Adventskalender 2017

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    Türchen Nr. 8

    Julia & Kiel


    Julia sammelte gerade alles für ihr Vorhaben zusammen das Badehaus in ein Wunder-Weihnachtsland zu verwandeln. Dazu nahm sie sich als erstes vor Sterne zu basteln. Papier, Schere und Kleber hatte sie bereits beisammen, als sie gerade durch die Lobby des Gebäudes ging. Sie war erst halb durch den Raum, als die Türglocke klingelte und den Besuch eines Gastes ankündigte. "Willkommen!", rief die Dame in Richtung der Tür um den Gast wie immer freundlich zu begrüßen.


    Mit freudiger Erwartung legte Kiel seine Hand auf die Türklinke des Badehauses. Es war eisig kalt draußen und ein Bad war jetzt genau das Richtige. Er öffnete die Tür, was die kleine Glocke direkt darüber zum klingeln brachte, trat ein und schloss sie gleich wieder hinter sich, um so die frostige Luft auszusperren. Sofort drang ein "Willkommen" an seine Ohren - Julia! Er freute sich ihre Stimme zu hören und erst recht ihr hübsches Gesicht zu sehen, weshalb er sie herzlich anlächelte und sie ebenfalls begrüßte:"Hallo Julia!" Gleich darauf fiel sein Blick jedoch auf die Utensilien in ihren Händen, weshalb er ein paar Schritte auf sie zu machte und die Dinge mit einer gelupften Augenbraue betrachtete. "Darf man fragen was du damit vor hast?"


    "Kiel!" Die Erkenntnis darüber wer da zur winterlichen Jahreszeit zur Tür hereinschneite zauberte sofort ein Lächeln auf Julias Lippen. "Ich habe vor das Badehaus weihnachtlich zu dekorieren! Du kommst perfekt, du könntest mir dabei helfen!" Zu zweit ging doch alles viel schneller.


    Zunächst entschlüpfte Kiel nur ein "Oh.", da ihn das Angebot doch sehr überraschte. Aber was sprach schon dagegen? Sein Bad lief schon nicht weg. Schnell hing er also noch ein paar Silben an: "Also ich meine klar. Wieso auch nicht? Gerne!" Er grinste sie etwas schief an. "Was genau schwebt dir vor?" Hoffentlich etwas, bei dem er auch eine Hilfe sein konnte.


    Erst als Kiel zustimmte fiel der Graugrünhaarigen auf, dass ihre Aussage wohl etwas zu aufdringlich war. "Also... du musst nicht. Du bist bestimmt für ein Bad hier. Aber wenn du Lust hast zu helfen: Ich mache Papiersterne für den Eingangsbereich. Und wenn du mir hilfst ist das Bad selbstverständlich kostenlos!" Sein Grinsen war einfach ansteckend, weshalb sie sofort ebenfalls grinsen musste.


    Er lachte kurz bei dem Angebot eines kostenlosen Bades. Das grenzte ja schon fast an Erpressung! Ein kostenloses Bad und etwas Zeit mit Julia verbringen - konnte der Tag noch besser werden? "Nein, nein versteh das nicht falsch. Ich helfe dir sehr gern." aus seinem Grinsen wurde wieder ein Lächeln. Zwar wusste er nicht genau, ob basteln etwas war, was er hinkriegen würde, aber das musste Julia ja nicht unbedingt wissen. "Papiersterne klingen gut." Hoffentlich war das nicht zu kompliziert ... eine Blamage musste jetzt nicht unbedingt sein. Schon gar nicht vor Julia.


    Als Kiel versicherte, dass er ihr gern half lächelte Julia freudig. Er war einfach so ein hilfsbereiter Mensch und das mochte sie. Ebenso wie sein Lächeln. "Na dann freue ich mich über deine Hilfe! Lass uns keine Zeit verlieren! Denn wenn ich nicht dekoriere, kümmert sich womöglich noch Melody darum." Und ohne eine weitere Erklärung warum das schlimm war, zog die Graugrünhaarige Kiel nach oben in die Küche an den großen Tisch, wo sie die Sachen ablegte und Kiel einen Stuhl anbot. Hier hatten sie genug Platz zum Basteln. Ihre Locken wippten freudig bei jedem ihrer Schritte auf und ab und sogar ein leises Summen kam ihr über die Lippen. Schon jetzt freute sie sich auf die gemeinsame Unternehmung. "Möchtest du etwas trinken?", fragte sie schnell, um keine schlechte Gastgeberin zu sein.


    Melody? So hieß wohl das andere Mädchen, welches er ab und zu hier im Badehaus zu Gesicht bekam. Kennen tat er sie aber nicht. Ein wenig überrumpelt ließ er sich von Julia die Treppe hinauf in den ersten Stock schleifen, wobei sein Herz ein wenig schneller zu klopfen begann. Er war nervös, da er noch nie die privaten Räumlichkeiten von Julia betreten hatte. Während er sich dann auf den Stuhl setzte, den sie ihm angeboten hatte, ließ er seine Augen neugierig durch den Raum gleiten. Es war einfach, aber gemütlich. "Ich nehme gern ein Glas Wasser.", beantwortete er lächelnd ihre Frage.

