Das Krankenhaus "St. Ulrich"

  • Wie viel Zeit war verstrichen? Das kleine Mädchen hatte noch keinen Schlaf gefunden, zu groß waren die Schmerzen in ihrer Brust, zu stark die Hoffnung auf ihre Mutter, irgendjemanden, der ihr helfen mochte sich gegen den Tod zu wehren. Warum war niemand hier? Warum liebte sie niemand? Keine Träne fand den Weg in die Welt, nur ihr Herz regte sich, bemüht um jeden einzelnen, weiteren Schlag. Das Neugeborene wusste nicht, dass unweit entfernt ihre Mutter um sie weinte und ihr Vater versuchte ihr Trost zuzusprechen. Wie lange würde es dauern, bis sie vereint werden würden - lebend? Stunden, Tage, Wochen, Monate? Das kleine Wesen hatte Angst darum, dass dieser Moment nie kommen mochte und umso mehr hielt sie mit ihrem Willen am Leben fest, auf das ihre Furcht nie zur Wahrheit wurde. »Sie ist stark und sie wartet auf dich.« Natürlich hörte sie die Worte ihres Vaters nicht, doch war dieser Schwur alles was das Neugeborene im Moment ausmachte. Ein Versprechen, das sie halten würde, koste es was es wolle!

  • Selbst das kleine hin- und herbewegen ihrer dünnen Arme kostete die Frau viel Kraft und Energie, sodass sie schon fast selbst aufgab. Doch als ihr plötzlich diese vertrauten, hellblauen Augen entgegenstarrten, ließ sie sich ohne weiteren Widerstand zurück in ihren Rollstuhl sinken und begann wieder langsam zu atmen. Die Sanftheit seiner Stimme hatte tatsächlich eine beruhigende Wirkung auf sie, oder lag es doch noch an den Drogen? Zumindestens war die Schwarzhaarige keine, die sich normalerweise nach nur wenigen Sekunden von einem Gefühlsausbruch wieder runterbringen ließ. Unter leisem Schluchzen und weiteren Tränen versuchte sie so gut wie möglich die Worte ihres Gegenübers in ihr Gehirn aufzunehmen und zu verarbeiten, was ihr im Moment jedoch sichtlich schwer fiel. Aber sie schaffte es wenigstens den größten Teil der Bedeutung seiner Sätze auszumachen und nickte die ganze Zeit schwach. Als ihm schließlich sogar ein leises Lachen entfuhr, überkam sie ein merkwürdiges Gefühl das sich gar nicht näher beschreiben ließ. War es Zuversicht, Sicherheit? Das einzige, was sie im Moment wusste war, dass er es ernst gemeint hatte. All die Dinge, die er ihr gerade versprochen hatte, er würde sie doch halten, oder? Wenigstens wurde ihr Sichtfeld wieder frei und ihre Augen huschten ein letztes Mal durch den Raum auf der anderen Seite der Glasscheibe, in der Hoffnung ihr eigenes Baby zu erkennen, doch ehe sie irgendwie reagieren konnte, wurde sie schon von Rick aus dem Raum geschoben und daraufhin wieder von einer Krankenschwester abgefangen. Ihre laute Stimme und aufgeregte Körpersprache nervten Sue, aber ihre Augenlider fühlten sich mittlerweile schwer an und das letzte, was die frisch gebackene Mutter mitbekam, war die warme Berührung auf ihrer Stirn, bis sie schließlich nachgab und ihrem Körper eine lange Runde Schlaf gönnte...


  • Amy träumte. Sie lag auf einer bunten Blumenwiese, auf einer dieser rotkarierten Picknickdecken, die man aus jedem kitschigen Familienfilm kannte. Zuerst hatte sie die Augen geschlossen, nahm nur die sanfte Briese und die warme Sonne auf ihrem Gesicht war. Und ein leises, verspieltes Lachen. Ihr Traum-Ich öffnete die Augen als das Lachen näher kam und vor ihr stand ein kleines, blondes Mädchen in einem weißen Kleid. Sie hörte sich selbst den Namen ihrer Tochter sagen, dann zuckte ihr Körper und sie fiel.
    Sie öffnete panisch die Augen und sah sah auf das kleine Wesen in ihren Armen. Gut. Nur ihr Traum-Ich war gefallen. Gott sei Dank. Im Gegensatz zu ihr schien ihre Tochter sanfter aus ihrem Schlaf wach geworden zu sein und beim Anblick ihrer kleinen Äuglein, die sie neugierig musterten musste Amy unwillkürlich lächeln. "Wenn ich dich fallen gelassen hätte, dann hätte ich mich wohl selbst gehasst.", sagte sie, wobei sie grinste und ihren Kopf an Ivy kuschelte. "Na meine Kleine? Wie wärs wenn wir uns mal ein wenig die Beine vertreten?"

  • hmnothinghmhappyhmheart

    [IMG:http://orig05.deviantart.net/4646/f/2015/017/8/9/harvest_moon_girl___ivy_by_princesslettuce-d7lz2yi.png]Vorsichtig hatte Iveine ihr kleines Köpfchen auf die andere Seite gedreht um immerhin aus dem Fenster sehen zu können. Aber leider war auch dort nicht viel los, lediglich die Sonne schien herein und blendete das kleine Ding, weshalb sie sich direkt wieder umdrehte. Allmählich begann sich das kleine Mädchen regelrecht zu langweilen. Vielleicht sollte sie versuchen nocheinmal zu schlafen, sobald Amy erwachte, würde sie das sicher mitbekommen! Kaum hatte das Mädchen mit dem blondem Haarflaum die Äuglein wieder geschlossen erschrak sie, als plötzlich ein Erdbeben herein brach! Nein, halt. Es war nur Amy, die kurz zusammen gezuckt war. Na endlich schlug ihre Mami die Augen auf! Wurde ja auch Zeit! Erwartungsvoll blickte sie zu ihr hinauf. Was passierte jetzt? Ihre wunderschöne Mami begann zu lächeln, was Ivy schon fast sofort zufrieden stellte. Sie wandte ein paar Worte an ihre Tochter, allerdings verstand sie nicht ganz, was sie da sagte. Viele Wörter kannte sie schon aus der Zeit, indem sie noch im Bauch ihrer Mutter gewesen war, aber was ein 'gehasst' war, wusste sie dann doch noch nicht. Oh, sie würde in nächster Zeit noch so viel lernen müssen, sie war schon ganz aufgeregt! Freudig reckte sie ihre Hände zum Gesicht ihrer Mama hinauf, als Zeichen dafür, dass sie ihre Idee ganz klasse fand! Endlich würde sie etwas neues zu sehen bekommen!


