Die Klinik


  • Mit heruntergefallener Kinnlade starrte sie den Arzt ungläubig an als er ihr mehr über James' physischen Zustand erzählte. "Er hat bitte WAS?!" Doch der Doktor ließ sich nicht unterbrechen und versicherte ihr schließlich, dass er sich in einem stabilen Zustand befand, auch wenn es ihm im Moment nicht so gut gehen mochte. Zwar erleichterte sie dies, doch sie war immer noch fokusiert auf die Tatsache, dass ihr Bruder einen gott verdammten Finger verloren hatte. Der Heiler verabschiedete sich von Elena und verschwand daraufhin aus dem Zimmer. Sie war sich nicht sicher ob sich James vorhin bewegt hatte, doch es war ihr gerade egal ob er bei Bewusstsein oder ohnmächtig war. "James, du Idiot!" Ihre Stimme wurde lauter, sehr viel lauter, doch sie schrie nicht. "Du verdammter Idiot, wie konntest du nur deinen... deinen Finger verlieren?! Hör zu, w-" Doch die plötzlichen Worte des Elfenmädchens von vorhin ließen Elena kurz aufschrecken. "Was zum... Wer bist du?!" War sie etwa eine bekannte von James, oder seine feste Freundin? Argh, was auch immer, sie hasste es wenn Leute sie bei irgendetwas störten. Sie konnte schnell wütend werden, man durfte es bei ihr nur nie zu persönlich nehmen, da sie meistens gegen die anderen Menschen selbst nichts hatte. Genervt und peinlich berührt zugleich, da das andere Mädchen alles mitbekommen haben musste, ließ sie sich wieder auf den Stuhl vor dem Bett ihres älteren Bruders nieder und wartete grimmig auf eine Antwort. Jetzt durfte die Schmiedin auch noch ihre gemischten Gefühle für sich behalten, zumindestens bis sie wieder alleine wäre, denn vor anderen zu zeigen, wie sie sich im Moment fühlte, wäre einfach nicht ihr Ding gewesen.


  • Tori folgte mit staunendem Blick den Bewegungen des Zwerges, die für sie jedoch nur schwer auszumachen waren. Grinste er? Oder sah er gequält drein? Ganz so sicher war sie sich nicht. "Uuh..", meinte sie überrascht, als sie eine raue, jedoch behutsame Hand ihr durch die Haare wuschelte. Das hatte ihr jüngerer Bruder - der sich oft aufgeführt hatte, wie der ältere der beiden - auch oft gemacht. Aber das war lange her. Seine Worte heiterten sie jedoch kein bisschen auf. Für das Handeln der Orks konnte sie tatsächlich nichts, aber sie wusste wie gefährlich es - gerade für jemanden wie sie - auf der Insel war und hatte trotzdem nicht die Standfestigkeit besessen, auch mal »Nein« zu sagen. Das Blondchen riss sich jedoch zusammen und erwiderte in einem bemüht, doch durchschaubar erzwungenen fröhlichem Ton: "J-Ja. D-Da h-hast.. du recht, d-danke.." J-Jeder andere... hätte s-sich b-besser wehren können.. "T-Tori.", stellte sie sich selbst anschließend vor, weiterhin überrascht von der Freundlichkeit des Zwerges sowie der Aufmerksamkeit die er ihr entgegenbrachte. "I-Ich f-fürchte um eine n-neue Brille.. j-ja, ich.. werde w-wohl eine benötigen.." Das Mädchen strich sich wie automatisch eine Haarsträhne hinter das Ohr, nachdem Gaius ihren Zopf versehentlich geöffnet hatte. Ein ungewohntes Gefühl, da sie ihre schmutzge Mähne üblicherweise immer zu Zöpfen gebunden hatte. Es war viel praktischer und da sie eh nicht so hübsch war, spielte es keine Rolle wie ihre Haare aussahen. "... Hol mich hier raus..", fügte sie leise flüsternd hinzu. Hier in der Klinik als Patient zu liegen fühlte sich schrecklich an. Die Heiler hier hatten sich schon genug um sie gekümmert, im Mittelpunkt der Bemitleidung zu stehen, widerte das Mädchen nahehzu an. Der Drang etwas zu tun, irgendetwas, war nach der Rückkehr in die Stadt stärker denn je und egal wie viele Flecken, Schnitte und Stauchungen sie hatte, hier dazuliegen und darauf zu warten bis irgendeiner dieser Ärzte sie für angeblich gesund erklärte war die reinste Qual. "B-Bitte..", wiederholte sie nun fester, "H-Hol mich hier r-raus Gaius!" Sie klammerte sich an ihn, einen flehenden Blick in den Augen. Ihr erstes Ziel war tatsächlich sein Angebot, seine Hilfe anzunehmen um endlich wieder richtig sehen zu können. Was war sie auch gefangen in diesem schwächlichen Körper!


