Der Hafen

  • ~ Kommen an.


    Carlos steuerte mit Ino auf das Café am Hafen zu. Es war angenehm hier und ein schönes ruhiges Plätzchen. Die beiden haben sich an einem kleinem, runden Tisch bequem gemacht. ''Was möchtest du trinken? Ich lade dich ein. Und einen Eisbecher darf sich die hübsche Dame vor mir ebenfalls aussuchen.'' schmeichelte der Grünhaarige und grinste. ''Schon etwas aus gesucht?''

  • Ino war überwältigt. Nicht nur von der Auswahl, die das Cafe bot, sondern auch von der Spontanität die Carlos zeigte. Nur flüchtig nahm sie die mahnende Stimme in sich war, die sie vor dem Charmeur warnte. Und nun durfte sie sich nicht nur etwas zu trinken aussuchen, sondern auch noch ein Eis. "Hm." machte sie nach einem Blick in die Karte. "Da weiss ich nicht, was ich nehmen soll." Eigentlich hatte sie keine Lust auf ein Eis. Sie wollte nur sehen, ob sie vielleicht jemanden fand, dem sie mehr Gefühle entgegenbrachte als ihren vorherigen Begleiter. " Vielleicht sollte der Herr mir etwas empfehlen?" sagte Ino, stützte die Ellenbogen auf, faltete die Hände unter dem Kinn und legte ihr Kinn darauf. Mit einem leichten Seitenblick auf den Grünhaarigen fügte sie hinzu: "Ich denke, du wirst wissen, was mir schmeckt." Vielleicht machte er einen Volltreffer, obwohl das hier keine grosse Herausforderung war. Aber Ino liess sich eben nicht so leicht um den Finger wickeln, auch wenn es so aussah.

  • "Hmpf" Scheinbar muss ich das ja doch, dummer Mensch.
    Jake hatte den Kopf immernoch abgewandt...doch als die Fremde ihn anflaumte, drehte er sich blitzschnell um.
    "Eigentlich meine Ruhe, aber da ihr Menschen ja so verdammt lästig seid, habe ich keine ruhige Minute mehr und...."
    Schlagartig senkte der Silberhaarige den Kopf und wurde rot. Die linke Hand presste er sich auf die Augen.
    Sein Herz pochte wie wild, alles dreht sich. Der Zauber hatte zugeschnappt.
    So ein Mist! Der Elf erhob sich und ging an dem Mädchen vorbei. Obwohl ihn das Verlangen überkam, sie zu umarmen, unterdrückte er dies und verließ schließlich mit gefletschten Zähnen und unheimlicher Wut den Hafen~

  • ''Ach ja? Werd ich das?'' Carlos grinste Ino an. Mal abgesehen davon, dass er ein Frauenheld und Aufreißer war, fand er die hübsche Ino wirklich ganz süß. Und hübsch. ''Na dann, bestellst du einen... exotischen Fruchteisbecher?'' Er lächelte immer noch, ''Und ich nehme.. einen Kirschbecher. Was zum trinken? Dass kann ich leider nun wirklich nicht aus deinen wunderschönen Augen ablesen.'' Dafür hätte er sich glatt eine klatschen können. Eigentlich war er kein Macho. Nein, eigentlich eher der schüchterne Typ. Aber irgendwie platzte es so aus ihm heraus, da er Inos Augen wirklich... sehr schön fand. ''Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe trat..'' murmelte er schnell und grinste wieder.

  • Inos Begleiter war wirklich sehr interessant. Nicht nur, dass er doch tatsächlich ihre Vorliebe für exotische Früchte erriet, nein er wirkte nicht wie ein Mann, der Frauen einfach nur aufriess, weil er das Abenteuer liebte. "So nahe bist du mir doch noch nicht getreten." erwiderte Ino, als Carlos sich etwas zurückzog. Eigentlich sass er in Inos Augen viel zu weit weg. Nur am Rande fragte sie sich, warum es ihr mit ihm so leicht viel, zu scherzen und zu reden. Bei Chris fehlten ihr so oft die Worte, obwohl er ein sehr guter Freund war. Vielleicht kenne ich Chris einfach zu lange. Immerhin kenne ich ihn schon, seitdem ich hierher kam, naja, fast so lange. überlegte sie kurz, ehe sie sich wieder Carlos zuwandte. "Trinken möchte ich gerade nichts, also hast du gerade zwei Treffer gelandet." Ino hatte ihren Kopf leicht gesenkt und schaute nur von schräg unten zu Carlos hoch. Hoffentlich nimmt er meine Unbeholfenheit nicht war.

