Die Rivermountains

  • Luke und Marina am Lagerfeuer


    Während die Lilahaarige sprach, wanderten Lukes honiggelbe Augen auf den besagten Spargel auf dem Grill und hafteten sich für einen Moment an diesem fest und er begann, kurz outzuzonen. Unabsichtlich wohl bemerkt, doch seine Gedanken drifteten dabei auf das Gemüse ab und er fragte sich, wie es wohl schmecken würde und ob er es schaffen würde, es überhaupt hinunterzuwürgen. Warte mal, es war doch gar nicht Spargel Saison, oder? Die Leute retteten doch immer wie verrückt darüber, wenn es so weit war, oder hat er sich einfach verta- Ah. Marinas letzter Satz holte ihn wieder in das hier und jetzt zurück und seine Augen fokussierten sich wieder. Innerlich schmunzelte er über ihre Schlussfolgerung und hatte fast schon mit dieser Antwort gerechnet. "Meine Damen und Herren, wir haben eine Siegerin! Applaus für Marina Trueheart und ihren Hauptpreis: einen großen Schluck Rosé für die falsche Antwort!", verkündete der Blonde theatralisch und übernahm das Klatschen für das nicht-existierende Publikum. "Also, ich hab' deine Ernährungsgewohnheiten nicht vergessen, aber ich hatte Zuhause noch was gefunden und dachte, dass das vielleicht noch durchgeht? Warte mal." Der Teenager eilte daraufhin in die Hütte und kramte seine zuvor eingekauften Lebensmittel innerhalb weniger Sekunden aus dem Rucksack, schmiss dabei Teile seiner Klamotten belanglos auf den Boden und kehrte wieder zum warmen Lagerfeuer zurück. "Ich esse eigentlich auch fast nie Süßigkeiten, aber Smores beim Campen? Schon geil. Und naja, also, ich dachte vielleicht, dass du das hier vielleicht essen würdest...?" Dabei hielt er dem Mädchen die Packung Hafercracker, Zartbitterschokolade und Marshmallows hin. Alles war zuckerfrei und vegan, darauf hatte er geachtet. Aber Luke war auch bewusst, dass dies nicht automatisch bedeutete, dass Marina das alles einfach so essen würde, was auch dazu führte, dass er nun etwas nervös da stand und hoffte, nicht komplett verkackt zu haben. Nope, je mehr Sekunden vergangen, desto sicherer wurde er sich, dass das eine absolut dämliche Idee war und vielleicht war die beste Lösung jetzt einfach in den Wald hineinzurennen und nie wieder aufzutauchen?

  • Marina und Luke am Lagerfeuer


    "Ach Mann!", sagte Marina lachend, als Luke so theatralisch ihren Hauptgewinn verkündete und nahm direkt einen Schluck Wein bevor sie weiter lachte und drückte augenverdrehend seine Hände etwas weg, als er dann auch noch applaudierte. Gespannt schaute sie dem Jungen hinterher, als dieser verkündete, dass er an ihre besonderen Bedürfnisse beim Essen gedacht hatte. Was er wohl dabei hatte? Unabhängig davon mit was der Punk zurückkommen würde, musste die Erntegöttin irgendwie jetzt schon grinsen. Es war ja allein schon süß, dass ihr Fastfoodliebender Mitschüler an sie gedacht hatte, das allein freute das Mädchen schon. Jetzt war sie natürlich auf die Umsetzung gespannt. Sie hatte wirklich noch nie Smores gegessen, da ja eigentlich mindestens zwei von drei Zutaten davon nur Übelkeit bei der Erntegöttin auslösen würden. Schließlich kam Luke zurück und präsentierte ihr Stolz seine mitgebrachte Nachspeise. Neugierig nahm sie die Packungen, die der Punk ihr hinhielt entgegen und begutachtete neugierig die Zutatenliste. Wow wie haben die Marshmallows zuckerfrei hinbekommen?  "That's so thoughtful, danke Luke!", entgegnete sie strahlend, während sie noch Zutat für Zutat durchging. An sich entdeckte sie jetzt keine Red Flags auf den Zutatenlisten, natürlich bestand ein gewisses Restrisiko, da sie nicht wusste wie ihr Körper zum Beispiel auf das Süßungsmittel in den Marshmallows reagieren würde. Sie hatte bisher noch nicht viele von den süßen Ersatzprodukten probier, da diese ja oft auch synthetischen Ursprungs waren. Sie richtete ihren Blick lächelnd zu ihrem Begleiter "Ich würde mal so ein Ding probieren! Hab ich noch nie gegessen." Dann warf sie wieder ein Blick auf die drei Verpackungen, alle brav mit dem vegan, zuckerfrei und Biosiegel und zog grinsend ein Augenbraue hoch "Und das hattest du wirklich alles zu Hause, Pinsel?" Sie wusste ja, dass Luke auch nicht so der größte Fan von Süßigkeiten war, aber dass der Junge, der wahrscheinlich nicht mal eine Zucchini korrekt von einer Aubergine unterscheiden könnte, dann lieber zu zuckerfreien Hafercrackern griff hatte Marina jetzt irgendwie auch nicht erwartet.