    Da Kiel bisher nicht wirklich Dinge gebastelt hatte, die lediglich aus Papier bestanden, musterte er die Utensilien, die nun auf dem Tisch lagen, etwas ratlos. "Und ... womit fangen wir an..?" Ein klein wenig unangenehm war ihm die Frage schon.


    Schon bevor Kiel seine Antwort gegeben hatte, stellte Julia zwei Gläser bereit in die sie Wasser füllte, nachdem er sich entschieden hatte. Sie stellte beides auf den Tisch und setzte sich zu ihm. Sein ratloser Blick gefolgt von seiner Frage, brachten Julia zu einem kurzen Lachen. Aber der arme Kiel konnte ja nicht wissen was sie vor hatte! Sie musste es ihm schon erklären. "Also zuerst müssen wir das Papier in Quader schneiden. Am besten in dieser Größe." Sie zeigte ihm auf einem Papier wie groß sie ca. sein sollten. "Und danach einfach zwei mal falten und Streifen einschneiden. In etwa so." Wieder zeigte sie ihm was sie meinte und wartete dann geduldig darauf, dass er ihren Handlungen folgte.


    Hatte sie ihn gerade etwa ausgelacht? Egal ob es direkt beabsichtigt war oder nicht. Es reichte jedenfalls, um die Sache für Kiel noch unangenehmer zu machen, wodurch er nicht verhindern konnte, dass seine Wangen sich leicht rötlich verfärbten und er seinen soeben gehobenen Blick von ihr abwandte und wieder auf den Tisch senkte. Kiel bedankte sich zunächst bei seiner Gastgeberin für das Wasser, ehe er auch schon damit beschäftigt war Julias Anweisungen zu lauschen sowie den Bewegungen ihrer zarten Hände mit den Augen zu verfolgen und sich dann noch zu merken, was sie dort tat. Nagut so schwierig sah das ja gar nicht aus. Das würde er auf jeden Fall hinbekommen! Folglich griff er nach einer Schere und dem Papier und begann die in Quadrate zu schneiden. "Und was genau machst du dann mit diesen Sternen?"


    Hatte sie etwas falsches gesagt oder getan? Kiel wandte plötzlich den Blick ab und ihr entging es nicht. Aber ihren Erklärungen folgte er wieder aufmerksam, also ging sie nicht weiter darauf ein. "Ich hab vor sie in der Eingangshalle zu verteilen. Kombiniert mit festlichen Girlanden aus Tannenzweigen und goldenen Kugeln.", erklärte sie stolz ihre Idee. "Für die Sterne müssen wir jetzt einfach nur jeden zweiten Abschnitt nach oben drücken, so dass eine Wölbung entsteht und dann zusammenkleben. Also so." Wieder machte sie es ihm vor. "Und danach machen wir auf der anderen Seite das Gleiche mit den verbliebenen Teilen." Sie sah auf Kiels Finger und wartete, dass er die Schritte wiederholte. Als er einmal etwas Schwierigkeiten hatte half sie ganz einfach.


    Gut, die ersten Schritte hätte Kiel schonmal hinbekommen ohne große Problem. Doch bei dem nächsten Schritt runzelte er leicht die Stirn, während er Julia dabei zusah, wie sie mit flinken Fingern die vielen losen Enden geschickt zusammen klebte. Kiel versuchte sein Bestes, konnte dennoch nicht verhindern, dass er hier und da nicht so gut zurecht kam wie er gehofft hatte. Es frustrierte ihn mehr als er zugeben würde, doch Julia sah es nicht so eng und half ihm ganz einfach. Ihre Nähe sorgt dafür, dass Kiel der Duft ihrer Haare in die Nase stieg. Er hielt unwillkürlich inne und blickte auf, musterte ihre wundervollen Locken, welche wie eine Kaskade aus grüner Seide über ihre Schultern fielen und einen so herrlichen Kontrasten zu ihren violetten Augen abgaben. Als er bemerkte, dass er etwas zu lange gestarrt hatte, flog sein Blick schnell wieder zu seinen nun wieder arbeitenden Händen. Kiel räusperte sich und hoffte sie hatte es nicht bemerkt, ehe er zu einer Frage ansetzte: "O-ok. Befestigen wir die Sterne an einer Schnur, wenn wir mit allen fertig sind? ... Wie viele möchtest du denn überhaupt machen?"


