellen, wenn man keine Zeit hat sich eine ehrliche Antwort anzuhören, meine Liebe. Wie du bereits erwähnt hast, ist Zeit bei dir schließlich Mangelware."
    Schließlich wandte der Alte seinen Blick von seiner Enkelin ab und begutachtete ihren Begleiter etwas genauer, welcher unglücklicherweise gerade in den Familienkonflikt hineingezogen wurde. Bisher hatte er noch kein Wort von sich gegeben. Gut möglich, dass Kannos Auftritt ihn eingeschüchtert hatte. Für jemanden, der sich so schnell einschüchtern lies hatte der Magier aber ohnehin keine Verwendung. Jemand der sich mit den magischen Kräften befassen möchte, muss sehr stark sein und vor allem mutig. Die wahnsinnigen Kräfte könnten einschüchternd wirken aber man muss dennoch einen kühlen Kopf bewahren. Dennoch wartete Kanno erst einmal ab. Es war unfair jemanden im Vorhinein abzustempeln und aus diesem Grund behielt er seine ersten Gedanken zu dem Dunkelhaarigen für sich und wartete gespannt ab. Zumindest hatte der Mitbewohner Leos den Anstand sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Die wenigsten zogen dies auch nur in Erwägung. Inwieweit seine Entschuldigung ernst gemeint war, war alelrdings fraglich jedoch hatte der alte Magier nocht vor jedes seiner Worte auf die Goldwaage zu legen. Er selbst wusste, wie schnell die falschen Worte gewählt waren. Heutzutage fiel es ihm vielleicht leichter die richtigen Worte zu wählen als zu der Zeit als er ungefähr in dem Alter des Jungen war. Aus diesem Grund erwiderte der Brillenträger seine Entschuldigung mit einem einfachen Nicken. Das unverständliche Gemurmel seinerseits und das Geflüster andererseits waren dem alten Herrn allerdings zuwider und sein Gesichtsausdruck verdeutlichtes seinen Missmut gegenüber dieser Handlung nur zu gut. Allerdings bevorzugte er diesbezüglich zu schweigen. Wenn er sich über die Kinderein dieser Möchtegern-Erwachsenen aufregen würde, würde er durchaus noch viel mehr von seinem Entspannungstee brauchen und wer weiß ob er die passenden Kräuter zu dieser Jahreszeit noch ausfindig amchen konnte. Der Magier hatte sich zwar einen beachtlichen Vorrat angelegt aber wenn seine Enkelin nun öfter vorbeischauen würde, würde dieser Vorrat bestimmt nicht ausreichen.
    Es dauerte nicht lange und der Begleiter seiner Enkelin hatte von ihr abgelassen und sich ihm wieder zugewandt. Es folgte keine Vorstellung seienrseits aber er rückte endlich mit dem Grund seines Besuches heraus. Gleich zwei Anliegen auf einmal. Kanno verarbeitete die Worte seines Gegenübers und lies seinen Blick über ihn schweifen. "Machbar wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit, es sei denn in dir befindet sich kein Fünkchen Magie." Kanno wandte Cinnamon und dem Dunkelhaarigen den Rücken zu und deutete ihnen, ihm zu folgen. Es war alles andere als passend sich hier mittem im Raum über derartige Dinge zu unterhalten. Solche Dinge mussten an seinem Schreibtisch besprochen werden. Hier hatte er auch sämtliche Dinge zur Verfügung, welche er brauchen würde, falls er sich dafür entschied einen weiteren Schüler bei sich aufzunehmen. Der Weißhaarige war noch nicht vollkommen an seinem Arbeitsplatz angekommen als er seiner Aussage noch etwas hinzufügte: "Ich habe allerdings nicht vor jemanden diese Bitte zu erfüllen, der mir noch nicht einmal seinen Namen nennt."