  • Luke und Marina am Lagerfeuer


    Sobald Marinas Mundwinkel in die Höhe schossen, fiel dem Punk ein Stein vom Herzen. Okay. Just overthinking, like always. Wieso musste er auch in seinem Kopf immer das worst-case Szenario durchgehen? Nun gut, wenn man sein ganzes Leben stets davon ausging, dass alle einen selbst hassen, dann war dies nicht sonderlich verwunderlich. Seine honiggoldenen Augen folgten Marinas Bewegungen, wie sie die verschiedenen Packungen genau musterte und die Inhaltsstoffe vorsichtig prüfte. Ihre Reaktion löste Freude in Luke aus, ganz im Gegensatz zu ihrer letzten Frage, die schon ein wenig zweifelhaft klang. "..." Der Blonde würde ihr nie gestehen, dass er extra dafür einen Abstecher zum Bio Supermarkt gemacht hatte, schließlich struggelte er immer noch mit netten Gesten jeglicher Art umzugehen, weshalb er sich ein paar Schritte in Richtung Wald begab, um zwei passende Äste zu finden und ihre Frage bewusst unbeantwortet ließ.

    Nach einer kurzen Minute kehrte er wieder und setzte sich wieder an seinen Platz am Lagerfeuer, wo er sein Taschenmesser aus seiner Jackentasche schnappte und die Spitzen der zwei Äste, die er mitgebracht hatte, anschnitzte und die Rinde damit entfernte. "Hier, try roasting the marshmallow", sagte der Punk und überreichte seiner Freundin einen der DIY-Spieße. "Okay Marina. Zwei Wahrheiten, eine Lüge, hit me!" Tatsächlich war der Amerikaner ziemlich gespannt darauf, welche Optionen die Lilahaarige ihm nun präsentieren würde. Auch er begann schließlich damit, einen Marshmallow aufzuspießen und ihn leicht an das Feuer zu halten.

  • Marina und Luke am Lagerfeuer


    Grinsend kicherte das Mädchen in sich hinein als Luke als Antwort auf ihre letzte Frage kommentarlos ein Paar Schritte in den Wald verschwand. Die Teenagerin wertete das als die beste Antwort, die sie von dem sonst eher schroffen Punk, der ganz bestimmt nie niemals etwas nettes für seine Schulfreundin machen würde, bekommen konnte. Dankend nahm sie den liebevoll vorbereiteten Spieß vom Punk entgegen und überlegte einen kurzen Moment, während sie das Zuckerimitat ans Feuer hielt. "Also dann: Faangen wir mal an:" fing die Göttin mit ihrer Geschichtenerzähler Stimme an, "Du bist nicht der erste und einzige schlechte Einfluss in meinem Leben, weißt du? Denn erstens: Ich hab schon laaange bevor wir uns kannten ein paar mal die Schule geschwänzt! Zweeitens: Ich war schon mit 7 Jahren das erste mal in einer Spielothek und hab da an den bunten Automaten mitgespielt. Und als Dealerin steh ich dir auch in nichts nach: Ich wurde ja ins Waisenhaus gesteckt und um meinen Auszug von dort zu finanzieren hab' ich sehr wertvolle Tütchen an die anderen im Waisenhaus und meine Mitschüler vertickt." berichtete sie und zeichnete mit ihren Zeigefingern ein Rechteck in die Luft um die Tütchen darzustellen. Schließlich verschränkte sie nickend die Arme, um deutlich machen wie cool und edgy die eigentliche Musterschülerin doch tatsächlich war. Währenddessen beobachtete sie wie sich tatsächlich langsam eine Kruste auf dem Marshmallowersatz bildete. Es sah zwar etwas anders aus, als die Karamellkruste die sich sonst auf der zuckrigen Version der Süßigkeit bildete, allerdings schmolz das Teil auch nicht zu einem traurigen Brei zusammen, was ja auch manchmal mit veganen Ersatzprodukten passierte. Also das war schon mal ein Plus! Gespannt wanderte Marinas Blick dann wieder zu Luke um zu sehen wie er sie so einschätzte. Zwei von den drei Geschichten die sie erzählt hatte waren schließlich war, ob Luke einschätzen konnte was am unwahrscheinlichsten war?