    Es war eigentlich selbstverständlich für Julia, dass sie Kiel dabei half die Enden aneinander zu kleben. Allein war das nämlich gar nicht so einfach. Dass sich ihre Finger dabei berührten, war ihr zwar anfangs ein wenig peinlich, aber Kiel sagte nichts weiter dazu und da es so schneller und einfacher ging, versuchte sie sich keinen zu großen Kopf deswegen zu machen. "Wir brauchen sechs von diesen Teilen für einen Stern und ich hätte gerne 4 Sterne. Das dauert zwar ein bisschen, aber sie sehen bestimmt schön aus in der Eingangshalle. Und ja, ich würde sie mit einer Schnur von der Decke hängen lassen." Hoffentlich funktionierte alles so wie sie es wollte. "Hast du denn Zeit mir so lange zu helfen? Mit dir geht das zusammenkleben nämlich viel schneller als alleine."Sie lächelte bei ihren Worten selig vor sich hin, denn tatsächlich machte es mit Kiel auch noch mehr Spaß als allein.


    Kiel versuchte sich die fertigen Sterne in der Eingangshalle vorzustellen, auch wenn er nichtmal einen Plan hatte, wie sie überhaupt fertig aussehen sollten. Folglich war das ganze etwas schwierig, aber er erwiderte ihr Lächeln trotzdem und nickte. "Ich hab ja heute nichts weiter geplant. Außer ein Bad nehmen. Helfe dir also gern." Er grinste kurz und zuckte mit den Schultern. Insgeheim dachte er sich, dass sie allein bestimmt viel schneller war, weil sie ihm nicht dauernd helfen musste, aber das behielt er lieber für sich.

    Nachdem die ersten Teilstücke nun fertig waren, versuchte er sich an dem nächsten. Doch seine Erinnerung über die Vorgehensweise war wohl etwas trügerisch, denn irgendwie sah es dann doch wieder völlig anders aus, als das, wobei ihm Julia geholfen hatte. Er seufzte kaum merklich, verärgert über sich selbst, und sah dann zu Julia hinüber. "Ich ... also... nunja. Das sieht leicht ... bescheiden aus." Gab er kleinlaut zu und hielt sein seltsames etwas hoch.


    Nachdem Julia Kiel geholfen hatte, setzte sie sich wieder an ihre eigenen Sternteile, doch schon kurze Zeit später erhob der hübsche junge Mann das Wort und als der Blick der Dame auf sein Werk trafen, konnte sie sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen. "Ist doch gar nicht so schlecht. Du hast nur an ein paar Stellen falsch geklebt.", versuchte sie ihn zu trösten und stand wieder auf, um ihm beizustehen. "Vielleicht klappt es besser wenn ich sie zusammenhalte und du sie dann klebst?", schlug sie vor. Sie selbst hatte immer ein bisschen Probleme damit beides gleichzeitig zu machen. "Wenn wir sechs der Teile haben, müssen wir sie an einem Ende einfach nur noch zusammenkleben. Dann ist ein Stern fertig.", erklärte sie in dem Versuch ihm Mut zu machen.


    Der Blondschopf hob skeptisch eine Augenbraue und sah abwechselnd sein 'Kunstwerk' und Julia an. Nicht so schlecht? Naja, immerhin versuchte sie ihn aufzumuntern.

    Ihr Vorschlag klang nicht schlecht, sogar sehr gut, weshalb er sie erneut nickend anlächelte. Die beiden setzten sich also dicht zusammen und begannen die übrigen Teile für den ersten Stern fertigzustellen. Kiel bemühte sich sehr seiner Aufgabe gerecht zu werden, während Julia ihm bedeutete wo geklebt werden musste und die jeweiligen Enden zusammen hielt. Das klappte sogar ziemlich gut und ehe er sich versah, war schon die Hälfte der Sterne geschafft. "Die sehen ja sogar ganz gut aus!", freute Kiel sich und sah die Papiersterne zufrieden an.


    Nah beieinander war es Julia schon fast peinlich Kiel so auf die Pelle zu rücken, aber es ging alles viel schneller mit seiner Hilfe und bevor sich die beiden versahen, hatten sie die Hälfte der Sterne geschafft. "Ja sie sehen toll aus! Aber nur dank deiner Hilfe." Sie lächelte dem Blonden zu. Mit Kiel war alles so einfach. Und bevor sich die Dame mit den Locken versah hatte sie mit der Hilfe ihres Retters auch schon die restlichen Sterne fertig. Sie band gerade die letzte Schnur fest. "Vielen Dank für deine Hilfe! Ohne dich hätte ich wohl den ganzen Tag gebraucht." Gestand sie und ganz unverblümt gab sie ihm einen Kuss auf die Wange.


    Julia hatte offenbar ein echtes Händchen für Dekoration, denn die Papiersterne verliehen der Eingangshalle einen sehr winterlichen und gemütlichen Touch. Er war stolz auf ihre gemeinsame Arbeit und betrachtete die Dekoration mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. "Das war eine schöne Idee. Sieht richtig gut aus!" Lobt er ihrer beider Arbeit.

    Gerade wollte er auf ihre Worte etwas antworten, als ihre zarten Lippen seine Haut berührten. Gleich darauf begann sein Herz wie wild zu klopfen und seine Wangen färbten sich in einem satten Rot. Diese Geste verschlug ihm die Sprache und er sah Julia nur überrascht an. "Ähm... gerne. I-ich nehm dann mal mein Bad."

