• hmquestionhmillhmexclamation

    [IMG:http://i49.tinypic.com/eq3zh0.png]Kaum hatten sie den See hinter sich gelassen, ging alles drunter und drüber. Sie trafen auf eine weitere Gruppe, welche es sich zur Aufgabe gemacht hatten dem Chaos einhalt zu gebieten und den Ursprung dessen ausfindig zu machen und auszulöschen. Von hier an war es kaum möglich, den Geschehnissen komplett zu folgen. Das A-Team hatte sich inzwischen aufgelöst und jeder war damit beschäftigt den...Toten (?) zu helfen. Ein Schauer lief Fortes Rücken hinab, all das war ihr viel zu unheimlich. Kämpfen, ja, das war ihr Ding, aber etwas derart abstruses wie wiederauferstandene Leichen? Sie schüttelte sich, ehe ein Gesicht unter vielen ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte. „Kiel!“, rief sie lauthals und stürmte auf ihren jüngeren Bruder zu, welchen sie direkt fest in die Arme schloss. Sie hatte keinesfalls damit gerechnet ihn hier anzutreffen, für eine Sekunde jedoch hatte ihr Herz ausgesetzt als sie sein Gesicht erblickt hatte. Für einen Augenblick hatte sie gedacht, er würde ebenfalls zu besagten Auferstandenen gehören, was hieße, dass er gefallen sein musste. Einen anderen Grund ihn hier anzutreffen hatte sie sich nicht vorstellen können, jedoch war an seinem Erscheinungsbild und seiner Körpertemperatur deutlich zu erkennen, dass er noch voll und ganz im Leben stand, weshalb Forte den Jüngeren noch fester an sich drückte. „Was machst du hier? Das ist doch viel zu gefährlich für dich, du hättest sterben können!“, mahnte sie, ihre Stimme klang dabei jedoch nicht böse, sondern eher erleichtert darüber, dass ihm nichts fehlte und versuchte, das kleine Tränchen, welches sich in ihrem Auge gesammelt hatte, wieder trocknen zu lassen. Kiel war schließlich alles, was ihr von ihrer Familie geblieben war. Niemals durfte ihm etwas zustoßen!


  • Melody half sehr gerne. Ganz besonders, wenn sie die Person, der sie half, sehr gern hatte. Und das hatte Melody Noire. Die Badehausbetreiberin sah den Baum nachdenklich an, als Noire sich zu Wort meldete. Die Freude, welche in der Stimme des Mädchens lag, erwärmte Melos Herz und sie lächelte vor sich hin. "Wir finden einen Weg, den Baum loszuwerden." Melody war noch immer enthusiastisch und würde sich so schnell von nichts aufhalten lassen. Auch nicht von einem umgeknickten Baum. Jedoch mussten die beiden erstmal einen Weg finden, um den Baum loszuwerden. Und Noire hatte mit ihrer Frage eine sehr gute Idee. Aber leider besaß Melody keinen Zauber der ihnen ihr helfen konnte. "Ja, aber ich weiß nicht wie uns ein Windschild und ein Stein helfen sollen." Nachdenklich kaute die Rosahaarige auf ihrer Unterlippe herum, als ihr schließlich die Erleuchtung kam. "Ich hab eine Idee!" Rief Melody aus und sah fixierte den Baum mit beiden blauen Augen. Sie könnte ihr Windschild beschwören und auf den Baum zugehen. Wenn der Wind kräftig genug ist, könnte er den Baum vom Beet wehen. Aber damit würde sie den Rest des Beetes definitiv zerstören. Und dann hätte sie letzendlich mehr Schaden angerichtet, als Ordnung geschafft. Bevor Melo irgendwas tat, musste sie aber Noire um Erlaubnis bitten. Ohne das Einverständnis der Silberhaarigen würde sie nichts machen. Schließlich wollte Melody auch nicht, dass man ihr Badehaus durchpustete, ohne sie vorher zu fragen. "Also.. Ich könnte versuchen den Baum weg zu wehen, aber damit würde ich den Rest deines Beets zerstören." Erklärte Melody ihre Idee und sah Noire zwiegespalten an. Sollten sie es wagen oder nicht? Und wenn die Windstärke nicht ausreichte? Dann hätte sie nur das restliche Beet zerstört und nicht geholfen.


  • Noire war überrascht das Melody so zuversichtlich klang, aber vermutlich gehörte das einfach zu ihrem positiven Charakter. Da sie selbst eher selten in Gesellschaft von anderen Wesen war, empfand Noire eine solche Persönlichkeit als interessant und erfrischend. Schließlich rief die Hexe aus, dass sie eine Idee hatte. »Oh!«, entfuhr es der Vampirin und sah mit kindlich gespannter Erwartung auf Melody. Doch die Zuversicht schlug jedoch in jähes Entsetzen um, als diese ihren Vorschlag kundtat. Noire drehte sich abrupt herum, sodass sie Melody gegenüber stand, und hatte die Arme weit ausgebreitet als wolle sie eine unsichtbare Mauer bilden. »Nein!«, rief sie laut aus. Natürlich könnte man sagen ihr geliebtes Blumenbeet hätte eh schon einiges an Schaden davongetragen, doch das Meiste ließ sich bestimmt mit viel Liebe und Zuneigung retten! Das hatte sie bisher immer geschafft, denn tatsächlich musste das Feld einiges aushalten, denn hier oben auf der Walinsel war es nicht sonderlich gut geschützt vor Fremdeinwirkung. Diese war schlimm genug, da wollte sie nicht noch selbst dazu beitragen - beziehungsweise beitragen lassen. »Niemals.«, sagte Noire mit Nachdruck und blickte Melody ernst an. In dem Fall würde sie eine eigene Lösung finden. Im Monsterareal hatten die Dinge einen anderen Verlauf, ein anderes Gefühl als unten in der Stadt. Möglicherweise würde Noire in der Stadtverwaltung nachfragen und nach Hilfe fragen, doch dieser Entschluss lag wenn er überhaupt seine Beschließung fand weit in der Zukunft. Vielleicht konnte sie den Baum für sich nutzen. Vielleicht würden freundlich gesinnte Monster eine eigene Handlung ausüben, ganz ohne ihr zutun. Manchmal erledigten sich die Dinge auf der Walinsel auch einfach von selbst. Somit würde sie den Verlauf erst einmal beobachten - eines der Dinge, die sie am liebsten tat. »Ich brauche...«, begann Noire, schüttelte dann jedoch den Kopf. Anders. »Dein Badehaus wird dich brauchen, nicht wahr Melody?« Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Sie blickte über den Abgrund der schwebenden Insel hinweg. »Sie schwebt.«, vergewisserte sie sich im ruhigen Tonfall ohne ihre neue Freundin anzusehen. »Ah!« Ihr fiel noch etwas ein! Sie kletterte über den Baum, was sicherlich nicht der einfachste Weg war, pflückte eine zarte Blume, dessen blaue Blüten bei Mondschein aufblühten und lief bem Rückweg um den gefallenen Baum herum. »Für dich. Wir sehen uns wieder.«, sagte sie mit einem unbestimmten Lächeln, ehe sie sich von Melody abwandte und in ihren Turm ging, dessen Tür sich mit einem leisen Klicken selbst verschloss~