  • Das herzhafte Lachen der beiden Geschwister erfüllte den tristen Raum mit Freude. Alessa konnte sich nicht erinnern ihren Bruder je so glücklich gesehen zu haben und diese Tatsache zerstörte die vollkommene Glückseligkeit beinahe. Auf das Blondchen hatte Cedric immer schon wesentlich nachdenklicher gewirkt als sein Zwillingsbruder. Ced hatte immer so ein Gesicht gemacht als hätte er Schmerzen. Keine äußerlichen Schmerzen sondern als täte ihm sein Herz weh, als ruhte ein gewaltiger und unfassbar großer Felsbrocken auf seinem Herzen und weigerte sich zu weichen und sein Opfer von dem verursachten Schmerz zu befreien. Mit strahlenden Augen beobachtete das kleine Mädchen ihren Bruder. " Es ist so schön wenn du lachst!" Ein breites Grinsen legte sich auf die schmalen Lippen des Prinzesschens. "Das solltest du viel öfters machen." Alessa ließ den Abstand zwischen sich und ihrem Bruderherz hinter sich, packte seine Mundwinkel und zog sie so weit es möglich war nach oben. Die Grimasse, welche dabei entstand amüsierte die Kleine derartig, dass sie unweigerlich von Cedric ablassen musste, um sich vor Lachen den Bauch zu halten.
    Der Patient ließ sich erschöpft in sein Bett fallen und seine kleine Schester blieb an seiner Seite. Fürs erste beschloss das Mädchen mit dem Rosafaible, ihr Opfer in Ruhe zu lassen, schließlich war es noch nicht auf voller Höhe und die Prinzessin der Familie wollte schließlich nicht dazu beitragen, dass ihr Bruderherz noch länger in diesem öden Krankenhaus verbringen musste. Alessa hatte Ced den Rücken zugewandt und ließ ihre Füßchen baumeln, welche am Bettrand hinunter hingen. "Weißt duuu..." Beinahe in Zeitlupe drehte sie sich zu dem Verletzten um, setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf und sprach: "Wenn du immer so mürrisch bist, kriegst du nie ein Mädchen ab." Alessa streckte ihrem Bruder die Zunge heraus und pikste ihn mit ihrem Zeigefinger in die Seite, woraufhin dieser leicht zusammenzuckte, da die Kleine offensichtlich eine Stelle erwischt hatte, an der er kitzlig war.
    Mit einem triumphierenden Grinsen kletterte das Mädchen wieder auf ihren großen Bruder und rieb sich die Hände. Ein beinahe boshaftes Lachen entfuhr der Kehle, des engelsgleichen Geschöpfes. "Ich verbanne dich einen Tag lang in die Sklaverei!" Mit erhobenen Hauptes und herausgestreckter Brust verkündete die Thronanwärterin ihr Urteil. "Einen Tag lang müsst ihr mir jeden Wunsch von den Augen ablesen!" Der Zeigefinger des Mädchens war in die Luft gestreckt und ihre Äuglein waren geschlossen, als stünde sie andächtig vor einer großen Menschenmasse. Vorsichtig schielte Alessa zwischen ihren Augenlidern auf ihr Opfer oder besser gesagt auf ihren Sklaven in späh hinunter um seine Reaktion auf das Urteil zu erblicken oder für einen erneuten Angriff gewappnet zu sein.


  • Nach einem lauten Klopfen gegen die Tür des Patientenzimmers, verstrichen einige wenige Sekunden und Marian betrat natürlich gut gelaunt das Zimmer der frisch gebackenen Mutter. „Guten Tag, Frau Moon. Wie geht es Ihnen?“ Der Paradiesvogel trat näher an das Bett und beugte sich etwas nach unten, um den jungen Sprössling im Arm der Mutter genauer ansehen zu können. „Ein prächtiges kleines Mädchen, sie wird einmal wunderschön werden. Ganz wie ihre Frau Mama.“, plauderte der leidenschaftliche Arzt und lächelte die Blondinen herzlich an. „Meine Liebe, ich bin eigentlich nur hier um ihnen alles Gute zu wünschen. Sie dürfen heute die Klinik verlassen und ein neues Leben mit ihrer Tochter starten. Sie werden eine gute Mutter für das kleine Engelchen sein.“ Marian drückte Amy noch ein paar Dokumente in die Hand ehe er sich herum drehte und die Tür öffnete. „Falls sie Probleme oder Fragen haben, können sie jederzeit zu uns kommen. Auf Wiedersehen!“ Damit verabschiedete sich der schrille Arzt und verließ das Zimmer von Frau und Fräulein Moon.

  • Nervös wippte Sue auf ihren Füßen, hin und her, nach vorne und nach hinten.Ihr Herz fühlte sich so an, als würde es jeden Moment aus ihrer Brust springen. Gott, sie durfte nach vier Wochen endlich ihr eigenes Kind abholen, wieso zum Teufel war sie so aufgeregt? Sollte sie nicht eher glücklich sein? Wahrscheinlich war es noch die Angst, die alle anderen positiven Gefühle, falls es überhaupt welche gab, unterdrückte. Aber hey, dafür hatte sie Matze gebeten herzukommen! Er hatte ihr ja schließlich schon seit Ewigkeiten seelischen Beistand geleistet, wenn sie ihn brauchte. Man, wo bleibt er nur?! Ihre hastigen Augen checkten den ganzen Bereich ab, doch bis jetzt war keine Spur von ihrem besten Freund zu sehen... :(