    Schnell drehte er sich auf dem Absatz um, um seine heißen Wangen zu verstecken und verschwand in der Umkleide.


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    (c) ~Luchia~ & Dystariel  

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    Türchen Nr. 9

    Antoinette & Wayne


    Teil 1 von Antoinette


    Die Weihnachtszeit ist stets eine hektische Zeit. Zwischen all den strahlenden Lichtern, dem Staunen, der Vorfreude auf das große Fest stehen jedoch immerzu die Vorbereitungen auf die Feierlichkeiten. Der eine mag es groß, der andere hält es klein, doch zu vermeiden kann es doch niemand – dafür ist der Strom der Mitreißenden zu groß. Fröhliche Lieder im Radio, stete Überlegungen, was man denn schenken möge, neue Rezepte die ausprobiert werden und immerzu die Hoffnung auf ein klein bisschen Schnee, der die grünen Wiesen und die Dächer vielleicht gerade pünktlich auf Heilig Abend weiß werden lässt.

    Doch auch wenn die kindliche Vorfreude mit den Jahren von Stress und einer nie endenden Erledigungsliste abgelöst wird, versucht man doch auch im Erwachsenenalter die Wunder der Weihnacht zu bewahren.

    Und so steht auch Antoinette tagtäglich in ihrer kleinen Confiserie in der Riverport Plaza und versucht mit ihren begrenzten Möglichkeiten, den nie endend wollenden Ansturm von Kundschaft zu bewältigen. Zu keiner anderen Zeit werden in diesen Maßen Kekse, Lebkuchen und Plätzchen verlangt und die junge Dame hat alle Hände voll zu tun, damit das Sortiment nie zu Neige und die Auswahl stets groß bleibt. Allein ihre Kunden dabei zu beobachten, wie sie hin und her gerissen zwischen ihrer Kollektion stehen und sich dann doch häufig für beides entscheiden erfüllt Antoinette mit einem Gefühl vollkommener Zufriedenheit. Sie liebt ihre Arbeit – auch wenn sie in der Adventszeit immer vollkommen erledigt zu Hause ins Bett fällt. Freizeit ist im Dezember nicht drin und doch ertappt sie sich immer häufiger dabei, wie sie sich nach einem freien Tag sehnt – raus aus der Stadt, nur einmal Luft holen, weg vom Trubel in Riverport, raus in die Stille.

    Sie muss unwillkürlich an Wayne denken. Nach wie vor nimmt sie sich die Zeit die Stadt zu verlassen nur selten. Wie die Pferde wohl im Winter geritten werden? Sie hat keine Ahnung. Was in dieser Jahreszeit wohl alles an Arbeit auf einer Ranch aufkommt? Sie weiß es nicht.

    Und so kommt es, dass Antoinette auch an einem Sonntag in der Küche steht, nicht in der Plaza, stattdessen bei ihr zu Hause. Und auch wenn sie die ganze Woche nichts anderes getan hat, als zu backen und zu werkeln, macht sie auch in ihrer Freizeit dort weiter. Aber diesmal nicht für sich, auch nicht zum Verkauf. Diesmal arbeitet sie für einen Freund – für ein Geschenk. Denn auch wenn sie sich mit vielen Leuten in der Stadt gut versteht, gibt es nur wenige Menschen, denen sie etwas Persönliches darbringen möchte. Und sie hat schon länger den Wunsch inne, sich bei ihm für den Ausflug und die Erfahrung in Sternbach zu bedanken. Also bäckt sie, mit Liebe und mit Hingabe, wie sie es immer tut. Der gute Duft erfüllt die Küche und am Ende hat Antoinette eine ganze Auswahl an selbstgemachten Plätzchen, aus denen sie eine kleine, süße Tüte befüllt. Ihr liebstes Rezept legt sie bei, zusätzlich zu einer kleinen Nachricht und am nächsten Tag gibt sie das kleine Paket zur Post. Ob ihr Geschenk wohl gut ankommen würde? Hoffentlich würden sie auf dem Weg nicht arg zerbröseln! Ein wenig unsicher darüber, aber dennoch zufrieden, einmal etwas Nettes für jemand anderes gegeben zu haben, macht sie sich auf den Weg zu ihrer Confiserie – Weihnachten war immerhin nicht mehr weit entfernt!

    Lieber Wayne

    Ich möchte mich noch einmal für deine Gesellschaft im Spätsommer bedanken.

    Es schockiert mich, wie viel Zeit seither schon vergangen ist!

    Ich hoffe sehr, die kleine Auswahl gefällt dir – komm doch einmal in meiner Confiserie vorbei, wenn sie dir schmecken!

    Je vous souhaite, ainsi quà votre famille, un joyeux Noel!

    Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.