  • Luke und Marina am Lagerfeuer


    Gespannt darauf, was die Lilahaarige nun sagen würde, lehnte sich Luke mit seinem Oberkörper ein Stück nach vorne, sodass er sich mit seinen Armen auf einem Schoß abstützte, während er noch vorsichtig den aufgespießten Marshmallow mit einer Hand am Stock balancierte. Sein Kopf war in Marinas Richtung gedreht und die sanften Flammen des Lagerfeuers erhellten seine rechte Gesichtshälfte, während die andere leicht in der Dunkelheit verschwand, die mittlerweile den gesamten Himmel bedeckte. Voller Zweifel zogen sich seine Augenbrauen zusammen, gleichzeitig begleitet von einem Grinsen, das er nicht verstecken konnte, als sie die Geschichten erzählte. Er musste innerlich schon zugeben, dass das alles ein wenig unerwartet kam, fand es aber auch amüsant. Aber er kannte sie mittlerweile auch gut genug um sagen zu können, dass sie nicht das größte Unschuldslamm war. "Hmm...", grübelte der Junge kurz und begann schon einmal damit, seinen Smore vorzubereiten. Auf einen Keks kam ein Stück Schokolade, auf welches nun der halb geschmolzene Marshmallow gehörte. "Vielleicht lehne ich mich damit jetzt zu weit aus dem Fenster...", begann er und griff nach dem Marshmallow am Ende seines Stocks. Gedanklich war Luke so konzentriert auf das Mädchen, dass ihm irgendwie entgangen war, wie heiß die klebrige Masse doch war und ein kurzes Zischen entkam seinem Mund als er die Verbrennung an seinem Zeigefinger spürte, welchen er kurz instinktiv zwischen seine Lippen legte, um den Schmerz zu lindern. Also wenn das heute so weiter ging, dann machte er sich langsam Sorgen, dass er später noch betrunken die Leiter in der Holzhütte herunterstürzen würde. "Abeeer ich kann mir gut vorstellen, dass in dir irgendwo immer schon ein bisschen kriminelle Energie steckte. So frech wie du immer bist? Sicherlich hast du vielleicht nicht Drogen, aber irgendetwasgedealt. Und irgendwie sehe die kleine Marina eher die Spielothek besuchen, als die Schule zu schwänzen." Es war zwar alles bloß nur eine Vermutung und so ganz sicher war sich der Blonde bei seinem Rateversuch nicht, aber dafür kam noch schnell ein Schluck des Weines für gutes Glück in seinen Mund.

  • Marina und Luke am Lagerfeuer


    Während der Junge grübelte ging der Blick der Erntegöttin abwechselnd zwischen dem Marshmallow und dem Punk hin und her. Sie hatte schon ein paar mal in Filmen gesehen wie die Leute Smores machten. Aber in real life hatte sie das tatsächlich noch nie gemacht. Sie nahm Notiz davon wie Luke ein Stück Schokolade auf einen Keks legte. Ja okay, das machte Sinn. Dann begann Luke zu sprechen. Ah. Jetzt wurde es noch interessanter! Das Mädchen zuckte etwas zusammen, als Luke zu sprechen begann und sich dann plötzlich an dem erhitzten Schaumball verbrannte. Sie stieß ein kurzes kichern aus. Okay, sie ging mal davon aus, dass das nicht Teil des Protokolls zum Smores machen war. Als Luke ihr seine Theorie unterbreitete grinste sie. "Tja dann Prost!" und ob die Hand zu einer zuprostenden Bewegung, "also nicht weil du falsch geraten hast, sondern weil du gooooldrichtig liieegst!" verkündete sie einen übermotivierten Showmaster imitierend, bevor sie Luke die Weinflasche aus der Hand nahm und auch noch einen Schluck nahm. "Hab weißes Zeug in Tütchen verkauft... Also Hausaufgaben und Spicker in braunen Umschlägen," klärte sie den Punk kichernd auf, "kannst also echt froh sein, dass ich retired bin und kein Geld mehr für meinen Hausaufgaben- und Spicker delivery service fordere! You're saving a Fortune here!" dann legte sie ein theatralisches Schmollen auf "Und ja ganz recht, du hast meine perfect attendance ruiniert mit deinen ansteckenden Shenanigans." es war wohl zu offensichtlich gewesen, dass Marina nie-niemals die Schule schwänzen würde. "Aber sieht man mir wirklich an, dass ich seit klein auf Glückspielsüchtig bin?" fragte sie Luke dann empört und stemmte die Hände in die Hüften. Dabei bewegte sie den Marshmallow aus dem Feuer heraus, der schon vor einer Weile panisch nach Hilfe geschrien hatte kurz nachdem Luke seine Ausführungen beendet hatte und Marina angefangen hatte das Rätsel aufzulösen. Als sie geredet hatte, hatte sie gar nicht gemerkt, dass sie den Stock immer tiefer ins Feuer hatte sinken lassen. Und nun stand das Teil lichterloh in Flammen und Marina hob das brennende Zuckerimitat an und versuchte es schnell auszupusten. Uaaah, das Teil brannte echt gut. Was machten sie da alles statt Zucker rein? Mit einem letzten starken Puster blieben die Flammen lendlich auch aus und Marina schaute schmollend auf das verbrannte Ding. Okay, sie hatte das noch nie gemacht, aber auch sie konnte erkennen, dass das eigentlich anders aussehen sollte. "Hmpf." ein wenig enttäuscht von ihrer Leistung schnappte sie sich zum Trost ein kleines Stück grünen Spargel, das schon fertig aussah und ließ es als Frustessen in ihrem Mund verschwinden.

