• [An der Sternwarte] Kyle & Bianca




    Ein Stöhnen verließ die Kehle des Anderen und er richtete seinen Kopf gen Himmel. Er schien nicht zu verstehen. Er verstand wieder einmal rein gar nichts. Gefühlsmäßig hatte er sich immer schon ausgezeichnet. Eine der Tatsachen, die schon damals die ganze Situation ins Chaos gestürzt hatte. Neben ihrem Temperament und der Unfähigkeit zu ihren Gefühlen zu stehen. Es kam ihr vor wie ein Déjà-vu. Es war ganz gleich. Ein paar Jahre später und sie fanden sich wieder in einer ähnlichen Situation wieder. Vielleicht war es ihre zweite Chance. Doch wofür? Um ein glückliches Paar zu werden? Beinahe wäre ihr ein belustigtes Schnauben entglitten. Es erschien Bianca unglaubwürdig. Es würde niemals funktionieren. Er war ein Bürgerlicher und sie war Angehörige einer wohlhabenden Familie mit gutem Namen. Sie konnte dies nicht aufgeben für ihn, oder? Es war nicht relevant sich diese Fragen zu stellen. Es würde ohnehin nicht soweit kommen. "Ich weiß es nicht..." beantwortete das Mädchen mit dem blauen Haar die Frage Kyles. Wahrheitsgemäß und wahrscheinlich nicht zufriedenstellen. Es war unfair diese Frage zu stellen aber eigentlich auch nicht. Bianca wusste selbst, dass sie es dem Anderen nicht immer leicht gemacht hatte aber er ihr auch nicht. Diese kühle Seite, die er nur ihr zeigte. Einen Moment lang war es als würde sie in einen Spiegel schauen. War sie nicht selbst ganz gleich? War es das? Sie waren sich zu ähnlich obwohl sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Der jeweils Andere war immer wie ein rotes Tuch gewesen, hatte die schlechtesten Seiten an die Oberfläche gebracht aber nun... waren sie hier und unterhielten sich. Eine Unterhaltung, die wahrscheinlich schon eine Weile ausständig aber es war nie der richtige Moment gewesen. War er nun gekommen? Er schien zumindest richtiger als alle Momente zuvor. Bianca lies sich nach hinten ins Gras fallen. Sie schloss ihre Augen. Was wollte sie? Eine Frage, die sonst so leicht zu beantworten war. Ein neues Diadem. Ein neues schönes Kleid. Aber was wollte sie wirklich? Was würde sie nicht nur für ein paar Tage glücklich machen? Konnte sie überhaupt vollends zufrieden sein oder definierte sich ihr Charakter durch permanente Unzufriedenheit? Sie setzte zum Sprechen an aber unterbrach bevor auch nur ein Wort über ihre Lippen gekommen war. Ein Seufzen. "Ich weiß nur, dass dieser Abend echt schön ist und ich nicht wieder in das andere Leben zurückkehren möchte in dem wir einander aus den Weg gehen und uns gegenseitig anbrüllen...." Sie legte ihren Arm über ihr Gesicht. Verdeckte damit ihre Augen, ihre glühenden Wangen. Sie hatte sich schon blamiert. Nun war es doch ohnehin egal oder? Ihr kommender Gedanke trieb ihr wieder das Blut ins Gesicht. ...und ich will dich Küssen weil es sich gut anfühlte. Ich möchte es immer wieder tun... Sie schaffte es nicht diese Worte auszusprechen. Zu groß war ihre Angst. Ja sie hatte Angst. Bianca Saint de Coquille hatte tatsächlich angst er würde sie ablehnen. Ein Wunder war geschehen.

  • [Kyle] mit Bianca an der Sternwarte


    1230-kyle-pngNatürlich wusste sie es nicht. Es war lächerlich anzunehmen, dass sie besser mit dieser Situation umgehen konnte, als er. In gewisser Weise waren die beiden wie zwei Kinder, die zum ersten Mal auf einem zugefrorenen See Fuß setzten. Sie verstanden nicht, warum sie die bei jedem Schritt auf die Schnauze flogen, standen wieder auf, und taten immer und immer wieder den falschen Schritt, der auf die kalte, harte Oberfläche führte, ohne ein Gefühl für Balance zu erlernen. Der Unterschied war, dass er trotzdem das Gefühl hatte, dass Bianca es wusste. Ihre aufbrausende und selbstgefällige Art hatte ihn glauben lassen, dass sie diejenige war, die die Geschehnisse leitete. Sie agierte, er reagierte. Doch anscheinend war dem nicht so. Wenn er ihren Worten Glauben schenken konnte, hatte sie genauso wenig Ahnung, wie er. Hatte es wahrscheinlich schon all die Jahre zuvor nicht. Und irgendwie passte es ihm nicht, dass er eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen entdeckte, da er sich eigentlich schon darauf eingestellt hatte, genervt und verletzt zu sein. Dieses Gefühl zu halten schien mit der Aussage der Blauhaarigen jedoch noch schwieriger zu werden, als es sowieso schon war. Eine weitere Gemeinsamkeit. "Das denke ich auch", sagte er, ohne über die Bedeutung seiner Worte wirklich nachdenken zu können. "Ist ja nicht so, als ob es mir Spaß macht, ständig frustriert zu sein, oder zu streiten" Nein, Spaß machte es ihm keinen, zumindest was das anging war er sich sicher. Aber könnte es sein, dass er mittlerweile einfach nichts anderes mehr gewohnt war? War es nicht einfacher, genervt von dannen zu ziehen und die Schuld bei jemand anderem zu suchen, anstatt sich wirklich die Mühe zu machen, dass etwas funktionierte? Natürlich war es irgendwo auch nicht gerade einfach, mit einer aufbrausenden Person wie Bianca ein Gespräch zu führen, gerade jedoch... konnte er keinen Grund mehr dafür finden, sich vor einer Konversation zu drücken. Die Atmosphäre war schwer, kompliziert, und er war sich immer noch nicht im Klaren darüber, was für einen Part der flüchtige und doch erhitzende Kuss zu bedeuten hatte. Doch noch war kein Streit entfacht. Noch blieb er auf seinem sicher wirkenden Platz. Und er konnte nicht umher, die Aussage der Blauhaarigen im Bezug auf diese eine Handlung zu hinterfragen. War denn alles, was an diesem Abend zwischen ihnen passiert ist, schön gewesen? Oder war es schön, bis... das passiert war? "Also... bereust du es nicht? Das eben", wollte er daher wissen, und trieb gleichzeitig ungewollt seinen eigenen Puls mit dieser Frage in die Höhe.

