Die Schänke

  • Unruhig drehte er sich um, als aus dem Nichts aus einmal Jemand an seinem Arm rüttelt. Er wollte schon aufspringen, als er sich selbst erinnerte, dass er nicht mehr im Wald war. Seine Augen blinzelten ein wenig, bevor sie in das Gesicht eines Mädchens schauten, die Tränen in den Augen hatte.
    Erschrocken stützte er sich auf seinen linken Ellenbogen und versuchte, seine Augen offen zu halten.
    "Hey, Sonia... Was ist mit dir? Hast du irgendwas Gruseliges gesehen?", fragte er vorsichtig.
    Natürlich hatte er keinerlei Erfahrungen mit so etwas, also versuchte er einfach nur, nicht so sehr als Trampel dazustehen. Jedoch... Was könnte ihr in der Nacht so Schlimmes unter die Augen gekommen sein, das sie noch nicht zerfleischt hätte?

  • Als Kyle sich mit dem linken Ellenbogen abstützte umarmte Sonia ihn einfach.
    Sie dachte nicht mehr nach, nicht um diese Uhrzeit und nicht, wenn sie wieder in den schlimmsten Erinnerungen ihres Lebens steckte.
    Sonia antwortete nicht auf seine Fragen, sie brauchte gerade einfach nur eine Schulter zum ausweinen, Jemanden an dem sie sich abstützen konnte in dieser Situation.
    Leise weinte sie an seiner Brust, schluchzte hin und wieder. Etwas zu fest drückte sie den Braunhaarigen an sich.
    Die Rosa haarige hatte so große Verlustängste, dass sie ihren jetzigen Halt, also Kyle, für einige Zeit nicht los lassen würde.
    Das musste der Arme Azel öfters durchmachen, doch für seine Schwester nahm er es auf sich.

  • Als er auf einmal von der Rosahaarigen umarmt wurde, blieb ihm vor Schreck kurz das Herz stehen, bevor er sich wieder fang und ihr darauf sanft die Schulter klopfte. Anscheinend wollte sie nicht wirklich reden, so musste er jetzt wohl den restlichen Abend als Taschentuch herhalten. Oh Mann..., dachte er sich nur, völlig überrumpelt von der jetzigen Situation.
    Im nächsten Moment griff er ihr vorsichtig unter die Kniekehlen und schob ihre Beine auf das Bett, sodass sie nun vollständig neben ihm lag.
    Ihr Griff wurde mit einem Mal immer fester und ihre Tränen schienen kein Ende zu finden.
    Anstatt sich an seinem linken Ellenbogen abzustützen, legte er nun seinen Arm um ihren Nacken.
    Es war ihm zutiefst unangenehm, dass sie so sehr weinte, vorallem weil er noch nichtmal wusste warum. Doch in diesem Moment wollte sie nicht reden, also müsste er wohl oder übel warten, bis sie dazu fähig war.

  • Sonia spürte wie Kyle unter ihre Kniekehlen griff und sie hoch zog, sodass sie neben ihm lag. Sein Arm legte sich um ihren Nacken, sodass sie instinktiv näher an ihn heran rutschte.
    Ihr Griff war fest und sie kuschelte sich nah an ihn heran, während ihre Tränen ungehalten flossen.
    In der nächsten halben Stunde weinte die Rosa haarige immer weniger, beruhigte sich Stück für Stück mehr, ehe sie vollständig verstummte.
    Ihr Griff um Kyle war inzwischen locker und sie strich sich über ihre roten, verweinten Augen.
    "Es tut mir Leid." war das erste was Sonia murmelte. Sie hatte ihn nicht so überfallen wollen. Ihr war das alles im geringsten nicht peinlich, aber unangenehm, weil sie wusste, dass er empfindlich auf Berührungen reagierte und die beiden sich nicht so lange kannten.
    "Das passiert mir öfter. Wegen meinen Eltern." erzählte das junge Mädchen leise, versucht nicht gleich wieder zu weinen.
    Sie hob leicht ihren Kopf und schaute direkt in Kyles matten, braunen Augen.
    "Sie sind auf sehr schlimme Weise gestorben als ich 5 Jahre alt war. Ich kann immer noch nicht damit umgehen, weil ich es gesehen habe." Sonias Stimme war nur ein Hauch und er hatte Glück, dass er so nah an ihr lag. Sonst würde man ihre Worte kaum verstehen.