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  • Luke und Marina am Lagerfeuer


    "Ha, I knew it! Eins zu null für Fox!", rief er laut und das breiteste Grinsen zierte sein Gesicht. Zelebrierend hob Luke die Weinflasche in die Höhe um Marina entgegenzuprosten und gönnte sich einen, vielleicht auch zwei oder drei Schlücke. Ein wenig zu süß für seinen Geschmack, doch je schneller die Flasche leer wurde, desto eher konnte er auf den Rum switchen, den er mitgebracht hatte. "Ich kenn dich einfach zu gut, Trueheart. Aber ich schätze deinen Service natürlich sehr, dafür kriegst du beim nächsten Mal auch etwas Trinkgeld." Er zwinkerte ihr schelmisch zu und stellte sich dabei eine jüngere Version von ihr vor, die ihr illegalen Tickeraktivitäten mit den Hausaufgaben doch sehr ernst nahm und... ja, da konnte er sie tatsächlich gut sehen. Fast schon schade, dass er das nicht mitbekommen hatte. "Zugegeben war das mit dem Glücksspiel ein lucky guess, aber du musst mir ein anderes mal davon erzähen!" Ah, irgendwie fühlte er sich gerade richtig gut. Lag es an seinem Sieg, oder war es der Einfluss des Alkohols, der sich langsam spürbar machte? Either way tat es ihm gerade gut, sich tatsächlich mal keine Gedanken um sein Alltagsleben zu machen und abzuschalten, was normalerweise so gut wie nie vorkam.

    Gerade, als der Blonde seinen Smore mit dem zweiten Keksstück toppte und somit vollendete, bemerkte er aus dem Seitenwinkel die Flammen an Marinas Stock brennen. Er hatte absolut keine Ahnung wie es dazu gekommen war und verkniff sich das Auflachen, was ihm beim Anblick des verkohlten Marshmallows hochgestiegen war, doch ein Schmunzeln blieb nicht versteckt. "Warte." Er bekam doch etwas Mitleid mit der Lilahaarigen, auch wenn er sie überlicherweises gerne ärgerte, doch sie sah gerade ziemlich defeated aus. Vorsichtig nahm er ihr den Stock ab, auf welchen sie ihren Zweitversuch aufgespießt hatte, um ihn selbst mit seiner rechten Hand zu halten. "Hier." Mit seiner linken Hand brachte er Marina seinen fertigen Smore in die nähe ihres Mundes, sodass sie davon abbeißen konnte. Während er hoffte, dass es wenigstens essbar und vielleicht sogar auch lecker war, dachte der junge Punk bereits an die nächste Aktivität. "Hast du zufällig Lust auf etwas Live Musik? Meine Bandzeiten müssen sich ja für irgendwas gelohnt haben." Ein bittersüßes Gefühl überkam ihn bei dem Gedanken an vergangene Geschehnisse, doch er hatte seine Gitarre bewusst mit ins Auto gepackt. Sie war zwar alt, aber noch nicht alt genug, um für immer in einem Zimmer zu verstauben.

  • Marina und Luke am Lagerfeuer


    Marina konnte nicht anders, auch wenn sie die Augen verdrehte musste sie sich einfach für Luke mitfreuen, der sich selbst feierte, als wäre ihm ein Oscar überreicht worden. "Ach nicht doch, ich bin da bescheiden. Es reicht mir doch schon wenn du mir ewige Bewunderung und die unermüdliche Verehrung des Bodens auf dem ich laufe zukommen lässt," winkte sie lachend ab, als Luke Trinkgeld für die Rettung seiner Schulkarriere anbot. Als sie an die Geschichte mit den bunten Automaten, die sie als Kind so cool fand dachte musste sie auch ein wenig grinsen. Aber ja, vielleicht passte sie aktuell nicht ganz zur ausgelassenen Stimmung, wenn man bedachte, dass bei vielen schönen Geschichte aus der Vergangenheit auch oft ein wenig Melancholie mitschwang, was gerade nicht hundertprozentig zur Stimmung der angetrunkenen Teenagern passte.

    Über den Verlust ihres Marshmallows tröstete sie der Punk recht schnell hinweg, indem er ihr ein Stück von seinem fertig zubereiteten Smore anbot. Die kurze Enttäuschung wich schnell wieder dem zufriedenen Strahlen, was die Erntegöttin heute schon häufig in den Augen hatte, während sie den Mund öffnete um einen Haps von der angebotenen zuckerfreien Süßigkeit zu nehmen. Sie war wirklich froh, den anfangs so schroffen Punk damals nicht als absoluten Vollidioten abgestempelt zu haben. Also klar, ein Vollidiot war er schon, aber eben ein herzensguter Vollidiot! Marina fing an zu kauen und schloss kurz die Augen, um den Geschmack vollkommen wahrnehmen zu können. "Oh, wow." auch wenn kein Zucker in den Marshmallows war, hatten die Hersteller es irgendwie geschafft das weiße Teil super süß schmecken zu lassen. Fast schon zu süß für den Geschmack der Erntegöttin, aber das wurde perfekt ausgeglichen durch die angeschmolzene Zartbitterschokolade und dem fast schon herzhaften Hafercracker. "Also ich weiß nicht wie das echte Teil schmecken soll, aber wenn es annähernd so gut wie das ist, hab ich echt was verpasst in meinem Leben, huh?"