    In Liebe

    Antoinette


    Teil 2 von Wayne:


    Es war ein wundervoller Morgen. Eine helle, weiß glitzernde Decke hatte sich über die Starling Ranch gelegt. Direkt neben dem Haus hatte ein schöner Schneemann seinen Platz gefunden, welcher vom Jüngsten Mitglied der Familie geschaffen worden war. Seit dem frühen Morgen schon stand der Starling Haushalt, Colin ausgenommen, auf den Beinen um den Rest für das Fest der Liebe und der Familie vorzubereiten. Der Baum musste schließlich geschmückt werden, das Essen und die Leckereien vorbeireitet werden. Wayne stand mitten im Flur, nachdem er einen Karton Weihnachtsdekoration ins Wohnzimmer getragen hatte, als es an der Tür klingelte. Etwas verwundert machte sich der Cowboy daran, die Eingangstür zu öffnen. Wer konnte es nur sein? Eigentlich erwarteten sie niemanden und die Post hatte doch geschlossen, es sei denn, es handelte sich um eine besondere Sendung. Der Blonde öffnete die Tür und erblickte, sehr zu seiner Verwunderung, tatsächlich den Postboten. "Oh guten Tag." Grüßte Wayne lächelnd. "Was kann ich für dich tun?" In Sternbach waren sie fast alle beim 'Du', so war es einfach persönlicher. "Ein Paket für dich, Wayne." Antwortete dieser. Wayne bedankte sich und nahm das Paket, welches mit einem Brief geziert war, an sich. Der Blonde schloss die Tür hinter sich und trug sein Päckchen in die Küche. Er gab schnell noch seinem Vater Bescheid, dass er sich zuerst das Paket ansehen wollte, ehe er weiter half. Dann setzte er sich an den Küchentisch und begutachtete den Brief. Neugierig wie er war, nahm Wayne den Umschlag vorsichtig vom Päckchen und öffnete ihn behutsam. Dabei achtete er zuerst gar nicht auf den Absender. Die niedergeschriebenen Worte jedoch ließen auch keinerlei Zweifel zu. Die schön geschiebenen Worte zauberten dem jungen Mann ein warmes Lächeln aufs Gesicht. Ja, es war wirklich schon zu lange her, dass die beiden sich gesehen hatte. Er vermisste die schöne Belgierin. Sehr sogar. Zwar hatte sie ihm versprochen, einmal wiederzukehren, doch bis jetzt war dies noch nicht geschehen. Nun, Antoinette war als Geschäftsführerin ihrer eigenen Confiserie eine ziemlich beschäftigte Frau, weshalb sie sicher einfach noch keine Zeit gefunden hatte. Gerade in der Weihnachtszeit würde sie doch in Arbeit versinken! Schließlich wollten doch alle am heiligen Abend mit der Familie leckere Schokolade und Plätzchen essen und einige wollten oder konnten einfach nicht backen. Noch immer strahlte Wayne die kleine Botschaft an und verlor sich in seinen Gedanken und den schönen Worten seiner neu gewonnen Freundin. Eines Tages würde sie zu ihm auf die Ranch zurückkehren. Und auf diesen Tag würde er warten. Nun war es jedoch Zeit, den Umschlag nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und tatsächlich fand sich darin noch ein Zettel.Ein Rezept für Schokoladenplätzchen. Bestimmt war es eines der besten Rezepte, welche die Belgierin besaß. Etwas anderes würde der Blonde auch nicht von ihr erwarten. Als letztes öffnete Wayne nun das Paket. Vorsichtig schnitt er das Klebeband auseinander, um die Schachtel zu öffnen. Behutsam hob er das Present, welches Antoinette in ihrem Brief erwähnt hatte, aus dem Karton und stellte es auf den Tisch. Zum Vorschein kam eine kleine Ansammlung von Schokoladenplätzchen in Form von Sternen, welche mit Schokoraspeln dekoriert waren. Ein leises Lachen entkam seiner Kehle. "Du hast es dir gemerkt." Flüsterte Wayne lächelnd. Er stellte sein Geschenk an einen sicheren Platz in der Küche und ging zurück ins Wohnzimmer, um seiner Familie dabei zu helfen, den Baum zu schmücken. Der Abend nahte schließlich. Zwar waren sie schon früh aufgestanden und hatten angefangen, jedoch war das haus groß. Es war bereits Nachmittag, als sie mit der Dekoration des großen Weihnachtsbaumes angefangen hatten. Dann kam Antoinettes Paket. Nun würde Wayne noch weiter helfen und seiner Familie später von dem Geschekn der Belgierin erzählen. Im Wohnzimmer angekommen, hingen bereits einige Kugeln in verschiedenen Blautönen an der großen Tanne. Wayne nahm sich ebenfalls einige Kugeln, und begann sie aufzuhängen. Danach kamen noch einige Girlanden und zum Schluss eine hell, leuchtende Lichterkette. Zum Schluss hob Wayne seinen Cousin hoch, damit dieser den Christbaum mit der großen Sternspitze krönen konnte. Der Abend war herein gebrochen, als sie fertig waren. Wayne entzündete die Kerzen auf dem Kranz und begleitete Bob, Megan, Frank und Colin dann in die Küche. Seiner Großmutter fiel sofort das Present auf. "Von wem ist das denn?" Fragte sie verwundert. "Von einer Freundin." Antwortete der Cowboy nur. Die Familie aß zu Abend und wollte dann zur Bescherung kommen. Während Colin seine Geschenke bekommen sollte, benachrichtigte Wayne die Anderen, dass er einen Moment vor die Tür gehen wollte. Mit einem der Pätzchen in der Hand verließ der Blonde alsp das Haus auf die Veranda. Er sah nach oben in den klaren Sternenhimmel und lächelte. Als er den Schokoladenstern an seinen Mund setzte und einen ersten Bissen wagte, dachte er an Antoinette. War sie alleine oder bei ihrer Familie? Das intensive und leckere Aroma des Plätzchens verbreitete sich auf Waynes Zunge, als eine Sternschnuppe den Nachthimmel durchschnitt. Das Funkeln spiegelte sich in seinen saphirfarbenen Augen wieder und still hauchte er die Worte in die Nacht. "Frohe Weihnachten, Antoinette."