  • [An der Sternwarte] Kyle & Bianca




    Seine nüchterne Art war irritierend. Er sagte alles so gerade heraus ohne darüber nachzudenken, welche Bedeutung sie für andere haben mochten. Während sie ihr Gesicht vor ihm verbarg fragte sie sich gleichzeitig welches Gesicht er wohl gerade machte, während diese Worte über seine Lippen kamen. Aber sie war zu beschämt ihm in die Augen zu sehen. Sie konnte es einfach nicht und fragte sich insgeheim ob sie es jemals wieder können würde ohne vor Scham im Boden zu versinken. Die Ablehnung schmerzte in ihrer Brust und es war eigentlich undenkbar diesen Moment zu ignorieren, ihn gar zu vergesse nur um was? Freunde zu sein? Bekannte? Was waren sie eigentlich? Sie waren doch nie Freunde gewesen und doch hatte sie sich in seine Arme geflüchtet als es ihr schlecht ging. Ihre Aktionen waren auch nicht gerade schlüssig und vielleicht zum ersten Mal begriff die Schönheit, dass sie es dem Anderen auch nicht immer leicht gemacht hatte. Sie blieb stumm, lies seine Worte auf sie wirken, die ihr Herz irgendwie noch schwerer zu machen schienen. Was war mit ihrem Plan passiert? Waren sie abgewichen? Wann war die Seifenblase in der sie sich befunden hatten geplatzt? Mit diesem Kuss. Wieder sah sie sein Gesicht vor sich. Wieder spürte sie den sanften Druck auf ihren Lippen. Wieder fühlte sie sich abgelehnt von ihm. Wieder wurde sie von der harten Realität getroffen anstatt in ein Märchen einzutauchen. Gerade als sie dachte er würde sich weiter in Stille hüllen fuhr Kyle fort und Bianca fiel aus allen Wolken. Kurz hatte sie gehofft die Erde unter sich hatte sich tatsächlich aufgetan und ihren Körper verschluckt aber sie lag noch immer hier im Gras unter dem Nachthimmel. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Puls raste. "I-Ich bereue mich blamiert zu haben." Ihre Lippen verzogen sich zu einer schmollenden Schnute, während sie ihren Kopf in die gegengesetzte Richtung drehte um Kyle nicht ansehen zu müssen. Ihr Herz pochte. Scheller. Lauter. Unsicher verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und war sich nicht sicher ob ihre Aussage schon beendet war oder ob sie ihm noch etwas zu sagen hatte. Es würde ohnehin nichts ändern. "...nicht meine Taten." murmelte sie schließlich und ihre Wangen glühten, dass man es wohl selbst hier im Dunkeln sehen konnte. Wieder legte sie ihre Handflächen auf ihr Gesicht in der Hoffnung sie würden ihr Gesicht etwas abkühlen aber es war wohl vergebene Liebesmühe. Was tat sie hier eigentlich? Was zur Hölle tat sie hier eigentlich? Das war nicht richtig. Das war alles andere als richtig. Es war sogar mehr als nur ein bisschen falsch und trotz dieses Wissen sehnte sie sich nach seiner Nähe. Sie musste krank sein oder hatte man ihr seinen Liebestrank verpasst? War das im Bereich des Möglichen?

  • [Kyle] mit Bianca an der Sternwarte


    1230-kyle-pngEin Seufzer entwich dem stirnrunzelnden Bauern. Blamage? Was sollte das nun wieder heißen? Was, oder wer genau war damit gemeint? Hatte das etwas damit zu tun, dass er nicht die nötige Klasse hatte, um ohne Blamage von einer Adeligen geküsst zu werden, oder war einfach nur er als Person das Problem? Diese Antwort hatte ihm irgendwie nicht so viel gebracht, wie er erhofft hatte. Seine Verwirrung und Puls liefen immer noch auf Hochtouren und machten keine Anstalten, sich zu beruhigen. Und er war sich immer noch unsicher darüber, wie er sich verhalten sollte. Als die Blauhaarige ihren Kopf drehte und die Arme vor der Brust verschränkte, fokussierte der eben noch in die Ferne gerichtete Blick wieder den vertrauten Körper vor ihm. Und die Worte, mit denen sie ihren Satz ergänzte, ließen sein Herz einen Schlag aussetzen. Dann... war das Ganze doch kein Fehler? War das, was an diesem Abend passiert war, doch keine Lüge gewesen? Sie hatte es also nicht bereut, ihre Taten, die Berührungen, jede Berührung. Fast unwillkürlich presste der junge Mann seine Lippen aufeinander. Er musste sich zusammenreißen. Wollte sich nicht den Worten der Adeligen hingeben, sich Hoffnungen machen, die er schon längst als begraben erachtet hatte. "Ich bereue es auch nicht" Doch sein Mund, der offensichtlich gerade lieber auf sein Herz hörte, als auf seinen Kopf, hatte andere Pläne. "Aber dann verstehe ich nicht, warum das so eine Blamage sein sollte" Der Grund für sein Unverständnis war offensichtlich. Er selbst fühlte Scham nur begrenzt. Seine Reaktion auf soziale Missgeschicke waren eher Frust, oder Verwirrung, Scham war nicht gerade verstärkt in seinem Gefühlerepartoire vertreten. Dummerweise war er zu wenig seiner selbst bewusst, um diesen Schluss zu ziehen. Genauso, wie er nicht gerade viel emotionale Intelligenz für Bianca entgegenbringen konnte. Aber hey, dabei sein war alles? Und kurioserweise hatte er momentan wenigstens nicht das Gefühl, vollkommen alleine mit seinen Problemen dazustehen. Auch, wenn er den Gedanken immer mal wieder beiseite schob, so hatte er schließlich nicht vergessen, dass auch die Blauhaarige vor ihm anscheinend nicht genau wusste, was sie wollte.