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.png]Bei Forté


    Nachdem die kleine Gruppe das große Tor erreicht hatte, ging alles recht schnell, sodass Kiel gar nicht viel Zeit blieb sich zu fragen, was sie wohl alle hinter diesen Flügeln erwarten würde, die zugegebener Maßen ein durchaus mulmiges Gefühl in seiner Magengegend hinterließen und eine leise Stimme in ihm weckte, die ihn bat, lieber zu verschwinden. Doch entgegen aller Erwartungen die Kiel hegte, blieb ein kräftezehrender Kampf aus. Stattdessen verschwand der Täter und ließ die Gestalten zurück. Irritiert beobachtete er die Personen, die eben noch völlig leblos gewesen waren, wie sie begannen sich zu regen. Waren seine angespannten Nerven nun endgültig hinüber? Oder doch ein Traum? Diese ganze Situation wirkte so absurd!
    Erst als jemand seinen Namen rief, löste Kiel seinen mit Verwirrung gefüllten Blick von dem grotesken Bild, dass sich ihm bot, und er versuchte die Quelle der Stimme auszumachen. Gerade als ihm klar wurde weshalb ihm diese so sehr bekannt vorkam, entdeckte er auch schon seine Schwester, welche ihn kurz darauf fest in ihre Arme schloss. Forté! Natürlich war sie ebenfalls hier. Als Wächterin der Stadt gar keine Frage. Schier endlose Freunde füllte sein eben noch ängstliches Herz. Es schien eine Ewigkeit her, dass der Blondschopf seine geliebte Schwester überhaupt zu Gesicht bekommen hatte! Doch die Umarmung Fortés war doch etwas zu fest. Schmerzhaft drückte sich der Brustpanzer ihrer Rüstung gegen seine Rippen. “Ugh … Forté, nicht so fest”, brachte er etwas gequält hervor, da ihm kaum Raum für genügend Luft blieb. Zwar freute er sich ebenso sehr sie zu sehen, doch ihre darauffolgenden Worte lösten ein wenig Missmut in ihm aus und er rollte unwillkürlich mit den Augen. “Na hör mal, ich kann prima auf mich selbst aufpassen!” Eine kurze Pause entstand, in der er krampfhaft nach brauchbaren Argumenten für seine Anwesenheit suchte. “Ich bin auch ein Wächter von Trampoli. Das ist doch meine Pflicht hier zu sein!”, erklärte er stolz, wobei Entschlossenheit seine Augen funkeln ließ. Dass er stellenweise Mühe hatte Herr seiner Furcht zu werden, musste ja niemand wissen. Kiels selbstsicheres Lächeln schmolz schließlich zu einem warmen Schmunzeln mit dem er seine Schwester musterte, nachdem sie ihn endlich aus ihrem klammernden Griff entlassen hatte. Er war mehr als froh, dass sie unverletzt war. Dann ließ er seinen Blick erneut über die noch anwesenden Mitstreiter streifen. “Ist Brodik auch hier?” Eigentlich würde es ihn nicht wundern, wenn ihn seine Faulheit mal wieder von seinen Pflichten abgelenkt hätte. Jetzt wo die Gefahr vorüber war und das Adrenalin in seinem Blut wieder weniger wurde, begann er wieder die Müdigkeit in seinen Knochen zu spüren. Doch zum Ausruhen war jetzt nicht die richtige Zeit! Immerhin befanden sich hier Menschen, die Hilfe beim Abstieg in die Stadt benötigten. “Wir sollten auch helfen.”, merkte Kiel an und deutete mit dem Kopf auf die Auferstandenen.


  • Als die Tür sich einen Spalt breit öffnete, hielt Julia gespannt die Luft an. Alle Muskeln ihres Körpers waren bereit dazu den Zauber zu wirken, auf den sie sich vorbereitet hatte, um die mögliche Attacke ihres Gegners zu blocken. Doch die Person, die das ganze Chaos angerichtet hatte, war im selben Moment verschwunden, in dem die riesigen Flügel des Tors zur Seite geschwungen waren. Zurück blieben bleiche, unterkühlte Gestalten und eine Horde verwirrter Kämpfer, die sich ihren Weg bis hier her hart erkämpft hatten. Es brauchte eine Weile, bis Julia es geschafft hatte einen einigermaßen klaren Gedanken zu fassen. Coco war bereits zu den lebenden Toten gerannt und half einem von ihnen wieder auf die Beine. Auch andere tapfere Kämpfer halfen den Wesen auf die wackligen Beine zurück und geleiteten sie durch die verzweigten Höhlengänge zum Abstieg. Bevor Julia ebenfalls Hilfe leisten konnte, rannte jemand auf Kiel zu, der ganz in ihrer Nähe stand. Eine blonde Frau, die sich erkundigte was er hier machte. Ihren Worten nach, war sie mit ihm verwandt, denn sofort kamen mit Sorge erfüllte Sätze über ihre Lippen. Julia konnte sich ein kleines Kichern nicht verkneifen. Nicht nur dass sie die Gefahr endlich überstanden hatten, nein, der Anblick der sich ihr hier bot, war einfach herzallerliebst. Ob sich jemand um sie gesorgt hatte? Die einzigen um die sich die Graugrünhaarige Gedanken gemacht hatten, waren Melody, die sie bereits im Getümmel erkannt hatte, Persia, von der jede Spur fehlte und eben Coco und Kiel, denen es aber gut zu gehen schien. "Ohne Kiel hätten meine Freundin und ich es niemals bis hier her geschafft. Er hat zusammen mit einem anderen jungen Mann die Patienten der Klinik gerettet und uns hier her geführt, dass wir helfen können.", sagte Julia an die blonde Frau gewandt, die ihr irgendwie bekannt vorkam. "Wir haben ihm viel zu verdanken. Wahrscheinlich sogar unser Leben." Ein Lächeln zierte ihre Lippen, während sie den tapferen Kämpfer ansah. Ohne ihn wären Coco und sie womöglich überhaupt nicht aus der Klinik entkommen. Gut, dass er zur Stelle war, um ihnen beizustehen. "Es ist wohl besser, wenn ich mich um die Verletzten und Schwachen kümmere. Das ist schließlich jetzt mein neuer Job.", lachte sie, doch ehe sie ging, drückte sie dem tapferen Helden bei einer kurzen, verabschiedenden Umarmung, einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Ich würde mich freuen dich als Dank im Badehaus begrüßen zu können, wenn alles seinen gewohnten Gang geht." Sie schenkte den Geschwistern ein letztes Lächeln, ehe sie zu den zum Leben erweckten Toten zurückkehrte und einem davon aufhalf. Langsamen Schrittes folgte sie ein paar anderen Kämpfern aus der Höhle und von der Walinsel in Richtung Rathaus.


    geht ~> Rathaus



    Selbstverständlich hatte der Silberhaarige an der Tür mit angepackt und seine Kriegsaxt solange beiseite gelegt. Und als das verdammte Tor endlich nachgab, kroch ein siegreiches Grinsen auf seine Lippen. Als die Flügel endlich ganz geöffnet waren, schnappte sich der lausige Wächter wieder seine Waffe und machte sich darauf gefasst einem mächtigen Gegner gegenüber zu treten. Allerdings blieb ein weiterer Kampf aus und ohne sich darum zu kümmern was andere von ihm dachten, ließ Brodik seine Kriegsaxt zu Boden gleiten und setzte sich selbst für einen kurzen Augenblick auf die kalte, aber trockene Erde. Geschafft. Endlich. Einige brachen in freudiges Jubeln aus, andere machten sich bereits auf den Rückweg. Er selbst verharrte einen Moment mit einem triumphierenden Grinsen in seiner Position, ehe er seinen Namen ganz in der Nähe vernahm. Mühsam erhob er sich wieder vom Boden, hob seine Waffe vom Boden auf und warf sie sich über die Schulter. Mittlerweile tat er das mit einer unglaublichen Leichtigkeit, dass er sich selbst darüber wunderte. Was hatte Leo damals zu ihm gesagt? Wenn er mit dieser Kriegsaxt umgehen konnte, dann waren alle anderen Waffen keine Herausforderung mehr für ihn? Das klang nach einem guten Versprechen und einem vielsagenden Lob für ihn. Zwar war er noch kein Meister im Umgang mit seiner Waffe, aber zumindest machte sie ihm keine Probleme mehr. "Natürlich bin ich auch hier.", verkündete der Silberhaarige schließlich, als er an Kiel und Forte vorbei ging. Er kannte Kiel nur flüchtig, aber ab und zu ließ sich der Knirps auch am Wachposten blicken. Meist nur um seine Schwester zu sehen, aber Brodik machte sich ohnehin nichts aus anderen Menschen. Zumindest tat er so. "War doch klar, dass ich mich um die Monster kümmere.", grinste er und es war nicht einmal überheblich, sondern fast freundlich. "Man sieht sich.", gab er noch von sich und ohne einen weiteren Blick auf Forte und ihren kleinen Bruder, hob er die Hand zur Verabschiedung und machte sich auf den Weg. Da er mit der Axt genug zu tragen hatte, schloss er sich lieber einer kleinen Gruppe an, die ein paar lebenden Toten Hilfe leisteten und begleitete sie schützend aus der Höhle und half ihnen schließlich sogar die Ranke nach unten.