  • Die nächste halbe Stunde lang tat Kyle einfach nur nichts, abgesehen davon, dass sein linker Arm wohl mit größter Wahrscheinlichkeit eingeschlafen war.
    Danach herrschte eine Weile Stille, die er, müde wie er war, für einen kurzen Moment einfach nur genoss.
    "Kein Problem...", sagte der verschlafene Braunhaarige, während er sie musterte und still darauf wartete, dass sie noch etwas sagte.
    Was sie ihm als Nächstes erzählte, wollte er zunächst nicht glauben. Sie hatte ebenfalls ihre Eltern verloren, als sie noch ganz jung war, und genau wie bei ihm war sie Zeuge deren Tod. Fehlte nur noch, dass ihre Eltern auch kaltblütig ermordet wurden, doch das zu fragen wäre verdammt unsensibel, also ließ er es.
    Zuerst wusste er nicht wirklich was er sagen sollte. Er war einfach nur erstaunt. Die Beiden hatten so ziemlich das Selbe erlebt, hatten sich aber nach diesem Ereignis vollkommen verschieden entwickelt.
    "Also wenn's dir besser geht, ich habe auch meine Familie verloren und musste es mit ansehen. Irgendso 'ne Arschgeige, die eigentlich ein Freund meiner Familie war, hat sie eines Tages mit 'nem Messer umgebracht.", erzählte er ihr. Wenn er nüchtern gewesen wäre, hätte er das wohl unter keinen Umständen erzählt, aber bei Schlaftrunkenheit war das eine Ausnahme. Vermutlich würde er es schon morgen bereuen... Oder war es schon morgen?

  • Aufmerksam hörte Sonia zu, war die ganze Zeit bemüht gewesen nicht zu weinen, doch Kyles Geschichte brachte sie erneut zum weinen. Sie weinte lautlos, schaute ihm traurig in die Augen. Es tat ihrer Seele weh, dass noch Jemand genauso litt wie sie und das um ein vielfaches schlimmer wie sie vermutete.
    "Bei mir.. waren es Monster." erzählte die Rosa haarige leise. Bei Kyle war es ein Familienfreund gewesen, das müsste noch schlimmer sein als jedes Monster. Ihr ging das so nah, weil er genau dasselbe Leid teilte wie sie. Und Sonia würde, ob sie wollte oder nicht, für ihn mitleiden, das wusste sie.
    "Wieso hat er das gemacht ?" fragte sie, schluchzte leise und konnte nicht anders, als sich wieder an ihn zu schmiegen. Sie umarmte ihn diesmal locker, streichelte sanft seinen Rücken auf und ab. Vielleicht.. Vielleicht tröstete es ihn ein wenig. Sonia wusste, dass er das nicht gewöhnt war, doch wenn man sich daran gewöhnte fand man Gefallen daran. Ob man Jemanden berührte um ihn zu trösten oder in einem anderen Sinne, Es ist schön. Ihr Herz zersprang.

  • "D-du brauchst deswegen jetzt nicht nochmal zu weinen...", versuchte er, sie zu beruhigen. Es war unglaublich, wie sehr sie noch darunter litt, obwohl es schon so viele Jahre her war.
    "Monster?", fragte er leise nach, mehr zu sich selbst redend als zu ihr. Sollte sie diese Viecher dann nicht erst Recht abschlachten wollen? Er hätte das auf jeden Fall so gemacht, aber Sonia war wohl anders. Sie war irgendwie so... sensibel und emotional. Eine Eigenschaft, bei der Kyle gar nicht mitreden konnte.
    Verlegen stellte er sich schon einmal darauf ein, dass sein linker Arm um ihren Nacken gleich wieder einschlafen würde und schaute an die Decke. "Naja, Arschgeigen machen arschgeigenhafte Sachen. Ich schätze für manche Sachen gibt es einfach keine Gründe."
    Mit diesem Part seiner Vergangenheit hatte Kyle schon lange abgeschlossen und obwohl es ihn nichts anging, hoffte er dasselbe auch für Sonia. Mit solch negativen Gedanken ließ es sich nicht gut leben, und erstrecht nicht gut schlafen, davon konnte er ein Liedchen singen.
    Als die Rosahaarige ihn leicht umarmte schloss er die Augen. Er war immer noch verdammt müde.
    Und auch, wenn sie ihn gerade um seinen Schlaf brachte, fand er sie irgendwie süß.
    Natürlich war der Grund dafür traurig, aber wie sollte man sonst Menschen nennen, die sich so viel unnötige Sorgen machten? "Schon okay...", murmelte er noch, bevor ihm die Augen zufielen.