  • [An der Sternwarte] Kyle & Bianca




    Ich bereue es auch nicht. Diese fünf Worte hallten in ihrem Kopf immer und immer wieder nach. Ihre Kinnlade kippte nach unten und sie verharrte einen Moment in ihrer Position, misstraute sogar ihren Ohren für einen Augenblick aber er hatte es wirklich gesagt. Bianca rappelte sich langsam auf. Nun wieder in der sitzenden Position sah sie ihn an. Erstaunt und gleichermaßen entsetzt aber ihre Augen strahlten. Sie hatte keinen Einfluss darauf aber sie strahlten ihn einfach an wozu ihre Lippen noch nicht in der Lage waren und es vielleicht niemals sein würden. Ein Hoffnungsschimmer. Aber Hoffnung worauf genau? Es gab eigentlich nichts worauf man hoffen konnte. Worauf die Beiden hoffen konnten. Es gab nichts. Rein gar nichts. Das sagte die Vernunft aber ihr Herz polterte trotzdem wie wild. Warum konnte ihr Herz nicht so vernünftig sein wie ihr Kopf. Warum klopfte es trotzdem in seiner Gegenwart so viel schneller als üblich? Warum sagte es nicht: Halt! Das kann nicht funktionieren!? "Du bereust es nicht...?" kam es ihr schließlich über die Lippen. Entgegen all der Vernunft. Entgegen der Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte sie solle aufstehen und zurück in die Villa laufen bevor all das noch komplizierter wurde. Es war bereits zu spät. "...aber du...du hast ihn nicht erwidert." Sie wandte ihren Blick ab, sah gen Boden da sie es nicht ertrug ihm dabei in die Augen zu sehen. Diese Verletzbarkeit. Die nicht vorhandene Schutzmauer. Es war so befremdlich auf diese Weise mit ihm zu sprechen. Offen das auszusprechen, dass auch in einem vorging aber es war bereits geschehen. Sie konnte es nicht zurücknehmen. Sie schaffte es nicht das Funkeln ihrer Augen zu bändigen genau so wenig wie sie es schaffte ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Er war so weit weg. Symbolisierte diese Entfernung auch die Entfernung ihrer Herzen aber warum hatte er ihren Kuss nicht erwidert wenn er ihn nicht bereute. Er war immer schon ein Rätsel für sie und würde es wohl auch immer bleiben. Nervös spielte Bianca an einer Haarsträhne herum, weil sie nicht wusste was sie sagen sollte, weil sie nicht wusste ob es in Ordnung wäre es nochmal zu tun. Ob er ihn dann erwidern würde oder ob wieder wie eine Statue vor ihr stehen würde. Das reiche Mädchen schielte in die Richtung des Anderen. Wann war all dies geschehen?

  • [Kyle] mit Bianca an der Sternwarte


    1230-kyle-pngUnerwartet schnell richtete sich die Blauhaarige auf, und durchbohrte ihn fast schon mit ihren Augen? Was war jetzt los, hatte er was falsches gesagt? War sie wieder sauer? Aber nein, sie war zu still für 'sauer'. Überrascht musste er ein paar Mal blinzeln, überrascht darüber, dass sein Kopf tatsächlich für ein paar Sekunden lang vollkommen leer war, während er sich nur auf ihr Gesicht konzentrierte. Diese Augen hatten schon immer etwas ganz besonders intensives für ihn gehabt. Sie konnten brennen und funkeln, ihn fest in ihren Bann ziehen, nur um ihn dann wieder mit geballter Wucht abzustoßen. So gesehen waren es vielleicht gar nicht mal ihre Ohrfeigen, oder ihre feste Stimme, die am meisten Eindruck hinterließ, sondern diese zwei kräftigen Edelsteine, die sich auf ihn eingeschossen hatten. Immer noch über den unerwarteten Augenkontakt verblüfft, lauschte er ihren Worten. War das etwa des Pudels Kern? Hatte sie sich deswegen von ihm entfernt? "Was?", hauchte er verwirrt. "Ich hab... einfach nicht mit sowas gerechnet" Für ihn war der Kuss schon vorbei gewesen, als er den Druck auf seinen Lippen vollständig realisiert hatte. Auch wenn der Abend bis zu diesem Zeitpunkt wunderschön gewesen war, so sollte sie doch verstehen, dass ein Kuss nicht unbedingt die selbstverständlichste Geste war, die er von ihr erwartet hatte? Doch vielleicht war er es ja, der diese Annahme zu selbstverständlich nahm. Der junge Magier hatte sich noch nie als eine besonders komplexe Person gesehen, für die man Äonen brauchte, um ihn zu verstehen, aber möglicherweise... stimmte das ja gar nicht? Als die Adelige den Blick abwandte, rutschte er langsam ein wenig näher. Immer noch nicht so nahe, dass er sie mit seinem Arm berühren konnte, aber nah genug, um wenigstens aus dem Seitenwinkel ein Blick auf ihre Augen erhaschen zu können. Der Braunhaarige hielt sich das Bild wieder vor Augen. Das Bild, wie er die junge Frau in den Armen hielt, ohne Abstand zwischen ihren Körpern, ihr Gesicht immer näher kommend. Er war sich immer noch sicher, dass er nicht hätte schneller auf die Berührung der Adelstochter reagieren können. Dafür war sie einfach zu plötzlich, zu unerwartet gewesen. Doch würde er jetzt anders reagieren? Er traute sich schon fast gar nicht, diesen Gedanken in seinen Kopf zu lassen. Er ließ seinen Puls bis zu seinem Ohr schlagen, und versetzte seinen Körper in einen äußerst fragwürdigen Zustand, in dem er nicht mehr recht wusste, ob ihm nun kalt, oder heiß war. Doch das Bild wollte nicht verschwinden. Irgendetwas in ihm wollte es noch einmal tun, besser machen. Gleichzeitig wollte er aber auch genau das vermeiden, da er Gefahr laufen könnte, es wieder zu vermasseln. "...Willst du es nochmal versuchen?" Innerlich verfluchte er sich schon während dem Aussprechen dieser Frage, aber er konnte nicht anders. Schon mehrere Male hatte sein Körper heute schneller reagiert, als sein Kopf, hatte die Angst vor Abweisung gekonnt ignoriert, und sorgte wohl für einen der seltenen Momente, in denen er tatsächlich kurz den Blick abwandte, während er nervös auf eine Antwort seines Gegenübers wartete.

  • [An der Sternwarte] Kyle & Bianca




    Verwirrt sah er sie an als würde sie eine andere Sprache sprechen. So unterschiedlich schien die Auffassung der Situation zu sein. Er hatte nicht mit ihrem Kuss gerechnet. Der Überraschungsmoment hatte ihn kalt erwischt und er hatte nicht damit gerechnet. Damit waren sie schon zu zweit. Das war so ziemlich das Letzte womit Bianca gerechnet hatte. Sie war auch überrascht wie so etwas passieren konnte. Ihr war einfach danach gewesen. Es war so schön in seinen Armen gewesen. Es war so schön mit ihm hier unter den Sternen zu tanzen. Es war einfach perfekt gewesen und für einen Moment hatte sie völlig vergessen wer sie war und wer er war und das diese Geste, diese bedeutsame Geste Folgen haben könnte für die sie nicht bereit war und vielleicht niemals bereit sein würde.