    geht ~> Wachposten


  • Fast schon hatte Melody die Reaktion Noires voraussehen können. Selbstverständlich sollte die Rosahaarige ihre Idee nicht in die Tat umsetzen. "Ohne deine Erlaubnis würde ich nie etwas tun, was deinem Beet schadet." Versuchte die Badehausbesitzerin die Silberhaarige zu beruhigen. "Wir finden schon eine andere Idee. Und wenn wir uns Hilfe holen müssen." Sie lächelte und dieses Lächeln kam von Herzen. Melo wollte ihrer neuen Freundin sehr gerne helfen und sie würde auch alles daran setzen, dies zu tun. Sie blickte auf, als Noire wieder das Wort ergriff, ihren Satz aber abbrach. "Was ..?" brauchst du? Doch Melody kam nicht dazu die Frage zu vollenden, denn Noire fing einen weiteren Satz an. "Da hast du recht." Antwortete die junge Hexe. "Aber ich bin nicht alleine. Meine Mitbewohnerinnen sind auch noch da, um sich darum zu kümmern." Im Moment wollte sie viel lieber Noire helfen, als im Badehaus arbeiten. Und das war mal ein Ding, schließlich mochte Mel ihre Arbeit.Was der Sturm mit dem Zuhause der Silberhaarigen gemacht hatte war mehr als nur unschön und die arme Noire verdiente einfach jede Hilfe, um ihr Blumenbeet wieder aufzubauen. Die Erinnerunen an das Treffen der beiden kamen Melody wieder in den Sinn und sie konnte nicht anders, als versonnen vor sich hin zu lächeln. Die kleine Noire hatte sie so fest an die roten Blumen geklammert, weil sie sie beschützen wollte, dass es ihre liebe zu Blumen gut zum Ausdruck gebracht hatte. Apropos rote Blumen. Hatte die Silberhaarige diese überhaupt mitgenommen oder stand der Behälter mit Wasser samt Blumen noch im Badehaus? Melody konnte keine Blumen in den Händen des Vampirs entdecken, weshalb diese dann wohl noch im Badehaus standen. Melody würde sie hüten wie einen Schatz, bis ihre Freundin das nächste Mal vorbei kam, um sie abzuholen. Und hoffentlich nahmen die beiden dann wieder ein langes, heißes Bad zusammen. Das hatte wirklich Spaß gemacht. Als Melody aus ihrer Gedankenwelt kam, da sah sie gerade noch, wie sich Noire über den Baum hievte und dahinter verschwand. Hatte sie jetzt was wichtiges verpasst? Nein, zum Glück nicht, denn die Silberhaarige kam kurze Zeit, in der Melo unschlüssig in der Gegend herum gestanden hatte, wieder. "Oh, dankeschön." Die blaue Blume sah sehr schön aus, auch wenn sie noch nicht blühte- Nachdem das Geschenk überreicht war, verabschiedete sich der Vampir von ihr, was Melody doch erstaunte. Wollte sie keine Hilfe mehr bei ihrem Beet? "Äh ja. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!" Erwiderte die Rosahaarige und sah Noire nach. Sie blieb so lange an ein und derselben Stelle stehen, bis sich die Türen des Turms geschlossen hatten. Dann drehte sich Melody um und sah sich kurz in ihrer Umgebung um. Die Wege der beiden Frauen würden sich wieder kreuzen, so viel war sicher. Mit einem Lächeln auf den Lippen und müden Gliedern machte sich die Hexe dann also an auf den Rückweg. Zuerst musste sie jedoch die große Ranke wieder finden. Melody durchquerte die Höhle und versuchte dabei, die Monster nicht zu stören, bis sie wieder das Licht des Tages erblickte. Der ganze Tag hatten sie unglaublich müde gemacht, was Mel sehr erstaunte, doch irgendwo wusste sie, dass das nur normal war. Sie kam an der Ranke an und kletterte sie langsam herunter und machte sich dann an den Heimweg.


    Walinsel >> Badehaus

  • [IMG:http://i156.photobucket.com/albums/t24/EVEYDAWN94/Rune%20Factory%203/rmsnpd.png]


    ~kommt an
    An der Bohnenranke hochzuklettern, war noch um Einiges schwieriger gewesen, als Carmen es sich vorgestellt hatte, aber der lange Schlaf schien ihrem Körper gut getan zu haben. Auch wenn sie mehr als ein Mal sicher gewesen war, dass sie herunterfallen würde, hatte sie nun endlich das Ziel erreicht. Schwer atmend zog sie sich das letzte Stück nach oben, bis sie sich endlich wieder auf festem Boden befand - soweit man bei einer fliegenden Insel davon sprechen konnte. Am liebsten hätte sie sich hingelegt, der Boden war jedoch vollständig von Schnee bedeckt. Der Aufstieg hatte all ihre Aufmerksamkeit erfordert, sodass Carmen die Kälte kaum gespürt hattte, jetzt begann die leicht bekleidete junge Frau jedoch augenblicklich, zu frösteln. Sie schlang die Arme um den Körper. Wenige Meter entfernt von dem Ende der Bohnenranke befand sich ein Turm, vor dem sich ein Blumenbeet befand, oder zumindest schien es einmal eins gewesen zu sein. Carmen machte ein verwundertes Geräusch, wobei sie ihren Atem sehen konnte. Immer noch die Arme um den Oberkörper geschlungen, wanderte sie hinüber. Schnee und Blumen, das passte nicht zusammen. Sie ging in die Hocke und berührte eine der Pflanzen zaghaft, dann zog sie die Augenbrauen zusammen. Ob im Turm wohl ein Magier lebte, dessen Werk diese Blumen sein konnten? Sie stand wieder auf und betrachtete das Gebäude. An einem fremden Haus in einem Monsterareal zu klopfen war wahrscheinlich wieder eine von diesen Ideen, deretwegen ihre Eltern die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätten, aber Carmen war kalt, und sie war wirklich neugierig, was für ein Mensch sich entschloss, hier oben auf der Walinsel zu leben. Kurzentschlossen ging sie zur Tür hinüber und klopfte energisch.