    (Ich weiß nicht warum er so lang wurde v.v Es tut mir so Leid, dass ihr euch das jetzt antun müsst und so T_T Kari du bist Schuld! Wenn du so viel postest dann...dann...dann!)


  • Uuh... Kanno war sauer. Verdammt. Sie hatte es bereits mit ihren ersten Worten wieder übertrieben und das sogar ohne es zu wollen. Da würde sie sich wieder was anhören dürfen... naja, wenn es ihm dann besser ging? Cinnamon hatte sich vorgenommen eine Standpauke über sich ergehen zu lassen und dann vorübergehend einen Waffenstillstand einzubeordern, aber die nächsten Worte ihres Großvaters rissen den in Bezug auf Mitmenschen ausgelegten Geduldsfaden umgehend. »Verschwendest?!«, wiederholte das Zimtmädchen empört. »Entschuldige bitte das es ein Vergnügen gibt, dass mir Freude bereitet und wo ich mich leidenschaftlich dahinterklemme!", entgegnete sie erbost. "Deine Magie ist doch im Grunde auch nichts anderes für dich! Warum kannst du das nicht akzeptieren?" Sie biss sich auf die Unterlippe, versuchte die Wut über das Unverständnis ihres dickköpfigen Großvaters zu unterdrücken. Das führte doch sowieso zu nichts! Außerdem hatte sie sich damit nur Angriffsfläche gegeben... argh! Das er sich auch nie, nicht einmal die Mühe gegeben hatte sie irgendwie zu verstehen! Und da wunderte er sich noch, dass sie keine Lust hatte sich der Magie zu widmen und am Ende genauso zu werden wie er? Pah! Nur über ihre Leiche! Kanno fuhr weiter fort und Cinnamon warf ihren Vorsatz sofort wieder über Bord. Sie hatte sowieso schon angefangen Kontra zu geben, da musste sie jetzt nich tdamit aufhören. "Du schaffst es mal wieder mir die Worte im Mund herumzudrehen. Oder gehst du jetzt soweit und vergleichst die Zeit eines Magierstudiums mit dem eines netten Nachmittagsplausches?" Haha. Nett in Bezug auf den Magiermeister zu verwenden, war wahrlich lachhaft. "Tatsächlich hat es mich interessiert, wie dein Befinden ist. Jetzt habe ich jedoch festgestellt, dass es unverändert halsstarrig geblieben ist, also gibt es keinen Grund mir Sorgen zu machen." Oh maaaan. Dabei hatte sie wirklich nicht vorgehabt zu streiten. Der Rotschopf war sowieso kein sonderlich nachtragender Mensch, sie war sauer oh jah, sie würde es auch noch eine Weile sein, aber spätestens am nächsten Morgen würde die Wut an sich verraucht sein, nur die Worte würden schmerzend in ihrem Herzen weiterverweilen. Himmel, wie poetisch! Haha. Das Mädchen wurde jedoch in ihrer Streiterei von dem Zwerg abgelenkt, der ihr einige mehr als offensichtliche Worte ins Ohr flüsterte. Sie sah Gaius finster an. Nein, es war nicht fair ihren Unmut an ihm auszulassen, wirklich nicht, aber - pardon me - was wollte der Schmiedbursche schon groß über Magie wissen? Cinnamon hatte nicht den Eindruck als hätte der Zwerg es schon häufig vor die Tür seiner Werkstatt geschafft, wobei man sich hierbei natürlich leicht täuschen konnte. Schöne Worte hatte er ihr da ins Ort geflüstert! Als ob sie sich dessen nicht bewusst wäre! Wie oft war sie als Kind staunend hinter den Regalen gestanden und hatte beobachtet wie ihr Großvater sein Wissen an die Bewohner des Dorfes weitergab? Hatte gestaund und gebangt über die Wunder, die er vollbringen konnte? Ihr war bewusst welche Möglichkeiten sich durch eine Magielehre ergaben, welche Phänomene durch die menschlichen Hände geschafften und zerstört werden konnten, eine Energie die sich kaum in einfache Worte fassen ließ. Insgeheim mochte ihr Herz sich nach diesen Fähigkeiten sehnen, doch ihr Stolz und ihr Trotz hinderten den Funken daran, überhaupt zu Brennen zu beginnen. Und so wich sie der Thematik tagtäglich aufs Neue aus. Doch wie man sah, hatte sie dabei nicht immer Glück. Gaius wollte also sein Glück mit der Magie versuchen und sein Wissen erweitern? Gut. Sie würde gespannt sein, wollte sehen ob Kanno dem zustimmen und wie sich der Zwerg schlgen würde. Es war ihr immer wieder aufs Neue eine Freude.