  • ''Bin ich nicht ein Künstler?'' lachte er, als gerade die Bedienung kam. ''Wir hätten gerne zwei Eisbecher, einmal den Fruchtbecher mit den exotischen Früchten, und einmal den ganz normalen Kirschbecher. Danke!'', sagte er und wandte sich wieder zu Ino. ''Gut. Darf ich dir dann sagen, dass das vorhin nicht gelogen war? Du hast echt... schöne Augen. Gefällt mir!'' Der Grünhaarige lächelte Schüchtern. Schließlich kam die Bedienung mit den beiden Eisbechern. ''Danke..'' murmelte Carlos schnell, und schon hatte er den ersten Löffel im Mund. ''Oh tut mir leid.'' sagte er, ''Guten Appetit. Lass es dir schmecken.'' Hätte er noch ein Wie unhöflich von mir! daran gehängt, kam er wiederum wie ein Strebersöhnchen rüber.

  • Dass sie hübsch war, hatten ihr schon einige gesagt, selbst andere Männer, zuletzt ihr Vater. Aber nie hatte jemand wohl nur ihre Augen gemeint. Ob Carlos ein Künstler war, nun darüber würde sie später nachdenken. In dem Moment kamen die Eisbecher. "Danke, gleichfalls." bedankte sich Ino höflich, während sie ihren Eisbecher inspizierte. Der sah nicht nur lecker aus, sondern war auch noch riesig. Sie genoss erst einmal das Eis, immerhin wurde man nicht jeden Tag eingeladen. Auch Carlos schien vorerst mit seinem Eis beschäftigt zu sein. Doch Ino beschäftigte immer noch, dass er nur ihre Augen schönn fand. Da stimmte doch irgendetwas nicht. "Findest du nur meine Augen schön?" fragte sie ohne Umschweife. "Das hört sich nämlich so an, als wäre ich hässlich." Kaum waren die Worte aus ihrem Mund, biss sie sich auf die Lippe. Es klang etwas härter, als es beabsichtigt war. Doch nun konnte sie die Worte wohl kaum zurücknehmen. Immerhin schien auch Carlos etwas verunsichert, oder zumindestens schüchtern. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, starrte sie fest auf ihren Eisbecher.

  • Carlos war etwas erschrocken, als diese Frage kam. Na super, was kann man an diesem Tag noch alles falsch machen? überlegte er und war etwas.. enttäuscht. Über sich selbst. Er konnte sich nicht zusammen reißen und nur sinnloses Zeug daher reden. Also probierte er schnell das Missgeschick zu beseitigen. ''Was? Nein! Deine Augen sind mir nur gleich aufgefallen, weil sie so.. groß sind, und so eine hübsche Farbe haben, so etwas finde ich echt schön. Das darfst du nicht falsch verstehen. Natürlich...'' Ja, wie konnte man dies in Worte fassen? Natürlich ist sie hübsch. Alles! dachte der Grünhaarige, aber sowas konnte er ja nicht sagen. Das klingt so 'herunter geleiert'. ''Nein, du bist echt hübsch. Wirklich. Alles an dir.. Aber! Besonders deine Augen'' grinste er nun, und hoffte, dass er dieses mal, in Inos Augen, die richtige Antwort gegeben hat. Es zog sich eine Weile hin, bis die beiden ihr Eis gegessen haben und die Kellnerin kam. ''8,20€ bitte. Zusammen oder getrennt?'' fragte sie. ''Zusammen bitte.'' sagte Carlos und gab ihr neun Euro. Er war so gut drauf, dass er kein Rückgeld verlangte. Trotz dem blieb er noch etwas auf dem Stuhl sitzen. ''Und was möchtest du jetzt machen?'' Wenn er könnte, würde der Grünhaarige sich jetzt eine inner Ohrfeige geben, denn.. vielleicht will Ino gar nichts mehr mit ihm machen? ''Äh.. Also.. ähm.. Wenn du.. nicht willst.. ich meine.. wir müssen nichts mehr zusammen machen.. nur wenn du willst!'' stotterte er.