  • Andere würden sagen Noire hätte Melody vor den Kopf gestoßen mit ihrer schnellen Verabschiedung, doch derlei Etikette war dem Fräulein fremd. Sie war traurig aufgrund des Chaos, welches über die Walinsel gefegt war und sie wusste nicht recht damit umzugehen, außer womöglich mit etwas Schlaf der die Zeit so schon vorantrieb. Bevor Noire ihren Umhang ablegte kramte sie jedoch in eine der vielen vielen Taschen, die dieser unscheinbar verbarg und zog eine Blume mit wunderhübschen roten Blüten hervor. Niemals wäre sie ohne sie gegangen! Es waren immerhin die Heilpflanzen die sie unter größter Not in der Wüste gepflückt hatte. Für Nathalie. Doch je länger Noire ihren Schatz betrachtete, desto weniger wollte sie ihn hergeben. Sie würde die Blume studieren, in allen Büchern blättern und sie einpflanzen, sobald ihr Beet gerichtet und der Boden warm war. Im Moment schafften es lediglich die Pflanzen des Winters zur vollen Blüte, natürlich, denn es war schon sehr kalt geworden hier oben auf der Insel. Es würde ein stiller Winter werden.
    Wenige Stunden später erkannte Noire das sie mit ihrer Vermutung falsch gelegen hatte, denn ein lautes Klopfen riss sie aus dem Land der Träume. Schläftig rieb sich Noire ihre unterschiedlichen Augen. Wer mochte das sein? Niemand kam je zu ihrem Turm, im Dorf wussten die meisten doch noch nicht einmal von seiner Existenz - oder wer ihn bewohnte! Hatte sie sich das Klopfen nur eingebildet? Doch nein, als es wieder erklang war die Vampirin sich sicher - da unten war jemand und er wünschte Einlass! Wie merkwürdig! Plötzlich war Noire hellwach und stürzte aus dem Bett, erst zwei Stufen auf einmal die Treppe hinunter nehmend, ehe sie ihr Verhalten änderte und nun auf Zehenspitzen lief. Man wusste immerhin nicht, wer der ungebetene Besucher war - ein Freund, ein Feind, ein Fremder? Noire blickte erst verstohlen aus dem schmutzigen Fenster neben der Tür um sich ein Bild zu machen. Ein Mensch war es der dort stand, eine Frau die offenbar kurz davor war kehrtzumachen, da sich so lange niemand gerührt hatte. Was wollte denn ein Menschenmädchen hier oben auf der Walinsel? Von ihr? Noire war das nicht ganz geheuer, aber vielmehr war sie neugierig, weswegen sie sich entschloss der Fremden entgegenzutreten. Mit einem Ächzen gab die Tür nach, als Noire sie öffnete. »Guten Tag!«, begrüßte die Vampirin die Fremde höflich, die doch ein gutes Stück größer war als das kleine Fräulein. Sie legte den Kopf schief und musterte sie mit unverwandter Neugierde, die Hand nach wie vor an der Türklinke und bereit sich zurückzuziehen, wenngleich ihre Haltung durchaus offen war. »Wer bist du?«, fragte sie ohne weitere Umschweife. Die Frau sah nicht gefährlich aus, oder? War sie gefährlich? Konnte sie ihr schaden oder würde sie eine gute Gesellschaft leisten? Mit einem Anflug von Schabernack, stellte sie schließlich noch eine Frage, ohne dabei jedoch ihre Miene zu ändern: »Bist du hier um mich zu befreien?«

  • hmhearthmhappyhmhappy

    [IMG:http://i49.tinypic.com/eq3zh0.png]Die blonde Wächterin lockerte den Griff um ihren Bruder, als dieser nach Luft japste. Nicht so wie sie trug er ja schließlich keine Rüstung. Wie zu erwarten war er von der Aussage Forte's kaum begeistert, wahrscheinlich nervte es ihn wieder und wieder die selben Worte von ihr zu hören. Aber sie war seine Schwester, sie machte sich nunmal Sorgen! „Das weiß ich doch, ich mache mir trotzdem Sorgen um dich!“, erwiderte sie und sah ihn mit einem warmen Lächeln an. Kiel war kein Kind mehr und wie er schon sagte, er war auch ein Wächter. Und dazu gehörte es leider nunmal, sich auch ab und an in Gefahr zu bringen, sie selbst war da ja nicht anders. Die Worte seiner Begleiterinnen trugen ihren Teil dazu bei, dass Forte das Thema auf sich beruhen ließ. Ihm war ja nichts geschehen, sie konnten also Recht haben. „Tatsächlich?“ Ihre Worte klangen garnicht so überrascht, wie ihr Bruder vermutlich erwartet hatte, als sie die Geschichte hörte. Immerhin war er ihr Bruder und so hatte er das selbe Training erfahren wie sie, auch wenn sie mehr Zeit zum Training mit ihrem Vater gehabt hatte. Die Grauhaarige zeigte sich dankbar und verpasste Kiel einen Kuss auf die Wange, bevor sie den anderen zu Hilfe eilte. Ein breites Grinsen schlichen sich auf ihre Lippen und erneut drückte sie ihren Bruder an sich, diesmal aber kürzer und nicht so grob. „Ich bin stolz auf dich!“ Was jedoch nichts daran ändern würde, dass sie Angst davor hatte, dass er seine eigenen Fähigkeiten überschätzte. Für einen kleinen Augenblick ließ sich auch Brodik bei seinen Mitbewohnern blicken, vermutlich nur um damit anzugeben, dass er sich im Kampf gut geschlagen hatte. Aber das war auch sein Recht und dieses Mal würde er von Forte keine schlechten Worte ernten, eher im Gegenteil. Er hatte seine Arbeit gut gemacht, und sobald sich der ganze Tumult etwas gelegt hatte, würde sie ihm das auch sagen. Sie war zwar sehr streng und liebte es, Brodik auf jeden noch so kleinen Fehler aufmerksam zu machen, aber diesmal hatte er auch ihre Anerkennung verdient. Unfair war sie schließlich nicht, außerdem hegte sie wieder die Hoffnung, dass aus ihm über kurz oder lang doch noch ein guter Wächter werden könnte. Die Blonde nickte ihm zu, als er sich von ihnen verabschiedete und nachdem Kiel sie darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es noch immer genügend Leute gab die ihrer Hilfe bedurften, schlossen sich die Geschwister den anderen Helfern an und geleiteten den ein oder anderen ehemaligen Dorfbewohner hinab ins Dorf.~

  • [IMG:http://i156.photobucket.com/albums/t24/EVEYDAWN94/Rune%20Factory%203/rmsnpd.png]



    Auf ihr Klopfen hin tat sich lange nichts in dem Turm. War er überhaupt bewohnt? Es hätte Carmen nicht sehr überrascht, wenn er einfach leerstehen würde, immerhin befand sie sich auf einer fliegenden Insel, die zusätzlich ein Monsterareal war. Wer wollte da schon leben? Dann käme allerings die Frage auf, warum sich hier ein Blumenbeet befand. Während sie so hin und her überlegte, öffnete sich schließlich mit einem lauten Knarzen die Tür. Carmen zuckte zusammen; sie hatte nicht mehr mit einer Reaktion gerechnet. Schnell tat sie einen Schritt zurück.
    Ihr Erschrecken schien jedoch unbegründet zu sein; die Person, die die Tür geöffnet hatte, war auffallend klein, und ihre Körpersprache erinnerte mehr an die eines Kindes, als an die einer erwachsenen Frau. Allerdings könnte das alles auch nur eine Tarnung sein, denn ansonsten hatte ihr Aussehen eher etwas Beunruhigendes. Vor allem die Augen des Mädchens, von denen eines rot und das andere cyanfarben war, irritierten die Grünhaarige etwas. Carmen wäre allerdings nicht Carmen gewesen, wenn ihre Zweifel sie dazu bewegt hätten, von hier zu verschwinden.
    "Guten Tag, ich heiße Carmen.", antworte sie auf die Frage, immer noch die Arme um den Oberkörper geschlungen. Nun löste sie jedoch einen, um ihn dem kleinen Wesen entgegenzustrecken. Höflichkeit musste sein. Sie erwartete, dass die nächste Frage sein würde, was sie hier oben wollte, und eilig überlegte sie nach einer guten Antwort. Ich bin aus Langeweile diese ewig lange Bohnenranke hochgeklettert, und jetzt ist mir kalt? Das klang nicht sonderlich gut. Als ihr Gegenüber wieder zum Sprechen ansetzte, fragte sie jedoch etwas Anderes. Carmen stutzte. "D-dich befreien?", wiederholte sie verwundert. Jemand hielt sie hier oben fest? Aber wer? Und warum? Und vor allem, wie? Der Turm war immerhin unverschlossen. Carmen verstand von Magie nur sehr wenig, deswegen konnte sie nur vermuteten, dass es auch andere Wege gab, jemanden zu hindern, einen bestimmten Ort zu verlassen. Vielleicht war das alles hier das Werk eines mächtigen Magiers? Sowohl die Schneeblumen, als auch dieses arme Mädchen einzusperren? In diesem Fall klang es auf jeden Fall nach einem Abenteuer, ihr zu helfen, und genau das war es ja, wonach Carmen gesucht hatte. "Wer hat dich hierhin verbannt?", fragte sie, nun instinktiv etwas leiser sprechend, als würde die verantwortliche Person hier irgendwo lauern und sie belauschen. "Glaubst du, dass ich allein dir überhaupt helfen kann?" Wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag, dann hatte sie Zweifel daran, dass es ihr allein gelingen könnte, sie zu befreien. Carmen ging gern Risiken ein, aber sie wollte nicht den Fehler machen, sich selbst allzu sehr zu überschätzen, vor allem, wenn es um Magie ging. Vielleicht wäre sie besser damit beraten, sich Verstärkung zu holen.