  • Gaius kniff die Augen zusammen, als er das finstere Gesicht seines Gegenübers sah. Wobei natürlich auch der ältere Herr ihm einen finsteren Blick zuwarf, was ihn wieder an das Fenster, seinen Hammer und eine gewagte Fluchtaktion erinnerte, deren Aussicht von Sekunde zu Sekunde lieblicher wurde. Wie es wohl kommen würde, sollte er sich vor den Augen der beiden selbst eine verpassen? Zumindest ging ihm diese Möglichkeit kurz durch den Kopf, denn irgendwie musste er ja versuchen sich zusammenzureißen. Seitdem er Kanno erblickt hatte benahm er sich nämlich merkwürdig. War das falsches Selbstbewusstsein, welches er versuchte vorzutäuschen? Wobei, eigentlich war er ja relativ selbstbewusst oder zumindest etwas ähnliches. Meistens war er eher zu gelassen, um sich von solchen Sachen mitnehmen zu lassen. Vielleicht lag es an dem fremden Gebiet? Der plötzlichen Kunde, dass tatsächlich eine Möglichkeit bestand, sich Magie anzueignen und dem unterbewussten Gedanken, man müsse Eindruck schinden? Natürlich. Wunderbar, Gaius. Mit solch einem Auftritt konnte man ganz gut erste Eindrücke verpassen, vorallem, wenn man gleich wieder rausgeschmissen werden wollte. Er schüttelte schnell den Kopf - die wohl beste Alternative, um die lästigen Gedanken loszuwerden und nahm sich vor wiederer selbst zu sein. Anders würde er sowieso nicht lange in diesem Haifischbecken überleben. Haha. Fischreferenz. Cinnamon du solltest stolz sein! Wobei. Warte, was war das? Irritiert blickte er zwischen den beiden hin und her. War das Anspannung die er da sah? Cinna hatte das Wort ergriffen und der Magiermeister ihm quasi angeordnet ihm zu folgen. Und ihn nach seinem Namen gefragt. Sein. Name. Er hatte vergessen seinen Namen zu sagen. Panik. Panik. Oh bei den Göttern, oh man, oh - wie war das nochmal mit dem Beruhigen? Erneut schüttelte er den Kopf, für sich selbst und atmete tief ein und aus, bis sich sein Schädel wieder ein wenig leerte. Dennoch wusste er nicht recht, was er von dem Gespräch zwischen der Enkelin und des Großvaters halten sollte. War es normal für Familien sich zu streiten? Es war zumindest nicht das erste Mal, dass er soetwas zu hören bekam. Fast hätte er ein lautes Seufzen von sich gegeben - doch im letzten Moment konnte er es sich noch verkneifen, die Situation zu kommentieren. Konflikte waren wirklich depremierend. Wirklich unnötig. Und obwohl es im Prinzip so einfach sein könnte, ihnen auszuweichen und auf denselben Nenner zu kommen, schienen es die wenigsten zu schaffen. Wie er es hasste. Auseinandersetzungen. Er wartete, bis sein möglicherweise zukünftiger Meister einen Stich erwiedern konnte und schlenderte dann zum, in der Höhle der Bücher ziemlich einsamen, Tisch inmitten des Raumes. Er legte seine linke Hand auf seinen Nacken und rieb ein wenig unschlüssig und mit einem schiefen Grinsen daran rum.