    Dann nahm sie Luke ihren Zweitversuch wieder aus der Hand. "Aber den zweiten will ich selbst zubereiten!" verkündete sie. Als Luke erzählte, dass er mal Teil einer Band war blinzelte sie überrascht auf. "Du bist ja doch auch echt vorbereitet gekommen, Punk! Ein ganzes Entertainment Programm! Wow!" gab sie anerkennend bekannt, "dann hol deine Gitarre und ich mach uns noch so ein zweites Marshmallow Sandwich!" schlug sie vor und starrte hochkonzentriert auf das weiße Teil auf dem Stock, sodass es ja nicht nochmal in Flammen aufging und sie in wenigen Augenblicken Luke das fertige Werk präsentieren konnte.

  • Luke und Marina singen das Lagerfeuerlied


    Gespannt beobachtete er Marinas Gesichtsausdruck, als sie den ersten Bissen wagte. Er selber hatte die gesunde Version noch gar nicht probiert und war ihr gegenüber auch von Anfang an skeptisch gewesen, doch als sie ihr Urteil verkündete, fühlte er sich irgendwie um einiges erleichterter. Schließlich hatte er, auch wenn er es nicht vor ihr zugeben wollte, die Süßigkeiten mitgebracht, um ihr eine Freude zu bereiten. Und... ja, die Freude kam nun auch bei ihm selbst an. "Mh, let me try." Dass seine Begleitung es lecker fand, musste aber letztendlich nichts zwingend darüber aussagen, wie es der Punk finden würde. Luke legte sich die abgebissene Hälfte, die sie übrig gelassen hatte, in den Mund und begann vorsichtig zu kauen und die verschiedenen Geschmäcker wahrzunehmen. Mhm... okay... Die Konsistenz des Marshmallows fand er etwas merkwürdig, aber die Schokolade schmeckte ihm eigentlich ganz gut. So ganz überzeugt war er nicht, aber es hätte auch schlimmer sein können! "Hm, nicht so schlecht, wie ich erwartet habe. Ein Zweiter ist noch drin!", bestätigte er ihr und erhob sich dabei vom Baumstamm. "Aye aye, Captain!" Der Amerikaner salutierte und machte sich anschließend auf den Weg in Richtung Holzhütte, wobei er merkte, dass er eigentlich schon relativ angetrunken war. Nice.
    Wenige Sekunden später tauchte er mit der besagten Gitarre und seiner mitgebrachten Flasche Rum auf und ließ sich auf seinen vorherigen Sitzplatz nieder. "Hab' noch n bisschen Nachschub mitgebracht", erklärte er und stellte die Flasche auf den Boden vor den beiden Teenagern zur freien Verfügung ab. Die Gitarre wurde bequem in seinem Schoß positioniert und er strich einige Male sanft über die Saiten. Hier und da wurde etwas nachgestimmt und ohne groß nachzudenken, begann er die ersten Töne als leise Hintergrundmelodie zu spielen und überlegte währenddessen, was er eigentlich spielen wollte. Wenigstens war dies ein Skill, den er auch angetrunken ziemlich gut beherrschte - war schließlich auch nicht das erste Mal, dass er unter Alkoholeinfluss musizierte. Die Klänge beruhigten den Punk. Er genoss es, das Instrument zu spielen, auch wenn es ihn an eine... schwierige Zeit in seinem Leben erinnerte. Doch so klischeehaft und kitschig es auch klang, die Musik war für ihn, neben dem Laufen, eine verdammt gute Methode um seine Gefühle zu verarbeiten. Seine Augen blickten nun in Marinas Richtung und sahen sie für einen Moment an, wie sie eingekuschelt in der Decke am Feuer saß und die Marshmallows röstete. Ein kurzes Lächeln huschte bei dem Anblick über seine Lippen und sein Spiel ging direkt in den Song über, den die beiden bereits mehrere Male gemeinsam gehört hatten. Eher leise begann er dazu die Lyrics zu singen, die sie noch wenige Stunden zuvor im Auto gehört hatten.