  • hmexclamationhmexclamationhmhappy

    [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs70/f/2015/060/2/a/harvest_moon_boy___matze_by_princesslettuce-d8jz8g2.png]Nachdem Kate ihn hatte ziehen lassen, war er direkt nach Hause gegangen, bisher allerdings war es noch nicht zu dem klärenden Gespräch mit seiner Tochter gekommen. Er musste eben den passenden Zeitpunkt dafür erwischen, da konnte Kate ruhig ein wenig warten. In der Zwischenzeit hatte er mitbekommen, dass nicht nur Amy sondern auch Sue bereits ihr Kind zur Welt gebracht hatte, auch wenn es bei der Asiation etwas ungünstiger gelaufen war. Nichts desto trotz hatte das kleine Mädchen, soviel wusste er bereits, es bis dato geschafft und nachdem seine beste Freundin erfahren hatte, dass sie ihr Mädchen endlich abholen durfte, hatte sie ihn gebeten ihr dabei etwas Beistand zu leisten. Was selbstverständlich keine Frage war, immerhin hatte er ihr versprochen, dass er sie bei allem unterstützen wurde. Was inzwischen mit dem werten Herrn Vater war (wenn es sich dabei denn um Rick handelte) wusste er nicht, aber scheinbar bevorzugte Sue es, lieber Matze am großen Tag an ihrer Seite zu haben. Bereits gestern hatte sie ihm Bescheid gegeben und natürlich hatte er zugesagt. Auch wenn er leider etwas spät dran war, aber seine Haare wollten Heute einfach nicht so wie er! Ein wenig außer Puste – den Großteil des Weges bis zum Krankenhaus war er doch tatsächlich gejoggt – kam er schließlich an und erspähte auch direkt seine schon wartende Seelenverwandte. „Sorry, meine Haare haben mich aufgehalten.“, gestand er, eine billige Ausrede wäre ihr sowieso direkt aufgefallen. „Bist du aufgeregt?“ Eine rein rhetorische Frage selbstverständlich, natürlich war sie das. Es war ihr auch deutlich anzumerken.

  • "Matze!!" Voller Freude fiel sie dem Blonden um den Hals und drückte ihn, so fest sie konnte, an sich und verharrte in dieser Position für eine Weile. Es machte ihr gar nichts aus, dass er sich verspätet hatte, ganz im Gegenteil: je näher sie der ernsten Situation kamen, desto mulmiger wurde ihr im Bauch. Und es gab wirklich viele Dinge, vor die sich die Erbin drücken konnte, besonders wenn man Geld hatte. Aber sie konnte auf keinen Fall ihr eigenes Baby einfach so im Krankenhaus zurücklassen.... oder? Okay, theoretisch hätte sie es auch irgendwo abgeben können, aber vielleicht war es wirklich Zeit, ein wenig Verantwortung zu tragen. Hahaha, nein. Verantwortung war wohl eins der meist gehassten Dinge in ihrem Leben, doch Matze würde sie jetzt auch nie im Leben gehen lassen. Er würde sie eher über den Boden schleifen, vor den Augen aller Leute, als sie wie ein Feigling laufen zu lassen. Als sie von ihm abließ, atmete sie tief durch die Nase ein, und langsam durch den Mund wieder aus. "Ich..." Sue spürte, wie die Tränen kurz vorm Ausbrechen waren, doch sie riss sich zusammen. Sie war sich nicht sicher ob sie der Aufgabe gewachsen war, ob sie das wirklich schaffen würde. Fuck it, Augen zu und durch (falls man das überhaupt in solch einer Situation sagen konnte). "Ja... Ja, komm." Sie schluckte, nahm ihren besten Freund an die Hand und ging zur Rezeption. "Hallo..." Ihr nervöser Blick wich zu Matze, welcher vergleichsweise gelassen wirkte, was zugegeben ein wenig beruhigend wirkte, und sah schließlich wieder zur Angestellten. "Mein Name ist Suiren Choi, ich bin hier um.. Äh, mein Kind abzuholen." Sie reichte ihr ein paar Papiere die zur Identifikation dienten und hielt angespannt die Luft an.


  • „Guten Tag, Frau Choi.“, begrüßte die freundliche Dame am Empfang die frisch gebackene Mutter und nickte auch ihrer Begleitung lächelnd zu. „Ich glaube, sie werden schon erwartet. Folgen sie meiner Kollegin, sie wird sie auf die Neugeborenenstation begleiten.“ Eine junge Frau in weiß bat die Erwachsenen mit ihr zu kommen und führte sie schließlich auf die genannte Station. „Warten Sie einen Augenblick, ich gebe Bescheid.“ Nach einem kurzen Gespräch mit den Krankenpflegerinnen der Abteilung verabschiedete sich die Frau und verschwand um die nächste Ecke.
    Sanft nahm der gut geschminkte Herr das kleine Mädchen aus ihrem Bettchen. Das schwarzhaarige Baby war kräftiger. Ihre Atmung war gut und es war an der Zeit, dass sie die Intensivstation verließ. Denn ihre Mama wartete ja bereits auf sie! Lächelnd wickelte der Herr Doktor die Neugeborene in hellrosa Deckchen, strich ihr über die Stirn und drehte sich schließlich zur Tür.
    Mit dem dick eingewickelten Bündel auf den Armen lief der schrille Arzt auf die Neugeborenenestation. Er war auf der Suche nach Frau Choi. Das kleine Spätzchen sollte endlich zu ihrer Mutter, es war höchste Zeit! Denn keiner der beiden wollte wohl länger darauf warten. „Na endlich!“ Das laute Stöckeln seiner Absatzschuhe hatte ihn ja bereits angekündigt und den Patientinnen die mit ihren Babys spazieren gingen ein Grinsen auf die Lippen gezaubert. „Meine Liebste, ihr kleiner Engel wartet bereits sehnsüchtig auf sie!“ Mit diesen Worten legte er das Mädchen in Suirens Arme. „Es gibt allerdings etwas, was ich Ihnen sagen muss..“, fing Marian an und atmete tief ein. Dabei verlor er aber nicht sein Lächeln, auch wenn jetzt ein eher schlechter Punkt folgte. Der Blick des Arztes lag auf dem Baby. „Das kleine Kind ist auf dem linken Auge blind. So etwas kann passieren, wenn dem Baby während der Schwangerschaft.. Schadstoffe zugeführt werden. Sei es durch Alkohol, Drogen.. Rauchen, all so etwas.“ Marian räusperte sich und sah schließlich zu Sue. „Vorallem bei Frühgeburten erhöht sich das Risiko für körperliche Schäden.. aber keine Sorge, sonst geht es dem Sonnenschein mittlerweile wunderbar!“