    Er näherte sich ihr ein kleines Stück doch noch immer war mehr als eine Armlänge zwischen ihnen. Aber er war näher und Bianca hatte nicht mehr das Gefühl als wäre eine halbe Welt zwischen ihnen, eine unüberwindbare Hürde - unsichtbar aber doch vorhanden. Als er ihr das Angebot unterbreitete ob sie es noch einmal versuchen wollten durchfuhr es Bianca wie ein Blitz. Sie hob ihren Kopf wieder ein Stück weit an und sah in das Gesicht des Anderen. Ihr Blick glitt langsam nach unten und fokussierte seine Lippen nur um dann wieder schnell weg zu sehen. Seine direkte Art und Weise. War er immer schon so gewesen? Er nahm kein Blatt vor den Mund. War das der echte Kyle oder war es nur der Kyle, der er heute Abend sein wollte. Seine direkte Art brachten ihr Herz zum schneller schlagen und ihr war ganz plötzlich so warm dabei hatte sie vor wenigen Minuten noch die Kälte verflucht und sich nach Wärme gesehnt. Die Adelstochter rutschte ebenfalls ein kleines Stück näher an den Anderen heran und legte ihre Hand auf die seine. Ihre Wangen waren von dem Rotschimmer geziert, der einfach nicht verschwinden wollte und sie sah ihn durch ihre blauen Augen an. Sie sah in diese schönen dunkelbraunen Augen aber sie wagte es nicht die letzten Zentimeter zu überwinden. Sie nickte nur ganz zaghaft aber wagte es nicht es auszusprechen. Die Lippen des Mädchens mit den Korkenzieherlocken blieben stumm, denn irgendwie wünschte sie es sich, dass Kyle nun den Schritt wagen würde, den Schritt den sie so achtlos getan hatte. Den Schritt, der sie nun in diese Lage gebracht hatte.

  • [Kyle] mit Bianca an der Sternwarte


    1230-kyle-pngSein Herz pochte wie wild, als sie ihre Hand auf die seine legte. Sie sagte kein Wort mehr, blickte ihn einfach nur an. Ohne Umschweife, ohne Anzeichen zu zeigen, sich wieder zu entfernen. War das jetzt ein 'ja'? Sie näherte sich immer näher seinem Gesicht, schien aber offensichtlich nicht die letzten Zentimeter überwinden zu wollen. Diese 'Ehre' würde wohl ihm zu Teil werden. Doch im Prinzip hatte er sich diese Situation selbst eingebrockt, er hatte den Vorschlag gemacht, und auch, wenn er im Zwiespalt darüber war, ob er das Richtige getan hatte, so war er froh, dass die von ihm befürchtete Ablehnung (noch) nicht eingetreten war. Wenn er das jetzt durchzog... würde sie sich nicht wieder weggehen, oder? Er würde jetzt nicht am Ende des Abends alleine hier sitzen, und sich für jede Annäherung, die er in dieser Nacht zugelassen hatte in den Hintern treten, denkend, dass er diesen Verlauf doch hätte ahnen müssen? Was genau war es eigentlich, dass ihn zu diesem untypischen Verhalten brachte? Der Abend hatte mit diesem bescheuerten Streich angefangen, und sich dann immer weiter auf der Leiter der sonderbaren Ereignisse hochgearbeitet. Und jetzt waren die beiden hier. Kyle und Bianca, deren Begegnungen immer in einem Streit endeten, saßen unter einem Sternenhimmel, und waren wenige Sekunden davor, sich zu küssen. Als er darüber nachdachte konnte er nicht anders, als kurz über die Ironie dieser Ereignisse und ihrer Zusammenhänge zu schmunzeln. Doch egal, was zu diesem Moment geführt hatte, jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen. Er schloss die Augen und überwandte den letzten Hauch der Distanz zwischen den beiden, spürte die Explosion, die in seiner Brust stattfand, als sich ihre Lippen berührten. Ab da an hatte er das Gefühl, dass er die Abmachung, die sie vorhin im Schlossgarten getroffen hatten, wieder in sich aufnehmen konnte. Plötzlich fühlte er wieder den Zauber, die Empfindung, die er während dem Tanz gefühlt hatte, als er seinen Kopf an die seidigen blauen Haare von Bianca schmiegte, den Rest seiner Unsicherheit zwar nicht vollkommen ausgelöscht, aber zumindest so tief wie möglich in seinem Inneren vergraben. Ob sein Gegenüber wohl auch so empfand, oder wenigstens ähnlich? Nach einigen Sekunden, wie viele wusste er nicht genau, löste er seine Lippen kurz von den ihren. Zum einen, weil ihm die Luft ausging, die er bis eben angehalten hatte, zum anderen, um die Augen wieder zu öffnen in der Hoffnung, sein gewünschtes Feedback zu bekommen. Zählte das jetzt als erwiderter Kuss? War er zu kurz, zu lang? Für ihn war er perfekt gewesen, aber das hieß offensichtlich nicht, dass die Adelige das auch so sehen musste.

  • [ An der Sternwarte] Kyle & Bianca




    Stille. Der Moment schien unendlich. Die Zeit schien still zu stehen. Ihre Augen sahen stumm in die seinen. Seine Augen hielten Blickkontakt zu ihren und so verharrten sie einen Moment. Zwei Momente. Wie lange eigentlich? Es kam ihr so vor als würden sie einander ewig anblicken. In Erwartung an das was folgen würde oder auch nicht. Im Hinterkopf stehts das was wäre wenn... neben dem Bewusstsein, dass es nicht in Ordnung war. Egal wie sich ihre Gefühle zueinander verhielten es hatte keine Zukunft. Sie waren ein hoffnungsloser Fall und doch war es schon immer er gewesen. Es war nicht der Sohn aus reichem Hause und es war auch nicht der Prinz von XY. Es war immer schon Kyle und tief in ihrem Inneren hatte Bianca es stehts gewusst und vielleicht aus diesem Grund alle abgelehnt. Inklusive ihm. Gefühle waren nicht immer rational - sie waren nicht nachvollziehbar und nicht immer benennbar. So waren es auch bei der Adelstochter. Sie wusste nicht wieso oder weshalb. Sie konnte es nicht einmal benennen. Sie wollte es auch gar nicht aber sie fühlte sich wohl. Sie mochte es wenn er da war. Sie mochte seine Nähe und seine Berührungen. Bianca strich zärtlich über seine Hand. Sie war nervös. Sie war aufgeregt. Schon bevor er Andeutungen machte sie zu küssen pochte ihr Herz wie wild, drohte aus ihrer Brust zu springen. Schließlich war der Moment gekommen. Kyle hatte seine Augen geschlossen und sein Gesicht näherte sich dem Ihren. Automatisch schloss auch die wohlhabende Schönheit ihre Augen als sie seine Lippen auf den ihren spürte. Sie waren warm und weich. Der sanfte Druck gegen die ihren war zärtlich und fast schon liebevoll. Sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen. Es kitzelte ein kleines bisschen und ein leichtes Lächeln stahl sich auf die Lippen des Mädchens mit den Korkenzieherlocken. Ihr Herz spielte förmlich verrückt und ihr ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Sie war wie elektrisiert. Wagte es nicht sich einen Millimeter zu rühren und gab sich dem Kuss vollkommen hin. Bianca wusste im Nachhinein nicht mehr wie lange der Kuss gedauert hatte aber die wusste selbst als Kyle sich von ihr gelöst hatte verlangte ihr Körper nach mehr. Sie sah ihren Gegenüber durch ihre meerblauen Augen an. Ihre Gesichter waren nach wie vor dicht beieinander. Bianca glaubte sogar seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren. Langsam führte sie ihre freie Hand an sein Gesicht und es verharrte an seiner Wange, strich kurz darüber ehe sie sie wieder langsam davon entfernt. Mit leicht geröteten Wangen lächelte das Mädchen mit dem charakteristischem blauen Haar und sie legte sich wieder in das Gras. Es war nach wie vor stockdunkel aber dieser Augenblick er war perfekt. Zum wiederholten Mal wünschte sich Bianca, dass diese Nacht niemals ihr Ende fand und eben jenen Wunsch sprach sie schließlich auch laut aus. Sehnsüchtig in die Sterne blickend.

