Es war ein unerbittlicher Kampf. Es floss viel Blut. Markerschütternde Schreie zerrissen die Stille, von der die Insel an normalen Tagen eingehüllt war. Die Hiesigen Monster fühlten sich in ihrer Ruhe gestört, wagten es dann aber doch nicht in den Kampf einzuschreiten und so machten sie schließlich einen gewaltigen Bogen um das Schlachtgeschrei, welches von den Dorfbewohnern ausging. Möglicherweise würden sie später an diesen Ort zurückkehren um sich an den Leichen der Verstorbenen zu laben.
Unweit von der Schlacht entfernt saß der Mann und sah in seine Kugel. Die Ader an seiner Stirn pulsierte und mit gemischten Gefühlen verfolgte er den Kampf. Es sah nicht gut aus. Es sah ganz und gar nicht gut aus. Gepaart mit lieber nicht genannten Flüchen schlug er auf den alten Holztisch und fegte die Glaskugel, welche ihn unmittelbar am Kampfgeschehen teilnehmen ließ, vom Tisch woraufhin sie in einer Ecke der Höhle zum Liegen kam. Nicht länger in ihrer ursprünglichen Form, zerschellt in unzählbar viele Teile. Sie war nicht länger von Nöten. Nun war es in der Zeit seine Kraft nicht länger dafür zu verschwenden. Diese Unwürdigen hatten ihn schon genug Kraft gekostet. Hätte sein Meister doch stärkere Bewohner ausgewählt, welche die nicht beim kleinsten Schlag zu Boden gingen und um ihre Mami bettelten. Er zog sich die Kapuze ins Gesicht und verließ die Höhle, seine schutzgebende Oase. Er hatte diesen Schutz nicht länger nötig. Die gesamte Aktion war gescheitert. Sein Meister musste sich einen neuen Plan ausdenken und der Kapuzenträger wusste längst wen er die Schuld für das Scheitern der Mission geben würde. Alleine bei dem Gedanken daran was ihn nun erwartete bekam er Schweißausbrüche und unkontrolliertes Zittern. Dieser furchtbare Jemand hatte es faustdick hinter den Ohren. Er würde nicht zögern ihn für das Misslingen zu bestrafen. Keine Sekunde. Der Mann schluckte und beschleunigte seine Schritte. Wenn er nicht mit Sicherheit wüsste, dass er wieder gefunden werden würde, hätte er sich so weit wie nur irgendwie möglich von ihm entfernt. Wäre er bei klarem Verstand gewesen wäre es vermutlich nie so weit gekommen, hätten nicht so viele Menschen sterben müssen.
Mit letzter Kraft schlugen die Bewohner Trampolis aufeinander ein, des Kämpfens müde, verletzt und geschwächt. Bemerkten nicht wie die ungewöhnliche Gestalt sich ihnen näherte. Wie sie sich mit geballten Fäusten näherte. Wütend auf ihre unzureichende körperliche Ausstattung und wütend auf seine eigene Schwäche. Der Mann schnappte sich einen abseits stehenden und packte ihn am Hals. „Ihr seid zu nichts Nutze…“ Sein Griff um den Hals des jungen Mannes, welcher unter dem Namen Lukas bekannt war, festigte sich. Er rang nach Luft, versuchte sich zu wehren aber es war zu spät. Immer fester wurde der Griff des Magiers und schon bald war die Blutzufuhr zum Gehirn des jungen Mannes unterbrochen. Wie einen Sack Mehl warf der Kapuzenträger ihn in die Mitte des Kampfes und erreichte nun die Aufmerksamkeit jener, die sich noch nicht wie Regenwürmer am Boden zusammengerollt hatten und jammerten wie Neugeborene. „Glaubt bloß nicht ihr habt gewonnen. Ihr habt gesehen wozu wir in der Lage sind und glaubt mir das ist nur der Anfang…“ Seine Aussage machte deutlich, dass es sich keineswegs nur um leere Worte handelte. Mit einem einfachen Fingerschnippen holte er die kontrollierten Personen wieder ins Hier und Jetzt zurück. Das mysteriöse Zeichen an ihrer Haut verblasste und ein hämisches Lachen entfuhr dem Kapuzenträger. „Danke für die Veranschaulichung eurer Kräfte. Ein weiser Mann hat mal gesagt: Kenne deine Freunde gut aber deine Feinde noch besser.“ So plötzlich wie der Mann aufgetaucht war, hatte er sich auch wieder in Luft aufgelöst. Schwer zu sagen ob es nach Plan gelaufen war oder ob sie versagt hatten. Der Feind wusste nun jedenfalls bestens über jeden Einzelnen Bescheid. Kannte ihre Bewegungsabläufe beim Kämpfen und auch ihre magischen Fähigekeiten sowie ihre bevorzugte Waffe. Zurück blieben verwirrte Bürger. Unfähig das Geschehene zu verstehen und den tieferen Sinn dahinter nachvollziehen zu können. Wie auch? Waren sie am Ende nur Testobjekte gewesen? War das alles nur ein Spiel? Fragen über Fragen. Die Antwort würden sie bestimmt bald bekommen doch wollten sie das auch?
~Event Ende~