  • hmnothinghmhappyhmnothinghmill

    [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs70/f/2015/060/2/a/harvest_moon_boy___matze_by_princesslettuce-d8jz8g2.png]Stürmisch wie eh und jeh fiel sie dem Blonden um den Hals und drückte ihn so fest sie konnte an sich. Keine Frage, sie war verdammt nervös. Beruhigend strich er seiner besten Freundin über den Rücken. Aber als sie von ihm abließ und versuchte ein paar anständige Worte hervor zu bringen bemerkte er, dass es wohl vielmehr die Angst, vor dem was kommen würde, war, als nur die reine Aufregung. Es waren für ihre Verhältnisse wirklich nur sehr wenige Worte, die sie von sich gab, ehe sie nach seiner Hand griff und ihn mit sich zerrte. Matze hätte schwören können, dass sie am liebsten einen Rückzieher gemacht hätte, aber hey, das hatte sie nicht. Was ein wahrlicher Fortschritt für die Asiatin war, welche sich sonst vor ernsten Angelegenheiten nur allzu gern drückte. Als die zwei die Rezeption erreichten war er schon kurz davor, das Gespräch für die Schwarzhaarige zu übernehmen, doch sie schaffte es ihre Worte wieder zu finden und selbst mit der Dame zu sprechen. Sie wurde natürlich direkt freundlich empfangen, für die Angestellten hier war ein solcher Anlass bestimmt nichts seltenes mehr und außerdem waren sie darin geübt Ruhe auszustrahlen, um die Betroffenen gegebenenfalls selbst etwas beruhigen zu können. Matze erwiderte die wortlose Begrüßung, ehe die beiden einer weiteren Dame folgten, welche Sue zu ihrem Kind bringen sollte. Auf der Station angekommen wurden die beiden schließlich noch einmal kurz allein gelassen, was dem Blonden die Gelegenheit dazu gab, noch einmal auf Suiren einzureden. „Du schaffst das, hörst du?“, sprach er und drückte ihre Hand, mit der sie seine noch immer hielt, ganz fest. „Die kleine hatte lange genug Zeit sich zu erholen und denk dran, du bist nicht allein! Du hast eine Menge Leute, die hinter dir stehen und dich bei allem unterstützen!“ Gerne hätte er ihr noch weiter gut zugeredet, aber der Arzt war schneller als erwartet und kam letztlich recht gut gelaunt um die Ecke getänzelt, während er das kleine Häufchen Elend auf seinem Arm hielt und es nach viel zu langer Zeit endlich der frisch gebackenen Mutter übergab. Sofort machte sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Blonden breit. Er war sich sicher, dass Sue sich sofort in den kleinen Schatz verlieben würde, so wie es auch schon bei Amy gewesen war. Allerdings war die Nachricht, die der Arzt den beiden überbrachte, nicht so gut wie sie erhofft hatten. Allein schon die Worte, mit denen er seine schlechte Nachricht begann, reichten für Matze aus sich sofort Sorgen um seine beste Freundin zu machen. Egal was kommen würde, es würde gewiss nicht einfach für sie werden. Reflexartig legte er ihr seine Hand auf die Schulter, ehe Marian mit seinen Worten fortfuhr. Zwar hätte die Nachricht deutlich schlimmer ausfallen können, aber angenehm war es nicht. Unsicher warf er der Schwarzhaarigen einen besorgten Blick zu. Er hatte keine Ahnung, wie sie damit umgehen würde.

  • Vor einer kleinen Weile war das zerbrechliche Wesen aufgewacht und räkelte sich trotzig in ihrem Brutkasten, in dem sie sich noch immer befand, auch wenn die Gefahr des über ihr schwebenden Todes doch längst vorüber war! Oder etwa nicht? Das Neugeborene hatte noch kein Gefühl für die Zeit, aber sie hatte doch schon so lange gekämpft! Sie fühlte sich groß und stark, also warum hielt man sie weiter hier fest? Natürlich war das Neugeborene noch längst nicht so kräftig, wie viele es gerne sehen würden, doch ihr Zustand hatte sich in den wenigen Wochen dennoch deutlich zum Besseren verändert. Dennoch empfand das Mädchen so etwas wie Überraschung als sie von ihrem bisherigen 'zuhause' fortgenommen und weggetragen wurde. Ein Klackern begleitete die Schritte der Person, die sie hielt und sie konnte die Stimme nicht recht zuordnen, glaubte jedoch sie bereits hin und wieder vernommen zu haben. Wirklich begreifen tat das Kind seine Umgebung nicht, doch als das Bündel endlich in die wartenden Arme ihrer Mutter gegeben wurde, fühlte sie sich sofort wohl und geborgen und wusste: das war der Platz an dem sie schon lägnst hätte sein sollen! Endlich war sie bei ihrer Mama! Sie hatte verbissen um ihr Leben gekämpft, hatte getrauert weil niemand bei ihr war, hatte dennoch weiterhin an sich geglaubt. Ein Glucksen entfuhr dem kleinen Körper wohlbehalten - war das Glück das sie da fühlte? Das Mädchen versuchte mühevoll ihre kleinen Äuglein zu öffnen - sie konnte noch nicht ahnen, dass eines ihrer Iriden nie einen Funken Licht erkennen würde - empfand es dann aber als zu anstrengend, zu hell und kniff sie daher wieder zusammen. Hauptsache sie war endlich bei ihrer Mama!