    Hier das Rezept zum Nachbacken (Quelle: Chefkoch.de) :


    Zutaten:

    Für eine Portion:

    150 g Zucker

    2 Pkt Vanillezucker

    300 g Mehl

    1/2 TL Backpulver

    40 g Kakaopulver

    150 g kalte Butter

    2 Eier

    Mehl zum Ausrollen

    125 g (weiße) Kuvertüre

    Schokoraspeln


    Zubereitung:

    Zucker, Vanillezucker, Mehl, Backpulver, Kakao, Eier und in Stücke geschnittene Butter zu einem glatten Teig verkenten.

    Auf etwas Mehl ca 3-5 mm dick ausrollen.

    Mit Formen nach Wunsch ausstechen und auf mit Backpapier begelgten Blechen bei 175 Grad ca 12 Minuten backen und dann auf einem Gitter auskülen lassen.

    Die Kuvertüre hacken, über einem Wasserbad schmelzen und auf den Plätzchen verteilen.

    Die Plätzchen mit z.b Schokoraspeln dekorieren.

    (c) Seaice & LunaXSol  

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    Türchen Nr. 10

    Rosalind


    Der heilige Abend war gekommen. Es war Abend, welcher eigentlich dafür gedacht war, die Zeit in Ruhe im Kreise der Familie zu genießen. Weihnachten war ein friedliches Fest, ein Fest der Besinnung und der Liebe. Selbstverständlich verbrachte man diese Zeit mit seinen Liebsten. Und Familie war etwas wertvollen und wundervolles. Jedoch war die Verwandschaft der Sainte Coquilles sehr groß und alle von ihnen waren reich. Selbstverständlich musste der heilige Abend eine prukvolle Feier sein. Zuserst sollte es ein prächtiges Abendessen, selbstverständlich nur mit dem besten Essen, geben und danach sollte die Feuer beginnen. Mit Tanz, Getränken und klassicher Musik. Zwar klang das auf den ersten Blick ganz angenehm, jedoch waren solch volle Veranstaltungen noch nie Rosalinds Geschmack. Der Maskenball zur Rückkehr Max' und Elizas war eine Ausnahme gewesen, auf welche sich die Adelstochter eingelassen und sogar etwas gefreut hatte. Dies lag jedoch auch daran, dass die Möglichkeit bestand, ein paar ihrer Freunde und guten Bekannten würden mit von der Partie sein.

    Als die Familienmitglieder der Blauhaarigen, welche fern von Trampoli lebten eintrafen, gab es zuerst eine Begrüßung mit Wein. Danach war es auch schon Zeit für das prunkvolle Abendessen. Etwas lustlos folgte Rose den Übrigen in den Speisesaal, ließ sich jedoch nichts anmerken. Manch einer möge sie undankbar schimpfen, in einer solchen Villa zu leben und sich über all den Reichtum zu beklagen, doch das war es gar nicht. Rosalind war das alles gewohnt, natürlich, auch war sie etwas verwöhnt, jedoch war ihr dieser ganze Protz und Prunk einfach manchmal zu viel. Viel mehr hätte die junge Frau sich ein kleines Beisammensein der Bewohner der Villa gewünscht. Kannte sie doch die meisten ihrer vielen Verwandten nicht wirklich. Jedoch war es nun einmal so, wie es war und Rosalind fügte sich den Wünschen ihrer Familie. So saßen sie beisammen im großen, geschmückten Speisesaal über Gans, Ente und Truthahn mit den köstlichsten Beilagen. Viel Salat, Reis, Kartoffeln, auch ein großzügiger Nachtisch. Die Unterhaltungen drehten sich meist nur um Geld, Essen und dumme Fehler der Angestellten. Nichts, was die Adelstochter interessierte. Ihr Blick überflog die Anwesenden, von Jasper zu Bianca, vielen 'fremden' Gesichtern, zu Sophia und Eliza, zu ihrem Vater und Max. Fast alle schienen die Stimmung zu genießen oder taten zumindest so. Nachdem das Mahl beendet war und die eigentliche Feier beginnen sollte, machte Rose sich daran, die Halle zu verlassen. Ihr Vater rief nach ihr, fragte, wo sie denn hinwolle, beäugte sie misstrauisch. Innerlich seufzte die Blauhaarige nur. Er würde es nie verstehen. Das dies einfach nicht ihre Welt war. "Mir ist nicht ganz wohl, Vater. Ich werde mich zur Ruhe legen." Es war eigentlich noch nicht einmal eine Lüge, sie fühlte sich hier wirklich nicht ganz wohl. So verließ sie erhobenen Hauptes die Festtagsgesellschaft und schritt die Treppen zu ihrem Schlafgemach hinauf. Dort angekommen, statt sich ins Bett zu legen und einfach zu schlafen, setzte sich die Adelige mit den schillernd grünen Augen auf das breite Fensterbrett und starrte in die Nacht hinaus. Ihr warmer Atem ließ die glatte Fensterscheibe beschlagen. Wie ihre Freunde wohl das Fest verbrachten? Waren sie bei ihrer Familie? Oder bei Freunden? Lachten sie? Rose konnte sich nur entfernt vorstellen, wie jemand anderes das Weihnachtsfest verbrachte. Ihre Augen starrten in die Ferne und plötzlich war ihr kalt. ~