  • [Kyle] mit Bianca an der Sternwarte


    1230-kyle-pngEr hatte es tatsächlich geschafft. Scheinbar hatte er es tatsächlich hinbekommen, diesen Moment nicht mit einer seiner unbedachten Gesten, Mimiken, oder sonst etwas zu ruinieren. Sein Herz pochte zwar immer noch schneller als üblich, aber mittlerweile war es zu einem angenehmen Druck in seiner Brust geworden. Ihre Hand auf seiner Wange hinterließ einen heißen Stich auf seinem Gesicht, der auch noch anhielt, während sie sich wieder ins Gras legte. Für eine Weile rührte er sich nicht. Schon seitdem er die Augen wieder geöffnet hatte, war er auf ihre saphirblauen Augen fokussiert. Lag es nur an ihm, oder schienen sie gerade wirklich heller als die Sterne zu strahlen? Da waren sie nun wieder, zurück in ihrer Blase, die sie vor wenigen Augenblicken erst geschaffen, dann wieder zerstört, und wieder repariert hatten. Für Kyle waren jede dieser Geschehnisse auf ihre eigene Art und Weise verdammt anstrengend gewesen, aber irgendwie wollte er seinem ursprünglichen Reflex, davon genervt zu sein, unterdrücken. Es war einfach so viel Gutes passiert, was die unangenehme Auseinandersetzung wieder wett machte. So vieles, auf das er heute Abend nicht hätte verzichten wollen. Die festen Klopfer in seiner Brust hielten an, als er sich neben ihr auf das Grün legte, seine Augen entfernten sich nur schwer von den blauen Magneten, auf die er sich gefestigt hatte, und wanderten an die Himmeldecke. "Ich mir auch...", antwortete er sanft auf den Wunsch der Blauhaarigen, die Augäpfel immer noch an das Sternenmeer geheftet. Die Nacht war so glatt gegangen, er hatte fast schon Angst davor, wie der morgige Tag verlaufen würde. Würde sie wieder ihre Meinung ändern und doch beschämt von dem Kuss sein? Wäre sie noch da, wenn er aufwachte? Würde sie einfach wieder zurück zur Villa gehen und alles, was an diesem Abend geschah, vergessen? Langsam, ohne das er es merkte, vielen ihm bei diesen Gedanken die Augenlider zu. Dabei hatte er doch noch nicht einmal die Schäfchen am Himmel gezählt.

  • [An der Sternwarte] Kyle & Bianca




    Ein klitzekleiner Wunsch. Leise in die Dunkelheit geflüstert. Unschuldig und doch so dermaßen unmöglich. Sie waren nicht Herr über die Zeit. Sie konnten den Moment, diesen unsagbar wundervollen Moment nicht einfrieren. Er würde ihnen durch die Finger gleiten, egal wie krampfhaft sie ihn umklammern würden. Ehe man sich versah würde der nächste Tag anbrechen und dieser andere Kyle sowie diese andere Bianca wären Geschichte, oder? Es gab so viele ungeklärte Fragen auf die es keine Antwort zu geben schien. Es gab so viel Hoffnung, die Beide im Keim erstickten. Vielleicht sollte es einfach nicht sein. Die Adelstochter verspürte ein Stechen in ihrer Brust als sich ihre Gedanken um eben jenes drehten. Vielleicht waren sie schlicht und ergreifend einfach nicht für einander bestimmt. Vielleicht war es aus diesem Grund immer schon so schwierig gewesen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sie hatte ihre Augen geschlossen, versuchte bewusst sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Sein Atem, an ihrer Seite. Ruhig und gleichmäßig. Er schaukelte das Mädchen mit den Korkenzieherlocken schließlich in den Schlaf. Das noble Fräulein lag hier mitten im Nirgendwo auf dem Boden und schlief. Trotz der fehlenden Matratze und des fehlenden Komforts war es wohl der erholsamste Schlaf den sie jemals hatte. Unbewusst oder vielleicht doch allzu bewusst hatte sich das zierliche Mädchen an die einzige Wärmequelle geklammert, die in der Nähe war. In der Nacht hatte es immerhin ganz schön abgekühlt - auf die angenehme Art und Weise aber dennoch sehnte sich der Körper der Blauhaarigen offenbar nach etwas Wärme. Ihr Kopf lag ruhig auf seiner Brust, die sich langsam hob und wieder senkte, Ihr Arm war um seine Taille geschlungen. Die Augenlider der Schönheit flackerten als das Zwitschern der Vögel sie schließlich weckte. Durch ihre halb geschlossenen Augen sah sich Bianca schließlich ein kleines bisschen um und das vermeintliche Kissen stellte sich schließlich als ein Mensch heraus. Langsam begann das übermüdete Gehirn der Adelstochter zu arbeiten und schließlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der Abend. Der Kuss. Sie war eingeschlafen. Scharf sog Bianca die Luft durch ihren Mund ein und hielt sie erst einmal an. So schnell wie es ihr aus dem Schlaf möglich war erhob sie sich von ihrem menschlichen Kissen und versuchte erst einmal ihre Gedanken zu ordnen. Vergebens. sie waren auf Grund der Tageszeit und dieser unmöglichen Situation ganz wirr und sträubten sich geordnet zu werden. Ihr Herz klopfte gegen ihre Brust und im Gedanken versuchte Bianca alle möglichen Optionen durchzugehen und gleichzeitig versuchte die Blaublütige die schellenden Alarmglocken in ihrem Hinterkopf zu ignorieren, die ihr mitteilen wollten, dass es in der Villa wahrscheinlich bereits jemanden aufgefallen war, dass sie heute Nacht nicht zu Hause geschlafen hatte. Bianca war natürlich erwachsen aber man würde dennoch nach ihrem Verbleib fragen oder schlimmer noch: Man hatte bereits jemanden geschickt um nach ihr zu suchen. Fast schon panisch drehte sie ihren Kopf in alle Richtungen. Glück gehabt. Es war niemand außer Kyle und ihr hier. Okay. Das war gut. Wäre diese Tatsache nicht noch viel aufregender für ihr kleines und sehr verwirrtes Herz wäre dies wahrscheinlich der Zeitpunkt in dem sie sich beruhigt hätte. Ihr Blick fiel auf den jungen Mann, welcher immer noch zu schlafen schien. Sie musste zurück. Mit einem Ruck erhob sich das Mädchen mit dem blauen Haar oder versuchte es zumindest aber offenbar lag ihre rechte Hand noch unter dem Anderen. Vorsichtig versuchte Bianca ihre rechte Hand unter dem anderen hervor zu holen ohne ihn zu wecken.