  • »Es ist so schön wenn du lachst!« Viel mehr war es schön, dass sie in der Lage war ihn überhaupt zum Lachen zu bringen. Ihr kindliches Wesen wies ihn daraufhin, es öfter erklingen zu lassen und ach wie gern würde er ihren Worten Folge leisten, wenn es doch nur so einfach wäre! Was hatte ihn nur zu einem derartig deprimierten, mürrischen Miesepeter gemacht? »Happiness is by choice, not by chance.«, viel ihm das Zitat eines unbekannten Mannes wieder ein. Ob er es je schaffen würde diese Lebensweisheit auch wirklich umzusetzen? "Vielleicht sind die Mädchen ja der Grund für mein mürrisches Wesen?", hielt er dagegen, nein, mehr noch rutschte es ihm willkürlich über die Lippen, denn üblicherweise hätte er den Gedanken für sich behalten. Es war eine Lüge. Aber hatte nicht jede Lüge auch einen wahren Kern? Als Strafe wurde er sogleich in die Sklaverei geschickt... moment, was? Er blinzelte irritiert. Wo hatte seine liebreizende kleine Schwester nur solch eine Herrschaft erlernt?! Matze ließ ihr eindeutig zu viel durchgehen! "Harte Worte Mylady! Habt Ihr kein Erbarmen?" Cedric war kurz davor es mit Betteln zu versuchen, doch sein Stolz ließ es nicht zu. Außerdem hatte er das dumpfe Gefühl, dass Alessa sich nicht erweichen lassen würde, sie hatte ihn längst in ihrer Gewalt! Wie hatte es nur soweit kommen können? Welch Machtlosigkeit so einfach seine Freiheit zu verlieren... und das von einem kleinen Mädchen! "Ich werde es versuchen Euer Gnaden.", erwiderte er ergeben. Dachte das mache ich eh schon. "Aber erst wenn Ihr euch meiner würdig erweist.", fügte er daher mit einem perfiden Unterton hinzu und schubste sein Schwesterherz sanft, aber bestimmt vom Bett um ihr zu zeigen, dass er sich nicht so einfach geschlagen geben würde. "Doch ich werde meine Schuld begleichen, sobald meine Tage hier gezählt sind.", versprach er und sehnte den Tag herbei, an dem er die weißen Hallen endlich verlassen konnte, "Und dann mach ich einen Tag nur das was du willst, okay Prinzessin?"


  • Gespielt empört blickte die kleine, blonde Prinzessin ihren großen Bruder an. Sie plusterte ihre Wangen auf und warf ihm einen wütenden Blick zu. Alessa stemmte ihre kleinen Hände an ihrer Taille ab. "Unerhört das du Mädchen für dein mürrisches Verhalten verantwortlich machst! Also wirklich!" Tadeln blickte die kleine Rosafanatikerin zu Ced auf und hatte dabei sogar belehrend einen Zeigefinger nach oben gestreckt. Sie fühlte sich dabei selbst an ihre Lehrerin erinnert, die ungefähr die gleiche Geste mindestens zigtausend Mal innerhalb einer Unterrichtsstunde an Alessa wandte und das nur weil sie ihrer Sitznachbarin etwas sehr wichtiges mitteilte. Die Tochter von Matze konnte schließlich auch nichts dafür, dass es so viel Wichtiges gab, dass sie ihr mitzuteilen hatte. Wenn es nicht so wichtig wäre, würde Alessa ganz bestimmt bis zur Pause damit warten aber ihre Lehrerin brachte für dies niemals das nötige Verständnis auf auch wenn das kleine Mädchen ihr auch mindestens schon abertausende Mal die Sachlage erklärt hatte. Allein schon bei den Gedanken daran musste Alessa mit ihren roten Äuglein rollen. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass jemand der so begriffsstutzig war, Lehrerin werden konnte. Die Kleine hatte es aber unterlassen ihren Papa danach zu fragen, denn dieser wurde immer böse mit ihr wenn sie von dieser begriffsstutzigen Lehrerin erzählte, die einfach nicht verstehen wollte, wie wichtig diese Gespräche mit ihrer Sitznachbarin im Rahmen des Unterrichtes waren.
    Als die Gedanken an ihre Lehrerin wieder verflogen waren, machte sich ein wissendes Grinsen auf dem Gesicht der Blonden breit. Beinahe wäre dem Mädchen eine wichtige Information entgangen. Eine sehr, sehr wichtige Information. Alessa rutschte mit dem Grinsen auf den Lippen näher an Ced heran. "Sag bloß es gibt da ein ganz besonderes Mädchen in deinem Leben?" Neugierig und mit großen Augen sah sie zu ihrem großen Bruder auf. "Und du brauchst mir gar nicht mit Antworten wie: 'Natürlich, du bist das besondere Mädchen!' kommen, denn das ich deine Nummer eins bist wissen wir schließlich beide!" Selbstbewusst und mit erhobenen Hauptes wartete Alessa auf die Antwort ihres Bruders. Sollte es da ein Mädchen geben, dem sein Herz gehörte war es ihre Pflicht als Schwester dieses Mädchen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Schließlich musste sie sich auch mit ihr verstehen und wenn die Beiden dann heirateten, würde dieses Mädchen sozusagen zu ihrer großen Schwester werden und Alessa duldete keineswegs jedes x-beliebige Mädchen als Schwester. In Gedanken malte sich die Kleine schon aus, wie sie gemeinsam Teepartys veranstalten und Puppen spielten oder aber einfach nur Peinlichkeiten über Ced austauschten. Alessa musste bei dem Gedanken daran kichern und war von Vorfreude erfüllt.
    Als Cedric um Erbarmen flehte, wurde Alessa gedanklich wieder ins Hier und Jetzt befördert. Seine Worte erwiderte sie erst nur mit einem Lachen bevor sie ihm versicherte, dass er diese Aufgabe nicht als Strafe sondern vielmehr als Ehre sehen sollte. Nicht jeder hatte die Gelegenheit einen ganzen Tag mit ihr zu verbringen und Ced konnte sich sehr glücklich schätzen, dass er zu den wenigen Menschen gehörte, die diese Ehre wahrnehmen durften. Ced beförderte seine Schwester im nächsten Moment sanft vom Bettrand, so dass sie vor seinem Krankenbett zum Stehen kam und als er ihr versicherte, dass er seine Schuld begleichen würde, streckte sie ihm ihren kleinen Finger entgegen um ihm dieses Versprechen abzunehmen. Schließlich wusste jeder, dass das Verharken der kleinen Finger das auferlegte Versprechen verbindlich machte.
    Ein strahlendes Lächeln legte sich auf die Lippen Alessas und ihre Augen begannen zu funkeln. "Ich freue mich schon so sehr!"