    (c) LunaXSol

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    Türchen Nr. 12

    Tori


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    Welche Zeit des Jahres eignet sich mehr ein gutes Buch zur Hand zu nehmen, als der Winter? Wenn der Schnee draußen vor den Fenstern tobt und es klirrend kalt ist, verziehen sich die Menschen zurück in ihre Häuser. Zurückgezogen vor einem warmen Kaminfeuer, eingekuschelt in eine warme Decke und mit einer guten Tasse heißen Tee in Reichweite gibt es nichts Schöneres als abzuschalten, zur Ruhe zu kommen und dabei ein Buch zu lesen.

    Wenn euch nun also noch passende Bücher zur kalten Jahreszeit fehlen, schaut doch einmal in Tori's Liste, vielleicht ist ja etwas für euch dabei! Nehmt euch in den ganzen vorweihnachtlichen Stress eine Pause und lest - es wird euch gut tun!


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    »Im Winter dein Herz« von Benjamin Lebert [Roman]


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    »Wintermoor« von Sara Foster [Krimi]


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    »Winterkartoffelknödel« von Rita Falk [Provinzkrimi]


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    »Winter des Verrats« von Daniel Abraham [Fantasy]


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    »Wunder einer Winternacht« von Marko Leino [Jugendbuch]


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    »Dein Leuchten« von Jay Asher [Jugendromance]


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    »Ein Märchen im Schnee« von Loek Koopmans [Kinderbuch]



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    »Winter der Welt« von Ken Follett [Historieroman]


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    »Eiskalter Atem« von Alyxandra Harvey [Fantasy]


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    * Bildquelle

    ** Ich habe kein einziges dieser Bücher gelesen. Das sind also keine Buchempfehlungen, sondern einfach Bücher zum ausprobieren die zum Winterthema passen.


    (c) Seaice

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    Türchen Nr. 13

    Alex


    „Alex! Kannst du mir bitte mal die Butter reichen?“

    Es war Alice die da sprach und mit einem mürrischen Gesichtsausdruck kam der Silberhaarige der Bitte seiner Halbschwester nach, die ihn genervt ansah.

    „Was träumst du hier überhaupt rum? Du bist nur im Weg.“

    Das war Juliet. Wie Alice trug sie eine Schürze und lief beschäftigt durch die Küche. Beide waren wohl von einem seltsamen Virus befallen, denn sie backten Weihnachtsplätzchen. Kaum vorstellbar für Alex, dass sie daran Spaß hatten. Aber ganz offensichtlich hatten sie das, denn auf den Lippen der beiden lag meist ein Lächeln und bei ihrem Weibergeschwätz musste immer mal wieder eine von beiden lachen. Er hingegen verstand von so etwas nichts. Er legte auch nicht besonders viel Wert auf Weihnachten. Warum war er denn überhaupt hier?

    „Schön, dass wir dieses Jahr Weihnachten zusammen verbringen, nicht?“

    Das war… Katja. Jetzt sah Alex fast geschockt in die Richtung aus der die Stimme kam. Sie stand am Herd und kochte. Eine Weihnachtsgans. Überrascht sah Alex sich um. Wo war er eingeschlafen? Das war die Küche seiner Mutter!

    „Jetzt schau nicht so als wärst du von nem Laster überfahren worden.“

    Eine Hand legte sich auf seine Schulter und auch wenn Alex es für unmöglich gehalten hätte: Jetzt sah er noch überraschter aus. Steiner? Hier?

    „Ich ääh…“, setzte der Silberhaarige an, doch Steiner ignorierte ihn, ging auf Katja zu und begrüßte sie mit einem Kuss. Wie einer dieser typischen Hausmänner aus der Werbung. Wie ekelhaft.