  • Er fand also alles an ihr hübsch. Nicht dass Ino davon überrascht gewesen wäre, aber sie wurde trotzdem leicht rot. Schweigend ass sie ihren Eisbecher auf, und Carlos bezahlte schliesslich die Rechnung. Ino fand es irgendwie süss, als er stotternd ihr anbot, noch irgendetwas zu unternehmen. Wollte sie das auch wirklich? Sie wusste es nicht genau. Aber mit Carlos war es auf jeden Fall interessanter, als mit anderen, die sie schon kennengelernt hatte. Vielleicht wurde dieser Tag doch noch wundervoll. Bisher waren ihre Tage immer gleich verlaufen. "Gerne würde ich noch etwas mit dir unternehmen." sagte sie deshalb. Sie sah Carlos an und lächelte dabei. "Sonst werde ich nur wieder zu nachdenklich, ich brauche wohl etwas Ablenkung. Irgendwie bin ich froh, dass du mich ablenkst von den Gedanken, die nur in einer Sackgasse enden. Was wollen wir machen?" Sie überlegte kurz. Aber ihr fiel in diesem Moment kein Ort ein, an dem sie etwas erleben konnten.

  • ~Alicia kommt an~
    So wirklich wusste Alicia nicht, wohin sie gehen sollte, als sie die Klinik verließ. Sie wollte nur raus, an die frische Luft. Weg von dem ganzen Arztkram.
    Anscheinend hatten ihre Füße zum Hafen gebracht, prima! Am Wasser war es immer total entspannend und der Wellengang machte alles nur noch perfekt. Ein leichtes lächeln huschte über Cias Lippen, während sie sich zum blauen Wasser drehte und die Arme vor ihrer Brust verschränkte. Der Park wäre auch eine schöne Idee gewesen, wo sie hätte hingehen können oder der Kirschblütenplatz, aber da würde sich wahrscheinlich mal wieder das halbe Dorf rumtreiben und darauf hatte die junge Frau wirklich keine Lust. Das ganze Dorfgequatsche - nervig. Und die Chance Felicity in die Arme zu laufen wäre ebenfalls ziemlich hoch. Kurz blickte Alicia sich um, niemand war da den sie kannte, gut so.

  • ~Barrett kommt in den Hafen~
    Mittlerweile war es dunkel geworden und das dünne Licht der Straßenlaternen erhellte spärlich das Kopfsteinpflaster auf dem der Junge entlanglief. Er kickte einen Stein vor seinen Füßen her, der laute Geräusche machte, immer wenn er einen Pflastersteinen traf und davon abgelenkt wurde. Barrett war so auf sein kleines Spiel konzentriert, dass er nicht merkte wie nahe er neben dem Wasser lief. Ein ungestümer Fußtritt gab dem Stein einen heftigen Schub, schleuderte ihn gegen einen großen Pflasterstein und beförderte ihn dann mit einem lauten "Blubb" ins Wasser.
    "Verdammt!", fluchte der Junge und fuhr sich mit der Hand über seine Stirn und rieb sich dann die Augen. Wie spät war es eigentlich? Soweit Barrett nach dem Mond urteilen konnte, war es schon lange Schlafenszeit. Ohne wirklich Lust zu haben ins Bett zu gehen machte er sich auf den Heimweg und lief solange am Hafenbecken entlang. Als er hätte abbiegen müssen sag er wenige Hundert Meter entfernt eine Person zwischen zwei Lateren stehen, so dass er sie nicht auf Anhieb erkennen konnte. Sie hatte langes Haar und die Arme verschränkt und starrte aufs Wasser, soweit er aus der Entfernung erkennen konnte. Neugierig lief er darauf zu und mit jedem Meter den er hinter sich legte wuchs das seltsame Gefühl dass er diese Person kannte.
    "Alicia!", entfuhr es ihm schließlich als er nah genug war um seine alte Freundin zu erkennen. Doch statt weiter auf sie zuzugehen blieb der Junge stehen.