  • [Kyle] bei Bianca an der Sternwarte


    1230-kyle-png"Mmm..." Sein Bewusstsein fühlte sich schwammig an, als eine Bewegung unter seinem Körper ihn langsam aus seinem Schlaf holte. Instinktiv rollte er sich mit einem Stöhnen nach links und rechts, um der Berührung, die seinen Schlaf störte, zu entgehen. Doch als sie verschwunden war, hatte er sich schon genug bewegt, um ein wenig aus seinem Halbschlaf zu erwachen. Müde kniff er die Augen zusammen, versuchte sie, trotz der beißenden Sonne zu öffnen, aber mehr als einen verschwommenen Schatten von einem Menschen mit etwas Blauem auf dem Kopf brachten seine Augen noch nicht zustande. Verdammt, warum ist es so hell? Bin ich im Freien eingeschlafen? Instinktiv hielt er sich die Hand vor die Augen, kurz danach erinnerte er sich wieder. Der Ball, die Nacht, der Kuss... Das war kein Traum gewesen, oder? Das war alles wirklich passiert, dieses kleine Märchen, nicht wahr? "Bianca...?" Sie war gerade aufgestanden, und auch wenn der Blick auf ihrem Gesicht immer noch verschwommen war, konnte er zumindest kein breites Lächeln darauf entdecken. Fast schon automatisch zog sich das Innere seiner Brust zusammen, bekam Angst, dass er wieder irgendwas falsch gemacht hatte, zwang sich aber trotzdem normal zu atmen. "Alles in Ordnung?" ...Warte. Ja, natürlich. Es war doch von Anfang an klar gewesen, dass die Nacht zwischen den beiden, in der sie vergessen würden wer sie waren, nur für gestern bestimmt war. Und jetzt war dieses gestern vorbei. Er war wieder Kyle der Bauer, und sie war wieder Bianca de Saint-Coquille, Tochter eines Adelshauses. Und vermutlich wollte sie jetzt, wo sie sich von alledem was sie bedrückte wieder erholt hatte, wieder zurückgehen. Mit einem anstrengenden Stöhnen stützte er sich auf seine Handflächen und setzte sich vorübergebeugt, so dass sein rechter Arm auf seinem hochgezogenen Knie ruhte, auf. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er vielleicht etwas normales sagen sollte wie 'Guten Morgen', um die komische schwere Atmosphäre, die er empfand erleichtern, aber erstens hätte das bestimmt sowieso nichts gebracht, und zweitens war der Zug für Bianca und Kyle und das Wort 'normal' schon längst abgefahren. Stattdessen vermied er den Augenkontakt und wartete mit innerlicher Unruhe auf eine Reaktion der Blauhaarigen.

  • [An der Sternwarte] Kyle & Bianca/ Bianca geht



    Seine Lippen formten ihren Namen. Verwirrt und mit gebrochener Stimme. Schlaftrunken. Als er sich regte, konnte sie ihren Arm befreien und sich erheben. Er war wach. Die Adelstochter fühlte sich mit der Realität konfrontiert. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ihr Magen zog sich zusammen. Ihr Herz pochte mit unfassbarer Geschwindigkeit das Blut durch ihren Körper. Tausend Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Bianca öffnete ihre Lippen einen Spalt um seinen Namen zu nennen aber sie blieb stumm. Sie schloss ihre Lippen wieder. Es verstrich eine unbestimmte Zeit in der sie einfach nur hier stand und hoffte die ganze Sache würde sich einfach von selbst lösen. Aber es war nach wie vor kein Märchen. Es war die harte, kalte Realität. Gnadenlos. Ohne Rücksicht auf die Gefühle der Beteiligten. Es gab nicht immer ein Happy End. Es gab für sie vielleicht nie ein Happy End. Wie ungerecht. Wie unfair. Sie gehörte zu den reichsten Familien und doch bekam sie nicht das was sie wollte. Was ihr Herz begehrte. Was sie sich wünschte. Sie wandte sich etwas ab als sie spürte wie eine Träne ihre Wange hinab lief. "Ja. Es ist alles in Ordnung. Ich..." Mit einer einfachen Handbewegung wischte sie eben jene Träne beiseite und atmete tief durch. Mehrmals. "Ich... werde nach Hause gehen. Sie machen sich bestimmt Sorgen." Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Dreh dich um. Nein. Es war nicht möglich. Wie konnte sie in diese Augen sehen und ihm sagen das alles gut war. Es war nicht möglich. Es wäre eine Lüge. Es war überhaupt nichts in Ordnung. Schon lange nicht mehr aber die Bianca von gestern war verschwunden. Sie musste verschwinden. So war es richtig. So war es gut. Es gab keine andere Möglichkeit. In Zeitlupe wandte sie sich nun doch den noch immer am Boden sitzenden Kyle zu. Sie hatte ihre Arme um sich selbst geschlossen und ihre blauen Augen musterten ihn. Das Mädchen ging einen Schritt auf den Anderen zu. Verharrte in ihrer Position und sprach weiter. Suchte wieder nach Worten aber fand sie nicht und so kniete sie sich vor Kyle hin und sah ihn einfach nur an. Ein hoffnungsvoller Blick, der mehr sagte als tausend Worte. Zumal die wohlhabende Schönheit ohnehin nicht die passenden Worte gefunden hätte. Vorsichtig, nahm Bianca das Gesicht des Anderen zwischen ihre zitternden Hände. Ihre Augen versanken in den seinen. Ihre Wangen hatten einen leichten Rotschimmer angenommen. Ein trauriges Lächeln umspielte die Lippen des Mädchens. Sie lehnte ihre Stirn gegen die seine, verweilte einige Atemzüge ehe sie einen Kuss auf seine Stirn hauchte gefolgt von zwei winzigen Worten. "Danke, Kyle..." Bianca erhob sich. Ihre Augen hatten sich wieder mit Tränen gefüllt. Das Mädchen mit dem auffälligem blauem Haar wandte sich wieder ab. Sie raffte ihr Kleid nach oben und rannte. Sie rannte unter Tränen. Mit schmerzendem Herzen. Sie rannte zurück in diese Welt, die gar nicht so glanzvoll war wie immer geglaubt.