  • Die fremde Dame stellte sich vor und machte große Augen, nachdem sie die wenigen Worte die Noire sprach aufgenommen hatte. Ein breites, ehrliches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Vampirs. Wunderbar! Das könnte Spaß machen! Jetzt musste sie sich jedoch etwas Gutes überlegen, nicht das die Menschenfrau wieder unverrichteter Dinge verschwand. Noire blickte vorsichtig einmal nach links, einmal nach rechts, prüfte ob jemand - oder etwas - in der Nähe war, doch lediglich Stille blies um ihren Turm. »Er scheint dir nicht gefolgt zu sein.«, sagte sie flüsternd und bedachte Carmen mit einem geheimnisvollen Blick ohne eine ihrer Fragen zu beantworten. »Komm schnell herein!«, fügte sie furchtsam hinzu und zog sie ohne Widerworte in ihren Turm, bevor das Fräulein sich wehren konnte. Noire verschloss die schwere Holztür und lauschte. Als kein Geräusch erklang (natürlich nicht), richtete sie den Blick ihrer unterschiedlichen Augen auf ihren Besucher. »Hier bist du erstmal sicher!«, verkündete sie, »Carmen, nicht wahr? Wie kommt es das du hier bist? Wie hast du mich gefunden?«, sprudelten die Fragen aus dem kleinen Fräulein hervor, »Ich bekomme nie Besuch! Er lässt es eigentlich nie zu...« Noire ließ kurz den Kopf hängen, ehe sie in die Hände klatschte und rief: »Aber wo bleiben meine Manieren? Setz dich! Möchtest du Kaffee? Tee? Tomatensaft?« Noire rannte zu der anderen Seite des kreisrunden Raumes, holte zwei Gläser hervor und wartete auf die Antwort iherer Besucherin um ihren Gast zu bewirten.

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    Während Carmen sprach, konnte sie sehen, wie sich ein glücklicher Gesichtsausdruck auf dem Gesicht ihres Gegenübers abzeichnete. Sie schien sich sehr zu freuen, dass jemand gekommen war, um sie zu retten. Sie tat Carmen unendlich leid; hier oben in der Einsamkeit festgehalten zu werden, war bestimmt furchtbar! Ihre Fragen beantwortete die Silberhaarige nicht, aber allein schon das Mitgefühl, das Carmen nun für sie hatte, war ausreichend, um jeden ihrer Zweifel aus dem Weg zu räumen. Sie musste dieser armen Person helfen! Die Feststellung der Fremden, dass ER ihr nicht gefolgt zu sein schien, bestätigte Carmens Vermutungen. Sie ließ sich von ihr in das Innere des Turms ziehen, und beobachtete, wie die Gefangene an der Tür lauschte. Ein kleiner Schauder ging durch Carmens Körper. Was war ER nur für ein mächtiges Wesen?
    Anscheinend hatte sich draußen nichts gerührt, was Carmen etwas erleichterte. Sie wollte nicht mit etwas konfrontiert werden, bevor sie überhaupt wusste, was es war! "Ja, Carmen, richtig. Wie heißt du eigentlich?", fragte sie, immer noch leise. Die Gefangene schien allerdings sicher zu sein, dass sie im Moment nichts zu befürchten hatten, und war zu normaler Lautstärke zurückgekehrt, also räusperte sich Carmen kurz, und tat es ihr gleich. "Ich habe dich durch Zufall gefunden, mir war langweilig, und dann bin ich an der Bohnenranke hochgeklettert und hier angekommen.", erklärte sie. Die Aussage, dass ER Besuch nicht zuließ, und die Traurigkeit, mit der das arme Ding das schilderte, versetzten Carmen einen kleinen Stich. Wer tat so etwas Schreckliches? Und warum? Die Gefangene wirkte in ihrem Verhalten fast wie ein Kind, welches Motiv könnte man haben, so jemanden einzusperren? In ihrem Gesicht zeichnete sich deutlich Bestürzung ab. Der traurige Gesichtsausdruck der Silberhaarigen hielt jedoch nicht lange an, denn sie wuselte schnell davon, um ihr ein Getränk anzubieten. Carmen folgte der Aufforderung, und setzte sich. "Emm... Tomatensaft, bitte.", antwortete sie. Für einen Moment schwieg sie. Ihre Gedanken kreisten immer noch um das Abenteuer, das ihr nun bevorzustehen schien. "Wer hält dich hier fest?", fragte sie schließlich. Vermutlich wäre es höflicher gewesen, mit der Frage zu warten, bis sich ihre Gastgeberin zu ihr gesetzt hätte, aber Manieren waren im Moment das letzte, woran sie denken konnte. "Sei versichert, ich werde versuchen, dir zu helfen.", fügte sie beinahe feierlich hinzu.


  • »Mein Name ist Iris Noire!«, stellte das Fräulein sich vor und klang dabei sehr erfreut. »Zumindest werde ich so genannt.« Sie selbst war sich nicht ganz sicher ob das wirklich ihr Name war, doch so wurde sie immer genannt, also würde das wohl stimmen? Im Grunde war ein Name sowieso nicht mehr als ebendies: eine Möglichkeit seine Umgebung zu benennen und damit gab Iris sich zufrieden. »Tomatensaft? Eine hervorragende Wahl! Ich liebe Tomatensaft!« Noire holte eine abgefüllte Flasche Tomatensaft aus einer Kammer und schenkte zwei Gläser von ein, ehe sie die Flasche auf den Tisch abstellte. Das Fräulein setzte sich auf einen Hocker, wobei es so klein war, dass ihre Füße nicht den Boden berührten. Leicht ließ sie ihre Beine hin und herbaumeln, während sie der Erzählung ihrer Besucherin lauschte. Carmen hakte noch einmal nach wer es denn sei, der sie hier festhielt und Noire sah leicht betrübt in ihr Glas. Was sollte sie nun antworten? Sie wollte nicht das Carmen sofort wieder ging! Sie hatte so selten Besuch! Aber vermutlich würde sie das, wenn sie hinter die Fassade blickte und das stimmte Noire wirklich traurig. Also was würde eine gute Antwort geben...? Sie druckste ein wenig herum, ehe sie aufsah und den Blick ihres Gastes erwiderte. »Ich... Ich kenne seinen Namen nicht.«, flüsterte sie, »Ehrlich gesagt glaube ich nicht das er ein Mensch ist! Er geht mit den Monstern als wäre er einer von ihnen und ich glaube er kann auch seine Form wandeln! Aber ganz sicher bin ich mir nicht... Ich habe jedoch Angst unnötig seine Aufmerksamkeit zu erregen, früher schlichen häufig Silberwölfe um meinen Turm, aber diese meiden diesen Ort mittlerweile ein wenig.« Ob er etwas damit zu tun hatte? Achjeh, jetzt glaubte sie ihre Geschichte selbst schon! Es entsprach jedoch der Wahrheit, dass sie anfangs große Probleme mit den Silberwölfen gehabt hatte. Vermutlich hatten sie in ihr einen Eindringling gesehen, doch Iris erinnerte sich nicht was vor dieser Zeit gewesen war. Seit sie denken konnte lebte sie einsam in diesem Turm auf der Walinsel, abseits des Dorfes unter ihr. Und irgendwann waren die Silberwölfe in andere Ecken des Areals zur Jagd gegangen, so wie sie ihr Jagdterritorium immer von Zeit zu Zeit leicht anpassten. »Du bist sehr mutig, Carmen!«, fand Noire und schenkte ihrem Gegenüber ein Lächeln, »Allein schon das du die Bohnenranke erklimmst. Kommst du aus dem Dorf unter den Wolken?«, erkundigte sie sich nun, neugierig etwas mehr über das Leben ihrer Besucherin zu erfahren.

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    "Iris Noire?", wiederholte Carmen den Namen ihrer Gastgeberin fragend. "Das ist ein schöner Name. Er passt zu dir." Noire hieß schwarz, wenn Carmens eingerostete Französischkenntnisse sie nicht täuschten, und schwarz war sicherlich eine der ersten Assoziationen, die man bekam, wenn man das kleine Fräulein erblickte. Als Noire sich zu ihr gesetzt hatte, und traurig in ihr Glas blickte, erschrak Carmen etwas über sich selbst. Wahrscheinlich war das eine sehr unsensible Frage gewesen, wie sie sie so oft stellte. Mit viel Taktgefühl war sie noch nie gesegnet gewesen. Für Noire war allein schon der Gedanke an ihren Peiniger wahrscheinlich schon mit traumatischen Erinnerungen verbunden. Gerade als sie sie um Verzeihung bitten wollte, fing Noire an, zu reden. Carmen lauschte ihr gespannt. "Er kann seine Form wandeln?", wiederholte sie ehrfürchtig. "Ist er also ein Magier? Denkst du, die Silberwölfe trauen sich nicht mehrh hierher, weil sie... seine Macht fürchten?" Es lief Carmen eiskalt den Rücken herunter. Noire hatte von mehreren Silberwölfen gesprochen. Carmen hatte noch nie von jemandem gehört, der es mit mehr als einem Silberwolf aufnehmen konnte, geschweige denn einem Rudel, wie es sie hier auf der Walinsel wahrscheinlich gab. Sie biss sich auf die Unterlippe. Noire hatte recht, eigentlich war sie mutig, aber diese Vorstellung jagte ihr gehörigen Respekt ein.
    "Ja, ich komme aus dem Dorf. Ich wohne am Strand, in einer kleinen Hütte, mit meinem Bruder.", erklärte sie auf Noires Frage hin. "Weißt du, die meisten Leute würden es nicht mutig nennen, einfach so die Bohnenranke hochzuklettern.", sagte sie matt lächelnd. Dann verstellte sie ihre Stimme, sodass sie in etwa klang wie eine übertriebene Parodie ihrer Mutter. "Carmen, warum treibst du dich ständig draußen herum! Was soll das? Es ist gefährlich! So etwas schickt sich nicht für eine junge Dame, Carmen! Welcher Mann wird dich heiraten wollen, wenn du dich verhälst wie ein streunender Hund?" Sie verdrehte die Augen. "Es ist schön, dass du mich nicht für verrückt hälst, Iris Noire.", fügte sie hinzu, nun wieder in normalem Tonfall. "Kennst du das Dorf unten?"


  • Iris lächelte Carmen fröhlich an. Das Fräulein fühlte sich geschmeichelt und auch wenn sie nicht wusste, ob sie früher vielleicht anders genannt worden war, so kam sie mit ihrem Namen sehr gut zurecht. »Hat dein Name eine Geschichte, Carmen?«, erkundigte sich das Fräulein im Gegenzug und legte den Kopf leicht schief, ein neugieriger Ausdruck in ihren Augen. Als die Besucherin jemanden nachäffte - zumindest schien es so - entfuhr Iris ein Glucksen, welches sich schließlich zu einem hellen Lachen entwickelte. »Du bist lustig!«, fand sie und meinte es auch so. Nicht in einem negativen Sinne, bei aller Liebe nein! Ganz und gar positiv fand Iris ihre Gesellschaft und mehr wollte sie damit auch nicht aussagen. In ihren sonderbaren Augen lag ein leuchtender Glanz und interessiert sprudelten Fragen aus ihrem Munde hervor: »Aber warum schickt sich das nicht? Draußen ist es auch nicht viel gefährlicher als drinnen! Ich lebe schon immer hier im Monstergebiet und ich finde es schön hier!«, ereiferte sie sich, »Du erscheinst mir nicht verrückt! Ich habe schon verrückte Menschen gesehen und du bist es nicht und ich auch nicht, auch wenn man das häufig von mir denkt.« Nun hatte das Lächeln der Vampirin etwas Trauriges. »Ich gehe nicht oft in das Dorf. Die Bewohner sehen mich oft komisch an und das mag ich nicht.« Iris lehnte sich nach hinten und sah kurz kopfüber, ehe sie sich wieder in eine aufrechte Position begab. Einer Frage von Carmen war sie noch ausgewichen: »Er ist ganz bestimmt ein Magier.«, wisperte sie, »Früher musste ich immer um Erlaubnis betteln um ins Dorf gehen zu dürfen, aber als er festgestellt hat, dass ich nicht gerne gehe empfand er den Bann als nicht mehr notwendig.«, erklärte sie ernst, »Ist dein Bruder so wie du? Würde er auch aus Neugierde eine Bohnenranke in den Himmel erklettern? Familie ist schon etwas sonderbares!« Iris legte zwei Finger an ihren Mund, verzückt von dieser Feststellung. Da sie so anders lebte als die Menschen im Dorf, erschienen ihr selbst alltägliche, einfache Sachen höchst erstaunlich.

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    Carmen freute sich, als sie Iris lächeln sah. Sie hatte hier oben sicherlich nur selten Gesellschaft, da war es schön, wenn sie sie glücklich machen konnte. "Mein Name hat keine Geschichte, zumindest keine von der ich weiß...", antwortete sie. "Mein Bruder heißt Carlos, vielleicht wollten unsere Eltern, dasss unsere Namen ähnlich klingen." Sie zuckte mit den Schultern. Als Iris begann, über die Imitation ihrer Mutter zu lachen, musste auch Carmen grinsen. Lustig war es sicherlich, zumindest im Nachhinein. Auf Iris' Frage hin seufzte sie leise. "Weißt du, meine Eltern sind sehr traditionell in ihren Denkweisen. Ihrer Ansicht nach sollte sich das Leben einer jungen Dame hauptsächlich danach richten, später eine gute Ehefrau abzugeben. Und gute Ehefrauen tun nicht viel außer kochen, tratschen und sich um die Kinder kümmern.", erklärte sie. "Für meine Eltern war es immer ein Mysterium, wie sie so eine Tochter wie mich bekommen konnten. Du weißt schon, so eine, die an Bohnenranken hochklettert." Sie trank einen Schluck Tomatensaft und sah zu Boden. Iris' nächste Aussage ließ sie hellhörig werden. "Du lebst schon immer im Monstergebiet?", fragte sie, und riss die Augen weit auf. "Heißt dass... Heißt dass, er hat dich entführt, als du ein kleines Kind warst?" Die Geschichte des Mädchens verwirrte sie etwas. Sie hatte also ihr gesamtes Leben hier gewohnt, war aber auch schon im Dorf gewesen, wo sie allerdings nicht merh hinwollte, weil die Leute sie für verrückt hielten, sodass sie es bevorzugte, in ihrem Gefängnis zu bleiben. Warum hatte sie nicht einfach die Menschen unten um Hilfe gebeten? Carmen musterte sie nachdenklich. Die Frage, die sie sich stellte, war wohl leicht zu beantworten: Iris wirkte um einiges schüchterner, als sie selbst, und traute sich wahrscheinlich nicht, einfach so Fremde anzusprechen, noch dazu, wenn sie sie seltsam fanden. Außerdem... überlegte Carmen weiter, hat ER sie sicher auf Schritt und Tritt überwacht. Betrübt sah sie Iris an. Das war eine furchtbare Taktik. Er hatte ihr erlaubt, ihr Gefängnis zu verlassen, um ihr die Freiheit als noch schlimmer darzustellen. Furchtbar, aber sehr durchdacht, und offenbar auch effektiv. "Und wenn du jetzt einfach weglaufen würdest? Meinst du, er würde dich sofort finden?", fragte sie. "Du kannst mit mir ins Dorf gehen. Glaub mir, ich mache jeden fertig, der es wagt, dich schief anzusehen." Sie setzte einen erkennbar gespielten, finsteren Gesichtsausdruck auf und spielte mit dem Griff eines ihrer Schwerter. Sie hoffte, dass diese Reaktion nicht schon wieder total unangemessen war; sie versuchte lediglich, die traurige Stimmung etwas aufzuheitern. Iris' nächste Frage ließ sie wieder lächeln. "Carlos..." Sie grinste und schüttelte den Kopf. "An der Bohnenranke hochklettern würde er sicher. Zumindest, wenn du ihn mit einer holden Maid köderst, die oben auf ihn wartet. Wenn du verstehst, was ich meine." Sie lachte. Carlos fehlte ihr. Es war schade, dass sie ihn heute morgen nicht angetroffen hatte. "Also, nicht, dass du zu schlecht von ihm denkst. Mein Bruder hat zwar eine moralisch nicht ganz einwandfreie Einstellung zum weiblichen Geschlecht, aber eigentlich hat er ein gutes Herz." Und er würde mir auch sicher dabei helfen, dich zu befreien.