  • Alicia wandte den Blick vom Wasser ab. Eine Stimme unterbrach das rauschen der Wellen. Jemand hatte doch ihren Namen gerufen, oder? Eingebildet hatte sie es sicherlich nicht, da war sich Cia zu 100 Prozent sicher.Wer kam um diese Uhrzeit noch zum Hafen und warum? - War der Park, der Adelsfamilie nicht schön genug um sich dort aufzuhalten? Oder der Kristallsee und Kirschblütenplatz, waren doch alle um einiges interessanter als der Hafen. Warum kam Jemand ausgerechnet hier her?
    Mittlerweile hatte die junge Frau sich umgedreht, da stand jemand - Tatsächlich. Wer ist das? schoss ihr durch den Kopf, bis sie sich dazu entschlossen hatte ein bis zwei Schritte auf die Person zuzugehen. "Barrett?" - Sie blieb stehen. "Was machst du hier?" fragte sie sichtlich verwirrt und legte den Kopf leicht schief. "Und wo kommst du aufeinmal her? Sonst hast du es auch nie für nötig gehalten dich blicken zu lassen!"
    Kurz stoppte sie, bevor sie den Mund wieder auf machte. Doch nichts kam heraus, nur ein kleines lächeln erschien. Ein bisschen froh war sie, dass es nur Barrett war und niemand, bei dem sie sich hätte noch vorstellen müssen. Außerdem hatte sie den Braunhaarigen lange nicht mehr gesehen.
    Natürlich könnte sie ihn mit Fragen löchern, wie beispielsweise: Wie geht es dir? Was hast du in den letzten Tagen getrieben? Aber...das wären die typischen Standartfragen die ein Gespräch nicht interessant machten. Verändert hat Barrett sich auf den ersten Blick nicht wirklich. stellte Alicia fest, als sie ihn ein wenig von unten nach oben anschaute. Vom Aussehen zumindest nicht.

  • Eigentlich wäre Barrett am liebsten auf Alicia zugerannt und hätte sie stürmisch umarmt, was eigentlich ganz untypisch für den Jungen wäre. Doch Alicias vorwurfsvolle Sätze ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren und ihn wie fest angewurzelt an der Stelle stehen. "Verdammt. Genau was ich befürchtet hatte...", schoss es ihm durch den Kopf. Wie lange hatte er sich nun nicht mehr gemeldet? Barrett konnte es nicht sagen, es war wohl annähernd ein dreiviertel Jahr her. Natürlich hatte der Junge das nicht absichtlich gemacht, schließlich brannte tief in ihm immer noch das Verlangen mit der Rosahaarigen über die Geschehnisse zu sprechen, die sich vor langer Zeit zwischen ihnen abgespielt hatten. Doch dass er es bei ihrem letzten Treffen vor knapp einem Jahr schon nicht über die Lippen gebracht hatte, machte es nicht zwingend besser.
    Natürlich beeindruckte sie ihn immer noch, hatte er da nicht sogar ein Lächeln gesehen? Es war so dunkel, genau konnte er das nicht sagen. Sie schaffte es immer noch Barrett durch ihr einfaches Auftauchen glücklich zu machen, auch wenn er genau wusste, was ihm nun bevorstand. Wollte er überhaupt mit ihr reden? War es nicht leichter einfach eine Ausrede zu erfinden uns sich davonzustehlen? Nein. So ein Mensch war er nicht. Mutig machte er einige Schritte auf Alicia zu, bis er das Weiße in ihren Augen sehen konnte. Als er dann so dicht vor ihr stand kam er gleich zur Sache. "Ich weiß du hast Fragen", fing er an, "aber lass uns woanders reden. Nicht hier."