  • Die Elfe war kurz davor sich wieder zurück zu ziehen und ihren Platz auf dem Stuhl im Flur aufzusuchen aber da hatte sie die Angehörige von James auch schon entdeckt und nicht allzu nett begrüßt. Aber Daria nahm ihre grimmigen Worte nicht ernst, sie konnte das Mädchen verstehen. Wer könnte das nicht, wenn ein geliebter Mensch scheinbar halb tot im Bett lag? „Ich.. ich bin Daria, eine Freundin.. oder Bekannte oder wie auch immer von James. Ich war mit dabei als.. die ganze Sache passierte. Mehr oder weniger.“, erklärte sich die Magierin, trat in das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Langsam näherte sie sich dem Krankenbett. „Es tut mir leid, ich wollte eigentlich nicht einfach so hereinplatzen aber ich musste wissen, was der Heiler zu sagen hatte.“ Und dazu hatte sie doch wohl auch ein Recht.. immerhin war Daria ein Teil der Gruppe gewesen, welche dieses schreckliche Ereignis erlebt hatte. Die Magierin wand den Blick von Elena und sah auf die verbundene Hand des jungen Bogenschützen. Daria konnte sich nicht vorstellen, dass der Minotaurus ihm einen Finger abgeschlagen hatte.. wieso hatte sich James dem Monster auch alleine gestellt?! „Bist du.. seine Schwester oder..?“


  • "Ja... Ich bin Elena, seine Schwester", stellte sie sich kurz und knapp vor und ließ die Elfin erklären. Nun, da sie bei der ganzen Sache dabei gewesen ist, konnte sie Daria wohl eher schlecht wegschicken, schließlich hatte sie mehr oder weniger auch das Recht zu erfahren, wie es dem jungen Schmied (oder was auch immer) geht. Außerdem versuchte sie vorsichtig und nett zu sein, da hatte Elena keinerlei Grund auf irgendeiner Art und Weise gemein zu ihr zu sein. Flüchtig musterte sie das Mädchen, doch ihr schien nichts zu fehlen, wenn man jetzt die Kratzer und Schrammen ignorieren würde. "Uh... dir geht es gut, oder? Kannst du mir wenigstens erzählen, was passiert ist?" Am liebsten hätte sie es von ihrem Bruder selbst gehört, doch dieser war im Moment... unfähig dazu. Doch sie musste einfach wissen was passiert war und wie James sich solch einen Ärger eingebrockt hatte. Verdammt, das war einfach nicht seine Art, wie konnte das bloß passieren?! Angespannt wartete sie auf Darias Antwort, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte und steif auf dem Stuhl saß.


  • Normalerweise war Gaius ja ein Idiot, wenn es darum ging solche Sachen zu bemerken, doch auch ihm entging der Ton in ihrer Stimme nicht, als sie sich fälschlicherweise bedankte. "Man muss sich keine Dinge aufzwingen, weißt du..", murmelte er leise, fast schon an und in sich selbst hinein, während er weiterhin das Weiß der über ihm liegenden Decke begutachtete. Das hieß bis sie plötzlich irgendetwas von rausholen sagte, erst leise, dann lauter und fester und noch ehe der Grauhaarige Zeit hatte aufzublicken, hatte die Blondine sich doch tatsächlich an ihn geklammert - während er noch saß was ein wenig merkwürdig war - und Gaius schreckte der bei unerwarteten Berührung zunächst kurz zusammen, jedoch lag dies nur daran, dass er davon vollkommen überrascht war. Der Schmied ließ seinen Kopf, gefolgt von seinem Blick nach Unten wandern und begegnete dort dem flehenden der Entführten. "Du willst.. was?", fragte er zunächst verwirrt, doch er schüttelte schnell den Kopf um ihr zu signalisieren, dass sie sich nicht wiederhole müsse, er habe schon verstanden, was sie ihm sagen wollte. Dann blickte er ihr einen Moment lang direkt in die Augen, gab ein leises Schnauben von sich und lächelte dem Mädchen dann leicht entgegen. "Du willst hier wohl genauso wenig bleiben wie ich, was? Auch wenn ich wahrscheinlich ein wenig.. andere Gründe habe als du." Er machte eine Pause, welche er dazu nutze sich ein Stück weit nach Vorne zu beugen und der Blauäugigen eine, kaum spürbare, Kopfnuss zu verpassen, ehe er sich wieder zurücklehnte, zu einem Grinsen ansetzte und fortfuhr: "Dummkopf. Jedes Mal wenn du in meiner Anwesenheit irgendetwas vorheuchelst, so wie das Bedanken eben, verpasse ich dir eine weitere und je öfter du es machst, desto mehr Gefühl lege ich in sie hinein, verstanden?" Ob er ernst meinte oder nicht, konnte wohl keiner erahnen. Doch es würde zu dem jungen Mann passen, wenn er es wirklich tun würde. Auch wenn er nicht erwartete, die Blonde jemals wiederzusehen, was vorallem daran liegen würde, dass sie wieder verschwinden und er sich zurück in seine Schmiede verkriechen würde, da man ja mehr als deutlich gesehen hatte, was dabei rauskam, wenn er vesuchte sich unters Volk zu mischen. Er stand vorsichtig auf - Tori deine Position ist immer noch ein wenig unpraktisch, danke - und blickte sich im Raum um. Kein Pfleger, kein Heiler. "Kein Problem, übrigends. Ich bin hier eben auch rausgeschlichen, also müsste ich..", während er sprach schritt er vorsichtig zur Tür, linste hinaus, rief dann nach der Schwester, die sich davor befand und bat sie ihnen ein Glas Wasser zu bringen. Als sie verschwand, drehte er sich zurück zur Brillenträgerin, packte sie sanft ab Oberarm und zog sie mit sich aus dem Zimmer, bevor die Angestellte zurückkommen und ihr Verschwinden unterbinden konnte. ".. das mit Leichtigkeit hinkriegen." Der Unterton in seiner Stimme klang fröhlich, verspielt, gar kindlich. Er geleitete die Blondine, am Arm haltend, bis zum Ausgang der Klinik, wo er von ihr los ließ und sich noch kurz zu ihr drehte, "Falls du irgendwie Hilfe brauchst, weil du nicht genug siehst, halt dich einfach an mir fest." und dann zusammen mit ihr Richtung Schmiede verschwand. ~


    (Lässt du sie ankommen, darling, einfach in den Hauptraum der Schmiede? :3)


  • Als sich Elena nach dem Befinden des Mädchen erkundigte lächelte Daria etwas. „Ja, mir geht es gut. Ich bin nur mit kleineren Verletzungen davon gekommen.. blauen Flecken und so etwas.“, antwortete die Elfe und beschwichtigte ihre Aussage mit einer Handgeste. Daria war ja nicht im Kampf beteiligt gewesen. Zumindest nicht hauptsächlich, daher war sie den Verletzungen größtenteils entkommen. Die Magierin setzte sich auf den Stuhl, der auf der anderen Seite des Bettes stand und wartete einen stillen Moment, bis sie dem blonden Mädchen den Vorfall schilderte. „Ich kann dir nicht genau erzählen, was passierte. Immerhin war ich nicht dabei, als James sich dem Monster stellte. Wir haben auf der Pluviainsel nach einer Freundin gesucht, da diese entführt wurde.. und als wir sie gefunden haben, wurden wir von einem Minotaurus angegriffen. James hat ihn abgelenkt, während ich Tori und einen mir fremden Mann, der bei ihr war, zum Strand und zurück ins Boot gebracht habe. Während der Überfahrt wurde James immer blasser und ruhiger und.. als wir wieder am Festland waren, war es vorbei mit ihm. Er wurde bewusstlos und.. ja..“, erzählte sie mit leiser und zitternder Stimme. „James hat uns mehr oder weniger vor dem Monster gerettet.“


  • "Die Pluvia-Insel?!" Geschockt sah sie die andere Blonde an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Eigentlich war die Insel doch bekannt für ihre Gefahren, oder nicht? Es kam nur selten vor, dass Elena auf die Insel durfte um ein paar Materialien für die Schmiede zu besorgen, doch selbst sie traute sich oft nicht tief in den Dschungel hinein, zumindestens nicht alleine. Hatten sie etwa nichts von den Orks und anderen Ungeheuern gewusst? Dieses Bild von James, was ihr Daria beim Erzählen gab, passte einfach nicht zu dem James den sie kannte. Er war nicht gerade der beste Kämpfer und doch war er der Held in dieser Geschichte. Würde er in diesem Moment nicht bewusstlos auf dem Bett neben ihr liegen, hätte sie der Elfin das Ganze gar nicht erst abgekauft. "Ja... okay... Geht es den anderen denn gut?" Moment, der ihr fremde Mann war bestimmt Gaius, schließlich hatte er Elena erst hier hergeholt, außerdem würde er einen Verband um den Kopf nicht aus modischen Gründen tragen. "Mein Gott, was habt ihr bloß angestellt... Ihr könnt von Glück reden, dass ihr noch am leben seid", murmelte die Schmiedin leise, eher zu sich selbst, während ihr Blick wieder auf ihren Bruder fiel. Hoffentlich würde er bald aufwachen...


  • Leise hörte er sie reden. Elena. Und noch jemand anderes. War das...Daria? Er konnte es nicht genau erkennen, dafür war die Erinnerung an die Stimme der Blonden einfach zu schwammig. Krampfhaft versuchte er ihren Worten zu lauschen, doch so leise wie sie waren war dies ein Ding der Unmöglichkeit. Nach einer ganzen Weile, er hatte schon aufgegeben etwas verstehen zu wollen, wurden die Stimmen der Frauen ein klein wenig lauter. Stück für Stück erhöhte sich der Lautstärkepegel und jetzt war es ihm auch möglich einige Satzfetzen zu verstehen. Lauter und lauter drangen die Stimmen an sein Ohr, inzwischen war er sich auch sicher dass es sich bei der zweiten Person um die Elfe handelte. Erneut zuckte er und auch schon einige Sekunden später begann der junge Händler langsam und vorsichtig seine Augen zu öffnen. „Ele...na...“, flüsterte er leise und schwach. Die Kraft zum Sprechen war noch nicht zurück gekehrt und auch sein Blick war noch nicht ganz klar, aber auch die verschwommenen Umrisse konnte er ganz klar seiner Schwester zu ordnen.


  • „Ich weiß es nicht..“, gab die Magierin zu, ballte die Fäuste und zerknüllte dabei den Stoff ihrer Hose. „Soviel ich mitbekommen habe, werden sie in einem anderen Zimmer versorgt. Aber sie waren bei weitem nicht derart verletzt, wie James..“ Die Elfe konnte James' Schwester nicht in die Augen sehen. Sie konnte dem jungen Mädchen auch nicht gestehen, dass eigentlich Daria selbst Schuld an dem Vorfall war. Immerhin hatte sie die Gruppe bestehend aus Selphy, Tori und ihr überhaupt auf die Insel gejagt. Und da hatte diese Misere erst angefangen. Aber all das rückte sofort in den Hintergrund, als die schwache und sehr leise Stimme von James die Stille aufhob. Das Blondchen wäre am liebsten vor Freude aufgesprungen und hätte seine Hände gepackt, so froh war sie über sein Erwachen. Aber das wäre unangebracht. Sie war keine Angehörige, keine Freundin.. eigentlich hatte sie gar nichts mit ihm zu tun. Warum saß sie also hier? Daria sank weiter in den Stuhl. Sie war einfach glücklich, dass der Bogenschütze erwacht war. Das war ein großer Schritt in Richtung Genesung. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, als ihr Blick von James wieder auf ihre Hände glitt.


  • Gerade wollte Elena der Elfin antworten, da überraschte sie die Stimme ihres Bruders so plötzlich, dass sie leicht aufzuckte und sich sofort zu ihm umdrehte. "James?!" Sie hätte schwören können, dass er ihren Namen gesagt hat! Doch seine Stimme hat so schwach und leise geklungen, was ihre Sorgen nicht gerade kleiner werden ließ. "James...", begann sie leise und nahm vorsichtig seine rechte Hand in ihre. "Wie geht es dir?" Doch es kam keine Antwort, was natürlich verständlich war, doch trotzdem hatte sie irgendwie Angst, denn auch wenn der Heiler von vorhin ihr noch versichert hatte, dass er sich in einem eher stabilen Zustand befand, bedrückte sie Paranoia. Er sollte nicht wieder einschlafen, in Ohnmacht fallen oder was auch immer es war, es gab immer genug Fälle in denen die Heiler dies oder das übersehen hatten und die Patienten Tage später an irgendwelchen Infektionen oder anderem verstorben sind. Auch wenn Elena oft abweisend zu ihrem Bruder war, so gut wie immer sogar, in solchen Situationen wie diesen würde sie immer für ihn da sein, auch wenn es ihr selbst bei so etwas schwer fiel dies zuzugeben. "Bleib wach, bitte sag doch etwas...", seufzte sie drückte seine Finger ein wenig fester. Dass Daria noch da war, vergaß sie, doch, so fies es auch klingen mochte, es war ihr im Moment egal, da es Wichtigeres gab. Sie konnte ja schließlich gehen oder bleiben wie sie wollte, doch sicher würde James noch mit ihr reden wollen. Oh verdammt, Leon wartete ja auch noch auf sie... Ob er einfach wieder eingeschlafen war? Ach was, der würde schon für's Erste alleine zurechtkommen. Ungeduldig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her, während sie auf eine Reaktion ihres Bruders wartete.


  • Kaum hatte der junge Mann es geschafft seine Augen ein Stück weit zu öffnen, da fielen sie ihm auch schon wieder zu, dennoch war er weitestgehend wach und hörte, wie sich seine Schwester um ihn sorgte. Nur zu gerne hätte er ihr geantwortet, doch es war schon anstrengend genug gewesen alleine ihren Namen auszusprechen. Bis er endlich wieder ganze Wörter herausbringen würde, würde sicher noch ein Weilchen vergehen. Er spürte, wie das Blondchen nach seiner gesunden Hand griff und sogleich fühlte sich ihr Bruder um einiges besser. Gleichzeitig aber ließ dies seine Stimmung auch wieder ein kleines Stück sinken, er wollte nicht, dass Elena sich um ihn Sorgen musste. Die Vorstellung wie es wäre, wenn er anstelle Elenas an ihrem Krankenbett sitzen würde und nicht genau wusste, was mit ihr war, wie es ihr ging, und ob alles wieder gut werden würde, da war er doch wirklich froh dass er hier gerade lag. Der Druck, den die kleine Hand seiner Schwester auf die seine ausübte, schaffte es schließlich dem jungen Händler ein leichtes Lächeln zu entlocken. Natürlich schmerzte seine Hand, aber allein Elenas Anwesenheit überdeckte dies fast gänzlich. „Mach dir...keine...Sorgen um mich...“, murmelte er nach einem Augenblick und wagte erneut einen Versuch seine Augen zu öffnen. Besser wäre es wohl gewesen dies nicht getan zu haben, so musste er Elenas kreidebleiches, besorgtes Gesicht ertragen.


  • Ihr Herz pochte bei jedem seiner Worte mehr. Man merkte anhand seiner leisen und schwachen Stimme, wie sehr sein Körper mit dem Blutverlust und den Schmerzen zu kämpfen hatte. Jedoch hatte sein Gesicht wieder etwas an Farbe gewonnen und war nicht mehr kreidebleich wie noch zu Beginn seiner Ohnmacht. Daria sah zwischen den Geschwistern hin und her, ließ sich von der Sorge des Mädchens anstecken, war im gleichen Moment aber auch froh, da auch Erleichterung in der Luft lag. Nach wie vor kam sich die Elfin Fehl am Platz vor und dieses Gefühl wollte sie nicht länger spüren, weshalb sie sich von ihrem Stuhl erhob und den beiden zu lächelte. „Ich werde dich später besuchen, wenn du dich etwas erholt hast.“, sprach die Magierin ebenso leise und legte ihre Hand für einen Moment auf James' Schulter, wobei ihr Blick kurz über die dick eingebundene Hand des Mannes glitt. „Bis bald.“ Das Blondchen verabschiedete sich von ihnen und ging hinüber zur Tür, die just in diesem Moment aufgeschoben wurde. „Huch..!“ Der Heiler von vorhin stürmte herein, mit einem kleinen Becher gefüllt mit grünem Saft in der Hand. „Na, junger Mann, wach? Wie geht es ihnen? Ich hätte einen Kräutersaft für sie. Gegen die Schmerzen.“ Während die Geschwister sich mit dem Medizinmann auseinander setzen mussten, huschte das Mädchen nun durch die Türe, schritt den verlassenen Flur der Klinik entlang und verließ diese.


  • Sofort erschien ein Lächeln auf den Lippen von Elena als sie für einen Moment in die strahlenden Augen ihres Bruders blicken konnte. Sie wusste, dass er es für sie versuchte, doch er war im Moment noch zu schwach. Erst jetzt fiel ihr auf wie oft er Dinge für sie tat und versuchte, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sein mochten. In dem Augenblick als der Heiler wieder zurück in den Raum kam, ließ sie James' Hand los und setzte sich aufrecht hin um ihm zuzuhören. Dieser wandte sich jedoch zuerst zu seinem Patienten und stellte ihm einen großen Becher hin, gefüllt mit einem komischriechenden Kräutersaft."Sorgen Sie dafür, dass unser junger Mann auch alles schön austrinkt, ja?", sagte er schließlich mit einem Lächeln an Elena gerichtet, woraufhin diese nur schnell nickte. "Zwar haben Sie nun einen Finger verloren, doch das sollte nicht allzu tragisch sein, denn außer ein paar Kratzern und Schürfwunden sind sie ja schließlich unversehrt. Und..." Er machte eine kurze Pause um durch den kleinen Papierstapel zu blättern, welchen er stets bei sich hatte. "Da die Wunde noch nicht verheilt ist, finden wir es sicherer wenn sie noch drei Tage hier bleiben würden. Es könnte jederzeit eine Infektion entstehen und wir wollen ungern ein Risiko eingehen." Mit diesen Worten nickte er den Geschwistern freundlich zu und verließ schließlich den Raum um seiner Arbeit nachzugehen. "James... Was hast du bloß gemacht? Wie um alles in der Welt konntest du deinen ganzen Finger verlieren?" Mit einem Blick aus Besorgnis und Verwunderung sah sie wieder zu James und hoffte, dass er ihr wenigstens noch eine Antwort darauf geben könnte.


  • « Collette zerrt Persia und Cinnamon in die Klinik.


    Cinnamon war mehr als erleichtert gewesen, als endlich ein Lichtblick am Ende der Lacus-Grotte zu sehen gewesen war. Sie hatte die Augen zusammenkneifen müssen, denn die Sonne blendete im ersten Moment grell und unangenehm und seltsamerweise beruhigte sich das auch nach einer Weile nicht recht. Wer weiß, vielleicht spielte die Zeit in den Höhlen unter dem Polisee ja verrückt und sie waren in Wahrheit jahrelang da unten umhergeirrt ohne es selbst zu merken. Der Gedanke amüsierte das Zimtmädchen irgendwie - was ihr achso geschätzter Großvater dazu gesagt hätte? Ooooh und wie hätte sich Candy, ihre süße kleine Schwester entwickelt? Wo steckte das Balg überhaupt? Egal, als erstes galt es Collette irgendwie zu beruhigen. "Heee Keksmädchen ganz ruhig...! Es ist aaaaallleeeees in... in Ordnung! Glaube ich.." Cinnamon hasste Kliniken, doch sie war nicht in der Lage sich gegen die Bäckerstochter zur Wehr zu setzten. "Hast du deine gebackenen Kekse noch?"


  • Kaum waren die drei Mädchen in der Klinik angekommen, drückte die Bäckerstochter Cinnamon in einen Stuhl und deutete mit ihrem Finger an, dass sie sitzen bleiben sollte. „Du bleibst hier, ich hole jemanden, der dir hilft! Persia, pass auf, dass sie nicht davon läuft! ..Oder ohnmächtig wird.. oder so..“ Das Mädchen entfernte sich einige Schritte ehe sie sich noch einmal umdrehte. „Äh ja.. ja, die Kekse habe ich noch, aber die gibt es erst, wenn deine Wunde angeschaut wurde..!“ Damit verschwand sie im Flur um nach einer Heilerin zu suchen, der ihr half. „Hallo? Hallo, kann mir jemand helfen?“ Natürlich wusste Collette, dass es eigentlich nicht gerne gesehen war, wenn man laut rufend durch eine Klinik lief. Aber Coco hatte einfach Angst, dass Cinna schlimm verletzt war.. dass sich Gift in ihrem Körper verteilte oder irgendwie so etwas. An der Information blieb sie schlussendlich außer Puste stehen und fragte die Dame hinter den Thresen, ob eine Ärztin in der Nähe war, die ihr behilflich sein konnte.


  • Das Elfenmädchen hatte das Geschehen um sich herum nur noch vage vernommen. Sie war zwar bei Bewusstsein aber sie war nicht mehr in der Lage mit ihrem Umfeld zu interagieren. Mit flackernden Augenlidern sah sie zu dem Blondschopf hoch, der sie in seine Arme buxiert und sie aus der Hölle getragen hatte. Das Klima um sie herum veränderte sich. Schon bald war es nicht mehr die erdrückende Wüstenluft, die die Rosahaarige in ihre Lungen aufsog. Das Klima wurde besser. Es fiel der Elfe leichter zu atmen. Erst als sie die Beiden die Wüste hinter sich gelassen hatten, hatte Dolce das Gefühl wieder mit genug Sauerstoff versorgt zu werden. Durch ihren geöffneten Mund sog sie die frische Luft ein und atmete sie wieder aus. Ihre Atemzüge waren tief, denn nur so hatte die Elfe das Gefühl genug Luft zu bekommen. Bei jedem Atemzug verspürte die Elfe allerdings einen stechenden Schmerz im Bereich ihres Brustkorbes. In den Armen ihres Begleiters krümmte sie sich vor Schmerzen. In ihren Augen standen die Tränen aber die stolze Elfe presste diese so fest zusammen, dass keine der Tränen ihre Augen verlies. Sie hatte in ihrem Leben schon viel Schlimmeres durchgemacht. Ein paar Wunden würden sie nicht zum Weinen bringen soviel war sicher. Die Rosahaarige presste ihre Zähne fest aufeinander damit kein Schmerzensschrei ihre Lippen verlies.Ihre Fingernägel krallten sich am Oberkörper Dannys fest, so dass nach seiner Rettungsaktion bestimmt Striemen und schlimmsten Falls Kratzspuren zurückbleiben würden.
    Der Weg bis zur Klinik schien sagenhaft lange zu sein. Wahrscheinlich war es für die Schnelligkeit nicht gerade förderlich, dass die Rosahaarige sich nicht selbst auf den Beinen halten konnte und Danny sie den Weg von der Wüste bis zur Klinik schleppen musste. Dolces Stirn war mit kaltem Schweiß bedeckt, ihr war kalt und ihr zarter Elfenkörper zitterte. Mit letzter Kraft versuchte sie gegen die Müdigkeit anzukämpfen aber es schien so verlockend die Augen einfach zu schließen und den Schmerzen zu entfliehen. Dolce durfte nicht aufgeben. Sie hatte zu viel erlebt und durchgemacht um ihre Reise hier enden zu lassen. Immer wenn ihre Augen kurz davor waren sich entgültig zu schließen schreckte sie hoch. Der Kampfesgeist in ihr schien unerschütterlich. Er war angekratzt aber nach wie vor vorhanden und genau dies bewahrte die Rosahaarige vor dem sichern Tod.
    Mit voller Wucht wurde durch den Blonden die Tür zur Klinik aufgeschlagen. Sie gab ein beleidigtes Ächzen von sich. In der Klinik selbst herrschte gerade ordentlich Betrieb. Dolce selbst nahm die Menschen um sie herum nicht wirklich war aber sie konnte ihre Stimmen hören, ihre panischen Stimmen. Verzweiflung war aus ihren Worten zu hören. Die Elfe sah nicht auf. Es hätte sie zu viel an Kraft gekostet und so hielt sie ihren Kopf gesenkt. Zwischen ihren flackernden Augenlidern konnte sie verschwommen ein paar Schatten an ihnen vorbei huschen sehen aber das war auch schon alles. Bisher hatte sich noch niemand ihrer angenommen. Vielleicht waren sie noch nicht lange hier. Vielleicht kam es lediglich ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, die sie hier inmitten der Menschen verbrachten. Der typische Geruch der Klinik brannte förmlich in ihrer Nase und die Rosahaarige musste sich anstrengen bei diesem penetranten Geruch nicht würgen zu müssen. Dolce riss ihre Augen weit auf und sie sah zu Danny auf. Ihre Lippen formten Worte aber sie war nicht in der Lage einen Ton zu Stande zu bringen. Etwas das normalerweise selbstverständlich war und keinerlei Anstrengung kostet schien im Moment eine unüberwindbare Hürde zu sein. Dolce versuchte es immer wieder aber sie schaffte es nicht einen Ton hervozubringen. Irgendwann lies das Elfenmädchen den Kopf also wieder hängen und gab auf sich nach dem Verbelib der Hyänenzungen zu erkundigen.


  • Mit einem Schlag war der Warteraum der Klinik regelrecht überfüllt. Hier und da waren ein paar Ortsansässige mit kleineren Verletzungen, die keine dringende Behandlung bedürften aber es waren auch ein paar Notfälle unter den Neuankömmlingen. Eine Gruppe von Mädchen war gerade eingetroffen. Eine von ihnen stürmte direkt zum Tresen und verlangte nach medizinischer Versorgung. Es war gar nicht notwendig, dass die Dame an der Information nach Nathalie verlangte, da diese bereits durch das Geschrei des Mädchens hellhörig geworden war und aus dem Behandlungszimmer gerannt kam. Es herrschte ein immenser Lärmpegel und dadurch schienen alle Anwensenden in Panik versetzt zu sein. Panik war das Letzte, dass die Verletzten oder Kranken gebrauchen konnten. Sie brauchten Ruhe und im Moment war diese Ruhe nicht gegeben. Nathalie trat neben die Blonde, welche sie Informationsdame mit verzweifelten Gesichtsausdruck ansah. "Nur mit der Ruhe, meine Liebe..." Nathalie legte eine Hand auf die Schulter der Jüngeren und sah sie mit freundlichen Augen an. "Was ist passiert?" Während Nathalie auf eine Schilderung des Problems wartete schweifte ihr Blick über jedes einzelne der Mädchen um schon im Vorhinein etwaige Verletzungen entdecken zu können. Die Ärztin vermutete bereits, dass eines der beiden anderen Mädchen betroffen war und so nahm sie die Rothaarige und das Mädchen mit dem Rosafarbenem Haar etwas genauer unter die Lupe.


  • Erleichterung machte sich in dem verzweifelten Mädchen breit, als endlich die gewünschte Heilerin bei ihr war und ihr etwas Ruhe vermittelte. Collette atmete einmal tief durch, ehe sie auf ihre rothaarige Freundin deutete und dann zurück zur Ärztin blickte. „Meine Freundinnen und ich waren in der Grotte, etwas außerhalb der Stadt unterwegs und.. naja, wir wurden von so komischen Pflanzen mit ganz langen Ranken angegriffen und.. ja, dann wurde Cinnamon von diesem Monster umschlungen und unter Wasser gezerrt und am Bein verletzt..“, schilderte die Bäckerstochter wild gestikulierend die Situation. „Sie selbst meint zwar, es wäre nichts aber.. aber ich hab Angst, dass doch etwas Schlimmeres passiert ist..“


  • Cinnamon fing an zu schmollen, als Colette ihr die Kekse verwehrte und dann auch noch abhaute. Hm. Der Rotschopf schloss kurz die Augen, um sich für einen Moment Ruhe zu gönnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte die Stimme der Bäckerstochter zurück zusammen mit der einer festeren Frauenstimme. Sie blinzelte. Oh. Die beiden standen ja vor ihr. Hups. "Guten Taag!", begrüßte Cinna die Ärztin und mühte sich ein Lächenl ab. Wann durfte sie endlich hier wieder raus? "Ich mag keine Kliniken.", gab sie unverblümht weiter kund und achtete noch weniger auf die Etikette als sonst. Das Zimtmädchen nahm ihre Brille ab, um diese an ihrem Kleid zu putzen, dabei fiel sie dem Mädchen jedoch aus der Hand. "Ach maaan.", brummte sie missbilligend, "Ich brauch nur.. Schlaaaf jaaa? Sagen Sie doch ja, Miss.", fügte sie hinzu, während sie nach ihrem Sehbehelf tastete und nach einigen Versuchen wieder aufsetzte.


  • „Drei...Tage?“ Man konnte die Enttäuschung in seiner Stimme deutlich erkennen. Auch wenn er jetzt noch nicht in der Lage war sich groß zu bewegen, da ihm einfach die Kraft dazu fehlte, hatte er nicht vor länger als einen Tag hier zu bleiben. Wer sollte sich denn Zuhause um ihre Wohnung kümmern? Irgendjemand musste doch alles sauber halten, irgendjemand musste dafür sorgen, dass Elena genügend zu Essen bekam. Der junge Mann schloss wieder seine Augen und seufzte. Das konnte ja noch was werden. „Ich hab versucht...den Minotaurus...von den anderen weg zu locken...sie hatten doch kaum Kraft...“ Noch immer war es unheimlich anstrengend für ihn zu reden, aber die Tatsache dass er überhaupt dazu in der Lage war machte es nur noch halb so schlimm. Vermutlich würde es aber nicht mehr lange so 'angenehm' sein, schließlich wartete noch ein toll riechender Drink darauf, von ihm geschluckt zu werden. Der Gedanke daran reichte, um ihm einen kalten Schauer den Rücken hinunter zu jagen. „Mach dir bitte...keine Sorgen um mich, ja? Mir geht es...prima... Geh lieber nach Hause und schlaf eine Runde...“ Ein ganz flüchtiger Blick aus dem Fenster hatte ihm gezeigt, dass es bereits finsterste Nacht war. Er musste ziemlich lange weggetreten gewesen sein. „Ich versuch so schnell...es geht wieder nach Hause zu kommen...“

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