  • Marina und Luke mit Sabo am Lagerfeuer

    Während Luke sich auf den Weg zur Hütte machte, spießte Marina noch einen weiteren Marshmallow auf den Stock, um diesen ebenso ins Feuer zu halten. Okay, jetzt bloß nicht aus den Augen verlieren. Die Erntegöttin war wirklich hochkonzentriert. Selbst als Luke wiederkam wandte sie ihre Augen nur für eine Sekunde ab, als Luke verkündete noch Nachschub mitgebracht zu haben. Hmm, wie lang war er weg gewesen? War das Ding schon bereit? Sie hob die Marshmallows kurz aus dem Feuer. Nein vorhin sah das Ding doch anders aus oder? Hmmm, war gar nicht so leicht. Sonst nutzte Marina zum Kochen und Backen meist kleine Blitze und Hitzezauber, was mittlerweile echt gut klappte. Damit hätten sich die Teile sicher auch bis zur Perfektion rösten lassen. Wobei sie natürlich jetzt auch beweisen wollte, dass sie auch als Mensch gut funktionierte und es wohl hinbekommen sollte so einen Marshmallow nicht zu verbrennen! Entschlossen senkte sie die Süßigkeit wieder ins Feuer ab und fixierte ihren Blick, während Luke seine Gitarre bereit machte und die ersten Töne anspielte. Ein wohliges Gefühl breitete sich bei der Erntegöttin aus. Was nicht nur daran lag, dass sie langsam die Wirkung des Alkohols bemerkte. Ruhige Gitarrenmusik brachte sie immer in die schöneren Teile ihrer Kindheit zurück. Es war alles ziemlich turbulent gewesen nach dem Unfall. Sie erinnerte sich nicht mehr genau an alles was danach passiert war, und was davor war wusste sie ja erst recht nicht. Doch sie wusste, dass Gitarrenmusik sie immer beruhigen konnte. Langsam beobachtete sie wie die weiße Süßigkeit langsam die Farbe wechselte, während Luke gerade in den Song, den die beiden zuvor im Auto gesungen hatten überging. Auch das Mädchen fing leise an mitzusingen und bildete die Harmonien zu Lukes Gesang. Ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Teenagerin ab. Und in der Zwischenzeit sahen auch die Marshmallows bereit aus auf ihren Betten aus Cracker und Schokolade Platz zunehmen, die Marina während ihrer kleinen Jamsession auf ihrem Schoß vorbereitet hatte. Ohne ihren Gesang zu unterbrechen baute sie die beiden Köstlichkeiten zusammen. Mit perfektem Timing setzte sie den zweiten Deckel auf den zweiten Marshmallow, gerade als der Song zu Ende ging. Zufrieden mit ihrem eigenen Werk hielt sie dem Punk ihren eigens hergestellten Smore an den Mund, nachdem sie ihren eigenen bereits mit einem Haps verschwinden lassen hatte. Ihre Augen richteten sich auf, während sie immer noch langsam am Kauen war. Glücklich sog sie die Eindrücke der Szenerie auf. Das gleichmäßige Knistern des Lagerfeuers, das entfernte Rascheln der Bäume im dunklen Wald um sie herum, die sanften Klänge der Gitarre, des ausklingenden Songs und dann war da natürlich Luke. Die honigfarbenen Augen ihres Gegenübers fügten sich perfekt in die Szenerie mit ein. Die Blicke der Teenager trafen sich und Marina konnte nicht anders als freudig zu strahlen "Danke, dass du damals meinen Sitzplatz geklaut hast, Pinsel," durchbrach sie den kurzen Moment der Stille, in dem ihr einfiel wie ihre Freundschaft eigentlich angefangen hatte. Damals, als Luke sich einfach auf ihren Platz gesetzt hatte und sie kurz darauf plötzlich die Eltern von Salami Bockwurst wurden. Die ganze Situation hätte auch schnell in einer Auseinandersetzung enden können, doch die beiden hatten sich auf Anhieb viel zu gut verstanden. "Hättest du das nicht getan wären die letzten zwei Schuljahre echt öde gewesen... Und Sabo wäre immer noch in der Kiste mit den anderen Mehlsäcken eingesperrt," fügte sie mit einem Blick zu ihrem gemeinsamen Sohn, der sie verträumt ansah an.

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  • Luke und Marina am Lagerfeuer


    Seine Mundwinkel schossen sekundenschnell in die Höhe als Marina mit in den Gesang einstieg und sein sanftes Grinsen war auch in den nächsten Zeilen des Songs hörbar. Ja, die beiden hatten auch die unterschiedlichsten Karaoke Sessions, die hauptsächlich in seinem Auto stattgefunden haben, hinter sich, doch alles an diesem Moment fühlte sich anders an. Sie waren so weit weg von ihrem Alltag, umgeben von einem warmen Feuer, von welchem man meinen könnte, dass es leicht widerspiegelte, wie Luke sich gerade im Inneren fühlte und die Stille des umliegenden Waldes schenkte dem Ganzen einen Hauch von Ungestörtheit. Es war lange her gewesen, seit er mit jemandem gemeinsam so gesungen hatte und obwohl es das erste Mal mit Marina gewesen war, fühlte es sich gerade warm und vertraut an, es fühlte sich so... einfach an. Er war oftmals zögerlich oder zurückgezogen, doch im Augenblick empfand er keines dieser Gefühle, nein, er verspürte keinen Zwang danach, sich jedes nächste Wort oder die nächste Handlung tausend Mal vorher durch den Kopf gehen zu lassen und konnte los lassen. Fast war er schon traurig, als der Song endete.