  • Nun setzte er sich in Bewegung. Laut seinem Gesichtsausdruck, schien er ernst. Zumindest hatte er kein breites lächeln auf den Lippen und seine Worte die er dann sagte, bestätigte Alicias Verdacht. Irgendwas bedrückte ihn. Alicia wusste nicht auf Anhieb was los war und schaute Barrett nur in die Augen als er direkt vor ihr stand. "Warum?" fragte die Rosahaarige in einem eher leisem Ton. "Warum..." wiederholte sie und ging einen halben Schritt nach hinten. "... hast du dich so lange nicht mehr gemeldet? Warum ist es jetzt nicht der Ort um mir alles zu erklären? Hier ist doch niemand. Niemand der mithören könnte oder hast du jemanden gesehen? - Ich nämlich nicht." Es waren eher Vorwürfe die sie dem Braunhaarigen machte.
    Ganz unschuldig war sie auch nicht. Sie hätte sich ja auch bei ihm melden können. Hat es aber aus bestimmten Gründen nicht getan. Alicia hatte genug andere Probleme als sich jetzt um diese eine Sache zu kümmern.
    Kurz herrschte Stille und sie schaute Barrett nur an ohne ein Wort zu sagen. Keineswegs wollte sie ihm jetzt Vorwürfe machen, aber es sprudelte Förmlich aus ihr heraus. "Egal." nuschelte die Blauäugige und drehte ihm den Rücken zu. "Wahrscheinlich hast du selbst keine Erklärung für meine Frage, stimmt's?" Von dem Lächeln, dass sie vorhin auf den Lippen hatte war keine Spur mehr. Von einer Sekunde auf die andere war es weg.

  • Barretts Gehirn arbeitet auf Hochtouren, was zu dieser späten Stunde nicht gerade schnell von statten ging, um eine möglichst Alicia-zufriedenstellende Antwort auf die Fragen des Mädchens zu finden. Jedoch stammelte er nur "Ich..." und überlegte dann weiter nach einem passenden Ende für seinen Satz. Alicia schien seine Erklärungsversuche jedoch gar nicht zu bemerken, sie stellte munter weitere Fragen, die wie Peitschenhiebe auf Barrett einprasselten.
    "Alicia", sagte er dann schließlich entschieden. "Ich denke wir sollten das ganze nicht hier in der Öffentlichkeit besprechen, sondern... bei mir... oder bei dir. Vielleicht bei einem zünftigen Essen in der Schänke?" Der Plan hörte sich gut an. So konnte er sich etwas Zeit verschaffen um sich alles in Ruhe nochmal zu überlegen, außerdem würde noch ein gutes Essen für ihn rausspringen und in der Schänke konnte sie nicht so laut herumschreien - wenn es denn soweit kommen sollte. "Ich lade dich natürlich ein!" fügte der Junge hinzu und reichte dem Mädchen seine Hand um es so wieder näher an sich heranzuholen.
    Wie sollte er ihr aber nur erklären, wofür er selbst keine Erklärung hatte? Natürlich hätte er das Mädchen gerne wiedergesehen, er wusste auch schließlich wo sie wohnte, konnte also nicht sagen, dass er das nicht wusste. Vielleicht sollte er auch einfach auf die Tränendrüse drücken? Schließlich wurde da ja jede Frau weich. zumindest die mit einem weichen Kern - und Alicia war so eine. Obwohl... warum sollte er nicht ihr dieselbe Frage stellen?