    Schockiert, überrascht und völlig perplex starrte der Silberhaarige in die Runde. Er war wohl der Einzige, der über diesen Zustand verwirrt war. Alle anderen schwatzen und lachten freudig miteinander, während sie die letzten Vorbereitungen für das Essen tätigten.

    „Was ist hier los? Warum sind wir alle hier?“, fragte Alex und jetzt waren es die anderen die ihn verwirrt anblickten.

    „Aber… das weißt du doch: Wir feiern Weihnachten zusammen! So wie du es dir gewünscht hast.“, erklärte Juliet.

    Alice verschränkte die Arme und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Hat dich etwa was am Kopf erwischt?“

    Ganz offensichtlich. Doch bevor der Informatiker noch etwas sagen konnte holte Katja die Gans aus dem Ofen und stellte sie mitsamt den Beilagen auf den Tisch. Steiner half ihr dabei und kurze Zeit später saßen sie alle zusammen am Tisch. Es war unglaublich, es war unmöglich und doch war es so. Ein Lächeln legte sich auf Alex‘ Lippen. Eine Seltenheit, denn dieses hier war ernst gemeint. Weihnachten mit der Familie? Als ob. Das musste ein Traum sein. Und trotzdem wollte er nicht aufwachen. Er wollte die Gans essen, wollte mit den anderen lachen, wollte hier einfach sitzen und wollte, dass es wirklich so war. Wollte, dass sie eine ganz normale Familie waren, freundlich miteinander umgingen und zusammen lachten… aber wollte er das wirklich? Oder war das einfach nur sein Traum-Ich?

    „Alex? Alex?“

    Das war Cedrics Stimme.

    „Alex!“

    Der Silberhaarige erwachte. Cedric sah ihn etwas besorgt an.

    „Warum schläfst du am Küchentisch?“

    Die Frage war berechtigt.

    „Keine Ahnung.“ Eine Antwort hatte er tatsächlich nicht. Vor ihm lagen die beiden Pflicht-Geschenke für seine Schwestern. Dieses Jahr bekam jede ein Armband und einen Schal. Wehe eine von beiden beschwerte sich darüber. Beides war glücklicherweise von den Verkäuferinnen eingepackt worden. Er hätte es unmöglich so ordentlich hinbekommen.

    „Sah so aus als wäre es ein schöner Traum gewesen.“ Oh wie Cedric sich irrte!

    „Eher ein Albtraum…“ Wer wollte sowas schon? Normal sein…

    (c) ~Luchia~  

  • Das ist eine richtig tolle Idee und passt voll gut zu Tori! Einige Titel klingen auch sehr interessant. Besonders Winter der Welt hat es mir angetan. Direkt mal auf meine Wunschliste bei Amazon geschmissen. :D

    Vielen Dank!

    Ich dachte mir auch für meine Buchliebhaberin ist sowas passend und eine Abwechslung im Adventskalender x3


    Vom Autor Ken Follett hab ich auch schon viel gehört, aber noch nichts gelesen. Möchte Historieromane aber sowieso mal eine Chance geben.

    Von der Liste interessiert mich selbst primär das russische Märchen, welches ich sehr interessant finde und "Wunder einer Winternacht" was ich von der Bücherliste von Zyprim geklaut habe xD Davon finde ich das Cover auch am Schönsten.

    Natürlich neben "Winterkartoffelknödel" was mich einfach nur amüsiert hat 8D



    Und ich lieeeeebe Alex Türchen

    OK ich liebe alex generell und alles von ihm aber

    Ich musste einfach doll Grinsen :D



    Ich bin schon wieder gespannt auf das heutige Türchen x3

  • [IMG:http://fc03.deviantart.net/fs71/f/2014/014/5/3/marco_by_princesslettuce-d725mmr.png]

    Türchen Nr. 14

    Marco


    Wie für fast jedes Kind gehört es auch für Marco einfach zur Weihnachtszeit dazu, dass das ein oder andere Märchen vorgelesen wird. Vor einigen Jahren tat dies noch seine inzwischen leider dahin geschiedene Großmutter, inzwischen aber hat Ganesha sich damit abgefunden, dieses Ritual für ihn weiter zu führen. Alle Märchen sind auf ihre eigene Art und Weise magisch, aber seine allerliebste Geschichte zur Weihnachtszeit waren "Die Sterntaler." Und dieses Märchen möchte er nun mit euch teilen:



    [IMG:https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7a/%D0%92-%D0%9F-%D0%9C%D0%BE%D0%BD-%D0%97%D0%B2%D0%B5%D0%B7%D0%B4%D0%BD%D1%8B%D0%B5_%D1%82%D0%B0%D0%BB%D0%B5%D1%80%D1%8B.jpg]


    Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: »Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungerig.« Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: »Gott segne dir's«, und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: »Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.« Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: »Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben«, und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.


    (c) MinnoTaurus

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