  • (wir posten schon wieder in verschiedenen Zeitabschnitten, das ist schlimm XDD und ich lache wegen dem Mädchen, weil entweder es wäre wirklich Alessas Schwester oder du darfst mit dir selbst die Teeparty posten XD)




    Die roten Äuglein seiner Schwester funkelnden verschmitzt und bedeuteten dem jungen Mann, das er etwas fürchterlich falsches geasgt hatte. Zu allem Überfluss war er immer noch ihr Gefangener und somit ihrer Willkür ausgesetzt. Himmel steh ihm bei! Nicht einmal wehren konnte Cedric sich richtig, da sein rechtes Bein immer noch nutzlos rumlag. Dennoch entkam ihm ein leises Lachen bei ihrer Aussage - so hoch schätzte Alessa sich selbst also ein? Zurecht, dies stand außer Frage, es war erstaunlich wie sehr ihn das Mädchen mit seiner herzlichen Offenheit entwaffnen konnte. Wann war es nur soweit gekommen? "Ein ganze besonderes Mädchen, tja..." Was sollte er auf diese Frage nur richtigerweise antworten? Die leeren Tage im Krankenhaus hatten ihn lahm, taub und stumpf werden lassen. Zu wenig Ablenkung gab es, zu viel Zeit die es irgendwie totzuschlagen galt »Ran ist tot du Idiot~!« Oft, viel zu oft hatten sich die grausamen Worte jenen Mannes in seine Gedanken geschlichten, hatten sich eingebrannt in seine Kopfhaut und ihn ununterbrochen mit der Frage gequält, wie viel Wahrheit in dieser Aussage stecken mochte. Ob es überhaupt noch einen Unterschied machte ob sie noch lebte oder längst tot war, wenn sie seinem Leben doch sowieso nicht mehr beiwohnte. Er war ein Narr, war es immer gewesen, war jahrelang einem Geist hinterhergelaufen, der ihm nichts brachte außer Erinnerungen, die längst nicht mehr der Gegenwart entsprachen. Er musste loslassen sonst würde er noch dem Wahnsinn verfallen und vielleicht hatte ein Teil von ihm sich längst damit abgefunden. Es wurde Zeit weiterzugehen, ein schwieriges Unterfangen, wenn einem nicht nur physisch sondern metaphorisch gesprochen auch psychisch die Beine lahm gelegt hatte. Er sah Alessa in die Augen, immer noch zu keiner Antwort mächtig. War die Frage wirklich so schwierig zu beantworten? Ja, nein, vielleicht, vielleicht auch nicht. Er freute sich über jeden Besuch, die ihn von dieser Frage hin weglotsten, seien es Nick, Alice oder seine Familie. Dennoch stichelte der Gedanke in seinem Herzen, warum Noita nicht einmal vorbeigekommen war. Vielleicht war es gut so. Sie war wie der strahlendste Sonnenschein und er brachte nur Regenschauer in ihr Leben, sicher war es besser wenn sie sich von ihm fernhielt, wenn er ihr nur Kummer bereitete. Wem wollte er es verdenken? Er sollte sich ihr nicht aufdrängen und dennoch, dennoch sehnte er sich nach ihr, das Mädchen, das für ihn die Sonne scheinen ließ. Wie egoistisch! Wie selbstsüchtig konnte man sein? Da er vor Alessa keine Schwäche zeigen wollte, zwang er sich den Gedanken beiseite zu legen, wohlwissen, das er ihn sowieso schnell weider einholen würde. "Es gibt kein Mädchen.", würgte er weitere Fragen ihrerseits kurzgebunden ab. "Und wenn... bist du natürlich die erste die davon erfährt.", fügte er etwas sanfter hinzu, um Alessa nicht ganz so vor den Kopf zu stoßen. Cedric kniff die Augen zusammen, als ein Sonnestrahl in sein Gesicht blendete. Die Sonne war bereits dabei sich in ihren wohlverdienten Schlaf zu begeben und die Dämmerung brach herein. "Du solltest nach Hause gehen, Prinzessin.", meinte er mit gewisser Sorge in seiner Stimme. Natürlich wollte er nicht das seine kleine Schwester ihn verließ, zu schön war die Ablenkung und zu herzlich ihr gesamtes Wesen, als das es seine Stimmung nicht hob. Andernseits konnte sie ja schlecht die ganze Nacht hierbleiben, da würden die Krankenschwestern etwas dagegen haben und er wollte auf keinen Fall, das Alessa zu spät nach Hause ging - dafür war die Stadt einfach zu groß und gefährlich. "Schaffst du es denn alleine nach Hause?", erkundigte er sich dann doch, denn eigentlich wollte er überhaupt nicht, dass sie sich alleine in der Weltgeschichte rumtrieb. Ging da etwa ein Beschützerinstinkt bei ihm durch?

  • (Ja dieser Problematik war ich mir beim Schreiben sehr wohl bewusst und deshalb musste sie untergebracht werden :'D)