  • [Kyle] geht


    1230-kyle-pngWarm. Warm und kribbelig, so fühlte sich die Stelle seiner Stirn, welche mit Biancas Lippen in Berührung gekommen war. Während die Blauhaarige gesprochen hatte, konnte er kein einziges Wort herausbringen. Seine Stimmbänder hatten sich geschwollen angefühlt, als ob sie seine ganze Kehle blockierten, unfähig auch nur einen vollständigen Satz zu bilden. Verdammt, warum war er auch immer so unfähig in solchen Situation? Nie sagte er das, was gesagt werden musste. Diese richtigen Worte, die manchen Charmeuren nur so von der Zunge glitten, so wie man im Winter einen glatten, mit Schnee bedeckten Hang herunter rodelte. Doch absolut falsch verhalten hatte er sich... auch nicht? Immerhin hatten die beiden die Nacht zusammen verbracht. Sie hatten so lange miteinander ausgehalten, wie noch nie zuvor. Die große Frage hierbei war jedoch, was hatte es gebracht? Hatte er sich nicht wieder auf jemanden eingelassen, der ihn letztendlich verlassen würde? Würden die Gefühle, die gestern Nacht in ihm aufgeflammt waren ihn nur wieder dazu bringen, sich selbst zu hassen und sich nach einem unrealistischen Kindermärchen zu sehnen? Die Antwort darauf war offensichtlich: Ja. Ja, vermutlich würde es daraus hinauslaufen. Obwohl er sich immer und immer wieder eingeredet hatte, dass diese Phase in seinem Leben nun vorbei war, würde er sich wieder in dieses hoffnungslose bittersüße Loch ziehen lassen. Vermutlich war er sowieso schon drin, so dämlich und hilflos wie er sich den ganzen Abend bis jetzt angestellt hatte. Wie eine Schildkröte, die auf ihrem Panzer herumrüttelte und darauf hoffte, dass sie jemand anders in die Hand nahm und ihm half, Fuß zu fassen. Doch die einzige Person in seinem Leben die das konnte, war auch gleichzeitig die Person, die ihn immer wieder auf den Rücken schubste. Seinen Panzer so lange beschädigte, bis er nichts mehr als ein wobbeliges, schutzloses Elend darstellte. Mit einem verzweifelten Seufzer ließ er seinen Körper wieder auf das Gras fallen. Wieso bekam er jetzt schon wieder das Bedürfnis zu weinen? Nervig war es, dieses Gefühl. Zum Kotzen. Und doch konnte er nichts daran ändern. Ich muss meinen Kopf irgendwie freibekommen. Irgendwohin, egal wohin genau, musste er sich jetzt bewegen. Mit einem Ruck zog er seinen Körper wieder nach oben, auf beide Beine, und kletterte die Anhöhe hinunter. Den Weg, den er vorher noch mit der Blauhaarigen bestritten hatte, musste er alleine zurückgehen.

  • [Seriza] ~ First Post


    2031-b815ec0496dac0f2b08a8b81ff482143-pngEs war ein kühler Morgen. Die Vögel zwitscherten und die Sonne schien. Eine starke Windböe fegte über die Sternwarte, als eine große, mächtige Form auf sie zu flog und hinter ihr, geschützt von der Natur, landete. Nur kurze Zeit später hüpfte etwas aus den Büschen: Ein Mädchen. Ihr schulterlanges, silber-graues Haar wurde sanft vom Wind zerzaust, während sie ihre dünnen Ärmchen über sich ausstreckte. Es war ein schöner Flug gewesen. Die Routine ihrer morgendlichen Ausflüge über das Dorf würde sie definitiv beibehalten. Es fühlte sich so an, als würde das Mädchen schon ewig hier leben,dabei war sie erst vor wenigen Tagen hier angekommen. Sie schloss ihre aquamarinfarbenen Augen und sog zufrieden die Luft ein. Diese Sternwarte war ein guter Unterschlupf. Kaum jemand lebte hier und keiner stellte Fragen, wo denn dieses kleine Mädchen plötzlich herkam. Mit einem kehligen Gähnen strich sich Seriza durch ihr Haar. Wie schön sie seine Farbe doch fand. Alles war perfekt. Warum konnte es nicht schon immer so sein? Die Flügelchen auf ihrem Rücken flatterten etwas, als ein Windstoß sie streifte. Nachdem Seriza nun richtig wach war und ihren menschlichen Körper wieder sicher kontrollierte, stellte sie sich die Frage, was sie nun tun könnte. Es war noch sehr früh, die Sonne war erst vor einer halben Stunde aufgegangen und sicher würden die Bewohner des Dorfes noch schlafen. "Naja, was soll's." Das junge Mädchen hüpfte auf einen aus dem Boden ragenden Stein und setzte sich mit verschränkten Beinen darauf. Dann würde sie wohl erstmal die angenehme Lebendigkeit der Natur genießen, bis etwas Zeit vergangen war und sie dem Dorf einen Besuch abstatten konnte.

  • Leann | Kommt vom Strand


    1250-leann-png

    Immernoch ziellos lief das Mädchen durch die Gegend, aber das war ihr immernoch lieber als im Waisenhaus herum zusitzen.

    Nach einer ganzen Weile fand sie sich selbst vor der Sternenwarte wieder, sie hatte nichtmal wirklich gemerkt das sie diesen Weg gewählt hatte..Sie war einfach..gelaufen..Leann wurde aus ihren Gedanken gerissen als sie bemerkte das sie nicht allein war..Augenblicklich spannte das Mädchen ihren Körper an, eine ihrer üblichen Reaktionen um sich stärker zu fühlen und vorallem, um auf andere stärker zu wirken. Es war ein anderes Mädchen..Naja zumindest sah sie aus wie ein Mädchen aber..sie hatte einige Dinge an sich, die, das wusste Leann für einen Menschen nicht normal waren. Sie bohrte ihre Finger tiefer in den Einband ihres Märchenbuches, das sie schützend vor sich trug, während sie langsam auf das Mädchen zu ging, hatte sie, sie bemerkt?...Sollte sie lieber gehen? Auch wenn es eher selten war, überwiegte Leanns Neugierde in diesem Moment.

    Vorsichtig und fast lautlos trat die näher an die Fremde herran, packte all ihren Mut zusammen und: "H-hallo..." Sie stockte kurz und schluckte nervös, mit Leuten reden war für Leann wirklich nicht leicht und dann auch noch mit Jemanden der ihr komplett fremd war..Ihr wurde schon ganz schwindelig. "Wer bist du? Ich hab dich hier noch nie gesehen..."