  • Iris nickte eifrig, als Carmen ihre Vermutung aufstellte. Sie legte den Kopf leicht schief, als sie sprach. »Ich bin eines Tages am Fuße des Turmes aufgewacht.«, erklärte sie und wandte ihr Köpflein schließlich zur anderen Seite hin, »Und seitdem lebe ich hier. Was davor war, weiß ich nicht.«, vollendete sie ihren Satz. Oftmals reagierten die Leute schockiert oder mitfühlend nachdem sie davon hörten, doch Iris sah dazu keinen Grund. So war es nunmal, was konnte man daran ändern? Es ging ihr sehr gut in ihrem Turm, den sie ganz für sich hatte, auch wenn sie manchmal etwas einsam war. Doch was brauchte es verloren gegangenen Erinnerungen hinterherzujagen, wenn es keine Aussicht auf Erfolg gab? Ja, manchmal ertappte Iris sich durchaus dabei, dass sie in stillen Stunden darüber philosophierte, wenn die Nächte lang und die Gesellschaft fern waren, doch das Fräulein hatte längst gelernt sich mit ihrer Situation zu arrangieren. Der Vorschlag ihrer Besucherin löste auf ihrem Gesicht einen nachdenklichen Ausdruck aus. Weglaufen... Sie erinnerte sich daran es versucht zu haben, zu vergangener Zeit als ihre Neugierde noch groß war und verlangte gestillt zu werden. Doch mehr als einige Tagesreisen hatte sie es nie von diesem Ort weggeschafft, sie hatte sich immer nur im Kreis gedreht und war schlussendlich wieder hierher zurückgekehrt, fast so, als würde die Walinsel nach ihr rufen. Möglicherweise stand sie ja wirklich unter einem Zauberbann...? Oder vielmehr dürstete ihr Herz nicht nach Reisen, auch wenn es Antworten bedeuten mochte, sondern nach Sicherheit und ihr Leben so wie sie es kantne fand nunmal auf der Walinsel ihren Anfang. Es war alles was sie hatte. Vielleicht war es also Angst vor dem Ungewissen, dass sie an diesem Ort hielt, wer vermochte das schon genau zu sagen...? Iris behielt ihre Gedankengänge für sich, sie kannte Carmen nicht gut genug um ihr alle flüchtigen Details ihrer Vorstellungen anzuvertrauen. Daher fiel ihre Antwort relativ schlicht aus: »Aber wo soll ich denn hin...?« Sie sah Carmen dabei nicht direkt an, denn die Idee bedrückte sie mehr als sie zugeben wollte, weswegen sie lieber wieder das Thema wechselte - glücklicherweise schien ihr Besucher auch kein Freund von ernstesn Gesprächen zu sein! »Mit dir würde ich jedoch gerne wieder einmal in das Dorf gehen! Aber erst hole ich noch etwas Tomatensaft!« Das kleine Fräulein sprang auf und wuselte in die Küche, wo sie die Kanne mit frischem Tomatensaft auffüllte. Das gab ihr auch die Zeit die unschönen Gedanken, die wie Schatten in ihren Kopf gekrochen waren, wieder abzuschütteln. Etwas entspannter kehrte sie zu ihrem Besucher in die kleine runde Wohnstube zurück. »Lebst du mit deinem Bruder unter einem Dach? Und deinen Eltern auch?« Für Iris die keine Familie hatte war dies eine höchst interessante Vorstellung. »Deine Eltern verstehe ich nicht. Das klingt doch total langweilig! Außerdem kann doch nicht jeder gleich sein... uwah!« Sie verzog das Gesicht dabei und schüttelte sich, als hätte sie auf eine faule Tomate gebissen. »Ich bin froh das du so bist und nicht so wie deine Eltern dich haben wollten! Wer hätte denn ansonsten heute mit mir Tomatensaft getrunken...?« Anstatt eines Lächelns machte sich ein erstaunter Ausdruck auf ihrem Gesicht breit, denn Iris versuchte sich das gerade bildlich vorzustellen wie anders dieser Tag ansonsten verlaufen wäre. Ihre Fantasien wurden jedoch unterbrochen, denn Carmen sprach weiter. »Deinen Bruder verstehe ich nicht.«, antwortete Iris unverblümt und runzelte die Stirn, »Wie ködert mann denn jemanden mit einer Maid? Wie beim Fischen? Und warum denkt er schlecht von Frauen? Ist das Allgemein so, auch bei dir? Was würde er dann wohl zu mir sagen?« Die Fragen sprudelten nur so hervor, denn Iris konnte sich wirklich keinen Reim auf diesen Carlos machen!