  • Alicia wusste nicht so recht wo Barretts Problem war. Er konnte ihr dich wohl einfach eine klare Antwort geben. Sonst war er doch auch immer so direkt. Als der Junge dann auch noch anfing vor sich hin zu stottern und keinen gescheiten Satz raus zu bekommen, zog die Wahrsagerin nur eine Augenbraue nach oben. Alicia überanstreng den armen Kerl doch nicht so!~ 
    Innerlich verdrehte sie die Augen und hätte ihn normal am liebsten stehen gelassen, dass würde die ganze Situation entweder noch schlimmer machen oder das ganze aufheben und dafür sorgen, dass sie Barrett wieder eine Zeitlang nicht sehen würde. Außerdem hatte er sie sogar ein wenig neugierig gemacht. So langsam glaubte Alicia nämlich, er meinte eine ganz andere Sache als sie. Immerhin wollte sie nur wissen wo er die ganze Zeit war, in der sie ihn nicht gesehen hatte.
    Das Mädchen atmete tief ein und wieder aus, bevor sie sich wieder zu ihm drehte. "Nagut." stimmte Alicia nun zu und ergreifte die Hand, die er ihr entgegen streckte. "Ein Essen und dann rückst du raus mit der Sprache, ja? Und Ausreden sind nicht drin."

  • Ein Grinsen machte sich auf Barretts Gesicht breit. Schließlich hatte er vorerst bekommen, was er wollte - und von Alicias Gedanken wusste er nichts. Ihre Hand lies er aber los, schließlich wäre es ein komischer Anblick, wenn man die beiden Hand in Hand durch die Stadt spazieren laufen sähe. Als sie dann gemeinsam den Weg zur Schänke einschlugen überlegte der Junge sich wie er zuerst klar machen sollte, wieso er sie nicht gesucht hatte. Dazu noch seine andere, wichtigere Frage; wo die beiden nun stehen, schließlich erinnerte der Junge sich nicht mehr wirklich daran, ob sie jemals wirklich zusammen waren - und wenn, ob jemals Schluss war. Wie man so etwas ansprechen sollte wusste er allerdings nicht. Noch nicht. Als dann ein belastendes Schweigen zwischen den beiden entstand blickte Barrett unbemerkt einige Sekunden zu seiner neuen Begleiterin. "Deine Haare sind heute Abend schön...", sagte er mit seiner dunklen Stimme und schaute schnell wieder geradeaus, bevor sie zu ihm sehen konnte. "Verdammt, was war das nur?!", fragte in die Stimme in seinem Kopf. Besser wäre er hätte nichts gesagt, dieser Kommentar schien ihm irgendwie peinlich.
    Sie bogen in die nächste Straße ein und entfernten sich immer weiter vom Hafenbecken.
    ~Alicia und Barrett verlassen den Hafen~

  • ~Azel kommt an
    Schnell bemerkte der Junge, dass der Hafen der richtige Ort für seinen Abend-spaziergang war. Die matte Herbstsonne erschlich sich ihren weg zum Meer und tauchte die Wolken, Steine, das Meer und auch Azel in ein zartes Orange. Je weiter er in dem Himmel sah, des zu heller wurden die Wolken und der Himmel umso dunkler. Der Wind der die Frische Meerluft mit sich trug wehte ihm durchs Haar und sanft schloss er die Augen und ließ den Moment auf sich wirken. Das krächzen der Möwen und das platschen des Wassers auf den Hafen waren zu hören, sanfte stimmen anderer Besucher und das rauschen des Windes. Er liebte es seine umgebung zu hören, die authentik des Momentes war unglaublich. Azel atmete sanft ein und aus und ließ sich am Steinigen Rande des Hafens nieder.
    Die ganzen Menschen..laufen einfach hieran vorbei, ohne es zu genießen.. Es gab für den violett haarigen nicht schöneres.
    Aus seiner Tasche zog er ein Buch mit dem Titel "Der verborgene Garten". Ein Buch das er auf einer Parkbank gefunden hatte. Es schien wohl ein Wanderbuch zu sein. Er hatte davon schon gehört. Nirgendwo stand ein Name darin, es war schon alt und verknickt. Diese Bücher verkaufte man nicht, man reicht sie weiter oder lässt sie liegen, in Cafés oder Parks, sodass der nächste es lesen kann. Angeblich sollten sich solche Bücher den weg zu den richtigen personen suchen..
    Eine schöne idee.., dachte er sich und schlug das Buch vorsichtig auf. Dann begann Azel sich immer mehr darin zu vertiefen.