  • [Seriza] ~ bei Leann


    2031-b815ec0496dac0f2b08a8b81ff482143-pngEs tat gut, einfach auf dem Stein zu sitzen, die Sonne zu genießen und zu meditieren. Selbst wenn Seriza gerne neue Bekanntschaften schließen und Gesellschaft haben wollte, so gefiel ihr diese friedliche Ruhe der Natur auch sehr. Da kam einfach die alte Venti in ihr durch. Der zarte Wind des Morgens streifte ihre helle, makellose Haut und wirbelte sachte ihr silbergraues Haar auf, sodass seine Spitzen ihre Schultern kitzelten. Nach einer Weile der Ruhe vernahm Seriza dann jedoch eine Veränderung in der Umgebung und ein frischer Geruch trat in ihre Nase. Es war schon ein Vorteil, wenn man im völligen Einklang mit dem Wind war. Er erzählte so schöne, stille Gesichten. Eine zarte Stimme erklang, eine zaghafte Begrüßung. Das junge Mädchen schlug seine Augen auf und blickte auf die Gestalt am Boden vor sich: Ein weiteres Mädchen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre weichen Lippen und Seriza erhob sich auf ihre Beine, ehe sie absprang. Ihre Flügelchen fingen sie ab, sodass sie leichtfüßig vor dem Mädchen auf dem Boden landete. "Oh, hallo!" Begrüßte sie die Fremde. Ihr Lächeln war breiter geworden und sie streckte sich ausgiebig. "Oh, das ist normal. Ich bin erst vor kurzem her gezogen. Mein Name ist Seriza und wie heißt du?" Endlich ihre erste richtige Bekanntschaft in Trampoli. Und es war ein anderes Kind, wie wunderbar! "Was f- äh was machst du hier so früh am Morgen?" Beinahe hätte Seriza sich verplappert und ihre förmliche Sprache benutzt. Kein Kind sprach so, also müsste sie sich wirklich zusammen reißen. Unschuldig lächelte sie das fremde Mädchen an in der Hoffnung, es sei ihr nicht aufgefallen.

  • Leann | Bei Seriza


    1250-leann-pngLeann lauschte den Worten der Fremden schweigend, das erklärte natürlich warum sie, sie noch nie gesehen hatte.

    Schüchtern senkte sie ihren Blick und kratzte vorsichtig auf dem Rücken ihres Buches herum.

    "Ich..Schlafe für gewöhnlich nicht viel..Also..Geh ich oft früh Spazieren." Die Langhaarige beäugte ihr Gegenüber nun neugierig, wenn auch noch immer sichtlich eingeschüchtert. Vorallem die kleinen Flügelchen am Rücken des Mädchens schienen es Leann angetan zu haben.

    Leann legte ihren Kopf schief und blinzelte einige Male. "Warum..Hast du Flügel?.." Fragte sie schließlich nach kurzen zögern und fummelte immernoch nervös an ihrem Buch herum. Vielleicht war das gerade nicht gerade höflich gewesen, aber es kam schon selten genug vor, das Leann sich überhaupt für irgendetwas interessierte, also war ihr höflichkeit gerade relativ egal.

  • [Seriza] ~ bei Leann


    2031-b815ec0496dac0f2b08a8b81ff482143-pngDie Kleine vor ihr war wirklich niedlich. Ihre Unsicherheit war fast schon sichtbar, alleine schon an der Art wie sie sprach und den Rücken ihres Buches kratzte, vielleicht leise aber für Seriza klar hörbar. Tatsächlich kam die Tatsache, mehrere Jahrhunderte alt zu sein ihr gelegen. So langsam kannte sie die Verhaltensweisen der Menschen in verschiedenen Gefühlslagen. "Da verstehe ich dich. Die Natur hier ist echt schön, die sieht man sich doch gerne an." Diesmal konzentrierte sich Seriza darauf, einfacher zu sprechen, kindlicher. Die Silberhaarige bemerkte schnell die Neugier ihres Gegenübers, als dieses den Kopf schief legte und blinzelte. Fast schon wusste sie, was Leann fragen würde. Seriza begutachtete ihre Flügelchen, so weit sie ihren Kopf drehen konnte und lächelte das Mädchen vor ihr dann an. "Ach, die? Ich bin mit ihnen zur Welt gekommen. Sie waren schon immer da. Warum, weiß ich auch nicht." Naja, das stimmte nur so halb. Schließlich war sie eigentlich ein Drache also wusste Seriza sehr wohl, warum sie die Flügel hatte. Einige Dinge ließen sich eben nicht vermenschlichen. "Und warum hast du keine?" Die Antwort war offensichtlich, jedoch war die Gelegenheit einfach zu verlockend, sich einen kleinen Spaß mit Leann zu erlauben. Als sie die Worte aussprach, machte die Silberhaarige einen Schritt nach vorne und tippte dem Mädchen mit einem frechen Grinsen auf die Schulter, an die Stelle an der Serizas Flügel saßen, welche Leann nicht besaß.


    Edit:


    Scheinbar hatte die Drachendame in Menschengestalt ihr Gegenüber sprachlos gemacht, denn dieses verweilte starrend und stumm. Langsam wurde es ja schon langweilig. Hatte sie etwas im Gesicht oder warum starrte sie das Mädchen so an? Die Flügel waren nun ja wirklich nichts besonderes. "Ich finde es ja toll mit dir zu reden, aber ich muss jetzt los." Meinte Seriza schließlich so höflich wie möglich. Sie wollte endlich normale Gespräche spüren und nicht wieder angestarrt werden. So winkte die Silberhaarige dem Mädchen noch einmal zu und schlenderte dann davon.


    Sternwarte >> ?

  • //Xiao\\ in der Sternenwarte



    Der Weg zur Sternenwarte war länger und schwieriger als sich das Mädchen erinnert hatte. Während ihrer Wanderung wurde es immer dunkler, perfekt für den Ausblick, aber nicht für Xiaos Sicht. Ständig stolperte die Tollpatschige über Steine und kleine Wurzeln, die aus dem Boden wucherten. Doch die Sternenwarte war nichtmehr weit, man konnte sie von hier aus schon sehen! Nur noch 5 mal stolpern und ich habs geschafft! Endlich angekommen blieb sie erstmal stehen und nahm einen tiefen Atemzug der Erschöpfung. Sie liebte diesen Ort und die Magie die er ausstrahlte. Er barg ein Gefühl der Glückseligkeit in sich. Wer konnte bei diesem schönen Anblick nicht dahin schmelzen? Des Gebäude war etwas rustikal, aber genau das machte seinen Charme aus! Und die Verbindung mit dem hellen, geblichen Licht dass die Sterne darauf warfen, machte es noch viel romantischer. Vorsichtig öffnete Xiao die schwere Tür. Als sie hereintrat rief sie zögernd "H-hallo?" um sicher zu gehen, dass sie allein war. Xiao war Neugierig, aber auch ein kleiner, großer Angsthase. Als sie keine Antwort bekam trat sie ein und just im nächsten Moment, raschelte es aus einer dunklen Ecke. Sofort zuckte das Mädchen zusammen und schaute sich schreckhaft um. Es war nur eine kleine Fledermaus die aus ihrem Versteck geflohen war. Keine Angst Xiao, du bist hier ganz allein. Versuchte sie sich einzureden und ging die quietschenden Treppestufen hinauf.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




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