    Dem Älteren entfuhr ein Lachen woraufhin die kleine Prinzessin mit dem goldenen Haar ihre Augen zu Schlitzen formte und ihrem Bruderherz einen gespielt finsteren Blick schenkte. Alessa konnte dem Blauäugigen allerdigns nicht lange böse sein, da er kurz davor war eine sehr wichtige Information mit ihr zu teilen. Die Kleine war ganz Ohr. Ihre Augen wurden mit jedem Wort, welches Cedric aussprach immer größer und größer. Ihr Blick hing an seinem Lippen und es schein eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis der Blondschopf mit der Information herausrücken wollte. Umso größer war die Enttäuschung als der eine Part ihrer Zwillingsbrüder dem Mädchen versicherte, dass es in seinem Leben kein besonderes Mädchen gab, welches kurz davor war in die kleine Chaosfamilie einzuheiraten. Die Mundwinkel der Rosafanatikerin rutschten nach unten und sie sah zu Cedric auf. Die Antwort hatte auf sich warten lassen und Alessa konnte sich nicht helfen aber Cedric schien über seine Worte, die entweder die Wahrheit prophezeiten oder aber eine Möglichkeit gewesen waren um sich kurz zu fassen um das Gespräch mit seiner kleineren Schwester nicht bis in die Unendlichkeit und noch viel viel weiter auszudehnen. Die Tochter von Matze hätte mit der zweiten Option kein Problem gehabt. Sie liebte es Geschichten zu lauschen. Gewiss wäre sie dann irgendwann eingenickt, da ihr Bruder eine sehr beruhigende Stimme hatte und weil die Länge der Geschichte sich wohl bis in die Nacht gezogen hätte. Stumm blickte das Mädchen mit den roten Augen zu ihrem Bruder auf. Einen Moment schwieg sie weil sie nicht wusste was sie sagen sollte und weil es ihr gleichzeitig einen Strich im Herzen versetzte Ced so traurig zu sehen. Wortlos näherte sich Alessa ein letztes Mal um Cedric in die Arme zu schließen. Ihre Ärmchen umschlossen seinen Körper, welcher glücklicherweise durch die vermeintliche Heldentat nicht zu schwer verletzt wurde. "Ich hab dich lieb, großer Bruder." Ihre Worte waren kaum hörbar aber das Mädchen mit dem Faible für alles was rosa, bunt und einhornmäßig war, war sich sicher, dass Cedric sie gehört hatte.
    Nach einer Zeit löste sich die Blonde von dem Größeren und lächelte ein zuckersüßes Lächeln. "Jaaaa. Papa schimpft sonst wieder wenn ich mich so spät am Abend noch draußen herumtreibe" Die Kleine rollte mit den Augen. Sie war noch nicht in der Lage die Gefahren, welche nachts auf den Straßen auf ein kleines Mädchen lauern konnten, einzuschätzen und empfand die Sorge ihres Papas als völlig unbegründet. Sie konnte sich schwer vorstellen, dass er auch mit Simon oder Cedric so über fürsorglich umgegangen war, hoffte aber dennoch, dass der Blondschopf ihre Kleine- Mädchen-Probleme verstand.
    Die Hoffnung wurde im nächsten Augenblick zerstört, als auch ihr großer Bruder sich unnötiger Weise Sorgen um Alessas Heimkehr machte. Das Zuckermädchen verschränkte die Arme und sah zu Cedric auf. "Aber klar doch! Ich habe doch auch ganz alleine hierher gefunden!" Die kleine Schwester winkte die Sorgen des Älteren beiseite und vermied es zu erwähnen wie schwierig es für die war hierher zu finden und das sie auf die Hilfe von freundlichen Leuten angewiesen war. Hoch erhobenen Hauptes schritt die Kleine also in Richtung Zimmertüre. "Komm ganz bald nach Hause!!!" Das kleine Mädchen strahlte wie ein Honigkuchenpferd, war voller Erwartungen und Freude. Ihr fröhliches Lachen hallte noch lange nach auch wenn Alessa schon längst das Zimmer und auch das Krankenhaus verlassen hatte.


  • Cedric wusste, dass er Alessa nicht die Antwort gegeben hatte, die sie gerne hören wollte. Allerdings konnte das kleine Mädchen nicht immer alles bekommen was es wollte, immerhin tanzten sie alle viel zu sehr nach ihrer Nase. Wo sollte das noch hinführen? Eine düstere Stimme in seinem Hinterkopf ahnte bereits, dass sie in einigen Jahren die Männer nur so verführen würde, aber daran weigerte er sich bereits jetzt zu denken. Mal abgesehen davon, dass er als großer Bruder prinzipiell etwas dagegen hätte. Konnte sie nicht einfach so klein, süß und unschuldig bleiben? "Ich hab dich auch lieb Schwesterherz.", erwiderte Cedric ebenso leise und strich ihr sanft über das kleine Köpflein. Es schmerzte ihn sie gehen zu lassen, erfüllte ihre Anwesenheit sein Herz doch mit seltener Freude, doch klüger war es, sonst müsste das kleine Mädchen am Ende noch die ganze Nacht in diesem öden Krankenhaus verbringen. "Ich komm bald nach Hause.", versprach er, "Und dann unternehmen wir zwei etwas worauf du Lust hast, ja?" Ihr glänzenden Augen verrieten ihre Freude und ihm erging es nicht anders, schaffte sie es doch jederzeit ihns einen Kummer vergessen zu lassen. Er winkte seiner Schwester zum Abschied, doch kaum hatte sie die Türe geschlossen wurde seine Hand schwer und sein Lächeln verblasste. Ein kummervoller Ausdruck machte sich wie so oft auf seinem Gesicht breit und ein übliches Seufzen entwich ihm. Wie lange noch? Ja, wie lange noch, bis die Ärzte von seiner Genesung überzeugt waren? Wie lange noch, dass Rick sich auf freiem Fuß befand und er bangen musste, was dieser Mann als nächstes anstellen würde? Wie lange noch, bis er Ran's Verschwinden - ihren Tod gar, wenn nicht tatsächlich, dann sollte er es vielleicht wirklich so sehen - akzeptieren konnte? Wie lange noch ein solch tristes Dasein fristen, wie lange noch bis er es schaffte sich endlich wieder auf die Sonen zuzubewegen? Cedric ballte die Hände zu Fäusten, am liebsten würde er auf etwas einschlagen, seine Wut herausschreien, aber nein, er lag hier in einem krankenhaus ans Bett gefesselt mit einem kaputten Bein und ewigwährender Stille, die nur durch das Ticken der Uhr langsam aber sicher verhackstückelt wurde. Also wie lange noch, bis er endgültig den Verstand verlor?


  • Es war kurz vor Feierabend, doch an Nancy blieben natürlich noch einige Aufgaben hängen, um die sie sich normalerweise gar nicht kümmern musste. Gestresst erledigte sie also die Sachen, die ihr der Doktor aufgetragen hatte, da er im Moment selbst ziemlich beschäftigt war. "Cedric Evans?", ertönte ihre Stimme, als sie seine Zimmertür in einer schnellen Bewegung öffnete und an sein Bet trat. Sie checkte noch einmal die Papiere um sicher zu stellen, dass es sich um den richtigen Patienten handelte und sah ihn schließlich an. "Dem Doktor steht es gerade nicht möglich hier zu sein, jedoch kann ich Ihnen mit Freude mitteilen, dass Sie heute entlassen werden!" Freundlich lächelte sie den Blonden an und drückte ihm ein Blatt mit Kugelschreiber in die Hand. "Sie müssen lediglich hier unterschreiben, dann können Sie auch schon Ihre Sachen nehmen und nach Hause fahren!"