    Vorsichtig ließ er den Smore in seinem Mund verschwinden, den das Mädchen ihm hinhielt, während er seine Gitarre noch festhielt und nickte ihr dankend zu. Als sich ihre Augen dann in der Stille trafen, konnte er dann doch nicht anders als instinktiv sein Blick abzuwenden und kurz in die knisternden Flammen zu sehen. Mit Augenkontakt war der Amerikaner noch nie gut gewesen. Auf ihren Kommentar hin musste er dann doch wieder schmunzeln und stieß einen Luftwall aus, ehe er seinen Kopf doch wieder zu der Schülerin drehte. "Guess I did one thing right, huh?" Niemals im Leben hätte sein jüngeres Ich ihm geglaubt wenn er erzählt hätte, dass an dem einen Tag zur Schule zu gehen doch irgendwie den Kurs seines Lebens um mindestens ein kleines Stück ändern würde. Langsam legte er die Gitarre auf den Boden neben sich und vergrub seine kalten Hände in seinen Jackentaschen. "Und trotzdem haben wir die Chance verpasst bei 'Die jüngsten Eltern der Welt' mitzumachen", witzelte er kurz und schwieg für wenige Sekunden. "Danke, dass du..." Da warn wieder beim Zögern. Seine Gefühle in Worte zu packen fühlte sich dann doch wieder fremd und schwierig an. Innerlich seufzte Luke und warf seinen Kopf in den Nacken und beobachtete die glitzernden Sterne, die den dunklen Himmel über ihnen ausfüllten. "Danke, dass du einfach für mich da warst, I guess... Ich weiß zwar absolut nicht, wieso du noch hier bist, aber ohne dich wäre ich wahrscheinlich schon längst von der Schule geflogen und in meiner eigenen Traurigkeit versunken." Die Stimmung schwankte zwar auf eine eher ernstere um, war jedoch nicht zwingend von Negativität geprägt. Und er war ihr wirklich dankbar dafür, dass sie neben Kyle die einzige Person war, die ihm halt geben konnte, auch wenn Luke bei diesem Klischee von Gedanken fast kotzen könnte. Aber auch, als er und Kyle nicht miteinander gesprochen hatten, war sie diejenige gewesen, die unbewusst seine selbstzerstörerische Art ausbremsen konnte. Seine hellen Augen wanderten schließlich wieder zu denen neben ihm. "We're almost done with school, but... I hope you'll stay." Seine Stimme wurde leiser und er versuchte nicht zu nuscheln, während er ihr seinen Wunsch äußerte, was wahrscheinlich auch nur dank der Liquid Courage aus seinem Mund kam.

  • Marina und Luke am Lagerfeuer

    Ein bisschen musste Marina schmunzeln als der Punk den Blick verlegen abwandte. Sie kannten sich nun schon eine ganze Weile und schüchtern war vielleicht nicht das Wort das die Teenagerin nutzen würde um ihren punkigen Freund zu beschreiben. Doch wenn man den Punk zum ersten Mal traf und mitbekam wie er sich im Alltag so verhielt, würde man vielleicht nicht erwarten, dass ihn ein einfacher Augenkontakt so verlegen machen konnte? Als Luke schließlich antwortete musste Marina leise kichern. Der Gedanke an die beiden Teenager in irgendeiner TrashTV Show war schon lustig. Wahrscheinlich hätten sie Rekordeinschaltquoten eingefahren. Vorausgesetzt Luke hätte bis dahin seine Camera-shyness abgelegt.

    Schließlich schwieg der Punk kurz, setzte dann zu einem weiteren Satz an, stoppte dann aber wieder kurz. Marina legte den Kopf schief. Hm? Marina folgte dem Blick des Punks in Richtung Himmel. So weit weg von der Stadt hatten sie eine wunderschöne Sicht auf die Milchstraße. Dann redete Luke weiter und Marinas Augen huschten wieder zu ihm herüber. Auf der einen Seite erwärmte das was er sagte das Herz der Erntegöttin. Es war so weit sie sich erinnern konnte das erste mal, dass Luke so offen über das was ihn im Inneren so beschäftigte sprach. Auf der anderen Seite wurde Marinas Mine allerdings auch ernster, 'Ich weiß zwar absolut nicht, wieso...?' War dem Jungen etwa nicht klar, dass er genauso für seine Mitschülerin dagewesen war? Bevor sie etwas erwidern konnte trafen sich die Blicke der Teenager wieder und redete Luke weiter. Diesmal war es Marina, die den Blick kurz abwandte. Sie seufzte. Tja, bei all dem Spaß zwischen den beiden, waren sie am Ende des Tages wohl immer noch einfach zwei Teenager mit Verlustängsten, huh?

