(Woooops ... ich hab irgendwie gedacht, dass ich nach Koji dran bin. Oh man sry Leute, dass ich ihr jetzt so lange warten musstet! D: )
Das konnte doch alles nicht wahr sein! Nein, das musste ganz einfach ein böser Albtraum sein.
Aber das war es nicht. Ganz und gar nicht. Das war die brutale Realität in der sie sich befand und daraus gab es kein entrinnen.
Da war diese tiefe endlose Leere in ihrer Seele. Das Herz nur so in Schuldgefühlen und bitterem Leid getränkt. Am liebsten hätte Sophia sich letzteres auf der Stelle aus dem Leib gerissen.
Stumm starrte sie weiterhin auf den dunklen, feuchten Waldboden und lauschte Dylas’ Worte. Besonders freundlich waren sie nicht. Dieser Kerl schien nicht sonderlich einfühlsam zu sein. So etwas brachte die Adelstochter in der Regel schnell auf die Palme, doch sie beließ es dieses Mal dabei, hatte sie doch im Moment mit ganz anderen Sachen zu kämpfen. Zwar wusste Sophia nun, dass sie keinen der Toten dort auf dem Gewissen hatte, doch zu wissen, dass sie drauf und dran gewesen war mit Freude die ein oder andere Person ins Jenseits zu schicken, ließ sie zutiefst erschaudern. Umso schlimmer noch, dass Barrett auch zugehörte! Und der Arme Dylas hatte immer noch mit dieser hässlichen Wunde an seinem Oberschenkel zu kämpfen. Wie ihr das doch alles so verdammt Leid tat! Nie hätte sie sich träumen lassen mal zu einer Killermaschine zu mutieren.
Kurz zuckte sie zusammen, als Barrett die Hand auf ihren Rücken legte und gleich darauf begann sachte darüber zu streichen. Nicht etwa, weil sie es als störend empfand. Sophia hatte ganz einfach nicht damit gerechnet. Kurz darauf war sie ihm jedoch sehr dankbar für diese Gestik. Es war zwar keine große Sache, doch ihr bedeutete das viel. Es tat gut zu wissen, dass jemand da war, der sie jetzt nicht alleine lies. Trotzdem konnte sie ein Schluchzen nicht unterdrücken. Genauso wenig wie die Tränen die jetzt folgten. Warum genau sie nun weinen musste, wusste die junge Dame auch nicht genau. War es Erleichterung? Schuldgefühle? Trauer? Erschöpfung? Vielleicht auch alles zusammen.
Dylas schien das ja alles herzlich wenig zu interessieren, war der Fremde doch schonmal weiter Richtung Strand gegangen. Ob er wohl ohne die beiden die Insel verlassen würde? Hoffentlich nicht. Immerhin war er auch nicht in seiner besten Verfassung und wer wusste schon so genau was heute noch so alles passieren würde? Sie sollten lieber alle zusammen die Überfahrt aufs Festland antreten.
Nachdem ein paar Minuten verstrichen waren, bekam Sophia sich wieder halbwegs in den Griff und ihr Heulkrampf legte sich allmählich. Währenddessen schlug Barrett vor die Verunglückten angemessen zu beerdigen. Eigentlich ein wichtiger Gedanke. Sehr wichtig sogar. Unmöglich wäre das die armen Menschen einfach so da liegen zu lassen, sie den wilden Tieren zu überlassen. Dieser Gedanke war ausgesprochen widerwärtig, doch Sophia schüttelte trotzdem den Kopf. Langsam drehte sie den Kopf in seine Richtung, sah ihm mit einem entschuldigenden Ausdruck ins Gesicht. Dann richtete sie die Augen noch einmal kurz auf die Lichtung. „Du hast Recht. Das wäre wichtig. Aber ...“ kurz brach sie ab und holte tief Luft um nicht gleich wieder das Weinen anfangen zu müssen. „ ich kann das nicht.“ Eine erneute Pause. Sie sah ein zweites Mal ihrem besten Freund entgegen, fügte dann noch einen Satz mit heiserer Stimme hinzu: „Ich will hier weg ...“ Sophia schluckte schwer, rappelte sich dann irgendwie wieder auf die Beine und hielt sich dann an Barrett fest. Ihr war immer noch ein wenig schwindelig, jeder Muskel völlig entkräftet. „Lass uns Dylas einholen.“ , schlug sie stattdessen murmelnd vor und hoffte, dass Barrett das verstehen würde. Sie könnten in Trampoli ja jemanden bitten die Leichen zu holen, der sonst auch dafür zuständig war. Es würde ja noch eine Weile hell sein... hoffentlich.