    ~schläft

  • Sonias Tränen verstummten nach ein paar Minuten und sie nickte. "Ja, Monster" Und wie unglaublich das auch klingen mag, sie war nicht sauer auf die Monster. Sie pflegte keinen Hass ihnen Gegenüber. Das waren schließlich Tiere, die nach Instinkten leben. Wilde Tiere, die etwas zu essen gesucht haben, für sich und ihre Kinder und leider nichts anderes finden als Menschen oder anderen Tieren. Es war Schicksal. Zwar hatte es ihr Leben zerstört und zerstörte es ausschließlich in solchen Nächten hin und wieder, aber eigentlich war sie glücklich. Sonia war glücklich, dass sie ihren Bruder noch hatte, einen Platz zum wohnen, eine schöne Umgebung, etwas zu essen.. und bald vielleicht einen guten Freund, den sie jetzt schon in ihr Herz geschlossen hatte.
    "Hm.. Kann sein." murmelte sie, langsam aber sicher ziemlich müde. Die ganzen Sorgen machten ihr schon Kopfschmerzen und sie brauchte richtigen Schlaf. Ihre Lider fielen langsam zu, bei der hälfte angekommen drückte sie Kyle ein wenig fester, so als wäre er ihr Kuscheltier und schlief dann den Rest der Nacht, des Morgens tief und fest. ~

  • ~wacht auf


    Langsam öffnete der junge Mann seine Augenlieder und musste vermutlich erst zwei oder drei Mal blinzeln, um zu realisieren wer gerade vor ihm lag. "S-Sonia?", füsterte er im Reflex. Dass sich die Hellhaarige zu ihm ins Bett gesellt hatte, wusste er schon gar nicht mehr, aber wie war es dazu gekommen?
    Er versuchte den gestrigen Abend zu wiederholen, doch das Letzte was er in seinem Kopf hervorrufen konnte war, wie er alleine ins Bett ging.
    Sein Gedankengang wurde gestört durch ein Gefühl, was ihm nur zu bekannt vorkam. Sein linker Arm war völlig taub... Moment. Hatte er dieses Gefühl nicht schon einmal gehabt? Ja genau! Nun fiel ihm alles wieder ein. Oh. Scheiße Er konnte sich an alles erinnern. Auch, dass er gestern Nacht totalen Mist geredet hatte. Immerhin hatte der Rothaarige die Taten eines Serienkillers mit der Tatsache, dass er eine Arschgeige war entschuldigt.
    Am Liebsten würde er sich jetzt schlagen, was er da im Halbschlaf gelabert hatte.

  • Sonia murmelte irgendetwas unverständliches vor sich hin, ehe sie ein paar Mal blinzelte. Sie erkannte schemenhaft irgendetwas vor sich und öffnete müde ihre Augen vollständig.
    Sie erkannte Kyle und zuckte zusammen. Wieso lag sie in seinem Bett ? Einen Wimpern schlag dauerte es nur, bis sie begriff, dass sie gestern weinend zu ihm geflüchtet war.
    Mit inzwischen rosa nen Wangen schaute sie dem Braunhaarigen verlegen lächelnd in die Augen. "Morgen ?" sagte beziehungsweise fragte Sonia ihn.Teils war es ihr unangenehm, so vor ihm geweint zu haben und teils ihn belästigt zu haben, mitten in der Nacht.

  • Leises Zwitschern drang durch das offene Fenster in ihr Zimmer. Blinzelnd öffnete die Elfe ihre Augen, sah wie der weiße Vorhang im Wind flatterte und lächelte verstohlen.
    Augenblicklich strampelte das Mädchen die dünne Decke beiseite, richtete sich auf und sammelte ihre Klamotten zusammen, die sie sich auch gleich überzog.
    Summend verließ das Elfchen ihr Zimmer und hoppste die Treppe nach unten. Bei so einem schönen Wetter muss man doch nach draußen~!
    ~Daria verlässt die Schänke~

  • ~Mice wacht auf~
    Gähnent wachte Micah auf und sah aus dem offenen Fenster.
    Heute war es draußen schön nur er dachte sich*Kann man denn hier nicht mal in Ruhe schlafen ohne das die Sonne aufgeht?*
    Danach zog er sich um und verließ die Schänke.
    Mice~›Badehaus

  • ~Eric und Daria kommen an~
    Den milden Abend hinter sich lassend, betraten die beiden die ruhige Schänke. Sofort zog sich Daria die Lederjacke von den Schultern und überreichte sie Eric mit einem Lächeln. „Danke nochmal!“ Ohne die hätte ich mir bestimmt eine Erkältung eingeholt.. jaaha! Obwohl es nicht mal so kalt draußen ist..? „Hoffentlich hast du jetzt nicht gefroren..“, murmelte das Elfchen und guckte betrübt zu Boden.
    Allerdings heiterte der Geruch von frischem Essen ihr Gemüt gleich wieder auf, sodass das Mädchen mit einem neugierigen Grinsen - immerhin hatte sie hier noch nie wirklich was gegessen - in Richtung 'Restaurant' guckte. „Komm!“
    Zusammen setzten sie sich an einen der freien Tische – es waren ja eh so gut wie alle frei, da die anderen wohl lieber außer Haus aßen – und Daria schnappte sich sofort eine der beiden Speisekarten, die vor ihr lagen, um sie genauestens zu studieren.

  • "Morgen.", antwortete er ihr, unwissend, was er sonst von sich geben sollte. Zu seinem Bedauern konnte er sich immer noch an die vorherhige Nacht genau erinnern, und ihrem Gesichtsaudruck zu urteilen konnte sie das anscheinend auch.
    Es entstand eine unangenehme Stille zwischen den Beiden. Was konnte er sagen, um die Situation unangenehmer zu machen? Gar nichts.
    Was soll's., dachte er sich letztendlich. Peinlichkeit entsteht nur, wenn man sie zulässt. Scheiß also drauf.
    Er setzte sich auf und kratzte sich am Kopf. Er hoffte einfach nur inständig, dass sie ihn nicht mit dem was er gesagt hatte konfrontieren würde und diese Nacht irgendwann mal ein großer Witz in einer belanglosen Konversation wurde.
    "Naja ähm... Hast du was zu Früstücken da?", versuchte er irgendwie ein anderes Thema aufzuschlagen.

  • Es war Sonia unheimlich unangenehm, dass sie Kyle so belästigt hatte. Schließlich wusste sie, dass er Berührungen nicht mochte und dazu kam, dass sie ihn nicht genug kannte.
    Eine unangenehme Stille baute sich auf und füllte den ganzen Raum. Peinlich berührt schaute sie ihm in die Augen und sofort wieder weg.
    "Ja klar, ich mach gleich was fertig." sagte Sonia schnell, mit einer viel zu hohen Stimme. Wenn sie nervös wurde, passierte das immer.
    Mit einem Ruck stand sie auf, blieb mit ihrem Fuß unter den Decke hängen und fiel geradewegs auf den Boden.
    Die Beine auf dem Bett, der Oberkörper auf dem Boden mit samt Kopf. Sofort spürte sie den stechenden Schmerz in ihrem Fuß und verzog das Gesicht. Wie sehr konnte ein Mensch sich in einer Minute blamieren? Mit knallrotem Gesicht schaute sie Kyle in die Augen und streckte ihre Hand nach ihm aus, damit er half.

  • Er fiel schon fast in den Schlaf, während er so auf dem Bett saß. Doch als ein Gähner sich aus seinem Mund schleichen wollte, wurde dieser von einem dumpfen Geräusch auf dem Boden unterbrochen.
    Der Rothaarige drehte sich instinktiv nach Sonia um, sah dabei aber nicht anderes als ihre Beine, die bewegungslos auf dem Bett lagen. Zum Glück hatte die Rosahaarige einen Pyjama an, sonst würde er wohl ein paar sehr unangenehme Stellen zusehen bekommen.
    Wie hat sie denn das schon wieder geschafft?, fragte er sich verwundert, als er um die Ecke des Bettes ging um sich nach ihr umzusehen, wo er gleich darauf eine Hand von ihr ins Gesicht gestreckt bekam. Er musste ein wenig grinsen, als er sah, wie sehr das Blut schon in ihren Kopf gestiegen war, hob sie dann aber doch mit seiner rechten Hand wieder aufs Bett, damit sie nicht mehr in so einer Position liegen musste, und legte erstmal die Decke auf seine Seite des Bettes.
    "Alles okay mit dir?", fragte er immer noch, sein Grinsen mit größter Mühe versteckt. Wenn ihr wirklich etwas weh tat, und er war sich sicher, dass was das anging nichts für sie unmöglich war, dann war es bestimmt der falsche Augenblick zum Lachen. Er schaute sich die leichte Rötung an ihrem Knöchel an. War sie etwa irgendwie an die Bettkante mit ihrem Fuß gekommen? Allein von der Bettdecke konnte sie ja nicht verletzt sein.