  • Zwar schienen die ermutigenden Worte von Matze für den ersten Moment zu helfen, doch je näher sie dem großen Moment kam, desto wilder klopfte ihr Herz. Halleluja, sie war noch nie in ihrem Leben so aufgeregt gewesen. Während sie noch auf den Arzt warteten, dessen Aussehen sie im Normalfall übrigens komplimentiert hätte, umklammerte sie mit ihrer eigenen, die Hand von Matze so fest sie konnte, da sich ihnen die Möglichkeit dafür bei der Geburt verwehrt geblieben war, und irgendwie mussten sie das jetzt ja nachholen. Theoretisch könnte sie jetzt noch weglauf- Okay, zu spät. Mit einem breiten Lächeln kam ihnen der Arzt immer näher und langsam fragte Sue sich, wieso sie sich überhaupt so bescheuert anstellte. Vor Klausuren oder Vorstellungsgesprächen fühlte man sich nervös und ängstlich, aber doch nicht wenn man kurz davor war, sein eigenes Kind zu halten? Puh. Die Schwarzhaarige atmete tief ein und versuchte ihren Körper vom Zittern abzuhalten, als ihr das kleine Baby schließlich überreicht wurde. Ahh, fast hätte sie es aus Schreck schon fallen lassen, doch sie wollte nicht selbst Schuld daran sein, falls ihr Kind wegen irgendeiner Kopfverletzung später verdummen würde. "Oh mein Gott...", wisperte sie schließlich als sie ihrer, im Moment noch schlafender, eigenen Tochter ins Gesicht sah. In diesem Augenblick schien es so, als wären all ihre Ängste, Zweifel und Sorgen wie verflogen, nur weil sie gerade ihr ganzes Glück in ihren Armen lag. Das Ganze war gerade so unglaublich und fast schon surreal für sie, dass sie nicht anders konnte als in Freudentränen auszubrechen und sie sanft an sich zu drücken. Es klang immer wie ein dummes Klischee, dass Mütter ihre Kinder von Anfang an bedingungslos liebten, doch jetzt machte das alles irgendwie Sinn. Und diese bedingungslose Liebe erströmte ihren ganzen Körper mit so vielen Glücksgefühlen, dass sie ihre Außenwelt völlig vergaß. Erst als Marion sich räusperte und sie Matzes Hand auf ihrer Schulter spürte, blickte sie langsam wieder auf und seine Worte hallten in ihrem Kopf wieder. "Was...?" Die Tränen hatten nicht aufgehört, doch plötzlich machte sich ein unangenehmes Gefühl in ihr breit, dass die vorherigen Freudentränen zu negativen machten. Fassungslos starrte sie zwischen ihrem Pandabären, Matze und dem Arzt hin und her, ratlos was sie jetzt tun sollte. Tausend Dinge schossen ihr durch den Kopf und sie fühlte sich gerade verdammt überfordert. Einerseits war es gut zu hören, dass es ihr sonst gut ging, aber andererseits... war es alles ihre eigene Schuld?! Scheiße, warum hatte sie bloß getrunken, warum war sie nie bei den wichtigen Ultraschalluntersuchungen? "I-Ich..." Sie schnappte nach Luft, weil ihr kein weiteres Wort aus dem Mund entkommen wollte und sich ihr Gehirn wie ein weißes Rauschen anfühlte. Vielleicht würden sich die meisten Eltern freuen, dass es nicht mehr als 'nur' ein blindes Auge war, da dies für den Moment nicht gerade wie eine großartige Behinderung wirkte, doch Sue war schlussendlich verantwortlich dafür und fühlte sich wieder niedergeschlagen. Wie sollte sie sich bloß vernünftig um ein Kind kümmern, wenn sie es schon in der Schwangerschaft verletzt hatte? Mal wieder wanderte ihr hilfloser Blick zu Matze, welcher sich wahrscheinlich gerade selbst wie Suirens Vater fühlen musste.


  • Ivy schien genauso begeistert von der Idee hier raus zu kommen, wie Amy selbst. Zumindest streckte das kleine Wesen die kleinen Patschehändchen in Richtung ihres Gesichts und sah dabei ziemlich aufgeregt aus. Mit einem "Happ"-Geräusch tat Amy so als ob sie eins der kleinen Händchen essen wollte, berührte es aber nur vorsichtig mit den Lippen. Dann grinste sie breit und wollte gerade die Hand zur Klingel heben, um eine Schwester zu rufen, um zu fragen ob es gestattet war, dass die beiden einen Spaziergang unternahmen, aber in diesem Moment öffnete sich bereits die Tür und Marian trat ein. Fröhlich wie immer verkündete der Herr Doktor, dass die beiden Blondinen das Krankenhaus gerne verlassen konnten, sobald die notwendigen Unterlagen dafür unterschrieben waren. Das ließ sich die frisch gebackene Mutter nicht zweimal sagen, bedankte sich noch einmal bei dem schrulligen Arzt und unterschrieb die notwendigen Dokumente. Natürlich ohne Ivy einmal aus der Hand zu geben. Nachdem alles erledigt war, schnappte sie sich ihre Sachen und zusammen mit ihrer Tochter verließ Amy das Krankenhaus.


    gehen ~> Hansestraße 4

    • :)
    • :(
    • heartblack
    • ;)
    • heartpurple
    • :P
    • heartblue
    • ^^
    • heartgreen
    • :D
    • heartyellow
    • ;(
    • heartorange
    • X(
    • heartpink
    • :*
    • heartred
    • :|
    • hmangry
    • 8o
    • hmheart
    • =O
    • hmexclamation
    • <X
    • hmquestion
    • ||
    • hmsad
    • :/
    • hmsleep
    • :S
    • hmtumbleweed
    • X/
    • hmhappy
    • 8)
    • hmnothing
    • ?(
    • hmill
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip