[IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.png] Bei Rosalind /// Angriff auf den Minotaur
Rosalind schien seinen Vorschlag ganz und gar nicht gut zu heißen. Ihren entgeisterten Blick konnte er schon irgendwie verstehen. Es war tatsächlich eine Schnapsidee, doch irgendjemand musste helfen! Und im Moment war niemand anderes zugegen außer ihr und ihm. Kiel würde wohl niemals wieder gut schlafen können, wenn er sich jetzt einfach hier hinter der Baumgruppe versteckte, dabei zu sah wie der Minotaur das ganze Gebäude nieder riss und die wehrlosen Patienten unter sich begrub. Die ersten stürmten auch schon in voller Todesangst aus dem Gebäude, das nun auch noch ein Loch im Dach hatte. Es würde nicht mehr viele Schläge brauchen, um die Klinik so instabil zu machen, dass den Rest die Schwerkraft erledigte.
Die Tatsache, dass die Adelstochter wirklich mit ihm kommen wollte, verblüffte Kiel in vielerlei Hinsicht. Unabsichtlich lupfte er eine Augenbraue und studiere ihre Gesichtszüge mit einem interessierten Blick, in der Hoffnung eine Antwort auf seine Frage zu finden, die sich gerade in seinem Kopf gebildet hatte. Aufschlussreich war dies leider nicht, also blieb nur nach die verbale Kommunikation übrig. „Verzeih die Frage, aber … hast du eine Waffe bei dir? Ich meine …“, er machte eine kurze Pause, um nach den richtigen Worten zu suchen, „kannst du dich irgendwie verteidigen? Ich bin nicht sicher, ob ich dich die ganze Zeit über beschützen kann.“ Seine letzten Worte klangen etwas unsicher, denn Kiel war es mehr als unangenehm sich das eingestehen zu müssen.
Selbst wenn Rosalind in der Lage war ihr eigenes Leben zu schützen, blieb immer noch das Problem ihrer Verletzung. Kiel brauchte beide Hände, um seine Zwillingsschwerter führen zu können. Außerdem war er mit Rosalind an der Seite zu langsam und unbeweglich. Nachdenklich, wie man dieses Problem am schnellsten lösen konnte, starrte Kiel auf den Boden, bis sein Blick an einem starken Ast hängen blieb, den wohl der Sturm von der Krone gerissen hatte. Das war die Idee! Eine behelfsmäßige Krücke! Schnell nahm der Blondschopf eines seiner beiden Schwerter in die Hand und befreite das Stück Holz von überfälligen Armen. Anschließend prüfte er die Höhe an sich selbst, denn Rosalind schien ungefähr dieselbe Körpergröße zu haben wie er.
Anschließend reichte er der adligen Dame die improvisierte Stütze mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen: „Es ist nichts Besonderes, aber wird seinen Zweck erfüllen denke ich.“ So konnte sie sich immerhin selbstständig bewegen. Der Stolz über seine gute Idee, verflog allerdings schnell wieder, als der Minotaur erneut seine Axt schwang. Kiels Blick wurde ernst, sein Körper verspannte sich unter seiner Nervosität. Mit einem heftig klopfenden Herzen nickte er Rosalind zu. „Dann los. Pass auf dich auf und ruf, wenn du mich brauchst.“ Dann bündelte Kiel seine Schattenmagie in der rechten Hand, lief dem Minotaur entgegen und warf die entstandene violett Magiekugel, welche sich wenige Sekunden später in eine Finsterfledermaus verwandelte und das Monster attackierte, mit aller Kraft auf dessen breiten Rücken.