    "Mein.. Auftreten bis jetzt tut mir Leid, ich war wohl nicht ganz bei mir. Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich nicht weiß, wie man sich in den Heimen anderer verhält und die Nachricht, dass es einen Lehrer der magischen Künste gibt, hat mir wohl ein wenig an den Nerven gezerrt, immerhin ist der Gedanke eine theoretisch omnipotente Existenz vor sich zu haben ein wenig.. einschüchternd? Nein, eigentlich ist es wahnsinnig faszinierend, und ich würde dir am liebsten tausend Fragen stellen, aber..", er hielt inne, ließ die Hand wieder sinken und neigte seinen Kopf schuldbewusst ein Stück weit nach Vorne, "Ich bitte nochmals um Verzeihung." Er richtete seien Oberkörper wieder gerade auf und begutachtete dann kurz den Schreibtisch, sowie den alten Mann vor sich, bevor er letzendlich ein Lächeln aufsetzte. "Mein Name ist Gaius. Mein Familienname.. ist mir nicht bekannt. Und ich hoffe Leo hat dir nicht zuviele makabere Geschichten über mich erzählt, wobei die ein oder andere womöglich stimmen könnten." Inzwischen wieder vollkommen entspannt blickte er dem Bemützten entgegen, denn um ehrlich zu sein hatte er keine Ahnung, was jetzt folgen würde - woher auch! Er hätte fast schon damit angefangen, Ektasen mit seinem Gesichtsausdruck auszuströmen, wenn ihm nicht augenblicklich aufgefallen wäre, wie falsch der Meister seine Worte hätte verstehen können, weshalb er kurz aufschreckte und ein wenig nachdenklich wirkte. "Ich hoffe, ich wurde nicht missverstanden, weil ich mir die Freiheit genommen habe, eine so persönliche Redensart zu wählen. Ich dachte nur, es wäre närrisch sich zu verstellen oder sich etwas aufzuzwingen, was einem zuwider ist und ich hatte schon immer meine Abneigung gegenüber sprachlichen Formalitäten, auch wenn das nicht heißen soll, dass ich.. irgendwem weniger Respekt entgegenbringe, als ich sollte. Die meisten Lebewesen haben schon solch eine ernorme Distanz zueinander, dass ich nicht noch mehr schaffen will, als es ohnehin schon gibt.. natürlich kann ich aber auch versuchen, mich dei- .. Eurer Regeln anzupassen, falls ich di- .. Euch damit ebenso in Rage versetzte, wie meinen Schmiedemeister..?" Er hob beide Hände brusthoch in die Luft, die Geste des Ergebens, bevor er mit seinen Fingern über die Lippen fuhr und auf einen Verschluss und einen Schlüssel deutete, das er ziemlich viel gesagt und noch kaum einem Wort zugehört hatte.Allerdings überraschte es ihn dann jedoch ein wenig, dass Cinna ebenfalls den Raum betrat. "Uah, sag nicht du willst dabei zusehen, wie ich mich vielleicht kläglich blamiere, oder? Obwohl es eigentlich nur fair wäre, nach dem großkotzigen Gerede, dass ich eben herausgebracht habe.." Er schenkte auch der Rothaarigen ein entschuldigendes Grinsen, was jedoch nicht lange anhielt, denn der Zwerg strahlte von einem Moment auf den anderen eine solche Daseinsfreude aus, - zugegebenermaßen wirkte diese ein wenig zu kindlich, aber das konnte man ihm nicht wirklich übel nehmen - dass es fast schon am Unmöglichen grenzte, diese irgendwie zum zerplatzen bringen zu wollen. Ob sein Plan, nebenbei mit seinen Worten von den familieninternen Streitereien abzulenken, ebenfalls geglückt war?

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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