    "I'm not going anywhere, Stupid," erwiderte sie schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen, während sie den Punk schon fast vorwurfsvoll anschaute, dafür, dass er es überhaupt wagte anzudeuten, dass sie ihn einfach so allein lassen würde, "I feel like sometimes you forget what an amazing friend you are, Luke," fuhr sie mit ernster Mine fort. Was bewegte den Punk nur dazu zu glauben, dass sie einfach so verschwinden würde, sobald sie ihre Abschlüsse hatten? War es dieses Klischee, das man oft von anderen hörte, die plötzlich nichts mehr mit ihren besten Freunden aus der Schulzeit zutun hatten, sobald sie vorbei war? Das Mädchen rückte ein Stück näher zum Punk heran und lächelte ihn schließlich wieder an, "I'll never leave you und ungefähr so erwarte ich das auch von dir klar, Fox?," stellte sie die Lage noch einmal klar und streckte ihm schließlich den kleinen Finger entgegen, "Pinky promise?"

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  • Luke und Marina am Lagerfeuer


    Beinahe hätte er seinen Kopf am Ende seines Satzes sinken lassen, doch Marinas Worte schafften es, seinen Fokus noch schnell zu gewinnen. Es war nicht so, dass er sich gewünscht hätte ein 'Ja, mal sehen' zu hören, aber wie traumatisierte Leute es so an sich hatten, stellte er sich immer direkt auf das Schlimmste ein. So hätte es wenigstens nicht weh getan, wenn sich ihre Wege tatsächlich nach dem Abitur hätten trennen sollen. Nun, es hätte ihm eigentlich verdammt weh getan, doch das verleugnete der kleine Idiot immer wieder gerne. Zu sehr war auch von ihren ernsten, fast schon irgendwie rührenden, Worten überrascht und musste diese für einen Augenblick verarbeiten. Seine körperliche Anspannung löste sich, als würde ihm ein Stein vom Herzen fallen, gleichzeitig bildete sich aber ein Knoten in seinem Hals. Is she being serious right now? War es wirklich so unvorstellbar, dass sie ihn weiterhin an ihrer Seite haben wollte? Ein zartes Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen, als das Mädchen ihm ihren kleinen Finger hinhielt und er sich dachte, was für eine süße und ehrlich gemeinte Geste es war. Doch seine Augen verrieten seinem Gegenüber, dass er einen Hauch von Melancholie und Nachdenklichkeit mit sich trug. Konnte man jemandem versprechen, niemals zu gehen? Viel zu viele Leute hatten dieses Versprechen in seinem Leben nicht gehalten und auch er war nicht frei von Schuld, so lief das Leben nunmal, nicht? Was für ein unrealistischer Gedanke, wie naiv es doch alles klang. Selbst, wenn sie es unfreiwillig taten, verließen Leute sein Leben und er hatte keine Ahnung, wie viel Vertrauen noch in ihm steckte. Das Feuer füllte die Stille mit seinem leisen Knistern und seine hellen Augen lagen immer noch auf ihrem Finger. Normalerweise hätte er ihre Aufforderung lachend angenommen, doch Gott, hatte er Angst ihr ein leeres Versprechen zu geben. Was, wenn er in einem Jahr nicht einmal mehr hier wäre sondern am anderen Ende der Welt? Oder doch nur ein paar Städte weiter, aber nicht mehr in ihrem Leben? I'm just a fucking loser, Marina. Er wollte niemand sein, der ständig vor allem weglief, aber wie ging man sonst mit Angst um? Angst davor, selbst verletzt zu werden, Angst davor, anderen Leuten ungewollt Leid hinzuzufügen. Es war so viel simpler irgendwo einfach neuzustarten, als sich mit der Ernsthaftigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzen zu müssen, sobald man jemandem nahe stand. Aber irgendwie war es dafür jetzt schon zu spät. And... she was still here, right? She could've left a long time ago.

    "I'm so... shit at this whole friendship thing. I don't want to drag you down, I don't want to hurt you ever. And I'm so scared all the fucking time." Sein Körper verlieb in der selben Position, während seine Augen in Richtung des Waldes hinter der Lilahaarigen wanderten. Lautlos atmete der Blonde tief ein und fühlte sich scheiße, sie irgendwie so hängen zu lassen. "I'm scared of disappointing you. You're one of the best people I have ever met and I'm scared that one day you'll be sick of me and then we'll never talk again." Ein Teil von ihm war sich einfach sicher, dass er ihr niemals auf Dauer das geben könnte, was sie verdiente und sie ihm am Ende verbittert gegenüber stehen würde. Reue überkam den Amerikaner. Die Angst, von der er eben sprach, fühlte sich plötzlich noch präsenter und stärker an, jetzt, wo er es ausgesprochen hatte. Nervös begann er wieder auf seiner Innenlippe zu kauen, nicht sicher, was er noch sagen sollte. Hatten seine Worte überhaupt Sinn gemacht? Gott, vielleicht hätte er ihr einfach das Versprechen geben sollen. Sie war doch hier. Sie hatte ihm nie einen Grund zur Angst gegeben, nein, ständig machte er es sich selbst kaputt.

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