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    Iris sprach so unbekümmert von ihrem Schicksal, dass es Carmen fast erschreckte. Das arme Ding. Sie wirkte so jung und naiv, und dass sie ihre Gefangenschaft einfach so hinzunehmen schien, hatte wohl genau diesen Grund. Nicht Resignation oder Tapferkeit, sondern einfach ihre kindliche Naivität. Etwas bestürzt runzelte Carmen die Stirn. Dass es der Grünhaarigen einmal die Sprache verschlug, passierte nur selten. Auch Iris schien für eine Weile in Gedanken, bevor sie weitersprach. Carmen wollte gerade antworten, als ihre Gastgeberin schon wieder davonhuschte, um mehr Tomatensaft zu holen. Als sie zurückkam, wurde Carmen bereits mit den nächsten Fragen bombardiert. Ihre Stirn glättete sich wieder. Der Themenwechsel war ihr mehr als recht. "Ja, ich wohne mit meinem Bruder zusammen. Wir haben eine kleine Hütte, direkt am Strand. Ich liebe es dort. Du hörst den ganzen Tag das Meer rauschen, und du kannst Schwimmen oder Angeln gehen, wann immer du Lust hast.", erklärte sie. Während sie redete, legte sich ein schwärmerischer Ausdruck auf ihr Gesicht. "Unsere Eltern wohnen weit von hier entfernt, und das ist auch gut so. Carlos und ich sind beide von zuhause weggelaufen, weil wir es dort nicht mehr ausgehalten haben.", sagte sie dann wieder etwas ernster. "Sie sind nämlich nicht nur langweilig, sondern auch sehr sehr streng. Und wären wir dort geblieben, hätten sie uns gezwungen, ein Leben zu leben, mit dem wir nie glücklich geworden wären." Sie atmete hörbar aus. Da wechselte Iris schon das Thema, und jetzt wurde es wieder deprimierend. Das habe ich ja gut hinbekommen. Sie trank einen Schluck Tomatensaft, dann schüttelte sie den Kopf, als versuchte sie, dadurch das bittere Thema abzuschütteln. "Aber genug davon. Es ist ja alles anders gekommen, und nun sind wir hier, und ich bin bei dir, und wir trinken Tomatensaft und alles ist schön." Sie lächelte Iris aufmunternd an. "Und wenn du von hier weglaufen möchtest, dann könntest du sicherlich bei Carlos und mir wohnen. Das würde bestimmt lustig werden." Dass Carmen wahrscheinlich Iris, sich selbst und wohl auch Carlos in Gefahr bringen würde, wenn sie Iris bei sich aufnehmen würden, wurde ihr bereits klar, während sie sprach. Der Magier, der das arme kleine Ding hier einsperrte, wäre vermutlich sofort in der Lage, sie ausfindig zu machen, und wie seine Rache aussehen würde, wollte Carmen sich gar nicht ausmalen. Aber das Angebot hatte sie bereits gemacht, und nun konnte sie schlecht einen Rückzieher machen. Außerdem wäre Carmen nicht Carmen, wenn sie sich aus Furcht davon hätte abhalten lassen, etwas zu tun, das sie für richtig hielt.
    Iris begann wieder zu sprechen und riss die Grünhaarige aus ihren Gedanken. Carmen zog verdutzt die Augenbrauen hoch. Sie hatte nicht erwartet, dass ihre Andeutungen über Carlos jemals bei irgendwem hätten Verwirrung auslösen können. Aber Iris' fehlender Kontakt zur Außenwelt hatte offenbar das Ergebnis, dass sie nur sehr eingeschränkte Vorstellungen über soziales Miteinander hatte. Carmen errötete etwas. Wie konnte sie nun erklären, was genau ein Frauenheld war, ohne Iris zu sehr zu schockieren? "Weißt du...", setzte sie an, und überdachte noch einmal kurz ihre Worte. Sie kam sich vor, als müsste sie einem kleinen Kind erklären, was es mit den Bienchen und den Blümchen auf sich hatte. Eigentlich ist es ja fast genau das. "Auf dieser Welt gibt es Menschen, die verlieben sich ineinander. Und dann werden sie glücklich und heiraten und bekommen Kinder, oder auch nicht. Aber es gibt auch Menschen, die finden, dass sie ihre Freiheit aufgeben würden, wenn sie sich für immer an eine andere Person binden. Und mein Bruder ist so ein Mensch.", erklärte sie vorsichtig. "Wenn Carlos eine hübsche Frau sieht, dann möchte er sie immer gern... kennenlernen. Aber wenn er dann die nächste sieht, ist es wieder das Gleiche." Nein nein nein, das klingt schon wieder viel zu negativ! Carmen wollte nicht, dass Iris, oder irgendwer sonst schlecht von ihrem Bruder dachte. Für sie war Carlos der wichtigste Mensch auf der Welt, und auch wenn er ein verdammter Casanova war, wusste sie, dass ihr Bruder ein gutes Herz hatte und ein hervorragender Mensch war. "Carlos denkt nicht schlecht von Frauen, im Gegenteil. Aber die meisten Menschen finden, dass ein Mann, der sich nicht auf eine Frau festlegen möchte, automatisch böse ist. Aber glaube mir, er ist der beste große Bruder, den man sich wünschen kann. Und zu dir wäre er bestimmt auch nett." Iris' kindliche Art würde in Carlos vermutlich eine Art Beschützerreflex auslösen, vor Allem, wenn er von ihrem schrecklichen Schicksal hören würde. Zumindest aber wirkte sie viel zu jung, als dass sie Carlos auf irgendwelche dummen Gedanken bringen könnte. Davon war Carmen überzeugt.


  • Mit großen Augen und wippenden Beinen lauschte Iris den Worten ihres Gastes. So wie Carmen von ihrem zu Hause am Strand, ihren Eltern und ihrem Bruder sprach, schien sie sehr glücklich zu sein. Iris konnte es voll und ganz nachvollziehen, dass die Geschwister von ihren Eltern wegwollten, wenn diese ihnen alles vorschrieben. Wo blieb denn dann der Spaß am Leben, wenn man nicht das tun durfte, worauf man Lust hatte! Da Iris selbst sich an keinerlei Eltern erinnerte, fand sie das auch nicht weiter tragisch. Das Angebot das Carmen ihr unterbreite rührte die kleine Vampirin zutiefst, denn noch nie hatte ihr jemand angeboten sie bei sich aufzunehmen. Sie stellte ihre Beine still und sah nachdenklich in das Glas voller Tomatensaft. Ein wenig regte sich das schlechte Gewissen in ihr, immerhin war die Geschichte das sie von einem bösen Magier gefangen gehalten wurde ja nicht ganz wahr. Ihre Fantasie war nunmal etwas, dass ihr stets die Einsamkeit in ihrem Turm vertrieb! Doch Iris hatte Carmen gern gewonnen und wollte daher nicht, dass diese böse mit ihr wurde, weswegen sie erstmal Stillschweigen bewahrte. Über die Erklärungen von Bienchen und Blümchen war sie teils amüsiert, teils sprachlos. Natürlich wusste Noire was ungefähr geschah wenn sich Mann und Frau sehr gern hatten und sie wusste auch, dass man in der Menschenwelt stets auf der Suche nach jemanden war der einen verstand, akzeptierte und gern hatte, wenngleich ihr das Verhalten als solches doch ein wenig merkwürdig vorkam. Sie hatte jedoch viele Bücher mit romantischen Geschichten in ihrem Turm! Also ganz unwissend war die Vampirin nicht, dennoch war ihr das Verhaltensmuster eines Carlos bisher unbekannt gewesen. Die Erklärung von dessen Schwester leuchtete ihr zwar in einigen Punkten ein, dennoch klang es nicht ganz fair. "Ich möchte ihn kennenlernen deinen Bruder!", beschloss sie daher, damit sie sich ein besseres Bild von ihm machen konnte. "Wenn er auch so ist wie du, dann hab ich vielleicht schon bald zwei Freunde!", verkündete sie fröhlich. Auch die Hütte am Strand mochte sie sich gerne ansehen. Aber einziehen wollte sie nicht, denn umgeben von Sand konnte man nicht richtig Blumen züchten und das konnte sie auf keinen Fall aufgeben!

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    Carmens Angebot schien Iris nachdenklich und irgendwie ein wenig traurig zu machen, zumindest hatte es den Anschein. War sie schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten? Eilig wiederholte sie ihre gerade gesagten Worte im Kopf. Nein, ihrer Ansicht nach war nichts falsch daran. Und doch fühlte sie sich nun irgendwie schlecht. Sie wollte Iris nicht traurig machen, sie wollte ihr helfen, und wenn das hieß, dass sie sich dem Magier stellen müsste, dann würde sie es tun! Mehr Mut als Verstand, diese Schelte hatte Carmen schon so oft gehört, dass sie das Zählen längst aufgegeben hatte. Vermutlich hatten die Leute recht, aber es lag eben in ihrer Natur.
    Carmens ungeschickter Versuch, Iris einen Einblick in die Psyche ihres Bruders zu geben, schien die Kleine jedoch wiede heiterer zu stimmen. Ein positives Bild von Carlos zu vermitteln schien ihr immerhin gelungen zu sein, wenn Iris ihn treffen wollte! "Oh, du kannst ihn gern kennenlernen!", rief sie begeistert aus. "Ich weiß allerdings nicht, wo er im Moment ist. Als ich heute morgen aufgestanden bin, war er nicht da.", fügte sie etwas nachdenklicher hinzu. "Aber wir können ihn suchen. Und Freunde werdet ihr ganz bestimmt, da bin ich mir sicher." Dass Iris sie als Freundin zu betrachten schien, rührte Carmen, und dass sie, wie aus ihrer Aussage hervorging, sonst niemanden hatte, machte sie traurig. Mit solchen Gefühlen umzugehen, war schierig für sie. Wenn sie als Kind traurig oder wütend war, war sie meistens in den Wald gelaufen und hatte sich dort mit einem "Abenteuer" abgelenkt, bis sie ihren Kummer vergessen hatte, und auch heute noch hatte sie diesen Reflex. Sie war drauf und dran, vom Tisch aufzuspringen, jedoch zögerte sie kurz. "Wenn wir jetzt nach draußen gehen, müssen wir dann damit rechnen, dass er uns jeden Moment angreift?" Die Stimme hatte sie reflexartig gesenkt, auch wenn Iris ihr versichert hatte, dass der Magier sie hier drinnen nicht hören konnte. Carmen war fest entschlossen, Iris zu helfen, und auch wenn die Antwort auf ihre Frage 'ja' lauten würde, würde es sie nicht davon abhalten, zu versuchen, das kleine Fräulein nach Trampoli mitzunehmen. Sie wollte nur nicht von einem plötzlichen Angriff überrascht werden.

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