  • Ein paar Momente lag Sonia reglos da und machte erst keine Bemühungen alleine auf zu stehen. Sie würde sich bestimmt wieder blamieren, bei ihrer Ungeschicklichkeit.
    Mit hoch rotem Kopf blieb sie also liegen und streckte ihre Hände nach Kyle aus. Er schien irgendwie eingeschlafen zu sein, denn viel zu spät für ihren Geschmack schaute er über den Bettrand, um ihr zu helfen.
    Sicher auf dem Bett sitzend bemerkte sie augenblicklich Kyles komischen Gesichtsausdruck, der eindeutig versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Mit aufgeplusterten Wangen pikste sie ihn in die Seite.
    "Komm mach schon, ich weiß du willst es." Das ihre Worte unglaublich pervers und anzüglich wirkten bemerkte Sonia bei ihrer Verlegenheit nicht. Der Schmerz in ihren Fuß war auch schon lange weg.

  • So wie es aussah, ging es Sonia wohl doch nicht so schlecht wie er gedacht hatte. Es war ja auch nur eine Bettdecke, was sollte die schon groß ausmachen.
    Als sie ihm dann in die Seite piekste, wich er ein paar Schritte zurück. Kitzlich war er zwar nicht besonders, aber körperlicher Kontakt schon so früh am Morgen? Nein, danke. Es war ja schon extrem verwunderlich, dass er es mit einem Mädchen eine ganze Nacht im selben Bett ausgehalten hatte, ohne komplett auszurasten. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war es ihm immer noch verdammt unangenehm.
    Schon fast mit Absicht um das Thema zu wechseln, meldete sich dann doch sein Magen, kreischte praktisch nach etwas Nahrhaftem zum Essen.
    "Tja, ich glaube mein Magen weiß es auch.", sagte er und rieb sich erst einmal die Augen. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, aber er schaffte es natürlich auch mit mehr als zehn Stunden Schlaf noch müde zu sein. "Wenn du willst kannst du liegen bleiben, wenn ich mir was mache.", schlug er vor.
    Nicht, dass sie noch irgendwie auf einem Frühstücksmesser hängen blieb.

  • Bei ihrer kurzen Berührung wich Kyle extrem empfindlich zurück und erschreckte Sonia damit. Sie gab einen erschrockenen Laut von sich und schaute ihn mit großen Augen an.
    Hatte er sich an irgendeine schlimme Sache erinnert oder wieso störte ihn das auf einmal so sehr?
    Sonia fragte nicht, sondern ging bereitwillig mit einem Lachen auf seinen knurrenden Magen ein.
    "Nein nein, ich bereite schnell was vor." sagte sie schnell und stand diesmal vorsichtig auf, um sich nicht noch einmal zu blamieren.
    Binnen Sekunden stand sie in der Küche, röstete vier Scheiben Brot und schmierte eine extrem schmale Schicht Butter auf zwei von ihnen. Auf die Butter kam ein dünnes Stück gebratenes Fleisch, Tomaten, Gurken und eine Prise Salz.
    Lächelnd legte Sonia die Sandwiches auf einen großen Teller, kochte schnell heißes Wasser und machte leckeren, grünen Tee.
    Das alles landete mit einer kleinen Schale gefüllt mit Zucker und Salz auf einem großen Tablett, welches sie in das Gästezimmer zu Kyle trug.

  • "Schönheit vor Alter, Mademoiselle. Ihr Wohlbefinden liegt mir mehr am Herzen als das meine.", erwiderte der junge Mann, streichelte das zu Boden geneigte Gesicht und hob es sanft mit der Hand an, damit er ihr in die Augen sehen konnte. "Ihr schlechtes Gewissen ist wirklich unbegründet.", lächelte der Jäger erneut, nahm die Lederjacke entgegen und ging sie an die Gardarobe im Eingangsbereich. Als die Beiden in Richtung Restaurant liefen, strömten ihnen förmlich sämtliche Aromen von Lebensmitteln entgegen, die das Herz so begehrte. "Wenn es so schmeckt wie es riecht, wird das wohl ein langer Abend, hm?", scherzte er und folgte dem Mädchen zu einem der Tische.