~ Eric kommt an ~
Immer der Nase nach, geführt von der Suche nach Inspiration oder auch
einfach nur auf der Suche nach einem schönen Gesicht, das er dann,
sofern es ihn inspirierte, auf Papier bringen würde. Wieso er sich
diesen, zugegeben prächtigen Ort ausgesucht hatte, war im entfallen.
Vielleicht weil das der Ort war, wo er Mist immer getroffen hatte, als
die Beiden noch eine innigere Beziehung führten.
"Wieso eigentlich
führten..?" Aber das Mist zu dieser Stunde sich hier aufhalten würde war
unwahrscheinlich, zu groß wäre der Zufall.. oder eher das Glück. Auf
der anderen Seite fragte sich der junge Jäger, wieso er hierher gekommen
war, an einem so menschenverlassenen Ort, wenn er wusste das Mist
sowieso nicht hier war und an dem höchstens zur warmen Jahreszeit Horden
von Leuten anzutreffen waren, doch die Chance jemanden zu treffen im
April, bei diesem unberechenbarem Wetter, war gering.
Der Brünette
spazierte gemütlich den Weg entlang, der zum Ufer des Sees führte. Seine
Augen wanderten mit, nichts entging seinem geschärftem Blick. Jeder
Vogel, jede schöne Pflanze, jede Knospe und jeder Grashalm wurde
geprüft.., doch das alles war nicht das, was er wollte. Es gab ihm
nichts, seine Kreativität war wie weggeblasen. Kopfschüttelnd, doch fest
entschlossen heute noch etwas zustande zu bringen, trottete der junge
Mann weiter. Als er durch einzelne Gräser und Büsche einzene Ausschnitte
des Kristallsee erblickte, wurde diese Entschlossenheit angespornt, den
was war so unperfekt perfekt wie Wasser? Kleine Wellen ließen die
Wasserdecke so uneben und weich wirken. Zudem erinnerte ihn das Wasser
oft an Tau's Augen.. Und wieder wurde ihm bewusst, wie sehr er die
Blondine vermisste.Ein Seufzen entwich ihm, ehe er endlich angekommen
war und sich der riesige See vor ihm erstreckte. Kaum war er einige
Schritte auf den See zugegangen, erblickte er links von sich dem Umriss
einer Gestalt im Sand liegen. Wie tot lag die Gestalt da.. Eric, welcher
kurz mit dem Gedanken spielte weiter zu gehen, tappte leise zu seiner
Entdeckung. Je näher er kam, umso wohler fühlte sich der Jäger und umso
besser konnte er die Person identifizieren. Es war eine Frau, eine junge
Frau, deren Antlitz von solch einer Schönheit war, das Eric, wäre er
nicht so geplättet gewesen, wahrscheinlich angefangen hätte zu weinen.
Es war anders, sie war anders. Sie war schön, und passte so gut in
dieses ganze Szenario das es dem Jäger kalt den Rücken runterlief.
Ohne weiter Zeit damit zu verschwenden, die schöne Fremde anzustarren,
griff er mit seiner Hand in seinen Beutel, holte Block und seine vier
unterschiedlich dicken Bleistifte heraus, setzte sich neben sie in den
Sand und begann damit, sie zu zeichnen.